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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verändern einer Position zumindest einer Komponente eines Infotainmentsystems im Innenraum eines Fahrzeugs.
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Die Bedienung von Fahrzeugfunktionen seitens des Fahrers während des Fahrens wird heutzutage insbesondere über Multifunktionslenkräder ermöglicht. Diese weisen Bedienelemente auf, so dass der Fahrer zum Bedienen des Infotainmentsystems seine Aufmerksamkeit nicht vom Straßenverkehr, und insbesondere seine Hände nicht vom Lenkrad nehmen muss. Zukünftig werden Fahrzeuge allerdings in der Lage sein, unter bestimmten Bedingungen, die Quer- und die Längsführung eigenständig zu übernehmen. Eine dauerhafte Überwachung der Fahrzeugführung seitens des Fahrers ist dann nicht mehr notwendig. Der Fahrer hat dann während der Fahrt Zeit, andere Tätigkeiten auszuführen. Dabei ist das Anzeigen erweiterter Anzeigeinhalte auf einer Anzeigefläche des Infotainmentsystems problemlos möglich. Zusätzliche Funktionen können in einem Fahrmodus, in dem das Fahrzeug automatisch geführt wird, nicht über das Multifunktionslenkrad bedient werden. Dies ist lediglich durch eine zusätzliche Bedieneinheit möglich, die in der Regel in der Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Die
EP 1 637 387 A1 beschreibt eine Anzeigevorrichtung für eine Fahrzeug mit einem hochflexiblen Display zur Darstellung von Daten von Applikationen für einen Fahrzeugnutzer. Das Display kann von einer Position in eine andere Position gebracht werden.
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Ferner beschreibt die
DE 10 2005 003 071 B3 eine Anzeigeeinrichtung für ein Fahrzeug mit einem ersten und einem zweiten Teilanzeigebereich. Während eines Fahrbetriebs ist die Anzeigevorrichtung nur für den ersten Teilanzeigebereich ausgefahren. Während einer Ruhephase ist die Anzeigevorrichtung derart ausgefahren, dass der erste und der zweite Teilanzeigebereich sichtbar sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels denen auf einfache Art und Weise eine bequeme Bedienung des Infotainmentsystems in einem Fahrzeugmodus, in dem der Fahrer das Fahrzeug nicht selbst führt, ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung nach Anspruch 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug in einem ersten Fahrmodus oder einem zweiten Fahrmodus befindet, wobei der erste Fahrmodus umfasst, dass das Fahrzeug von einer Person geführt wird und/oder der zweite Fahrmodus umfasst, dass das Fahrzeug nicht von einer Person geführt wird. Wenn ermittelt worden ist, dass sich das Fahrzeug in einem zweiten Fahrmodus befindet, wird eine erste Fahrzeug-Komponente von einer ersten Position in eine dritte Position im Innenraum des Fahrzeugs bewegt und die Komponente des Infotainmentsystems wird von einer zweiten Position in eine vierte Position im Innenraum des Fahrzeug bewegt.
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Dadurch, dass die Position der Komponente des Infotainmentsystems im Innenraum des Fahrzeugs verändert werden kann, kann diese in Abhängigkeit von dem Fahrmodus an einen beliebigen Ort im Innenraum des Fahrzeugs verschoben werden. Die erste Fahrzeug-Komponente kann dabei insbesondere ein Lenkrad sein. Wird das Lenkrad verschoben, kann zwischen dem Fahrer und der Komponente des Infotainmentsystems Platz geschaffen werden. Denn insbesondere Anzeigeeinheiten sollten einen gewissen Abstand zum Fahrer einnehmen, um eine Überanstrengung der Augen des Fahrers zu vermeiden. Eine Bedieneinheit hingegen sollte insbesondere in Handreichweite des Fahrers angeordnet sein.
