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Die Erfindung betrifft ein Wildwarnpositionslicht für ein Fahrzeug, umfassend eine Lichtquelle, die UV-Licht abstrahlt, sowie ein Verfahren zur Warnung von Wildtieren.
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Aus der
DE 10 2011 102 759 A1 ist ein Verfahren zum Beeinflussen von Wildtieren bekannt, bei welchem eine Bewegung der Wildtiere erfasst wird und die erfasste Bewegung der Wildtiere insbesondere in Relation zu einer Fahrbahn mittels einer Bewertungsvorrichtung bewertet wird, wobei als Ergebnis der Bewertung eine Aussendung einer Warnung an die Wildtiere erfolgt. Die Warnung kann dabei durch Aussendung eines blauen Lichtes erfolgen, welches einen Wellenlängenbereich zwischen 400 und 500 nm aufweist.
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Aus der
DE 20 2007 006 326 U1 ist ein Gerät zur Warnung von Tieren bekannt, bei welchen Lichtquellen verwendet werden, die Licht unter 400 nm, also im UV-Bereich, ausstrahlen.
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Nachteilig dabei ist, dass das UV-Licht von Umgebungsmaterialien der Lichtquelle absorbiert wird, so dass die Warnfunktion nicht korrekt ausgeführt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Warnwildpositionslicht für ein Fahrzeug anzugeben, bei welchem der Stand der Technik verbessert wird.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Wildwarnpositionslicht für ein Fahrzeug gelöst, bei welchem die Lichtquelle von einer lichtdurchlässigen Abdeckscheibe umgeben ist und die Abdeckscheibe und/oder eine Außenscheibe der Lichtquelle aus einem Material besteht, welches UV-Licht durchlässt. Es wurde erkannt, dass Tiere spezifische spektral-empfindliche Zapfen, sogenannte Photorezeptoren, aufweisen, welche je nach Tierart auf einem anderen Wellenlängenbereich des Lichtes spezifisch reagieren. Durch die Durchlässigkeit der Abdeckscheibe für UV-Licht wird der Warneffekt verstärkt. Da Licht mit einer Wellenlänge unterhalb der Grenze des von Menschen sichtbaren Lichts ausgestrahlt wird, ist die Aussendung von störenden Lichtreflexen an andere Verkehrsteilnehmer zuverlässig unterbunden. Trotzdem wird die Wahrnehmung von Fahrzeugen bei Nacht durch Wildtiere erhöht.
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Vorteilhafterweise weist das UV-Licht einen Wellenlängenbereich von 320 bis 380 nm auf. Dadurch wird sichergestellt, dass die meisten Wildtiere diese Warnung auch tatsächlich wahrnehmen.
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In einer Ausgestaltung ist das Wildwarnpositionslicht als Rundumleuchte ausgebildet. Dadurch können alle Gebiete in der Umgebung des Fahrzeuges ausgeleuchtet werden und ein Warnsignal an die sich dort aufhaltenden Tiere abgegeben werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Fahrzeug, mit einem Wildwarnpositionslicht. Bei einem Fahrzeug wird das Wildwarnpositionslicht nach mindestens einem in dieser Schutzrechtsanmeldung ausgebildeten Merkmal ausgebildet. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Tiere, die sich insbesondere nachts in Umgebung eines mit einem solchen Wildwarnpositionslicht ausgestatteten Fahrzeuges aufhalten, auf das Fahrzeug aufmerksam gemacht werden.
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Vorteilhafterweise ist das Wildwarnpositionslicht auf einem Dach des Fahrzeuges angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass das Licht die gesamte Umgebung im Winkel von 360° ausleuchtet.
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In einer Ausgestaltung ist in mindestens einem Front- und/oder Heckscheinwerfer des Fahrzeuges je ein Wildwarnpositionslicht integriert. Auch dadurch wird es möglich, eine Rundumwarnung an die Tiere auszugeben.
