DE102016220253A1

DE102016220253A1 - Kraftfahrzeug mit Desinfektionsvorrichtung

Info

Publication number: DE102016220253A1
Application number: DE102016220253.7A
Authority: DE
Inventors: Tobias Moosmayr
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2016-10-17
Filing date: 2016-10-17
Publication date: 2018-04-19

Abstract

Ein Teil eines Kraftfahrzeuges (1) mit einer Instrumententafel (5) und/oder einer Mittelkonsole (15), an denen jeweils mindestens eine Betätigungsvorrichtung (25) angeordnet oder hierzu benachbart angeordnet ist bzw. sind, ist dadurch desinfizierbar, dass an der Instrumententafel (5) und/oder der Mittelkonsole (15) und/oder der Betätigungsvorrichtung (25) mindestens eine Austrittsdüse (30) derart angeordnet ist, dass ein aus dieser austretender Strahl eines Desinfektionsmittels (35) auf die Betätigungsvorrichtung (25) auftrifft.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Desinfektionsvorrichtung gemäß Anspruch 1.
Aus der DE 10 2013 002 539 A1 ist eine Vorrichtung zur Reinigung eines Lenkradkranzes eines Kraftfahrzeuglenkrades bekannt. Diese bekannte Vorrichtung ist spezifisch für eine Verwendung am Kraftfahrzeuglenkrad vorgesehen und nicht geeignet, auf im Bereich einer Mittelkonsole oder Instrumententafel angeordnete oder zu diesen benachbarten Betätigungsvorrichtungen, insbesondere Schalthebel oder Dreh-Drück-Steller, einzuwirken.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem eine Desinfektion von im Bereich einer Mittelkonsole oder Instrumententafel angeordneten oder zu diesen benachbarten Betätigungsvorrichtungen, insbesondere Schalthebeln oder Dreh-Drück-Stellern, ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist eine Instrumententafel und/oder eine Mittelkonsole auf, an der bzw. an denen jeweils mindestens eine Betätigungsvorrichtung angeordnet oder hierzu benachbart angeordnet ist bzw. sind. An der Instrumententafel und/oder der Mittelkonsole und/oder der Betätigungsvorrichtung ist mindestens eine Austrittsdüse derart angeordnet, dass ein aus dieser austretender Strahl eines Desinfektionsmittels auf die Betätigungsvorrichtung auftrifft. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine zuverlässige Desinfizierung solcher Komponenten in dem Kraftfahrzeug geschaffen, die häufig von Fahrzeuginsassen berührt werden. Dieser Vorteil wiegt umso mehr, als dass das Kraftfahrzeug Teil einer von verschiedensten und wechselnden Personen benutzten Mietwagenflotte oder Carsharing-Flotte sein kann.
Eine Ausgabe von Desinfektionsmittel kann manuell oder automatisch hervorgerufen werden. Hierzu ist in vorteilhafter Weise eine Eingabevorrichtung vorgesehen, die manuell oder automatisch betätigt wird, um ein auf die Austrittsdüse wirkendes Signal abzugeben. Die Eingabevorrichtung kann mechanischer Art, insbesondere ein Hebel, oder automatischer Art, insbesondere eine, mit der in dem Kraftfahrzeug vorhandenen Bordelektronik wirkverbundene, elektrische bzw. elektronische Eingabevorrichtung, insbesondere ein Schalter oder eine Computervorrichtung, sein.
Zur Erzeugung eines für die Ausgabe des Desinfektionsmittels, gegenüber dem Umgebungsluftdruck, erforderlichen Überdruckes ist eine Pumpe vorgesehen. Diese wird in Abhängigkeit eines von der Eingabevorrichtung oder der Bordelektronik ausgegebenen Signales betrieben, das insbesondere für die Zeitdauer und/oder die Höhe des Überdruckes bestimmend ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es möglich, die Austrittsrichtung und/oder die austretende Menge und/oder die Austrittsgeschwindigkeit des aus der mindestens einen Austrittsdüse austretenden Desinfektionsmittels manuell einzustellen. Hierdurch kann ein Desinfektionsvorgang an insbesondere persönliche Vorlieben eines Nutzers des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges leicht angepasst werden.
Zur Vermeidung überlanger Leitungen zur Zuführung des Desinfektionsmittels von einem Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter zu einer Austrittsdüse ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass sich der Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter in der Instrumententafel und/oder in der Mittelkonsole befindet.
Es versteht sich, dass jede Austrittsdüse mit einem eigenen Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter fluidisch verbunden sein kann. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist jedoch vorgesehen, dass mindestens zwei Austrittsdüsen fluidisch mit einem einzigen Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter verbunden sind. Dies verringert den Aufwand für eine Wiederbefüllung des Desinfektionsmittel-Vorratsbehälters bzw. für einen Austausch eines entleerten Desinfektionsmittel-Vorratsbehälters mit einem befüllten Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter.
Dem Grundsatz nach kann das in dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug verwendete Desinfektionsmittel ein beliebiges Desinfektionsmittel sein, das für eine Flächendesinfektion mittels Sprühens geeignet ist. Um jedoch den Desinfektionsvorgang möglichst kurz zu gestalten ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass das Desinfektionsmittel Propanol enthält, welches sich nach Auftragen auf den zu desinfizierenden Komponenten schnell verflüchtigt.
Ein Desinfektionsvorgang innerhalb des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges kann in Anwesenheit einer insbesondere auf dem Fahrersitz befindlichen Person ausgelöst werden. Ist eine Desinfektion gewünscht, bei der sich keine Person in dem Kraftfahrzeug befindet, kann in vorteilhafter Weise ein automatisiertes Verfahren mit folgenden Schritten vorgesehen sein:

