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Die Erfindung betrifft ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug mit dem Lenkrad.
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In aktuellen Kraftfahrzeugen steht einem Fahrer oftmals eine größere Anzahl an unterschiedlichen Fahrerassistenzsystemen zur Verfügung. Zur Bedienung dieser Systeme und zur Vornahme von Einstellungen bei diesen Systemen sind verschiedene Bedienelemente, wie etwa Schalter und Taster bekannt. Diese Schalter und Taster können an verschiedenen Stellen im Kraftfahrzeug angeordnet sein, etwa an einem Lenkstock(hebel), im Bereich des Armaturenbretts und/oder der Mittelkonsole.
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Da Bedienhandlungen an Bedienelementen immer eine gewisse Aufmerksamkeit erfordern, kann hierbei während einer Fahrt die Gefahr einer Ablenkung eines Fahrers vom Straßenverkehr nicht ausgeschlossen werden. Damit ein Fahrer trotz dieser unvermeidlichen Ablenkung auch bei Durchführung einer Bedienhandlung möglichst verzögerungsfrei Lenkmanöver durchführen kann, sollten die Bedienelemente vorzugsweise derart zu bedienen sein, dass ein Fahrer während einer Fahrt seine Hände nicht vom Lenkrad nehmen muss.
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Um dieses Ziel zu erreichen ist es bekannt, im Lenkrad ein oder mehrere Bedieneinrichtungen mit jeweils einem oder mehreren Bedienelementen vorzusehen. Mittels der bei diesen Bedieneinrichtungen vorgesehenen Bedienelemente können fahrzeugseitige Einrichtungen etwa aktiviert oder deaktiviert werden, oder Parameter bei diesen Einrichtungen ein- bzw. verstellt werden. Als einige exemplarische Beispiele für derartige Einrichtungen seien hier erwähnt längsdynamische Regelsysteme, auch Fahrregelsysteme genannt, wie eine Fahrgeschwindigkeits-Regelanlage („Tempomat”), eine Einrichtung zur Vorgabe einer maximalen Fahrgeschwindigkeit (Limiter, „Speedtronic”), eine Abstandsregel-Einrichtung („Distronic”, „DTR”) und eine automatisierte Fahrgeschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken („DSR”). Weitere mögliche fahrzeugseitige Einrichtungen, die mit Hilfe von einem oder mehreren Bedieneinrichtungen im Lenkrad bedient werden können, umfassen etwa Informations- und Kommunikationssysteme eines Kraftfahrzeugs, wie etwa eine Multimedia-Anlage, ein Automobiltelefon, eine satellitengestützes Navigationssystem, etc.
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Aus der
WO 2008/077506 A1 ist ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug mit Bedienelementen zur Steuerung zumindest eines längsdynamischen Regelsystems des Kraftfahrzeugs bekannt, bei dem die Bedienelemente ein Einstellelement zur Veränderung eines Setzgeschwindigkeitswerts für das zumindest eine längsdynamische Regelsystem umfassen. Dieses Einstellelement ist in zwei entgegengesetzte Betätigungsrichtungen betätigbar, um durch die Betätigungsrichtung eine Richtung der Veränderung des Setzgeschwindigkeitswerts vorzugeben, und ist in jeder der beiden Betätigungsrichtungen hinsichtlich des Ausmaßes der Betätigung in zumindest zwei Stufen betätigbar, um durch das Ausmaß der Betätigung ein Ausmaß der Veränderung des Setzgeschwindigkeitswerts vorzugeben.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein neuartiges und erfinderisches Lenkrad sowie ein Kraftfahrzeug mit dem erfinderischen Lenkrad zur Verfügung zu stellen, mit dem für einen Fahrer eine Bedienung von längsdynamischen Regelsystemen im Vergleich zum vorbekannten Stand der Technik erleichtert ist. Diese Aufgaben werden gelöst durch das Lenkrad gemäß Anspruch 1 sowie das Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 7. Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer Bedieneinrichtung zur Steuerung von wenigstens einem längsdynamischen Regelsystem eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, wobei die Bedieneinrichtung ein erstes Bedienelement zur Veränderung eines Setzgeschwindigkeitswerts für das wenigstens eine längsdynamische Regelsystems umfasst, wobei das erste Bedienelement in zwei entgegengesetzte Betätigungsrichtungen betätigbar ist und dazu eingerichtet ist, durch die Betätigungsrichtung eine Richtung der Veränderung des Setzgeschwindigkeitswerts vorzugeben.
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Das Lenkrad gemäß der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinrichtung wenigstens ein zweites Bedienelement aufweist, das ebenfalls in eine erste und eine dazu entgegengesetzte zweite Betätigungsrichtung betätigbar ist, wobei das zweite Bedienelement dazu eingerichtet ist
- a) bei Betätigung in eine erste Betätigungsrichtung ein längsdynamisches Regelsystem einzuschalten und bei Betätigung in eine zweite Betätigungsrichtung das längsdynamische Regelsystem auszuschalten,
- b) bei Betätigung in eine erste Betätigungsrichtung ein erstes längsdynamisches Regelsystem einzuschalten und bei Betätigung in eine zweite Betätigungsrichtung auf ein zweites längsdynamische Regelsystem umzuschalten, oder
- c) bei jeder Betätigung in eine erste vorgegebene Betätigungsrichtung zwischen wenigstens zwei längsdynamischen Regelsystemen umzuschalten.
