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Die
Erfindung betrifft eine Fahrerassistenzeinrichtung für
ein Fahrzeug, mit mindestens zwei unterschiedliche Funktionen ausübenden,
fahrzeuggebundenen Fahrerassistenzsystemen.
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Stand der Technik
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Die
DE 10 2004 033 276 beschreibt
ein Bedien- und Anzeigesystem für ein Fahrzeug mit dem Kraftfahrzeugkomponenten
wie Klima-, Navigation-, Audio- und/oder Kommunikationssysteme manuell betätigt
werden können.
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Die
DE 101 53 119 beschreibt
einen zentralen Impulsgeber, über den ein Führer
eines Kraftfahrzeugs die Betriebszustände einer Vielzahl
von Funktionselementen wie beispielsweise Licht, Lüftung, Radio
und ähnliches verändern kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass den beiden Fahrerassistenzsystemen ein gemeinsames Bedienelement
zugeordnet ist. Hindurch wird eine Möglichkeit geschaffen,
die Bedienung von Fahrerassistenzsystemen zu vereinfachen und sicherer
zu gestalten. Im Zuge dieser Anmeldung wird unter einem fahrzeuggebundenen
Fahrerassistenzsystem ein System verstanden, welches ohne externe
Drittmittel für die Durchführung einer Fahrerassistenz
auskommt. Systeme, die im weitesten Sinne als Fahrerassistenzsysteme
ausgelegt werden könnten, wie Radio mit Verkehrsfunk und
Navigationsgeräte, die Informationen von einem fahrzeugfremden
Drittmittel wie Radiosender oder Satelliten, empfangen, werden hier
nicht als Fahrerassistenzsysteme betrachtet. Insbesondere sind unter
fahrzeuggebundenen Fahrerassistenzsystemen diejenigen Fahrerassistenzsysteme
verstanden, die Umfeldsensoren aufweisen. Dies können beispielsweise
Nachtsichtsysteme, automatische Abstandshalter, Spurverlassenswarner, Einparkhilfen
und vergleichbare Systeme sein. Umfeldsensoren der Fahrerassistenzsysteme
können dabei beispielsweise Kameras, Ultraschallsensoren, Radarsensoren
oder auch thermische Sensoren sein. Die Zuordnung eines gemeinsamen
Bedienelements zu einer Mehrzahl von Fahrerassistenzsystemen erleichtert
dem Fahrer die Bedienung durch ein einfaches Auffinden des richtigen
Bedienelements. Ferner werden Fehlbedienungen durch Betätigung falscher
Bedienelemente seitens des Fahrers vorgebeugt, was ebenfalls zu
einer Erhöhung der Fahrsicherheit führt. Aufgrund
der gemeinsamen Zuordnung eines Bedienelements zu den Fahrerassistenzsystemen
ist es möglich, mittels des gleichen Bedienelements in
einem Fall ein Fahrerassistenzsystem gezielt und isoliert zu bedienen,
in mindestens einem anderen Fall ein anderes Fahrerassistenzsystem
gezielt und isoliert zu bedienen und in mindestens einem weiteren
Fall eine Kombination mehrerer Fahrerassistenzsystemen oder eine
Kombination mehrerer Funktionen unterschiedlicher Fahrerassistenzsysteme
gleichzeitig zu bedienen. Die Bedienung ermöglicht eine
Fahrerassistenzeinrichtung zu aktivieren oder zu deaktivieren, oder
auch eine Funktion der Fahrerassistenzsysteme zu aktivieren oder
deaktivieren. Ferner ist es möglich, eine Ausprägung
einer Funktion der Fahrerassistenzsysteme festzulegen. Als Ausprägung
ist ein fahrerassistenzsystemspezifischer Parameter zu verstehen,
der die Verhaltensweise des betreffenden Fahrerassistenzsystems
beeinflusst. Somit ist beispielsweise bei einer Spurverlassenswarnung
denkbar, dass eine schwache Ausprägung nur eine akustische
Warnung vorsieht und bei einer starken Ausprägung eine
Spurhaltung automatisiert herbeigeführt wird. Als weiteres
Beispiel ist es denkbar, dass bei einem automatischen Abstandshalter
