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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen von Fahrmodi eines Fahrzeugs, eine Anordnung zum Wechseln von Fahrmodi eines Fahrzeugs durch einen Fahrzeugführer sowie ein Fahrzeug.
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Für die ergonomische Steuerung von Fahrzeugen sind diverse Einstellungsmöglichkeiten der Position des Lenkrads und des Fahrersitzes vorgesehen. Üblicherweise werden mechanische Hebel und Drehräder oder über Schalter ansteuerbare Aktuatoren verwendet, um das Lenkrad und den Fahrersitz in ihren Positionen anzupassen. Beispielsweise muss die Lenksäule über einen Hebel unterhalb des Lenkrads entsperrt werden, um die Position des Lenkrads zu verstellen. Entsprechend erfolgt die Einstellung des Fahrersitzes über eine Vielzahl einzelner und voneinander entkoppelter Schaltelemente. In der
DE 102 35 159 A1 ist ein verstellbares Lenkrad für Fahrzeuge beschrieben. Um eine komfortable und im Falle eines Unfalls sichere Verstellung des Lenkrads zu ermöglichen, ist ein Teil der Prallflache als Schalter zum Verstellen der Lenkradposition ausgebildet. Eine Verriegelungsvorrichtung dient zum Entriegeln oder zum Verriegeln der verstellbaren Lenksäule. Schalter der Prallfläche dienen der Ansteuerung der Verriegelungsvorrichtung.
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Die Bedienung der Vielzahl von Einstellungselementen, wie Schaltern, Hebeln und Drehrädern, erfordert einen hohen kognitiven und zeitlichen Aufwand. Aus der
US 2005/0109555 A1 ist eine Einstellungsvorrichtung für eine Fahrposition bekannt, bei der die Sitzposition des Fahrzeugführers in einem Fahrersitz in vordefinierte Positionen verfahren wird. Hierzu kann eine Sitzhöhe, eine Sitzneigung und eine Lenkradposition verstellt werden. Die entsprechende Ansteuerung der Einstellungsvorrichtung erfolgt über einen Hebel. Auch die
US 2005/0125106 A1 offenbart eine Einstellungsvorrichtung für eine Fahrposition. Hierbei kann sich der Fahrzeugführer in Richtung des Lenkrads ziehen oder von dem Lenkrad wegdrücken, um eine entsprechende Verstellung des Lenkrads zu initiieren. Die initiierende Kraft wird durch Sensoren im Fahrersitz registriert. Analog hierzu kann eine Höhe des Fahrersitzes durch eine Krafteinwirkung auf das Lenkrad verstellt werden.
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Die bereits bekannten Lösungen zur Sitzplatzverstellung sind nur auf die individuelle Einstellung von bestimmten Positionsparametern, wie beispielsweise Lenkradhöhe, Sitzhöhe, Sitzneigung und dergleichen, beschränkt. Eine ganzheitliche und zeitgleiche Verstellung aller Positionsparameter für eine unmittelbare Veränderung der Fahrerhaltung bei der Fahrzeugsteuerung ist derzeit nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung für ein Fahrzeug zu schaffen, die eine intuitivere und schnellere Bedienung des Fahrzeugs ermöglichen. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Einstellen von Fahrmodi eines Fahrzeugs bereitgestellt. Das Verfahren kann vorzugsweise durch eine fahrzeugseitige Anordnung durchgeführt werden. In einem Schritt wird mindestens eine Eingabefläche an einem Lenkrad des Fahrzeugs manuell durch einen Fahrzeugführer betätigt. Die entsprechende Eingabefläche kann als eine berührungssensitive Fläche oder als ein mechanischer bzw. elektrischer Taster ausgestaltet sein.
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Durch die Betätigung der mindestens einen Eingabefläche wird eine Einstellungssperre des Lenkrads gelöst und ein manuelles Verschieben des Lenkrads entlang einer Längsachse des Fahrzeugs freigeschaltet.
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Die Längsachse kann als eine Lenkachse des Lenkrads oder als Fahrtrichtung des Fahrzeugs ausgestaltet sein.