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Insbesondere wird das Verfahren dann initiiert, wenn eine Bedienabsicht seitens des Fahrers erkannt wird. Die Komponente des Infotainmentsystems und die erste Fahrzeug-Komponente bleiben also zunächst an der zweiten bzw. ersten Position im Innenraum des Fahrzeugs. Erst wenn eine Bedienabsicht erkannt wird, werden die Positionen der beiden Komponenten verändert. Dabei kann der Fahrer seine Bedienabsicht dadurch anzeigen, dass er seine Hand der Komponente des Infotainmentsystems annähert. Alternativ kann der Fahrer eine Bedienabsicht auch dadurch anzeigen, dass er einen Schalter betätigt, der eigens zu diesem Zweck im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Im ersten Fahrmodus wird das Fahrzeug manuell vom Fahrer selbst geführt. Der zweite Modus, in dem das Fahrzeug nicht von einer Person bzw. einem Fahrer geführt wird, kann einem Parkmodus oder einem „automatischen“ Modus entsprechen. Im automatischen Modus kann das Fahrzeug insbesondere über Fahrerassistenzsysteme geführt werden.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die erste Fahrzeug-Komponente ein Lenkrad. Das Lenkrad ist bezüglich der Fahrtrichtung insbesondere in eine hintere und in eine vordere Position bewegbar. Dabei ist die erste Position die hintere Position und die dritte Position die vordere Position. Weiterhin wird die Komponente des Infotainmentsystems durch eine Öffnung des Lenkrads hindurch von der zweiten Position in die vierte Position bewegt. Dies bedeutet, dass die Komponente des Infotainmentsystems in der ersten Position des Lenkrads bezüglich der Fahrtrichtung vor dem Lenkrad angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung führen die erste Fahrzeug-Komponente und die Komponente des Infotainmentsystems eine gegenläufige Bewegung aus. In der ersten, hinteren Position nimmt das Lenkrad insbesondere eine Position ein, in welcher der Fahrer das Lenkrad mit seinen Armen zum Führen des Fahrzeugs erreichen kann. Die hintere Position nimmt das Lenkrad also insbesondere dann ein, wenn das Fahrzeug im ersten Fahrmodus betrieben wird. Wenn das Fahrzeug im zweiten Fahrmodus betrieben wird, ist es nicht mehr notwendig, dass der Fahrer das Lenkrad erreichen kann. Daher kann das Lenkrad dann außerhalb der Reichweite des Fahrers positioniert werden, wie es z.B. in der dritten, vorderen Position der Fall ist.
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Weiterhin ist diese Ausgestaltung insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Lenkrad ein Multifunktionslenkrad mit mehreren Bedienelementen ist. Mit einem Multifunktionslenkrad können in der Regel nur Grundfunktionen des Fahrzeugs bedient werden. Wechselt die Verantwortung der Fahrzeugführung an das Fahrzeug, so kann in der Regel ein Anzeigeinhalt auf einer Anzeigeeinheit leicht verändert werden. Eine Bedienung von zusätzlichen Inhalten des Infotainmentsystems durch die Bedienelemente auf dem Multifunktionslenkrad gestaltet sich dann allerdings schwierig. Durch das Verschieben insbesondere der Bedieneinheit bezüglich der Blickrichtung des Fahrers vor das Lenkrad können die Bedienelemente des Multifunktionslenkrads durch eine erweiterte Bedienung durch die Bedieneinheit ersetzt werden, so dass auch erweiterte Funktionen bedient werden können.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird eine zweite Fahrzeug-Komponente von einer fünften Position in eine sechste Position im Innenraum des Fahrzeugs bewegt, wenn sich das Fahrzeug im zweiten Fahrmodus befindet. Die Bewegungsrichtung der zweiten Fahrzeug-Komponente wird ermittelt. Die Bewegungsrichtung der Komponente des Infotainmentsystems hängt dann von der Bewegungsrichtung der zweiten Fahrzeug-Komponente ab. Insbesondere ist die zweite Fahrzeug-Komponente ein Fahrersitz, welcher bezüglich der Fahrtrichtung in eine hintere und in eine vordere Position bewegbar ist. Die fünfte Position ist dabei die vordere Position und die sechste Position ist die hintere Position. Die Komponente des Infotainmentsystems wird der Bewegung des Fahrersitzes nachgeführt, bis die vierte Position und die sechste Position einen vorbestimmten Abstand zueinander einnehmen. Die vordere Position des Fahrersitzes ist insbesondere eine Position, in welcher der Fahrer mit seinen Füßen die Kupplung, das Gaspedal und das Bremspedal erreicht. Die vordere Position wird vom Sitz im ersten Fahrmodus eingenommen. Im zweiten Fahrmodus hingegen ist es nicht notwendig, dass der