-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen aufklappbaren Wellschlauch zum Aufnehmen von Leitungen und einen Kabelbaum. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen aufklappbaren Wellschlauchs.
-
Wellschläuche oder Wellrohre können insbesondere im Automobilbau als Schutzrohre für Leitungen wie elektrische Kabel eingesetzt werden. Hierbei werden die Leitungen zur Montage in dem umfänglich geschlossenen Wellschlauch durch diesen hindurch gezogen oder geschoben. Um die Montage von Leitungen in derartigen Wellschläuchen zu erleichtern, können diese aufklappbar gestaltet werden.
-
Die
EP 2 035 735 B2 beschreibt einen aufklappbaren Wellschlauch mit einer ersten Wellschlauchschale und einer zweiten Wellschlauchschale, die mit Hilfe eines Scharnierabschnitts verschwenkbar miteinander verbunden sind. Der Wellschlauch wird durch Extrudieren hergestellt, wobei nach dem Extrudieren aus einer der Wellschlauchschalen ein Segment herausgeschnitten wird.
-
Die
US 6,938,645 B2 zeigt einen Wellschlauch mit zwei Wellschlauchschalen, die an einem Gelenkabschnitt verschwenkbar miteinander verbunden sind. An einem dem Gelenkabschnitt abgewandten Endabschnitt der Wellschlauchschalen ist jeweils ein Lippenabschnitt vorgesehen, der aus einem anderen Material gefertigt ist als die Wellschlauchschalen.
-
Die
DE 36 40 226 A1 beschreibt eine Kunststoff-Schutzrohranordnung für Leitungen und bevorzugt für Kabelbäume in Kraftfahrzeugen mit einem ringgewellten, flexiblen Kunststoffrohr zur Aufnahme der Leitungen, das einen Längsschlitz zum Einlegen der Leitungen aufweist, wobei ein zweites ringgewelltes, längsgeschlitztes äußeres Kunststoffrohr vorgesehen ist, das auf das innenliegende Kunststoffrohr von außen heraufgesteckt ist und dessen Längsschlitz abdeckt.
-
Die
EP 0 114 213 A2 beschreibt ein Hüllwellrohr aus Kunststoff zur Elektroinstallation mit einem seitlichen Längsschlitz, wobei entlang des Längsschlitzes eine die beiden Schlitzränder lösbar verbindende Rast- beziehungsweise Schnappverschlusseinrichtung vorgesehen ist.
-
Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen verbesserten aufklappbaren Wellschlauch, sowie einen Kabelbaum und ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen aufklappbaren Wellschlauchs bereitzustellen.
-
Diese Aufgabe wird durch einen aufklappbaren Wellschlauch zum Aufnehmen von Leitungen gelöst. Der aufklappbare Wellschlauch umfasst eine erste Wellschlauchschale, eine zweite Wellschlauchschale, einen Gelenkabschnitt, an dem die erste Wellschlauchschale und die zweite Wellschlauchschale jeweils an einem ersten Endabschnitt verschwenkbar miteinander verbunden sind, einen Lippenabschnitt, der an einem zweiten Endabschnitt zumindest einer der Wellschlauchschalen vorgesehen ist, wobei der Lippenabschnitt aus einem anderen Material als die Wellschlauchschalen gefertigt ist, und eine Verrasteinrichtung zum Verrasten der ersten Wellschlauchschale mit der zweiten Wellschlauchschale beim Verbringen des Wellschlauchs von einem aufgeklappten Zustand in einen zusammengeklappten Zustand desselben.
-
Vorzugsweise sind der Lippenabschnitt und die Wellschlauchschalen aus unterschiedlichen Materialien, insbesondere unterschiedlichen Kunststoffmaterialien, gefertigt. Insbesondere sind der Lippenabschnitt und die Wellschlauchschalen aus unterschiedlichen thermoplastischen Kunststoffmaterialien gefertigt. Unter einem „anderen Material“ ist vorliegend zu verstehen, dass der Lippenabschnitt aus einem Material gefertigt ist, das sich chemisch von dem Material unterscheidet, aus dem die Wellschlauchschalen gefertigt sind. Insbesondere weisen das Material, aus dem der Lippenabschnitt gefertigt ist und das Material, aus dem die Wellschlauchschalen gefertigt, sind unterschiedliche Werkstoffkennwerte, wie unterschiedliche Elastizitätsmoduln, unterschiedliche spezifische Dichten, unterschiedliche Schmelzpunkte oder dergleichen, auf. In einem zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs ist der Lippenabschnitt in einem Inneren des Wellschlauchs angeordnet und kann die Leitungen berühren. Dadurch, dass der Lippenabschnitt aus einem anderen Material als die Wellschlauchschalen gefertigt ist, wird verhindert, dass die Leitungen beim Montieren in dem Wellschlauch und im zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs durch einen Kontakt mit dem Lippenabschnitt beschädigt werden. Insbesondere sind die Leitungen aufgrund des für den Lippenabschnitt verwendeten Materials auch bei Vibrationen und Schwingungen durch den Lippenabschnitt vor Beschädigungen geschützt. Das Material, aus dem der Lippenabschnitt gefertigt ist, ist vorzugsweise weicher als das Material, aus dem die Wellschlauchschalen gefertigt sind. Die unterschiedliche Weichheit resultiert dabei aus einer unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung der Materialien. Der Wellschlauch kann auch als Wellrohr bezeichnet werden. Die Wellschlauchschalen bilden jeweils eine kreisbogenförmige Geometrie. Die Leitungen können beispielsweise elektrische Kabel oder Fluidleitungen sein. Mehrere derartige Leitungen können einen Kabelbaum bilden, der in dem Wellschlauch aufnehmbar ist. Der Kabelbaum kann auch den Wellschlauch umfassen. Der Wellschlauch ist insbesondere für den Automobilbereich geeignet. Die Wellschlauchschalen umfassen vorzugsweise eine umfängliche Öffnung, die jeweils einen Öffnungswinkel aufweist. Der Öffnungswinkel der ersten Wellschlauchschale ist dabei vorzugsweise gleich groß wie der Öffnungswinkel der zweiten Wellschlauchschale. Die Öffnungswinkel können auch unterschiedlich groß sein. Die Öffnungswinkel sind in einem aufgeklappten Zustand des Wellschlauchs jeweils als Winkel zwischen einer äußersten Kante der Lippenabschnitte und einer äußersten Kante des Gelenkabschnitts definiert.
