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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehteller für Blumentöpfe oder dergleichen. Zimmerpflanzen sind als vielseitige lebendige Gestaltungselemente für Wohnräume von erheblicher Bedeutung. Deshalb wird oft viel Wert auf eine gute und gesunde Wuchsform der Pflanzen gelegt und einiger Aufwand hierfür betrieben. Dabei haben größere Zimmerpflanzen in Blumentöpfen meist einen feststehenden Platz in der Raumgestaltung. Naturgemäß richten sich Pflanzen in ihrer Wuchsform stark in Richtung der Tageslichtquelle aus, was im Laufe der Zeit oft zu einseitigen, unsymmetrischen unerwünschten Bewuchsformen führt.
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Daher ist es wünschenswert, über eine einfache Möglichkeit zu verfügen, die Pflanze regelmäßig nach der Lichtquelle auszurichten, eine bessere und ansprechendere Wuchsform zu erzielen. Das lässt sich aber nur durch eine gleichmäßige Drehung des Pflanzkörpers zur Lichtquelle erreichen. Hierfür sind aus dem Stand der Technik verschiedene Dreheinrichtungen bekannt, welche eine einfache Drehung des Blumentopfs mit Pflanze erlauben. Dabei weisen bekannte Dreheinrichtungen meist einen, auf einem Fußteil drehbar gelagerten Drehteller zur Aufnahme des Blumentopfs oder Pflanzgefäßes auf, der dann manuell gedreht werden muss. Derartige Dreheinrichtungen sind sowohl als Tischgerät, wie auch für den Bodeneinsatz bekannt. So wird in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 90 06 002 U1 ein Drehteller in Form eines regelmäßigen Vielecks mit einer geschlossenen Oberfläche zur Aufnahme von Fernseh- und Phonogeräten, sowie Blumentöpfen beschrieben. Diese Drehtellereinrichtung besteht aus drei verschiedenen Teilen und weist einen Standfuß aus konzentrischen Ringen oder einem Laufringkäfig auf, welche durch radiale Stege miteinander verbunden sind. Drehteller und Standfuß sind durch einen, zwischen beiden Teilen befindlichen Laufring oder Laufringkäfig mit Kugeln untereinander verbunden. Um das verrutschen auf einer glatte Tischfläche zu vermeiden, weist der äußere Ring des Standfußes einige Sacklöcher mit Wulst zur Aufnahme weichelastischer Kugeln auf, welche bei Gewichtsbelastung voll in das Sackloch gedrückt werden und der Standfuß voll auf der Fläche unverrutschbar aufliegt.
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Allerdings lässt sich dieser bekannte Drehteller kaum auf einfache Weise verschieben, da er hierfür nicht ausgestattet ist. In einem weiteren deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2011 100 106 U1 wird eine rotierende Pflanzschale für Zimmerpflanzen offenbart, welche eine Schale, eine Grundplatte, einen Antrieb und eine Antriebsscheibe umfasst. Dabei ist die Antriebsscheibe als Rollenkäfig ausgebildet und führt die Rollen auf der Grundplatte in einer Kreisbahn. Zur Kraftübertragung weist die Antriebsscheibe eine Verzahnung auf. Der Durchmesser der Rollen ist so bemessen, dass das Gewicht der Schale direkt auf die Grundplatte übertragen wird. Eine Möglichkeit zur Einstellung fester Drehwinkel für die Schale ist hier allerdings nicht vorgesehen.
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Auch der in der
DE 23 21 127 B vorgestellte Untersatz für Blumentöpfe beschreibt einen Bodenständer auf dem ein Untersatz für Pflanztöpfe vertikal drehbar gelagert ist. Diese axiale Lagerung des Untersatzes auf einer Dreiecksspitze dürfte allerdings recht instabil und für größere Massen ungeeignet sein. Um diese Lagestabilität des Untersatzes zu verbessern, ist die Anordnung eines- oder mehrere Stützräder vorgesehen. Allerdings weist auch dieser hier angegebene Ständer keine Mittel auf, die eine leichte Verschiebung des Untersatzes auf dem Boden ermöglichen. Der hier angegebene Untersatz kann ferner mit einem Motor und Getriebe ausgestattet sein, welches den Untersatz mittels Zahnkranz in eine Drehbewegung versetzen kann um eine bessere Ausrichtung der Pflanze zu ermöglichen. Eine Beleuchtung ist nicht vorgesehen. Ein weiterer Nachteil bekannter Lösungen besteht insbesondere darin, dass der Nutzer keine Mittel angeboten werden, Drehwinkel und Verweildauer der Pflanze in einer bestimmten Stellung mittels Drehteller nach zu verfolgen, was eine gleichmäßige Beleuchtung erschwert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht insbesondere darin, die Mängel bisher bekannter Dreheinrichtungen zu beseitigen und eine Dreheinrichtung vorzuschlagen, welche eine stabile Lagerung des Drehtellers auch bei größeren Blumentöpfen ermöglicht, sowie auch eine leichtere Verschiebung von Blumentöpfen mit der Dreheinrichtung erlaubt.
