DE102015216829B4

DE102015216829B4 - Vorrichtung zur Vereinigung eines Hilfsstapels mit einem Hauptstapel

Info

Publication number: DE102015216829B4
Application number: DE102015216829.8A
Authority: DE
Inventors: Andreas Müller; Georg Grasmück; Manfred Häußler; Jens Kloss; Burkhard Wolf; Johannes Schubert
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2014-09-17
Filing date: 2015-09-03
Publication date: 2022-11-24
Anticipated expiration: 2035-09-04
Also published as: CN105417221A; DE102015216829A1; US20160075527A1; JP6570383B2; CN105417221B; JP2016060643A; US9533845B2

Abstract

Vorrichtung zum Halten eines Hilfsstapels mittels eines Hilfsstapelträgers (19) zur Vereinigung des Hilfsstapels mit einem Hauptstapel durch Herausziehen des Hilfsstapelträgers (19) aus dem Stapelbereich, mit einem Antrieb (24) zum Bewegen des Hilfsstapelträgers (19), wobei der Hilfsstapelträger (19) ein Schlagwerk (26; 34) zum schlagartig beschleunigten Herausziehen des Hilfsstapelträgers (19) aus dem Stapelbereich aufweist und das Schlagwerk (26) eine gegen einen Anschlag (29) bewegbare Masse (28) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagwerk (26; 34) ein Gehäuse (27; 36) aufweist und zwischen einem Antrieb (24) für den Hilfsstapelträger (19) und dem Hilfsstapelträger (19) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vereinigung eines Hilfsstapels mit einem Hauptstapel im Non-Stop-Betrieb eines Anlegers in einer Bogen verarbeitenden Maschine.
Bei der Vereinigung eines zeitweise durch einen Hilfsstapelträger, z. B. Rechen, gehaltenen Hilfsstapels mit einem Hauptstapel muss der Hilfsstapelträger wieder aus dem Stapelbereich herausgezogen werden. Durch Reibkräfte zwischen den mit dem Hilfsstapelträger in Kontakt stehenden Bögen können diese mit aus dem Stapelbereich herausgezogen werden oder Falten ausbilden, die deren Weiterverarbeitung behindern. Diese Bögen müssen dann manuell aus dem Stapelbereich entfernt werden.
Die DE 39 22 803 B4 zeigt zwei gegenüberliegend angeordnete, als Rechen ausgebildete Hilfsstapelträger, die seitlich in den Stapelbereich einfahrbar sind. Beim Herausziehen sollen sich die auf die Bogen wirkenden Kräfte aufheben, so dass diese in ihrer Lage unverändert bleiben.
Die DE 10 2010 053 587 A1 zeigt einen Hilfsstapelträger, welcher zwei endlose bewegbare Bänder aufweist, die um Umlenkwalzen geführt sind. Eine Relativgeschwindigkeit der Bänder zu den mit diesen in Kontakt stehenden Bögen ist beim Herausziehen des Hilfsstapelträgers aus dem Stapelbereich gleich Null, so dass die Bögen in ihrer Lage unverändert bleiben.
Die DE 10 2005 019 511 A1 zeigt einen Hilfsstapelträger mit einer Blaslufteinrichtung, welche ein Luftpolster erzeugen soll, so dass eine auf die durch den Hilfsstapelträger auf die Bögen wirkende Reibkraft minimiert wird.
Die DE 39 31 710 C2 zeigt einen Non-Stop-Bogenanleger, bei dem der Hilfsstapeltisch aus einem Rahmen besteht, in den Non-Stop-Stangen eingefahren werden können, die als Kolbenstangen ausgebildet sind und mit einem beidseitig beaufschlagbaren Kolben in Verbindung stehen.
In DE 10 2006 046 823 A1 ist eine Vorrichtung zur Vereinigung von Haupt- und Hilfsstapel beschrieben. Bei dieser werden Beschädigungen der vom ein- und ausfahrenden Rechen betroffenen Bedruckstoffe dadurch vermieden, dass ein Antrieb des Rechens durch einen Steuerungsrechner gesteuert wird, in welchem verschiedene Geschwindigkeitsprofile abgelegt sind.
In DE 197 38 029 A1 ist ein Non-Stop-Bogenanleger mit einem Hilfsstapeltisch beschrieben, dessen Stäbe beim Herausziehen eine Wegdifferenz zueinander aufweisen, um die Reibung zu vermindern und ein Verrutschen des Bogens zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Vorrichtung zu schaffen, die verhindert, dass Bögen beim Herausziehen eines Hilfsstapelträgers aus dem Stapelbereich andere Bögen mitnehmen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass der Non-Stop-Stapelwechsel verbessert wird, so dass dieser sicher, ohne manuellen Eingriff durchgeführt werden kann. Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass zusätzlich zu einem Antrieb auch ein Schlagwerk vorgesehen ist, welches eine kurzfristige schnelle Beschleunigung des Hilfsstapelträgers bewirkt. Hierbei ist die Massenträgheit der Bögen in dem Hilfs- und Hauptstapel größer als die durch Reibkraft erzeugten Kräfte auf den unteren Bogen des Hilfsstapels und den oberen Bogen des Hauptstapels. Durch diese Maßnahme kann der Hilfsstapelträger nach der schlagartigen Anfangsbewegung kontinuierlich mit konstanter Geschwindigkeit aus dem Stapelbereich herausbewegt werden.
Bei einem ersten Ausführungsbeispiel weist das Schlagwerk eine Masse auf, welche pneumatisch gegen einen Anschlag bewegbar ist, wodurch der vorzugsweise als Rechen ausgebildete Hilfsstapelträger eine kurzfristige Beschleunigung vor dem konstanten Herausziehen aus dem Stapelbereich erfährt.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel weist das Schlagwerk einen rotativen Antrieb für eine federbelastete Masse auf, die auf einer Steuerkontur mit steilen Steigungen, z. B. einer Verzahnung, abrollt. Durch diese Maßnahme wird der Hilfsstapelträger beim Herausziehen aus dem Stapelbereich fortdauernd mit Beschleunigungssprüngen beaufschlagt und unter ständig wiederkehrenden Schlägen aus dem Stapelbereich herausbewegt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden beschrieben.
Es zeigen:

