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Die Erfindung betrifft einen Räumschieber zur Stallentmistung, insbesondere einen Faltschieber mit zwei Räumflügeln (2), die um zur Räumfläche (1) lotrecht stehende Schwenkachsen in eine Vorlaufstellung aufspreizbar und in in eine Rückaufstellung zusammenklappbar sind.
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Der Räumschieber ist insbesondere in Ställen mit einem oder mehreren ebenen Kotgängen einsetzbar. Dabei ist es vorteilhaft, wenn diese Kotgänge durch senkrechte, parallele Seitenwände begrenzt sind. Der erfindungsgemäße Räumschieber zeichnet sich durch eine robuste, wenig störanfällige Bauweise aus.
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Gattungsgemäße Räumschieber, insbesondere Faltschieber, sind seit längerem bekannt.
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Derartige Räumschieber werden meist in Viehstallungen eingesetzt, um durch Hin- und Herbewegen den Mist in einer Bodenrinne oder dergleichen in einer Richtung fortzuräumen.
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Bereits in der
DE 20 25 951 A wird ein Räumschieber vorgeschlagen, der mit mindestens einem um eine zur Räumfläche quer stehende Achse in eine Vorlauf- und eine Rücklaufstellung schwenkbaren Räumteil ausgerüstet ist und mit beispielsweise einer Kette angetrieben wird. Durch ein Steuerglied wird die Schwenkung des Räumteils in die Vorlaufstellung bewirkt. Um bei einfachem Aufbau ein schnelles Überführen des Räumteils in die Vorlaufstellung zu gewährleisten, wird bei dem Räumschieber vorgesehen, dass das Steuerglied eine im Wesentlichen ortsfeste Auflaufbahn aufweist, die im Bewegungsbereich eines an dem Räumschieber vorgesehenen Gegengliedes liegt. Sobald das Gegenglied auf das Steuerglied aufläuft, kann gemäß dieser Erfindung die Überführung des Räumteiles in die Vorlaufstellung erzwungen werden.
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Ein weiterer Räumschieber zur Stallentmistung, in Form eines Faltschiebers ist aus der
DE 19 43 845 C3 bekannt. Bei diesem sollen zwei Räumflügel um eine gemeinsame, zur Räumfläche lotrecht stehende Schwenkachse in Vorlaufstellung aufspreizbar und in Rücklaufstellung zusammenklappbar sein. Ein Antriebsorgan erstreckt sich parallel zur Räumfläche. Dadurch, dass die Räumflügel entlang dem Antriebsorgan begrenzt verschiebbar gelagert sind, können in Vorlaufrichtung vor den Räumflügeln liegende Steuerglieder in Form gelenkig gelagerter Steuerarme, die jeweils mit einem Ende am Räumflügel und mit dem anderen Ende am Antriebsorgan angelenkt sind, die Räumflügel aufspreizen und zusammenklappen.
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Aus der
DE 10 2011 055 211 A1 ist eine Entmistungsanlage mit einem Faltschieber bekannt. Hierbei wird eine vorteilhafte Ausführung des Faltschiebers mit einem vollständig verdeckten und daher eine Verletzungsgefahr für Tiere minimierenden Spreizmechanismus und mit einem besonders großen Spreizwinkel der Schieberarme, welcher durch Anschläge im Schiebergehäuse begrenzt ist, vorgeschlagen.
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Schließlich beschreibt die
DE 202009012718 U1 eine Räumschieberentmistungsanlage für Tierställe, insbesondere zum Reinigen von Stallböden in Rinderlaufställen von Kot, Harn, Einstreu- und/ oder Futterresten, mit einem Faltschieber. Bei diesem Faltschieber wird ein Schiebermittelstück mit einem gespannten Seil oder einer gespannten Kette, über einen Laufflächengang hin- und her bewegt. An den beiden Seiten des Schiebermittelstückes ist jeweils ein Schieberarm mit einem Schieberblatt an einem Schwenkpunkt gelagert. Dabei ist das Schiebermittelstück in Längsrichtung beweglich geführt. Durch einen Anschlag für das Schiebermittelstück mit Kulissenbahnen, auf die hebelartige Verlängerungen mit einem Abrollelement auflaufen, wird die Öffnungsbewegung der Schieberarme in die Räumstellung bewirkt.
