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Die Erfindung betrifft eine Stellage sowie einen Mastgeflügelkäfig zur Aufzucht von Mastgeflügel, und ein System aus erfindungsgemäßer Stellage und Mastgeflügelkäfig.
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Seit langem ist bekannt und auch gängige Praxis, Mastgeflügel während der Aufzucht, dem sogenannten Nesting, in Käfigen zu halten. Kurz nach dem Schlüpfen werden die Küken in die Käfige gesetzt und verbleiben dort dann bis zu ihrem Abtransport zum Schlachthof. Damit auf einer möglichst kleinen Grundfläche möglichst viele Masttiere gezüchtet werden können, sind mehretagige Stellagen bekannt, in denen eine Vielzahl von Käfigen auf mehreren übereinander angeordneten Ebenen Platz finden. Bei der Aufzucht von Mastgeflügel spielt die Gesunderhaltung von Tier und Mensch eine immer bedeutendere Rolle. Gerade der Kot der Tiere stellt eine Gefahrenquelle dar. Neben der damit einhergehenden hohen Ammoniak-Emission in der Stallluft, die die Atemwege der Tiere und der Menschen belastet, fördert herumliegender Kot auch die Entstehung von Krankheiten. Aus der
DE 20 2007 003 455 U1 ist beispielsweise eine Geflügelkäfiganordnung mit mehreren in einer Reihe angeordneten Käfigen und vertikal übereinander angeordnete Reihen von Käfigen bekannt, die ein Längsförderband, welches unterhalb einer kotdurchlässigen Bodenfläche der Käfige verläuft und den Kot wegbefördert, umfasst.
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Weisen die Tiere nach etwa 40 Tagen das Endgewicht auf, werden sie aus den Käfigen geholt und dann in einem anderen Behältnis zum Schlachthof gefahren.
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Dieses Umladen führt bei den Tieren zu einer Stresssituation, was sich negativ auf die Fleischqualität auswirken kann. Ferner können sich die Tiere beim Umladen Verletzungen zuziehen. Schlimmstenfalls kann das Umladen zum Tod von einzelnen Masttieren führen. Die DOA(Death-on-Arrival)-Quote am Schlachthof ist daher unerfreulich hoch. Auch ist bei den bekannten Aufzuchtsystemen der Arbeitsaufwand sehr hoch. Das Verladen der Masttiere ist personalintensiv. Der durch die Personalkosten entstehende Kostendruck führt zu Sparmaßnahmen an anderer Stelle. Dies geht dann häufig mit einer Verschlechterung des Wohlergehens der Masttiere und entsprechend einer Verschlechterung der Fleischqualität einher.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Stellage sowie einen verbesserten Mastgeflügelkäfig zur Aufzucht von Mastgeflügel der eingangs genannten Art bereitzustellen. Zum einen sollen durch die Erfindung die Belastungen und der Stress, denen die Masttiere während der Aufzucht bis zur Schlachtung ausgesetzt sind, verringert werden, so dass die DOA-Quote sinkt und sich die Fleischqualität verbessert. Zum anderen sollen die Personalkosten auf ein Minimum reduziert werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einer Stellage mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einen Mastgeflügelkäfig mit den Merkmalen des Anspruchs 7 und ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 14 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 19. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger und technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und somit weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
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Eine erfindungsgemäße Stellage zur Aufnahme von Mastgeflügelkäfigen umfasst eine Rahmenkonstruktion, eine Mehrzahl von Ebenen zur Aufnahme jeweils von mehreren entlang der Längserstreckung der Stellage hintereinander angeordneten Mastgeflügelkäfigen, und wenigstens ein Fördermittel, das die in der Stellage befindlichen Käfige zu einer endseitig an der Stellage angeordneten Entnahmestelle hin und/oder weg von dieser befördert.
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Die erfindungsgemäße Stellage weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass hierdurch eine schnelle und einfache Ausstallung der ausgewachsenen Masttiere ermöglicht wird. Zum Ausstallen werden die Käfige durch die Fördermittel automatisch zur Entnahmestelle verbracht. Von dort werden die Masttiere mitsamt Käfig aus der Stellage entnommen. Die Masttiere können dann in den Käfigen zum Schlachthof transportiert werden. Trotz der hohen Anzahl von gleichzeitig ausgestallten Masttieren ist der Personalaufwand sehr gering, da die wesentlichen Schritte automatisiert ablaufen. Zudem sind die Masttiere während des Ausstallens nur einer geringen Stressbelastung ausgesetzt, da sie in ihren Käfigen verbleiben können, wodurch die Gesunderhaltung der Tiere verbessert wird. Durch die Erfindung lassen sich somit die Lebensbedingungen der Masttiere verbessern, womit auch eine Verbesserung der Fleischqualität der Masttiere einhergeht. Gleichzeitig werden die Produktionskosten gesenkt. Dies führt insgesamt zu einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Mastgeflügelaufzucht.
