-
Die Erfindung betrifft eine Umrüstvorrichtung zum Umrüsten einer manuell betriebenen Verdunklungsvorrichtung, insbesondere eines manuell betriebenen Rollladens oder einer manuell betriebenen Jalousie, die eine Handkurbel, insbesondere eine mittels eines Kreuzgelenkes angeschlossene Handkurbel, aufweist.
-
Die Erfindung betrifft außerdem ein System, das eine solche Umrüstvorrichtung sowie einen mit der Umrüstvorrichtung wirkverkoppelte Verdunklungsvorrichtung beinhaltet.
-
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Umrüsten einer manuell betriebenen Verdunklungsvorrichtung, die einen Antriebsstrang mit einer Handkurbel, insbesondere eine mittels eines Kreuzgelenkes angeschlossene Handkurbel, aufweist.
-
Rollläden weisen üblicherweise eine in einem Rollladenkasten drehbar gelagerte Wickelwelle auf, auf der ein Rollladenpanzer aufgewickelt wird. Bei einem motorisch betätigten Rollladen wird die Wickelwelle, beispielsweise mit einem Rohrmotor, direkt oder mittelbar über einen Rollladengurt angetrieben.
-
Bei manuell angetriebenen Rollläden ist häufig eine Antriebswelle aus dem Rollladenkasten herausgeführt, über die die Wickelwelle gedreht und – je nach Drehrichtung – der Rollladenpanzer auf- oder abgewickelt werden kann. Die Antriebswelle weist an ihrem Außenende zumeist ein Kreuzgelenk auf, an das eine bis auf Hüfthöhe herabgeführte Handkurbel angekoppelt ist. Beispielsweise ist aus
EP 1 760 250 B1 ein solcher handbetriebener Rollladen bekannt. Die Handkurbel weist zumeist drei Rohre auf, die mittels Knickgelenken miteinander verbunden sind, so dass die Rohre für eine Aufbewahrungsstellung koaxial zueinander ausgerichtet und für eine Gebrauchsstellung zueinander gewinkelt ausgerichtet werden können. Es gibt auch starre Handkurbeln, bei denen die drei Rohrabschnitte zueinander unbeweglich sind.
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit anzugeben, die Bedienbarkeit einer Verdunklungsvorrichtung der eingangs genannten Art, insbesondere auch nachträglich, zu verbessern.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Umrüstvorrichtung zum Umrüsten einer manuell betriebenen Verdunklungsvorrichtung, die eine Handkurbel, insbesondere eine mittels eines Kreuzgelenkes angeschlossene Handkurbel, aufweist, zu einer motorisch angetriebenen Verdunklungsvorrichtung gelöst, wobei die Umrüstvorrichtung eine Antriebsvorrichtung mit einem Antriebsmotor und eine Kupplungsvorrichtung zum Ankoppeln einer Abtriebswelle der Antriebsvorrichtung an die Handkurbel oder an den an der Verdunklungsvorrichtung verbliebenen Abschnitt der Handkurbel nach Abtrennen wenigstens eines Teils der Handkurbel aufweist.
-
Die Erfindung hat den ganz besonderen Vorteil, dass eine bereits eingebaute Verdunklungsvorrichtung, insbesondere ein bereits eingebauter manuell betriebener Rollladen oder eine bereits eingebaute manuell betriebene Jalousie oder eine bereits eingebaute Markise, ohne größeren Aufwand, insbesondere auch von einem Heimwerker, umgerüstet und so elektrisch angetrieben werden kann. Für den Benutzer resultiert schließlich der Vorteil, dass er nicht mehr selbst die Energie zum Auf- oder Abwickeln des Rollladenpanzers oder des Jalousiebehangs aufbringen muss, sondern dass hierfür elektrische Energie aus einem Hausstromnetz oder aus einem Akku genutzt werden kann. Darüber hinaus besteht für den Benutzer der weitere Vorteil, dass ein Auf- oder Abwickeln auch zeitgesteuert erfolgen kann, ohne dass der Benutzer hierzu unmittelbar anwesend zu sein braucht. Darüber hinaus kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung funkgesteuert wird, so dass der Benutzer die Verdunklungsvorrichtung auch aus einem größeren räumlichen Abstand bedienen kann oder gleichzeitig mit einer einzigen Fernbedienung mehrere Verdunklungsvorrichtungen, die jeweils mit einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung versehen sind, bedienen kann.
