DE102005003603B4 - Fahrzeugsitz mit einem rückwärtsgerichteten Faltmechanismus - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere einen Rücksitz eines Kraftfahrzeuges mit einem Sitzteil und einem Lehnenteil, wobei das Lehnenteil an einem Basisteil drehbar gelagert und reversibel von einer Gebrauchsposition in eine Cargostellung schwenkbar ist, das Basisteil in Fahrtrichtung verschieblich gelagert ist und durch eine Verschiebung des Basisteils nach hinten das Lehnenteil beim Verschwenken des Sitzes von der Gebrauchsstellung in die Cargostellung nach vorne klappbar ist. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug aufweisend den erfindungsgemäßen Sitz.
- Ein solcher gattungsgemäßer Sitz wird beispielsweise in der
DE 101 49 858 C2 ,DE 103 55 056 B3 ,FR 2 851 211 A1 US 2004/0056521 A1 FR 2 772 319 A1 DE 10 2005 052 893 B4 sowie in derUS 6,601,901 B1 beschrieben. Dieser Sitz besteht aus einem Basisteil, einem Sitzteil, einer Rückenlehne sowie einem ersten Gelenkarm mit einer horizontalen Drehachse, der im hinteren Bereich des Sitzes einerseits und an der Sitzbasis andererseits angebracht ist. Die Rückenlehne ist aus einer im Wesentlichen aufrechten Gebrauchsposition horizontal nach vorne auf das Sitzteil schwenkbar und mit diesem zur Basis hin in eine Cargostellung absenkbar. Dieser Sitz kann jedoch nur in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, bei denen vor den Sitzen hinreichend viel Platz für das Verschwenken des Sitzes von der Gebrauchs- in die Cargostellung vorhanden ist. Weiterhin ist aus derDE 196 17 727 C2 ein Kraftfahrzeug mit einem Rücksitz und einer Durchlademöglichkeit von dem Kofferraum im Heck zum Fahrgastraum bekannt, bei dem seitlich der Rücksitze im Bodenbereich zwei im Wesentlichen gerade verlaufende Längsträger angeordnet sind, welche mit der Rücklehne über Halteteile verbundene Gleitstücke aufnehmen. Ist das Sitzpolster der Rücksitze entfernt oder nach vorne verschwenkt, dann lässt sich die Rückenlehne durch die Führung in den Längsträgern zur Vergrößerung des Kofferraums nach vorne schieben. Diese Ausführungsform hat jedoch den Nachteil, dass zum einen der Sitz vor dem Zusammenklappen zumindestens teilweise auseinandergebaut werden muss und zum anderen, dass Stauraum im Kofferraum verloren geht. - Es war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Sitz zur Verfügung zu stellen, der die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist, so dass nach vorne kein zusätzlicher Raum benötigt wird.
- Gelöst wird die Aufgabe mit einem Sitz gemäß Patentanspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Sitzes sind in den Unteransprüchen 2 bis 6 beansprucht.
- Durch die erfindungsgemäße Ausführungsform des Sitzes lässt sich das Lehnenteil nach vorne und der gesamte Sitz so zusammenfalten, dass das Lehnenteil in der Cargoposition im Wesentlichen horizontal angeordnet ist und dass nach vorne, d. h. in Fahrtrichtung kein zusätzlicher Raum benötigt wird. Der erfindungsgemäße Sitz ist einfach und kostengünstig herzustellen und zu bedienen. Der Laderaum wird durch den zusammengefalteten Sitz nicht oder nur unwesentlich reduziert.
- Erfindungsgemäß weist der Sitz ein Sitzteil und ein Lehnenteil auf. Das Lehnenteil ist an einem Basisteil drehbar gelagert und der Sitz insgesamt von einer Gebrauchsposition in eine Cargoposition reversibel verschwenkbar. Das Basisteil ist wiederum in und gegen die Fahrtrichtung verschieblich gelagert. Das Sitzteil ist in seinem bezogen auf die Fahrrichtung hinteren Bereich an dem Lehnenteil um eine horizontale Achse quer zur Fahrtrichtung ausgerichtete Achse drehbar gelagert.