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Das erfindungsgemäße Fördermittel kann wenigstens ein endlos umlaufendes Zugmittel aufweisen, das sich in Richtung der Längserstreckung der Stellage über deren gesamte Länge erstreckt. Die Käfige weisen dabei bevorzugt ein Koppelelement auf, das dazu ausgebildet ist, den Käfig an das Zugmittel lösbar anzukoppeln. Als besonders vorteilhaft erweisen sich motorisch angetriebene, umlaufende Gliederketten, in die das Koppelement formschlüssig eingreifen kann. Aber auch die Verwendung von kraftschlüssig arbeitenden Zugmitteln, wie Riemen oder Bänder, wie sie bei Endlosförderern üblich sind, ist denkbar.
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Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Stellage eine Mehrzahl von Fördermitteln auf, wobei jeder Ebene wenigstens ein Fördermittel zugeordnet ist, das die in dieser Ebene befindlichen Käfige zu der Entnahmestelle hin und/oder weg von dieser befördert. Diese Ausgestaltung ist konstruktiv einfach realisierbar. Außerdem kann die Ausstallung der Masttiere individuell, d.h. Ebene für Ebene erfolgen.
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Das Zugmittel des Fördermittels verläuft bevorzugt parallel zu Längselementen (z.B. horizontal verlaufende Streben) der Rahmenkonstruktion, die die einzelnen Ebenen bilden. Idealerweise verläuft das Zugmittel im Wesentlichen mittig zwischen den Längselementen. Diese Konstruktion weist den Vorteil auf, dass das Zugmittel im Bereich des Schwerpunkts des Käfigs mit diesem zusammenwirkt. Ein Verklemmen des Käfigs beim Bewegen desselben innerhalb der Stellage wird vermieden.
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Der Antrieb des Fördermittels ist vorteilhafterweise im Bereich der Entnahmestelle angeordnet. Der Antrieb ist dort, z.B. für Wartungsarbeiten, gut zugänglich.
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Um das Mastgeflügel während der Aufzucht mit Futter und Wasser ausreichend versorgen zu können, kann jede Ebene eine Anzahl von Futterspendern und Tränken aufweisen. Die Anzahl der Futterspender entspricht bevorzugt genau der Anzahl der Käfige, die die erfindungsgemäße Stellage maximal aufnehmen kann. Somit ist jedem Käfig ein Futterspender zugeordnet. Die jeweils einer Ebene zugeordneten Futterspender und Tränken sind bevorzugt an einer vertikal beweglichen Halterung angeordnet. Dies erlaubt es, die Futterspender und Tränken automatisch aus den Käfigen herauszuheben bzw. in diese abzusenken. In der angehobenen Stellung der Futterspender und Tränken können die Käfige erfindungsgemäß von dem Fördermittel in der Stellage frei hin und her bewegt werden. In der abgesenkten Stellung sind die Futterspender und Tränken für die in den Käfigen befindlichen Masttiere gut zugänglich.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Käfige an den die Ebenen der Stellage definierenden Längselementen der Rahmenkonstruktion längsbeweglich geführt. Als Führung können z.B. an den Längselementen angeordnete Führungsrollen vorgesehen sein, auf denen die Käfige aufliegen. Auf den Rollen können die Käfige mit wenig Widerstand abrollen. Die Führungsrollen können eine umlaufende Rille oder Vertiefung aufweisen, in die eine korrespondierende Führungsschiene (z.B. mit V-förmigem Querschnitt), die an der Unterseite des Käfigs angeordnet ist, eingreift. Dadurch ergibt sich in besonders einfacher Weise eine seitliche Führung der Käfige.
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Bevorzugt kann jede Ebene der Stellage ein Längsförderband zum Abtransport von Kot der Masttiere aufweisen. Bevorzugt erstreckt sich das Längsförderband im Wesentlichen entlang der gesamten Stellage jeweils unterhalb der in einer Ebene befindlichen Käfige. Dies bietet den Vorteil, dass, wenn eine Ebene vollständig mit Käfigen bestückt ist, der Kot sämtlicher Tiere sicher aufgefangen werden kann. Der Kot wird zum Ende der Stellage befördert, wo er von dem Längsförderband abgeworfen und der weiteren Entsorgung zugeführt wird.