-
In vorteilhafter Weise kann die Antriebsvorrichtung sehr einfach aufgebaut sei, weil lediglich eine einfache Drehbewegung der Abtriebswelle in beide Richtungen bereitgestellt werden muss. Hierbei wird vorteilhaft ausgenutzt, dass die bestehenden handbetriebenen Rollladen oder Jalousien bereits eine Selbsthemmung aufweisen, die verhindert, dass die Wickelwelle allein durch das Gewicht des Rollladenpanzers oder des Jalousienbehangs selbsttätig gedreht wird. Oftmals ist diese Selbsthemmung dadurch realisiert, dass die nach außen geführte Antriebswelle über ein Schneckengetriebe, das per se selbsthemmend ist, mit der Wickelwelle wirkverbunden ist. Dies hat für die erfindungsgemäße Umrüstvorrichtung den besonderen Vorteil, dass sie nicht selbst den Rollladenpanzer bzw. den Jalousienbehang in der jeweils eingestellten Höhe halten muss.
-
Bei einer besonders einfach zu installierenden Ausführung ist die Kupplungsvorrichtung dazu ausgebildet und bestimmt, drehfest mit einem Rohrende der Handkurbel verbunden zu werden. Es ist insbesondere auch möglich, dass die Kupplungsvorrichtung dazu ausgebildet und bestimmt ist, nach dem Durchtrennen eines Rohres der Handkurbel drehfest mit dem Schnittende eines Rohres der Handkurbel verbunden zu werden. Bei einer knickbaren Handkurbel kann beispielsweise das mittlere der gelenkig verbundenen Rohre, insbesondere mittig, durchtrennt werden, um anschließend mittels der Kupplungsvorrichtung eine drehfeste, insbesondere werkzeugfrei wieder lösbare, Verbindung zu der Antriebsvorrichtung herzustellen.
-
Beispielsweise kann die Kupplungsvorrichtung dazu ausgebildet und bestimmt sein, an ein Rohrende der Handkurbel oder ein Schnittende eines Rohres der Handkurbel angeschraubt zu werden. Hierzu kann der Benutzer zuvor ein Innen- oder ein Außengewinde schneiden, das dann zum Anschrauben genutzt werden kann. Es ist insbesondere auch möglich, dass die Kupplungsvorrichtung eine Gewindescheidfunktion und/oder ein selbstschneidendes Gewinde aufweist. Bei einer solchen Ausführung kann in einem Arbeitsschritt sowohl das Gewinde geschnitten werden, als auch das Anschrauben erfolgen.
-
Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass die Kupplungsvorrichtung oder ein Teil der Kupplungsvorrichtung reibschlüssig und/oder formschlüssig wenigstens teilweise in ein Rohrende der Handkurbel oder ein Schnittende eines zuvor durchtrennten Rohres der Handkurbel hinein getrieben wird. Beispielsweise kann ein Mehrkantstab, insbesondere ein Vierkantstab, beispielsweise mit den Querschnittsabmessungen 7mm × 7mm, in das Rohrinnere hineingeschlagen werden. Auch auf diese Weise kann eine drehfeste Verbindung der Kupplungsvorrichtung oder eines Teils der Kupplungsvorrichtung mit einem Rohrende der Handkurbel oder einem Schnittende eines zuvor durchtrennten Rohres der Handkurbel erreicht werden. Insbesondere kann die Kupplungsvorrichtung auch auf andere Weise stoffschlüssig, insbesondere durch Kleben, mit einem Rohrende der Handkurbel oder einem Schnittende eines zuvor durchtrennten Rohres der Handkurbel verbunden werden.
-
An die drehfest mit der Handkurbel oder einem Schnittende eines zuvor durchtrennten Rohres der Handkurbel verbundene Kupplungsvorrichtung kann dann, insbesondere werkzeugfrei und/oder werkzeugfrei wieder lösbar, die Abtriebswelle der Antriebsvorrichtung, beispielsweise mittels einer Steckverbindung, angekoppelt werden.