Fahrer die Pedale mit seinen Füßen erreicht. Im zweiten Fahrmodus möchte der Fahrer in der Regel seine Sitzposition verändern. Dadurch, dass der Fahrersitz bezüglich der Fahrtrichtung weiter hinten positioniert wird, gewinnt der Fahrer an Bewegungsfreiheit. Dadurch wird es für den Fahrer einfacher eine bequeme Sitzposition einzunehmen. Um jedoch trotzdem eine angenehme Sicht auf die Anzeigeeinheit und eine Positionierung der Bedieneinheit in Handreichweite zu gewährleisten, wird die Anzeige- und/oder Bedieneinheit der Bewegung des Fahrersitzes nachgeführt. Der voreingestellte Abstand kann dabei von jedem Fahrer individuell gewählt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Verändern einer Position zumindest einer Komponente eines Infotainmentsystems im Innenraum eines Fahrzeugs. Die Vorrichtung umfasst eine erste Fahrzeug-Komponente, die von einer ersten Position in eine dritte Position im Innenraum des Fahrzeugs bewegbar ist. Die Vorrichtung umfasst ferner eine Ermittlungseinheit, mit der ermittelbar ist, ob sich das Fahrzeug in einem ersten Fahrmodus oder in einem zweiten Fahrmodus befindet, wobei der erste Fahrmodus umfasst, dass das Fahrzeug von einer Person geführt wird, und/oder der zweite Fahrmodus umfasst, dass das Fahrzeug nicht von einer Person geführt wird. Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine Bewegungseinheit, mittels der die Komponente des Infotainmentsystems von einer zweiten Position in eine vierte Position im Innenraum des Fahrzeugs bewegbar ist. Schließlich umfasst die Vorrichtung eine Steuereinheit, mittels welcher die erste Fahrzeug-Komponente derart ansteuerbar ist, dass sie von der ersten Position in die dritte Position bewegt wird, und die Bewegungseinheit derart ansteuerbar ist, dass sie die Komponente des Infotainmentsystems von der zweiten Position in die vierte Position bewegt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet und weist daher alle Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens auf.
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Die Bewegungseinheit umfasst insbesondere einen aus- bzw. einfahrbaren Arm, an dem die Komponente des Infotainmentsystems angeordnet ist. Die Position der Komponente des Infotainmentsystems lässt sich dann über einfache mechanische Mittel verändern. Insbesondere ist die Komponente des Infotainmentsystems eine Bedieneinheit, welche in der vierten Position bezüglich der Fahrtrichtung hinter der ersten Fahrzeug-Komponente angeordnet ist, d.h. bezüglich der Blickrichtung des Fahrers ist die Komponente des Infotainmentsystems in der vierten Position vor der ersten Fahrzeug-Komponente angeordnet. Bevorzugt ist die erste Fahrzeug-Komponente ein Lenkrad des Fahrzeugs, welches bezüglich der Fahrtrichtung in eine hintere und in eine vordere Position bewegbar ist. Die erste Position ist dann die hintere und die dritte Position die vordere Position.
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In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Komponente des Infotainmentsystems in der zweiten Position bezüglich der Fahrtrichtung vor dem Lenkrad angeordnet. Das Lenkrad weist eine Öffnung auf. Die Komponente des Infotainmentsystems ist insbesondere derart ausgestaltet, dass sie mit der Bewegungseinheit von der zweiten Position durch die Öffnung des Lenkrads in die vierte Position bewegbar ist. Die Komponente des Infotainmentsystems ist in der zweiten Position insbesondere im Kombinationsinstrument des Fahrzeugs angeordnet. In der vierten Position ist die Komponente des Infotainmentsystems dann bezüglich der Fahrtrichtung hinter dem Lenkrad angeordnet. Das heißt, dass die Komponente des Infotainmentsystems aus Blickrichtung des Fahrers vor dem Lenkrad angeordnet ist. Dies ermöglicht insbesondere, dass die Komponente des Infotainmentsystems in eine Position verschoben wird, die derart angeordnet ist, dass der Fahrer gerade auf die Anzeige- oder Bedieneinheit blicken kann, ohne dabei seinen Kopf drehen zu müssen.
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Insbesondere ist die Komponente des Infotainmentsystems eine Bedieneinheit, welche als berührungsempfindliche Oberfläche auf einer Anzeigeeinheit des Infotainmentsystems angeordnet ist. Es handelt sich bei der Anzeigeeinheit dann also um einen sogenannten Touchscreen. Dies ist insbesondere deswegen vorteilhaft, weil dann keine separaten Anzeige- und Bedieneinheiten im Fahrzeug eingebaut werden müssen. Es kann dadurch Bauraum gespart werden.
