DE102015223277A1

DE102015223277A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verwalten eines Fahrzeuges

Info

Publication number: DE102015223277A1
Application number: DE102015223277.8A
Authority: DE
Inventors: Florian Laenge; Paul Pak
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2015-11-25
Filing date: 2015-11-25
Publication date: 2017-06-01
Also published as: WO2017089033A1; CN108292453A; CN108292453B

Abstract

Verfahren (10) zum Verwalten eines Fahrzeuges, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – bei einer Serviceannahme (11) des Fahrzeuges wird geprüft (12), ob das Fahrzeug in einer Cloud (13) registriert ist, – falls das Fahrzeug nicht registriert ist, wird das Fahrzeug mit einem durch die Serviceannahme (11) zugeordneten Identifikationsmittel identifiziert (14) und in der Cloud (13) registriert, – Steuergeräte des Fahrzeuges werden gesucht und ausgelesen (15), – abhängig von dem Auslesen (15) wird bezüglich des Fahrzeuges eine erste Fahrzeugdiagnose (16) gestellt und – die erste Fahrzeugdiagnose (16) wird anhand des Identifikationsmittels in der Cloud (13) hinterlegt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verwalten eines Fahrzeuges. Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus eine entsprechende Vorrichtung, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes Speichermedium.
Stand der Technik
In der Fahrzeugtechnik sind Lösungen zur Vernetzung von Diagnose- und Testgeräten etwa mit der Kundendienstannahme in Servicewerkstätten bekannt. Einschlägige Verfahren und Vorrichtungen werden fachsprachlich mitunter durch das Schlagwort der „vernetzten Werkstatt“ (connected workshop) zusammengefasst und dienen unter anderem dazu, Kunden- und Fahrzeugdaten nicht bei jedem Werkstattbesuch aufs Neue erfassen zu müssen und den Fahrzeugdurchlauf durch die Werkstatt zu optimieren.
DE 10 2014 202307 A1 offenbart exemplarisch ein Verfahren und System für personalisierten Vertragshändler-Kundendienst. Ein entsprechendes Fahrzeugdatenverarbeitungssystem ermöglicht es einem oder mehreren Verarbeitern, mit einer Servicewerkstatt zu kommunizieren und einer Ausgabevorrichtung im Fahrzeug Serviceanweisungen zu präsentieren. Das Präsentieren von Informationen durch die Ausgabevorrichtung kann, aber ohne Beschränkung darauf, eine Mobiltelefonvorrichtung eines Fahrzeuginsassen umfassen. Das Fahrzeugdatenverarbeitungssystem kann einen drahtlosen Sendeempfänger zum Übermitteln von drahtlosen Signalen zu und von dem Fahrzeugdatenverarbeitungssystem umfassen. Das Fahrzeugdatenverarbeitungssystem kann durch den Sendeempfänger drahtlose Kommunikation mit einem Servicewerkstatt-Kommunikationssystem herstellen und eine Fahrzeugidentifikation zu dem Servicewerkstatt-Kommunikationssystem übertragen. Das Fahrzeugdatenverarbeitungssystem kann Daten von dem Servicewerkstatt-Kommunikationssystem empfangen, darunter Serviceanweisungen als Reaktion auf die Fahrzeugidentifikationsübertragung, und die Serviceanweisungen auf der Ausgabevorrichtung präsentieren.
Offenbarung der Erfindung
Die Erfindung stellt ein Verfahren zum Verwalten eines Fahrzeuges, eine entsprechende Vorrichtung, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes Speichermedium gemäß den unabhängigen Ansprüchen bereit.
Der erfindungsgemäße Ansatz fußt auf dem Grundgedanken einer markenübergreifenden zentralen Fahrzeugakte für verschiedene Daten, Anwendungen und Nutzer. Ein Vorzug dieser Lösung liegt in der Speicherung und Zugänglichkeit von verfügbaren Nutzdaten in einem Werkstattumfeld, welche immer wieder benötigt werden. Insbesondere durch eine Werkstatt gestellte Fahrzeugdiagnosen lassen sich so in einer Cloud hinterlegen, also einem im Wege des sogenannten Cloud-Computings betriebenen Netzwerk mehrerer verteilter Rechner.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angegebenen Grundgedankens möglich. So kann vorgesehen sein, dass bei einem erneuten Besuch einer Servicewerkstatt ein Identifikationsmittel an einem Fahrzeug mittels einer mobilen App erfasst, bezüglich des Fahrzeuges eine zweite Fahrzeugdiagnose gestellt und auch die zweite Fahrzeugdiagnose anhand des Identifikationsmittels in der Cloud hinterlegt wird. Hierdurch ergibt sich eine beträchtliche Zeitersparnis.
