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Die Erfindung betrifft eine Gefäßhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Gefäßhaltevorrichtungen für Kraftfahrzeuge sind bekannt. Die Gefäßhaltevorrichtungen sind im allgemeinen in einem Kraftfahrzeuginterieurbauteil des Kraftfahrzeugs mehr oder weniger sichtbar aufgenommen und bei Bedarf in eine Nutzposition, somit in Betrieb, zu bringen, so dass die Gefäßhaltevorrichtung ein Gefäß aufnehmen kann. Die Gefäßhaltevorrichtungen, umfassend ein Bodenhalteelement zur waagerechten Abstützung des Gefäßes sowie ein Umfanghalteelement zur vertikalen Abstützung des Gefäßes, sind je nach Komplexibilität ihres Aufbaus unterschiedliche Bewegungen ausführbar ausgestaltet und weisen häufig hintereinanderschaltete unterschiedliche Bewegungen auf.
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So geht aus der Patentschrift
DE 195 43 925 C1 eine Gefäßhaltevorrichtung hervor, deren Bodenhalteelement und Umfanghalteelement um eine Drehachse aus einer ersten Endlage, in welcher die Gefäßhaltevorrichtung in einem Armaturenbrett verstaut aufgenommen ist, in eine zweite Endlage zur Aufnahme eines Gefäßes bewegt werden. Dabei ist die Gefäßhaltevorrichtung so ausgebildet, dass sowohl das Bodenhaltelement als auch das Umfanghalteelement gemeinsam um die Drehachse verdreht werden, wobei das Umfanghalteelement zusätzlich eine weitere Drehachse aufweist, um welche es verdrehbar ist, bis es die zweite Endlage erreicht hat. Das Umfanghalteelement ist zwischen dem Armaturenbrett und dem Bodenhalteelement verdrehbar angeordnet.
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Die Gebrauchsmusterschrift
DE 202 06 190 U1 offenbart eine Gefäßhaltevorrichtung, deren Umfanghalteelement und Bodenhalteelement ebenfalls um eine Drehachse aus einer ersten Endlage in eine zweite Endlage bewegbar an einem Armaturenbrett aufgenommen sind. Das Bodenhalteelement weist zusätzlich eine am Umfanghalteelement ausgebildete Drehachse auf, wobei das Bodenhalteelement vom Armaturenbrett weg bewegbar ist, um in die zweite Endlage zur Aufnahme eines Gefäßes positioniert zu werden.
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Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 203 03 513 U1 geht eine Gefäßhaltevorrichtung hervor, deren Umfanghalteelement und Bodenhalteelement ebenfalls um eine Drehachse aus einer ersten Endlage in eine zweite Endlage bewegbar an einem Armaturenbrett aufgenommen sind. Das Umfanghalteelement ist zusätzlich am Bodenhalteelement um eine Drehachse verdrehbar ausgebildet.
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Der Offenlegungsschrift
WO 03/086811 A1 ist eine Gefäßhaltevorrichtung entnehmbar, deren Bodenhalteelement und Umfanghalteelement an einem Einsatzelement drehbar um eine Drehachse gelagert sind. Das Einsatzelement ist unbewegbar im Kraftfahrzeuginterieurbauteil aufgenommen.
