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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, elektronische Geräte mit einer Ladefunktion mittels einer externen Ladeeinheit induktiv zu laden. Dabei gibt es Vorschläge, solche Ladeeinheiten, z.B. in der Form einer Ladeschale, im Innenraum eines Kraftfahrzeugs zu integrieren, so dass die elektronischen Geräte während der Fahrt des Kraftfahrzeugs geladen werden können. Es erweist sich hierbei als nachteilhaft, dass die elektronischen Geräte zum Laden an einer spezifischen Position im Kraftfahrzeug abgelegt werden müssen und ferner Platz im Fahrzeuginnenraum für die Ladeeinheit benötigt wird.
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Aus der Druckschrift
US 2011/0241607 A1 ist eine induktive Ladestation bekannt, die in einer primären elektronischen Vorrichtung, wie z.B. einem Laptop, integriert ist und zum Laden einer sekundären elektronischen Vorrichtung, wie z.B. eines Mobiltelefons, vorgesehen ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, mit der einfach und effizient ein elektronisches Gerät induktiv geladen werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Einrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung ist für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei das Kraftfahrzeug vorzugsweise ein PKW und ggf. auch ein LKW ist. Die Einrichtung hat eine primäre Funktion, welche insbesondere die Hauptfunktion und in diesem Sinne den bestimmungsgemäßen Verwendungszweck der Einrichtung durch einen Insassen des Kraftfahrzeugs darstellt. Bei der Verwendung dieser primären Funktion berührt der Insasse des Kraftfahrzeugs die erfindungsgemäße Einrichtung. Unter Berührung ist dabei der unmittelbare Hautkontakt mit der Einrichtung bzw. auch der mittelbare Hautkontakt unter Zwischenschaltung von Kleidungsstücken und dergleichen zu verstehen.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung umfasst ferner eine sekundäre Funktion, welche von der primären Funktion unterschiedlich ist und eine Funktion zum induktiven Laden von elektronischen Geräten mit entsprechender induktiver Ladeschnittstelle darstellt. Für diese sekundäre Funktion sind eine oder mehrere induktive Ladeeinheiten, die vorzugsweise als Ladespulen realisiert sind, derart in der erfindungsgemäßen Einrichtung verbaut, dass die induktive Ladeeinheit oder die induktiven Ladeeinheiten ein am Körper des Insassen getragenes elektronisches Gerät induktiv laden können, wenn der Insasse die primäre Funktion der Einrichtung verwendet. Unter dem Begriff eines am Körper des Insassen getragenen elektronischen Geräts fällt ein Gerät, das direkt an der Haut des Benutzers anliegt, sowie auch ein Gerät, das mittelbar am Körper des Benutzers unter Zwischenschaltung von Kleidungsstücken und dergleichen angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass bei der Verwendung einer primären Funktion der Einrichtung durch den Insassen des Kraftfahrzeugs gleichzeitig ein induktives Laden eines von ihm mitgeführten elektronischen Geräts bewirkt wird. Da der Insasse dabei die Einrichtung berührt, wird auch ein ausreichender Energieübertrag von der oder den induktiven Ladeeinheiten zum elektronischen Gerät sichergestellt. Darüber hinaus bietet die Erfindung den Vorteil, dass eine an sich im Innenraum des Kraftfahrzeugs verbaute Einrichtung auch zum Laden von elektronischen Geräten genutzt werden kann, ohne dass Platz im Fahrzeuginnenraum für eine separate induktive Ladestation vorgesehen werden muss.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die induktive Ladeeinheit oder die induktiven Ladeeinheiten derart in der erfindungsgemäßen Einrichtung verbaut, dass sie ein am Körper des Insassen getragenes elektronisches Gerät in der Form eines mittels eines Armbands am Handgelenk des Insassen befestigten Geräts oder eines in die Kleidung des Benutzers aufgenommenen Geräts induktiv laden können. Bei einem in die Kleidung des Insassen aufgenommenen Geräts kann es sich um ein Gerät handeln, dass von dem Insassen in die von ihm getragene Kleidung gesteckt wurde, wie z.B. um ein Mobiltelefon bzw. ein Smartphone. Insbesondere befindet sich das Gerät in einer Tasche der Bekleidung des Insassen, z.B. in einer Hosentasche oder Jackentasche. Nichtsdestotrotz kann das elektronische Gerät bzw. ein Teil des elektronischen Geräts auch