Gemäß einem weiteren Aspekt kann vorgesehen sein, dass in diesem Fall anhand des Identifikationsmittels die erste Fahrzeugdiagnose aus der Cloud abgerufen und mit der zweiten Fahrzeugdiagnose verglichen wird, wobei zugunsten einer besseren Vergleichbarkeit die bei der ersten Fahrzeugdiagnose vorgenommenen Prüfungen selbsttätig wiederholt werden. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit einer Optimierung der Diagnosezeiten.
Schließlich kann vorgesehen sein, dass auch bei einer Betankung des Fahrzeuges an einer Tankstelle geprüft wird, ob das Fahrzeug in der Cloud registriert ist. Falls das Fahrzeug nicht registriert ist, wird dem Fahrzeug in diesem Fall das Identifikationsmittel durch die Tankstelle zugeordnet, das Identifikationsmittel wird mit der App verknüpft, das Fahrzeug wird mit dem Identifikationsmittel identifiziert und in der Cloud registriert und eine für das Fahrzeug geeignete Kraftstoffart wird anhand des Identifikationsmittels in der Cloud hinterlegt. Bei jedem folgenden Tankstellenbesuch wird das Identifikationsmittel an dem Fahrzeug mittels der App erfasst und anhand des Identifikationsmittels wird die hinterlegte Kraftstoffart aus der Cloud abgerufen, sodass die Betankung prozesssicher mit der hinterlegten Kraftstoffart erfolgen und jedwede Falschbetankung ausgeschlossen werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
1 das Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform.
2 das Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform.
3 schematisch eine Vorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
1 illustriert den grundlegenden Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens (10). Bei einer Serviceannahme (11) eines Fahrzeuges in der Servicewerkstatt wird zu Beginn geprüft (12), ob das Fahrzeug bereits registriert wurde, sodass eine diesbezügliche Fahrzeugakte zentral in einer Cloud (13) vorliegt. Falls die Prüfung negativ ausfällt, das Fahrzeug also noch nicht registriert ist, wird es zunächst mit einem durch die Serviceannahme (11) zugeordneten Identifikationsmittel in Gestalt eines QR-Codes identifiziert (14) und mit einer neu angelegten Fahrzeugakte in der Cloud (13) registriert. Sodann werden über eine Diagnoseschnittstelle des Fahrzeuges an einen Fahrzeugbus desselben angeschlossene Steuergeräte gesucht und Fehlerspeicher derselben ausgelesen (15). Aufgrund dieser Abfrage kann nun eine erste Fahrzeugdiagnose (16) gestellt und anhand des Identifikationsmittels als Teil der zentralen Fahrzeugakte in der Cloud (13) hinterlegt werden.
Es versteht sich, dass anstelle eines QR-Codes ein anderweitiger optoelektronisch lesbarer ein- oder zweidimensionaler Code zum Einsatz kommen kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. In Betracht kommen ferner aktive und passive Transponder beispielsweise auf Grundlage der verbreiteten RFID-Technologie (radio-frequency identification).
Wird das Fahrzeug nun erneut in derselben oder einer anderen an die Cloud (13) angeschlossenen Servicewerkstatt vorgestellt, so ergibt die anfängliche Prüfung (12), dass das Fahrzeug bereits mit einer zentralen Fahrzeugakte in der Cloud (13) registriert ist. Das Identifikationsmittel, das beispielsweise in Form eines Aufklebers am oder im Fahrzeug angebracht sein mag, wird in diesem Fall mittels einer mobilen App erfasst. Eine solche Erfassung (17) kann bereits zum Zwecke einer Online-Terminvereinbarung durch einen Kunden der Servicewerkstatt, also beispielsweise einen Fahrzeughalter, selbst erfolgen; andernfalls findet die Erfassung (17) etwa durch das Servicepersonal der Werkstatt unmittelbar bei der Serviceannahme (11) statt.