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Durch das Lenkrad gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass für einen Fahrer für das Ein- und Ausschalten eines längsdynamischen Regelsystems, für die Auswahl zwischen verschiedenen längsdynamischen Regelsystemen und für die Ein-/Verstellung eines Setzgeschwindigkeitswerts jeweils nur die gleiche Art von Bedienhandlung erforderlich ist. Somit ergibt sich für einen Fahrer ein in sich geschlossenes Bedienkonzept, wodurch die Bedienung von einem oder mehreren längsdynamischen Regelsystemen intuitiv erfolgen und somit die erforderliche Aufmerksamkeit hierfür in vorteilhafter Weise auf ein Minimum gesenkt werden kann.
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Bei dem Lenkrad gemäß der oben erwähnten Option c) kann in vorteilhafter Weise das zweite Bedienelement auch dazu eingerichtet sein, dass bei jeder Betätigung in eine zweite Betätigungsrichtung ein Parameter bei einem längsdynamischen Regelsystem verändert wird.
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Bei dem Lenkrad gemäß der vorliegenden Erfindung kann in vorteilhafter Weise die Bedieneinrichtung auch ein drittes Bedienelement aufweisen, das ebenfalls in eine erste und eine dazu entgegengesetzte zweite Betätigungsrichtung betätigbar ist, wobei das dritte Bedienelement dazu eingerichtet ist, bei Betätigung in eine erste Betätigungsrichtung eine aktive Regelung abzubrechen und bei Betätigung in eine zweite Betätigungsrichtung die deaktivierte Regelung zu reaktivieren, wobei die zuletzt gewählte Geschwindigkeit als Setzgeschwindigkeit verwendet wird oder die aktuelle Geschwindigkeit als Setzgeschwindigkeit verwendet wird, sofern keine Setzgeschwindigkeit gespeichert ist.
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Das erste und zweite Bedienelement oder das erste, zweite und dritte Bedienelement des Lenkrads können in vorteilhafter Weise räumlich benachbart an dem Lenkrad und/oder auf derselben Seite bezüglich der Mittelachse des Lenkrads angeordnet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Lenkrads gemäß der vorliegenden Erfindung kann dieses weiter ein Bedienelement zum Aktivieren und Deaktivieren einer Einrichtung für eine automatisierte Fahrgeschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken aufweisen. Hierbei kann vorgesehen sein, dass bei einer aktivierten Einrichtung für eine automatisierte Fahrgeschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken das zweite und das gegebenenfalls vorhandene dritte Bedienelement funktionslos ist/sind.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Lenkrad oder einem in vorteilhafter Weise weitergebildeten oder ausgestalteten Lenkrad.
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Das Kraftfahrzeug kann ein oder mehrere längsdynamische Regelsysteme aufweisen, die jeweils in Abhängigkeit von einem Setzgeschwindigkeitswert betreibbar und auswählbar sind aus einer Fahrgeschwindigkeits-Regelanlage, einer Einrichtung zur Vorgabe einer maximalen Fahrgeschwindigkeit und einer Abstandsregel-Einrichtung.
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Das Kraftfahrzeug kann weiter eine Einrichtung für eine automatisierte Fahrgeschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken aufweisen. Auch kann das Kraftfahrzeug weiter wenigstens eine Anzeigeeinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, wenigstens den Status eines aktiven längsdynamischen Regelsystems und wahlweise wenigstens einen Parameter des aktiven längsdynamischen Regelsystems anzuzeigen.
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Von der vorliegenden Erfindung umfasst sind auch Verfahren zur Steuerung von einem oder mehreren längsdynamischen Regelsystemen eines Kraftfahrzeugs, wie einer Fahrgeschwindigkeits-Regelanlage („Tempomat”), einer Einrichtung zur Vorgabe einer maximalen Fahrgeschwindigkeit („Limiter”), einer Abstandsregel-Einrichtung („Distronic”, ACC) und/oder einer Einrichtung für eine automatisierte Fahrgeschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken („DSR”).
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Die Merkmale der von der vorliegenden Erfindung umfassten Verfahren ergeben sich für einen Fachmann unmittelbar aus Gesamtheit der vorliegenden Anmeldung, insbesondere aus der Beschreibung des erfindungsgemäßen Lenkrads, des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sowie deren Weiterbildungen und Ausgestaltungen sowie der Beschreibung der Figuren.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 ein Beispiel für ein Lenkrad gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem ersten Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit zwei Bedienelementen;
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2 ein zweites Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit zwei Bedienelementen;
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3 ein drittes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit zwei Bedienelementen;
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4 ein viertes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit zwei Bedienelementen;
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5 ein fünftes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit zwei Bedienelementen;
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6 ein sechstes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit zwei Bedienelementen;
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7 ein erstes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit drei Bedienelementen;
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8 ein zweites Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit drei Bedienelementen;
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9 ein drittes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit drei Bedienelementen;
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10 ein viertes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit drei Bedienelementen;
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11 ein fünftes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit drei Bedienelementen;
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12 ein sechstes Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit drei Bedienelementen;
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13 ein Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit vier Bedienelementen;
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14 ein Beispiel für eine Bedieneinrichtung mit fünf Bedienelementen.
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Die Darstellungen in den Figuren sind rein schematisch und nicht maßstabsgerecht. Innerhalb der Figuren sind gleiche oder ähnliche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt.
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Wie in 1 rein schematisch und beispielhaft dargestellt ist, umfasst das Lenkrad 1 gemäß der vorliegenden Erfindung wenigstens eine Bedieneinrichtung 2 zur Steuerung von wenigstens einem längsdynamischen Regelsystem eines Kraftfahrzeugs. Die Bedieneinrichtung 2 kann vorzugsweise in einer Lenkradspeiche des Lenkrads 1 angeordnet sein.
