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Die Erfindung betrifft ein Wärmetherapiegerät, insbesondere einen Inkubator, für Neugeborene mit einer Patientenbettbaugruppe.
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In der Pflege von Frühgeborenen gibt es zwei Therapieansätze. Bei der geschlossenen Pflege werden die Kinder in Wärmetherapiegeräte in Form von geschlossenen Inkubatoren gelegt. Diese können eine auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnittene Umgebung mit feuchter, warmer und unter Umständen auch sauerstoffangereicherter Luft bieten. Der Patientenraum in einer Inkubatorkammer des Inkubators besteht aus einer Liegefläche auf einer Plattform, welche von Seitenwänden umgeben ist. Eine Haube schließt den Patientenbereich nach oben ab. Um an das Kind zu gelangen, können sogenannte Handports in den Seitenwänden geöffnet werden oder bei Bedarf auch eine komplette Seitenwand geöffnet werden.
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Der zweite Therapieansatz sieht es vor, die Frühgeborenen in Wärmetherapiegeräte in Form von offenen Pflegebetten zu legen, welche ein Wärmen des Kindes durch Heizstrahler ermöglichen. Diese Wärmebetten bieten im Vergleich zu den geschlossenen Inkubatoren einen leichteren Zugang zum Kind für das Pflegepersonal. Typischerweise sind die das Kind vor dem Herausfallen schützenden Seitenwände ca. 150 mm hoch, so dass das Pflegepersonal leicht über die Seitenwände in das Gerät fassen kann. Die Seitenwände eines Inkubators sind typischerweise höher, da ein gewisses Luftvolumen innerhalb des Inkubators benötigt wird und um einen besseren Zugang zum Kind bei geöffneten Seitenwänden zu ermöglichen.
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Hybridgeräte sind Wärmetherapiegeräte, die die Gerätetypen geschlossener Inkubator und Wärmebett vereinen. Um von der geschlossenen in die offene Pflege zu gelangen, wird eine Haube von den Seitenwänden entfernt und das Kind über Heizstrahler erwärmt. Damit ist der Zugang zum Kind bei geschlossenen Seitenwänden und geöffneter Haube recht ungünstig, denn das Pflegepersonal muss umständlich über die Seitenwände in den Patientenbereich greifen oder die Seitenwände herunterklappen. Das Kind darf bei heruntergeklappten Seitenwänden zu keiner. Zeit unbeaufsichtigt gelassen werden. Ein Ansatz geht in die Richtung, die Höhe der Seitenwände zu verkleinern und zusätzliches Volumen durch eine hohe Haube bereitzustellen. Dies führt jedoch zu einer reduzierten Arbeitsfreiheit in der geschlossenen Pflege (Haube geschlossen) bei geöffneter Seitenwand.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wärmetherapiegerät bereitzustellen, das eine flexible und komfortable Pflege des Neugeborenen bei einer einfachen und sicheren Bauweise ermöglicht.
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Die Erfindung stellt ein Wärmetherapiegerät mit den Merkmalen aus Anspruch 1 oder Anspruch 4 bereit.
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Ein erfindungsgemäßes Wärmetherapiegerät für Neugeborene umfasst eine Patientenbettbaugruppe und eine Lagerungsvorrichtung für die Patientenbettbaugruppe, wobei die Lagerungsvorrichtung eine erste horizontale Schiene im Bereich einer ersten Stirnseite des Wärmetherapiegeräts und eine zweite horizontale Schiene im Bereich einer zweiten Stirnseite des Wärmetherapiegeräts aufweist. Die Patientenbettbaugruppe umfasst einen Bettrahmen, welcher eine erste und eine zweite Führung für die horizontalen Schienen aufweist, wobei die Führungen ausgebildet sind, um eine Bewegung des Bettrahmens von einer zentralen Position im Wärmetherapiegerät entlang einer ersten Auszugsrichtung der horizontalen Schienen in eine herausgezogene Position des Bettrahmens zu ermöglichen, und eine Bewegung des Bettrahmens von der zentralen Position im Wärmetherapiegerät entlang einer der ersten Auszugsrichtung entgegengesetzten zweiten Auszugsrichtung der horizontalen Schienen in eine herausgezogene Position des Bettrahmens zu ermöglichen.
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Dies ermöglicht eine flexible und komfortable Pflege des Neugeborenen, indem der Bettrahmen zumindest teilweise aus der Inkubatorkammer herausgezogen werden kann. Durch die beidseitigen Auszugsrichtungen kann der Inkubator flexibel eingesetzt werden.
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Ein weiteres erfindungsgemäßes Wärmetherapiegerät für Neugeborene umfasst eine Patientenbettbaugruppe und eine Lagerungsvorrichtung für die Patientenbettbaugruppe, wobei die Patientenbettbaugruppe einen Bettrahmen umfasst. Der Bettrahmen und die Lagerungsvorrichtung sind ausgebildet, um eine Bewegung des Bettrahmens von einer Soll-Position relativ zur Lagerungsvorrichtung entlang zumindest einer Auszugsrichtung in eine herausgezogene Position des Bettrahmens zu ermöglichen und um eine Herausnahme des Bettrahmens aus der Lagerungsvorrichtung in einer vertikalen Richtung zu ermöglichen, wobei eine Kippschutzvorrichtung vorgesehen ist, welche ein Kippen des Bettrahmens um eine Achse senkrecht zu den horizontalen Schienen in der Soll-Position und der herausgezogenen Position verhindert.
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Vorzugsweise ist die Lagerungsvorrichtung ausgebildet, um eine Herausnahme des Bettrahmens aus der Inkubatorkammer in einer vertikalen Richtung zu ermöglichen. Auf diese Weise kann der Inkubator beispielsweise auf einfache Art und Weise gereinigt werden.
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Vorzugsweise ist eine Kippschutzvorrichtung vorgesehen, welche ein Kippen des Bettrahmens um eine Achse senkrecht zu den horizontalen Schienen in der zentralen Position und einer herausgezogenen Position verhindert. Auf diese Weise wird auch bei einer Belastung des Bettrahmens in der herausgezogenen Position ein Kippen des Bettrahmens verhindert.
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Beispielsweise weist die Kippschutzvorrichtung an zumindest einer der Führungen des Bettrahmens einen ersten Hinterschnittabschnitt und einen zweiten Hinterschnittabschnitt auf, die in Auszugsrichtung voneinander beabstandet sind und wobei in der zentralen Position beide Hinterschnittabschnitte die zugeordnete horizontale Schiene in vertikaler Richtung zumindest teilweise umgreifen. Auf diese Weise wird ein Kippen des Bettrahmens sowohl in den herausgezogenen Positionen als auch in der zentralen Position auf einfache mechanische Weise verhindert.