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Durch ein manuelles Verstellen einer Position des Lenkrads, beispielsweise durch ein manuelles Verschieben und/oder Schwenken und/oder Drehen des Lenkrads, wird ein Wechsel von vordefinierten Fahrmodi in Abhängigkeit von der Position bzw. der Positionsänderung des Lenkrads durchgeführt. Dies kann vorzugsweise während der deaktivierten Einstellungssperre erfolgen.
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Beispielsweise kann der Fahrzeugführer durch ein Ziehen des Lenkrads zu sich oder durch ein Wegdrücken des Lenkrads von sich weg einen oder mehrere Fahrmodi wählen oder umschalten. Ein erneutes Betätigen der mindestens einen Eingabefläche oder ein Loslassen der mindestens einen Eingabefläche kann den ausgewählten Fahrmodus bestätigen. Somit kann der ausgewählte Fahrmodus durch erneutes Aktivieren der Einstellungssperre bestätigt werden. Vorzugsweise ist das Lenkrad während der aktivierten Einstellungssperre in seiner Position arretiert, sodass lediglich Lenkaufgaben durch das Lenkrad ausführbar sind.
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Die mindestens eine Eingabefläche kann datenleitend und/oder elektronisch mit mindestens einem Steuergerät der erfindungsgemäßen Anordnung verbunden sein. Das Steuergerät kann basierend auf dem empfangenen Befehl mindestens einen Aktuator ansteuern, welcher die Einstellungssperre des Lenkrads entriegelt bzw. deaktiviert, wodurch das Lenkrad beweglich wird und somit in seiner Position innerhalb des Fahrzeuginnenraums verstellbar ist.
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Eine Veränderung der Position des Lenkrads oder eine neu eigestellte Position des Lenkrads kann beispielsweise über Lagesensoren im Bereich des Lenkrads bzw. im Lenkrad oder der Prallfläche und/oder über optische Sensoren erfasst werden. Die entsprechenden Messdaten der Sensoren, wie beispielsweise der optischen Sensoren oder Lagesensoren, können durch das Steuergerät ausgewertet und für die Wahl von mindestens einem Fahrmodus eingesetzt werden.
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Bei der Auswahl von mindestens einem Fahrmodus als direkte Rückmeldung auf die registrierte neue Position des Lenkrads oder eine Positionsänderung des Lenkrads kann vorteilhafterweise mindestens eine Einstellung des Fahrersitzes des Fahrzeugs durchgeführt werden. Beispielsweise kann eine Ausrichtung des Fahrersitzes, eine Sitzhöhe des Fahrersitzes, ein Sitzabstand des Fahrersitzes und dergleichen angepasst werden, sodass der Fahrzeugführer ein direktes Feedback über die Veränderung des Fahrmodus erfahren kann.
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Eine derartige Änderung bzw. Anpassung der „Architektur“ bzw. der Positionsparameter des Fahrersitzes und des Lenkrads in Verbindung mit dem gewählten Fahrmodus kann die Wahrnehmung von Technologie im Innenraum des Fahrzeugs für den Nutzer optimieren und die Umsetzung der entsprechenden Anpassungen beschleunigen. Hierdurch können auch das Fahrgefühl und die Benutzererfahrung verbessert werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird bei einer Anpassung der Einstellung des Fahrersitzes die Position des Fahrersitzes entlang der Längsachse des Fahrzeugs, eine Sitzhöhe des Fahrzeugführers und/oder ein Sitzwinkel des Fahrzeugführers eingestellt. Durch diese Maßnahme kann der eingestellte Fahrmodus aktiv durch die eingestellte Konfiguration des Fahrersitzes gestützt werden. Die entsprechenden Einstellungen des Fahrersitzes können vorzugsweise automatisiert durch mehrere Aktuatoren erfolgen, sodass der Fahrzeugführer den neu gewählten Fahrmodus bewusst wahrnehmen kann.
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Nach einer weiteren Ausführungsform wird durch das manuelle Verstellen des Lenkrads mindestens ein Fahrmodus des Fahrzeugs ausgewählt. Hierbei kann neben der Anpassung der Sitzhaltung des Fahrzeugführers durch die Positionsparameter des Fahrersitzes und des Lenkrads auch eine Anpassung der technischen Fahrzeugparameter erfolgen. Insbesondere wird in Abhängigkeit von der Position des Lenkrads ein als ein Sparmodus oder als ein Normalmodus oder als ein Sportmodus ausgestalteter Fahrmodus des Fahrzeugs eingestellt. Durch diese Maßnahme können konventionelle Schalter und Umschaltvorgänge von Fahrmodi, beispielsweise durch ein längeres Drücken von Schaltern, entfallen und die Einstellung der Fahrmodi intuitiver und schneller erfolgen.