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Die Bedieneinrichtung 2 kann in Form eines gegebenenfalls mechanisch kodierten Lenkrad-Schalterfelds zum Verbau in eine Aufnahme eines Lenkrads 1 für ein Kraftfahrzeug ausgebildet sein. Hierbei kann das Lenkrad-Schalterfeld einen Anschluss an eine Lenkrad-Elektronik des Lenkrads 1 aufweisen. Durch die Ausbildung in Form eines Lenkrad-Schalterfelds ist möglich, auf einfache, sichere und kostengünstige Weise verschiedene Lenkräder 1 für verschiedene Ausstattungsvarianten eines Fahrzeugtyps bzw. für verschiedene Fahrzeugtypen herzustellen. Und durch eine mechanische Kodierung kann ein Einbau in eine hierfür nicht vorgesehene (und ebenfalls mit einer mechanischen Kodierung versehenen) Aufnahme des Lenkrads 1 verhindert werden.
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Die Bedieneinrichtung 2 weist ein erstes Bedienelement 3 zur Veränderung eines Setzgeschwindigkeitswerts für das wenigstens eine längsdynamische Regelsystems auf, wobei das erste Bedienelement 3 in zwei entgegengesetzte Betätigungsrichtungen betätigbar ist und dazu eingerichtet ist, durch die Betätigungsrichtung eine Richtung der Veränderung des Setzgeschwindigkeitswerts vorzugeben.
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Aus dem Stand der Technik sind eine Anzahl verschiedener, für das Lenkrad gemäß der vorliegenden Erfindung verwendbare Einrichtungen bekannt, wie Wipp-, Stellrad- und Stellwalzen-Einrichtungen, die ein Bedienelement in Form eines Schalthebels, einer Wippe, eines Stellrads oder einer Stellwalze (eines Stellzylinders) aufweisen, wobei das Bedienelement aus einer Ruhelage heraus in zwei entgegengesetzte Auslenkrichtungen manuell auslenkbar ist und wobei das Bedienelement ohne eine auf es ausgeübte Auslenkkraft selbsttätig in eine Ruhelage (Nulllage) zurückkehrt oder in einer Ruhelage verbleibt.
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Diese Einrichtungen weisen in der Regel wenigstens eine erste und eine zweite Schaltereinrichtung auf, wobei das Bedienelement dazu ausgebildet ist, wenigstens bei Auslenkung in eine erste Auslenkrichtung die erste Schaltereinrichtung und bei Auslenkung in eine zweite Auslenkrichtung die zweite Schaltereinrichtung zu betätigen.
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Durch das erste Bedienelement 3 des Lenkrads 1 kann durch ein Verdrehen oder Verschieben in einer ersten Richtung der Setzgeschwindigkeitswert erhöht werden (SET/+), während der Wert bei Betätigung des Bedienelements 3 in entgegen gesetzter Richtung verringert wird (SET/–).
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Das erste Bedienelement 3 kann in Bezug auf seine Auslenkrichtungen und die Schalteinrichtungen auch zwei oder mehrstufig ausgelegt sein, d. h. es können bspw. in jeder Auslenkrichtung je nach Grad der Auslenkung zwei oder mehr verschiedene Schaltzustände gegeben sein. Bspw. kann bei der Bedieneinrichtung 2 bei einer Auslenkung des ersten Bedienelements 3 um ein erstes, kleineres Maß in eine erste Auslenkrichtung die Geschwindigkeit um jeweils 1 km/h (oder 1 mph) erhöht werden, und bei einer Auslenkung des ersten Bedienelements 3 um ein zweites, größeres Maß die Geschwindigkeit um jeweils 10 km/h (oder 5 mph) erhöht werden. Entsprechendes gilt für eine Verringerung der Geschwindigkeit bei Betätigung des ersten Bedienelements 3 in die zweite Auslenkrichtung. Bei dem ersten Bedienelement 3 kann auch vorgesehen sein, dass die verschiedenen Auslenkgrade für einen Fahrer durch einen oder mehrere Druckpunkte haptisch erkennbar sind.
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Auch kann vorgesehen sein, dass bei einer Bedieneinrichtung 2 bei Auslenkung des ersten Bedienelements 3 in eine der Auslenkrichtungen und Halten des Bedienelements 3 im ausgelenkten Zustand kontinuierlich oder in vorgebbaren Zeitabständen eine weitere Veränderung (bspw. Erhöhung oder Erniedrigung) des durch die Bedieneinrichtung 2 veränderbaren Werts erfolgt (bspw. Erhöhung oder Verringerung der Geschwindigkeit um jeweils 1 km/h bzw. 1 mph pro 0,25 s Zeitdauer des Haltens des Bedienelements 3 im ausgelenkten Zustand; sog. „autorepeat”-Funktion bei Langdruck). Entsprechendes gilt, wenn das Bedienelement zwei- oder mehrstufig ausgelegt ist.
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Bei dem Lenkrad gemäß der vorliegenden Erfindung weist die wenigstens eine Bedieneinrichtung 2 wenigstens ein zweites Bedienelement 3' auf, das ebenfalls in eine erste und eine dazu entgegengesetzte zweite Betätigungsrichtung betätigbar ist, wobei das zweite Bedienelement 3' dazu eingerichtet ist
- a) bei Betätigung in eine erste Betätigungsrichtung ein längsdynamisches Regelsystem einzuschalten und bei Betätigung in eine zweite Betätigungsrichtung das längsdynamische Regelsystem auszuschalten,
- b) bei Betätigung in eine erste Betätigungsrichtung ein erstes längsdynamisches Regelsystem einzuschalten und bei Betätigung in eine zweite Betätigungsrichtung auf ein zweites längsdynamische Regelsystem umzuschalten, oder
- c) bei jeder Betätigung in eine erste vorgegebene Betätigungsrichtung zwischen wenigstens zwei längsdynamischen Regelsystemen umzuschalten.