- Vorzugsweise ist das Sitzteil in seinem vorderen Bereich drehbar mit einem Gelenkarm verbunden, der wiederum drehbar um eine horizontal angeordnete Achse an der Karosserie eines Fahrzeuges gelagert ist.
- Erfindungsgemäß ist das Basisteil in und gegen die Fahrtrichtung verschieblich gelagert. Vorzugsweise ist das Basisteil entlang einer Schiene verschieblich gelagert.
- Weiterhin bevorzugt wird auch das Sitzteil in der Cargoposition im Vergleich zu der Gebrauchsposition abgesenkt.
- Um zu vermeiden, dass sich der Sitz in ungewollter Weise von der Gebrauchsposition in die Cargoposition verschwenkt, weist der erfindungsgemäße Sitz vorzugsweise einen Verriegelungsmechanismus auf, der den Sitz in seiner Gebrauchsposition verriegelt.
- Weiterhin bevorzugt ist der Sitz in der Cargostellung so zusammenfaltbar, dass das Lehnenteil in der Cargostellung horizontal ausgerichtet ist.
- Der erfindungsgemäße Sitz eignet sich insbesondere als Fahrzeugsitz und in einem Fahrzeug insbesondere als ein Sitz, der im Bereich der Ladefläche, d. h. in der sogenannten dritten Sitzreihe angeordnet ist. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Kraftfahrzeug aufweisend den erfindungsgemäßen Sitz.
- Im Folgenden wird die Erfindung Anhand der
1 bis5 erläutert. Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein. -
1 zeigt den erfindungsgemäßen Sitz in seiner Gebrauchsposition, -
2 –4 zeigen den erfindungsgemäßen Sitz bei seinem Übergang von der Gebrauchs- in die Cargoposition und -
5 zeigt den erfindungsgemäßen Sitz in der Cargoposition. -
1 zeigt den erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz1 in seiner Gebrauchsposition G. Der erfindungsgemäße Sitz weist ein Sitzteil2 und ein Lehnenteil3 auf, wobei das Sitzteil2 aus einer Sitzfläche2' und einem Rahmen2'' aufgebaut ist. Das Lehnenteil3 ist mittels des horizontal und quer zur Fahrtrichtung angeordneten Lagers14 um das Basisteil4 in und gegen die Fahrtrichtung verschwenkbar angeordnet. Die Sitzfläche2' sowie der Rahmen2'' sind in ihrem auf die Fahrtrichtung bezogenen hinteren Teil jeweils um ein horizontal quer zur Fahrtrichtung angeordnetes Lager drehbar an dem Lehnenteil3 angeordnet. Der Fachmann erkennt, dass in der vorliegenden Zeichnung nur das Lager10 des Rahmens2'' erkennbar ist. Im bezogen auf die Fahrtrichtung vorderen Abschnitt ist das Sitzteil2 (d. h. Sitzfläche2' und Rahmen2'' ) drehbar um einen Gelenkarm6 angeordnet, der wiederum drehbar um das horizontal quer zur Fahrtrichtung angeordnete Lager9 gelagert ist. Das Lager9 ist fest mit der Karosserie7 verbunden. Auch in diesem Abschnitt weisen die Sitzfläche2' und der Rahmen2'' separate Drehpunkte auf. Der Gelenkarm6 kann durch den Verriegelungsmechanismus12 in seiner Gebrauchsstellung fixiert werden, um zu vermeiden, dass der Sitz in ungewollter Weise von der Gebrauchsstellung in die Cargostellung verbracht wird. Das Basisteil4 ist entlang der Schiene8 in und gegen die Fahrtrichtung5 verschieblich gelagert. - In den
2 bis4 ist nun der Übergang des erfindungsgemäßen Sitzes von der Gebrauchs- in die Cargostellung dargestellt. Nachdem der Verriegelungsmechanismus12 gelöst worden ist, wird das Basisteil4 beispielsweise mittels eines Griffs (nicht dargestellt), der im Bereich des Basisteils4 angeordnet ist, entlang der Sitzschiene8 von seinem vorderen Anschlag weg nach hinten gezogen. Dabei dreht der Gelenkarm6 um das Lager9 im Uhrzeigersinn. Beide Bewegungen sind in2 dargestellt. - Wird nun, wie in