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Die horizontalen Schienen können eine Expansionsvorrichtung aufweisen, die von einer ersten Position in eine zweite Position bewegt werden kann, wobei die Länge der horizontalen Schienen in Auszugsrichtung in der zweiten Position der Expansionsvorrichtung größer ist als die Länge der horizontalen Schienen in Auszugsrichtung in der ersten Position der Expansionsvorrichtung. Auf diese Weise können die horizontalen Schienen beispielsweise zu einer Herausnahme des Bettrahmens verkürzt werden.
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Vorzugsweise ist eine Höhenstellvorrichtung vorgesehen ist, die ausgebildet ist, um die Höhe der ersten und zweiten horizontalen Schienen, insbesondere relativ zu einer Inkubatorkammer, individuell einzustellen. Dies ermöglicht das Bett in der Höhe zu verstellen und das Bett zu verkippen.
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Beispielsweise sind die horizontalen Schienen als T-förmige Träger ausgebildet, die jeweils ein horizontales Schienenelement und ein zentrales vertikales Stützelement umfassen. Dies ermöglicht eine einfache Bauweise, in der der Bettrahmen auf einfache Weise bis zur Position des Stützelements herausgezogen werden kann.
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Um eine zuverlässige Positionierung des Bettrahmens in der Inkubatorkammer zu ermöglichen ist vorzugsweise eine Zentrierungsvorrichtung vorgesehen, welche den Bettrahmen in eine zentrale Position beaufschlägt.
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Beispielsweise weist die Zentrierungsvorrichtung ein erstes mechanisches Zentrierelement in der Führung und ein zweites mechanisches Zentrierelement in der Schiene auf, welche in der zentralen Position des Bettrahmens formschlüssig ineinandergreifen. Dies ermöglicht eine einfache mechanische Positionierung des Bettrahmens.
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Es ist auch möglich, dass die Zentrierungsvorrichtung ein erstes magnetisches Zentrierelement in der Führung und ein zweites magnetisches Zentrierelement in der Schiene aufweist, wobei die magnetischen Kräfte zwischen den ersten und zweiten magnetischen Zentrierelementen den Bettrahmen in die zentrale Position beaufschlagen. Dies ermöglicht eine berührungsfreie Beaufschlagung in die zentrale Position. Beispielsweise können die magnetischen Zentrierelemente in den Bettrahmen und die Schiene integriert, beispielsweise eingegossen oder in eine Ausnehmung gesetzt, die anschließend mit einem Deckel abgedeckt und verschweißt wird oder eingeklebt, sein, wodurch eine einfache Reinigung der Zentrierungsvorrichtung ermöglicht wird. Die beiden magnetischen Zentierelemente können beispielsweise zwei Permanentmagnete oder ein Permanentmagnet und ein magnetisierbares Bauteil, beispielsweise ein ferromagnetisches Element, sein.
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Vorzugsweise umfasst die Patientenbettbaugruppe eine Schublade, die in zumindest einer der Auszugsrichtungen aus einer eingeschobenen Position im Bettrahmen herausgezogen werden kann. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Aufnahme einer Röntgenkassette oder eines Röntgendetektors gebildet werden, die direkt unter der Liegefläche des Neugeborenen angeordnet ist, wodurch Röntgenaufnahmen des Neugeborenen gemacht werden können, ohne dass das Neugeborene aus den Inkubator herausgenommen werden muss und mit einer relativ geringen Strahlendosis.
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Um ein Kippen des Bettrahmens bei einer Belastung der herausgezogenen Schublade zu verhindern kann eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen sein, welche in einer zumindest teilweise herausgezogenen Position der Schublade die horizontale Schiene verriegelt, um ein Kippen des Bettrahmens zu verhindern, und in einer eingeschobenen Position der Schublade die horizontale Schiene entriegelt, um eine Herausnahme des Bettrahmens aus der Lagerungsvorrichtung g zu ermöglichen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine teilweise Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Inkubators;
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2 eine schematische Ansicht des Inkubators aus 1 mit verstellter Bettrahmenposition;
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3 eine perspektivische Ansicht eines Bettrahmens und zweier horizontaler Schienen eines erfindungsgemäßen Inkubators;
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4 eine schematische Ansicht eines Bettrahmens und zweier horizontaler Schienen eines erfindungsgemäßen Inkubators in zentraler Position und herausgezogenen Positionen;
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5 ein Verfahren zur Herausnahme eines Bettrahmens bei einer Kippschutzvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
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6 ein Verfahren zur Herausnahme eines Bettrahmens bei einer Kippschutzvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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7 ein Verfahren zur Herausnahme eines Bettrahmens bei einer Kippschutzvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform;
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8 eine Detailansicht einer Kippschutzvorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform;
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9 eine Detailansicht einer Kippschutzvorrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform;
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10 eine Detailansicht einer Kippschutzvorrichtung gemäß einer sechsten Ausführungsform;
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11 eine Detailansicht einer Kippschutzvorrichtung gemäß einer siebten Ausführungsform;
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12 eine Detailansicht einer Zentrierungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
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13 eine Detailansicht einer Zentrierungsvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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14 eine Detailansicht einer Zentrierungsvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform;
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15 eine Detailansicht einer Zentrierungsvorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform;
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16 eine Detailansicht einer Schubladenzentrierungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
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17 eine Detailansicht einer Schubladenzentrierungsvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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18 eine Detailansicht einer Schubladenzentrierungsvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform;
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19 eine Detailansicht einer Schubladenzentrierungsvorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform;
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20 eine Detailansicht einer Schubladenzentrierungsvorrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform;
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21 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Patientenbettbaugruppe;
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22 eine Detailansicht der Patientenbettbaugruppe aus 21 mit Kippschutzvorrichtung und Endanschlag; und
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23 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Patientenbettbaugruppe mit Positionierungsmarkierungen.
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Die 1 und 2 zeigen ein Wärmetherapiegerät 10 in Form eines Hybridgeräts. Im Folgenden wird das Wärmetherapiegerät 10 auch als Inkubator 10 bezeichnet. Das Wärmetherapiegerät 10 kann jedoch auch ein geschlossener Inkubator oder ein offenes Wärmebett sein.
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Der Inkubator 10 umfasst eine Inkubatorkammer 12, eine Patientenbettbaugruppe 14 innerhalb der Inkubatorkammer 12 und eine Lagerungsvorrichtung 16 für die Patientenbettbaugruppe 14.