-
Gemäß einer Ausführungsform ist sowohl an einem zweiten Endabschnitt der ersten Wellschlauchschale als auch an einem zweiten Endabschnitt der zweiten Wellschlauchschale jeweils ein Lippenabschnitt vorgesehen.
-
Der erste Endabschnitt und der zweite Endabschnitt der ersten Wellschlauchschale bzw. der erste Endabschnitt und der zweite Endabschnitt der zweiten Wellschlauchschale sind vorzugsweise einander gegenüberliegend angeordnet. Vorzugsweise wird der Wellschlauch durch Zweikomponentenextrusion hergestellt, wobei die Lippenabschnitte einteilig ausgebildet und während oder nach dem Extrudieren des Wellschlauchs in zwei voneinander getrennte Lippenabschnitte geteilt werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Lippenabschnitt stoffschlüssig mit dem zweiten Endabschnitt verbunden.
-
Vorzugsweise ist der Lippenabschnitt der ersten Wellschlauchschale stoffschlüssig mit dem zweiten Endabschnitt der ersten Wellschlauchschale und der Lippenabschnitt der zweiten Wellschlauchschale ist stoffschlüssig mit dem zweiten Endabschnitt der zweiten Wellschlauchschale verbunden. Insbesondere ist der Lippenabschnitt an die Wellschlauchschalen anextrudiert.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Gelenkabschnitt aus einem anderen Material als die Wellschlauchschalen gefertigt.
-
Die Wellschlauchschalen können beispielsweise aus einem Polyamid (PA), einem Polyethylen (PE), einem Polypropylen (PP), einem Polytetrafluorethylen (PTFE) oder einem Polyvinylchlorid (PVC) gefertigt sein. Vorzugsweise ist der Gelenkabschnitt aus einem weicheren Material als die Wellschlauchschalen gefertigt. Beispielsweise kann der Gelenkabschnitt aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) gefertigt sein.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind der Gelenkabschnitt und der Lippenabschnitt aus demselben Material, insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer, gefertigt.
-
Beispielsweise können der Gelenkabschnitt und der Lippenabschnitt aus einem thermoplastischen Polyurethan (TPU) gefertigt sein. Hierdurch ergeben sich besonders gute Verformungseigenschaften für den Gelenkabschnitt und den Lippenabschnitt. Dadurch wird eine Beschädigung des Gelenkabschnitts beim Aufklappen und Zusammenklappen des Wellschlauchs verhindert, wodurch der aufklappbare Wellschlauch beliebig oft aufklappbar und zusammenklappbar ist. Dadurch, dass der Lippenabschnitt aus einem TPU gefertigt ist, ist dieser besonders weich und flexibel.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Gelenkabschnitt stoffschlüssig mit der ersten Wellschlauchschale und der zweiten Wellschlauchschale verbunden.
-
Der Gelenkabschnitt ist insbesondere ein Filmscharnier. Insbesondere ist der Gelenkabschnitt an die erste Wellschlauchschale und die zweite Wellschlauchschale anextrudiert. Alternativ kann der Gelenkabschnitt nicht als glattes Filmscharnier ausgebildet sein, sondern Rippen aufweisen, die abwechselnd mit Rippentälern vorgesehen sind. Die Rippen erstrecken sich im zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs vorzugsweise weg von einem Inneren desselben. Vorzugsweise sind die Rippen gleichmäßig voneinander beabstandet angeordnet.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste Wellschlauchschale in einem zusammengeklappten Zustand des aufklappbaren Wellschlauchs zumindest abschnittsweise innerhalb der zweiten Wellschlauchschale angeordnet.
-
Hierbei überdecken sich die erste Wellschlauchschale und die zweite Wellschlauchschale mit einem Überdeckungswinkel. Der Überdeckungswinkel ist als Winkel zwischen äußersten Kanten der Lippenabschnitte der Wellschlauchschalen definiert. Der Überdeckungswinkel beträgt beispielsweise 40 bis 190°, bevorzugt 50 bis 180°, weiter bevorzugt 60 bis 170°. Insbesondere kann der Überdeckungswinkel auch kleiner als 150°, beispielsweise 70°, 80°, 90°, 100°, 110°, 120°, 130° oder 140°, sein. Der Überdeckungswinkel kann beispielweise auch 70° ± 10°, 80° ± 10°, 90° ± 10°, 100° ± 10°, 110° ± 10°, 120° ± 10°, 130° ± 10° oder 140° ± 10°, sein. Der Überdeckungswinkel kann alternativ auch größer als 150°, beispielsweise 155°, 160°, 165°, 170°, 175° oder 180° sein. Der Überdeckungswinkel kann beispielweise 155° ± 10°, 160° ± 10°, 165°± 10°, 170° ± 10°, 175° ± 10° oder 180° ± 10°, sein. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Wellschlauchs ist der Überdeckungswinkel größer gleich 160°, beispielsweise 160 bis 170°. Dadurch, dass sich die Wellschlauchschalen überdecken, wird ein ungewolltes Aufklappen des Wellschlauchs verhindert.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Durchmesser der ersten Wellschlauchschale kleiner als ein Durchmesser der zweiten Wellschlauchschale.
