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Die Erfindung betrifft ein Schiebegitter für Aufzuchtvolieren. Insbesondere betrifft die Erfindung Aufzuchtvoliere mit mehreren voneinander getrennten Käfigen mit jeweils einer Käfigöffnung, welche durch eine bewegliche Käfigtür verschließbar ist, die über eine Käfigtürbetätigungseinrichtung zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung bewegbar ist.
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In solchen Aufzuchtvolieren für Legehennen werden üblicherweise die Tiere vom Küken bis zur Junghenne in einem Zeitraum von ca. 18 Wochen nach dem Schlüpfen aufgezogen. Die Tiere können sich frei im gesamten Stall bewegen. Der Boden ist vorzugsweise mit einer Einstreu bedeckt, in welchem die Tiere kratzen können. Die Aufzuchtvoliere kann ein Etagensystem mit mehreren vertikal übereinander angeordneten Volieren umfassen, welches auf einen Stallboden aufgestellt wird. In diesem sind üblicherweise Futter- und Tränkelinien integriert. Ein Etagenboden besteht aus einer Drahtmasche und unter den einzelnen Etagen läuft zum Auffangen des Kots der Tiere ein Kotband, welches vorzugsweise aus Polypropylen besteht.
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In einer solchen Aufzuchtvoliere sollen die Tiere an das spätere Legesystem gewöhnt werden und das Anfliegen der einzelnen Ebenen erlernen. Durch die Steuerung des Lichts (im Stall und im Aufzuchtsystem) werden die Hennen am simulierten Abend „Abends” in die Aufzuchtvoliere gelockt. In den ersten Wochen werden die Anlagen danach verschlossen, um sicherzustellen, dass die Tiere auch in der Anlage verbleiben. Am simulierten Morgen „Morgens” werden dann die Gitter geöffnet. Zudem müssen die Tiere in den ersten Wochen mehrfach geimpft werden. Dieses geschieht in der Regel ebenfalls „Morgens”, da man nun alle Tiere einzeln aus den Einheiten entnehmen kann und nicht im Stall einfangen muss.
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Um das Arbeiten mit der Anlage zu vereinfachen, müssen somit mehrere Funktionen realisierbar sein:
- • Zentrale Betätigung der Verschlussgitter, um nicht alle Einheiten einzeln per Hand öffnen und schließen zu müssen;
- • im geschlossenen Zustand muss sich aber jede einzelne Käfigeinheit von Hand öffnen lassen, um die Tiere zu impfen oder tote Tiere aus der Einheit zu entnehmen.
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Stand der Technik
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Üblicherweise werden die einzelnen Käfigeinheiten mit klappbaren oder verschiebbaren Käfiggittern verschlossen. Die Betätigung kann manuell oder zentral erfolgen.
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Bei einer Aufzuchtvoliere aus dem Hause der Anmelderin läuft z. B. ein erstes – unteres – Käfiggitter in einer ersten Ebene in einem seitlichen Führungsschlitz. Das zweite – obere – Käfiggitter ist klappbar über dem ersten Käfiggitter angeordnet. Das klappbare Gitter kann nur mit hohem Aufwand zentral betätigt werden. Eine einzelne Betätigung ist nicht möglich.
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Eine andere bekannte Aufzuchtvoliere besitzt zwei vertikal verschiebbare Käfiggitter, welche mittels Kunststoffführungen auf einem Stangendraht gleiten. Die Führungen werden in die Drahtmasche eingeclipst. Durch die eine entsprechend ausgebildete Kröpfung können die Gitter auf einer Führung gleiten, jedoch nicht aneinander vorbei. Bei diesem System kommt es mitunter vor, dass die Kunststoffführungen aus dem Gitter herausspringen oder brechen, wenn sich das Gitter verkantet. Die Gitter laufen ferner schwer, wenn die Führungsstange verdreckt ist. Konstruktionsbedingt kann ein Käfiggitter maximal auf die gleiche Höhe des anderen Käfiggitters gleiten, aber niemals daran vorbei. Damit ist die Flexibilität dieses Systems beschränkt.