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Ferner betrifft die Erfindung einen Mastgeflügelkäfig zur Aufzucht von Mastgeflügel in einer Stellage, insbesondere in einer erfindungsgemäßen Stellage. Der Mastgeflügelkäfig umfasst einen Boden, zwei Seitenwände, eine Vorder- und eine Rückwand sowie eine Koppelelement, das dazu ausgebildet ist, den Käfig an das Fördermittel der Stellage anzukoppeln.
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Der erfindungsgemäße Mastgeflügelkäfig weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass das Mastgeflügel bis zur Schlachtung in dem Käfig verweilen kann, so dass das Geflügel einem geringeren Stress ausgesetzt wird. Durch das am Mastgeflügelkäfig vorgesehene Koppelelement kann eine weitestgehend automatisierte Ein- und Ausstallung des im Käfig befindlichen Mastgeflügels gemäß der Erfindung erfolgen, wodurch Personal eingespart und Kosten gesenkt werden.
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Erfindungsgemäß kann das Koppelelement an der Unterseite des Käfigs, vorzugsweise mittig angeordnet sein, um mit dem entsprechend mittig unterhalb des Käfigs verlaufenden Zugmittel des Fördermittels zusammenzuwirken. Bevorzugt ist das Koppelelement dabei länglich ausgebildet, erstreckt sich parallel zu den Seitenwänden des Käfigs und weist eine Mehrzahl von zahnförmigen Eingriffselementen aufweist, die von oben her in ein als Gliederkette ausgebildetes Zugmittel des Fördermittels lösbar und formschlüssig eingreifen können. Damit kann der Käfig zuverlässig zur Übertragung der horizontal gerichteten Kräfte an das Fördermittel der Stellage angekoppelt werden. Die Ankopplung erfolgt selbsttätig beim Eingeben des Käfigs in die Stellage. Zur Entkopplung muss der Käfig nur nach oben aus der betreffenden Ebene der Stellage herausgenommen werden.
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Der erfindungsgemäße Käfig kann mit Vorteil eine Aufnahme aufweisen, in die ein Gabelträger eines Flurfördergeräts eingreifen kann. Dies ermöglicht die einfache Handhabung der Käfige mittels an sich üblicher Flurförderzeuge. Die Aufnahme weist z.B. zwei oder mehr Taschen zur Aufnahme von Gabelzinken des Gabelträgers auf. Dadurch wird ein seitliches Herunterfallen des Käfigs während des Transports mittels des Flurfördergerätes verhindert.
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Die erfindungsgemäßen Käfige können mit Vorteil stapelbar sein, so dass eine Mehrzahl von Käfigen übereinander im Stapel gleichzeitig gehandhabt werden können. Hierzu kann der einzelne Käfig Stapelelemente aufweisen, die eine lösbare, formschlüssige Verbindung zu einem auf dem Mastgeflügelkäfig aufliegenden, gleichartigen Mastgeflügelkäfig herstellen und diesen so gegen seitliches Herabrutschen sichern.
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Der erfindungsgemäße Käfig kann weiter, wie oben erwähnt, an seiner Unterseite mindestens eine Führungsschiene aufweisen, die bevorzugt einen V-förmigen Querschnitt aufweist. Dies bietet den Vorteil, dass der Käfig auf entsprechenden Führungsrollen in der Stellage mit minimalem Widerstand bewegt werden kann. Dabei bietet die V-Form in Kombination mit korrespondierend geformten Führungsrollen gleichzeitig die Möglichkeit der seitlichen Führung des Käfigs an der Stellage.
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Der Käfig kann weiter an seiner Vorder- und/oder Rückwand wenigstens ein Abstandshalteelement aufweisen. Das Abstandshalteelement sorgt dafür, dass die in der betreffenden Ebene der Stellage hintereinander angeordneten Käfige den vorgesehen Abstand voneinander einhalten.
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Die Wände und der Boden des Käfigs sind idealerweise gitterförmig ausgebildet. Das Gitter des Bodens ist dabei bevorzugt so ausgebildet, dass es dem Mastgeflügel einen festen und sicheren Halt bietet, aber zeitgleich auch einen guten Kotdurchtritt gewährleistet. Um das Verletzungsrisiko des Mastgeflügels zu minimieren, besteht das Bodengitter vorteilhafterweise aus einem elastischen Kunststoff. Um dem Mastgeflügel trotz der Elastizität einen sicheren Stand zu ermöglichen, kann der Boden bereichsweise Verstärkungsstreben aufweisen.