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Die Inkubatorkammer 12 weist Seitenwände 18 mit Eingriffsöffnungen 20 auf, die geöffnet werden können, um in die Inkubatorkammer 12 zu greifen. Eine Haube 22 schließt die Inkubatorkammer 12 nach oben hin ab. Die Haube 22 kann für die offene Pflege geöffnet werden. Eine Wärmelampe 24 ist vorgesehen, um das Neugeborene in der offenen Pflege zu wärmen. Ein erfindungsgemäßes Wärmetherapiegerät kann jedoch auch auf andere Art und Weise ausgebildet sein, beispielsweise als ein geschlossener Inkubator ohne zu öffnende Haube.
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Die Lagerungsvorrichtung 16 umfasst eine Höhenstellvorrichtung 26, in der gezeigten Ausführungsform in Form von zwei Teleskop-Hubeinrichtungen, und eine erste horizontale Schiene 28 im Bereich einer ersten Stirnseite der Inkubatorkammer 12 sowie eine zweite horizontale Schiene 30 im Bereich einer zweiten Stirnseite der Inkubatorkammer 12. Die Höhenstellvorrichtung 26 ist ausgebildet, um die Höhe der ersten und zweiten horizontalen Schienen 28, 30 relativ zur Inkubatorkammer 12 und zum Gehäuse des Inkubators 10 individuell einzustellen. Es kann auch eine andere Bauweise der Höhenstellvorrichtung vorgesehen sein.
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Die Patientenbettbaugruppe 14 umfasst einen Bettrahmen 32, welcher eine erste Führung 34 und eine zweite Führung 36 für die horizontalen Schienen aufweist, wobei die horizontalen Schienen 28, 30 in den Führungen 34, 36 aufgenommen sind.
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Die Patientenbettbaugruppe 14 umfasst ferner eine Schublade 38, die unterhalb einer Liegefläche der Patientenbettbaugruppe 14 angeordnet ist. Die Schublade dient insbesondere zur Aufnahme einer Röntgenkassette oder eines Röntgendetektors und ermöglicht so die Aufnahme von Röntgenbildern des Neugeborenen innerhalb der Inkubatorkammer 12.
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Die Patientenbettbaugruppe 14 weist ferner ein Liegeflächenelement (in 1 nicht gezeigt), welches durch den Bettrahmen 32 gestützt wird, und eine Matratze (in 1 nicht gezeigt), die eine Liegefläche für das Neugeborene bildet, auf. Das Liegeflächenelement und die Matratze sind vorzugsweise so ausgebildet, dass sie nur geringe Röntgenstrahlung absorbieren und streuen, um Röntgenaufnahmen mit einer möglichst geringen Strahlendosis zu ermöglichen. Es ist auch möglich, dass das Liegeflächenelement einstückig mit dem Bettrahmen oder einstückig mit der Matratze ausgebildet ist.
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2 zeigt den Inkubator 10 aus 1 mit verschieden eingestellter Höhenstellvorrichtung 26. Da die Höhen der horizontalen Schienen 28, 30 durch die Höhenstellvorrichtung 26 individuell eingestellt werden können, ist es möglich die Patientenbettbaugruppe 14 einerseits horizontal in verschiedenen Höhen und andererseits, wie in 2 dargestellt, in verschiedenen Schräglagen zu positionieren, wobei die horizontalen Schienen 28, 30 jeweils in unterschiedliche Höhen eingestellt werden. Auf diese Weise werden eine flexible und vielseitige Lagerung des Neugeborenen sowie eine komfortable Durchführung der Pflegetätigkeiten ermöglicht. In 2 wurde die Schublade 38 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht der beiden horizontalen Schienen 28, 30 sowie der Patientenbettbaugruppe 14 mit Bettrahmen 32 und Schublade 38. Die horizontalen Schienen 28, 30 sind in der gezeigten Ausführungsform als T-förmige Träger ausgebildet, die jeweils ein horizontales Schienenelement und ein zentrales vertikales Stützelement umfassen. Die horizontalen Schienen können jedoch auch auf andere Art und Weise ausgebildet sein. Beispielsweise können vertikale Stützelemente auch jeweils an den Enden der horizontalen Schienenelementen vorgesehen sein, wobei die Geometrie der Führungen 34 und 36 entsprechend angepasst werden muss.
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Der Bettrahmen 32 kann aus einem Teil oder aus mehreren Teilen aufgebaut sein.
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Die beiden Führungen 34, 36 bilden eine Art Fest-Los-Lagerung für die beiden horizontalen Schienen 28, 30, um das Verkippen des Bettrahmens 32, wie in 2 dargestellt, zu ermöglichen. Die erste Führung 34 für die erste horizontale Schiene 28 bildet ein Festlager, wobei die Führung 34 die Schiene 28 zumindest abschnittsweise eng umschließt und einerseits eine Rotation um die Achse der Schiene 28 und andererseits ein Gleiten auf der Schiene in Richtung der Achse der Schiene 28 ermöglicht. An den äußeren Enden der Führung 34 sind jeweils Seitenwände des Bettrahmens 32 vorgesehen, in denen jeweils ein Loch ausgebildet ist, durch das sich das horizontale Schienenelement der ersten Schiene 28 hindurch erstecken kann.
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Die zweite Führung 36 für die zweite horizontale Schiene 30 bildet ein Loslager, wobei die zweite Führung 36 die Aufnahme der zweiten Schiene 28 in einem variablen Abstandsbereich relativ zur ersten Führung 34 ermöglicht. Auf diese Weise kann der unterschiedliche Abstand der horizontalen Schienen 28, 30 bei horizontaler Stellung des Bettrahmens 32 (1) und bei schräger Stellung des Bettrahmens 32 (2) kompensiert werden. Analog zur ersten Führung 34 ermöglicht die zweite Führung 36 einerseits eine Rotation um die Achse der Schiene 30 und andererseits ein Gleiten auf der Schiene in Richtung der Achse der Schiene 30 ermöglicht. An den äußeren Enden der Führung 36 sind jeweils Seitenwände des Bettrahmens 32 vorgesehen, in denen jeweils ein Langloch ausgebildet ist, durch das sich das horizontale Schienenelement der zweiten Schiene 30 hindurch erstecken kann.
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Die Führungen 34, 36 sind somit so ausgebildet, dass sie eine Bewegung des Bettrahmens 32 von einer zentralen Position in der Inkubatorkammer 12 entlang einer ersten Auszugsrichtung der horizontalen Schienen 28, 30 in eine herausgezogene Position des Bettrahmens 32 und eine Bewegung des Bettrahmens 32 von der zentralen Position in der Inkubatorkammer 12 entlang einer der ersten Auszugsrichtung entgegengesetzten zweiten Auszugsrichtung der horizontalen Schienen 28, 30 in eine herausgezogene Position des Bettrahmens 32 ermöglichen.