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Der Offenlegungsschrift
DE 101 03 140 A1 ist eine Gefäßhaltevorrichtung entnehmbar, deren Bodenhalteelement und Umfanghalteelement in einer Kassette gemeinsam angeordnet sind. Das Bodenhalteelement und das Umfanghalteelement weisen eine gemeinsame Drehachse auf, um die sie verschwenkbar zur Positionierung in die zweite Endlage ausgebildet sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gefäßhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welche eine einfache Kinematik zur Inbetriebnahme der Gefäßhaltevorrichtung aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Gefäßhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Eine erfindungsgemäße Gefäßhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug weist ein Bodenhalteelement und ein Umfanghalteelement auf, wobei das Bodenhalteelement und das Umfanghalteelement in einem Kraftfahrzeuginterieurbauteil des Kraftfahrzeugs verstaubar ausgebildet sind. Das Bodenhalteelement und das Umfanghalteelement sind ausgehend von einer ersten Endlage, in welcher das Bodenhalteelement und das Umfanghalteelement im Kraftfahrzeuginterieurbauteil verstaut sind, in eine zweite Endlage bringbar, wobei in der zweiten Endlage ein Gefäß von der Gefäßhaltevorrichtung aufgenommen werden kann. Das Umfanghalteelement und das Bodenhalteelement sind gemeinsam in eine zwischen der ersten Endlage und der zweiten Endlage ausgebildeten Zwischenlage bringbar, wobei die Zwischenlage mit Hilfe einer translatorischen Bewegung des Umfanghalteelements und des Bodenhalteelements aus der ersten Endlage erreichbar ist. Zur Herbeiführung der translatorischen Bewegung ist ein Schiebeelement ausgebildet, welches mit dem Bodenhalteelement bewegbar verbunden ist. Erfindungsgemäß sind das Umfanghalteelement und das Bodenhalteelement relativ zueinander verschwenkbar, wobei mindestens eine erste Drehachse zur Verschwenkung beider Elemente gemeinsam am Schiebeelement und eine unabhängig von der ersten Drehachse zweite Drehachse zur Verschwenkung des Umfanghalteelements am Bodenhalteelement ausgebildet sind. Der Vorteil ist, dass eine einfache Bewegungsmechanik der Gefäßhaltevorrichtung bereitgestellt werden kann.
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Durch die Ausbildung der zwei voneinander unabhängigen Drehachsen, können diese so am Schiebeelement und am Bodenhalteelement positioniert werden, dass das Bodenhalteelement und das Umfanghalteelement ineinander eingreifbar ausgebildet werden können. Dadurch ist eine kompakte Form der Gefäßhaltevorrichtung in der ersten Endlage, somit in einer Verstaulage, möglich, wodurch ein geringer Bauraumbedarf im Kraftfahrzeug benötigt wird.
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Zur Erzielung einer noch kompakteren Form sind das Bodenhalteelement und das Umfanghalteelement teleskopartig einander einschwenkbar ausgebildet.
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In einer weiteren Ausgestaltung dient das Bodenhalteelement zumindest teilweise auch einer vertikalen Abstützung des Gefäßes. Somit kann das Umfanghalteelement in seiner Ausdehnung gering gehalten werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist das Bodenhalteelement segmentartig aufgebaut, und die Segmente sind relativ zueinander bewegbar. Der segmentartige Aufbau erlaubt ein flexibles Anpassen der Gefäßhaltevorrichtung während eines Einfahrens, d.h. einer Positionierung der Gefäßhaltevorrichtung aus der Zwischenlage in die erste Endlage, in das Kraftfahrzeuginterieurbauteil oder in eine andere Aufnahmevorrichtung.
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Sofern die Gefäßhaltevorrichtung in einer im Kraftfahrzeuginterieurbauteil positionierbaren Kassette aufgenommen ist, ist ein einfacher Einbau oder Ausbau der Gefäßhaltevorrichtung realisiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Gefäßhaltevorrichtung als ein Nachrüstbauteil im Kraftfahrzeug aufgenommen werden kann. D.h. die Kassette kann nach Werkauslieferung des Kraftfahrzeugs an einer entsprechend zugänglichen bzw. geeigneten Stelle im Kraftfahrzeug befestigt werden, ohne dass das Kraftfahrzeug in seiner Interieurausstattung geändert werden muss.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Gleichen oder funktionsgleichen Elementen sind identische Bezugszeichen zugeordnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist es möglich, dass die Elemente nicht in allen Figuren mit ihrem Bezugszeichen versehen sind, ohne jedoch ihre Zuordnung zu verlieren. Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße Gefäßhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug in einem ersten Ausführungsbeispiel in einer zweiten Endlage ein Gefäß aufnehmend,