-
Hierdurch wird verhindert, dass die erste Wellschlauchschale und/oder die zweite Wellschlauchschale in dem zusammengeklappten Zustand unter einer Vorspannung sind. Dadurch wird eine Beschädigung der Wellschlauchschalen verhindert, wodurch sich die Lebensdauer des Wellschlauchs erhöht. Die erste Wellschlauchschale umfasst vorzugsweise eine Vielzahl an Wellen oder Rippen, die zumindest abschnittsweise um die erste Wellschlauchschale umlaufen. Analog hierzu umfasst auch die zweite Wellschlauchschale vorzugsweise eine Vielzahl an Wellen oder Rippen, die zumindest abschnittsweise um die zweite Wellschlauchschale umlaufen. Zwischen zwei Rippen ist insbesondere jeweils ein Wellental oder Rippental vorgesehen. Die erste Wellschlauchschale weist in den Rippentälern vorzugsweise jeweils einen Innendurchmesser und einen Außendurchmesser auf, wobei der Außendurchmesser um eine Materialdicke der ersten Wellschlauchschale größer als der Innendurchmesser ist. Die Materialdicke kann beispielsweise 0,1 bis 0,5 mm betragen. Die erste Wellschlauchschale weist an den Rippen insbesondere ebenfalls jeweils einen Innendurchmesser und einen Außendurchmesser auf, wobei der Außendurchmesser um die Materialdicke der ersten Wellschlauchschale größer als der Innendurchmesser ist.
-
Analog hierzu weist die zweite Wellschlauchschale in den Rippentälern vorzugsweise jeweils einen Innendurchmesser und einen Außendurchmesser auf, wobei der Außendurchmesser um eine Materialdicke der zweiten Wellschlauchschale größer ist als der Innendurchmesser. Die zweite Wellschlauchschale weist an den Rippen insbesondere jeweils einen Innendurchmesser und einen Außendurchmesser auf, wobei der Außendurchmesser um die Materialdicke des zweiten Wellschlauchabschnitts größer als der Innendurchmesser ist. Vorzugsweise sind die Durchmesser der ersten Wellschlauchschale jeweils kleiner als die korrespondierenden Durchmesser der zweiten Wellschlauchschale. Insbesondere heißt das, dass beispielsweise der Außendurchmesser der ersten Wellschlauchschale an den Rippen kleiner ist als sein korrespondierender Außendurchmesser der zweiten Wellschlauchschale an deren Rippen.
-
Beim Verbringen des Wellschlauchs von dem aufgeklappten Zustand in den zusammengeklappten Zustand wird die erste Wellschlauchschale insbesondere zumindest abschnittsweise in der zweiten Wellschlauchschale aufgenommen, so dass die Rippen der ersten Wellschlauchschale in den Rippen der zweiten Wellschlauchschale zum Liegen kommen. Hierbei ist es vorteilhaft, dass der Außendurchmesser der ersten Wellschlauchschale an den Rippen dem Innendurchmesser der zweiten Wellschlauchschale an den Rippen und/oder der Außendurchmesser der ersten Wellschlauchschale an den Rippentälern dem Innendurchmesser der zweiten Wellschlauchschale an den Rippentälern entspricht oder jeweils nur geringfügig größer oder kleiner als dieser ist. Hierdurch wird erreicht, dass die erste Wellschlauchschale und/oder die zweite Wellschlauchschale in dem zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs vorspannungsfrei oder zumindest nur gering vorgespannt sind. Insbesondere unterscheidet sich der Durchmesser der ersten Wellschlauchschale so von dem Durchmesser der zweiten Wellschlauchschale, dass die erste Wellschlauchschale in dem zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs spannungsfrei in der zweiten Wellschlauchschale aufgenommen ist. Hierdurch wird beim Zusammenklappen des Wellschlauchs und/oder im zusammengeklappten Zustand desselben eine übermäßige mechanische Belastung der Wellschlauchschalen verhindert. Dadurch sind diese besonders langlebig und vor Beschädigungen geschützt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Durchmesser der ersten Wellschlauchschale um 5 bis 15 %, bevorzugt um 6 bis 14 %, weiter bevorzugt um 7 bis 13 %, weiter bevorzugt um 8 bis 12 %, weiter bevorzugt um 9 bis 11 %, weiter bevorzugt um 10 % kleiner als der Durchmesser der zweiten Wellschlauchschale.
-
Beispielsweise weist der Außendurchmesser der ersten Wellschlauchschale an den Rippen einen Wert von 20 mm und der Außendurchmesser der zweiten Wellschlauchschale an den Rippen einen Wert von 21,2 mm auf.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind beim Verbringen des Wellschlauchs von einem aufgeklappten Zustand in einen zusammengeklappten Zustand desselben die erste Wellschlauchschale und/oder die zweite Wellschlauchschale federelastisch verformbar.
-
Vorzugsweise weisen die Wellschlauchschalen die zuvor schon erwähnten umfänglichen Öffnungen auf. Beim Verbringen des Wellschlauchs von dem aufgeklappten Zustand in den zusammengeklappten Zustand wird die Öffnung der ersten Wellschlauchschale zusammengedrückt und die Öffnung der zweiten Wellschlauchschale aufgeweitet. Dabei gleitet die erste Wellschlauchschale in die zweite Wellschlauchschale hinein.