-
Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, bei der mittels der Kupplungsvorrichtung eine Verbindung der Abtriebswelle der Antriebsvorrichtung zu der Handkurbel oder dem nach einem Abtrennvorgang verbliebenen Abschnitt der Handkurbel werkzeuglos herstellbar ist. Darüber hinaus kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass eine mittels der Kupplungsvorrichtung hergestellte Verbindung zerstörungsfrei und insbesondere werkzeuglos wieder gelöst werden kann. Eine solche Ausführung hat den ganz besonderen Vorteil, dass der Benutzer die Antriebsvorrichtung auf sehr einfache Weise und insbesondere ohne zusätzliches Werkzeug wieder demontieren kann, wenn sich beispielsweise die Antriebsvorrichtung lediglich im Schwenkbereich eines Fensters oder einer Tür montieren lässt, so dass Fenster beziehungsweise die Tür nur nach einer Demontage der Antriebsvorrichtung vollständig geöffnet werden kann. Eine einfache und werkzeugfreie Herstellbarkeit der Verbindung der Abtriebswelle der Antriebsvorrichtung zu der Handkurbel oder dem verbliebenen Abschnitt der Handkurbel hat darüber hinaus den besonderen Vorteil, dass eine einzige Antriebsvorrichtung ohne größeren Montage- und Demontageaufwand einfach zum sukzessiven Bedienen mehrerer Rollläden oder Jalousien, die alle erfindungsgemäß umgerüstet sind, verwendet werden kann.
-
Wie weiter unten noch im Detail erläutert ist, kann auch die Anbindung der Antriebsvorrichtung an eine Hauswand vorteilhaft in einer Weise ausgeführt werden, dass ein einfaches und unkompliziertes Abnehmen und ein einfaches und unkompliziertes Wiedermontieren der Antriebsvorrichtung möglich ist. Allerdings ist das zusätzliche Anbringen der Antriebsvorrichtung an einer Hauswand nicht zwingend erforderlich. Vielmehr kann der Benutzer die Antriebsvorrichtung während des Auf- oder Abwickeln des Rollladenpanzers oder des Jalousienbehangs auch in der Hand halten und so das von der Antriebsvorrichtung erzeugte Drehmoment abstützen.
-
Bei einer besonderen Ausführung, die ein besonders einfaches und unkompliziertes Herstellen und wieder Lösen einer Verbindung der Abtriebswelle zu einem Rohr der Handkurbel erlaubt, weist die Kupplungsvorrichtung wenigstens einen Magneten auf. Insbesondere kann die Kupplungsvorrichtung derart ausgebildet sein, dass sie zwei Wellen axial mittels Magnetkraft verbindet und/oder eine Formschlussverbindung der Wellen, die eine Drehmomentübertragung gewährleistet, mittels Magnetkraft aufrecht erhält.
-
Beispielsweise kann die Abtriebswelle der Antriebsvorrichtung stirnseitig ein Mitnahmeprofil aufweisen, in das in der Kopplungsstellung ein stirnseitiges Gegenmitnahmeprofil der Kupplungsvorrichtung eingreift, oder umgekehrt. Das Mitnahmeprofil kann beispielsweise ein Innenmehrkantprofil, insbesondere ein Innenvierkantprofil sein, während das Gegenmitnahmeprofil ein Außenmehrkantprofil, insbesondere ein Außenvierkantprofil, ist.
-
Bei einer besonderen Ausführung weist die Kupplungsvorrichtung ein Getriebe oder wenigstens ein Zahnrad auf. Insbesondere kann die Kupplungsvorrichtung ein erstes Zahnrad aufweisen, das dazu ausgebildet und bestimmt ist, drehfest an eine Handkurbel oder an den an der Verdunklungsvorrichtung verbliebenen Abschnitt der Handkurbel befestigt zu werden. Darüber hinaus kann die Kupplungsvorrichtung ein zweites Zahnrad aufweisen, das drehfest mit der Abtriebswelle der Antriebsvorrichtung verbunden ist, wobei das erste und das zweite Zahnrad im angekoppelten Zustand miteinander kämmen. Zum Lösen der Ankopplung der Abtriebswelle der Antriebsvorrichtung an die Handkurbel oder an den an der Verdunklungsvorrichtung verbliebenen Abschnitt der Handkurbel kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Zahnräder voneinander gelöst und außer Eingriff gebracht werden.