in die Kleidung des Benutzers permanent integriert sein. Zum Beispiel kann eine Ladespule zum Laden des elektronischen Geräts in der Kleidung eingewebt sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Einrichtung eine im Fahrbetrieb durch den Insassen und insbesondere den Fahrer verwendete Bedieneinheit. Insbesondere kann die Einrichtung ein Lenkrad zur Steuerung der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs durch den Fahrer sein. Vorzugsweise ist in diesem Fall die induktive Ladeeinheit (im Falle einer einzelnen Ladeeinheit) oder zumindest eine der induktiven Ladeeinheiten (im Falle von mehreren Ladeeinheiten), vorzugsweise alle induktiven Ladeeinheiten, im Lenkradgriff und/oder benachbart zum Lenkradgriff angeordnet. Hierdurch wird eine effiziente Ladung von elektronischen Geräten am Handgelenk des Fahrers erreicht, da der Abstand zwischen elektronischem Gerät und Lenkrad sehr gering ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Einrichtung ein Gangschalthebel. Der Begriff des Gangschalthebels ist dabei weit zu verstehen und kann sich auf den Gangschalthebel sowohl eines manuellen als auch eines automatischen Getriebes beziehen. In einer weiteren bevorzugten Variante ist die erfindungsgemäße Einrichtung ein Bediencontroller insbesondere mit einem Drehknauf, der vorzugsweise in der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs vorgesehen ist. Insbesondere können mit dem Drehknauf Bedienaktionen durch Drehen des Drehknaufs und durch Drücken des Drehknaufs nach unten sowie durch Verkippen des Drehknaufs in verschiedene Richtungen senkrecht zum Umfang des Knaufs durchgeführt werden. Vorzugsweise erhält der Fahrer Rückmeldung über die Bedienaktionen auf einem Display im Fahrzeugcockpit. Um ein effizientes Laden eines elektronischen Geräts zu erreichen, ist die induktive Ladeeinheit oder zumindest eine der induktiven Ladeeinheiten (ggf. alle induktiven Ladeeinheiten) vorzugsweise in dem Drehknauf integriert. Auch diese Ausführungsform eignet sich sehr gut zum Laden von elektronischen Geräten am Handgelenk eines Insassen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Einrichtung ein Insassensitz, vorzugsweise ein Fahrersitz oder auch ein Beifahrersitz und gegebenenfalls auch ein Insassensitz im Fond des Kraftfahrzeugs. Diese Ausführungsform eignet sich sehr gut zum Laden von elektronischen Geräten, die von dem Insassen, der auf dem Insassensitz sitzt, in seiner Kleidung mitgeführt werden, wie z.B. von einem Smartphone in der Hosentasche des Insassen. Um ein effizientes Laden zu erreichen, ist die induktive Ladeeinheit oder zumindest eine der induktiven Ladeeinheiten (ggf. alle induktiven Ladeeinheiten) direkt unter dem Sitzbezug des Insassensitzes angeordnet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die induktive Ladeeinheit oder zumindest eine der induktiven Ladeeinheiten (ggf. alle induktiven Ladeeinheiten) in der Sitzfläche und/oder in der Rückenlehne des Insassensitzes angeordnet. Vorzugsweise ist die induktive Ladeeinheit bzw. zumindest eine der induktiven Ladeeinheiten in einem Bereich der Sitzfläche des Insassensitzes angeordnet, der benachbart zur Rückenlehne liegt. In einer weiteren bevorzugten Variante ist die induktive Ladeeinheit oder zumindest eine der induktiven Ladeeinheiten in einem Bereich der Rückenlehne des Insassensitzes angeordnet, der benachbart zur Sitzfläche liegt. Auf diese Weise wird eine effiziente Ladung von elektronischen Geräten in der Hosentasche des Insassen erreicht.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die erfindungsgemäße Einrichtung eine Armauflage für den Insassen. Vorzugsweise umfasst die Armauflage ein vorderes und ein hinteres Ende bezogen auf die Längsrichtung des Kraftfahrzeugs, wobei das vordere Ende näher am Fahrzeugcockpit als das hintere Ende liegt und wobei die induktive Ladeeinheit oder zumindest eine der induktiven Ladeeinheiten (ggf. alle induktiven Ladeeinheiten) am vorderen Ende der Armauflage angeordnet ist. Auf diese Weise wird eine effiziente induktive Ladung von elektronischen Geräten am Handgelenk des Insassen erreicht.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Einrichtung ein Fahrpedal, wie z.B. ein Bremspedal, ein Gaspedal oder ein Kupplungspedal. Hierdurch können elektronische Geräte geladen werden, die im Schuh des Insassen integriert sind.
