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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Rundum-Erfassung von Objekten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Demnach umfasst die Vorrichtung: einen an einem Drehpunkt drehbar gelagerten ersten Ausleger, wobei der erste Ausleger im Bereich seines äußeren Endes eine Aufnahme für ein optisches Gerät, nämlich für eine Kamera oder einen Scanner, aufweist; einen an dem Drehpunkt drehbar gelagerten zweiten Ausleger, welcher dem ersten Ausleger im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnet ist und mit diesem in einer Wirkverbindung steht, wobei an dem zweiten Ausleger im Bereich seines äußeren Endes eine Rückwand angeordnet ist, welche sich von dem zweiten Ausleger gesehen nach unten erstreckt; und wobei ein optisch zu erfassendes Objekt unterhalb des Drehpunkts und innerhalb einer Verbindungslinie zwischen der Aufnahme und der Rückwand anordenbar ist.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Bausatz mit Einzelteilen zur Herstellung einer genannten Vorrichtung.
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Es ist bekannt, unterschiedliche Objekte aus verschiedenen Blickwinkeln optisch zu erfassen. Beispielsweise erwartet ein Interessent für ein Kraftfahrzeug üblicherweise, dieses im Rahmen eines Angebots auf einer Internet-Plattform (sei es eines der gängigen Kfz-Markt-Portale, eine Auktions-Plattform, ein Kleinanzeigenportal, o. dgl.) in einer Reihe unterschiedlicher Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können.
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Auch sonstige gebrauchte oder neue Güter jeglicher vorstellbarer Art, beispielsweise Smartphones, Kameras, Kunstgegenstände, und viele andere mehr, werden üblicherweise im Rahmen einer Mehrzahl von fotografischen Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln angeboten oder beworben.
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Bei der Erstellung dieser Aufnahmen ändert sich jedoch zwischen den Einzelaufnahmen oft unwillkürlich der Abstand und die Haltung (Winkel, Höhe) der Kamera sowie der hinter dem Objekt befindliche Hintergrund. Des Weiteren ist der Winkelabstand zwischen den Einzelaufnahmen oft willkürlich gewählt und unterscheidet sich stark, so dass die Darstellung der Einzelaufnahmen in der Regel ein unprofessionelles Bild abgibt und insgesamt nur ein unbefriedigendes Ergebnis liefert.
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Es ist anderseits bekannt, Objekte, beispielsweise Kfz-Neuwagen auf Messen, auf Drehscheiben zu präsentieren, um dem Besucher eine Rundum-Ansicht des Objekts zur Verfügung zu stellen. Eine Erfassung mit einem optischen Gerät (nämlich insbesondere mit einer Kamera oder mit einem Scanner) des sich drehenden Objekts wäre dabei jedoch nach wie vor mit den oben aufgeführten Nachteilen behaftet. Des Weiteren sind genannte Drehscheiben sehr kostenintensiv, wenig mobil und kaum auf Objekte sich ändernder Ausmaße anpassbar. Ferner sind Drehscheiben nur für die Aufnahme bestimmter Objekte geeignet, und sind unter anderem nicht für schwere oder schwer bewegbare, zu große, verschmutzte oder nasse Objekte einsetzbar.
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Die optische Rundum-Erfassung einer Vielzahl von verschiedenen Objekten, bspw. im Rahmen der Tätigkeit semiprofessioneller oder professioneller Anbieter von unterschiedlichen Objekten im Internet, ist sehr zeitaufwändig und war bisher weder automatisch noch in standardisierter Weise mit untereinander vergleichbaren Ergebnissen durchführbar.
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JP 2013-152332 A sowie
WO 2013/130664 A8 offenbaren jeweils Vorrichtungen der eingangs genannten Art. Die dort gezeigten Vorrichtungen eignen sich dabei zur optischen Erfassung kleinerer Objekte.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zumindest eines der obigen Probleme zu lindern.
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Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Beitrag zu einer verbesserten optischen Rundum-Erfassung von Objekten zu liefern.
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Einen Beitrag zur Lösung mindestens einer der vorstehend genannten Aufgaben leistet eine Vorrichtung zur optischen Rundum-Erfassung von Objekten mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den hierzu nachgeordneten Ansprüchen.