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Nachteilig ist bei den voranstehend genannten Räumschiebern, dass sie zum Öffnen zumeist einen Anschlag benötigen, der auf der Räumfläche beim Betreten oder Befahren als ein Hindernis für das Stallpersonal von der Räumfläche aufragt. Teilweise benötigte Führungsrinnen stellen ein zusätzliches Hindernis dar.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen robusten Räumschieber vorzuschlagen, der in der Lage ist, auch ungleichmäßig auf der Räumfläche verteilte Exkremente abzuräumen und kleineren Hindernissen, wie Tierschwänzen oder angebackenem Material auszuweichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Faltschieber gemäß den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. In den Unteransprüchen werden weitere nützliche Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt.
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Ein erfindungsgemäßer Räumschieber ist als Faltschieber mit zwei Räumflügeln (2) ausgebildet und wird mit einem Antriebsorgan (3) in Form eines Seilzuges oder einer gespannten Kette über die Räumfläche (1) gezogen.
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Die Räumflügel (2) werden bei einer Bewegung in Räumrichtung (RR) durch den Reibungswiderstand um zwei zur Räumfläche (1) lotrecht stehende Schwenkachsen (22) in die Vorlaufstellung gespreizt. Bei einer Bewegung gegen die Räumrichtung (RR) werden sie durch den Reibungswiderstand in eine Rückaufstellung zusammengeklappt.
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Dabei sind die Räumflügel (2) an einem Gleitkörper (4) angelenkt, der auf der Räumfläche (1) aufliegt und an beiden Enden mit dem Antriebsorgan (3) so verbunden ist, dass der Räumschieber auf der Räumfläche (1) in beide Richtungen bewegt werden kann. Der Gleitkörper (4) hat, von den Schwenkachsen (22) in Räumrichtung (RR) gemessen, eine Länge, die mindestens ¼ der Länge der Räumflügel (2) beträgt. Eine größere Länge bewirkt dabei eine Verbesserung der Richtungsstabilität.
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Beim Auftreten eines Hindernisses auf einer Seite der Räumfläche (1) wird, wie leicht einzusehen ist, der entsprechende Räumflügel (2) gebremst. Dadurch dreht sich der gesamte Räumschieber leicht in diese Richtung. Damit verschiebt sich auch der Ansatzpunkt des Antriebsorgans (3) in diese Richtung, so dass die auf den stärker belasteten Räumflügel (2) wirkende Zugkraft ansteigt und der gesamte Räumschieber unter Überwindung des Hindernisses zurückgedreht wird.
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Die Länge der Räumflügel (2) ist so bemessen, dass der Räumschieber im aufgespreizten Zustand die gesamte Breite der Räumfläche (1) überdeckt. Die Höhe der Räumflügel (2) liegt je nach Arbeitsbreite zwischen 12 und 20 cm, vorzugsweise zwischen 15 und 17 cm.
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Um die Abnutzung der Räumflügel (2) durch den Kontakt mit der Räumflächenbegrenzung (11) zu verringern, sind die Räumflügel (2) an den Enden mit Verschleißkörpern (5) versehen, die an der Räumflächenbegrenzung (11) anliegen.
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Beide Räumflügel (2) sind auf ihrer Oberseite mit je einem Stabilisierungsblech (21) versehen. Diese Stabilisierungsbleche (21) erstrecken sich von der Oberkante des Räumflügels (2) in einem Winkel (α) zwischen 90 und 135 ° in Räumrichtung (RR). Ihre Breite entspricht zwischen 1/8 und ¾ der Höhe des Räumflügels (2). Die Stabilisierungsbleche (21) dienen einerseits, wie ihre Bezeichnung andeutet, der Versteifung und Gewichtserhöhung der Räumflügel (2) und verhindern andererseits ein Überschwappen der Gülle.
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Auf dem Gleitkörper (4) ist ein Lagerbock (41, 42) aufgesetzt, der aus einem senkrechten Ständer (41) und einer waagerecht darüber angeordneten Lagerung (42) besteht. In dem Lagerbock (41, 42) sind mittels zweier Achsen (22) die Räumflügel (2) gelagert.
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An den hinteren Enden der Räumflügel (2) sind Begrenzer (23) hinter den Achsen befestigt, die sich überwiegend gegen die Räumrichtung (RR) erstrecken. Diese haben die Aufgabe, den maximalen Öffnungswinkel der Räumflügel (2) zu begrenzen. Dabei können sie beim Öffnen der Räumflügel (2) direkt oder mittels Stellschrauben (22) am senkrechten Ständer (41) anschlagen. Mithilfe von Stellschrauben (22) ist es dabei möglich, den maximalen Spreizwinkel der Räumflügel (2) zu bestimmen.