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Neben der oben beschriebenen Einrichtung betrifft die Erfindung ferner ein Kraftfahrzeug, in dessen Innenraum eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Einrichtungen bzw. von bevorzugten Varianten der erfindungsgemäßen Einrichtungen vorgesehen sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten 1 detailliert beschrieben. Diese Figur zeigt eine perspektivische Ansicht von dem Innenraum eines Kraftfahrzeugs, in dem verschiedene Varianten der erfindungsgemäßen Einrichtung verbaut sind.
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In 1 sind lediglich diejenigen Bauteile mit Bezugszeichen versehen, die für die Erfindung relevant sind. Nur diese Bauteile werden im Folgenden näher beschrieben. In 1 ist in perspektivischer Ansicht ein Teil des Innenraums eines Kraftfahrzeugs in Richtung auf das Fahrzeugcockpit dargestellt. In an sich bekannter Weise ist in diesem Innenraum auf der linken Fahrerseite ein Lenkrad 1 mit einem Lenkradkranz 101, ein Gangschalthebel 2 und eine zentrale Bedieneinheit 3 vorgesehen. Die zentrale Bedieneinheit ist als Controller mit einem Drehknauf 301 ausgebildet, wobei durch Drehen des Knaufs, durch Drücken des Knaufs nach unten sowie durch Verkippen des Knaufs nach vorne, hinten, rechts und links entsprechende Bedienaktionen durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgeführt werden können. Dabei erhält der Fahrer des Kraftfahrzeugs visuelle Rückmeldungen über das mittig im Cockpit vorgesehene Display 7. Aus der perspektivischen Darstellung der 1 ist ferner ein Teil des Fahrersitzes 4 sowie des Beifahrersitzes 4' ersichtlich. Darüber hinaus erkennt man das vordere Ende einer Armlehne 5 zwischen Fahrersitz 4 und Beifahrersitz 4'. Auf dieser Armlehne kann der Fahrer und gegebenenfalls auch der Beifahrer seinen Unterarm ablegen.
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Gemäß der Ausführungsform der 1 ist eine Vielzahl von induktiven Ladeeinheiten 6 in verschiedenen Komponenten im Fahrzeuginnenraum integriert. Diese Ladeeinheiten sind lediglich schematisch als Rechtecke wiedergegeben und stellen elektrische Spulen dar, welche ein induktives Laden elektronischer Geräte mit entsprechender Ladefunktion bewirken. Diese induktiven Ladeeinheiten sind in solchen Einrichtungen im Fahrzeuginnenraum verbaut, welche eine primäre Funktion derart aufweisen, dass der Insasse des Kraftfahrzeugs bei der Verwendung der primären Funktion die entsprechende Einrichtung berührt. Diese primäre Funktion ist dabei die Hauptfunktion und in diesem Sinne der bestimmungsgemäße Verwendungszweck der entsprechenden Einrichtung. Die primäre Funktion wird durch die sekundäre Funktion des induktiven Ladens von elektronischen Geräten mittels entsprechender Ladeeinheiten 6 ergänzt. Erfindungsgemäß sind eine oder mehrere induktive Ladeeinheiten derart in jeweiligen Einrichtungen verbaut, dass solche elektronischen Geräte, die am Körper des Insassen getragen werden, induktiv geladen werden können, wenn der Insasse die primäre Funktion der entsprechenden Einrichtung verwendet. Mit anderen Worten kann bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der entsprechenden Einrichtung durch den Insassen gleichzeitig und unmerklich für den Insassen ein Laden eines von ihm getragenen elektronischen Geräts effizient bewirkt werden.