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Durch die Bauweise der ersten und zweiten horizontalen Schienen 28, 30 als T-förmige Träger kann der Bettrahmen 32 somit auf einfache Weise bis zur Position des Stützelements herausgezogen werden kann. Das Stützelement bildet somit einen Anschlag und definiert somit eine maximal herausgezogene Position des Bettrahmens 32 in beiden Auszugsrichtungen.
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Die Löcher in den Seitenwänden des Bettrahmens 32 bilden in der in 4 gezeigten Ausführungsform eine Kippschutzvorrichtung 40, welche ein Kippen des Bettrahmens 32 um eine Achse senkrecht zu den horizontalen Schienen 28, 30 sowohl in der zentralen Position als auch in einer herausgezogenen Position verhindert. Auf diese Weise wird ein Kippen des Bettrahmens 32 insbesondere auch bei einer Belastung des Bettrahmens in der herausgezogenen Position verhindert.
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Die Kippschutzvorrichtung 40 bildet mit den jeweils zwei Löchern in den Seitenwänden des Bettrahmens 32 der beiden Führungen 34, 36 einen ersten Hinterschnittabschnitt 42 und einen zweiten Hinterschnittabschnitt 44 auf, die in Auszugsrichtung voneinander beabstandet sind und wobei in der zentralen Position beide Hinterschnittabschnitte 42, 44 die zugeordnete horizontale Schiene in vertikaler Richtung zumindest teilweise umgreifen. Dazu sind in der in 4 gezeigten Ausführungsform die Löcher in den Seitenwänden zur Bildung der Hinterschnittabschnitte 42, 44 jeweils tunnelförmig verstärkt. Dies ermöglicht die Ausbildung eines Hinterschnitts in der zentralen Position des Bettrahmens 32 auch bei kurzen horizontalen Schienen 28, 30, die kürzer sind als die Länge der Führungen 34, 36 des Bettrahmens 32. Auf diese Weise wird ein Kippen des Bettrahmens 32 sowohl in den herausgezogenen Positionen als auch in der zentralen Position auf einfache mechanische Weise verhindert.
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Die Möglichkeit, den Bettrahmen 32 aus der zentralen Position herauszuziehen ermöglicht eine flexible und komfortable Pflege des Neugeborenen. Durch die beidseitigen Auszugsrichtungen kann der Inkubator 10 flexibel eingesetzt werden.
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4 zeigt in Abschnitt (a) den Bettrahmen 32 in seiner zentralen Position, wobei die Schublade 38 teilweise aus dem Bettrahmen 32 herausgezogen ist. Eine durch einen vertikalen Pfeil dargestellte Belastung der Schublade 38 erzeugt ein Drehmoment auf die Patientenbettbaugruppe 14 mit dem Bettrahmen 32. Durch die Kippschutzvorrichtung 40 mit den Hinterschnittabschnitten 42, 44, die in, der zentralen Position des Bettrahmens jeweils die horizontalen Schienen 28, 30 umgreifen, wird das Drehmoment auf die horizontale Schienen 28, 30 übertragen und ein Kippen des Bettrahmens verhindert.
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Abschnitt (b) von 4 zeigt den in die rechte Auszugsrichtung herausgezogenen Bettrahmen 32, wobei der erste Hinterschnittabschnitt 42 die horizontalen Schienen 28, 30 umgreift und bei einer Belastung der Kippschutzvorrichtung 40 ein Kippen verhindert.
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Abschnitt (c) von 4 zeigt den in die linke Auszugsrichtung herausgezogenen Bettrahmen 32, wobei der zweite Hinterschnittabschnitt 44 die horizontalen Schienen 28, 30 umgreift und bei einer Belastung der Kippschutzvorrichtung 40 ein Kippen verhindert.
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Der Inkubator 10 ist ausgebildet, um eine Herausnahme des Bettrahmens 32 aus der Inkubatorkammer 12 in einer vertikalen Richtung zu ermöglichen. Auf diese Weise kann der Inkubator beispielsweise auf einfache Art und Weise demontiert und gereinigt werden.
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Die Herausnahme des Bettrahmens 32 wird in dem in 5 gezeigten Verfahrensschritten gezeigt. Im ersten Schritt befindet sich der Bettrahmen 32 in seiner zentralen Position. Im zweiten Schritt wird der Bettrahmen 32 nach links geschoben, bis die horizontale Schiene 28, 30 den Bereich des ersten Hinterschnittabschnitts 42 verlassen hat. Im dritten Schritt wird der Bettrahmen 32 auf der linken Seite angehoben und im vierten Schritt nach rechts geschoben, bis die horizontale Schiene 28, 30 den Bereich des zweiten Hinterschnittabschnitts 44 verlassen hat. Im fünften Schritt wird der Bettrahmen 32 auf der rechten Seite angehoben und kann aus der Inkubatorkammer 12 herausgenommen werden. Die Montage des Bettrahmens erfolgt analog in umgekehrter Reihenfolge. Da der Aufbau des Bettrahmens 32 und der Schienen 28, 30 symmetrisch ist, können die Richtung auch jeweils vertauscht werden.
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In der gezeigten Ausführungsform sind die die Schienen 28, 30 und der Bettrahmen 32 so ausgebildet, dass der Bettrahmen auch um 180° gedreht montiert werden kann, sodass die Führung 36 auf der Schiene 28 liegt und die Führung 34 auf der Schiene 30 liegt. Auf diese Weise wird die Montage vereinfacht, da somit nicht auf die Orientierung des Bettrahmens 32 geachtet werden muss.
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6 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Kippschutzvorrichtung 40, wobei Hinterschnittabschnitte 42, 44 lediglich durch die Löcher der Führungen 34, 36 in den Seitenwänden des Bettrahmens ausgebildet sind. Um ein Umgreifen der horizontalen Schienen 28, 30 durch die ersten und zweiten Hinterschnittabschnitte 42, 44 in der zentralen Position des Bettrahmens 32 zu gewährleisten, sind die horizontalen Schienen 28, 30 länger als die Führungen 34, 36 des Bettrahmens 32 ausgebildet, sodass die Schienen 28, 30 in der zentralen Position des Bettrahmens 32 durch die Seitenwände des Bettrahmens 32 hindurch ragen (siehe Schritt 1 in 6). Das Verfahren zur Entnahme und Montage des Bettrahmens 32 erfolgt analog zur Ausführungsform von 5.
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7 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Kippschutzvorrichtung 40, wobei die beiden Hinterschnittabschnitte 42, 44 lediglich an der zweiten Führung 36 ausgebildet sind. Die Hinterschnittabschnitte 42, 44 sind dabei so ausgebildet, dass die zweite Schiene 30 lediglich im innenseitigen Bereich der Führung 36 umgriffen wird, während die Schiene 30 im außenseitigen Bereich der Führung 36 nicht durch die Hinterschnittabschnitte 42, 44 umgriffen wird.