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Um die Exkremente und Einstreureste schneller zur Mitte zu führen, sind die Räumflügel (2) in einem Bereich (24), der sich von den Verschleißkörpern (5) über 1/6 bis zu 1/3 der Länge des Räumflügels (2) erstreckt, in Räumrichtung (RR) um 5 bis 30° abgewinkelt oder gekrümmt.
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Um das Öffnen der Räumflügel (2) nach der Rückkehr in die Ausgangsstellung zu erleichtern, ist es sinnvoll, das vollständige Zusammenklappen der Räumflügel (2) bei der Rückwärtsbewegung zu verhindern. Dazu schlägt die Erfindung vor, oberhalb des Gleitkörpers (4) einen Distanzhalter (41) zumindest temporär so anzuordnen, dass sich die Räumflügel (2) beim Rücklauf nur bis zu einem Winkel zwischen 10 und 25 ° vorzugsweise 15 ° annähern können.
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Wenn der Distanzhalter (43) mit einer Distanzhalterstrebe (44) an der Lagerung (42) angelenkt wird, kann er aus der Arbeitsstellung zwischen den Räumflügeln (2) in eine Ruhestellung oberhalb der Räumflügel (2) geklappt werden, so dass die minimale Breite des Räumschiebers erreicht werden kann.
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Da die Enden der Räumflügel (2) bei unregelmäßigen Bewegungen des Räumschiebers in veränderlichem Winkel an der Räumflächenbegrenzung (11) gleiten, schlägt die Erfindung sinnvollerweise vor, dass die dort angeordneten Verschleißkörper (5) die Form eines Zylinders mit senkrechter Achse aufweisen.
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Um der Abnutzung der Verschleißkörper (5) vorzubeugen, wird weiterhin vorgeschlagen, in dem Verschleißkörper (5) eine zylinderförmige Kunststoffscheibe (51) drehbar auf einer Achse so zu lagern, dass sie den direkten Kontakt zwischen Verschleißkörper (5) und Räumflächenbegrenzung (11) verhindert. Indem die Achse außermittig des Verschleißkörpers (5) in einem Bereich hinter der linearen Erstreckung des Räumflügels (2) so angeordnet ist, dass die Kunststoffscheibe (51) den Verschleißkörper (5) in Richtung der linearen Erstreckung des Räumflügels (2) nach außen überragt, wird erreicht, dass sich bei einer Verringerung des Winkels zwischen Räumflügeln (2) und Räumflächenbegrenzung (11) der Abstand des Verschleißkörpers (5) zur Räumflächenbegrenzung (11) vergrößert. Dadurch können kleinere Hindernisse an der Räumflächenbegrenzung (11) leichter überwunden werden. An der Räumflächenbegrenzung (11) angesetzte Verschmutzungskeile können besser gelöst werden. Auf der Räumfläche (1) im Bereich der Richtungsumkehr angeordnete flache Anlaufkörper (6) bieten den darüberlaufenden Räumflügeln (2) einen zusätzlichen Widerstand und unterstützen das Öffnen oder Schließen der Räumflügel (2).
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand der Zeichnungen 1 bis 4 näher erläutert werden. Dabei zeigt:
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1 die perspektivische Darstellung eines Räumschiebers
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2 eine Ausschnittvergrößerung aus 1 mit dem Lagerbock 41/42
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3 eine Ausschnittvergrößerung aus 1 mit einem Verschleißkörper 5 mit einer Kunststoffscheibe 51
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4 und 4a den Schnitt A-A des Räumflügels 2 mit unterschiedlich abgewinkeltem Stabilisierungsblech 21
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Ein erfindungsgemäßer Räumschieber ist als Faltschieber mit zwei Räumflügeln 2 ausgebildet und wird mit einem Antriebsorgan 3 in Form eines Seilzuges über die Räumfläche 1 gezogen.
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Die Räumflügel 2 werden bei einer Bewegung in Räumrichtung RR durch den Reibungswiderstand um zwei zur Räumfläche 1 lotrecht stehende Schwenkachsen 22 in die Vorlaufstellung gespreizt. Bei einer Bewegung gegen die Räumrichtung RR werden die Räumflügel 2 durch den Reibungswiderstand in eine Rückaufstellung zusammengeklappt.
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Dabei sind die Räumflügel 2 an einem Gleitkörper 4 angelenkt, der auf der Räumfläche 1 aufliegt und an beiden Enden mit dem Seilzug 3 so verbunden ist, dass der Räumschieber auf der Räumfläche 1 in beide Richtungen bewegt werden kann. Der Gleitkörper 4 hat, von den Schwenkachsen 22 in Räumrichtung RR gemessen, eine Länge die mindestens ¼ der Länge der Räumflügel 2 beträgt. Eine größere Länge bewirkt dabei eine Verbesserung der Richtungsstabilität.