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Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein System zur Aufzucht von Mastgeflügel, aufweisend wenigstens eine erfindungsgemäße Stellage und eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Mastgeflügelkäfigen, wobei die Fördermittel der Stellage jeweils mit den Koppelelementen der Käfige zusammenwirken.
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Das erfindungsgemäße System kann mehrere Stellagen aufweisen, die in Richtung ihrer Längserstreckungen parallel zueinander angeordnet sind. Damit können auf geringem Raum eine große Anzahl von Masttieren untergebracht werden. Insbesondere muss der Raum zwischen den parallel verlaufenden Stellagen nicht ausreichend groß dimensioniert sein, um von dort aus die Ein- und Ausstallung vornehmen zu können. Erfindungsgemäß erfolgt dies über die Entnahmestellen, die endseitig, d.h. an den Schmalseite jeder Stellage angeordnet sind.
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Bevorzugt weist das System ein Flurfördergerät mit Hubeinrichtung auf, wobei die Hubeinrichtung eine Mehrzahl von Gabelträgern aufweist, die vertikal übereinander angeordnet und in vertikaler Richtung relativ zueinander bewegbar sind. Dabei sind die Gabelträger bevorzugt, z.B. durch Verfahren des Flurfördergerätes auf die Stellage zu, zur Übernahme der Mastgeflügelkäfige aus den Ebenen der Stellage gleichzeitig in die Entnahmestelle einfahrbar. Die übereinander angeordneten Gabelträger ermöglichen es, mehrere übereinander in den Ebenen der Stellage befindliche Käfige gleichzeitig an der Entnahmestelle aus der Stellage zu entnehmen. Hierzu verfährt das Flurfördergerät die einzelnen Gabelträger in vertikaler Richtung so, dass die einzelnen Gabelträger sich jeweils auf der Höhe einer Ebene der Stellage befinden und die darin befindlichen Käfige greifen können. Nachdem die Käfige aus der Stellage entnommen worden sind, senkt das Flurfördergerät die Gabelträger so ab, dass die Käfige unmittelbar aufeinander im Stapel zu stehen kommen. Der so gebildete Stapel kann dann weiter transportiert werden, beispielsweise kann er auf einen LKW zum Transport zum Schlachthof verladen werden. Die Einlagerung der Käfige in die Stellage zum Zwecke der Einstallung erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge. Das Flurfördergerät greift dabei zuerst mit seinen Gabelträgern zwischen die übereinander gestapelten Käfige, in denen sich die einzustallenden Tiere befinden. Dann verfährt das Flurfördergerät die von den Gabelträgern ergriffenen Käfige so in vertikaler Richtung, dass sich jeder Käfig auf Höhe jeweils einer Ebene der Stellage befindet und die Käfige gleichzeitig, jeder Käfig in einer anderen Ebene, in der Stellage abgesetzt werden. Danach werden die Käfige entlang der Stellage durch deren Fördermittel, wie oben beschrieben, an die gewünschte Position transportiert. Idealerweise entspricht also die Anzahl der Gabelträger des Flurfördergerätes genau der Anzahl der Ebenen der Stellage.
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Das Flurfördergerät kann vor den Entnahmestellen, d.h. vor den Schmalseiten der Stellagen angeordnet sein. Um mehrere Stellagen nacheinander mit den erfindungsgemäßen Käfigen bestücken bzw. die Käfige aus den Stellagen auslagern zu können, ist das Flurfördergerät bevorzugt quer zu den Längserstreckungen der Stellagen verfahrbar. Hierzu eignet sich insbesondere eine Schienenführung, an der das Flurfördergerät geführt ist.
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Die Gabelträger des erfindungsgemäß eingesetzten Flurfördergerätes umfassen bevorzugt jeweils zwei horizontal voneinander beabstandete Zinken bzw. Gabeln, wie bei herkömmlichen Flurförderzeugen üblich.