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Bei diesem System können beide Käfiggitter zentral geöffnet werden, wozu die Käfiggitter eine Abkantung aufweisen, wodurch beim Öffnen das untere Käfiggitter das obere Käfiggitter mitnimmt. Das obere Käfiggitter wird mittels einer Kette und Haken in Position gehalten. Zum Impfen wird bei geschlossener Anlage das obere Gitter aufgeschoben und an einem Drahthaken eingehängt. Mitunter hängt sich die Kette allerdings aus, wenn die Gitter nach oben gefahren werden.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine gattungsgemäße Aufzuchtvoliere derart weiterzuentwickeln, dass die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise vermieden werden und insbesondere eine Aufzuchtvoliere bereitgestellt wird, die besonders variabel bedienbar ist, bei der insbesondere die Käfiggitter völlig unabhängig voneinander zu öffnen und zu schließen sind.
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Erfindung
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Aufzuchtvoliere für jeden Käfig in jeder Käfigebene eine Käfigtürbetätigungseinrichtung zur Betätigung der entsprechenden Käfigtür aufweist, die so vertikal versetzt zueinander an der Aufzuchtvoliere angeordnet sind, dass jede Käfigtür vollständig unabhängig von der anderen Käfigtür betätigbar ist.
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Bei der Erfindung sind die mindestens zwei Käfigtüren über mindestens zwei Führungselemente in mindestens zwei vertikal versetzt voneinander angeordneten Ebenen geführt, es ist also jeder Käfigtür ein eigenes Führungselement zugeordnet, das eine Bewegung eines Führungselements auf die entsprechende Käfigtür überträgt. Die Käfigtüren sind ausgebildet um bei einer Bewegung aneinander vorbei zu gleiten und sich bei der Bewegung nicht zu behindern.
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Die Erfindung ist dabei naturgemäß nicht auf eine Aufzuchtvoliere mit nur zwei Ebenen beschränkt, sondern kann auch Volieren mit mehreren Ebenen umfassen. Entsprechend wird dann jeder Ebene eine Käfigtür mit entsprechenden Führungsmitteln zugeordnet, die in einer bestimmten Ebene angeordnet sind. Vorzugsweise umfassen die Führungsmittel beidseitig von den Käfigtüren angeordnete Führungsstangen oder Stangendrähte, die in entsprechend voneinander beabstandeten Führungsösen oder Führungsschlitzen vertikal geführt sind. Vorzugsweise sind die Stangendrähte in diesen Führungsösen herausnehmbar angeordnet, um diese leicht nachrüsten und reparieren zu können.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann jede Käfigtür in jeder beliebigen Position vertikal in einer gewünschten Sollposition fixiert werden. Die Käfigtüren können vollständig unabhängig voneinander verstellt werden und auf der ganzen Länge aneinander „vorbeigleiten”.
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Bei der besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Käfigtüren an den unteren und oberen Enden eingebogen, um ein berührungsloses Vorbeigleiten der Käfigtüren in den verschiedenen Ebenen zu ermöglichen.
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Bei der Montage werden die Käfigtüren auf die seitlichen Führungselemente bzw. Stangendrähte aufgesetzt; es sind mithin keine zusätzlichen Bauteile notwendig, so dass die Erfindung eine besonders einfache Montage ermöglicht. Ferner ist die vorgeschlagene Aufzuchtvoliere sehr kostengünstig und unempfindlich gegen Schmutz und Beschädigungen. Zum Impfen oder zu Entnahme kann eines der Käfiggitter mittels Haken in oberer Position manuell befestigt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Käfigtüren ist es somit auch möglich, dass eine Käfigtür aus mehreren Teilelementen bzw. Teilkäfigtüren gebildet wird, um eine möglichst flexible Öffnung der Käfigöffnung zu realisieren. Besonders bevorzugt ist dabei die Verwendung von zwei Teilkäfigtüren zur Bildung einer Käfigtür; andere Gestaltungen mit mehreren Teilkäfigtüren sind jedoch in Abhängigkeit von der Größe der Käfige ebenfalls realisierbar.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Teil der Beschreibung entnehmen, in dem ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung an Hand von drei Zeichnungen näher erläutert wird. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Aufzuchtvoliere;
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2: eine vergrößerte Ansicht der erfindungsgemäßen Käfigtür in einer ersten, geöffneten Stellung;
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3: eine vergrößerte Ansicht der Käfigtür in einer zweiten Schließstellung;
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4: eine vergrößerte Ansicht des Abschnitts A gemäß 3; und
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5: eine vergrößerte Ansicht der Käfigtür in einer dritten Öffnungsstellung.