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In einem ersten Schritt im Entnahmeverfahren wird der Bettrahmen 32 in eine horizontale Stellung gebracht. Im zweiten Schritt wird der Bettrahmen 32 auf der Seite der ersten Führung 34 angehoben, bis die erste Schiene 28 aus der Führung 34 gelangt ist. Im dritten Schritt wird der Bettrahmen auf die Seite der ersten Führung 34 bewegt, sodass die zweite horizontale Schiene 30 in der zweiten Führung 36 in den außenseitigen Bereich der Führung 36 gelangt, wodurch die zweite Schiene 30 von den Hinterschnittabschnitten 42, 44 freigegeben wird. Anschließend kann im vierten Schritt der Bettrahmen 42 auch auf der Seite der zweiten Führung 36 angehoben werden und aus der Inkubatorkammer 12 entnommen werden. Die Montage des Bettrahmens 32 erfolgt analog in umgekehrter Reihenfolge.
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8 zeigt eine vierte Ausführungsform einer Kippschutzvorrichtung 40. In dieser Ausführungsform sind die beiden Hinterschnittabschnitte 42, 44 an der ersten Führung 34 vorgesehen, während an der zweiten Führung 36 keine Hinterschnittabschnitte vorgesehen sind. Die Hinterschnittabschnitte 42, 44 umgreifen die horizontale Schiene 28 nur teilweise, sodass ein Herausnehmen und Einführen der horizontalen Schiene 28 in einer zur Ebene des Bettrahmens 32 senkrechten Richtung nicht möglich ist sondern nur in der durch den, schrägen Pfeil gezeigten Richtung. Entnahme und Montage des Bettrahmens 32 können daher nur in einer schrägen Stellung des Bettrahmens 32 in der Inkubatorkammer 12 erfolgen, beispielsweise durch Anheben des Bettrahmens 32 auf der Seite der zweiten Führung 36 und Drehung des Bettrahmens 32 um die horizontale Schiene 28.
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9 zeigt eine fünfte Ausführungsform einer Kippschutzvorrichtung 40. Die horizontalen Schienen 28 und/oder 30 weisen jeweils an Ihren Enden eine Expansionsvorrichtung 46 auf, die von einer ersten, eingezogenen Position, siehe Abschnitt (b), in eine zweite, hervorstehende Position, siehe Abschnitt (a) bewegt werden kann, wobei die Länge der horizontalen Schienen 28, 30 in Auszugsrichtung in der zweiten Position der Expansionsvorrichtung 46 größer ist als die Länge der horizontalen Schienen 28, 30 in Auszugsrichtung in der ersten Position der Expansionsvorrichtung 46. Auf diese Weise können die horizontalen Schienen 28, 30 zur Herausnahme oder Montage des Bettrahmens 32 verkürzt werden. Dabei stehen die Expansionsvorrichtungen 46 in ihrer zweiten Position durch die Löcher der Seitenwände des Bettrahmens 32, sodass die Seitenwände jeweils die beiden Hinterschnittabschnitte 42 und 44 bilden und somit ein Kippen des Bettrahmens 32 verhindern.
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In der ersten, eingezogenen Position der Expansionsvorrichtungen 46 bilden die Seitenwände des Bettrahmens 32 in der zentralen Position keine Hinterschnittabschnitte 42, und 44 und eine Entnahme oder Montage des Bettrahmens in vertikaler Richtung ist möglich.
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10 zeigt eine sechste Ausführungsform einer Kippschutzvorrichtung 40. Um ein Kippen des Bettrahmens 32 bei einer Belastung der herausgezogenen Schublade 38, siehe Abschnitt (a) von 4, zu verhindern, ist in dieser Ausführungsform eine Verriegelungsvorrichtung 48 vorgesehen, welche in einer zumindest teilweise herausgezogenen Position der Schublade 38 die horizontale Schiene 28, 30 verriegelt, um ein Kippen des Bettrahmens 32 zu verhindern, und in einer eingeschobenen Position der Schublade die horizontale Schiene 28, 30 entriegelt, um eine Herausnahme des Bettrahmens 32 aus der Inkubatorkammer 12 in einer vertikalen Richtung zu ermöglichen.
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In der in 10 gezeigten Ausführungsform ist die Verriegelungsvorrichtung 48 als zwei Z-förmige Kniegelenkhebel ausgebildet, die jeweils mit einem ersten Ende in eine Ausnehmung der jeweiligen horizontalen Schiene 28, 30 eingreifen können und mit einem zweiten Ende gegen eine als Steuerkurve ausgebildete Fläche der Schublade 38 beaufschlagt sind.
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Bei vollständig eingeschobener Schublade 38 werden jeweils die zweiten Enden der Hebel durch die Steuerkurve der Schublade 38 so positioniert, dass sich die Hebel so drehen, dass die jeweiligen ersten Enden der Hebel die horizontalen Schienen 28, 30 freigeben und die Verriegelungsvorrichtung 48 entriegelt ist (Abschnitt (b)).
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Wird die Schublade 38 in die eine oder andere Richtung aus dem Bettrahmen 32 herausgezogen, so liegen die zweiten Enden der Hebel entweder frei oder werden durch die Steuerkurve der Schublade 38 so bewegt, dass sich die Hebel um jeweils eine zentrale Drehachse drehen und die ersten Enden der Hebel in die horizontalen Schienen 28, 30 eingreifen und die Verriegelungsvorrichtung 48 verriegelt ist (Abschnitte (a) und (c)).
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11 zeigt eine siebte Ausführungsform einer Kippschutzvorrichtung 40 mit einer alternativen Verriegelungsvorrichtung 48. Die Verriegelungsvorrichtung 48 umfasst jeweils ein Riegelelement, welches an einem ersten Ende einen Hinterschnitt bildet, der die horizontale Schiene 28, 30 umgreifen kann und mit einem zweiten Ende an einer als Steuerkurve ausgebildete Fläche der Schublade 38 anliegt. Die Anordnung der Riegelelemente ist beispielsweise analog zur vorhergehenden Ausführungsform.
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Es können auch jeweils vier Riegelelemente an den jeweils beiden Enden der Führungen 34, 36 analog zu den vier Hinterschnittabschnitten der vorhergehenden Ausführungsformen angeordnet sein.
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In Abschnitt (a) ist die Verriegelungsvorrichtung 48 bei ganz oder teilweise herausgezogener Schublade 38 gezeigt, wobei das Riegelelement in Richtung des Pfeils gegen die Schublade 38 beaufschlagt ist und somit das erste Ende des Riegelelements die horizontale Schiene 28, 30 umgreift. Die Schublade 38 ist analog zur Ausführungsform von 10 mit einer Steuerkurve ausgebildet, wobei in der in Abschnitt (a) gezeigten Stellung das Riegelelement entweder frei liegt oder an der Einbuchtung der Steuerkurve der Schublade 38 anliegt.
