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Die Erfindung betrifft einen Geflügelkäfig nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Geflügelkäfige sind aus der Praxis bekannt. Sie dienen zur Aufzucht von Geflügel und ermöglichen durch den beweglichen Abschnitt der Türfüllung wahlweise den Zugriff auf im Käfig befindliches Geflügel, oder eine Bewegungsmöglichkeit für das Geflügel selbst, indem dieses den Käfig wahlweise verlassen oder wieder betreten kann.
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Aus der
DE 40 13 232 A1 ist eine Tür für Geflügelkäfige bekannt, die als Schiebegitter ausgestaltet ist und waagerecht parallele Gitterstäbe sowie lotrechte Endteile aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabung des Geflügelkäfigs zu erleichtern, sowohl was die Arbeit am Käfig oder am Geflügel durch den Betreiber des Geflügelkäfigs angeht, als auch was die Nutzung des Geflügelkäfigs durch das Geflügel selbst angeht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Geflügelkäfig mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, nicht nur einen vergleichsweise kleinformatigen Ausschnitt in der Wandung öffnen zu können, sondern eine komplette Wandfläche, indem nämlich die gesamte Tür, also einschließlich des Rahmens, wahlweise geöffnet oder geschlossen werden kann. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, bei einem quaderförmig ausgestalteten Geflügelkäfig eine komplette Quaderfläche als Tür auszugestalten und wahlweise zu öffnen oder zu schließen. Bei geschlossener Tür ist sichergestellt, dass entweder das im Käfig befindliche Geflügel den Käfig nicht ungewollt verlassen kann oder dass das Geflügel ausgesperrt werden kann, beispielsweise wenn in einer größeren, mehrere Käfige umfassenden Anlage bestimmte Käfige nicht benutzt und nicht beschmutzt werden sollen.
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Die komplette Öffnung einer solchen Quaderfläche dadurch, dass die komplette Tür geöffnet werden kann, erleichtert den Zugriff in das Innere des Geflügelkäfigs, beispielsweise um dort Wartungs- oder Reinigungsarbeiten durchzuführen oder um einen problemlosen Zugriff auf das im Käfig befindliche Geflügel zu haben, beispielsweise um gezielt einige Tiere entnehmen und z. B. impfen zu können.
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Vorzugsweise kann die Tür in einer Bewegung geöffnet werden, wie sie beispielsweise von Garagentoren bekannt ist, nämlich dadurch, dass die Tür, die ja einen Teil der umlaufenden Wandung ausmacht und insofern eine aufrechte Ausrichtung einnimmt, wenn sie sich in ihrer Schließstellung befindet, aus der Schließstellung in einer bogenförmigen Bewegung nach oben und nach hinten bewegt werden kann, bis sie eine liegende Offenstellung einnimmt. Die Oberkante des Rahmens der Tür wird dabei nach hinten in das Innere des Geflügelkäfigs bewegt. Dadurch, dass die Tür in das Innere des Käfigs bewegt wird und nicht beispielsweise außen auf den Deckel des Käfigs bewegt wird, wird in einfacher Weise eine Stapelung mehrerer gleichartiger Geflügelkäfige aufeinander ermöglicht bei gleichzeitig optimaler Platzausnutzung, da beispielsweise nicht auf dem Deckel des Geflügelkäfigs ein eigener Einschubraum vorgesehen werden muss, der zur Aufnahme der Tür in ihrer Offenstellung dient. Natürlich kann die zunächst geöffnete Tür anschließend auch wieder geschlossen werden, so dass sie zwischen ihrer Schließstellung und ihrer Offenstellung wahlweise hin und her bewegt werden kann.
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Vorteilhaft kann der bewegliche Abschnitt der Türfüllung oberhalb eines unteren Abschnitts angeordnet sein. Auf diese Weise wird durch den unteren Abschnitt eine gewisse Schließwirkung der Tür sichergestellt, selbst wenn der bewegliche, in diesem Fall obere, Abschnitt der Füllung geöffnet ist. Diese gewisse Schließwirkung kann beispielsweise genutzt werden, um das Entweichen von Tieren zu verhindern, wenn durch den geöffneten oberen, beweglichen Abschnitt einzelne Tiere aus dem Käfig entnommen werden sollen. Die gewisse Sperrwirkung der Tür kann auch dann vorteilhaft genutzt werden, wenn der bewegliche, obere Abschnitt geöffnet verbleibt. In diesem Fall können die Tiere den Käfig wahlweise betreten oder verlassen, wobei die Überwindung des geschlossenen unteren Abschnitts ein gewisses Maß an Beweglichkeit bzw. Entwicklung der Tiere voraussetzt, so dass auf diese Weise eine Selektion der Tiere vorgenommen werden kann. Dass der bewegliche Abschnitt oberhalb eines unteren Abschnitts angeordnet ist, kann beispielsweise dadurch verwirklicht werden, dass insgesamt nur zwei Abschnitte der Türfüllung vorgesehen sind, nämlich ein unterer und ein oberer Abschnitt. Es können jedoch auch mehrere Abschnitte vorgesehen sein, beispielsweise drei oder vier übereinander angeordnete Abschnitte, je nach den baulichen Abmessungen des Käfigs.