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Bei dem zweiten Bedienelement 3' kann es sich – wie bei dem ersten Bedienelement 3 – um eine Wipp-, Stellrad- und Stellwalzen-Einrichtung handeln, die ein Bedienelement in Form eines Schalthebels, einer Wippe, eines Stellrads oder einer Stellwalze (eines Stellzylinders) aufweist, wobei das Bedienelement aus einer Ruhelage heraus in zwei entgegengesetzte Auslenkrichtungen manuell auslenkbar ist und wobei das Bedienelement ohne eine auf es ausgeübte Auslenkkraft selbsttätig in eine Ruhelage (Nulllage) zurückkehrt oder in einer Ruhelage verbleibt. Bei dem zweiten Bedienelement 3' ist die Einrichtung – insoweit abweichend von dem ersten Bedienelement 3 – oftmals jedoch in jeder der Auslenkrichtungen nur einstufig ausgebildet.
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Beispiele für die obige Option a) bis c) sind in den 1 bis 3 dargestellt. Gemäß dem in 1 dargestellten Beispiel kann mittels des zweiten Bedienelements 3' eine Fahrgeschwindigkeits-Regelanlage („Tempocoat”) ein- und ausgeschaltet werden (Option a)). Gemäß dem in 2 dargestellten Beispiel kann mittels des zweiten Bedienelements 3' bei einer Betätigung nach oben zwischen einer Einrichtung zur Einhaltung eines Mindestabstands zu einem vorausfahrenden Fahrzeug („ACC”, „Distronic”, „Distronic Plus”) und der Fahrgeschwindigkeitsregelanlage umgeschaltet werden (Option (c)) und kann mittels des zweiten Bedienelements 3' bei Betätigung nach unten der Mindestabstand der Einrichtung zur Einhaltung des Mindestabstands zu dem vorausfahrenden Fahrzeug abhängig von einer Anzahl der Betätigungen nach unten eingestellt werden. Selbstverständlich kann ein derartiges Ein- und Ausschalten auch für jedes andere, bei einem Kraftfahrzeug vorhandene längsdynamische Regelsystem vorgesehen sein. Ein derartiges explizites Ein- und Ausschalten eines längsdynamischen Regelsystems ist insbesondere für solche Staaten und Regionen vorzusehen, bei denen aufgrund von entsprechenden Vorgaben bzw. Vorschriften eine Möglichkeit für ein explizites Ein- und Ausschalten aufgrund der prominenten Lage der Bedienelemente 3, 3' auf dem Lenkrad gegeben sein muss.
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Wie in den 1 und 2 bereits beispielhaft dargestellt ist, kann die Bedieneinrichtung 2 vorzugsweise wenigstens benachbart zu den Bedienelementen 3, 3' (und auch benachbart zu dem später beschriebenen Bedienelement 3'') (ein) für einen Menschen optisch wahrnehmbare(s) Zeichen und/oder Symbol(e) aufweisen, um hierdurch für einen Fahrer die Bedienung der Bedieneinrichtung 2 zu erleichtern. Wie in 3 beispielhaft dargestellt ist, kann für die „Beschriftung” der Bedieneinrichtung 2 bzw. der Bedienelemente 3, 3', 3'' auch ausschließlich auf Textzeichen zurückgegriffen werden, was insbesondere dann unproblematisch ist, wenn mittels der Bedieneinrichtung 2 nur ein längsdynamisches Regelsystem bedient werden kann. Die rein textliche Kennzeichnung der Bedieneinrichtung 2 kann auch eine (in den Figuren nicht dargestellte) Angabe dahin enthalten, welches längsdynamische Regelsystem mit der jeweiligen Bedieneinrichtung 2 bedient werden kann (bspw. in Form einer „Überschrift” über den Bedienelementen 3, 3', etwa „Tempomat”, „ACC”, „LIMITER”, etc.).
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Die Zeichen und/oder Symbole können auf der Bedieneinrichtung 2 aufgedruckt, eingeprägt, eingraviert sein oder in sonstiger einem Fachmann bekannten Art und Weise erzeugt sein, wobei durch einen entsprechenden farblichen Unterschied zwischen Zeichen/Symbol(en) und der Umgebung von Zeichen/Symbol(en) deren Erkennbarkeit für einen Fahrer sichergestellt oder verbessert sein kann. Auch können die Zeichen/Symbol(e) als durchleuchtbare oder selbstleuchtende Einrichtungen vorgesehen sein, die insbesondere bei Dämmerung und/oder Dunkelheit ein für einen Menschen sichtbares Licht abstrahlen.
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Die in den Figuren verwendeten Zeichen/Symbole sind rein beispielhaft zu verstehen. Selbstverständlich können die Zeichen Wörter und Abkürzungen in jeder beliebigen Sprache umfassen und es können alle möglichen, bevorzugt von Menschen möglichst intuitiv verstehbare, Symbole vorgesehen sein.
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Ein Beispiel für die obige Option b) ist schematisch und beispielhaft in 4 dargestellt. Mittels der in 4 dargestellten Bedieneinrichtung 2 kann mittels des zweiten Bedienelements 3' zwischen einer Fahrgeschwindigkeits-Regelanlage („Tempomat”) und einer Einrichtung zur Vorgabe einer maximalen Fahrgeschwindigkeit (LIM; sog. „Limiter”) umgeschaltet werden. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Umschaltmöglichkeit beschränkt und es sind von der vorliegenden Erfindung sämtliche möglichen Kombinationen zum Umschalten zwischen verschiedenen, bei einem Kraftfahrzeug vorhandenen längsdynamischen Regelsystemen umfasst (etwa zwischen einem Tempomat und einer Einrichtung zur Einhaltung eines Mindestabstands zu einem vorausfahrenden Fahrzeug, einem Limiter und einer Einrichtung zur Einhaltung eines Mindestabstands zu einem vorausfahrenden Fahrzeug, etc.).