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In Abschnitt (b) ist die Schublade 38 eingeschoben und die Steuerkurve der Schublade bewegt das Riegelelement in Pfeilrichtung, sodass das erste Ende des Riegelelements die horizontale Schiene 28, 30 freigibt.
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Die Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen der Kippschutzvorrichtung 40 können insbesondere auch miteinander kombiniert werden.
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In den 12 bis 15 sind verschiedene Ausführungsformen einer Zentrierungsvorrichtung 50 vorgesehen, welche den Bettrahmen 32 in eine zentrale Position beaufschlägt, um eine zuverlässige Positionierung des Bettrahmens 32 in der Inkubatorkammer 12 zu gewährleisten. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der herausziehbare Bettrahmen 32 optimal in der Inkubatorkammer 12 positioniert ist und beispielsweise die Luftzuführöffnungen einer Heizungsvorrichtung des Inkubators nicht durch den herausziehbaren Bettrahmen 32 ganz oder teilweise verdeckt werden.
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In den Ausführungsformen der 12 bis 13 weist die Zentrierungsvorrichtung 50 jeweils ein erstes mechanisches Zentrierelement 52 in, der Führung 34, 36 und ein zweites mechanisches Zentrierelement 54 in der horizontalen Schiene 28, 30 auf, welche in der zentralen Position des Bettrahmens, formschlüssig ineinandergreifen. Somit wird auf einfache mechanische Weise eine Positionierung des Bettrahmens 32 innerhalb der Inkubatorkammer 12 ermöglicht.
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In 12 sind die beiden mechanischen Zentrierelemente 52 jeweils durch eine Fase im Endbereich der horizontalen Schienen 28, 30 und der Führungen 34, 36 ausgebildet. Auf diese Weise wird der Bettrahmen durch sein Eigengewicht in die zentrale Position beaufschlagt. Zudem erleichtert die durch die durch die Fase gebildete Verjüngung der horizontalen Schienen 28, 30 den Ein- und Ausbau des Bettrahmens 32.
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13 zeigt eine alternative Ausführungsform der Zentrierungsvorrichtung 50, in der die ersten mechanischen Zentrierelemente 52 der Führungen 34, 36 durch wulstförmige Ausbuchtungen gebildet sind und die zweiten mechanischen Zentrierelemente 54 in den horizontalen Schienen 28, 30 durch Nuten gebildet sind, die jeweils senkrecht zur Achse der horizontalen Schienen 28, 30 verlaufen. Befindet sich der Bettrahmen 32 im Bereich der zentralen Position, so wird der Bettrahmen durch sein Eigengewicht in die zentrale Position beaufschlagt. Alternativ können die Nuten in den Führungen 34, 36 und die Ausbuchtungen in den Schienen 28, 30 ausgebildet sein.
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14 zeigt eine weitere Ausführungsform der Zentrierungsvorrichtung 50, in der die ersten mechanischen Zentrierelemente 52 der Führungen 34, 36 durch senkrecht zur Achse der horizontalen Schienen 28, 30 verlaufenden Nuten gebildet sind und die zweiten mechanischen Zentrierelemente 54 in den horizontalen Schienen 29, 30 durch eine gefedert gelagerte Kugel gebildet sind. Die Kugel kann gegen die Federkraft in eine. Ausnehmung in der horizontalen Schiene 28, 30 gedrückt werden. Befindet sich der Bettrahmen 32 in der zentralen Position, so wird die Kugel durch die Feder in die Nut der Führung 34, 36 gedrückt und beaufschlagt den Bettrahmen 32 somit in seine zentrale Position. Durch die Ausbildung des zweiten mechanischen Zentrierelements 54 als elastisches Element, ist es möglich, den Bettrahmen ohne vertikale Bewegung entlang der horizontalen Schienen 28, 30 zu bewegen.
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15 zeigt eine weitere Ausführungsform der Zentrierungsvorrichtung 50, wobei die Zentrierungsvorrichtung 50 ein erstes magnetisches Zentrierelement 56 in der Führung 34, 36 und ein zweites magnetisches Zentrierelement 58 in der Schiene 28, 30 aufweist. Die magnetischen Kräfte zwischen den ersten und zweiten magnetischen Zentrierelementen 56, 58 beaufschlagen den Bettrahmen 32 in die zentrale Position. Dies ermöglicht eine berührungsfreie Beaufschlagung in die zentrale Position. In der gezeigten Ausführungsform sind die magnetischen Zentrierelemente 56, 58 in den Bettrahmen 32 und die Schiene 28, 30 integriert, vorzugsweise in Kunststoff eingegossen; wodurch insbesondere eine einfache Reinigung der Zentrierungsvorrichtung 50 ermöglicht wird. Als magnetische Zentrierelemente 56 und 58 können beispielsweise zwei starke Permanentmagnete oder ein starker Permanentmagnet und ein ferro- oder paramagnetisches Element vorgesehen sein.
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Die verschiedenen Merkmale der in den 12 bis 14 gezeigten Ausführungsformen der Zentrierungsvorrichtung 50 können auch auf beliebige Weise mit einander kombiniert werden. Anstelle der in den Figuren gezeigten vertikalen Anordnung der Zentrierelemente kann insbesondere für die erste horizontale Schiene 28 und die erste Führung 34 eine seitliche Anordnung der Zentrierelemente vorgesehen sein.
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Im Folgenden wird die Patientenbettbaugruppe 14 mit dem Bettrahmen 32 und der Schublade 38 anhand der 16 bis 26 beschrieben. Der Bettrahmen 32 weist eine Führung 60 für die Schublade 38 auf. Die Führung 60 ist ausgebildet, um eine Bewegung der Schublade 38 von einer zentralen eingeschobenen Position im Bettrahmen 32 entlang einer ersten Auszugsrichtung der Führung 60 in eine herausgezogene Position der Schublade 38 zu ermöglichen, und eine Bewegung der Schublade 38 von der zentralen eingeschobenen Position im Bettrahmen 32 entlang einer der ersten Auszugsrichtung entgegengesetzten zweiten Auszugsrichtung der Führung 60 in eine herausgezogene Position der Schublade 38 zu ermöglichen.
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Eine Schubladenzentrierungsvorrichtung 62 ist vorgesehen, welche die Schublade 38 in die zentrale eingeschobene Position beaufschlägt.