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In einer Alternative ist das Wildwarnpositionslicht in einem Außenspiegel und/oder einer Seitenverkleidung des Fahrzeuges und/oder einer Blechkarosserie angebracht. Auch hierdurch bieten sich Möglichkeiten, das Fahrzeug rundum mit mehreren Wildwarnpositionslichtern auszurüsten und die gesamte Fahrzeugumgebung auszuleuchten.
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Eine weitere Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Warnung von Wildtieren, bei welchen ein UV-Licht von einem Fahrzeug abgestrahlt wird, das zur Erkennung des Fahrzeuges dient. Bei einem Verfahren liegt eine Wellenlänge des UV-Lichtes zwischen 320 und 380 nm. Dies entspricht dem Wellenlängenbereich, gegenüber welchem die Augen der Wildtiere besonders sensibel sind.
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In einer Ausgestaltung wird das UV-Licht kontinuierlich oder zeitlich getaktet ausgestrahlt. Durch die zeitlich getaktete Ausstrahlung wird das Warnsignal verstärkt und die Aufmerksamkeit der Wildtiere auf das Warnsignal gerichtet, so dass diese das Fahrzeug unmittelbar wahrnehmen können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Wildwarnpositionslichtes,
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2 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeuges,
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3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeuges,
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4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeuges,
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5 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeuges.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Wildwarnpositionslichtes 1 dargestellt, welches eine Lichtquelle 3 aufweist, die von einer Abdeckscheibe 5 umgeben ist. Die Lichtquelle 3 sendet ein Lichtspektrum aus, welches UV-Strahlen im Wellenlängenbereich von 320 bis 380 nm beinhaltet. Die Abdeckscheibe 5, welche die Lichtquelle 3 umgibt, besteht aus Plexiglas GS der Firma Evonik, welches UV-Licht nicht absorbiert. Dieses Material lässt das UV-Licht bereits ab einer Wellenlänge von 320 nm effizient durch.
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In 2 ist die Draufsicht auf ein Fahrzeug 7 dargestellt, auf dessen Dach 9 das Wildwarnpositionslicht 1 als Rundumlicht angeordnet ist. Mittels dieses Lichtes erfolgt eine Ausstrahlung um 360° in die Umgebung des Fahrzeuges 7.
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In 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeuges 7 dargestellt, bei welchem in jeder Heckleuchte 9, 11 und jeder Frontleuchte 13, 15 des Fahrzeuges 7 ein Wildwarnpositionslicht 1 integriert ist. Mittels dieser Ausbildung wird ebenfalls eine Rundumausleuchtung des Fahrzeuges 7 ermöglicht. Bei einer Anordnung in der Seitenwand 17 des Fahrzeuges 7, wie es in 4 verdeutlicht wird, ist eine Rundumausstrahlung möglich, wenn das Wildwarnpositionslicht 1 auf jeder Seite des Fahrzeuges 7, beispielsweise im oberen Bereich der B-Säule, angeordnet ist.
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Eine seitliche Abstrahlcharakteristik ist aus dem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß 5 zu entnehmen, bei welchem je ein Wildwarnpositionslicht 1 in einem Außenspiegel 19, 21 integriert ist.
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Die Verwendung diese Wildwarnpositionslichter, welche ihr Licht entweder kontinuierlich oder zeitlich getaktet ausstrahlen, führt zu einer Wahrnehmung des Fahrzeuges 7 durch Wildtiere bzw. erhöht diese. Da dieses Licht von anderen Verkehrsteilnehmern nicht wahrnehmbar ist, wird eine Blendung der Verkehrsteilnehmer unterbunden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wildwarnpositionslicht
- 3
- Lichtquelle
- 5
- Abdeckscheibe
- 7
- Fahrzeug
- 9
- Dach
- 11
- Heckleuchte
- 13
- Heckleuchte
- 15
- Frontleuchte
- 17
- Frontleuchte
- 19
- Außenspiegel
- 21
- Außenspiegel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011102759 A1 [0002]
- DE 202007006326 U1 [0003]