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Ein Beispiel für die obige Option c) ist schematisch und beispielhaft in 5 dargestellt. Mittels der in 5 dargestellten Bedieneinrichtung 2 kann durch gegebenenfalls wiederholte Betätigung des zweiten Bedienelements 3' in eine erste Betätigungsrichtung (hier nach oben) zwischen verschiedenen längsdynamischen Regelsystemen umgeschaltet werden, bspw. zwischen einer Fahrgeschwindigkeits-Regelanlage („Tempomat”) und einer Einrichtung zur Einhaltung eines Mindestabstands zu einem vorausfahrenden Fahrzeug („Distronic”, „Distronic Plus”, ACC, „adaptive cruise control”). Auch hier bestehen zwischen den Umschaltmöglichkeiten keine besonderen Beschränkungen und es kann vorgesehen sein, dass zwischen zwei oder mehr der bei einem Fahrzeug vorhandenen längsdynamischen Regelsysteme umgeschaltet werden kann.
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Ist vorgesehen, dass mittels des zweiten Bedienelements 3' zwischen wenigstens zwei längsdynamischen Regelsystemen umgeschaltet werden kann, so kann in vorteilhafter Weise weiter vorgesehen sein, dass bei einer Umschaltung eine aktive Regelung eines vor der Umschaltung ausgewählten längsdynamischen Regelsystems beendet wird. So kann bspw. bei einer Umschaltung von einem Limiter auf eine ACC die für den Limiter eingestellte maximale Fahrgeschwindigkeit deaktiviert werden. Bei einem erneuten Umschalten von einer ACC auf den Limiter kann die vorher eingestellte maximale Fahrgeschwindigkeit des Limiters wieder aktiviert und die ACC deaktiviert werden. Entsprechendes gilt etwa bei einer Umschaltung zwischen einem ACC und einem Tempomat, einem Tempomat und einem Limiter, etc.
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Bei einem derartigen Umschaltverhalten bei den längsdynamischen Regelsystemen eines Kraftfahrzeugs ergibt sich der Vorteil, dass der Fahrer weiß bzw. davon ausgehen kann, dass immer nur das gerade ausgewählte System aktiv ist bzw. sein kann und durch dieses eine automatische Regelung durchgeführt wird bzw. werden kann.
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Dieses Steuerungsverhalten von zwei oder mehr längsdynamischen Regelsystemen ist jedoch nicht zwingend. So kann auch vorgesehen sein, dass – um bei dem obigen Beispiel zu bleiben – bei einem Umschalten von einem Limiter auf eine ACC die für den Limiter eingestellte maximale Fahrgeschwindigkeit aktiviert bleibt, sofern sich hierdurch kein Konflikt mit dem für die ACC eingestellten Setzgeschwindigkeitswert ergibt.
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In Bezug auf die obige Option c) kann das erfindungsgemäße Lenkrad 1 dahin weitergebildet sein, dass das zweite Bedienelement 3' auch dazu eingerichtet ist, dass bei jeder Betätigung in eine zweite Betätigungsrichtung (die der ersten Betätigungsrichtung entgegengesetzt ist) ein Parameter bei einem längsdynamischen Regelsystem verändert wird.
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Eine derartige Weiterbildung ist in 6 schematisch und beispielhaft dargestellt. Gemäß diesem Beispiel kann durch eine Betätigung des zweiten Bedienelements 3' nach unten der Mindestabstand (Sollabstand) zu einem vorausfahrenden Fahrzeug (bei einer „Distronic”-, „Distronic Plus”-, ACC-Einrichtung) eingestellt bzw. verstellt werden.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass mit einer jeden Betätigung des zweiten Bedienelements 3' nach unten der Sollabstand um eine Stufe verändert wird (etwa in Stufen groß, mittel1, mittel2, klein), wobei die Stufen bei einer wiederholten Betätigung des zweiten Bedienelements 3' nach unten „durchgetoggelt” werden (etwa groß, mittel1, mittel2, klein, groß, ...).
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Zur Erhöhung der „Plausibilität” bei der Bedienung eines fahrzeugseitigen längsdynamischen Regelsystems kann bei dieser Option vorzugsweise vorgesehen sein, dass eine Veränderung eines Parameters bei einem längsdynamischen Regelsystem nur dann möglich ist, wenn dieses (vorher) ausgewählt (worden) ist (etwa durch eine Betätigung des zweiten Bedienelements 3' nach oben). Auch kann bei dieser Option sowie bei allen anderen Lenkrädern gemäß der vorliegenden Erfindung vorzugsweise vorgesehen sein, dass mittels des zweiten Bedienelements 3' kein Setzgeschwindigkeitswert verändert werden kann, und eine Veränderung eines Setzgeschwindigkeitswerts nur mit Hilfe des ersten Bedienelements 3 möglich ist.
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Die Bedieneinrichtung 2 kann in vorteilhafter Weise ein drittes Bedienelement 3'' aufweisen, das ebenfalls in eine erste und eine dazu entgegengesetzte zweite Betätigungsrichtung betätigbar ist, wobei das dritte Bedienelement 3'' dazu eingerichtet ist, bei Betätigung in eine erste Betätigungsrichtung eine aktive Regelung abzubrechen („CANCEL”, „CNCL”) und bei Betätigung in eine zweite Betätigungsrichtung die deaktivierte Regelung zu reaktivieren („RESUME”, „RES”), wobei die zuletzt gewählte Geschwindigkeit als Setzgeschwindigkeit verwendet wird oder die aktuelle Geschwindigkeit als Setzgeschwindigkeit verwendet wird, sofern keine Setzgeschwindigkeit gespeichert ist. Bezüglich der technischen Ausgestaltung des dritten Bedienelements 3'' gelten die obigen Ausführungen bezüglich des zweiten Bedienelements 3' entsprechend.