-
Der Benutzer braucht zum Herstellen einer Verbindung lediglich das mit einem Mitnahmeprofil versehene Ende der Abtriebswelle der Antriebsvorrichtung in das Gegenmitnahmeprofil einzuführen, so dass hierdurch bereits eine Drehmomentübertragung von der Abtriebswelle über die Handkurbel bzw. über den verbliebenen Abschnitt der Handkurbel nach Abtrennen eines Teils der Handkurbel auf die Antriebswelle des Rollladens ermöglicht ist. Durch die in Axialrichtung wirkende Magnetkraft wird diese Formschlussverbindung aufrechterhalten. Insbesondere kann die Magnetkraft so stark gewählt sein, dass das Gewicht der gesamten Antriebsvorrichtung getragen werden kann. Zum Lösen der Verbindung muss der Benutzer lediglich die Magnetkraft überwindend die Formschlussverbindung wieder auseinanderziehen.
-
Alternativ oder zusätzlich zu einer Axialsicherung mittels eines Magneten ist es auch möglich, eine mechanische Axialsicherung, beispielweise mittels eines Bajonetts oder mittels eines Splints, zu realisieren.
-
Bei einer besonderen Ausführung, die ein einfaches Befestigen der Antriebsvorrichtung an einer Hauswand ermöglicht, weist die Umrüstvorrichtung ein Befestigungsbauteil auf, das dazu ausgebildet und bestimmt ist, fest an der Hauswand montiert zu werden und das, insbesondere werkzeuglos, über eine mechanische Koppelverbindung mit einem Antriebsmotorgehäuse der Antriebsvorrichtung derart verbindbar ist, dass schließlich das von der Antriebsvorrichtung erzeugte Drehmoment über das Befestigungsbauteil an der Hauswand abgestützt wird.
-
Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführung wird die Antriebsvorrichtung in der Befestigungsstellung von dem Befestigungsbauteil beweglich, insbesondere mit einer begrenzten Spielfreiheit, gehalten. Eine solche Ausführung hat den ganz besonderen Vorteil, dass die Umrüstvorrichtung sehr flexibel an ganz unterschiedliche Einbaupositionen angepasst werden kann, weil ganz unterschiedliche Stellungen der Antriebsvorrichtung relativ zu dem Befestigungsbauteil ermöglicht sind. Darüber hinaus ermöglicht eine solche Ausführung eine universelle und insbesondere spannungsfreie Anbindung an ein Mauerwerk, weil durch die bewegliche Ankopplung an das Befestigungsbauteil genügend Ausgleichsspiel vorhanden ist, um etwaige Verschiebungen oder Drehungen der Antriebsvorrichtung, die im Betrieb auftreten können, auszugleichen. Insoweit kann erfindungsgemäß vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Antriebsmotorgehäuse relativ zu dem Befestigungsbauteil schwenkbar und/oder verschiebbar, insbesondere linear verschiebbar ist, wenn eine mechanische Koppelverbindung zu dem Befestigungsbauteil hergestellt ist.
-
Insbesondere um eine gute Drehmomentabstützung zu erreichen, ist bei einer besonderen Ausführung vorgesehen, dass die Längserstreckungsachse der Befestigungswelle und die Mittelachse des Antriebsmotorgehäuses in zueinander senkrechten Ebenen angeordnet sind und/oder dass die Längserstreckungsachse der Befestigungswelle und die Mittelachse der Abtriebswelle in zueinander senkrechten Ebenen angeordnet sind.
-
Die Antriebsvorrichtung kann vorteilhaft eine schlanke und/oder zylindrische Form aufweisen. Beispielsweise kann das Antriebsmotorgehäuse einen Durchmesser im Bereich von 30 mm bis 50 mm insbesondere von 40 mm aufweisen. Bei einer besonders kompakten Ausführung weist das Antriebsmotorgehäuse eine Länge im Bereich von 150 mm bis 250 mm, insbesondere von 200 mm auf.
-
Außer einem elektrischen Antriebsmotor kann das Antriebsmotorgehäuse darüber hinaus ein Getriebe, insbesondere ein Planetengetriebe beinhalten, das dem Antriebsmotor wirktechnisch nachgeschaltet ist.
-
Die Umrüstvorrichtung kann insbesondere in der Weise ausgebildet sein, dass die Abtriebswelle in einer Solleinbaustellung der Antriebsvorrichtung vertikal oder in einem Bereich von 0 Grad bis 30 Grad zur Vertikalen ausgerichtet ist und/oder nach oben aus dem Antriebsmotorgehäuse der Antriebsvorrichtung austritt. Es ist alternativ jedoch auch möglich, die Umrüstvorrichtung in der Weise einzusetzen, dass Antriebsvorrichtung im Betrieb zur Drehmomentabstützung in der Hand gehalten wird.