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Erfindungsgemäß wird unter Flurfördergerät ein Transportmittel verstanden, das dazu eingerichtet ist, Lasten zu heben, zu stapeln und/oder in Regale einzulagern. Das Flurfördergerät nimmt die Lasten auf und setzt diese wieder ab. Als erfindungsgemäße Flurfördergeräte können beispielsweise Gabelstapler oder Hubwagen angesehen werden, die frei im Raum verfahrbar sind. Aber auch Regalförderer fallen erfindungsgemäß unter Flurfördergeräte. Regalförderer zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht frei in ihrer Bewegung sind, sondern in irgendeiner Form geführt werden. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass sie in einer Schienenführung am Boden beweglich geführt sind.
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Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Aufzucht von Mastgeflügel, wobei das einzelne Mastgeflügel von der Brutstätte bis zum Schlachthof durchgängig in demselben Käfig, insbesondere in einem erfindungsgemäßen Käfig, verbleibt. Hierdurch lassen sich der Stress und die Verletzungsgefahr, den bzw. die die Tiere während eines Transports zwischen den einzelnen Stätten ausgesetzt sind, auf ein Minimum reduzieren. Neben der Verbesserung der Lebensbedingungen des Mastgeflügels kann so auch eine verbesserte Fleischqualität erreicht werden.
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Bevorzugt wird das Mastgeflügel in den Käfigen von der Brutstätte zu einer Aufzuchtanordnung, insbesondere zu einer erfindungsgemäßen Stellage transportiert, wo es dann bis zum Erreichen des endreifen Mastgewichts in den Käfigen verbleibt. Idealerweise wird das Mastgeflügel zusammen mit dem Käfig mit einem Flurfördergerät, wie oben beschrieben, in die Stellage eingelagert.
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Vorteilhafterweise wird das Mastgeflügel, nachdem es sein schlachtreifes Endgewicht erreicht hat, in dem Käfig aus der Stellage entnommen und in diesem zum Schlachthof transportiert, wobei die Käfige wie oben beschrieben gestapelt werden. Die Auslagerung aus der Stellage erfolgt dabei bevorzugt wiederum unter Zuhilfenahme des Flurfördergeräts.
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Zum Schlachten wird das Mastgeflügel dann bevorzugt erst im Schlachthof aus den Käfigen entnommen und direkt der für die Schlachtung verwendeten Vorrichtung zugeführt. Die leeren Käfige können danach in einer Reinigungseinrichtung von dem Unrat der Tiere befreit werden. Hierzu eignen sich besonders Verfahren unter Verwendung von Ultraschall. Die sauberen Käfige werden im Anschluss wieder zur Brutstätte gefördert, wo sie dann wieder zur Aufnahme von Mastgeflügel und zu deren Aufzucht eingesetzt werden.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die gezeigten Ausführungsvarianten beschränkt. Insbesondere umfasst die Erfindung, soweit es technisch sinnvoll ist, beliebige Kombinationen der technischen Merkmale, die in den Ansprüchen aufgeführt oder in der Beschreibung als erfindungsrelevant beschrieben sind.
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Es zeigen:
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1 Draufsicht auf eine Längsseite einer erfindungsgemäßen Stellage;
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2 weitere Draufsicht auf die Längsseite der erfindungsgemäßen Stellage;
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3 perspektivische Teilansicht der Entnahmestelle der erfindungsgemäßen Stellage;
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4 perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Systems;
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5 perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Mastgeflügelkäfigs;
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6 Ansicht der Vorderwand des Mastgeflügelkäfigs gemäß 5;
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7 Ansicht der Seitenwand des Mastgeflügelkäfigs gemäß 5.
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1 zeigt eine Draufsicht auf die Längsseite einer erfindungsgemäßen Stellage 10. Die Stellage 10 umfasst eine Rahmenkonstruktion 12 und eine Mehrzahl von Ebenen 14 zur Aufnahme jeweils von mehreren entlang der Stellage hintereinander angeordneten Mastgeflügelkäfigen 20. Ferner weist die Stellage 10 in jeder Ebene 14 ein Fördermittel 16 auf, das die in der Stellage 10 befindlichen Käfige 20 entlang der jeweiligen Ebene 14 und in Richtung der Längserstreckung der Stellage 10, und zwar zu einer Entnahmestelle 30 und/oder weg von dieser, befördert. Die Entnahmestelle 30 befindet sich in der 1 am linken Ende, d.h. an der Schmalseite der Stellage 10. In der 1 sind die Antriebe der Fördermittel 16 im Bereich der Entnahmestelle 30 unterhalb der dort befindlichen Käfige 20 zu erkennen.