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2 in einer perspektivischen Ansicht die Gefäßhaltevorrichtung gem. 1 in einer Zwischenposition,
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3 in einer perspektivischen Ansicht die Gefäßhaltevorrichtung gem. 1 in einer zweiten Endlage,
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4 in einer perspektivischen Seitenansicht die Gefäßhaltevorrichtung in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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5 in einer Seitenansicht ein Ausschnitt der Gefäßhaltevorrichtung gem. 1,
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6 in einer prinzipiellen Darstellung ein Positioniervorgang der Gefäßhaltevorrichtung gem. 1 aus der zweiten Endlage in die Zwischenposition,
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7 in einer perspektivischen Ansicht die erfindungsgemäße Gefäßhaltevorrichtung in einem dritten Ausführungsbeispiel in einer ersten Endlage im unverbauten Zustand,
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8 in einer perspektivischen Ansicht die Gefäßhaltevorrichtung gem. 7 in einer zweiten Endlage,
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9 in einer perspektivischen Ansicht die Gefäßhaltevorrichtung in einem vierten Ausführungsbeispiel, und
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10 in einer perspektivischen Ansicht eine Kassette zur Aufnahme der erfindungemäßen Gefäßhaltevorrichtung.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Gefäßhaltevorrichtung 1 für ein nicht näher dargestelltes Kraftfahrzeug in einer perspektivischen Ansicht in einem ersten Ausführungsbeispiel in einer zweiten Endlage dargestellt. Die Gefäßhaltevorrichtung 1 weist ein Bodenhalteelement 2 zur waagerechten Abstützung eines Gefäßes 3 und ein Umfanghalteelement 4 zur vertikalen Abstützung des Gefäßes 3 auf. Das Umfanghalteelement 4 und das Bodenhaltelement 3 sind voneinander unabhängig ausgebildet.
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Die Gefäßhaltevorrichtung 1 ist in einem Kraftfahrzeuginterieurbauteil 5 des Kraftfahrzeugs verstaubar aufgenommen. Unter dem Begriff verstaubar ist eine zumindest teilweise oder vollständige Aufnahme der Gefäßhaltevorrichtung 1 in dem Kraftfahrzeuginterieurbauteil 5 in einer ersten Endlage zu verstehen. Ausgehend von dieser ersten Endlage ist die Gefäßhaltevorrichtung 1 in eine zweite Endlage zu bringen, in welcher sie das Gefäß 3 aufnehmen kann. Mit anderen Worten, es ist die Gefäßhaltevorrichtung 1 in der ersten Endlage in das Kraftfahrzeuginterieurbauteil 5 eingefahren und in der zweiten Endlage ausgefahren. In der zweiten Endlage ist die Gefäßhaltevorrichtung 1 somit in Betrieb.
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Zur Positionierung des Bodenhalteelements 2 und des Umfanghalteelements 4 weist die Gefäßhaltevorrichtung 1 eine Bewegungsmechanik 6 auf.
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Die Bewegungsmechanik 6 umfasst einen Schiebeelement 7 mit Hilfe dessen eine translatorische Bewegung des Bodenhalteelements 2 und des Umfanghalteelements 4 ausführbar sind. Des Weiteren umfasst die Bewegungsmechanik 6 eine erste Kipplagerung 8 und eine zweite Kipplagerung 9. Die erste Kipplagerung 8 ist zur schwenkbaren Bewegung des Bodenhalteelements 2 am Schiebeelement 7 ausgebildet.
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Die zweite Kipplagerung 9 ist zur schwenkbaren Bewegung des Umfanghalteelements 4 am Bodenhalteelement 2 ausgestaltet.
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In 2 ist die Gefäßhaltevorrichtung 1 in einer Zwischenlage dargestellt. In der Zwischenlage sind das Bodenhalteelement 2 und das Umfanghalteelement 4 ineinander eingeschwenkt positioniert.
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Zur Positionierung der Gefäßhaltevorrichtung 1 aus der ersten Endlage in die Zwischenlage ist ein Druck-Druck-Mechanismus ausgebildet. Das Bodenhalteelement 2 weist ein plattenförmiges Abschlusselement 12 auf, welches in der ersten Endlage der Gefäßhaltevorrichtung 1 eine im Kraftfahrzeuginterieurbauteil 5 ausgebildete Öffnung 13, in der die Gefäßhaltevorrichtung 1 aufgenommen ist, schließt. Durch Drücken des Abschlusselements 12 löst sich ein nicht näher dargestellter Verschluss des Druck-Druck-Mechanismus und die Gefäßhaltevorrichtung 1 wird in die Zwischenlage aus der Öffnung 13 ausgeschoben.