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Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung wird eine durchgehende „Bedienphilosophie” für sämtliche Bedienhandlungen für sämtliche längsdynamischen Regelsysteme eines Kraftfahrzeugs erreicht, da alle Bedienhandlungen eine Betätigung eines Bedienelements in eine erste und/oder eine dazu entgegengesetzte zweite Betätigungsrichtung umfassen.
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Beispielhafte Darstellungen für eine derart weitergebildete Bedieneinrichtung 2 sind Gegenstand der 7 bis 12. Die Bedieneinrichtungen 2 gemäß dieser Figuren entsprechen bis auf das dritte Bedienelement 3'' den in den 1 bis 6 dargestellten. Die Ausführungen zu den Bedieneinrichtungen 2 gemäß den 1 bis 6 gelten daher entsprechend auch für die Bedieneinrichtungen gemäß der 7 bis 12.
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Das dritte Bedienelement 3'' kann jedoch auch in Form eines Tasters oder eines Druckschalters ausgebildet sein, so dass die oben beschriebene Funktionalität des dritten Bedienelements auch durch Betätigung des Tasters oder Druckschalters erreicht werden kann.
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Wie bei den 7 bis 12 schematisch dargestellt ist, können auch bei dem dritten Bedienelement 3'' Zeichen/Symbole vorgesehen sein, die zur besseren Kenntlichmachung der Funktion dieses Bedienelements 3'' dienen können/sollen.
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Wie in allen bisherigen Figuren dargestellt, sind in bevorzugter Weise das erste und zweite Bedienelement 3, 3' oder das erste, zweite und dritte Bedienelement 3, 3', 3'' räumlich benachbart an dem Lenkrad 1 (bspw. an einer Lenkradspeiche) angeordnet. Dies deshalb, damit ein Fahrer die jeweiligen Bedienelemente 3, 3', 3'' bequem bspw. mit seinem Daumen bedienen kann, ohne den Rest der Hand vom Lenkrad 1 nehmen zu müssen.
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Auch ist es bevorzugt, dass das erste und zweite Bedienelement 3, 3' oder das erste, zweite und dritte Bedienelement 3, 3', 3'' auf derselben Seite bezüglich der Mittelachse des Lenkrads 1 angeordnet sind.
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Im Fahrzeugbau existiert eine Konvention dahin, dass Bedieneinrichtungen, die zur Bedienung von fahrzeugseitigen Einrichtungen dienen, die in keinem Zusammenhang mit der Geschwindigkeit und/oder Steuerung des Fahrzeugs stehen (wie etwa Mobiltelefon, Multimedia-Anlage, Bordcomputer, etc.) auf der Seite des Lenkrads angeordnet sind, die bei einer Lenkradstellung, die bei einer Geradeaus-Stellung der Vorderräder gegeben ist, zur Fahrzeugmitte weist. Dementsprechend sind Bedieneinrichtungen 2, die zur Bedienung von fahrzeugseitigen Einrichtungen dienen, mit denen auf die eine oder andere Weise Einfluss auf die Geschwindigkeit und/oder Steuerung des Fahrzeugs genommen werden kann (wie etwa Tempomat, Abstandsregel-Assistent, Limiter; allg. auch „Fahrregelsysteme” genannt) auf der Seite des Lenkrads (auf der Seite bezogen auf die Mittelachse des Lenkrads) angeordnet, die in Richtung zur Fahrertür weist.
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Hierdurch ergibt sich für einen Fahrer eine eindeutige Zuordnung von Bedieneinrichtungen auf den verschiedenen Seiten des Lenkrads 1 einerseits zur Bedienung von längsdynamischen Regelsystemen und andererseits zur Bedienung von Informations- und Kommunikationssysteme eines Kraftfahrzeugs.
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Das Lenkrad 1 gemäß der vorliegenden Erfindung kann weitere/zusätzliche als die bisher beschriebenen Bedienelemente aufweisen. Beispielsweise kann das Lenkrad weiter ein Bedienelement 4 zum Aktivieren und Deaktivieren einer Einrichtung für eine automatisierte Fahrgeschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken aufweisen („DSR”, downhill speed regulation), wie es schematisch und beispielhaft in 13 dargestellt ist. Das Bedienelement 4 kann eine selbstleuchtende, be- oder durchleuchtete Einrichtung 5 aufweisen, wobei durch Lichtabstrahlung kenntlich gemacht wird, dass die DSR aktiv ist.
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Das Bedienelement 4 ist in bevorzugter Weise auf der gleichen Seite des Lenkrads bezogen auf dessen Mittelachse angeordnet, wie das erste und zweite Bedienlement 3, 3' und gegebenenfalls das dritte Bedienelement 3''.
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Bei einer aktivierten DSR ist es bevorzugt, dass andere, möglicherweise vor Aktivierung der DSR aktive längsdynamische Regelsysteme (Fahrregelsysteme) deaktiviert werden. Auch ist es bevorzugt, dass bei einem aktivierten DSR die zweiten und dritten Bedienelemente 3', 3'' deaktiviert sind (eine Betätigung dieser Bedienelemente 3', 3'' löst keine Reaktion aus) und dass mit Hilfe des ersten Bedienelements 3 die Setzgeschwindigkeit für das DSR im Rahmen des zulässigen bzw. vorgesehenen (oftmals zwischen 4 und 18 km/h) verändert werden kann.
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Selbstverständlich können das/die weiteren Bedienelemente auch bei einer Bedieneinrichtung 2 vorhanden sein, die lediglich ein erstes 3 und ein zweites Bedienelement 3' aufweist. Auch können die weiteren Bedienelemente andere Funktionen aufweisen, wie schematisch und beispielhaft in 14 dargestellt ist.