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Gemäß der Darstellung der 1 sind verschiedene Positionen im Fahrzeuginnenraum dargestellt, an denen die entsprechenden Ladeeinheiten 6 vorgesehen werden können. Zum einen sind zwei Ladeeinheiten 6 im Lenkradkranz 101 des Lenkrads 1 verbaut, und zwar benachbart zu entsprechenden Enden von Lenkradspeichen, an denen Bedientasten für den Fahrer vorgesehen sind. Mit diesen Ladeeinheiten im Lenkrad können sehr effizient elektronische Geräte geladen werden, die der Fahrer nach Art einer Armbanduhr am Handgelenk trägt. Eine weitere induktive Ladeeinheit 6 ist in dem Gangschalthebel 2 integriert, wobei auch mit dieser Ladeeinheit sehr gut am Handgelenk getragene elektronische Geräte geladen werden können. Darüber hinaus ist in dem Drehknauf 301 des zentralen Controllers 3 eine Ladeeinheit integriert, die aus Übersichtlichkeitsgründen nicht wiedergegeben ist und sich ebenfalls sehr gut zum Laden von elektronischen Geräten am Handgelenk des Fahrers eignet. Ferner ist am vorderen Ende der Armauflage 5 eine weitere Ladeeinheit verbaut. Auch diese Ladeeinheit eignet sich sehr gut zum Laden von elektronischen Geräten am Handgelenk des Fahrers bzw. des Beifahrers.
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Um elektronische Geräte zu laden, die der Fahrer bzw. Beifahrer in seinen Kleidungsstücken mit sich führt (wie z.B. Mobiltelefone und Smartphones), eignen sich insbesondere die Ladeeinheiten 6, die in dem Fahrersitz 4 bzw. dem Beifahrersitz 4' integriert sind. In der Darstellung der 1 sind dabei nur Ladeeinheiten in der Sitzfläche gezeigt, wobei alternativ oder zusätzlich auch entsprechende Ladeeinheiten in der (nicht dargestellten) Rückenlehne der Sitze integriert sein können. Je nach Ausgestaltung kann die Anzahl der Ladeeinheiten in der Sitzfläche bzw. der Rückenlehne variieren.
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Die im Vorangegangenen beschriebene Ausführungsform der Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf. Insbesondere können von einem Fahrzeuginsassen getragene elektronische Geräte unmerklich für den Insassen während der Fahrt durch entsprechende Ladeeinheiten im Kraftfahrzeug geladen werden. Es sind somit keine zusätzlichen Ladeadapter notwendig. Ferner muss das zu ladende elektronische Gerät bei dessen Ladung nicht vom Benutzer abgelegt werden, wie dies bei Ladeschalen der Fall ist. Vielmehr kann das Gerät weiterhin am Körper des Benutzers verbleiben. Darüber hinaus kann auf die Integration von speziellen Ladestellen für elektronische Geräte im Fahrzeuginnenraum verzichtet werden, da die Ladestellen bereits Teil entsprechender Einrichtungen im Fahrzeug sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lenkrad
- 101
- Lenkradkranz
- 2
- Gangschalthebel
- 3
- zentraler Bediencontroller
- 301
- Drehknauf
- 4
- Fahrersitz
- 4'
- Beifahrersitz
- 5
- Armlehne
- 6
- Ladeeinheiten
- 7
- Display
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2011/0241607 A1 [0003]