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In einer anderen Ausgestaltung ist die Anzeigefläche der Anzeigeeinheit und/oder die berührungsempfindliche Oberfläche in der vierten Position zu zumindest einer Seite durch zusätzliche Module erweiterbar. Da die Ausmaße der Anzeigeeinheit und/oder der Bedieneinheit durch die Größe der Öffnung beschränkt ist, kann diese in dieser Ausgestaltung vorteilhafterweise vergrößert werden. Bei den Modulen, welche die Anzeigefläche und/oder die berührungsempfindliche Fläche erweitern, kann es sich um Module handeln, die in der zweiten Position bezüglich der Fahrtrichtung vor der Anzeigeeinheit verstaut sind, und in der vierten Position seitlich, nach oben und/oder nach unten ausgefahren werden können. Es kann sich aber auch um ansteckbare Module handeln, die der Fahrer bei Bedarf selbst ansteckt.
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Alternativ kann es sich um flexible Module handeln, die „rollbar“ oder „knickbar“ sind und in der zweiten Position eingerollt bzw. eingeknickt verstaut werden und in der vierten Position ausgerollt bzw. entknickt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 zeigt ein Flussdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3 zeigt eine Darstellung der unterschiedlichen Positionen der Komponenten der Vorrichtung aus 1 einer Seitenansicht während des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4a zeigt eine Darstellung die unterschiedlichen Positionen der Komponente des Infotainmentsystems zu Beginn des ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens aus einer Frontalansicht,
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4b und 4c zeigt eine Darstellung die unterschiedlichen Positionen der Komponente des Infotainmentsystems während des ersten Ausführungsbeispiels erfindungsgemäßen Verfahrens aus einer perspektivischen Frontalansicht,
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5 zeigt eine Flussdiagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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6 zeigt eine Darstellung der unterschiedlichen Positionen der Komponenten eines zweiten Ausführungsbeispiels der Vorrichtung aus einer Seitenansicht während des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Mit Bezug zu den 1, 3, 4a bis 4c und 6 wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 sowie eine Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 in einem Fahrzeug erläutert.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 umfasst zumindest eine Komponente eines Infotainmentsystems. Die Komponente des Infotainmentsystems ist dabei insbesondere eine Bedieneinheit 3. Die Bedieneinheit 3 ist als berührungsempfindliche Oberfläche auf einer Anzeigeeinheit 4, welche ebenso zum Infotainmentsystem gehört, angeordnet. Die Anzeigeeinheit 4 stellt demnach einen Touchscreen dar. Im Folgenden wird auf den Touchscreen mit dem Bezugszeichen 4 als Komponente des Infotainmentsystems Bezug genommen. Der Touchscreen 4 ist in dem Kombiinstrument 5 des Fahrzeugs angeordnet.
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Die Vorrichtung 1 umfasst weiterhin ein Lenkrad 2. Das Lenkrad 2 weist einen Lenkradkranz 2.1 und eine Öffnung 2.2 auf.
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Das Lenkrad 2 kann in seiner Position verstellt werden, um auf die Anatomien unterschiedlicher Fahrer eingestellt werden zu können. Dabei kann sich das Lenkrad 2 in Fahrtrichtung, dargestellt durch den Pfeil 16 in den 3 und 6, in einer vorderen und einer hinteren Position befinden. Die hintere Position P1 ist eine Position, in welcher das Lenkrad 2 vom Fahrer 14 eingestellt wird, um das Fahrzeug zu führen. Um in die vordere Position P3 gebracht zu werden, wird das Lenkrad 2 also in Richtung der Frontscheibe des Fahrzeugs geschoben.
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Das Fahrzeug kann in zumindest zwei unterschiedlichen Fahrmodi betrieben werden. Dabei umfasst ein erster Fahrmodus ein „manuelles“ Führen des Fahrzeugs. Dies bedeutet, dass ein Fahrer 14 das Fahrzeug selbst führt. In dem zweiten Fahrmodus führt der Fahrer 14 das Fahrzeug nicht selbst. Dies kann also ein Parkmodus oder ein Modus, in dem das Fahrzeug „automatisch“ geführt wird, sein. Im automatischen Fahrmodus wird das Fahrzeug über Fahrerassistenzsysteme automatisch gesteuert, ohne dass ein Eingreifen seitens des Fahrers 14 notwendig ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist ferner eine Ermittlungseinheit (nicht gezeigt) auf, mittels welcher ermittelbar ist, in welchem der beiden Fahrmodi das Fahrzeug gerade betrieben wird.