bei schwacher Ausprägung ein großer Abstand gehalten
wird und bei starker Ausprägung ein kleiner Abstand zum
vorhergehenden Fahrzeug gehalten wird.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bedienelement
ein Drehbedienelement, ein Drückbedienelement, ein Ziehbedienelement,
ein Kippbedienelement und/oder ein Seitenverschiebbedienelement
ist. Um eine Bedienung herbeiführen zu können,
muss das Bedienelement mindestens einmal verlagert werden. Die Verlagerung kann
dabei durch Drehen, Drücken, Ziehen, Kippen und/oder ein
Seitverschieben des Bedienelements herbeigeführt werden.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn unter schiedliche Verlagerungen unterschiedliche
Bedienfolgen haben. Eine Bedienfolge kann die Auswahl eines Fahrerassistenzsystems,
die Auswahl einer Funktion eines Fahrerassistenzsystems, die Auswahl
einer Gruppe von Fahrerassistenzsystemen und/oder Funktion und/oder
die Veränderung der Ausprägung sein. Ferner ist
es vorteilhaft, wenn – beispielsweise bei sicherheitsrelevanten
Systemen – für ein Herbeiführen einer
Bedienfolge das Bedienelement über ein bestimmtes Zeitintervall
verlagert werden muss. Auf diese Weise wird eine versehentliche,
also ungewollte Bedienfolge verhindert.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bedienelement
ein Display, insbesondere ein TFT-Display oder ein LCD-Display, aufweist.
Dieses Display zeigt vorzugsweise eine oder mehrere Bedienfolgen
möglicher Verlagerungen an. So kann sie beispielsweise
anzeigen, welches Fahrerassistenzsystem durch Verlagern des Bedienelements
aktiviert beziehungsweise deaktiviert oder welche Ausprägung
vorliegt, die verstärkt oder reduziert werden kann.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bedienelement
mindestens ein Bedienteil aufweist, das sich im Falle einer bestimmten
Betriebssituation selbständig aus einer Normallage in eine
Herausraglage bewegt. Tritt die bestimmte Betriebssituation auf,
so ergibt sich aufgrund der Herausraglage des Bedienteils eine zusätzliche
Möglichkeit, eine Bedienfolge herbeizurufen, die nur in
der vorliegenden Betriebssituation herbeigeführt werden
können soll. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das
Auslösen der Bedienfolge durch das Bedienteil auf besonders
einfache Art und Weise geschehen soll, indem bei leichter Berührung des
Bedienteils dieses sofort zurück in die Normallage springt
und die Bedienfolge auslöst.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die bestimmte
Betriebssituation eine Notabschaltsituation, insbesondere ein Abschalten
von mindestens einer Funktion von mindestens einem der Fahrerassistenzsysteme
ist. Auf diese Weise wird eine weitere Absicherung realisiert, mit dem
dem Fahrer die Möglichkeit gegeben ist, bei Bedarf schnell
und einfach die Funktion des Fahrerassistenzsystems abzuschalten.
Derartige Systeme sind insbesondere bei eingreifenden Fahrerassistenzsystemen
sinnvoll, wobei darunter Fahrerassistenzsysteme verstanden werden,
die aktiv in die Fahrzeugführung eingreifen, wie beispielsweise durch
Lenkeingriffe, Bremseingriffe und/oder Beschleunigungseingriffe.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass den beiden
Fahrerassistenzsystemen ein gemeinsamer Monitor zugeordnet ist.
In dieser vorteilhaften Ausführungsform ist insbesondere vorgesehen,
mögliche Bedienfolgen darzustellen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine durch
Betätigen des Bedienelements auslösbare Funktion
mindestens eines der Fahrerassistenzsysteme sich in Abhängigkeit
eines Fahr- oder Betriebszustands des Fahrzeugs selbsttätig ändert.