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Das Fördermittel 16 weist jeweils ein Zugmittel 18 in Form einer endlos umlaufenden Gliederkette auf, das sich unterhalb der Käfige 20 in der betreffenden Ebene 14 in Längsrichtung der Stellage 10 über deren gesamte Länge erstreckt. In das Zugmittel 18 greifen korrespondierende Koppelelemente 58 an der Unterseite der Käfige 20 ein.
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Vor der Schmalseite der Stellage 10 (in den 1 und 2 links) ist ein Flurfördergerät mit einer Hubeinrichtung 22 angeordnet. Die Hubeinrichtung 22 weist eine Mehrzahl von Gabelträgern 24 auf, die vertikal übereinander angeordnet und in vertikaler Richtung zueinander relativ bewegbar sind. Die Gabelträger 24 weisen jeweils zwei seitlich voneinander beabstandete Zinken 26 auf. Bei dem in 1 dargestellten Flurfördergerät 22 handelt es sich um einen Regalförderer. Der Regalförderer ist entlang einer Schienenanordnung 28 vor und zurück bewegbar, um die Gabelträger 24 zur Übernahme der Mastgeflügelkäfige 20 aus den Ebenen 14 der Stellage 10 gleichzeitig in die Entnahmestelle 30 einzufahren bzw. daraus zurückzuziehen. Das Flurfördergerät 22 kann ebenso als frei verfahrbarer Gabelstapler ausgebildet sein. Die Anzahl der Gabelträger 24 entspricht der Anzahl der Ebenen 14 der Stellage. Somit können die einzelnen Ebene 14 der Stellage 10 gleichzeitig bestückt bzw. entladen werden.
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In 1 sind die einzelnen Gabelträger 24 jeweils genau auf Höhe einer Ebene 14 angeordnet und können über die Entnahmestellen 30 die dort befindlichen Käfige 20 ergreifen. Nachdem die Käfige 20 aus der Stellage 10/ der Entnahmestelle 30 entnommen worden sind, senkt das Flurfördergerät 22 die Gabelträger 24 so ab, dass die Käfige 20 im Stapel unmittelbar aufeinander stehen. Dies ist in 2 dargestellt. Die übereinander angeordneten Käfige 20 können dann gemeinsam abtransportiert werden. Zur weiteren Entnahme werden durch die Fördermittel 16 die in den Ebenen 14 noch befindlichen Käfige 20 nach links gefördert, so dass sich dann wiederum in jeder Ebene 14 ein Käfig 20 innerhalb der Entnahmestelle 30 befindet und mittels des Flurfördergerätes entnommen werden kann, um einen nächsten Stapel zu bilden. So wird fortgefahren, bis alle Käfige aus der Stellage 10 entnommen sind. Auf diese Weise wird die Ausstallung der in den Käfigen 20 befindlichen Masttiere durchgeführt. Bei der Einstallung wird entsprechend umgekehrt vorgegangen.
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Um das Mastgeflügel während der Aufzucht ausreichend mit Futter und Wasser versorgen zu können, weist jede Ebene 14 eine Anzahl von Futterspendern 32 und Tränken 36 auf. Dabei sind die in einer Ebene 14 befindlichen Futterspender 32 und Tränken 36 jeweils an einer Halterung 34, 38 angeordnet. Über die Halterungen 34, 38 werden außerdem die Tränken 36 mit Wasser und die Futterspender 32 mit Futter bedient. Die Halterungen 34, 38 sind in vertikaler Richtung beweglich. Dies ist in 2 durch den Doppelpfeil angedeutet. Die Tränken 36 und Futterspender 32 werden durch die vertikale Bewegung zum Verfahren der Käfige 20 in den Ebenen 14 automatisch aus deren Bewegungsbahn gehoben.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht auf einen Teil der Entnahmestelle 30 der erfindungsgemäßen Stellage 10. Das endlose Zugmittel 18 (Gliederkette) des Fördermittels 16 und der zugehörige elektrische Antrieb 40 sind zu erkennen. Der Antrieb 40 ist im Bereich der Entnahmestelle 30 angeordnet, so dass er bei Bedarf (Wartung) leicht zugänglich ist. Jeder Ebene 14 der Stellage 10 ist ein Zugmittel 18 zugeordnet. Das Zugmittel 18 verläuft parallel zu Längselementen 13 der Rahmenkonstruktion 12. Idealerweise verläuft das Zugmittel 18 im Wesentlichen mittig zwischen den Längselementen 13. Zur Verbesserung der Ausrichtung des Zugmittels 18 kann dieses wenigstens bereichsweise in einer Schiene 44 geführt sein. An den Längselementen 13 sind Führungsrollen 46 angeordnet, über die die Käfige 20 längsbeweglich an der Stellage 10 geführt sind.