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Weiterhin kann die Ermittlungseinheit eine erste Position P1 im Innenraum 9 des Fahrzeugs ermitteln, in der sich das Lenkrad 2 befindet. Die erste Position P1 im Innenraum 9 des Fahrzeugs ist dabei insbesondere die hintere Position, in die das Lenkrad 2 vom Fahrer vor Fahrtbeginn eingestellt wird. Die erste Position kann dabei je nach Anatomie des Fahrers 14 variieren. Die Ermittlungseinheit kann auch eine zweite Position P2 im Innenraum 9 des Fahrzeugs ermitteln, in der sich der Touchscreen 4 befindet. Im vorliegenden Beispiel ist der Touchscreen 4, wie bereits erwähnt, im Kombiinstrument 5 des Fahrzeugs bezüglich der Fahrtrichtung 16 vor dem Lenkrad 2 angeordnet, d.h. bezüglich der Blickrichtung des Fahrers 14 hinter dem Lenkrad 2.
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Zudem umfasst die Vorrichtung 1 eine Steuereinheit (nicht gezeigt). Mit der Steuereinheit kann bei einem von der Ermittlungseinheit übermittelten Signal das Lenkrad 2 und der Touchscreen 4 derart angesteuert werden, dass die Positionen, in denen sich das Lenkrad 2 und der Touchscreen 4 befinden, verändert werden.
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Weiterhin umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eine Bewegungseinheit 15. Diese ist in den 4b und 4c dargestellt. Die Bewegungseinheit 15 ist dabei derart ausgebildet, dass sie den Touchscreen 4 durch die Öffnung 2.2 im Lenkrad 2 bewegen kann. Die Bewegungseinheit 15 kann dabei als ein- bzw. ausfahrbarer Arm ausgebildet sein, an dem der Touchscreen 4 befestigt ist. Die Maße des Touchscreens 4 sind dabei derart gewählt, dass der Touchscreen 4 durch die Öffnung 2.2 passt.
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Mit Bezug zu den 2, 3, 4a, 4b und 4c wird eine erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert. Ausgangssituation ist dabei, dass der Fahrer 14 das Fahrzeug im ersten Fahrmodus bestreibt, also das Fahrzeug selbst führt. 3 ist rein zu Darstellungszwecken der unterschiedlichen Positionen beigefügt, wobei die Abstände nicht maßstabsgetreu sind. Weiterhin werden durch durchgezogene Linien Positionen vor einer Positionsveränderung und durch unterbrochene Linien Positionen nach einer Positionsveränderung angedeutet.
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In Schritt 21 des Verfahrens 20 schaltet der Fahrer 14 vom ersten Fahrmodus in den zweiten Fahrmodus um.
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In Schritt 22 ermittelt die Ermittlungseinheit, dass sich das Fahrzeug im zweiten Fahrmodus befindet.
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In Schritt 23 wird ermittelt, dass sich das Lenkrad 2 in der ersten Position P1 im Innenraum 9 des Fahrzeugs befindet. Gleichzeitig wird ermittelt, dass sich der Touchscreen 4 in der zweiten Position P2 im Innenraum 9 des Fahrzeugs befindet. Die zweite Position P2 befindet sich dabei bezüglich der Fahrtrichtung 16 vor dem Lenkrad 2. Aus Blickrichtung des Fahrers 14 bedeutet dies, dass der Touchscreen 4 hinter dem Lenkrad 2 angeordnet ist. Dies ist in 4a aus Blickrichtung des Fahrers 14 dargestellt.
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In Schritt 24 wird ein Signal an die Steuereinheit übermittelt. Dadurch wird veranlasst, dass zunächst das Lenkrad 2 bezüglich der Fahrtrichtung 16 nach vorne in Richtung der Frontscheibe des Fahrzeugs verschoben wird, und zwar in die dritte Position P3. Dies ist durch den Pfeil 11 in 3 dargestellt. Die dritte Position P3 ist dabei insbesondere die vorderste Maximalstellung, in die das Lenkrad 2 verschoben werden kann. Dies führt dazu, dass zwischen dem Lenkrad 2 und dem Fahrer 14 mehr Platz zur Verfügung steht als vor der Positionsveränderung.