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Einen Beitrag zur Lösung mindestens einer der vorstehend genannten Aufgaben leistet ferner ein Bausatz mit Einzelteilen zur Herstellung einer genannten Vorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 6.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich vergleichsweise große Objekte rundum optisch erfassen, bspw. zum Verkauf angebotene Kfz.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine standardisierte Rundum-Erfassung von Objekten ermöglicht. So können mit der Vorrichtung beliebig viele Einzelaufnahmen in genau festlegbaren, jedoch frei wählbaren Winkelabständen erfolgen, wobei die Kameraeinstellung ansonsten exakt gleich bleiben kann. Dazu kann die Vorrichtung, insbesondere mithilfe einer automatischen Steuerung, eine komplette 360°-Drehung um das zu erfassende Objekt ausführen. Während dieser Drehung können von dem optischen Gerät Einzelaufnahmen des Objekts in beliebig kleinen oder großen Winkelabständen erstellt werden. Die erstellten Einzelaufnahmen verfügen dabei alle über denselben Bildhintergrund und sind in Bezug auf das Objekt mit derselben Kameraposition und -abstand erstellt worden.
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Eine Auswahl einzelner Aufnahmen des Objekts in verschiedenen Winkelansichten kann somit bspw. in ein Verkaufsangebot aufgenommen werden, anderseits lassen sich sehr fein unterteilte Einzelaufnahmen in eine virtuelle, bspw. mit der Computermaus bewegbare und ggf. im Internet abrufbare, Rundumansicht des Objekts überführen, welche von einem Benutzer abgerufen und in jeder frei wählbaren Ansicht betrachtet werden kann. Der Benutzer kann somit praktisch virtuell um das Objekt herumgehen und dieses betrachten.
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Mit der Vorrichtung kann eine große Anzahl von Objekten mit einem standardisierten Ablauf optisch erfasst werden. Ein Bediener muss dabei lediglich das Objekt positionieren und nach der Erfassung gegen das nächste Objekt austauschen.
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Bei fotografischen Aufnahmen stellt die erfindungsgemäß vorgesehene Rückwand einen stets gleich bleibenden Hintergrund für die rund um das Objekt getätigten Einzelaufnahmen bereit. Im Falle einer fotografischen Erfassung kann die Rückwand eine Leinwand mit neutraler Farbgebung, bspw. mattweiß oder beige, sein.
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Handelt es sich bei der optischen Rundum-Erfassung bspw. um einen optischen Scan, kann auch in diesem Aspekt mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Rückwand ein besonders geeigneter Hintergrund für die Aufnahme bereitgestellt werden.
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Weitere erhebliche Verbesserungen des Stands der Technik können erreicht werden, wenn als Rückwand ein aus der Bluescreen- bzw. Greenscreen-Technik (farbbasierte Bildfreistellung) bekannter Hintergrund bereitgestellt wird. Das erfasste Objekt lässt sich so besonders einfach virtuell verarbeiten, da für jede Einzelaufnahme in jeder beliebigen Winkelposition bereits automatisch ein retuschierbarer Hintergrund vorhanden ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung lässt sich jedoch auch in sehr viel kleinerem Maßstab bereitstellen, bspw. zur optischen Erfassung von Gegenständen des täglichen Bedarfs, wie Unterhaltungselektronik, Bekleidung, Schuhe, Schmuck, Kunstgegenstände, oder Einrichtungsgegenstände. Mit der vorgeschlagenen Vorrichtung kann demnach für den privaten, semiprofessionellen oder professionellen Einsatz eine Vorrichtung hergestellt werden, welche eine standardisierte und somit stets vergleichbare optische Erfassung von Objekten ermöglicht. Dies ist insbesondere interessant für den Einsatz beim Anbieten von Objekten in Auktions- oder sonstigen Internetplattformen.
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Als eine im Wesentlichen gegenüberliegende Anordnung von erstem und zweitem Ausleger im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird eine Anordnung verstanden, welche es erlaubt, dass die optische Achse eines am ersten Ausleger angeordneten optischen Geräts eine Rückwand zu treffen vermag, welche von dem zweiten Ausleger gehalten wird. Insofern ist eine Anordnung von erstem und zweitem Ausleger mit einem Winkel von 180° zwar bevorzugt, jedoch nicht zwingend vorgesehen. Es wird allerdings konkret eine Ausführungsform vorgeschlagen, in welcher der zweite Ausleger dem ersten Ausleger gegenüberliegend angeordnet ist.
