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Die
Erfindung betrifft eine Voliere, insbesondere eine Aufzucht- und
Legevoliere für
die Haltung von Küken
oder Jung- und Legehennen mit einem durch Begrenzungen, wie zum
Beispiel Gitter, Wände
o. dgl. gebildeten Innenraums, wobei zumindest eine dieser Begrenzungen
als Tür
ausgebildet ist.
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Der
Innenraum lässt
sich durch abklappbare Gitter- bzw. Rohrstangentüren öffnen, um den Tieren die Bewegung
innerhalb eines umgebenden Gebäudes
zu ermöglichen.
Diese Türen
werden nach dem Öffnen
als Anflugbalkone für
die Tiere genutzt und ermöglichen
es den Tieren, in der Anlage Futter und Flüssigkeit aufzunehmen oder Eier
zu legen. Es handelt sich bei dem dargestellten System um Anlagen
in der Kategorie „Bodenhaltung", da die Tiere sich
innerhalb des Gebäudes
frei bewegen können.
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Die
Berechnung der Flächen
zur Festlegung der Anzahl der Tiere in der Voliere erfolgt nach
einem bestimmten Verhältnis
aufgrund der freien Bodenfläche
(im Prinzip der Fläche
zwischen den Anlagen = Gänge)
sowie der Flächen
der Anlage selbst. Hier unterscheidet man zwischen dem Innenraum
und dem nutzbaren Raum der Anfluggitter. Die Berechnung der zulässigen Anzahl
der Tiere in einem Gebäude
mit einer Voliere erfolgt aufgrund landesspezifischer Vorgaben,
wobei jedes Land andere Vorgaben hat. Hier unterscheidet man unter
Anderem zwischen Gesamtmeter der Futtertröge, Gesamtmeter Sitzstange
in und an der Voliere (inklusive der Anflugfläche und Anfluggitter), Sitzstangen
an den Stall-Längswänden und
den Sitzstangen über
den Futtertrögen.
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Zur
Erhöhung
der in einem Gebäude
haltbaren Tiere müssen
gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Zusätzliche Fläche bzw. Innenräume werden
derzeit durch Aufstockung von Etagen auf bestehende Volieren geschaffen.
In diesen aufgestockten Etagen kann sich ein Transportband befinden,
welches mit Einstreumaterial belegbar ist. Diese Fläche auf
dem Transportband mit dem Einstreumaterial kann von den Tieren als
zusätzlicher
Scharraum oder Sitzfläche
genutzt werden.
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Da
sich dieser zusätzlich
geschaffene Raum in den oberen Etagen befindet und für das Betreiberpersonal
nur schwer zugänglich
ist, ist eine derartige „Aufstockung" bislang aus arbeitstechnischen
Gründen
nicht umgesetzt wurde.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung das technische
Problem zugrunde, diese Nachteile zumindest teilweise zu vermeiden
und eine Voliere derart weiter zu entwickeln, dass diese auch bei
höheren
Bauweisen unter Einhaltung der gängigen
Sicherheitsbestimmungen einfach für einen Betreiber zu betreiben
und zu warten ist.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem bei einer Voliere der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
diese eine Ausschubeinrichtung umfasst, die innerhalb des Innenraumes über eine
Antriebseinrichtung von einem ersten Totpunkt zu einem zweiten Totpunkt
beweglich ist.
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Mit
Hilfe der in der Voliere vorgesehenen Ausschubeinrichtung können die
Tiere aus dem Innenraum ausgetrieben werden. Hierzu wird die Ausschubeinrichtung
von dem ersten Totpunkt, der vorzugsweise am hinteren Ende vor der
Rückwand
der Voliere gelegen ist, bis zu dem zweiten Totpunkt, der vorzugsweise
an der Vorderseite vor der Tür
gelegen ist, bewegt. Bei dieser, vorzugsweise langsam ausgeführten Bewegung
zur Vermeidung von Beunru higung der Tiere, werden die Tiere vorsichtig
zur Tür vorangetrieben.
Die Bewegung kann ferner zur Verbesserung dieses Effekts schrittweise
ausgeführt werden.
Damit wird den Tieren ein stressfreies Verlassen des Innenraumes
ermöglicht,
ohne dass sich Betreiberpersonal mit diesem Vorgang befassen muss.
Nachdem die Ausschubeinrichtung den gesamten Innenraum durchlaufen
hat und alle Tiere ausgetrieben wurden, wird die Etage mit der an
der Frontseite dieser Etage ausgebildeten Tür geschlossen. Nunmehr verfährt die
Ausschubeinrichtung wieder in den ersten Totpunkt. Somit ist der
komplette Innenraum geschlossen.
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Vorzugsweise
ist die Ausschubeinrichtung als Schiebergitter ausgebildet, welches
besonders vorteilhaft an die Ausbildung der Begrenzung angepasst
ist, um keinen bedrohlichen Eindruck für die Tiere hervorzurufen.
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Die
Antriebseinrichtung umfasst vorzugsweise ein Lineargetriebe. Dieses
kann beispielsweise einen Elektroantrieb zum Antrieb über Rollen
laufender Seile umfassen.