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Weiterhin soll eine funktionale Eigenbeleuchtung und Mittel zur Erfassung des Drehwinkels und der Standdauer einer bestimmten Ausrichtung vorgesehen sein.
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Diese Aufgabe wird von den kennzeichnenden Merkmalen des ersten Patentanspruchs in Verbindung mit dem Oberbegriff gelöst.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird ein Drehteller für Blumentöpfe oder dergleichen angegeben, welcher aus mehreren Teilen, insbesondere einer oberen Drehteller-Standfläche, einer Drehtelleraufnahme für diese Standfläche, einem als Axial-Rillen-Kugellager als Drehlager und Standfußelemente zur beweglichen Bodenabstützung zusammengesetzt ist. Dabei ist die Drehteller-Standfläche als flüssigkeitsdichte, ebene Kreisfläche ausgebildet und mit senkrecht abgewinkelten Randflächen versehen. Die abgewinkelten Randflächen weisen erfindungsgemäß, vorzugsweise in regelmäßigen Abständen, über den Umfang verteilte Rastaussparungen in Form von Rastkerben auf, welcher mit einem an der Drehtelleraufnahme befestigtem Rasterelement korrespondiert und zur definierten Arretierung der Drehteller-Standfläche verwendet wird. Hierdurch wird die Einstellung definierter Drehwinkel möglich. Zusätzlich ist eine Beleuchtung des Drehtellers, insbesondere in Form von einem oder mehreren LED/SMD-Leuchtelementen oder Lichtbändern vorgesehen, sowie ein elektrischer Antriebsmechanismus, welcher die Drehteller-Standfläche in definierte Drehbewegungen versetzt.
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Die Standfußelemente können sowohl als Gleitelemente, als auch erfindungsgemäß auch als Kugelrollenlager mit Kugelrollen, vorzugsweise aus Kunststoff ausgebildet und in den Boden der Drehtelleraufnahme integriert sein.
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Die Erfindung soll nun anhand von 6 Figuren und mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es Zeigen:
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1 eine Schnittdarstellung des Drehtellers 1 mit Leucht- und Standfußelementen,
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2 den Drehteller 1 mit Kugelrollenlager und Kugelrollen 9,
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3 eine perspektivische Darstellung des kompletten Drehteller 1,
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4 der komplette Drehteller 1 von unten mit Kugelrollenlager 9 als Bodenkontakt,
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5 eine Schnittdarstellung des Drehtellers 1 mit Drehtellerantrieb 11 und Zahnrädern 12, 13,
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6 eine Komplettansicht des Drehtellers 1 mit Blumentopf 17.
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Der erfindungsgemäße Drehteller 1 eignet sich besonders für mittelgroße und größere Inhaus-Grünpflanzen und ist hauptsächlich den Bodeneinsatz geeignet. Durch seine niedrige und stabile Bauart mit den erfinderischen Standelementen 8, 4, 9, welche auch das Verrücken einer Pflanze ermöglichen ohne den Fußboden zu zerkratzen, wird dem Pflanzenliebhaber eine leicht zu bedienende, sowie funktionell und optisch ansprechende Dreheinrichtung in Form eines runden Drehtellers zur Verfügung gestellt. Dieser Drehteller 1 eröffnet dem Nutzer und Pflanzenliebhaber die Möglichkeit, seine Grünpflanzen so zum Licht zu positionieren, das jede Seite der Pflanze in einem bestimmten Zeitabstand der Hauptlichtquelle zugewandt ist. Das wird insbesondere dadurch erreicht, dass eine erfinderische Verrasterung 6, 14 der Drehteller-Standfläche mit der Drehtelleraufnahme (auch Fußteller) 3 vorgesehen ist, die eine leichte Erkennbarkeit Ablesbarkeit des eingestellten Drehwinkels, insbesondere durch das zusätzlich angebrachte Markierungsband 15 erlaubt. Durch diese Erfindungsmerkmale wird eine gleichmäßigere Wuchsform der Pflanze in jede Richtung ermöglicht.