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Als eine Wirkverbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Ausleger wird eine Verbindung zwischen den Auslegern verstanden, welche bei einer Drehung des ersten Auslegers um den Drehpunkt zwangsläufig ein entsprechendes Mitdrehen des zweiten Auslegers induziert. Bei der Wirkverbindung kann es sich bspw. um einen Materialschluss, Formschluss, Kraftschluss, oder eine Mischung hiervon, zwischen dem ersten und dem zweiten Ausleger, handeln.
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Als Verbindungslinie zwischen der Aufnahme und der Rückwand wird eine beliebige Linie verstanden, welche, ausgehend von der Aufnahme, die Rückwand an einem beliebigen Punkt zu treffen vermag. Eine solche Verbindungslinie ist daher ausdrücklich nicht auf die Verbindung zwischen der Aufnahme und dem Mittelpunkt der Rückwand beschränkt.
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Mit den Merkmalen des Anspruchs 6 wird einen Bausatz mit Einzelteilen zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgeschlagen. Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Bausatz bezieht sich dabei ausdrücklich auch auf sämtliche hier offenbarten vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Im Folgenden werden die erfindungsgemäßen Aspekte weiter erörtert, wozu teilweise auf nicht limitierende Ausführungsbeispiele sowie vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung Bezug genommen wird. Die nachstehend erörterten vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich dabei alleine oder wahlweise auch in jeder beliebigen Kombination realisieren.
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Bei der Aufnahme für ein optisches Gerät handelt es sich um eine Aufnahme für eine Kamera oder einen Scanner.
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Im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Vorrichtung ferner ein an der genannten Aufnahme angeordnetes optisches Gerät.
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Ein fakultativ von der Vorrichtung umfasstes optisches Gerät kann dabei, im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform, so an der genannten Aufnahme für ein optisches Gerät angeordnet sein, dass eine seitens des Geräts vorgegebene optische Achse auf die Rückwand trifft.
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Bei einem fakultativ von der Vorrichtung umfassten optischen Gerät handelt es sich um eine Kamera oder einen Scanner.
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Die Vorrichtung kann ggf. eine Steuerung umfassen, welche eine automatische optische Erfassung von Objekten ohne weitere Benutzereingriffe durchzuführen vermag. Insbesondere bei mittelgroßen oder kleinen Vorrichtungen für den privaten oder semiprofessionellen Einsatz könnte eine solche Steuerung als Smartphone-App vorliegen und eine Steuerung der Vorrichtung über das Smartphone oder Tablet des Benutzers könnte ermöglicht werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist der zweite Ausleger zwei oder mehrere Teilausleger auf. Dies erweist sich als besonders vorteilhaft bei größeren Vorrichtungen mit entsprechend großer Rückwand. So kann auch eine Rückwand mit größeren Abmessungen sicher gehalten und bewegt werden.
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Dabei sind die Teilausleger fächerartig voneinander beabstandet. So wird eine gleichmäßige Aufnahme und Verteilung der Masse der Rückwand erreicht.
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Auch fächerartig voneinander beabstandete Teilausleger eines zweiten Auslegers werden dabei im Kontext der vorliegenden Erfindung als dem ersten Ausleger im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnet angesehen.
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Im Rahmen einer weiterführenden vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung kann diese an die Größe des zu erfassenden Objekts angepasst werden. Dazu kann die Aufnahme für das optische Gerät entlang des ersten Auslegers verschiebbar sein, und/oder kann die Rückwand entlang des zweiten Auslegers verschiebbar sein. Sowohl die Aufnahme als auch die Rückwand werden dabei jedoch im Allgemeinen weiterhin im Bereich des äußeren Endes des jeweiligen Auslegers angeordnet sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung weist die Rückwand eine nach außen gerichtete Wölbung auf. So kann die Rückwand in Bezug auf ein gegenüberliegendes optisches Gerät einen großen Winkelbereich abdecken, bleibt aber gleichzeitig in praktischer Weise verschwenkbar.