-
Der Wellschlauch umfasst eine Verrasteinrichtung zum Verrasten der ersten Wellschlauchschale mit der zweiten Wellschlauchschale beim Verbringen des Wellschlauchs von einem aufgeklappten Zustand in einen zusammengeklappten Zustand desselben.
-
Hierdurch wird ein ungewolltes Öffnen oder Aufklappen des Wellschlauchs verhindert. Dies verbessert die Betriebszuverlässigkeit des Wellschlauchs. Die Verrasteinrichtung ist vorzugsweise wieder lösbar, so dass der Wellschlauch nach dem Verrasten wieder aufklappbar ist.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die erste Wellschlauchschale und die zweite Wellschlauchschale jeweils umlaufende Rippen auf, wobei die Verrasteinrichtung an den Rippen der ersten Wellschlauchschale vorgesehene Rastnasen und an den Rippen der zweiten Wellschlauchschale vorgesehene Rasthaken umfasst, wobei die Rastnasen dazu eingerichtet sind, formschlüssig in die Rasthaken einzugreifen und/oder wobei die Rastnasen dazu eingerichtet sind, in einer radialen Richtung des aufklappbaren Wellschlauchs formschlüssig in die Rasthaken einzugreifen.
-
Beispielsweise weisen die Rippen der ersten Wellschlauchschale zwei einander gegenüberliegend angeordnete zumindest abschnittsweise um den Wellschlauch umlaufende Rastnasen und die Rippen der zweiten Wellschlauchschale zwei einander gegenüberliegend angeordnete zumindest abschnittsweise um den Wellschlauch umlaufende Rasthaken auf. Beim Verrasten der Rastnasen mit den Rasthaken werden die Rastnasen und/oder die Rasthaken federelastisch verformt. Die Rippen der ersten Wellschlauchschale verjüngen sich vorzugsweise in Richtung des zweiten Endabschnitts der ersten Wellschlauchschale. Die radiale Richtung des Wellschlauchs ist in dem zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs von einer Mittelachse desselben radial nach außen orientiert. In dem zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs können Mittelachsen der Wellschlauchschalen und des Wellschlauchs aufeinander angeordnet sein.
-
Ferner wird ein Kabelbaum für den Automobilbereich mit einem oder mehreren elektrischen Kabeln und einem derartigen aufklappbaren Wellschlauch vorgeschlagen, wobei das eine oder die mehreren elektrischen Kabel über eine Länge des aufklappbaren Wellschlauchs in diesem geführt sind.
-
Der Kabelbaum kann auch in dem Wellschlauch geführte Fluidleitungen umfassen.
-
Weiterhin wird ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Wellschlauchs vorgeschlagen, wobei der aufklappbare Wellschlauch durch Zweikomponentenextrusion hergestellt wird und wobei die erste Wellschlauchschale sowie die zweite Wellschlauchschale mit einer ersten Komponente und der Gelenkabschnitt sowie der Lippenabschnitt mit einer zweiten Komponente extrudiert werden, wobei der aufklappbare Wellschlauch eine Verrasteinrichtung zum Verrasten der ersten Wellschlauchschale mit der zweiten Wellschlauchschale beim Verbringen des Wellschlauchs von einem aufgeklappten Zustand in einen zusammengeklappten Zustand desselben aufweist.
-
Die erste Komponente ist beispielsweise ein PA, PE, PP, PTFE oder PVC, die zweite Komponente kann ein TPE sein. Die erste Komponente kann auch als harte Komponente und die zweite Komponente kann auch als weiche Komponente bezeichnet werden. Vorzugsweise wird der Wellschlauch unmittelbar nach dem Extrudieren einem Korrugator zugeführt, der die Rippen an die Wellschlauchschalen anformt. Optional kann auch eine dritte oder vierte Komponente vorgesehen sein, so dass die Wellschlauchschalen und/oder der Gelenkabschnitt und die Lippenabschnitte aus unterschiedlichen Werkstoffen gefertigt werden können.
-
Gemäß einer Ausführungsform wird der Lippenabschnitt nach oder bei dem Extrudieren in einer Längsrichtung des aufklappbaren Wellschlauchs geteilt.
-
Vorzugsweise wird der Lippenabschnitt mit Hilfe einer Schneideinrichtung mittig in zwei Lippenabschnitte aufgeteilt. Dadurch, dass beim Herstellen des Wellschlauchs aus keiner der Wellschlauchschalen ein Segment herausgeschnitten wird, ist das Verfahren besonders materialsparend und damit kostengünstig.
-
Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines aufklappbaren Wellschlauchs in einem aufgeklappten Zustand;
- 2 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht des aufklappbaren Wellschlauchs gemäß 1 in einem zusammengeklappten Zustand;
- 3 zeigt eine schematische Vorderansicht des aufklappbaren Wellschlauchs gemäß 1;
- 4 zeigt eine schematische Schnittansicht des Wellschlauchs gemäß der Schnittlinie IV-IV der 3;
- 5 zeigt eine weitere schematische Vorderansicht des Wellschlauchs gemäß 1;
- 6 zeigt eine schematische Schnittansicht des Wellschlauchs gemäß der Schnittlinie VI-VI der 5;
- 7 zeigt ein schematisches Blockdiagramm einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Herstellen des Wellschlauchs gemäß 1;
- 8 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform eines Spritzkopfs zum Durchführen des Verfahrens gemäß 7;
- 9 zeigt eine weitere schematische perspektivische Ansicht des Wellschlauchs gemäß 1;
- 10 zeigt eine schematische Seitenansicht des Wellschlauchs gemäß 1;
- 11 zeigt eine weitere schematische Vorderansicht des Wellschlauchs gemäß 1;
- 12 zeigt eine weitere schematische Seitenansicht des Wellschlauchs gemäß 1; und
- 13 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Wellschlauchs.