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Gleiche oder entsprechende Bauteile sind mit denselben Bezugszeichen versehen
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Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Aufzuchtvoliere mit zwei in horizontaler Ebene nebeneinander angeordneten Käfigen 2, 4. Jeder Käfig 2, 4 umfasst an seiner Vorderseite eine Käfigöffnung, welche durch eine Käfigtür 6, 8 verschließbar ist. In der 1 sind die Käfige 2, 4 verschlossen.
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Die 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht der Käfigtüren 6, 8, welche jeweils aus einer äußeren Teilkäfigtür 6a, 8a und einer inneren Teilkäfigtür 6b, 8b besteht. Jeder Teilkäfigtür 6a, 6b, 8a, 8b ist ein sich vertikal beidseitig der Teilkäfigtüren 6a, 6b, 8a, 8b erstreckendes Stangendrahtpaar 10a, 10b; 12a, 12b zugeordnet, wobei die Stangendrahtpaare 10a, 10b; 12a, 12b in zwei unterschiedlichen Ebenen im Verhältnis zueinander angeordnet sind. Das in den Figuren dargestellte hintere Stangendrahtpaar 10a, 10b ist im Verhältnis zu dem in den Figuren dargestellten vorderen Stangendrahtpaar 12a, 12b um die Tiefe der Teilkäfigtüren 6a, 6b, 8a, 8b vertikal versetzt zu einander angeordnet.
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Die Teilkäfigtüren 6a, 6b, 8a, 8b umfassen an ihren oberen und unteren Enden jeweils nach innen um einen Winkel von etwa 45° aus der Ebene der durch die Käfigtür definierten Ebene geneigte Gitterreihen, durch welche sich die Stangendrähte 10a, 10b; 12a; 12b im äußeren Loch erstrecken. Durch diese Ausgestaltung sind die Teilkäfigtüren 6a, 6b, 8a, 8b mit der zwischen den geneigten Gitterreihen angeordneten Gitterflächen im Verhältnis zueinander nach außen geneigt, sodass die Teilkäfigtüren 6a, 6b, 8a, 8b berührungslos aneinander vorbei gleiten können, wie dieses bei der Bewegung aus der geschlossenen Stellung gemäß 1 und 3 in die Übergangsstellung gemäß 2 und in die aneinander gleitende Stellung gemäß 5 dargestellt ist. In der vorliegenden Ausführungsform bilden also jeweils zwei Teilkäfigtüren eine gesamte Käfigtür in Schließstellung.
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Die Aufzuchtvoliere oder das Käfighaltungssystem ist vorliegend einstöckig ausgebildet. Je nach Bedarf kann die Aufzuchtvoliere eine Vielzahl von übereinander und nebeneinander angeordneten Käfigen in mehreren Käfigebenen aufweisen. In vertikaler Richtung sind drei übereinander liegende Käfigeinheiten bzw. die besagten drei Stockwerke vorgesehen. Die Anzahl in vertikaler Richtung kann jedoch beliebig erhöht werden.
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Gleiche oder gleichwirkende Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Käfig
- 4
- Käfig
- 6
- Käfigtür
- 6a
- äußere Teilkäfigtür
- 6b
- innere Teilkäfigtür
- 8
- Käfigtür
- 8a
- äußere Teilkäfigtür
- 8b
- innere Teilkäfigtür
- 10a
- Stangendraht
- 10b
- Stangendraht
- 12a
- Stangendraht
- 12b
- Stangendraht