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Als besonders vorteilhaft erweist sich dabei eine Ausführungsform, bei der die Wölbung der Rückwand einen Innenwinkel von etwa 180°, und insbesondere von 180°, einschließt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Rückwand die Form eines Ausschnitts aus einem Kreiszylindermantel auf. Besonders bevorzugt ist dabei eine Form, welche sich ergibt, wenn eine rechteckige Grundfläche senkrecht zur Zylinderachse durch den Mantel geführt wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ferner ein Tragwerk auf, an dessen Unterseite der Drehpunkt angeordnet ist. Das Tragwerk kann demnach die sonstigen Teile der Vorrichtung halten.
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Das Tragwerk kann bevorzugt ein Gerüst mit vier oder drei Stützen aufweisen. Das Gerüst kann aus Fachwerkstreben gebildet sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ferner einen von dem Tragwerk gehaltenen Unterstützungsring auf, an dem, mittelbar oder unmittelbar, der erste Ausleger und/oder der zweite Ausleger im Bereich zwischen dem inneren und dem äußeren Ende des Auslegers radial verschiebbar eingreifen. So lassen sich insbesondere lange Ausleger einer großen Vorrichtung zusätzlich in axialer Richtung abstützen, wobei die Drehbarkeit jedoch gewahrt bleibt. Einer Durchbiegung der Ausleger wird so entgegengewirkt. So lässt sich insbesondere die Gewichtskraft einer großen Rückwand noch weiter verbessert aufnehmen und in das Tragwerk einleiten.
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Das Tragwerk kann dabei auch weitere Bauelemente aufnehmen, bspw. Mittel zur Beleuchtung des zu erfassenden Objekts.
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Muss eine besonders schwere Rückwand gehalten werden, kann diese, in einer weiteren vorteilhaften Ausführung, zusätzlich auf Rollen abgestützt sein, welche an der Unterseite der Rückwand angeordnet sind und auf dem Boden laufen.
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Die Bauteile einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie sämtlicher vorstehend erläuterter Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, sei es einzeln oder in beliebiger Kombination, können dabei jeweils auch Gegenstand eines erfindungsgemäßen Bausatzes sein.
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Ergänzend bzw. zusätzlich zu den bereits erörterten vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre werden in der Zeichnung im Umfang der 1 bis 4 dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung im Folgenden näher erläutert. Die anhand der Zeichnung erörterten Beispiele schränken die Erfindung jedoch nicht auf die gezeigten Beispiele ein. Bei der Erörterung der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre aufgezeigt.
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Es zeigen:
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1 in einer schematisch dargestellten, seitlichen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 in einer weiteren schematischen Darstellung eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß 1,
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3 in einer perspektivischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
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4 eine von schräg unten gesehene, perspektivische Darstellung eines Ausschnitts aus dem mittleren oberen Bereich der Ausführungsform gemäß 3.
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1 zeigt in einer schematisch dargestellten, seitlichen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur optischen Rundum-Erfassung eines schematisch angedeuteten Objekts 12. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 umfasst einen an einem Drehpunkt 14 drehbar gelagerten ersten Ausleger 16, wobei der erste Ausleger 16 im Bereich seines äußeren Endes eine Aufnahme 18 für ein optisches Gerät 20 aufweist.
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Ferner umfasst ist ein an dem Drehpunkt 14 drehbar gelagerten zweiten Ausleger 22, welcher dem ersten Ausleger 16 im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnet ist und mit diesem in einer Wirkverbindung steht, wobei an dem zweiten Ausleger 22 im Bereich seines äußeren Endes eine Rückwand 24 angeordnet ist, welche sich von dem zweiten Ausleger 22 gesehen nach unten erstreckt.
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Dabei ist ein optisch zu erfassendes Objekt 12 unterhalb des Drehpunkts 14 und innerhalb einer Verbindungslinie zwischen der Aufnahme 18 und der Rückwand 24 anordenbar.
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Die Vorrichtung 10 verfügt dabei über mehrere Aufnahmen 18, an denen wahlweise ein optisches Gerät 20 anbringbar ist. Diese Aufnahmen 18 sind hier an einer nach unten abgewinkelten Verlängerung des ersten Auslegers 16 ausgebildet und befinden sich am äußeren Ende des ersten Auslegers 16.