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Beim Auftreten eines Hindernisses auf einer Seite der Räumfläche 1 wird, wie leicht einzusehen ist, der entsprechende Räumflügel 2 gebremst. Dadurch dreht sich der gesamte Räumschieber leicht in diese Richtung. Damit verschiebt sich auch der Ansatzpunkt des Antriebsorgans 3 in diese Richtung, so dass die auf den stärker belasteten Räumflügel 2 wirkende Zugkraft ansteigt und der gesamte Räumschieber unter Überwindung des Hindernisses zurückgedreht wird.
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Die Länge der Räumflügel 2 ist so bemessen, dass der Räumschieber im aufgespreizten Zustand die gesamte Breite der Räumfläche 1 überdeckt. Die Höhe der Räumflügel 2 liegt bei einer Arbeitsbreite von 250 cm bei 17 cm.
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Die Räumflügel 2 sind an den Enden mit Verschleißkörpern 5 versehen, die an der Räumflächenbegrenzung 11 anliegen.
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Beide Räumflügel 2 sind auf ihrer Oberseite mit je einem Stabilisierungsblech 21 versehen. Diese Stabilisierungsbleche 21 erstrecken sich von der Oberkante des Räumflügels 2 in einem Winkel α von 125 ° in Räumrichtung RR. Ihre Breite beträgt 4 cm.
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Auf dem Gleitkörper 4 ist ein Lagerbock 41, 42 aufgesetzt, der aus einem senkrechten Ständer 41 und einer waagerecht darüber angeordneten Lagerung 42 besteht. In dem Lagerbock 41, 42 sind mittels zweier Achsen 22 die Räumflügel 2 gelagert.
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An den hinteren Enden der Räumflügel 2 sind Begrenzer 23 hinter den Achsen befestigt, die sich überwiegend gegen die Räumrichtung RR erstrecken. Diese haben die Aufgabe. den maximalen Öffnungswinkel der Räumflügel 2 zu begrenzen. Dabei können sie beim Öffnen der Räumflügel 2 mittels Stellschrauben 22 am senkrechten Ständer 41 anschlagen. Mithilfe von Stellschrauben 22 ist es dabei möglich, den maximalen Spreizwinkel der Räumflügel 2 zu bestimmen.
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Die Räumflügel 2 sind in einem Bereich 24, der sich von den Verschleißkörpern 5 ausgehend über 20 cm erstreckt, in Räumrichtung RR um 8 ° abgewinkelt.
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Oberhalb des Gleitkörpers 4 befindet sich ein Distanzhalter 41, sodass sich die Räumflügel 2 beim Rücklauf nur bis zu einem Winkel von 15 ° annähern können.
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Um die minimale Breite des Räumschiebers zu erreichen, kann der Distanzhalter 43, der mit der Distanzhalterstrebe 44 an der Lagerung 42 angelenkt ist, aus der Arbeitsstellung zwischen den Räumflügeln 2 in eine Ruhestellung oberhalb der Räumflügel 2 geklappt werden.
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Die an den Enden der Räumflügel 2 angeordneten Verschleißkörper 5 haben die Form eines Zylinders mit senkrechter Achse.
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Im Verschleißkörper 5 ist eine zylinderförmige Kunststoffscheibe 51 drehbar auf einer Achse gelagert, die den direkten Kontakt zwischen Verschleißkörper 5 und Räumflächenbegrenzung 11 verhindert. Die Achse ist außermittig des Verschleißkörpers 5 in einem Bereich hinter der linearen Erstreckung des Räumflügels 2 angeordnet. Dadurch können kleinere Hindernisse an der Räumflächenbegrenzung 11 leichter überwunden werden. An der Räumflächenbegrenzung 11 angesetzte Verschmutzungskeile werden besser gelöst.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Räumfläche
- 11
- Räumflächenbegrenzung
- 2
- Räumflügeln
- 21
- Stabilisierungsblech
- 22
- Achsen
- 23
- Begrenzer
- 24
- Abgewinkelter Bereich
- 3
- Antriebsorgan
- 4
- Gleitkörper
- 41
- Ständer
- 42
- Lagerung
- 43
- Distanzhalter
- 44
- Distanzhalterstrebe
- 5
- Verschleißkörper
- 51
- Kunststoffscheibe
- 6
- Anlaufkörper
- RR
- Räumrichtung
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2025951 A [0005]
- DE 1943845 C3 [0006]
- DE 102011055211 A1 [0007]
- DE 202009012718 U1 [0008]