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Die Einstellung von mindestens einem Fahrmodus kann besonders einfach und intuitiv erfolgen, wenn das manuelle Verstellen der Position des Lenkrads nach dem Entriegeln der Einstellungssperre des Lenkrads durch ein Heranziehen des Lenkrads an den Fahrzeugführer oder durch ein Wegdrücken des Lenkrads vom Fahrzeugführer weg entlang der Längsachse des Fahrzeugs und/oder entlang einer Lenkachse durchgeführt wird.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Einstellungssperre des Lenkrades durch ein gleichzeitiges Betätigen von mindestens zwei Eingabeflächen am Lenkrad entriegelt. Dies verhindert ein unbeabsichtigtes Deaktivieren der Einstellungssperre des Lenkrads. Gleichzeitig wird die Einstellung von mindestens einem Fahrmodus ohne das Entfernen der Hände vom Lenkrad ermöglicht, wodurch die Verkehrssicherheit verbessert wird. Analog hierzu wird durch ein Lösen der Betätigung der mindestens zwei Eingabeflächen am Lenkrad die Einstellungssperre des Lenkrades erneut aktiviert und ein ausgewählter Fahrmodus bestätigt. Vorzugsweise können die technischen Parameter des Fahrzeugs, wie beispielsweise Federweg, Elastizität des Motors, Drehmomentbegrenzungen, Drehzahlbegrenzungen, Schaltverhalten und dergleichen, erst bei der erneuten Aktivierung der Einstellungssperre des Lenkrades wirksam werden.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Anordnung zum Wechseln von Fahrmodi eines Fahrzeugs durch einen Fahrzeugführer bereitgestellt. Die Anordnung weist mindestens ein Lenkrad mit einer Prallfläche auf, die zumindest bereichsweise von einem Lenkradkranz umgeben ist.
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An dem Lenkrad des Fahrzeugs ist mindestens eine Eingabefläche im Bereich der Prallfläche und/oder des Lenkradkranzes des Lenkrads angeordnet. Durch ein Betätigen der mindestens einen Eingabefläche ist eine Einstellungssperre des Lenkrades lösbar und das Lenkrad anschließend in seiner Position verstellbar. Vorzugsweise ist durch ein manuelles Verstellen der Position des Lenkrads durch den Fahrzeugführer mindestens ein Fahrmodus des Fahrzeugs in Abhängigkeit von der Position des Lenkrads auswählbar. Hierbei kann die Veränderung der Position des Lenkrads oder die veränderte Position des Lenkrads als Initiator für die Einstellung des mindestens einen Fahrmodus dienen. Der Fahrersitz kann ebenfalls als Bestandteil der erfindungsgemäßen Anordnung ausgestaltet sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Fahrzeug bzw. Kraftfahrzeug bereitgestellt, welches die erfindungsgemäße Anordnung aufweist. Neben dem Lenkrad und dem Fahrersitz, kann die Anordnung auch weitere Komponenten, wie Sensoren, Aktuatoren und Steuergeräte, aufweisen. Vorzugsweise können Sensoren zur Registrierung der Lenkradposition oder einer Positionsänderung vorgesehen sein. Des Weiteren können Sensoren zur Einstellung von Fahrzeugparametern und/oder zur Einstellung von Positionsparametern verwendet werden. Die entsprechenden Sensoren sind mit mindestens einem Steuergerät datenleitend verbunden. Das mindestens eine Steuergerät kann einen oder mehrere Aktuatoren ansteuern, um eine Aktivierung oder Deaktivierung der Einstellungssperre des Lenkrades umzusetzen. Entsprechend kann das mindestens eine Steuergerät Aktuatoren zur automatisierten Anpassung von Positionsparametern des Fahrersitzes ansteuern. Die entsprechenden Steuerbefehle des mindestens einen Steuergeräts können direkt oder indirekt, beispielsweise über entsprechende Treiber oder Inverter der Aktuatoren, übermittelt werden.