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Der erfindungsgemäße Drehteller 1 besteht aus einer ebenen, vorzugsweise kreisrunden Drehteller-Standfläche 2 mit senkrecht abgewinkelten Randflächen, welche den Fußteller oder die Drehtelleraufnahme 3 umfassen 3–5. Sowohl Standfläche 2 oder Fußteller 3 sind vorzugsweise aus Metall, insbesondere rostfreiem Stahl gefertigt. Es ist aber auch denkbar, diese beiden Grundkörper 2, 3 aus einem geeigneten Kunststoff herzustellen. Die leichte Drehbarkeit der Topfpflanze 17 (6) mit der Standfläche 2 wird durch die erfinderische Verwendung eines hochbelastbaren, aber dennoch leichtgängigem Axial-Rillenkugellager 5 als Drehlager erreicht. Dabei ermöglicht der Aufnahmezapfen 18 mit dem Axial-Rillenkugellager 5 der Drehtelleraufnahme 2 eine stabile Drehlagerung der Drehteller-Standfläche 2.
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Der Bodenkontakt und die Standfestigkeit der Drehtelleraufnahme 3 wird durch verschiedene Standfußelemente 8, 4, 9 ermöglicht. Dabei werden erfindungsgemäß an der Unterseite der Drehtelleraufnahme 3 befestigte und den Fußboden schonende Gleiter 4 beliebiger Anzahl aus Kunststoff oder Filzbelegen vorgeschlagen (1). Um eine noch leichtere Verschiebbarkeit des Drehtellers 1 mit einem Blumentopf auf dem Fußboden zu erreichen können erfindungsgemäß wahlweise mehrere Kugelrollen aus Kunststoffkugeln in Kugelrollenlagern 9 in den Boden der Drehtelleraufnahme integriert werden (2 und 5). Dabei kann die Anzahl der Kugelrollenlager 9 je nach Größe und Belastung des Drehtellers 1 variiert werden.
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Diese Ausführungsform verbessert insbesondere auch die Reinigungsmöglichkeiten zwischen den Rollen und der Standfläche auf dem Fußboden.
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Als weiteres erfinderisches Merkmal ermöglichen die in den senkrecht abgewinkelten Randflächen der Drehteller-Standfläche 2 angeordneten Rastkerben 6 in Kombination mit dem an der Drehtelleraufnahme 3 befestigtem Rastelement 14 die Feststellung und Positionierung der gewünschten Drehwinkel der Drehteller-Standfläche 2 (1, 3, 4). Das Rastelement 14 ist vorzugsweise als Hand oder Fußraster ausgebildet, aus Federstahl gefertigt und dient der Drehtellerarretierung bei der hier beschriebenen manuellen Ausführungsvariante des Drehtellers 1. Zur Einstellung verschiedenen Drehwinkel für 7 Wochentage können beispielsweise sieben Rastkerben 6 auf dem Umfang der Drehteller-Standfläche 2 verteilt werden, wodurch die Pflanze in einer Woche um 360° gedreht wird.
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Wie schon ausgeführt, kann in einer weiteren Ausführungsform ein Markierungsband 15 oberhalb der Rastkerben 6 auf die senkrecht abgewinkelten Randflächen 2, aufgeschobener oder aufgeklebt werden (3 und 4).