1. Ermitteln, ob sich eine Person in dem Kraftfahrzeug befindet;
2. Wenn sich keine Person in dem Kraftfahrzeug befindet, Ausgeben von Desinfektionsmittel aus mindestens einer, mehrerer oder ggf. allen vorgesehenen Ausgabedüsen in Richtung Betätigungsvorrichtung(en);
3. Anhalten der Ausgabe des Desinfektionsmittels nach Erfüllung eines definierten Kriteriums, insbesondere, wenn eine definierte Zeitdauer der Desinfektionsmittelabgabe und/oder eine definierte Abgabemenge erreicht ist bzw. sind;
4. Nach einer definierten Einwirkzeit des Desinfektionsmittels auf der bzw. den Betätigungsvorrichtung(en) Einschalten einer in dem Kraftfahrzeug befindlichen Lüftung;
5. Beendigung des Lüftungsvorganges nach Ablauf einer bestimmten Zeitdauer.

Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es in vorteilhafter Weise möglich, Desinfektiosnmittel auszugeben, mit denen Personen nicht unmittelbar in Kontakt treten, insbesondere dieses inhalieren, sollen.
Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur eine detaillierte, nicht präjudizierende, insbesondere einschränkende, Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung.
In der Figur ist schematisch ein Teil eines Kraftfahrzeuges 1 gezeigt, das in an sich bekannter Weise eine Instrumententafel 5 nebst Lenkrad 10, eine Frontscheibe 15 und eine Mittelkonsole 20 aufweist. An der Instrumententafel 5 befinden sich zwei, in Fahrzeugquerrichtung y betrachtet, nebeneinander angeordnete, beispielsweise als Drehschalter ausgebildete Betätigungsvorrichtungen 25. In der Figur oberhalb derselben befindet sich eine Austrittsdüse 30 mit zwei Auslässen, aus denen ein durch die Pfeile 35 repräsentiertes Desinfektionsmittel in Richtung der Betätigungsvorrichtungen 25 abgegeben werden kann.
An der Mittelkonsole 20 sind zwei weitere Betätigungsvorrichtungen 25 vorgesehen. Die der Instrumententafel 5 benachbarte Betätigungsvorrichtung 25 wird von Desinfektionsmittel 35 beaufschlagt, wenn die neben ihr befindliche Austrittsdüse 30 Desinfektionsmittel 35 abgibt. Dem gegenüber ist eine Austrittsdüse 30 an der der Instrumententafel 5 entfernten Betätigungsvorrichtung 25 integral in Letzterer aufgenommen. Diese Austrittsdüse 30 ist derart eingerichtet, dass sie Desinfektionsmittel 35 in verschiedene Richtungen, in diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen einen kreisförmigen Bereich abdeckend, abzugeben vermag.
Ein erster Vorrat an Desinfektionsmittel 35 befindet sich in einem ersten Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter 40, der in der Instrumententafel 5 angeordnet und mittels einer ersten Leitung 45 fluidisch mit der Austrittsdüse 30 verbunden ist. Ein zweiter Vorrat an Desinfektionsmittel 35 befindet sich in einem zweiten Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter 40, der in der Mittelkonsole 20 angeordnet und mittels einer zweiten Leitung 45 fluidisch mit den beiden an der Mittelkonsole 20 angeordneten Austrittsdüsen 30 verbunden ist.
Es versteht sich, dass die Gestaltung der Austrittsdüsen 30, insbesondere deren Anzahl, Größe, Desinfektionsmittel-Abgabemenge und/oder -volumen in Abhängigkeit einer gewünschten Wirkung des Desinfektionsmittels 35 gewählt werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Kraftfahrzeug
5: Instrumententafel
10: Lenkrad
15: Frontscheibe
20: Mittelkonsole
25: Betätigungsvorrichtung
30: Austrittsdüse
35: Desinfektionsmittel
40: Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter
45: Leitungen
x,y,z: Achsen eines an sich bekannten kraftfahrzeugeigenen kartesischen Koordinatensystems

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102013002539 A1 [0002]

Claims

Kraftfahrzeug (1) mit einer Instrumententafel (5) und/oder einer Mittelkonsole (15), an denen jeweils mindestens eine Betätigungsvorrichtung (25) angeordnet oder hierzu benachbart angeordnet ist bzw. sind, dadurch gekennzeichnet, dass an der Instrumententafel (5) und/oder der Mittelkonsole (15) und/oder der Betätigungsvorrichtung (25) mindestens eine Austrittsdüse (30) derart angeordnet ist, dass ein aus dieser austretender Strahl eines Desinfektionsmittels (35) auf die Betätigungsvorrichtung (25) auftrifft.
Kraftfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsrichtung und/oder die austretende Menge und/oder die Austrittsgeschwindigkeit des aus der mindestens einen Austrittsdüse (30) austretenden Desinfektionsmittels (35) manuell einstellbar ausgebildet ist.
Kraftfahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter (40) in der Instrumententafel (5) und/oder ein Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter (40) in der Mittelkonsole (20) befindet.
Kraftfahrzeug (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Austrittsdüsen (30) fluidisch mit einem Desinfektionsmittel-Vorratsbehälter (40) verbunden sind.
Kraftfahrzeug (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektionsmittel (35) Propanol enthält.