3 und4 dargestellt, das Basisteil4 weiter nach hinten gezogen, verschwenkt das Lehnenteil3 gegen den Uhrzeigersinn nach vorne. Dabei beginnt sich das Sitzteil2 abzusenken. In den3 und4 ist auch erkennbar, dass das Lehnenteil3 einen Endanschlag13 aufweist, der in der Gebrauchsstellung mit dem Basisteil zusammenwirkt und das Lehnenteil3 in der Gebrauchsstellung stabilisiert. - In
5 ist die Cargostellung C des Sitzes erkennbar. Das Lehnenteil3 ist in dieser Stellung horizontal angeordnet, so dass seine Rückseite als Ladefläche zur Verfügung steht. - Der Fachmann erkennt, dass das Verschwenken des Sitzes von der Gebrauchs- in die Cargoposition von einer Person durch einfaches Ziehen an einem Griff in Bereich des Basisteils
4 erfolgen kann, die sich auf der Ladefläche oder hinter dem Kraftfahrzeug stehend befindet. Von der Cargo- in die Gebrauchsposition wird der Sitz durch Verschwenken des Lehnenteils im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dabei rutscht das Basisteil4 entlang der Schiene8 nach vorne, bis es seinen vorderen Anschlag wieder erreicht und der Verriegelungsmechanismus12 einrastet. -
- 1
- Sitz
- 2
- Sitzteil
- 2'
- Sitzfläche
- 2''
- Rahmen
- 3
- Lehnenteil
- 4
- Basisteil
- 5
- Fahrtrichtung
- 6
- Gelenkarm
- 7
- Karosserie
- 8
- Schiene
- 9, 10, 11
- horizontal quer zur Fahrtrichtung angeordnetes Drehgelenk
- 12
- Verriegelungsmechanismus
- 13
- Anschlag
Claims (7)
- Sitz (
1 ), insbesondere Rücksitz eines Kraftfahrzeuges mit einem Sitzteil (2 ) und einem Lehnenteil (3 ), wobei das Lehnenteil (3 ) an einem Basisteil (4 ) drehbar gelagert und der Sitz reversibel von einer Gebrauchsposition (G) in eine Cargostellung (C) verschwenkbar ist, das Basisteil (4 ) in Fahrtrichtung (5 ) verschieblich gelagert ist und durch eine Verschiebung des Basisteils (4 ) nach hinten das Lehnenteil (3 ) beim Verschwenken des Sitzes (1 ) von der Gebrauchsstellung (G) in die Cargostellung (C) nach vorne klappbar ist dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (2 ) eine Sitzfläche (2' ) und einen Rahmen (2'' ) aufweist, die im hinteren Bereich des Sitzteils (2 ) jeweils um separate Drehpunkte an dem Lehnenteil (3 ) um eine horizontale Achse drehbar gelagert sind und die im vorderen Bereich jeweils um separate Drehpunkte an einem Gelenkarm (6 ) gelagert sind. - Sitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkarm (
6 ) drehbar an der Karosserie (7 ) gelagert ist. - Sitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (
4 ) entlang einer Schiene (8 ) verschiebbar ist. - Sitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (
2 ) in der Cargostellung (C) abgesenkt ist. - Sitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Verriegelungsmechanismus (
12 ) aufweist, der den Sitz in seiner Gebrauchsposition (G) verriegelt. - Sitz nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lehnenteil (
3 ) in der Cargostellung horizontal ausgerichtet ist. - Kraftfahrzeug aufweisend einen Sitz gemäß einem der Ansprüche 1–6.
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