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Systems 48 zur Aufzucht von Mastgeflügel. Das System 48 weist mehrere erfindungsgemäße Stellagen 10, die in Richtung ihrer jeweiligen Längserstreckungen parallel zueinander angeordnet sind, und eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Käfigen 20 auf. Bei dem System wirken die Fördermittel 16 der Stellagen 10 so mit den Koppelelementen 58 der einzelnen Käfige 20 zusammen, dass die Käfige 20 in den Stellagen 10 in Längsrichtung der Stellagen 10 verfahrbar sind. Das System 48 weist weiter ein Flurfördergerät mit Hubeinrichtung 22 auf, das an der Schmalseite der Stellagen 10 angeordnet ist. Um die einzelnen Stellagen 10 mit den Käfigen 20 bestücken bzw. die Käfige 20 wieder aus den Stellagen 10 auszulagern zu können, ist das Flurfördergerät 22 in Richtung quer zur Längserstreckung der Stellagen 10 verfahrbar. Hierzu weist das Flurfördergerät 22 eine Schienenführung 29 auf, die sich vor den Stellagen 10 erstreckt.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Mastgeflügelkäfigs 20 in einer ersten Ausgestaltung. Der Mastgeflügelkäfig 20 umfasst einen Boden 50, zwei Seitenwände 52, eine Vorder- 54 und eine Rückwand 56. Des Weiteren umfasst der Mastgeflügelkäfig 20 ein Koppelelement 58 mit Eingriffselementen 60. Das Koppelelement 58 ist so ausgebildet, dass es mit dem Zugmittel 18 zusammenwirkt. Das Koppelelement 58 ist hierzu länglich ausgebildet, erstreckt sich parallel zu den Seitenwänden 52 des Käfigs 20 und weist eine Mehrzahl von zahnförmigen Eingriffselementen 60 aufweist, die von oben her in das als Gliederkette ausgebildete Zugmittel 18 eingreifen.
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Ferner weist der Käfig 20 bodenseitig eine Aufnahme 62 auf. In die Aufnahme 62 kann der Gabelträger 24 des Flurfördergeräts 22 eingreifen. Die Aufnahme 62 ist so ausgebildet, dass die Käfige 20 von dem Flurfördergerät 22 sicher aufgenommen werden und ein Herunterfallen während des Transports vermieden wird.
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Der Käfig 20 weist an seiner Vorderseite 54 und an seiner Rückwand 56 jeweils zwei Abstandshalteelemente 72 auf. Durch die Abstandshalteelemente 72 wird verhindert, dass sich hintereinander angeordnete Käfige 20 in der Stellage 10 unmittelbar mit ihren Wänden 54, 56 berühren. Die Abstandshalteelemente 72 sorgen für die korrekte Positionierung der Käfige 20 in den Ebenen 14 der Stellage 10.
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Damit die Käfige 20 stapelbar sind, weisen sie auf der Oberseite der Vorder- 54 und auf der Oberseite der Rückwand 56 Stapelelemente 68 auf, die eine lösbare, formschlüssige Verbindung zu einem auf dem Käfig 20 aufliegenden, gleichartigen Käfig 20 herstellen und diesen so gegen seitliches Herabrutschen sichern.
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Der Boden 50 des Käfigs 20 ist gitterförmig ausgebildet, wobei er so ausgebildet ist, dass er dem Mastgeflügel einen festen und sicheren Halt bietet, aber zugleich einen guten Kotdurchtritt gewährleistet. Idealerweise besteht das Bodengitter aus einem elastischen Kunststoff. Um dem Mastgeflügel trotz der Elastizität einen sicheren Stand zu ermöglichen, weist der Boden 50 bereichsweise Verstärkungsstreben 74 auf. Die Verstärkungsstreben 74 verlaufen parallel zueinander, wobei sie bevorzugt gleichmäßig voneinander beabstandet sind.
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6 zeigt eine schematische Ansicht auf die Vorderwand 54 des Mastgeflügelkäfigs 20 gemäß 5. Das Koppelelement 58 ist unterhalb des Bodens 50 angeordnet und erstreckt sich parallel zu den Seitenwänden 52 des Käfigs 20. Idealerweise ist das Koppelelement 58 in der Mitte unterhalb des Käfigs 20 angeordnet.