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Der mindestens eine auswählbare Fahrmodus kann besonders effizient vom Fahrzeugführer registriert und haptisch eingeschätzt werden, wenn eine gleichzeitige Anpassung von mindestens einem Positionsparameter des Lenkrads und des Fahrersitzes erfolgt.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der mindestens eine auswählbare Fahrmodus eine gleichzeitige Anpassung von mindestens einem Fahrzeugparameter, insbesondere Fahrwerksabstimmung und/oder Motoransteuerung, auf. Durch diese Maßnahme erfolgt neben der Anpassung der Sitzhaltung des Fahrzeugführers auch eine Anpassung des Verhaltens des Fahrzeugs. Beispielsweise kann das Fahrwerk auf eine sportlichere Fahrweise und schnellere Kurvenfahrten abgestimmt werden, wenn ein Sportmodus als Fahrmodus ausgewählt wird. Hierzu kann der Fahrzeugführer das Lenkrad während der deaktivierten Einstellungssperre zu sich heranziehen, um den Fahrersitz gleichzeitig in seiner Sitzhöhe zu senken und eine entgegen der Fahrtrichtung gelehnte Sitzhaltung entsprechend einem Sportwagen einzunehmen. Durch die angepasste Sitzhaltung kann aktiv zusätzlicher Einfluss auf das Fahrverhalten des Fahrzeugführers genommen werden.
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Die Anordnung der mindestens einen Eingabefläche am Lenkrad ist derart, dass eine Bedienung der Eingabefläche mit mindestens einem Daumen möglich ist. Beispielsweise können zwei Eingabeflächen zum Lösen der Einstellungssperre auf gegenüberliegenden Seitenbereichen der Prallfläche des Lenkrads nahe dem Lenkradkranz angeordnet sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die auswählbaren Fahrmodi im Vorfeld konfigurierbar. Dabei können persönliche Komforteinstellungen des Fahrzeugführers berücksichtigt werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung gemäß einer Ausführungsform, und
- 2A, 2B, 2C schematische Seitenansichten eines Fahrzeugs zum Veranschaulichen eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer Ausführungsform.
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In den Figuren weisen dieselben konstruktiven Elemente jeweils dieselben Bezugsziffern auf.
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Die 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung 10 gemäß einer Ausführungsform. Die Anordnung 10 ist im Bereich eines, nicht dargestellten, Armaturenbretts des in 2A - 2C gezeigten Fahrzeugs 100 angeordnet.
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Die Anordnung 10 dient zum Wechseln von Fahrmodi eines Fahrzeugs 100 durch einen Fahrzeugführer 200. Die Anordnung 10 weist mindestens ein Lenkrad 20 mit einer Prallfläche 21 auf. Die Prallfläche 21 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel vollständig von einem Lenkradkranz 22 umgeben.
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An dem Lenkrad 20 sind zwei Eingabeflächen 30 im Bereich der Prallfläche 21 bzw. in einem Übergangsbereich zwischen der Prallfläche 21 und dem Lenkradkranz 22 des Lenkrads 20 angeordnet. Durch diese Anordnung der Eingabeflächen 30 können diese mit beiden Daumen des Fahrzeugführers 200 bedient werden.
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Durch ein gleichzeitiges Betätigen der beiden Eingabeflächen 30 wird eine Einstellungssperre 40 des Lenkrades 20 gelöst bzw. deaktiviert, sodass das Lenkrad 20 anschließend in seiner Position verstellbar ist.
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Durch ein manuelles Verstellen der Position des Lenkrads 20 durch den Fahrzeugführer 200 wird mindestens ein Fahrmodus (s. 2A - 2C) des Fahrzeugs 100 in Abhängigkeit von der Position des Lenkrads 20 ausgewählt. Hierbei kann die Veränderung der Position des Lenkrads 20 oder die veränderte Position des Lenkrads 20 als Initiator für die Einstellung des mindestens einen Fahrmodus dienen. Der in 2A dargestellte Fahrersitz 110 ist der Übersicht halber nicht in der 1 gezeigt. Der Fahrersitz 110 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls Bestandteil der erfindungsgemäßen Anordnung 10.