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In Schritt 25 wird der Touchscreen 4, wie durch den Pfeil 12 in der 3 gezeigt, von der zweiten Position P2 bezüglich der Fahrtrichtung vor dem Lenkrad 2 im Kombiinstrument 5 durch die Öffnung 2.2 in eine vierte Position P4 im Innenraum 9 des Fahrzeugs bezüglich der Fahrtrichtung hinter das Lenkrad 2 verschoben. Dies wird insbesondere aus 4b deutlich. Aus Sicht des Fahrers 14 befindet sich der Touchscreen 4 demnach vor dem Lenkrad 2. Dadurch kann der Fahrer 14 bequem Anzeigeinhalte auf dem Touchscreen 4 betrachten. Weiterhin wird der Touchscreen 4 in Handreichweite des Fahrers 14 angeordnet. Der Fahrer 14 kann also auch bequem eine Bedienung über den Touchscreen 4 vornehmen.
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Nachdem der Touchscreen 4 die vierte Position P4 erreicht hat, werden in Schritt 26 an den Seiten des Touchscreens 4 zusätzliche Module 4.1 und 4.2 seitlich ausgefahren. Dies ist in 4c gezeigt. Auch die zusätzlichen Module 4.1 und 4.2 können dabei berührungsempfindlich ausgebildet sein. Dadurch wird die Anzeigefläche sowie die Bedienfläche des Touchscreens 4 erheblich vergrößert. Auf dem Touchscreen 4, der nun aus Blickrichtung des Fahrers vor dem Lenkrad 2 angeordnet ist, kann der Fahrer 14 nun auf bequeme Art und Weise E-Mails schreiben, Filme anschauen, im Internet surfen und ähnliches tun.
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Das erfindungsgemäße Verfahren 20 kann an dieser Stelle beendet werden. Dies ist durch die gestrichelte Linie in 2 angedeutet.
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Schaltet der Fahrer 14 jedoch vom zweiten Fahrmodus wieder in den ersten Fahrmodus, kann das Verfahren 20 auch in umgekehrter Reihenfolge ablaufen. Dies wird mit Bezug zu den Schritten 27 bis 31 mit Bezug zu 2 erläutert.
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Der Fahrer 14 schaltet also in Schritt 27 des Verfahrens 20 vom zweiten Fahrmodus wieder in den ersten Fahrmodus.
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In Schritt 28 wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug im ersten Fahrmodus befindet.
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Daraufhin werden von der Ermittlungseinheit wiederum die Positionen im Innenraum 9 des Fahrzeugs des Lenkrads 2 und des Touchscreens 4 ermittelt. Die erste Position im Innenraum 9 des Fahrzeugs entspricht in diesem Fall der Position P3. Die zweite Position im Innenraum 9 des Fahrzeugs entspricht der Position P4.
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In Schritt 29 werden zunächst die zusätzlichen Module 4.1 und 4.2 wieder in ihre Position vor dem Ausfahren bezüglich der Fahrtrichtung hinter den Touchscreen 4 eingefahren.
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In Schritt 30 wird der Touchscreen 4 von der Position P4 in die Position P2 im Kombiinstrument 5 des Fahrzeugs durch die Öffnung 2.2 im Lenkrad 2 zurückgefahren.
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In Schritt 31 wird das Lenkrad 2 von der Position P3 wieder in seine Ausgangsposition P1 zurückgefahren. Der Fahrer 14 muss also keine zusätzlichen Justierungen des Lenkrads 2 vornehmen, da dieses wieder die vom Fahrer 14 bevorzugte Einstellung einnimmt.