1 eine Druckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
2 einen Hilfsstapelträger mit einem Schlagwerk im Schnitt in schematischer Darstellung,
3 den Hilfsstapelträger in der Draufsicht,
4 das Schlagwerk mit pneumatischem Antrieb im Schnitt in schematischer Darstellung,
5 das Schlagwerk mit einem elektromechanischen Antrieb im Schnitt in schematischer Darstellung,
6 ein Bewegungsdiagramm des pneumatischen Schlagwerks und
7 ein Bewegungsdiagramm des elektromechanischen Schlagwerks.

Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Stanze oder eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2 und einen Ausleger 6 auf. Die Bögen 7 werden bei der Druckmaschine 1 von einem Bogenstapel 8 des Anlegers 2 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 vorgesehenen Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Hauptstapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines sogenannten Saugkopfes 18, der unter anderem mindestens einen Sauggreifer für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Blaseinrichtungen zur Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8 ist mindestens ein Stapelvorderkantenanschlag 23 vorgesehen.
Der Anleger 2 weist eine Vorrichtung für den Non-Stop-Betrieb auf, d. h. dass Bögen 7 auch bei einem Stapelwechsel kontinuierlich gefördert werden können. Zu diesem Zweck ist ein Hilfsstapelträger 19 z. B. in Form eines Rechens vorgesehen, der einen fast abgearbeiteten Bogenstapel (Hilfsstapel) 8a so lange hält, bis ein neuer Hauptstapel 8 in dem Anleger 2 positioniert ist. Der Rechen 19 weist vorzugsweise eine Anzahl von nebeneinander beabstandet angeordneter Rechenstäbe 22 auf. Bei der Vereinigung von Hilfsstapel 8a und neuem Hauptstapel 8 wird der Hilfsstapelträger 19 aus dem Stapelbereich vorzugsweise in Bogenverarbeitungsrichtung mittels eines vom Steuerrechner der Bogen verarbeitenden Maschine ansteuerbaren Antriebes 24 aus dem Stapelbereich herausgezogen. Zwischen dem Antrieb 24 und dem vorzugsweise als Rechen ausgebildeten Hilfsstapelträger 19 ist ein Schlagwerk 26; 34 angeordnet, welches bei einem Ausführungsbeispiel gemäß 4 einen Schlag erzeugt, wodurch der Rechen 19 eine kurzzeitige Beschleunigung erfährt, die zum Lösen des Rechens von dem unteren Bogen 7a des Hilfsstapels und dem oberen Bogen 7b des Hauptstapels 8 führt. Daraufhin wird der Rechen 19 mit konstanter Geschwindigkeit V aus dem Stapelbereich gezogen.
Das Schlagwerk 26 weist ein Gehäuse 27 auf, in welchem eine Masse 28 mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Anschlag 29 des Gehäuses 27 bewegbar gelagert ist. Die Masse 28 sitzt am Ende einer Kolbenstange 31 eines Pneumatikzylinders 32, welcher mit Druckluft einer Druckluftquelle 33 beaufschlagbar ist. Durch diese Maßnahme wird der Rechen 19 zunächst mit einer großen Beschleunigung beaufschlagt, bevor dieser mit konstanter Geschwindigkeit v gemäß Bewegungsdiagramm in 6 aus dem Stapelbereich herausgezogen wird.