Als mobile App ist im vorliegenden Zusammenhang jedwede Anwendungssoftware für Mobilgeräte oder mobile Betriebssysteme zu verstehen. Unter den Oberbegriff des Mobilgerätes oder mobilen Endgerätes wiederum werden dabei sämtliche Endgeräte gefasst, die aufgrund ihrer Größe oder ihres Gewichtes ohne größere körperliche Anstrengung tragbar und somit mobil einsetzbar sind. In Betracht kommen insbesondere elektronische Endgeräte für die netzunabhängige Daten-, Sprach- und Bildkommunikation oder Navigation, etwa Smartphones und andere Mobiltelefone, Tablet-Computer sowie Navigationsgeräte.
Anhand des Identifikationsmittels kann nunmehr die erste Fahrzeugdiagnose (16) aus der Cloud (13) abgerufen werden, bevor oder nachdem eine zweite Fahrzeugdiagnose (18) vor Ort erfolgt. Diese Vorgehensweise erlaubt – insbesondere dann, wenn bei der zweiten Fahrzeugdiagnose (18) gezielt die gleichen Fehlerspeicher wie bereits bei der ersten Fahrzeugdiagnose (16) ausgelesen werden – einen direkten Vergleich jeweils ermittelter Ergebnisse. Auf diesem Wege lässt sich unter anderem prüfen, ob bei der ersten Fahrzeugdiagnose (16) erkannte Probleme durch etwaige Reparatur- oder Wartungsmaßnahmen beseitigt werden konnten. Eine Kommunikation über die Diagnoseschnittstelle des Fahrzeuges kann im Rahmen der zweiten Fahrzeugdiagnose (18) im Idealfall selbsttätig mit den durch die erste Fahrzeugdiagnose (16) bekanntermaßen geeigneten Parametern, etwa nach einem bestimmten Protokoll oder unter einer bestimmten Steuergeräteadresse erfolgen. Vorzugsweise wird auch die zweite Fahrzeugdiagnose abschließend anhand des Identifikationsmittels in der Cloud (13) hinterlegt.
In einer Ausgestaltung des Verfahrens (10) kann die bereits erwähnte App zudem genutzt werden, um das Fahrzeug und einen Zustand desselben in Standbildern, kurzen Filmabschnitten oder Textform (19) zu dokumentieren. Besagte App gestattet es in diesem Fall, auch diese Aufzeichnungen (19) anhand des Identifikationsmittels in der Cloud (13) zu hinterlegen.
2 beleuchtet einen weiteren Teilablauf (20) des Verfahrens, an dessen Ausgangspunkt eine vorgesehene Betankung (21) des Fahrzeuges steht. Auch hier stellt sich zunächst die Frage, ob das Fahrzeug mit einer Fahrzeugakte bereits in der Cloud (13) registriert ist. Ist dies nicht der Fall, so kann eine entsprechend ausgerüstete Tankstelle dem Fahrzeug ein Identifikationsmittel an Ort und Stelle zuordnen und einer Fahrzeugführerin oder Tankkundin bereitstellen, die ihn – etwa in Gestalt eines Aufklebers auf einer Innenseite des Tankdeckels – auf das Fahrzeug aufbringt und manuell oder mittels einer eingebauten Kamera mit der App ihres Mobilgerätes verknüpft (23). Mit diesem Identifikationsmittel wird das Fahrzeug identifiziert (22) sowie entsprechend den obigen Ausführungen in der Cloud (13) registriert. Auch eine für das Fahrzeug geeignete Kraftstoffart (24) – beispielsweise Benzin oder Dieselkraftstoff – wird anhand des Identifikationsmittels in der Cloud (13) hinterlegt, bevor oder nachdem das Fahrzeug entsprechend betankt (21) wird.
Bei einer nächsten Betankung (21) wird das Identifikationsmittel am Fahrzeug abermals mittels der App erfasst (17), sodass die im Zuge der ersten Betankung (21) hinterlegte Kraftstoffart (24) anhand des Identifikationsmittels aus der Cloud (13) abgerufen werden kann. Die Betankung (21) mit der richtigen Kraftstoffart (24) kann so weitgehend automatisiert erfolgen. Auch eine Zahlungsabwicklung an der Tankstelle kann erleichtert werden, sofern eine abschließende Bezahlung (25) ebenfalls durch die App unterstützt wird.
Ein derartiges Verfahren (10) kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Arbeitsplatzrechner (30) implementiert sein, wie die schematische Darstellung der 3 verdeutlicht.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102014202307 A1 [0003]