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Nach Schritt 31 wird das Verfahren 20 beendet.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, das im Allgemeinen dem ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 entspricht, umfasst die Vorrichtung 1 zusätzlich den Fahrersitz 10. Auch die Position des Fahrersitzes 10 muss auf Anatomien unterschiedlicher Fahrer 14 anpassbar sein. Wie das Lenkrad 2 kann auch der Fahrersitz 10 bezüglich der Fahrtrichtung 16 eine vordere und eine hintere Position einnehmen. Dabei ist allerdings die vordere Position, die Position die der Fahrer einstellt, um mit seinen Füßen im ersten Fahrmodus die Kupplung, das Gaspedal und das Bremspedal zu erreichen, um das Fahrzeug fahren zu können. Die hintere Position ist eine Position, in welcher der Fahrer 14 im zweiten Fahrmodus Beinfreiheit im Vergleich zur vorderen Position gewinnt. Dadurch kann der Fahrer 14 im zweiten Fahrmodus eine bequeme Sitzposition einnehmen.
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Weiterhin kann dann die Ermittlungseinheit zusätzlich eine fünfte Position und eine sechste Position im Innenraum 9 des Fahrzeugs ermitteln, in der sich der Fahrersitz 10 befindet. Die fünfte Position P5 entspricht insbesondere der vorderen und die sechste Position P6 der hinteren Position.
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Weiterhin umfasst die Vorrichtung 1 zusätzlich eine Erfassungseinheit, mittels welcher eine Bedienabsicht des Fahrers 14 erfassbar ist.
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Mit Bezug zu den 5 und 6 wird ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert. In 5 werden durch durchgezogene Linien Positionen vor einer Positionsveränderung und durch unterbrochene Linien Positionen nach einer Positionsveränderung angedeutet. Der Fahrer 14 ist aus Gründen der Übersicht nicht mehr eingezeichnet.
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Die Schritte 41 und 42 des Verfahrens 40 entsprechen dabei den Schritten 21 und 22 des erfindungsgemäßen Verfahrens 20.
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Im Schritt 43 wird zunächst ermittelt, dass sich der Fahrersitz 10 in der fünften Position P5 im Innenraum 9 des Fahrzeugs befindet. Außerdem wird ermittelt, dass sich das Lenkrad 2 in der ersten Position P1 im Innenraum 9 des Fahrzeugs befindet. Gleichzeitig wird ermittelt, dass sich der Touchscreen 4 in der zweiten Position P2 im Innenraum 9 des Fahrzeugs befindet.
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In Schritt 44 wird der Fahrersitz 10 von der fünften Position P5 in Richtung der Heckscheibe des Fahrzeugs in die sechste Position P6 im Innenraum 9 des Fahrzeugs verschoben. Die Bewegungsrichtung ist dabei durch den Pfeil 13 dargestellt. Die sechste Position P6 kann dabei durch eine Voreinstellung seitens des Fahrers 14 bestimmt werden. Die sechste Position P6 stellt eine Position des Fahrersitzes 10 dar, bei welcher der Fahrer 14 auf dem Fahrersitz 10 eine bequeme Sitzposition einnehmen kann, wenn er das Fahrzeug nicht selbst fährt. Gleichzeitig ermittelt die Ermittlungseinheit die Bewegungsrichtung 13 des Fahrersitzes 10, insbesondere ob er nach vorne oder nach hinten verschoben wird. Um den Fahrersitz 10 in die sechste Position P6 zu bringen, muss der Fahrersitz 10 nicht notwendigerweise verschoben werden. Es kann auch lediglich die Stellung der Rückenlehne des Fahrersitzes 10 verstellt werden.
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In Schritt 45 erfasst die Erfassungseinheit, dass der Fahrer 14 seine Hand an den Touchscreen 4 annähert. Um eine Bedienabsicht anzuzeigen, ist es ausreichend, wenn der Fahrer 14 seine Hand an das Lenkrad 2 annähert.
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In Schritt 46 übermittelt die Erfassungseinheit an die Steuereinheit, dass eine Bedienabsicht angezeigt wurde. Weiterhin übermittelt die Ermittlungseinheit die Bewegungsrichtung 13 des Fahrersitzes 10 an die Steuereinheit.