-
Bei einer besonderen Ausführung weist Umrüstvorrichtung eine Eingabevorrichtung auf, mittels der Steuerbefehle zum Steuern des Antriebsmotors eingebbar sind. Beispielsweise kann die Eingabevorrichtung oder ein Eingabevorrichtungsgehäuse der Eingabevorrichtung Teil des Befestigungsbauteils sein. Es ist insbesondere möglich, dass ein Eingabevorrichtungsgehäuse der Eingabevorrichtung gemeinsam einstückig, beispielsweise als ein Spritzgussbauteil, mit dem Befestigungsbauteil hergestellt ist. Alternativ ist es auch möglich, dass die Eingabevorrichtung oder ein Eingabevorrichtungsgehäuse der Eingabevorrichtung Teil der Antriebsvorrichtung sind oder gemeinsam einstückig mit der Antriebsvorrichtung hergestellt sind.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführung kommuniziert die Eingabevorrichtung drahtlos mit der Antriebsvorrichtung. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Eingabevorrichtung Steuerungsbefehle drahtlos an die Antriebsvorrichtung überträgt und/oder dass die Eingabevorrichtung drahtlos Statusrückmeldungen von der Antriebsvorrichtung erhält. Eine derartige Ausführung hat den besonderen Vorteil, dass die Antriebsvorrichtung oder eine Gruppe von mehreren Antriebsvorrichtungen, auch aus einer größeren Distanz ferngesteuert werden kann. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Eingabevorrichtung über ein Kabel mit der Antriebsvorrichtung kommuniziert. Eine solche Ausführung ist besonders kostengünstig herstellbar und darüber hinaus besonders störunanfällig.
-
Von besonderem Vorteil ist ein System, das eine erfindungsgemäße Umrüstvorrichtung und eine mit der Umrüstvorrichtung wirkverkoppelte Verdunklungsvorrichtung, beispielsweise einen Rollladen oder eine Jalousie oder eine Markise, aufweist. Hierbei kann insbesondere vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung mittelbar über die Handkurbel eine Wickelwelle der Verdunklungsvorrichtung antreibt und/oder dass die Antriebsvorrichtung mittelbar über ein Getriebe, insbesondere ein Winkelgetriebe, und/oder ein Kreuzgelenk eine Wickelwelle der Verdunklungsvorrichtung antreibt.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielhaft und schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleiche oder gleich wirkende Elemente auch bezügliche unterschiedlicher Ausführungsbeispiele zumeist mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines manuell betriebenen Rollladens nach dem Stand der Technik,
-
2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung in Einbaustellung,
-
3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung in Einbaustellung,
-
4 ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung in Einbaustellung,
-
5 das dritte Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht, und
-
6 ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung in Einbaustellung.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines manuell betriebenen Rollladens nach dem Stand der Technik. Der Rollladen weist einen Rollladenkasten 1 auf, in dem eine (nicht dargestellte) drehbar gelagerte Wickelwelle zum Aufwickeln eines Rollladenpanzers 2 angeordnet ist. Aus dem Rollladenkasten 1 ist eine Antriebswelle 3 heraus geführt, über die die Wickelwelle gedreht und – je nach Drehrichtung – der Rollladenpanzer 2 auf- oder abgewickelt werden kann. Die Antriebswelle 3 ist an ihrem Außenende an ein Kreuzgelenk 4 gekoppelt, an das eine bis auf Hüfthöhe herabgeführte Handkurbel 5 angekoppelt ist.
-
Die Handkurbel weist ein unmittelbar mit dem Kreuzgelenk 4 verbundenes oberes Rohr 6, ein sich daran gelenkig anschließendes mittleres Rohr 7 sowie ein sich an das mittlere Rohr anschließendes unteres Rohr 8 auf. Die Rohre 6, 7, 8 sind mittels Knickgelenken 9, 10 miteinander verbunden, so dass die Rohre 6, 7, 8 für eine (nicht dargestellte) Aufbewahrungsstellung koaxial zueinander ausgerichtet – und für eine Gebrauchsstellung, wie in 1 dargestellt, zueinander gewinkelt ausgerichtet werden können.
-
2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung 11 in Einbaustellung. Die Umrüstvorrichtung 11 weist eine Antriebsvorrichtung 12 mit einem in einem Antriebsmotorgehäuse 13 angeordneten Antriebsmotor und eine Kupplungsvorrichtung 14 zum Ankoppeln einer Abtriebswelle 15 der Antriebsvorrichtung 11 an den am Rollladen verbliebenen Abschnitt der Handkurbel 5 nach Abtrennen eines Teils der Handkurbel 5 auf.