-
In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
-
Die 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines klappbaren, zusammenklappbaren oder aufklappbaren Wellschlauchs 1 in einem aufgeklappten Zustand. Die 2 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des Wellschlauchs 1 in einem zusammengeklappten Zustand. Der Wellschlauch 1 kann auch als Wellrohr bezeichnet werden. Der Wellschlauch 1 ist insbesondere für einen Einsatz im Automobilbereich geeignet. Der Wellschlauch 1 kann auch in beliebigen anderen Fahrzeugen oder in immobilen Anwendungen eingesetzt werden.
-
Der Wellschlauch 1 ist dazu eingerichtet, Leitungen 2 bis 8 aufzunehmen. Die Anzahl der Leitungen 2 bis 8 ist beliebig. Die Leitungen 2 bis 8 können einen Kabelbaum 9 bilden. Der Kabelbaum 9 kann auch den Wellschlauch 1 umfassen. Beispielsweise kann der Kabelbaum 9, wie in den 1 und 2 gezeigt, sieben Leitungen 2 bis 8 aufnehmen. Die Leitungen 2 bis 8 können beispielsweise elektrische Kabel oder Fluidleitungen sein. Der Wellschlauch 1 weist eine Längsrichtung L auf.
-
Die 3 zeigt eine schematische Vorderansicht des Wellschlauchs 1 in dem aufgeklappten Zustand ohne den Kabelbaum 9. Die 4 zeigt eine schematische Schnittansicht des Wellschlauchs 1 gemäß der Schnittlinie IV-IV der 3. Die 5 zeigt eine schematische Vorderansicht des Wellschlauchs 1 in dem zusammengeklappten Zustand. Im Folgenden wird auf die 3 bis 5 gleichzeitig Bezug genommen.
-
Der Wellschlauch 1 umfasst eine erste Wellschlauchschale 10 und eine zweite Wellschlauchschale 11. Die Wellschlauchschalen 10, 11 sind bogenförmig, insbesondere kreisbogenförmig, gekrümmt und können im Querschnitt jeweils beispielsweise die Form eines Zweidrittelkreises aufweisen. Die Wellschlauchschalen 10, 11 sind rohrförmig mit einer seitlichen Schlitzung. Die Wellschlauchschalen 10, 11 weisen jeweils eine Mittelachse M10 , M11 auf. Die Wellschlauchschalen 10, 11 können auch als Wellschlauchabschnitte bezeichnet werden.
-
Die erste Wellschlauchschale 10 und die zweite Wellschlauchschale 11 sind jeweils an einem ersten Endabschnitt 12, 13 mit Hilfe eines Gelenkabschnitts 14 verschwenkbar miteinander verbunden. Der Gelenkabschnitt 14 ist vorzugsweise als Filmscharnier ausgebildet. Der Gelenkabschnitt 14 ist stoffschlüssig mit der ersten Wellschlauchschale 10 und der zweiten Wellschlauchschale 11 verbunden. Der Gelenkabschnitt 14 ist aus einem anderen Material als die Wellschlauchschalen 10, 11 gefertigt. Beispielsweise sind die Wellschlauchschalen 10, 11 aus PA, PE, PP, PTFE oder PVC gefertigt. Der Gelenkabschnitt 14 ist vorzugsweise aus einem TPE, wie beispielsweise einem TPU, gefertigt. Insbesondere ist der Gelenkabschnitt 14 an die Wellschlauchschalen 10, 11 anextrudiert.
-
An einem dem ersten Endabschnitt 12, 13 jeweils gegenüberliegenden zweiten Endabschnitt 15, 16 der Wellschlauchschalen 10, 11 ist jeweils ein Lippenabschnitt 17, 18 vorgesehen. Die Lippenabschnitte 17, 18 sind aus einem anderen Material als die Wellschlauchschalen 10, 11 gefertigt. Vorzugsweise ist sowohl an dem zweiten Endabschnitt 15 der ersten Wellschlauchschale 10 als auch an dem zweiten Endabschnitt 16 der zweiten Wellschlauchschale 11 jeweils ein derartiger Lippenabschnitt 17, 18 vorgesehen. Die Lippenabschnitte 17, 18 sind stoffschlüssig mit den zweiten Endabschnitten 15, 16 verbunden. Der Gelenkabschnitt 14 und die Lippenabschnitte 17, 18 sind vorzugsweise aus demselben Material gefertigt. Die Lippenabschnitte 17, 18 sind aus einem weicheren Material gefertigt als die Wellschlauchschalen 10, 11. Vorzugsweise sind die Lippenabschnitte 17, 18 an die Wellschlauchschalen 10, 11 anextrudiert. Dadurch, dass die Lippenabschnitte 17, 18 aus einem weicheren Material gefertigt sind als die Wellschlauchschalen 10, 11 kann eine Beschädigung des Kabelbaums 9 beim Einbringen desselben in den aufgeklappten Wellschlauch 1 verhindert werden. In dem zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs 1 ist der Lippenabschnitt 17 im Inneren des Wellschlauchs 1 angeordnet. Aufgrund der Weichheit des Materials des Lippenabschnitts 17 kann auch bei Schwingungen und Vibrationen, das heißt, im Betrieb des Wellschlauchs 1, eine Beschädigung des Kabelbaums 9 durch einen Kontakt mit dem Lippenabschnitt 17 ausgeschlossen werden. Dies erhöht die Betriebszuverlässigkeit und die Lebensdauer des Kabelbaums 9.