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Eine Aufnahme 62 ist jeweils unterhalb der Vorderwand 54 und der Rückwand 56 angeordnet. Die Aufnahme 62 weist zwei in Reihe und beabstandet voneinander angeordnete Öffnungen 64 auf, in die die Zinken 26 des Gabelträgers 24 eingreifen können. Die Öffnungen 64 sind eckig ausgebildet und entsprechen im Wesentlichen der Form und Dimension der Zinken 26. Die Aufnahme 62 ist in der Mitte des Käfigs 20 angeordnet, wobei die Öffnungen 64 symmetrisch zu einer Mittellinie des Käfigs 20 ausgebildet sind. Die Aufnahme 62 weist bevorzugt eine Ausnehmung 66 auf, die zwischen den Öffnungen 64, vorteilhafterweise genau in der Mitte davon, angeordnet ist. Befindet sich der Käfig 20 in der Stellage 10, dann kann durch die Ausnehmung 66 das Zugmittel 18 der Stellage 10 greifen.
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Die Stapelelemente 68 sind so ausgebildet, dass sie verhindern, dass die gestapelten Käfige 20 während des Transports verrutschen. Hierzu weist der Käfig 20 an der Oberseite der Vorderwand 54 und an der Oberseite der Rückwand 56 jeweils zwei Stapelelemente 68 auf, die so ausgebildet sind, dass diese die Aufnahme 62 eines auf dem Käfig 20 gestapelten weiteren Käfigs 20 seitlich umschließen und somit eine formschlüssige Verbindung zwischen übereinander angeordneten Käfigen ermöglichen.
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Des Weiteren weist der Käfig 20 zwei Führungsschienen 70 auf, die sich jeweils unterhalb einer Seitenwand 52, bevorzugt entlang der gesamten Seitenwand 52, erstrecken. Die Führungsschienen 70 weisen einen V-förmigen Querschnitt auf. Hierdurch können beim Verfahren der Käfige 20 innerhalb der Stellage 10 die Reibungswiderstände zwischen Käfig 20 und Stellage 10 auf ein Minimum reduziert werden. Die V-förmigen Führungsschienen 70 laufen auf den Führungsrollen 46.
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7 zeigt eine schematische Ansicht auf die Seitenwand des Mastgeflügelkäfigs 20 gemäß 5. Um eine möglichst gute Verbindung zwischen dem Koppelelement 58 und dem Zugmittel 18 der Stellage 10 zu erhalten, erstreckt sich das Koppelelement 58 im Wesentlichen von der Vorderwand 54 bis zur Rückwand 56 des Käfigs 20. Das Eingriffselement 60 ist zahnförmig ausgebildet, wobei entlang des Koppelelementes 58 eine Mehrzahl von nach unten gerichteten, zahnförmigen Eingriffselementen 60 angeordnet ist. Dabei sind mehrere Gruppen von Eingriffselemente 60 hintereinander angeordnet.
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Die Wände 52, 54, 56 des Käfigs 20 sind gitterförmig ausgebildet, um eine hohe Festigkeit und Stabilität bei geringem Gewicht sicherzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Stellage
- 12
- Rahmenkonstruktion Stellage
- 13
- Längselemente der Rahmenkonstruktion
- 14
- Ebene der Stellage
- 16
- Fördermittel
- 18
- Zugmittel
- 20
- Mastgeflügelkäfig
- 22
- Flurfördergerät mit Hubeinrichtung
- 24
- Gabelträger
- 26
- Zinken Gabelträger
- 28
- Schienenführung (vor-/rückwärts) Flurfördergerät
- 29
- Schienenführung (seitliche Richtung) Flurfördergerät
- 30
- Entnahmestelle
- 32
- Futterspender
- 34
- Halterung Futterspender
- 36
- Tränke
- 38
- Halterung Tränke
- 40
- Antrieb Fördermittel
- 42
- Antriebsrad Fördermittel
- 44
- Schienenführung Zugmittel
- 46
- Führungsrollen
- 48
- System zur Aufzucht von Mastgeflügel
- 50
- Boden
- 52
- Seitenwand
- 54
- Vorderwand
- 56
- Rückwand
- 58
- Koppelelement
- 60
- Eingriffselement
- 62
- Aufnahme
- 64
- Öffnungen
- 66
- Ausnehmung Aufnahme
- 68
- Stapelelemente
- 70
- Führungsschiene
- 72
- Abstandshalteelement
- 74
- Verstärkungsstreben
- 76
- Rahmen Mastgeflügelkäfig