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Gemäß dem in 14 dargestellten Beispiel kann das Bedienelement 6 bspw. die Funktion einer Bestätigungstaste aufweisen und das Bedienelement 7 eine Funktion einer „Zurück”-Taste (etwa um von einem auf einer Anzeigeeinrichtung angezeigten Unter-Menü eine Ebene weiter nach oben zurückzukehren). Die Funktion und die technische Ausgestaltung der weiteren Bedienelemente 4, 6 und 7 unterliegen keiner besonderen Beschränkung. So kann wenigstens eines der weiteren Bedienelemente 4, 6 und 7 – wie das erste, zweite Bedienelement 3, 3' – in zwei entgegengesetzte Betätigungsrichtungen betätigbar sein, oder es kann wenigstens eines der weiteren Bedienelemente 4, 6 und 7 in Form eines Tasters oder Schalters ausgebildet sein.
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Das Lenkrad 1 kann selbstverständlich mehr als eine Bedieneinrichtung 2 aufweisen und/oder weitere Bedieneinrichtungen bspw. zur Steuerung von Informations- und/oder Kommunikationssysteme des Kraftfahrzeugs aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein (in den Figuren nicht dargestelltes) Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Lenkrad oder einem Lenkrad gemäß einer der Weiterbildungen oder Ausgestaltungen gemäß der vorliegenden Anmeldung.
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Das Kraftfahrzeug weist bevorzugt ein oder mehrere längsdynamische Regelsysteme auf, das/die jeweils in Abhängigkeit von einem Setzgeschwindigkeitswert betreibbar und auswählbar ist/sind aus einer Fahrgeschwindigkeits-Regelanlage, einer Einrichtung zur Vorgabe einer maximalen Fahrgeschwindigkeit und einer Abstandsregel-Einrichtung.
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Das Kraftfahrzeug kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weiter eine Einrichtung für eine automatisierte Fahrgeschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken umfassen.
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In Bezug auf das Kraftfahrzeug gelten die obigen Ausführungen in Bezug auf das Lenkrad gemäß der vorliegenden Erfindung sowie dessen vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen entsprechend, so dass hier nicht näher darauf eingegangen zu werden braucht.
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Auch sind Fachleuten die hier erwähnten längsdynamischen Regelsysteme, deren mögliche(r) Aufbau und Funktionsweise(n) bekannt. Entsprechendes gilt für die elektrischen bzw. signaltechnischen Verbindungsmöglichkeiten zwischen dem Lenkrad 1 bzw. den darin vorhandenen Bedienelementen 3, 3', 3'', 4, 6, 7 mit den entsprechenden fahrzeugseitigen Einrichtungen (drahtgebunden, drahtlos, mittels eines Bussystems, etc.) so dass auch hierauf nicht näher eingegangen zu werden braucht.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Kraftfahrzeug weist dieses weiter wenigstens eine (in den Figuren nicht dargestellte) Anzeigeeinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, den Status eines aktiven längsdynamischen Regelsystems und wahlweise wenigstens einen Parameter des aktiven längsdynamischen Regelsystems anzuzeigen.
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Bei der Anzeigeinrichtung kann es sich um jede hierfür geeignete Einrichtung handeln, bspw. um ein oder mehrere Leuchten, Leuchtband/Leuchtbänder, Segmentanzeige(n), Bildschirm(e), Head-up-Display(s), etc. Bevorzugt ist die Anzeigeeinrichtung im Bereich des Kombiinstruments angeordnet und/oder die Anzeigeinrichtung ist als ein oder mehrere Head-up-Display(s) ausgebildet.
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Mittels der Anzeigeeinrichtung wird in vorteilhafter Weise der Systemstatus bzw. das ausgewählte System permanent angezeigt, bspw. in Form von einem oder mehreren Schriftzeichen (bspw. „LIM” für aktiven Limiter), oder einem entsprechenden Symbol (siehe hierzu die in den Figuren beispielhaft dargestellten Symbole). Ist kein längsdynamisches Regelsystem aktiv, kann dies dadurch kenntlich gemacht sein, dass keine Anzeige auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt wird.
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Je nach Ausgestaltung des/der längsdynamischen Regelsysteme eines Kraftfahrzeugs und/oder nationalen oder regionalen Vorschriften können nach einem Zündungswechsel (Ausschalten und Wiederanschalten des Kraftfahrzeugs bzw. des Motors eines Kraftfahrzeugs) entweder alle längsdynamischen Regelsysteme eines Kraftfahrzeugs ausgeschaltet sein, oder nach einem Zündungswechsel das zuletzt aktive längsdynamische Regelsystem wieder aktiviert sein. Der jeweilige Systemstatus kann mit Hilfe der Anzeigeeinrichtung für einen Fahrer unmittelbar sichtbar gemacht werden.
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Das Fahrzeug bzw. die Anzeigeeinrichtung ist in vorteilhafter Weise weiter dazu eingerichtet, die Statusanzeige eines aktiven längsdynamischen Regelsystems auch in einem Fehlerfall – sofern irgend möglich – weiter anzuzeigen.
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Neben dem eigentlichen Systemstatus bzw. dem aktiven System kann/können durch die Anzeigeeinrichtung zusätzlich auch ein oder mehrere Parameter des/der jeweils aktiven längsdynamischen Regelsystems/Regelsysteme permanent oder temporär angezeigt werden. Je nach Art des/der längsdynamischen Regelsystems/Regelsysteme kann eine permanente oder zumindest temporäre Anzeige von Parametern auch erforderlich sein.