-
Die erste Wellschlauchschale 10 umfasst eine Vielzahl an Wellen oder Rippen 19, die zumindest abschnittsweise um die erste Wellschlauchschale 10 umlaufen. Analog hierzu umfasst die zweite Wellschlauchschale 11 eine Vielzahl an Wellen oder Rippen 20, die zumindest abschnittsweise um die zweite Wellschlauchschale 11 umlaufen. Die Rippen 19, 20 sind in Längsrichtung L gleichmäßig voneinander beabstandet angeordnet. Zwischen zwei Rippen 19 ist jeweils ein Wellental oder Rippental 21 und zwischen zwei Rippen 20 ist jeweils ein Wellental oder Rippental 22 vorgesehen. Die erste Wellschlauchschale 10 weist in den Rippentälern 21 jeweils einen Innendurchmesser di21 und einen Außendurchmesser da21 auf, wobei der Außendurchmesser da21 um eine Materialdicke t101 größer ist als der Innendurchmesser di21 . Die Materialdicke t101 kann beispielsweise 0,1 bis 0,7 mm betragen. Die erste Wellschlauchschale10 weist an den Rippen 19 jeweils einen Innendurchmesser di19 und einen Außendurchmesser da19 auf, wobei der Außendurchmesser da19 um eine Materialdicke t102 größer als der Innendurchmesser di19 ist. Die Materialdicke t102 kann beispielsweise 0,1 bis 0,7 mm betragen. Vorzugsweise ist die Materialdicke t101 größer als die Materialdicke t102 .
-
Analog hierzu weist die zweite Wellschlauchschale 11 in den Rippentälern 22 jeweils einen Innendurchmesser di22 und einen Außendurchmesser da22 auf, wobei der Außendurchmesser da22 um eine Materialdicke t111 größer als der Innendurchmesser di22 ist. Die Materialdicke t111 kann der Materialdicke t101 entsprechen. Die zweite Wellschlauchschale 11 weist an den Rippen 20 ferner jeweils einen Innendurchmesser di20 und einen Außendurchmesser da20 auf, wobei der Außendurchmesser da20 um eine Materialdicke t112 größer als der Innendurchmesser di20 ist. Die Materialdicke t112 kann der Materialdicke t102 entsprechen. Vorzugsweise sind die Durchmesser da19 , di19 , da21 bzw. di21 der ersten Wellschlauchschale 10 jeweils kleiner als die korrespondierenden Durchmesser da20 , di20 , da22 bzw. di22 der zweiten Wellschlauchschale 11. Insbesondere heißt das, dass der Außendurchmesser da19 der ersten Wellschlauchschale 10 kleiner ist als sein korrespondierender Außendurchmesser da20 der zweiten Wellschlauchschale 11. Beispielsweise kann der Außendurchmesser da19 der ersten Wellschlauchschale 10 um 5 bis 15 %, bevorzugt um 6 bis 14 %, weiter bevorzugt um 7 bis 13 %, weiter bevorzugt um 8 bis 12 %, weiter bevorzugt um 9 bis 11 %, weiter bevorzugt um 10 % kleiner als der Außendurchmesser da20 der zweiten Wellschlauchschale 11 sein. Gleiches gilt für die Durchmesser di19 , da21 bzw. di21 und ihre korrespondierenden Durchmesser di20 , da22 bzw. di22 . Beispielsweise weist der Außendurchmesser da19 einen Wert von 20 mm und der Außendurchmesser da20 einen Wert von 21,2 mm auf.
-
Beim Verbringen des Wellschlauchs 1 von dem aufgeklappten Zustand in den zusammengeklappten Zustand wird die erste Wellschlauchschale 10 in der zweiten Wellschlauchschale 11 aufgenommen, so dass die Rippen 19 in den Rippen 20 zum Liegen kommen. Hierbei ist es vorteilhaft, dass der Außendurchmesser da19 dem Innendurchmesser di20 und der Außendurchmesser da21 dem Innendurchmesser di22 entspricht oder jeweils nur geringfügig größer oder kleiner als dieser ist. Hierdurch wird erreicht, dass die erste Wellschlauchschale 10 und/oder die zweite Wellschlauchschale 11 in dem zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs 1 vorspannungsfrei oder zumindest nur gering vorgespannt sind. Hierdurch wird beim Zusammenklappen des Wellschlauchs 1 und/oder im zusammengeklappten Zustand desselben eine übermäßige mechanische Belastung der Wellschlauchschalen 10, 11 verhindert. Hierdurch sind diese besonders langlebig und vor Beschädigungen geschützt.
-
Die Wellschlauchschalen 10, 11 umfassen jeweils einen Öffnungswinkel α10 , α11 . Der Öffnungswinkel α10 der ersten Wellschlauchschale 10 ist dabei gleich groß wie der Öffnungswinkel α11 der zweiten Wellschlauchschale 11. Die Öffnungswinkel α10 , α10 können sich in ihrer Größe auch geringfügig voneinander unterscheiden. Beispielsweise weisen die Öffnungswinkel α10 , α11 jeweils einen Wert zwischen 95 und 110° auf. Die Öffnungswinkel α10 , α11 sind jeweils als Winkel zwischen einer äußersten Kante der Lippenabschnitte 17, 18 und einer äußersten Kante des Gelenkabschnitts 14 definiert. Die erste Wellschlauchschale 10 weist ferner eine Öffnung A10 auf, die kleiner ist als der Innendurchmesser di21 . Die zweite Wellschlauchschale 11 weist eine Öffnung A11 auf, die kleiner als der Innendurchmesser di22 ist. Da die Wellschlauchschalen 10, 11 unterschiedliche Durchmesser di21 , di22 aber gleiche Öffnungswinkel α10 , α11 aufweisen, ist die Öffnung A11 zumindest geringfügig größer als die Öffnung A10 . Die Öffnungen A10 , A11 können auch gleich groß sein.