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Die Schubladenzentrierungsvorrichtung 62 in der in 16 gezeigten Ausführungsform weist zwei erste magnetische Schubladenzentrierelement 64 in der Führung 60 und zwei zweite magnetische Schubladenzentrierelemente 66 in der Schublade 38 auf, wobei die magnetischen Kräfte zwischen den ersten und zweiten magnetischen Schubladenzentrierelementen 64, 66 die Schublade 38 in die zentrale eingeschobene Position beaufschlagen. Als magnetische Schubladenzentrierelemente 64 und 66 können beispielsweise zwei starke Permanentmagnete oder ein starker Permanentmagnet und ein ferro- oder paramagnetisches Element vorgesehen sein.
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Die magnetische Schubladenzentrierelemente 66 und 64 sind in der gezeigten Ausführungsform in Ausnehmungen von Kunststoffbauteilen des Bettrahmens 32 und der Schublade 38 eingesetzt und die Ausnehmungen mit einem Deckel verschlossen und durch Ultraschallschweißen verschweißt. Alternativ können die magnetischen Schubladenzentrierelemente 66 und 64 eingegossen oder eingeklebt werden.
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Grundsätzlich ist zumindest ein erstes magnetisches Schubladenzentrierelement 64 und ein zweites magnetisches Schubladenzentrierelement 66 ausreichend, welches beispielsweise in der Mitte der Schublade 38 angeordnet sein kann.
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17 zeigt eine alternative Ausführungsform, in der jeweils vier erste und vier zweite magnetische Schubladenzentrierelemente 64, 66 vorgesehen sind, die jeweils im Bereich der äußeren Enden der Führung 60 bzw. der Schublade 38 angeordnet sind. In der zentralen eingeschobenen Position liegen sich die vier Paare der magnetischen Schubladenzentrierelemente 64, 66 jeweils gegenüber und ziehen sich gegenseitig an und beaufschlagen die Schublade 38 in ihre zentrale eingeschobene Position.
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In der gezeigten Ausführungsform sind die Schubladenzentrierelemente 64, 66 zudem jeweils so angeordnet, dass sie Endpositionselemente 68 bilden, welche in den jeweiligen Auszugsrichtungen eine vollständig herausgezogene Position definieren und die Schublade in die vollständig herausgezogene Position beaufschlagen, wodurch dem Benutzer beim Herausziehen ein haptisches Feedback gegeben wird, dass sich die Schublade in der vollständig herausgezogenen Position befindet und bei einem weiteren Herausziehen die Schublade 38 aus dem Bettrahmen 32 herausgenommen wird. In der gezeigten Ausführungsform liegen sich in den beiden vollständig herausgezogenen Positionen der Schublade 38 jeweils die magnetischen Schubladenzentrierelemente 64, 66 der jeweils gegenüberliegenden Enden von Schublade 38 und Führung 60 gegenüber und ziehen sich gegenseitig an.
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Es ist auch möglich, die Schubladenzentrierelemente 64, 66 der beiden in 16 und 17 gezeigten Ausführungsformen miteinander zu kombinieren.
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Die 18 bis 21 zeigen jeweils eine Ausführungsform der Schubladenzentrierungsvorrichtung 62 mit einem ersten mechanischen Schubladenzentrierelement 70 in der Führung 60 und einem zweiten mechanischen Schubladenzentrierelement 72 in der Schublade 38 aufweist, welche in der zentralen eingeschobenen Position der Schublade 38 formschlüssig ineinandergreifen.
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In der in 18 gezeigten Ausführungsform ist das zweite mechanische Schubladenzentrierelement 72 als Metallfeder ausgebildet, die eine elastische Auswölbung bildet, die gegenüber der Führung 60 elastisch vorgespannt ist. Das erste mechanische Schubladenzentrierelement 70 ist als entsprechend geformte Nut in der Führung 60 ausgebildet, sodass in der zentralen eingeschobenen Position der Schublade 38 die Metallfeder in die Nut eingreift und somit die Schublade in ihre zentrale eingeschobene Position beaufschlagt.
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Alternativ kann das zweite mechanische Schubladenzentrierelement 72 einstückig mit dem Körper der Schublade als elastisches Kunststoffelement ausgebildet sein, welches analog zur Metallfeder von 18 in eine Nut in der Führung 60 eingreift und somit die Schublade in ihre zentrale eingeschobene Position beaufschlagt.
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19 zeigt eine alternative Ausführungsform, in der das zweite mechanische Schubladenzentrierelement 72 ein in die Wand der Schublade eingebettetes elastisches Bauteil ist, welches einen Vorsprung bildet. Die Führung 60 ist so ausgebildet, dass das eingebettete elastische Bauteil in Auszugsrichtung im Wesentlichen frei beweglich ist. Das entsprechende erste Schubladenzentrierelements 70 der Führung 60 weist einen Annäherungsbereich, in dem sich die Führung 60 der Wand der Schublade 38 annähert, sodass das eingebettete elastische Bauteil bei einer entsprechenden Bewegung der Schublade 38 elastisch verformt wird, und eine Nut in der Mitte des Annäherungsbereichs auf, wobei in der zentralen eingeschobenen Position der Schublade 38 das eingebettete elastische Bauteil in der Nut liegt. Somit erhält der Benutzer vor dem Erreichen der zentralen eingeschobenen Position ein haptisches Feedback, dass die zentrale eingeschobene Position demnächst erreicht wird.
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20 zeigt eine weitere Ausführungsform, in der das erste, mechanische Schubladenzentrierelements 70 der Führung 60 eine elastisch gelagerte, gegenüber der Schublade vorgespannten Kugel ist und in der das zweite mechanische Schubladenzentrierelement 72 eine vertikal verlaufende Nut in der Wand der Schublade 38 ist. Die Funktionsweise ist im Wesentlichen analog zur Zentrierungsvorrichtung 50 aus 14. Alternativ zu einer vertikal verlaufenden Nut kann auch ein Loch oder eine andere Vertiefung in der Seitenwand der Schublade vorgesehen sein.
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In den 21 bis 23 ist eine Schubladenkippschutzvorrichtung 74 der Patientenbettbaugruppe 14 gezeigt, welche ein nach unten Kippen der Schublade 38 relativ zum Bettrahmen 32 um eine Achse senkrecht zu den Auszugsrichtungen verhindert.
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Um Röntgenaufnahmen mit einer möglichst geringen Strahlendosis zu ermöglichen ist über dem Innenraum der Schublade 38 für die Röntgenkassette bzw. für den Röntgendetektor ein Loch im Bettrahmen 32 vorgesehen. Somit ist lediglich die Matratze mit der Liegefläche sowie ein eventuelles Stützelement für die Matratze zwischen dem Patienten und der Röntgenkassette bzw. dem Röntgendetektor angeordnet. Das Stützelement kann insbesondere aus einem anderen Material als der übrige Bettrahmen 32 gefertigt sein, wobei dieses andere Material vorzugsweise für Röntgenstrahlen besser durchlässig ist, z. B. Carbon.