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Neben dem Lenkrad 20 und dem Fahrersitz 110 weist die Anordnung 10 auch weitere Komponenten, wie Sensoren 51, 52, 53, Aktuatoren 60 und Steuergeräte 70, auf. Die Sensoren 51, 52, 53 dienen der Registrierung der Lenkradposition oder einer Positionsänderung des Lenkrads 20 und können als Lagesensoren, lineare Beschleunigungssensoren, Drehratensensoren, optische Sensoren und dergleichen ausgestaltet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein erster Sensor 51 in der Prallfläche 21 des Lenkrads 20, ein zweiter Sensor 52 im Lenkradkranz 22 und ein dritter Sensor 53 an der in 2A gezeigten Lenksäule L angeordnet. Die Lenksäule L fungiert gleichzeitig als Lenkachse des Lenkrads 20. Des Weiteren werden Sensoren 50 zur Einstellung von Fahrzeugparametern und/oder zur Einstellung von Positionsparametern verwendet. Die entsprechenden Sensoren 50 sind mit mindestens einem Steuergerät 70 datenleitend verbunden. Das Steuergerät 70 der Anordnung 10 ist ebenfalls mit den Sensoren 51, 52, 53 am Lenkrad 20 und der Lenksäule L datenleitend verbunden, um die Position des Lenkrads 20 zu ermitteln.
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Das mindestens eine Steuergerät 70 kann einen oder mehrere Aktuatoren 60 ansteuern, um eine Aktivierung oder Deaktivierung der Einstellungssperre 40 des Lenkrades 20 umzusetzen. Die Einstellungssperre 40 kann beispielsweise an der Lenksäule L angeordnet sein und diese im aktivierten Zustand der Einstellungssperre 40 in Querrichtung arretieren.
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Entsprechend kann das mindestens eine Steuergerät 70 Aktuatoren 60 zur automatisierten Anpassung von Positionsparametern des Fahrersitzes 110 ansteuern. Die entsprechenden Steuerbefehle des mindestens einen Steuergeräts 70 können direkt oder indirekt, beispielsweise über entsprechende, nicht dargestellte, Treiber oder Inverter der Aktuatoren 60, übermittelt werden.
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Für die Anpassung von Fahrzeugparametern ist das Steuergerät 70 datenleitend mit einer Motorsteuerung 71 des Fahrzeugs 100 verbunden. Die Positionsparameter können über Steuerbefehle des Steuergeräts 70 an mindestens einen Aktuator 60 des Fahrersitzes 110 umgesetzt werden. Zu den Positionsparametern zählen beispielsweise eine Sitzhöhe, eine Position einer Sitzfläche 111 entlang einer Fahrtrichtung X, ein Neigungswinkel der Sitzfläche 111, ein Neigungswinkel einer Rückenlehne 112 des Fahrersitzes 110, eine Position des Fahrersitzes 110 in Richtung der Fahrtrichtung X.
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Die 2A, 2B und 2C zeigen schematische Seitenansichten des Fahrzeugs 100 zum Veranschaulichen eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einer Ausführungsform. In der 2A sind die Fahrzeugparameter und die Positionsparameter für einen Effizienz- bzw. Eco-Fahrmodus eingestellt. In der 2C sind die Fahrzeugparameter und die Positionsparameter für einen Sport-Fahrmodus eingestellt. Die 2B veranschaulicht beispielhaft die Verstellungsmöglichkeiten des Lenkrads 20 und des Fahrersitzes 110. Dabei dient ein entriegeltes Lenkrad 20, welches in seiner Position verstellbar ist, als Eingabeelement für die Einstellung von Positionsparametern des Fahrersitzes 110 und bei einer erneuten ortsfesten Verriegelung des Lenkrads 20 als Eingabeelement für Fahrzeugparameter. Die Verstellung der Position des Lenkrads 20 wirkt sich somit unmittelbar auf die Positionsparameter und Fahrzeugparameter aus. Diese Positionsparameter und Fahrzeugparameter sind vorzugsweise im Vorfeld konfigurierbar und im Rahmen von Fahrmodi zusammengefasst. Beispielsweise ist die Rückenlehne 112 des Fahrersitzes 110 in 2C stärker geneigt, um ein sportlicheres Fahrverhalten in Verbindung mit dem ausgewählten Sport-Fahrmodus zu suggerieren bzw. den Fahrzeugführer 200 entsprechend zu animieren.