-
Beim Verbringen des Wellschlauchs 1 von dem in den 1, 3 und 4 gezeigten aufgeklappten Zustand in den in den 2 und 5 gezeigten zusammengeklappten Zustand wird die erste Wellschlauchschale 10 zumindest teilweise in der zweiten Wellschlauchschale 11 aufgenommen. Beim Zusammenklappen des Wellschlauchs 1 wird die Öffnung A11 aufgeweitet und die Öffnung A10 gestaucht. Hierbei verformen sich die erste Wellschlauchschale 10 und/oder die zweite Wellschlauchschale 11 federelastisch. Wie die 5 zeigt, überdecken sich die erste Wellschlauchschale 10 und die zweite Wellschlauchschale 11 mit einem Überdeckungswinkel 6, der als Winkel zwischen äußersten Kanten der Lippenabschnitte 17, 18 definiert ist. Der Überdeckungswinkel ß beträgt beispielsweise 40 bis 190°, bevorzugt 50 bis 180°, weiter bevorzugt 60 bis 170°. Insbesondere kann der Überdeckungswinkel auch kleiner als 150°, beispielsweise 70°, 80°, 90°, 100°, 110°, 120°, 130° oder 140°, sein. Der Überdeckungswinkel ß kann 70° ± 10°, 80° ± 10°, 90° ± 10°, 100° ± 10°, 110° ± 10°, 120° ± 10°, 130° ± 10° oder 140° ± 10°, sein. Der Überdeckungswinkel ß kann alternativ auch größer als 150°, beispielsweise 155°, 160°, 165°, 170°, 175° oder 180°, sein. Der Überdeckungswinkel ß kann beispielweise 155° ± 10°, 160° ± 10°, 165°± 10°, 170° ± 10°, 175° ± 10° oder 180° ± 10° sein. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Wellschlauchs 1 ist der Überdeckungswinkel ß größer gleich 160°, beispielsweise 160 bis 170°.
-
Die 6 zeigt eine Schnittansicht des Wellschlauchs 1 gemäß der Schnittlinie VI-VI der 5. Der Wellschlauch 1 umfasst ferner eine Verrasteinrichtung 23 zum Verrasten der ersten Wellschlauchschale 10 mit der zweiten Wellschlauchschale 11 beim Verbringen des Wellschlauchs 1 von dem aufgeklappten Zustand in den zusammengeklappten Zustand. Die erste Wellschlauchschale 10 und die zweite Wellschlauchschale 11 weisen jeweils die umlaufenden Rippen 19, 20 auf, die in dem zusammengeklappten Zustand des Wellschlauchs 1 ineinander greifen. Wie die 6 zeigt, verjüngen sich die Rippen 19 in Richtung des zweiten Endabschnitts 15 der ersten Wellschlauchschale 10. Die Verrasteinrichtung 23 weist an den Rippen 19 der ersten Wellschlauchschale 10 vorgesehene Rastnasen 24 und an den Rippen 20 der zweiten Wellschlauchschale 11 vorgesehene Rasthaken 25 auf, wobei die Rastnasen 24 dazu eingerichtet sind, formschlüssig in die Rasthaken 25 einzugreifen.
-
Jeder Rippe 19 können dabei zwei einander gegenüberliegende Rastnasen 24 zugeordnet sein und jeder Rippe 20 können zwei einander gegenüberliegend angeordnete Rasthaken 25 zugeordnet sein. Die Rastnasen 24 und die Rasthaken 25 können zumindest teilweise um den Wellschlauch 1 umlaufen. Beim Verrasten der Rastnasen 24 mit den Rasthaken 25 werden die Rastnasen 24 und/oder die Rasthaken 25 federelastisch verformt. Die Rastnasen 24 sind dazu eingerichtet, in einer radialen Richtung r1 (5), das heißt von einer Mittelachse M1 radial nach außen, des Wellschlauchs 1 formschlüssig in die Rasthaken 25 einzugreifen.
-
Mit Hilfe der Verrasteinrichtung 23 kann ein ungewolltes Aufklappen oder Öffnen des Wellschlauchs 1 zuverlässig verhindert werden.
-
Bei einem in der 7 schematisch mit Hilfe eines Blockdiagramms gezeigten Verfahren zum Herstellen eines derartigen Wellschlauchs 1 wird der Wellschlauch 1 in einem Schritt S1 mit Hilfe eines in der 8 in einer schematischen Schnittansicht gezeigten Spritzkopfs 26 durch Zweikomponentenextrusion hergestellt. Der Spritzkopf 26 umfasst einen ersten Anschlussflansch 27, an den ein Hauptextruder oder erster Extruder zum Plastifizieren einer ersten oder harten Komponente anschließbar ist. Die erste Wellschlauchschale 10 sowie die zweite Wellschlauchschale 11 sind aus der ersten Komponente gefertigt. Die erste Komponente ist PA, PE, PP, PTFE oder PVC. Der Anschlussflansch 27 ist an einem Gehäuse 28 des Spritzkopfs 26 angeordnet. Der Spritzkopf 26 umfasst weiterhin einen Plattenverteiler oder eine Verteilerplatte 29, die ebenfalls mit dem Gehäuse 28 verbunden ist. An der Verteilerplatte 29 ist ein zweiter Anschlussflansch 30 angeschlossen. An den zweiten Anschlussflansch 30 ist ein Nebenextruder oder zweiter Extruder zum Plastifizieren einer zweiten oder weichen Komponente anschließbar. Die Lippenabschnitte 17, 18 und/oder der Gelenkabschnitt 14 sind aus der zweiten Komponente gefertigt. Die zweite Komponente ist ein TPE.