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Die in 1 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 umfasst ferner ein optisches Gerät 20, nämlich hier eine Kamera 26, welches an einer der Aufnahmen 18 so angeordnet ist, dass eine seitens des Geräts 20 vorgegebene optische Achse auf die Rückwand 24 trifft. Die Rückwand 24 besteht hier aus einer Leinwand 28, welche vorzugsweise eine neutrale Farbe aufweist.
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Die Rückwand 24 weist ferner eine nach außen gerichtete Wölbung auf, welche im vorliegenden Beispiel einen Innenwinkel von 180° einschließt (vgl. 2). Im Konkreten weist die Rückwand 24 hier die Form eines Ausschnitts aus einem Kreiszylindermantel auf, oder, mit anderen Worten, entspricht einem Segment aus einem kreiszylindrischen Mantel. So deckt die Rückwand 24 in Bezug auf das optische Gerät 20 einen breiten Winkel ab, bleibt jedoch möglichst kompakt, was die Drehbarkeit der Vorrichtung 10 begünstigt.
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Mit dem Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 ist eine standardisierte Rundum-Erfassung von Objekten 12 ermöglicht. Mit der Vorrichtung 10 können beliebig viele Einzelaufnahmen des Objekts 12 mit genau festlegbaren, jedoch frei wählbaren Winkelabständen zwischen den einzelnen Aufnahmen des optischen Geräts 20 (hier Kamera 26) erfolgen. Dazu kann die Vorrichtung 10 eine komplette 360°-Drehung um das Objekt 12 ausführen. Während dieser Drehung können von dem optischen Gerät 20 Einzelaufnahmen des Objekts 12 in beliebig kleinen oder großen Winkelabständen erstellt werden. Die erstellten Einzelaufnahmen verfügen dabei alle über denselben Bildhintergrund, welcher nämlich von der automatisch mitdrehenden Rückwand 24 (hier Leinwand 28) bereitgestellt wird. Des Weiteren können sämtliche Einzelaufnahmen trotz der Verschwenkung des optischen Geräts 20 mit gleich bleibender Haltung bzw. Ausrichtung und Abstand des optischen Geräts in Bezug auf das Objekt 12 erstellt werden.
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Mit der Vorrichtung 10 kann eine große Anzahl von Objekten 12 mit einem standardisierten Ablauf optisch erfasst werden. Ein Bediener muss dabei lediglich das Objekt 12 positionieren und nach der optischen Rundum-Erfassung gegen das nächste Objekt 12 austauschen.
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Es sei betont, dass das optische Gerät 20 in ebenso vorteilhafter Weise alternativ auch einen Scanner aufweisen könnte. Eine geeignete Rückwand 24 kann dabei für jeden Einsatzzweck individuell gewählt werden, ohne von dem allgemeinen Erfindungsgedanken abzuweichen.
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2 zeigt in einer weiteren schematischen Darstellung eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 10 gemäß 1. Zur Erläuterung der dargestellten Merkmale wird auf die Ausführungen zu 1 verwiesen.
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In dieser Darstellung wird die Wölbung der Rückwand 24 besonders deutlich. Ferner ist erkennbar, dass der zweite Ausleger 22 hier in Form einer V-förmigen Verstrebung ausgebildet ist.
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3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 110 zur optischen Rundum-Erfassung eines Objekts 112 (hier ein Kfz). Die Vorrichtung 110 weist einen Drehpunkt 114 auf, an dem ein erster Ausleger 116 drehbar gelagert ist. Der erste Ausleger 116 weist im Bereich seines äußeren Endes wiederum eine Aufnahme 118 für ein optisches Gerät 120 (hier eine Kamera 126) auf. Ferner ist vorgesehen ein an dem Drehpunkt 114 drehbar gelagerter zweiter Ausleger 122, an welchem im Bereich seines äußeren Endes eine Rückwand 124 (hier Leinwand 128) angeordnet ist, welche sich von dem zweiten Ausleger 122 gesehen nach unten erstreckt. Das optisch zu erfassende Objekt 112 ist unterhalb des Drehpunkts 114 und innerhalb einer Verbindungslinie zwischen der Aufnahme 118 und der Rückwand 124 angeordnet.