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Vorteilhaft kann auch der erwähnte untere Abschnitt, der unterhalb des ohnehin vorgesehenen beweglichen Abschnitts vorgesehen ist, selbst als ein beweglicher Abschnitt ausgestaltet sein und unabhängig von der übrigen Füllung der Tür geöffnet oder geschlossen werden. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders vielseitige Nutzung des Geflügelkäfigs: Bei mehreren übereinander angeordneten Geflügelkäfigen kann der Zugriff auf einzelne Tiere in höher gelegenen Geflügelkäfigen dadurch erleichtert und vereinfacht werden, dass der dort vorgesehene untere Abschnitt der Türfüllung geöffnet wird. Alternativ kann ein derart beweglicher unterer Abschnitt ständig geöffnet verbleiben, um den Tieren den Wechsel zwischen Käfiginnenraum und dem äußeren Umfeld zu erleichtern, insbesondere wenn die Tiere dabei kein Hindernis überwinden sollen. Zudem kann bei mehreren übereinander angeordneten Käfigen vorgesehen sein, dass etwa auf der Höhe der Trennebene zwischen dem unteren und dem oberen Käfig außen vor den Käfigen eine Sitzstange für die Tiere vorgesehen ist, so dass diese vom Boden oder von einem unteren Käfig her auf die Sitzstange gelangen können und von dieser Sitzstange aus in den oberen Käfig gelangen können. Dabei kann der Zugang in diesen oberen Käfig dadurch erleichtert sein, dass dort der untere Abschnitt der Türfüllung geöffnet ist.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass sich der bewegliche Abschnitt über die gesamte Breite der Tür erstreckt. Auf diese Weise wird ein Gedränge der Tiere beim Wechsel zwischen Käfig und Außenwelt vermieden und beispielsweise ein Zugriff auf die Tiere erleichtert unabhängig davon, wo sich die Tiere innerhalb des Käfigs aufhalten.
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Die Bewegung eines beweglichen Abschnitts der Türfüllung kann vorteilhaft dadurch besonders einfach ermöglicht werden, dass der bewegliche Abschnitt als Klappe ausgestaltet ist, so dass die Bewegung um eine liegende Achse erfolgt und aus der nach unten hängenden aufrechten Schließstellung erfolgt, indem die Klappe, also der bewegliche Abschnitt, in das Innere des Käfigs geschwenkt und dabei um die liegende Achse nach oben geschwenkt wird, beispielsweise in eine um etwa 90° geschwenkte liegende Offenstellung. Durch diese Lagerung des beweglichen Abschnitts der Türfüllung wird eine robuste, betriebssichere Ausgestaltung der Tür des Geflügelkäfigs ermöglicht und eine wirtschaftliche Herstellung. Zudem wird dadurch, dass die offenen Türabschnitte nicht nach außen vor den Käfig vorragen, vermieden, dass diese Abschnitte in ihrer Offenstellung als Sitzgelegenheit genutzt werden, was zu intensiven Verschmutzungen der Abschnitte führen würde. Im Inneren des Käfigs hingegen sind die Tiere geneigt, sich nicht auf die aufgeklappten, offenen Abschnitte zu setzen, sondern sich vielmehr auf dem Käfigboden aufzuhalten, so dass hierdurch die Verschmutzungsgefahr für den in seiner Offenstellung befindlichen beweglichen Abschnitt erheblich reduziert ist.
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Ein in seine Offenstellung bewegter Abschnitt der Tür schafft eine Türöffnung. Im unteren Bereich dieser Türöffnung kann vorteilhaft eine Sitzstange vorgesehen sein, die ortsfest verbleibt, also nicht mit dem beweglichen Abschnitt der Tür verbunden ist, sondern vielmehr am Rahmen der Tür befestigt ist. Diese Sitzstange erlaubt es den Tieren, beim Verlassen des Käfigs oder vor dem erneuten Betreten des Käfigs kurz anzuhalten, was dem typischen Verhalten der Tiere gerecht wird und somit die Tierhaltung positiv unterstützt. Insbesondere, wenn beispielsweise die Sitzstange im unteren Bereich des oberen beweglichen Abschnitts vorgesehen ist, können die Tiere zunächst auf die Sitzstange gelangen, bevor sie den Käfig verlassen. Die Sitzstange hat einen deutlich größeren Durchmesser als beispielsweise das Käfigmaterial, aus dem die beweglichen Abschnitte der Tür gefertigt sind, so dass die Tiere, wenn der obere Abschnitt geöffnet ist, sich nicht auf die Oberkante des unteren Abschnitts der Tür setzen müssen, sondern sich vielmehr auf die Sitzstange setzen können, wo Verletzungen der Tiere, insbesondere an Beinen oder Füßen der Tiere, erheblich weniger wahrscheinlich sind als wenn sich die Tiere auf die Oberkante des unteren Abschnittes setzen würden, die aus dem vergleichsweise dünnen Gittermaterial der Türfüllung gebildet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine Käfiganlage mit 4 Geflügelkäfigen, die
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2–6 einen Ausschnitt aus der Käfiganlage von
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1, wobei sich die Tür und Türfüllungen eines der Geflügelkäfige in unterschiedlichen Öffnungs- und Schließstellungen befinden, und die
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7 + 8 eine Tür eines Geflügelkäfigs in zwei unterschiedlichen Ansichten.