-
In dem Gehäuse 28 ist ferner ein Schmelzeteiler oder sogenannter Torpedo 31 aufgenommen, dessen Querschnitt sich in einer Flussrichtung R der plastifizierten ersten Komponente kontinuierlich aufweitet. In Flussrichtung R dem Torpedo 31 nachgeordnet ist die Verteilerplatte 29 vorgesehen, in der die plastifizierte zweite Komponente der plastifizierten ersten Komponente zugeführt wird. Stromabwärts der Verteilerplatte 29 ist eine Einspritzdüse oder Formdüse 32 angeordnet, die dem Wellschlauch 1 die gewünschte Geometrie gibt. Hierbei weist der Wellschlauch 1 unmittelbar nach der Formdüse 32 zunächst noch keine Rippen 19, 20 auf. Deshalb ist der Formdüse 32 ein in der 8 nicht gezeigter Korrugator nachgeordnet, der den noch nicht abgekühlten Wellschlauch 1 derart umformt, dass die Rippen 19, 20 gebildet werden.
-
Die Lippenabschnitte 17, 18 sind stromabwärts der Formdüse 32 zunächst noch stoffschlüssig miteinander verbunden. In einem Schritt S2 werden die materialeinstückig miteinander verbundenen Lippenabschnitte 17, 18 nach oder bei dem Extrudieren in der Längsrichtung L des Wellschlauchs 1 derart geteilt, dass zwei voneinander getrennte Lippenabschnitte 17, 18 gebildet werden. Das Teilen der Lippenabschnitte 17, 18 wird vorzugsweise stromabwärts des Korrugators vorgenommen.
-
Die 9 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht des Wellschlauchs 1. Die 10 zeigt eine schematische Seitenansicht des Wellschlauchs 1 mit Blick auf die Lippenabschnitte 17, 18. Die 11 zeigt eine schematische Vorderansicht des Wellschlauchs 1 und die 12 zeigt eine weitere schematische Seitenansicht des Wellschlauchs 1 mit Blickrichtung auf den Gelenkabschnitt 14. Die 9 bis 12 zeigen den Wellschlauch 1 nach dem Schritt S1 also vor dem Teilen der Lippenabschnitte 17, 18.
-
Wie die 9, 11 und 12 zeigen, sind die Rippen 19, 20 im Bereich des Gelenkabschnitts 14 unterbrochen, so dass dieser ein Filmscharnier zwischen den Wellschlauchschalen 10, 11 bildet. Wie in der 12 weiter zu erkennen ist, verjüngen sich die Rippen 19 zumindest im Bereich der Verrasteinrichtung 23, so dass diese von innen in die Rippen 20 einschnappbar sind. Die Lippenabschnitte 17, 18 können im Schritt S2 beispielsweise mit Hilfe einer Schneideinrichtung wie einer Schneide oder einer Laserschneideinrichtung mittig geteilt werden.
-
Die 13 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des Wellschlauchs 1 mit Blickrichtung auf den Gelenkabschnitt 14. Der Wellschlauch 1 gemäß der 13 unterscheidet sich von der Ausführungsform des Wellschlauchs 1 gemäß der 1 bis 6 und 9 bis 12 nur dadurch, dass der Gelenkabschnitt 14 nicht als glattes Filmscharnier ausgebildet ist sondern sich abwechselnd angeordnete Wellen oder Rippen 33 und Wellentäler oder Rippentäler 34 umfasst. Die Rippen 33 können als Fortsetzungen der Rippen 19, 20 ausgebildet sein.
-
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Wellschlauch
- 2
- Leitung
- 3
- Leitung
- 4
- Leitung
- 5
- Leitung
- 6
- Leitung
- 7
- Leitung
- 8
- Leitung
- 9
- Kabelbaum
- 10
- Wellschlauchschale
- 11
- Wellschlauchschale
- 12
- Endabschnitt
- 13
- Endabschnitt
- 14
- Gelenkabschnitt
- 15
- Endabschnitt
- 16
- Endabschnitt
- 17
- Lippenabschnitt
- 18
- Lippenabschnitt
- 19
- Rippe
- 20
- Rippe
- 21
- Rippental
- 22
- Rippental
- 23
- Verrasteinrichtung
- 24
- Rastnase
- 25
- Rasthaken
- 26
- Spritzkopf
- 27
- Anschlussflansch
- 28
- Gehäuse
- 29
- Verteilerplatte
- 30
- Anschlussflansch
- 31
- Torpedo
- 32
- Formdüse
- 33
- Rippe
- 34
- Rippental
- A10
- Öffnung
- A11
- Öffnung
- da19
- Durchmesser
- da20
- Durchmesser
- da21
- Durchmesser
- da22
- Durchmesser
- di19
- Durchmesser
- di20
- Durchmesser
- di21
- Durchmesser
- di22
- Durchmesser
- L
- Längsrichtung
- M1
- Mittelachse
- M10
- Mittelachse
- M11
- Mittelachse
- R
- Flussrichtung
- r1
- Radiale Richtung
- S1
- Schritt
- S2
- Schritt
- t101
- Materialdicke
- t102
- Materialdicke
- t111
- Materialdicke
- t112
- Materialdicke
- α10
- Öffnungswinkel
- α11
- Öffnungswinkel
- 6
- Überdeckungswinkel