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In Schritt 47 wird dann zunächst der Touchscreen 4 wieder von der zweiten Position P2 im Innenraum 9 des Fahrzeugs durch die Öffnung 2.2 des Lenkrads 2 geschoben. Da sich der Fahrersitz 10 nun allerdings so weit hinten im Innenraum 9 des Fahrzeugs befindet, dass der Fahrer 14 mit seiner Hand den Touchscreen 4 nicht mehr erreichen kann, ohne seine Sitzposition zu verändern, wird der Touchscreen 4 weiter in Richtung des Fahrersitzes 10 verschoben. Dies ist durch den Pfeil 12 in 6 dargestellt. Um dem Touchscreen 4 Stabilität zu verleihen, wird gleichzeitig das Lenkrad 2 von seiner ersten Position P1 ebenfalls in Richtung des Fahrersitzes 10 in die Position P3 verschoben. Dies ist durch den Pfeil 11 in 6 dargestellt. Der Touchscreen 4 und das Lenkrad 2 werden solange in Richtung des Fahrersitzes 10 verschoben, bis ein voreingestellter Abstand A zwischen der Position P4 und der Position P6 erreicht ist. Der Touchscreen 4 befindet sich dann wieder in Handreichweite des Fahrers 14.
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Schritt 47 entspricht Schritt 26 des Verfahrens 20, in dem seitlich zusätzliche Module 4.1 und 4.2 ausgefahren werden.
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Ermittelt dann in Schritt 48 die Ermittlungseinheit wieder, dass der Fahrer 14 vom zweiten Fahrmodus in den ersten Fahrmodus schaltet, können die Schritte 41 bis 48 in umgekehrter Reihenfolge ablaufen, bis der Fahrersitz 10, das Lenkrad 2 und der Touchscreen 4 wieder ihre Ausgangspositionen P5, P1 bzw. P2 eingenommen haben.
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Die Erweiterung der Anzeige- und/oder Bedienfläche des Touchscreens 4 in den Schritten 26 des Verfahrens 20 und 47 des Verfahrens 40 kann dabei auf unterschiedliche Arten geschehen. So können die zusätzlichen Module 4.1 und 4.2 in der ersten Position P2 bezüglich der Fahrtrichtung 16 vor dem Touchscreen 4 angeordnet sein. In der Position P4 werden die Module 4.1 und 4.2 dann mechanisch an der Seite des Touchscreens 4 seitlich, nach oben und/oder nach unten ausgefahren.
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Alternativ kann es sich bei den zusätzlichen Modulen 4.1 und 4.2 auch um flexible Module handeln. Diese können dann äußerst platzsparend eingerollt oder geknickt direkt an den beiden Seiten des Touchscreens 4 aufbewahrt werden. Bei Bedarf können die flexiblen Module dann vom Fahrer manuell oder automatisch ausgerollt oder entknickt werden.
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Eine weitere Alternative stellen andockbare Module dar. Diese können vom Fahrer 14 an die Seiten des Touchscreens 4 angesteckt werden. Andockbare Module haben den Vorteil, dass sie getrennt von dem Touchscreen 4 im Fahrzeug aufbewahrt werden können. Dadurch kann Bauraum gespart werden.
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Der Touchscreen 4 kann ebenso in der Mittelkonsole 8 des Fahrzeugs angeordnet sein. Ein hindurchführen durch das Lenkrad 2 erübrigt sich dann. Der Touchscreen 4 wird dann von der Mittelkonsole 8 in Richtung des Fahrers geschoben. Die Position 4 kann dann ebenso bezüglich der Fahrtrichtung hinter dem Lenkrad 2 liegen.
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Die verschiedenen Schritte der Verfahren 20 und 40 sind beliebig miteinander kombinierbar. So kann in Verfahren 20 ein Verändern der Positionen der Komponenten erst initiiert werden, wenn eine Bedienabsicht des Fahrers erfasst wurde.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Lenkrad
- 3
- Bedieneinheit; berührungsempfindliche Oberfläche
- 4
- Anzeigeeinheit; Touchscreen
- 4.1
- zusätzliches Modul
- 4.2
- zusätzliches Modul
- 5
- Kombiinstrument
- 8
- Mittelkonsole
- 9
- Innenraum des Fahrzeugs
- 10
- Fahrersitz
- 11
- Bewegungsrichtung Lenkrad
- 12
- Bewegungsrichtung Touchscreen
- 13
- Bewegungsrichtung Fahrersitz
- 14
- Fahrer
- 15
- Bewegungseinheit
- 16
- Fahrtrichtung
- P1–P6
- erste Position bis sechste Position im Innenraum des Fahrzeugs
- A
- Abstand zwischen Fahrersitz in sechster Position und Touchscreen in vierter Position
- 20, 40
- Verfahren
- 21–31
- Verfahrensschritte
- 41–48
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1637387 A1 [0003]
- DE 102005003071 B3 [0004]