Claims

Verfahren (10) zum Verwalten eines Fahrzeuges, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – bei einer Serviceannahme (11) des Fahrzeuges wird geprüft (12), ob das Fahrzeug in einer Cloud (13) registriert ist, – falls das Fahrzeug nicht registriert ist, wird das Fahrzeug mit einem durch die Serviceannahme (11) zugeordneten Identifikationsmittel identifiziert (14) und in der Cloud (13) registriert, – Steuergeräte des Fahrzeuges werden gesucht und ausgelesen (15), – abhängig von dem Auslesen (15) wird bezüglich des Fahrzeuges eine erste Fahrzeugdiagnose (16) gestellt und – die erste Fahrzeugdiagnose (16) wird anhand des Identifikationsmittels in der Cloud (13) hinterlegt.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – falls das Fahrzeug registriert ist, wird das Identifikationsmittel an dem Fahrzeug mittels einer mobilen App erfasst (17), – bezüglich des Fahrzeuges wird eine zweite Fahrzeugdiagnose (18) gestellt und – auch die zweite Fahrzeugdiagnose (18) wird anhand des Identifikationsmittels in der Cloud (13) hinterlegt.
Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – falls das Fahrzeug registriert ist, wird ferner anhand des Identifikationsmittels die erste Fahrzeugdiagnose (16) aus der Cloud (13) abgerufen und – die erste Fahrzeugdiagnose (16) wird mit der zweiten Fahrzeugdiagnose (18) verglichen.
Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – das Fahrzeug wird mittels der App wahlweise in Fotos, Videos und Text (19) dokumentiert, – nach den Fahrzeugdiagnosen (16, 18) werden gegebenenfalls auch die Fotos, die Videos und der Text (19) anhand des Identifikationsmittels in der Cloud (13) hinterlegt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – auch bei einer Betankung (21) des Fahrzeuges an einer Tankstelle wird geprüft (12), ob das Fahrzeug in der Cloud (13) registriert ist, – falls das Fahrzeug nicht registriert ist, wird das Fahrzeug wird mit einem durch die Tankstelle zugeordneten Identifikationsmittel identifiziert (22) und in der Cloud (13) registriert, – das Identifikationsmittel wird mit der App verknüpft (23) und – eine für das Fahrzeug geeignete Kraftstoffart (24) wird anhand des Identifikationsmittels in der Cloud (13) hinterlegt.
Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – falls das Fahrzeug registriert ist, wird das Identifikationsmittel an dem Fahrzeug mittels der App erfasst (17), – anhand des Identifikationsmittels wird die hinterlegte Kraftstoffart (24) aus der Cloud abgerufen und – die Betankung (21) erfolgt mit der hinterlegten Kraftstoffart (24).
Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch folgendes Merkmal: – die Betankung (21) wird mittels der App bezahlt (25).
Computerprogramm, welches eingerichtet ist, das Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen.
Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 8 gespeichert ist.
Vorrichtung (30), die eingerichtet ist, das Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 auszuführen.