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Zur Herbeiführung der zweiten Endlage werden das Bodenhalteelement 2 und das Umfanghalteelement 4 um eine erste Drehachse 10 der ersten Kipplagerung 8 geschwenkt, wobei das Umfanghalteelement 4 und das Bodenhalteelement 2 abgewinkelt zum Schiebeelement 7 positioniert sind, s. 3.
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Anschließend wird das Umfanghalteelement 4 um eine zweite Drehachse 11 der zweiten Kipplagerung 9 in eine vom Schiebeelement 7 abgewandte Richtung gedreht wird. Wie in 3 dargestellt, ist somit in der zweiten Endlage ein Aufnahmequerschnitt 14 bereitgestellt, welcher der Aufnahme des Gefäßes 3 dient.
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4 zeigt die erfindungsgemäße Gefäßhaltevorrichtung 1 in einem zweiten Ausführungsbeispiel. Das Bodenhalteelement 2 ist segmentartig aufgebaut. Jeweils zwei nebeneinander angeordnete Segmente 15 sind relativ zueinander bewegbar.
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In 5 ist die Gefäßhaltevorrichtung 1 in einer Detailansicht im Bereich der zweiten Kipplagerung 9 dargestellt. Das Umfanghalteelement 4 ist um die zweite Drehachse 11 der zweiten Kipplagerung 9 schwenkbar am Bodenhalteelement 2 gelagert. Die zweite Kipplagerung 9 kann bspw. in Form einer Nietverbindung ausgebildet sein, wobei die Niet fest mit dem Umfanghalteelement 4 verbunden und in einer nicht näher dargestellten Aufnahmeöffnung des Bodenhalteelements 2 rotierbar aufgenommen ist.
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In einer prinzipiellen Darstellung ist ein Positioniervorgang der Gefäßhaltevorrichtung 1 aus der zweiten Endlage in die Zwischenposition in 6 dargestellt. Ausgehend von der zweiten Endlage wird das Umfanghalteelement 4 um die zweite Drehachse 11 gedreht, bis das Umfanghalteelement 4 im Bodenhalteelement 2 dieses nicht überragend, somit vollständig, aufgenommen ist. Daran anschließend wird das Bodenhalteelement 2 mit dem Umfanghalteelement 4 um die erste Drehachse 10 gedreht, bis die beiden Elemente 2, 4 mit einer Längsachse 16 des Schiebeelements 7 fluchtend positioniert sind. Ausgehend von dieser Position ist die Gefäßhaltevorrichtung 1 in das Kraftfahrzeuginterieurbauteil 5 in Richtung des Bewegungspfeils 17 einschiebbar.
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Die 7 und 8 zeigen die Gefäßhaltevorrichtung 1 in einem dritten Ausführungsbeispiel. Das Bodenhalteelement 2 ist am Schiebeelement 7 schwenkbar angeordnet. Das Umfanghalteelement 4 ist am Bodenhalteelement 2 an einer Außenseite 18 des Bodenhalteelements 2 um die zweite Drehachse 11 drehbar gelagert. Zur gesicherten Abstützung des Umfanghalteelements 4 ist das Umfanghalteelement 4 mit Hilfe zweier Stützarme 19 am Schiebeelement 7 abgestützt. Die stabartig ausgebildeten Stützarme 19 sind einenends am Schiebeelement 7 und anderenends am Umfanghalteelement 4 drehbar bzw. schwenkbar gelagert.
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In 9 ist die Gefäßhaltevorrichtung 1 in einem vierten Ausführungsbeispiel dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Umfanghalteelement 4 an einer von der Außenseite 18 abgewandt ausgebildeten Innenseite des Bodenhalteelements 2 um die erste Drehachse 10 schwenkbar aufgenommen.
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Eine Kassette 20 zur Aufnahme der Gefäßhaltevorrichtung 1 in der ersten Endlage ist in 10 dargestellt. Die Kassette 20 ist im Kraftfahrzeuginterieurbauteil 5 bevorzugt unbewegbar aufgenommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19543925 C1 [0003]
- DE 20206190 U1 [0004]
- DE 20303513 U1 [0005]
- WO 03/086811 A1 [0006]
- DE 10103140 A1 [0007]