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In 1 ist eine Käfiganlage dargestellt, die aus vier Geflügelkäfigen 1 besteht, wobei jeder Geflügelkäfig 1 quaderförmig ausgestaltet ist, mit einem liegenden Boden 2, einem liegend ausgerichteten Deckel 3 und mit vier umlaufenden, aufrechten Wandungen 4, von denen eine Wandung als Tür 5 ausgestaltet ist und die so genannte Vorderseite des jeweiligen Geflügelkäfigs 1 bildet. In 1 sind sämtliche Türen 5 in ihrer jeweils aufrecht ausgerichteten Schließstellung dargestellt, so dass sämtliche vier in 1 dargestellten Geflügelkäfige 1 geschlossen sind.
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2 zeigt demgegenüber den Beginn einer Öffnungsbewegung: Eine Tür 5 ist teilweise geöffnet. Diese Tür 5 weist einen umlaufenden Rahmen 6 auf sowie eine gitterartige Füllung 7, die am Rahmen 6 gehalten ist. Die Füllung 7 besteht dabei aus zwei Abschnitten 8 und 9, auf die später noch näher eingegangen wird.
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Die Oberkante der Tür 5 ist am übrigen Geflügelkäfig 1 horizontal verschiebbar gelagert, so dass die Tür 5 ähnlich wie ein Garagentor geöffnet werden kann, indem die Oberkante der Tür 5 nach hinten in das Innere des Geflügelkäfigs 1 bewegt wird.
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3 zeigt einen weiteren Fortschritt der in 2 eingeleiteten Öffnungsbewegung: Die Öffnung der Vorderseite des Geflügelkäfigs 1 ist größer geworden, und die Oberkante des Rahmens 6 der Tür 5 ist weiter in das Innere des Geflügelkäfigs 1 verschoben worden, verglichen mit der Position von 2.
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4 zeigt die vollständig geöffnete Tür 5, so dass nun die komplette Vorderseite des Geflügelkäfigs 1 geöffnet ist.
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Die 5 und 6 zeigen den Geflügelkäfig 1 in einer Ansicht ähnlich 4, allerdings befindet sich nun die Tür 5 wieder in ihrer Schließstellung. Dabei ist ersichtlich, dass in 5 der untere Abschnitt 8 geöffnet ist. Er ist zu diesem Zweck um eine liegende Achse nach oben und in das Innere des Geflügelkäfigs 1 verschwenkt worden. Eine Federspange 10 mit einer Über-Totpunkt-Kinematik hält den beweglichen Abschnitt 8 bzw. 9 in sowohl seiner Schließstellung, wie in 5 anhand des oberen Abschnitts 9 dargestellt, als auch in seiner geöffneten Stellung, wie in 5 anhand des unteren Abschnitts dargestellt, und ermöglicht so zwei stabile Endstellungen bei der Bewegung des jeweiligen beweglichen Abschnitts 8 bzw. 9.
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In 6 ist in einer Ansicht ähnlich der von 5 die Tür 5 dargestellt, bei der in diesem Fall der untere Abschnitt 8 seine Schließstellung einnimmt und der obere Abschnitt 9 in seiner Offenstellung gehalten ist.
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7 zeigt eine Tür 5 in perspektivischer Darstellung. Der Rahmen 6 besteht aus mehreren Stahlprofilen und die beiden Abschnitte 8 und 9 sowie die Federspangen 10 sind in 7 ersichtlich. Weiterhin sind in 7 Führungsbolzen erkennbar, wobei obere Führungsbolzen 11 und mittlere Führungsbolzen 12 vorgesehen sind. Mittels dieser Führungsbolzen 11 und 12 ist die Tür 5 in entsprechenden Nuten oder Schienen an den Wandungen 4 des Geflügelkäfigs 1 geführt, um die aus den 1 bis 4 ersichtliche Beweglichkeit der Tür 5 zwischen ihrer Schließstellung und ihrer Offenstellung zu ermöglichen.
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Weiterhin ist aus 7 eine Sitzstange 14 ersichtlich, die vor dem oberen Abschnitt 9 angeordnet ist, so dass die Öffnungsbewegung dieses oberen Abschnitts 9 nicht durch diese Stange 14 behindert ist. Die Sitzstange 14 ist auch in den 1 bis 6 ersichtlich.
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8 zeigt die Tür 5 von 7 in einer Ansicht von vorn.