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So ist es bspw. bei einer ACC derzeit eine verbindliche Vorgabe, dass einem Fahrer der eingestellte Sollabstand spätestens bei Aktivierung der ACC zumindest temporär angezeigt wird. Dieser Sollabstand kann bspw. in Form einer perspektivischen, symbolischen Darstellung des Sollabstands ab der Vorderfront des Kraftfahrzeugs angezeigt werden, oder etwa in Form einer Anzeige eines horizontalen Balkens, der gegebenenfalls zwischen zwei ortsfest und symbolisch angezeigten Kraftfahrzeugen dargestellt wird.
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Wird der Sollabstand verändert, wird die Anzeige des Sollabstands durch die Anzeigeeinrichtung entsprechend angepasst (bspw. Verkürzung des angezeigten Balkens bei einer Verkleinerung des Sollabstands, Verlängerung des angezeigten Balkens bei einer Vergrößerung des Sollabstands; entsprechende Veränderung bei der perspektivischen, symbolischen Darstellung des Sollabstands ab der Vorderfront des Kraftfahrzeugs) und der veränderte Sollabstand zumindest temporär durch die Anzeigeeinrichtung angezeigt. Entsprechendes gilt für die Anzeige der für die ACC eingestellten bzw. verstellten Setzgeschwindigkeit.
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Der Systemstatus und für das/die aktive(n) längsdynamische(n) Regelsysteme(e) geltende Parameter können auch gemeinsam bzw. gleichzeitig angezeigt werden. So kann bspw. benachbart zu einer Anzeige für eine aktive ACC auch die Setzgeschwindigkeit hierfür, benachbart zu einer Anzeige für einen aktiven Limiter auch die hierfür eingestellte maximale Fahrgeschwindigkeit, und/oder benachbart zu einer Anzeige für einen aktiven Tempomat auch die hierfür eingestellte Setzgeschwindigkeit angezeigt werden.
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Ist eine DSR aktiv, werden in aller Regel das/die andere(n) aktive(n) längsdynamische(n) Regelsystem(e), wie Tempomat, Limiter und/oder ACC deaktiviert. In einem solchen Fall kann vorgesehen ein, dass durch die Anzeigeeinrichtung nur noch angezeigt wird, dass die DSR aktiv ist und gegebenenfalls die hierfür gewählte Setzgeschwindigkeit.
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Wird die DSR wieder ausgeschaltet, dann ist oftmals das/die längsdynamische(n) Regelsystem(e), das/die vor der Aktivierung der DSR aktiv war(en), wieder aktiviert und es erfolgt durch die Anzeigeeinrichtung eine entsprechende Anzeige.
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Bei der/den Anzeigeeinrichtung(en) kann weiter vorgesehen sein, dass für die verschiedenen Statusanzeigen ein gemeinsamer Anzeigeplatz vorgesehen ist.
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In Bezug auf die Anzeigeeinrichtung(en) und die hierdurch anzeigbaren Informationen in Bezug auf die verschiedenen längsdynamischen Regelsysteme wird des Weiteren auf die aus dem Stand der Technik bekannten Einrichtungen und Verfahren verwiesen, die für die vorliegende Erfindung im vollen Umfang Verwendung finden können.
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Von der vorliegenden Erfindung umfasst sind auch Verfahren zur Steuerung von einem oder mehreren längsdynamischen Regelsystemen eines Kraftfahrzeugs, wie einer Fahrgeschwindigkeits-Regelanlage („Tempomat”), einer Einrichtung zur Vorgabe einer maximalen Fahrgeschwindigkeit („Limiter”), einer Abstandsregel-Einrichtung („Distronic”, ACC) und/oder einer Einrichtung für eine automatisierte Fahrgeschwindigkeitskontrolle für Gefällestrecken („DSR”) unter Verwendung des erfindungsgemäßen Lenkrads oder einer seiner vorteilhaften Weiterbildungen und Ausgestaltungen.
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Die Merkmale der von der vorliegenden Erfindung umfassten Verfahren ergeben sich für einen Fachmann unmittelbar aus Gesamtheit des Inhalts der vorliegenden Anmeldung, insbesondere aus der Beschreibung des erfindungsgemäßen Lenkrads, des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sowie deren Weiterbildungen und Ausgestaltungen sowie der Beschreibung der Figuren.
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Durch die vorliegende Erfindung wird in neuartiger, erfinderischer und sehr vorteilhafter Weise eine in sich stimmige Bedienung von einem oder mehreren längsdynamischen Regelsystemen (Fahrregelsystemen) erreicht, indem wenigstens zwei Bedienelemente 3, 3' zur Vorgabe (Veränderung) einer Setzgeschwindigkeit und zum Ein- bzw. Ausschalten eines längsdynamischen Regelsystems oder zum Umschalten zwischen zwei längsdynamischen Regelsystemen auf einem Lenkrad 1 vorgesehen sind, wobei die Bedienelemente 3, 3' jeweils in zwei entgegengesetzte Betätigungsrichtungen betätigbar sind.
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Durch die prominente Positionierung der wenigstens zwei Bedienelemente 3, 3' ergibt sich darüber hinaus der Vorteil, dass – etwa im Vergleich zur Anordnung von Bedienelementen an einem Lenkstock(hebel) – sich die Bedienelemente 3, 3' im Blickfeld des Fahrers befinden (diese können bspw. nicht durch den Lenkradkranz und/oder eine Lenkradspeiche verdeckt sein) und somit auch nicht mit Bedienelementen auf einem weiteren Lenkstock(hebel) verwechselt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lenkrad
- 2
- Bedieneinrichtung
- 3, 3', 3''
- Bedienelement
- 4
- Bedienelement
- 5
- selbstleuchtende, be- oder durchleuchtete Einrichtung
- 6
- Bedienelement
- 7
- Bedienelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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