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Um ein Kippen der Schublade 38, insbesondere bei einer Belastung in einem herausgezogenen Zustand, und somit einen Druck gegen die Matratze bzw. das Stützelement der Matratze zu verhindern, sind an der Führung 60 im oberen Bereich die Schubladenkippschutzvorrichtung 74 in Form von abschnittsweisen Vorsprüngen vorgesehen, welche über den Seitenwänden der Schublade 38 angeordnet sind, und somit ein auf die Schublade 38 ausgeübtes Drehmoment aufnehmen, wodurch das Drehmoment auf den Bettrahmen 32 übertragen wird.
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Vom Bettrahmen 32 wird das Drehmoment über die Kippschutzvorrichtung 40 der vorhergehenden Figuren auf die horizontalen Schienen 28, 30 und das Gehäuse des Inkubators 10 übertragen.
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22 zeigt eine weitere Ausführungsform, in der die Schublade 38 und der Bettrahmen 32 jeweils Endpositionselemente 68 aufweisen, welche in den jeweiligen Auszugsrichtungen eine vollständig herausgezogene Position definieren und in der vollständig herausgezogenen Position ein weiteres Herausziehen der Schublade 38 blockieren.
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Die Endpositionselemente 68 sind jeweils als mechanische Anschlagselemente 76 ausgebildet und liegen in der in 22 dargestellten vollständig herausgezogenen Position formschlüssig aneinander an. Die Anschlagselemente 76 sind jeweils sägezahnförmig ausgebildet. Dies ermöglicht ein einfaches Bewegung der Anschlagselemente 76 übereinander hinweg, wenn die Schublade 38 in Richtung der schrägen Flanke der Sägezahnform bewegt wird. In der anderen Richtung dagegen blockieren die aneinander anschlagenden senkrechten Flächen die Bewegung.
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In der gezeigten Ausführungsform ist eine Schubladenentnahmevorrichtung 78 vorgesehen, die ein Lösen der formschlüssigen Verbindung der Anschlagselemente 76 und eine Entnahme der Schublade 38 aus dem Bettrahmen 32 ermöglicht. Dies ermöglicht eine einfache Montage und Demontage der Schublade 38 im Bettrahmen 32.
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In der gezeigten Ausführungsform wird die Schubladenentnahmevorrichtung 78 durch eine Einbuchtung 80 in der Seitenwand der Schublade 38 sowie eine Abrundung 82 des Schubladenbodens zusammen mit der Anordnung der Anschlagselemente 76 gebildet. Dies ermöglicht ein selektives Anheben der Schublade 38 in der vollständig herausgezogenen Position durch eine Drehung der Schublade. Die obere Seitenwand der Bettrahmens 32 wird dabei in die Einbuchtung 80 der Schublade aufgenommen. Dabei wird das Anschlagselement 76 der Schublade soweit angehoben, dass aus dem Eingriff mit dem Anschlagselement 76 des Bettrahmens 32 gerät und die Schublade somit aus dem Bettrahmen 32 entnommen werden kann.
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Ein Einführen der Schublade 38 zurück in den Bettrahmen 32 kann einerseits in umgekehrter Reihenfolge erfolgen, andererseits ist dies aufgrund der Sägezahnform der Anschlagselemente 76 ohne Problem auch in einer anderen Kippstellung möglich.
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Alternativ kann ein Endpositionselement 68 als elastisches Element beispielsweise am axialen Ende der Seitenwand der Schublade ausgebildet sein und an der oberen Seitenwand des Bettrahmens 32 zur Anlage kommen. Vorteilhafterweise bildet das Endpositionselement 68 einerseits ein mechanisches Anschlagselement 76 und andererseits eine Schubladenentnahmevorrichtung 78, indem das Endpositionselement 68 so flexibel ausgebildet ist, dass es eine Entnahme der Schublade bei einem erhöhten Kraftaufwand ermöglicht und somit dem Benutzer auch ein haptisches Feedback zur vollständig herausgezogenen Position liefert. Ein weiterer Vorteil des elastischen Elements 68 ist eine Geräuschminimierung bei Eingriff des Endanschlags.
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Um eine optimale Positionierung einer Röntgenkassette oder eines Röntgendetektors gegenüber dem auf der Liegefläche liegenden Neugeborenen zu ermöglichen und Fehlaufnahmen zu vermeiden, weist die Schublade 38, wie in 23 gezeigt, eine erste Positionierungsmarkierung 84 auf und der Bettrahmen 32 eine zweite Positionierungsmarkierung 86, wobei in der zentralen eingeschobenen Position der Schublade 38 die erste Positionierungsmarkierung 84 mit der zweiten Positionierungsmarkierung 86 übereinstimmt. Alternativ oder ergänzend ist es möglich, dass die zweiten Positionsmarkierungen 86 auf einer Seitenwand 18 des Inkubators angebracht sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Inkubator
- 12
- Inkubatorkammer
- 14
- Patientenbettbaugruppe
- 16
- Lagerungsvorrichtung
- 18
- Seitenwand
- 20
- Eingriffsöffnung
- 22
- Haube
- 24
- Wärmelampe
- 26
- Höhenstellvorrichtung
- 28
- erste horizontale Schiene
- 30
- zweite horizontale Schiene
- 32
- Bettrahmen
- 34
- erste Führung
- 36
- zweite Führung
- 38
- Schublade
- 40
- Kippschutzvorrichtung
- 42
- erster Hinterschnittabschnitt
- 44
- zweiter Hinterschnittabschnitt
- 46
- Expansionsvorrichtung
- 48
- Verriegelungsvorrichtung
- 50
- Zentrierungsvorrichtung
- 52
- erstes mechanisches Zentrierelement
- 54
- zweites mechanisches Zentrierelement
- 56
- erstes magnetisches Zentrierelement
- 58
- zweites magnetisches Zentrierelement
- 60
- Führung
- 62
- Schubladenzentrierungsvorrichtung
- 64
- erstes magnetisches Schubladenzentrierelement
- 66
- zweites magnetisches Schubladenzentrierelement
- 68
- Endpositionselemente
- 70
- erstes mechanisches Schubladenzentrierelement
- 72
- zweites mechanisches Schubladenzentrierelement
- 74
- Schubladenkippschutzvorrichtung
- 76
- Anschlagselemente
- 78
- Schubladenentnahmevorrichtung
- 80
- Einbuchtung
- 82
- Abrundung
- 84
- erste Positionierungsmarkierung
- 86
- zweite Positionierungsmarkierung