Auf diese Weise wird dem Fahrer die Bedienung erleichtert, indem
ihm fahr- oder betriebszustandsabhängig sinnvolle Bedienfolgen
ermöglicht werden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass nicht
sinnvolle oder dem Fahrzustand oder Betriebszustand unangepasste
Bedienfolgen gesperrt werden. Ebenso ist es denkbar, dass dem Fahrer
Betriebsfolgen vorgeschlagen werden, welche in dem dann vorliegenden
Fahr- oder Betriebszustand des Fahrzeugs sinnvoll sind.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass mittels des
Bedienelements Menüpunkte eines Menüs auswählbar
sind. Dieses Menü wird vorzugsweise auf dem Display oder
dem Monitor dargestellt, wobei die Menüpunkte einer Bedienfolge zugeordnet
sind.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die
Menüpunkte des Menüs in Abhängigkeit
des Fahrzustands oder Betriebszustands des Fahrzeugs selbstständig ändern.
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Ferner
ist es denkbar, dem Bedienelement ein weiteres Bestätigungssystem
zuzuordnen, um mehr Bediensicherheit herbeizuführen. Dies
kann beispielsweise in Form eines Bestätigungsknopfes, welcher
insbesondere am Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, geschehen.
Auch ist es denkbar, eine Hands-Off-Erkennung hierfür zu
verwenden, die bei Verlassen der Hände vom Lenkrad, oder beim
Greifen der Hände zum Lenkrad eine Bedienfolge entweder
bestätigen und damit auslösen, oder deaktivieren
und damit verhindern.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels,
und zwar zeigt die
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1 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
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2 eine
Vordereinsicht des Bedienelements.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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Die 1 zeigt
eine Fahrerassistenzeinrichtung 1 eines nichtdargestellten
Fahrzeugs, die zwei Fahrerassistenzsysteme 2 besitzt. Dabei
ist eines der Fahrerassistenzsysteme 2 als Einparkhilfe 3 und ein
anderes Fahrerassistenzsystem 2 als Abstandshalter 4 ausgebildet.
Ein Bedienelement 5 steuert die Fahrerassistenzsysteme 2 mittels
Signalen über Pfeile 6 und 7. Das Bedienelement 5 weist
ein Verlagerungselement 8 auf, welches verlagerbar zu einem Bodenelement 9 angeordnet
ist. Das Verlagerelement 8 ist als Drehbedienelement 10 ausgebildet, welches
sich in Richtung eines Pfeils 11 verlagern lässt.
Ferner ist es als Seitverschiebbedienelement 12 ausgeführt,
welches sich entlang eines Pfeilkreuzes 13 seitlich verschieben
lässt. Auch ist das Verlagerungselement 8 als
Drückbedienelement 14, Ziehbedienelement 15 und
Kippbedienelement 16 ausgebildet, deren mögliche
Verlagerungen in 2 näher dargestellt
werden. Das Bedienelement 5 zeigt weiter ein Bedienteil 20,
das Teil des Verlagerelements 8 ist. Ferner ist gestrichelt
ein alternatives Bedienteil 21 dargestellt, welches sich
im Bodenelement 9 befindet. Das Verlagerelement 8 besitzt
ein Display 22, das als LCD-Display 22' ausgeführt
ist. Alternativ ist ein Display 23 vorgesehen, ein LCD-Display 23',
welches mit dem Bodenelement 9 verbunden ist. Dem Bedienelement 5 ist
ein Monitor 25 zugeordnet, der ein Menü 26 darstellt,
das über das Bedienelement 5 via des Pfeils 27 gesteuert
wird. Das Menü 26 weist mehrere Menüpunkte 28 auf.
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Die 2 zeigt
das Bedienelement 5 in einer Vorderansicht, wobei das Verlagerungselement 8 ein Drückbedienelement 14 bildet,
welches entlang des Pfeils 17 verlagert werden kann, ein
Ziehbedienelement 15 bildet, welches entlang des Pfeils 18 verlagert
werden kann und ein Kippbedienelement 16 bildet, welches
entlang des Pfeils 19 verlagert werden kann. Das Bedienelement 20 ist
in einer Herausraglage dargestellt, aus der sich das Bedienteil 20 in Richtung
des Pfeils 24 zurück in seine Normallage bringen
lässt.