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Das Markierungsband 15 kann dabei beliebig gestaltet und beschriftet werden, z. B. mit Wochentagen als „Merker” der Wochentagsstellung, oder in verschiedenen Sprachen zur Aufteilung und Darstellung des gewünschten Drehwinkels. Erst mit der Bestückung dieses „Länderrings” 15 wird der bisher neutrale Drehteller 1 für eine länderspezifische Lieferung konditioniert. In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Drehteller-Standfläche (2) in verschiedenen Oberflächenstrukturen, wie gebürstet, poliert oder beschichtet, oder in verschiedenen Farben ausgeführt sein oder/und mit einer rutschfesten Unterlage aus einem geeignetem Material versehen sein, welches aufgeklebt oder auf die Oberfläche aufgelegt ist. Als Unterlage können alle geeigneten Materialien, wie Schaumstoffe oder ein Gummibelag zum Einsatz kommen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Drehteller 1 mit einer Beleuchtung, vorzugsweise mit stromsparenden LED-, oder SMD Leuchtelementen oder Leuchtbändern 10 ausgestattet (1, 2, 3, 6). Diese Leuchtbänder 10 sind dabei etwa auf dem äußeren Umfang der Drehteller-Standfläche 2 oder an deren abgewinkelten Randflächen angebracht. Es sind aber auch beliebige horizontale oder vertikale Anordnungen von Leuchtmitteln 10 möglich. Die Stromversorgung kann hier mittels Batterien erfolgen, welche in einem Batteriefach 7 im inneren des Drehtellers 1 platzsparend und leicht zugänglich untergebracht sind. Das in den Drehteller 1 integriert Batteriefach 7 ist von außen über einen seitlichen Deckel bestückbar. Diese batteriebetriebene Leuchtmittelvariante kann wahlweise per Handschalter oder Fernbedienung betrieben werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Drehtellers 1 wird in 5 beschrieben und ist mit einem netzbetriebenen Antrieb 11, 12, 13 ausgestattet. Der Antrieb kann durch einen Elektromotor geeigneter Bauart, etwa als MTE-Antrieb 11 ausgeführt sein, der seinen Drehantrieb über ein Antriebsritzel-Zahnrad oder eine vergleichbare Kraftübertragung 12 auf einen großen Zahnkranz 13, welcher vorzugsweise im Innern der Drehteller-Standfläche 2 angeordnet ist übertragen. Die Steuerung des Antriebs 11 erfolgt über ein programmierbares Modul, welches verschiedenen Einstellungen erlaubt, etwa einen zeitlich festgelegten Drehabschnitt, wie 1/7 Umdrehung pro Tag. Es können aber auch andere Drehabläufe und Geschwindigkeiten festgelegt werden. In dieser Ausführungsform sind auch die wahlweisen angeordneten LED/SMD Leuchtmittel und Leuchtbänder 10 an das Stromnetz angeschlossen werden über den Netzbetrieb versorgt. Dabei kann auch vorteilhaft vorgesehen werden, die Ansteuerung diese Leuchtmittel 10 zeitlich programmierbar zu gestalten. Hierdurch können sowohl wahlweise zeitliche Intervalle, Farbauswahl und Helligkeit als auch die Auswahl der einzelnen Leuchtmittel gesteuert werden.
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Der erfindungsgemäße Drehteller 1 ist in unterschiedlichen Durchmessern je nach Topfaufstellgröße herstellbar und kann je nach Gewichtsbelastung mit einer unterschiedlichen Anzahl von Kugelrollen 9 ausgestattet werden. Sowohl der Drehteller 1, als auch die verwendeten Leuchtmittel 10 können verschiedene Farben oder Farbkombinationen nach Auswahl der Nutzer aufweisen. Neben seiner technischen Funktionalität bietet der erfinderische Drehteller 1, insbesondere für Topfpflanzen einen attraktiven Untersatz, der je nach Ausstattung eine einfache zweckmäßige Bewegung, insbesondere Drehbewegung von mittleren bis großen Blumentöpfen erlaubt und zusätzlich eine erhebliche Bereicherung der Wohnraumdekoration ermöglicht (6). Natürlich gehört es auch in den Bereich der Erfindung den Drehteller 1 für andere Gegenstände als Blumentöpfe zu nutzen, wie etwa dekorative Figuren oder andere Gegenstände.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehteller
- 2
- Drehteller-Standfläche mit senkrecht abgewinkelten Randflächen,
- 3
- Drehtelleraufnahme, Fußteller
- 4
- bodenschonende Gleiter aus Kunststoff oder Filz
- 5
- Drehlager, Axial-Rillenkugellager
- 6
- Rastkerben (seitlich in 2)
- 7
- Batteriefach mit Deckel
- 8
- Standfußelemente (4, 9)
- 9
- Kugelrollenlager mit Kugelrollen
- 10
- Beleuchtung, LED-SMD-Leuchtelemente oder Lichtbänder
- 11
- Drehtellerantrieb (z. B. MTE)
- 12
- Antriebsritzel-Zahnrad
- 13
- großer Zahnkranz-Drehteller-innen
- 14
- Rastelement (Federelement) als Fuß- oder Handraste
- 15
- Markierungsband (Länderband DE, GB, NL oder Wochentage)
- 16
- Stromnetzanschluss
- 17
- Blumentopf, Pflanzgefäß oder dergleichen
- 18
- Aufnahme- und Lagerzapfen von 3 für 2