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Der mindestens eine ausgewählte Fahrmodus weist somit Fahrzeugparameter und Positionsparameter des Lenkrads 20 und des Fahrersitzes 110 auf.
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Der eingestellte Fahrmodus wird aktiv durch die eingestellte Konfiguration des Fahrersitzes 200 gestützt. Die entsprechenden Einstellungen des Fahrersitzes 110 können vorzugsweise automatisiert durch mehrere Aktuatoren 60 erfolgen, sodass der Fahrzeugführer 200 den neu gewählten Fahrmodus bewusst wahrnehmen kann.
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Durch das manuelle Verstellen der Position des Lenkrads 20 wird mindestens ein Fahrmodus des Fahrzeugs 100 ausgewählt. Dies wird durch die Pfeile in der 2B verdeutlicht. Hierbei kann neben der Anpassung der Sitzhaltung des Fahrzeugführers 200 durch die Positionsparameter des Fahrersitzes 110 und des Lenkrads 20 auch eine Anpassung der technischen Fahrzeugparameter erfolgen. Insbesondere wird in Abhängigkeit von der Position des Lenkrads 20 ein als ein Sparmodus oder als ein Normalmodus oder als ein Sportmodus ausgestalteter Fahrmodus des Fahrzeugs 100 und der aus Lenkrad 20 und dem Fahrersitz 110 bestehenden Architektur eingestellt. Durch diese Maßnahme können konventionelle Schalter und Umschaltvorgänge von Fahrmodi, beispielsweise durch ein längeres Drücken von Schaltern, entfallen, und die Einstellung der Fahrmodi kann intuitiver und schneller erfolgen.
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Beispielsweise kann der Fahrzeugführer 200 beide Eingabeflächen 30 gedrückt halten oder einmal drücken, um die Einstellungssperre 40 zu deaktivieren. Hierdurch kann das Lenkrad 20 beispielsweise gezogen oder geschoben werden. Die Position des Lenkrads 20 bestimmt dann den gewählten Fahrmodus. Die Position des Lenkrads 20 wirkt sich automatisch auf die Position des Fahrersitzes 110 aus. Je stärker der Fahrzeugführer 200 das Lenkrad 20 im Fahrzeug 100 zieht, desto mehr senkt sich der Fahrersitz 110 und desto stärker neigt sich die Rückenlehne 112, um den Fahrzeugführer 200 in eine horizontalere und damit „sportlichere“ Position zu bringen.
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Je mehr der Fahrzeugführer 200 das Lenkrad 20 von sich wegdrückt, desto mehr hebt sich der Fahrersitz 110 und bringt den Fahrzeugführer 200 somit in eine aufrechte Position, die den Fahrzeugführer 200 dazu anregt, effizienter und ruhiger zu fahren.
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Sobald der Fahrzeugführer 200 die beiden Eingabeflächen 30 loslässt oder erneut betätigt, wird die Fahrposition bzw. der Fahrmodus automatisch ausgewählt. Dabei werden auch die Fahrzeugparameter, wie beispielsweise Motorleistung, Elastizitätsverhalten, Fahrwerksabstimmung und dergleichen, automatisch an die Positionsparameter angepasst.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fahrzeug
- 110
- Fahrersitz
- 111
- Sitzfläche des Fahrersitzes
- 112
- Rückenlehne des Fahrersitzes
- 200
- Fahrzeugführer
- 10
- Anordnung
- 20
- Lenkrad
- 21
- Prallfläche
- 22
- Lenkradkranz
- 30
- Eingabefläche
- 40
- Einstellungssperre
- 51
- erster Sensor
- 52
- zweiter Sensor
- 53
- dritter Sensor
- 60
- Aktuator
- 70
- Steuergerät
- 71
- Motorsteuerung
- L
- Lenkachse
- X
- Fahrtrichtung / Längsrichtung
- Y
- Querrichtung
- Z
- Höhenrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10235159 A1 [0002]
- US 2005/0109555 A1 [0003]
- US 2005/0125106 A1 [0003]