Bei einem Ausführungsbeispiel gemäß 5 ist ein elektromechanisch betätigbares Schlagwerk 34 vorgesehen, welches ein Gehäuse 36 mit einem Rotationsantrieb 37 für eine Masse 38 aufweist. Die Masse 38 ist zylinderförmig ausgebildet und weist stirnseitig am Umfang verteilt Rollen 39 auf, die auf einer kreisförmig angeordneten Kontur 41 - vorzugsweise einer Verzahnung (z. B. Sägeverzahnung) - abrollen. Die Masse 38 wird mittels eines Mitnehmers 42 rotierbar angetrieben und mittels einer vorgespannten Feder 43 gegen die Kontur 41 gedrückt. Durch diese Maßnahme entstehen Schläge, die zu einer wiederholten beschleunigten Bewegung des Rechens 19 beim Herausziehen des Rechens 19 aus dem Stapelbereich gemäß Bewegungsdiagramm in 7 führt.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5: ./.
6: Ausleger
7: Bogen
7a: unterer Bogen
7b: oberer Bogen
8: Bogenstapel
8a: fast abgearbeiteter Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15: ./.
16: ./.
17: ./.
18: Saugkopf
19: Hilfsstapelträger (Rechen)
20: ./.
21: ./.
22: Rechenstab
23: Stapelvorderkantenanschlag
24: Antrieb
25: ./.
26: Schlagwerk
27: Gehäuse (26)
28: Masse (26)
29: Anschlag (26)
30: ./.
31: Kolbenstange
32: Pneumatikzylinder
33: Druckluftquelle
34: Schlagwerk
35: ./.
36: Gehäuse (34)
37: Antrieb (34)
38: Masse (34)
39: Rollen
40: ./.
41: Kontur
42: Mitnehmer
43: Feder
v: Geschwindigkeit

Claims

Vorrichtung zum Halten eines Hilfsstapels mittels eines Hilfsstapelträgers (19) zur Vereinigung des Hilfsstapels mit einem Hauptstapel durch Herausziehen des Hilfsstapelträgers (19) aus dem Stapelbereich, mit einem Antrieb (24) zum Bewegen des Hilfsstapelträgers (19), wobei der Hilfsstapelträger (19) ein Schlagwerk (26; 34) zum schlagartig beschleunigten Herausziehen des Hilfsstapelträgers (19) aus dem Stapelbereich aufweist und das Schlagwerk (26) eine gegen einen Anschlag (29) bewegbare Masse (28) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagwerk (26; 34) ein Gehäuse (27; 36) aufweist und zwischen einem Antrieb (24) für den Hilfsstapelträger (19) und dem Hilfsstapelträger (19) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsstapelträger (19) als Rechen mit einer Anzahl nebeneinander beabstandet angeordneter Rechenstäbe (22) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse (28) pneumatisch antreibbar ist.
Vorrichtung zum Halten eines Hilfsstapels mittels eines Hilfsstapelträgers (19) zur Vereinigung des Hilfsstapels mit einem Hauptstapel durch Herausziehen des Hilfsstapelträgers (19) aus dem Stapelbereich, mit einem Antrieb (24) zum Bewegen des Hilfsstapelträgers (19), wobei der Hilfsstapelträger (19) ein Schlagwerk (26; 34) zum schlagartig beschleunigten Herausziehen des Hilfsstapelträgers (19) aus dem Stapelbereich aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagwerk (34) eine rotierbar antreibbare Masse (38) aufweist, die auf einer kreisförmig angeordneten Kontur (41) federbelastet abrollt.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse (38) einen Antriebsmotor (37) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagwerk (26; 34) ein Gehäuse (27; 36) aufweist und zwischen einem Antrieb (24) für den Hilfsstapelträger (19) und dem Hilfsstapelträger (19) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsstapelträger (19) als Rechen mit einer Anzahl nebeneinander beabstandet angeordneter Rechenstäbe (22) ausgebildet ist.
Bogendruckmaschine oder Bogenstanzmaschine mit einer Vorrichtung gemäß zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7.