-
Zum Montieren der Umrüstvorrichtung 11 wurde das mittlere Rohr 7 mittig zerteilt und die Kupplungsvorrichtung 14 mit dem Schnittende der noch mit dem Rollladen verbundenen Rohrhälfte 16 des mittleren Rohres 7 drehfest verbunden. Hierzu kann beispielsweise ein Mehrkantstift reib- und/oder formschlüssig in das Schnittende der noch mit dem Rollladen verbundenen Rohrhälfte 16 hineingetrieben sein. Anschließend wurde die Antriebsvorrichtung 13 drehfest über die Kupplungsvorrichtung 14, beispielsweise mittels einer Steckverbindung, angeschlossen. Außerdem wurde eine drehmomentabstützende, mechanische Kopplung zu einem Befestigungsbauteil 17 hergestellt, das zuvor an der Hauswand 18 neben dem Fenster 19 montiert wurde. Die mechanische Kopplung kann vorteilhaft werkzeugfrei hergestellt und wieder gelöst werden, so dass die Antriebsvorrichtung 13 einfach abgenommen und einfach wieder montiert werden kann.
-
Der abgetrennte Teil 20 der Handkurbel 5 wird nicht mehr benötigt und kann entsorgt werden.
-
3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung 11. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Umrüstvorrichtung 11 kein Befestigungsbauteil 17 zum Haltern der Antriebsvorrichtung an einer Hauswand 18 auf. Vielmehr wird die Antriebsvorrichtung 13 bei diesem Ausführungsbeispiel beim Auf- bzw. Abwickeln des Rollladenpanzers 2 in der Hand gehalten und so das von der Antriebsvorrichtung 13 erzeugte Drehmoment abgestützt.
-
Die 4 und 5 zeigen in unterschiedlichen Ansichten ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung 11. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Kupplungsvorrichtung 14 ein Getriebe mit einem ersten Zahnrad 21 und einem zweiten Zahnrad 22 auf.
-
Nachdem das mittlere Rohr 7 der Handkurbel 5 zerteilt wurde, wurde das freie Ende der noch mit dem Rollladen verkoppelten Rohrhälfte 16 drehfest mit dem ersten Zahnrad 21 verbunden. Die Abtriebswelle 15 der Antriebsvorrichtung 12 ist an ihrem freien Ende drehfest mit dem zweiten Zahnrad 22 verbunden. In dem in den Figuren dargestellten, angekoppelten Zustand kämmen erste Zahnrad 21 und das zweite Zahnrad 22 miteinander, so dass ein Drehmoment von der Antriebsvorrichtung 12 auf den Rollladen zum Heben bzw. Senken des Rollladenpanzers 2 übertragen werden kann. Zum Lösen der Ankopplung können die Zahnräder 21, 22 voneinander gelöst und außer Eingriff gebracht werden. Die Antriebsvorrichtung 12 ist mit einem Befestigungsbauteil 17 an der Hauswand 18 befestigt. Nicht dargestellt ist, der Übersichtlichkeit halber, ein von dem Befestigungsbauteil 17 getragenes Drehlager für die Rohrhälfte 16.
-
6 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Umrüstvorrichtung in Einbaustellung. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind das erste Zahnrad 21 und das zweite Zahnrad 22 als Kegelzahnräder ausgebildet, was eine winklige Ankopplung der Antriebsvorrichtung 12 erlaubt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rollladenkasten
- 2
- Rollladenpanzer
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Kreuzgelenk
- 5
- Handkurbel
- 6
- oberes Rohr der Handkurbel 5
- 7
- mittleres Rohr der Handkurbel 5
- 8
- unteres Rohr der Handkurbel 5
- 9
- Knickgelenk
- 10
- Knickgelenk
- 11
- Umrüstvorrichtung
- 12
- Antriebsvorrichtung
- 13
- Antriebsmotorgehäuse
- 14
- Kupplungsvorrichtung
- 15
- Abtriebswelle
- 16
- Rohrhälfte
- 17
- Befestigungsbauteil
- 18
- Hauswand
- 19
- Fenster
- 20
- abgetrennter Teil der Handkurbel 5
- 21
- erstes Zahnrad
- 22
- zweites Zahnrad
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-