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Obgleich
die erfindungsgemäße Ausbildung sich
grundsätzlich
für alle
Volieren einsetzen lässt,
ist sie besonders vorteilhaft für
Volieren „aufgestockter" Bauweise mit mehreren
Etagen zur Bildung verschiedener, übereinander geordneter Zwischenräume. In diesem
Fall kann in diesen oberen Etagen ein Transportband für Einstreumaterial
angeordnet sein, über dass
Verunreinigungen des Einstreumaterials abtransportiert werden, ohne
die Tiere mitzunehmen oder zu verletzen.
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Vorzugsweise
ist an zumindest einem Ende des Transportbandes ein Bunker zur Aufnahme
des Einstreumaterials ausgebildet. Dieses System kann auch dem System
für die
Entsorgung des Kots entsprechen; es kann sich mithin um den gleichen
Bunker handeln, der zum Sammeln des Kots verwendet wird.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt in der Möglichkeit, zusätzlichen
Stauraum zu schaffen, um somit die Besatzdichte des Stalles entsprechend
den gesetzlichen Richtlinien in einem Gebäude zu erhöhen. Ferner können die
Tiere automatisch und ohne manuelles Zutun ausgetrieben werden,
insbesondere aus oberen Innenräumen. Über das
Transportband kann verunreinigtes Einstreumaterial abtransportiert werden,
ohne dass die Tiere mitgenommen oder verletzt werden. Ein weiterer
Vorteil liegt in der Möglichkeit,
die Etagen einfach auszutreiben. Nach dem Austrieb verteilen sich
die Tiere auf die übrigen
Etagen und sind somit einfach für
das Personal zugänglich.
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Durch
Aufstockung bestehender Volieren kann das erfindungsgemäße System
auch nachgerüstet
werden, um einfach zusätzlichen
Scharraum zu schaffen. Dieses erfolgt beispielsweise dadurch, dass
die Vertikalstützen
in den Ecken der Voliere verlängert
werden und dann angeschlossen werden.
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Die
Ausschubeinrichtung kann innerhalb von Führungen geführt sein, die sich seitlich
oben und unten befinden und im Verhältnis zur Voliere geführt sind.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung lassen sich dem
nachfolgenden Teil der Beschreibung entnehmen, in dem ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Voliere
anhand von zwei Zeichnungen näher
erläutert
ist. In diesen zeigen:
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1 eine
perspektivische Draufsicht der erfindungsgemäßen Voliere in Aufstockbauweise;
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2 eine
vergrößerte Ansicht
des Kopfendes der Voliere gemäß 1;
und
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3 eine
vergrößerte Ansicht
des Abschnitts III gemäß 2.
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Die
vorliegende Voliere ist als Aufsatzvoliere ausgebildet, die nachträglich zur
Aufstockung auf eine bestehende Voliere in einem nicht dargestellten Raum
aufsetzbar ist, aus einem Rahmengestell mit sechs Vertikalprofilen 2,
die am unteren Ende mittels zweier Längsprofile 4 in Längsrichtung
beabstandet verbunden sind und über
sich quer erstreckende Querprofile 6 equisitant zueinander
beabstandet sind. Alle Profile sind als biegesteife Profile ausgebildet,
vorzugsweise als Winkel- oder U-Profile.
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Der
aus dem Rahmengestell gebildete Innenraum der Voliere wird durch
ein an dem Rahmengestell vorgesehenes Gitter (nicht dargestellt
zur besseren Verdeutlichung) umschlossen. Der Boden besteht aus
einem umlaufend angetriebenen Transportband 8, mit welchem
der Scharraum gereinigt werden kann. Endseitig an dem Transportband 8 ist ein
ebenfalls nicht dargestellter Bunker zur Aufnahme des von dem Transportband 8 abfallenden
Materials vorgesehen. Schließlich
ist an der Vorderseite der Voliere eine hochklappbare Gittertür 10 befestigt.
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Innerhalb
des Innenraums ist parallel zu den Querprofilen 6 ein Schiebegitter 12 längsverschieblich
geführt.
Das Schiebegitter 12 kann an seinen oberen Enden Kunststoffrollen
aufweisen. Die Bewegung des Schiebegitters 12 von der Rückseite
der Voliere bis zur Vorderseite bei der Tür erfolgt über einen umgelenkten Seilantrieb.
Dieser besteht aus einem Drahtseil 14, das über Rollen 20 umgelenkt
ist und beidseitig am oberen Ende und unteren Ende des Schiebegitters 12 befestigt
ist. Der Antrieb des Drahtseils 14 erfolgt durch Drehung
der sich in Längsrichtung über die
Voliere erstreckende Welle 16, die durch einen nicht dargestellten
Motor angetrieben wird. Diese Welle 16 weist von dem Drahtseil 14 umschlungene
Mitnehmer 18 auf, die zur Verbesserung der Drehmomentübertragung
aus einem Material mit einem hohen Reibungskoeffizienten bestehen.
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- 2
- Vertikalprofil
- 4
- Längsprofil
- 6
- Querprofil
- 8
- Transportband
- 10
- Gittertür
- 12
- Schiebgitter
- 14
- Drahtseil
- 16
- Welle
- 18
- Mitnehmer
- 20
- Rolle