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Durch
Verlagern des Verlagerelements 8 in Richtung des Pfeilkreuzes 13 wird
es ermöglicht, dass ein Menüpunkt 28 des
Menüs 26 ausgewählt wird. Jeder Menüpunkt 28 entspricht
einer Bedienfolge in Form eines auszuwählenden Fahrassistenzsystems 2,
einer Funktion des Fahrassistenzsystems 2, einer Ausprägung
des Fahrassistenzsystems 2 oder einer Kombination von mehreren
Fahrassistenzsystemen 2, deren Funktionen und/oder der
Ausprägungen. Nach Auswahl des Menüpunkts 28 wird
die Bedienfolge durch ein Drücken entlang des Pfeils 17 herbeigeführt.
Daraus ergibt sich entweder ein weiteres neues Menü 26,
welches wiederum neue Bedienfolgen enthält, oder die Bedienfolge
wirkt direkt auf die Fahrerassistenzsysteme 2. Auf diese
Weise kann beispielsweise aus dem Menü 26 die
Einparkhilfe 3 als Menüpunkt 28 ausgewählt
werden, und die Bedienfolge in Form eines weiteren Menüs 26 ausgelöst werden.
Anschließend lässt sich die Ausprägung,
in dem Fall eine Sensibilität der Einparkhilfe 3,
also ihre Reaktion auf ihren Abstand zu einem Hindernis, verringert
oder erweitert werden, indem das Verlagerelement 8 als
Kippbedienelement 19 verkippt wird. Durch Drücken
des Drückbedienelements 14 wird diese Eingabe
bestätigt und als Bedienfolge die Einparkhilfe 3 entsprechend
eingestellt. Durch Ziehen des Ziehbedienelements 15 in
Richtung des Pfeils 18 wird das erste Menü 26 wieder
hergestellt, in dem zwischen den Fahrerassistenzsystemen 2 gewählt werden
kann. Ferner ist es denkbar, als Menüpunkte 28 eine
Kombination unterschiedlicher Funktionen der Fahrassistenzsysteme 2 gleichzeitig
auszuwählen. Der Abstandshalter 4 ist ein aktives
Fahrerassistenzsystem 2, welches durch Eingriffe wie aktives Beschleunigen
und Bremsen des Fahrzeugs einen Abstand zwischen dem Fahrzeug und
einem vorausfahrenden Fahrzeug regelt. Um den Abstandshalter 4 zu
aktivieren, ist aus Sicherheitsgründen vorgesehen, das
Drückbedienelement 14 für ein Zeitintervall, insbesondere
ein Zeitintervall von mindestens 1 s bis maximal 3 s, zu drücken,
um die Aktivierung, also die Bedienfolge auszulösen. Dies
verhindert eine fehlerhafte Bedienung, wie beispielsweise durch
Auflage eines Gegenstands auf dem Bedienelement 5. Wird der
Abstandshalter 3 mittels des Bedienelements 5 aktiviert,
so verlagert sich das Bedienteil 20 aus seiner Normallage
heraus in die Herausraglage. Sobald das Bedienteil 20 aus
seiner Herausraglage in Richtung des Pfeils 24 zurück
in seine Normallage verlagert wird, schaltet sich der Abstandshalter 4 ab
und unterlässt jegliche Eingriffe. Dies ist ein sicherheitsrelevanter
Aspekt, welcher eine Ab schaltung automatischer Systeme in einer
Notabschaltsituation als Grundgedanken hat. Die Auswahl der dargestellten Menüpunkte 28 im
Menü 26 ist zudem abhängig von dem Fahrzustand
des Fahrzeugs. So kann die Einparkhilfe 3 nur dann aktiviert
werden, wenn das Kraftfahrzeug stillsteht oder der Rückwärtsgang
eingelegt ist. Ist das Fahrzeug in Bewegung, so ist der Menüpunkt 28 zur
Aktivierung der Einparkhilfe 3 deaktiviert, sodass auch über
die Betätigung des Verlagerelements 8 keine Aktivierung
der Einparkhilfe 3 erfolgen kann.
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Um
die Bedienung weiter zu vereinfachen, ist das LCD-Display 22' vorgesehen,
welches die direkte Bedienfolge anzeigt, welche bei einem Drücken des
Drückbedienelements 14 hervorgerufen wird. Dies
kann vorzugsweise der aktuell ausgewählte Menüpunkt 28 des
Menüs 26 sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004033276 [0002]
- - DE 10153119 [0003]