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Die in 3 dargestellte Vorrichtung 110 weist ferner ein Tragwerk 130 auf, an dessen Unterseite der Drehpunkt 114 angeordnet bzw. ausgebildet ist. Das Tragwerk 130 umfasst vier Stützen und besteht hier aus Fachwerkträgern.
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Das Tragwerk 130 hält somit die beiden Ausleger 116, 122 mitsamt dem optischen Gerät 120 und der Rückwand 124. Im Betrieb der Vorrichtung drehen sich die beiden miteinander in Wirkverbindung stehenden Ausleger 116, 122 unterhalb des fest stehenden Tragwerks 130 und oberhalb des Bodens.
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Bei dieser Vorrichtung weist der zweite Ausleger 122 ferner drei Teilausleger 1221, 1222, 1223 auf, welche zusammen den zweiten Ausleger 122 bilden. Die Teilausleger 1221, 1222, 1223 sind fächerartig voneinander beabstandet, wobei jeder der Teilausleger 1221, 1222, 1223 dennoch als dem ersten Ausleger 116 im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnet angesehen wird.
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Durch die Teilausleger 1221, 1222, 1223 kann die seitens der Rückwand 124 ausgeübte Gewichtskraft noch besser aufgenommen und verteilt werden.
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Die Rückwand 124 weist hier erneut eine nach außen gerichtete Wölbung auf, welche einen Innenwinkel von 180° einschließt.
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Zur weiteren Erhöhung der Stabilität der Vorrichtung 110 sind die äußeren Enden des ersten Auslegers 116 sowie der Teilausleger 1221, 1222 und 1223 miteinander verbunden, bspw. durch Drahtseile.
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Zur allgemeinen Funktionsweise und zu allgemeinen Vorteilen der Vorrichtung 110 wird ansonsten auf die entsprechenden Ausführungen zur Vorrichtung 10 gemäß den 1 und 2 verwiesen.
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Eine zur optischen Erfassung von Kfz geeignete Vorrichtung 110 kann beispielsweise einen Radius (entsprechend der Länge der Ausleger 116, 122) von ca. 4m bei einer Kantenlänge des Tragwerks 130 von ca. 8m aufweisen.
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4 zeigt eine von schräg unten gesehene, perspektivische Darstellung eines Ausschnitts aus dem mittleren oberen Bereich der Ausführungsform der Vorrichtung 110 gemäß 3.
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Über die bereits anhand von 3 beschriebenen Einzelheiten hinaus ist hier in größerer Darstellung besonders gut ein von dem Tragwerk 130 gehaltener Unterstützungsring 132 erkennbar, an dem die Ausleger 116, 1221, 1222, 1223 mittelbar und im Bereich zwischen dem inneren und dem äußeren Ende des jeweiligen Auslegers radial verschiebbar eingreifen.
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Der Unterstützungsring 132 befindet sich dabei unterhalb des Tragwerks 130 und wird über geeignete Verstrebungen von einem auf dem Tragwerk angeordneten Rahmen 134 gehalten.
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An den Auslegern 116, 1221, 1222, 1223 sind Eingriffselemente 136 angebracht, welche in geeigneter Weise radial verschwenkbar, allerdings axial fixiert, in den Unterstützungsring 132 eingreifen und die anfallende Gewichtskraft in den Unterstützungsring 132 einleiten können.
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Auf dem Tragwerk 130 befinden sich weiterhin mehrere Elemente einer indirekten Beleuchtung 138.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 110
- Vorrichtung (zur optischen Rundum-Erfassung von Objekten)
- 12, 112
- Objekt
- 14, 114
- Drehpunkt
- 16, 116
- erster Ausleger
- 18, 118
- Aufnahme (für ein optisches Gerät)
- 20, 120
- optisches Gerät
- 22, 122
- zweiter Ausleger
- 1221
- Teilausleger (zweiter Ausleger)
- 1222
- Teilausleger (zweiter Ausleger)
- 1223
- Teilausleger (zweiter Ausleger)
- 24, 124
- Rückwand
- 26, 126
- Kamera (optisches Gerät)
- 28, 128
- Leinwand
- 130
- Tragwerk
- 132
- Unterstützungsring
- 134
- Rahmen
- 136
- Eingriffselement
- 138
- Beleuchtung