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Die Erfindung betrifft ein Futterstickset, bestehend aus einem stabförmigen Träger und einer an dem stabförmigen Träger haftenden Futtermasse, wobei der stabförmige Träger mit wenigstens einem Ende aus der Futtermasse herausragt.
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Es ist bekannt, Tierfutter für kleine Haustiere, insbesondere Vögel oder Nager, in körniger oder sonstiger stückiger Form mit einem Bindemittel zu einer Futtermasse auszubilden, die auf einen stabförmigen Träger haftend aufgebracht wird. Derartige Futtersticks können beispielsweise in einem Käfig aufgehängt werden, sodass das betreffende Haustier in Ruhe die Nahrungsmittel aus der Futtermasse herauslösen und fressen kann. Durch
EP 0 094 355 A2 ist ferner ein Futterstick bekannt, dessen aus der Futtermasse herausragendes Ende mit einem Befestigungsstück verbunden ist. Das Befestigungsstück ist so ausgebildet, dass es zwischen Stäben eines Haustierkäfigs eindrückbar ist, sodass der Futterstick auf diese Weise in den Käfig ragend gehalten wird. Die Oberflächen des Befestigungsstücks können dabei geriffelt ausgebildet sein, um ein sicheres Halten zwischen den horizontalen Stäben des Käfigs zu gewährleisten.
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Futtersticks der beschriebenen Art werden auch dazu verwendet, um insbesondere Haustiere aus der Hand zu füttern, wenn sie handzahm gemacht worden sind. „Handzahm” bedeutet, dass das betreffende Tier an die Nähe der menschlichen Hand gewöhnt ist und den natürlichen Fluchtreflex, der durch die Nähe der menschlichen Hand bei Tieren ausgelöst wird, überwunden hat. Da die aus der Futtermasse herausragenden Enden des stabförmigen Trägers üblicherweise kurz sind, liegt auch für an die menschliche Nähe gewöhnte Haustiere eine zu große Nähe der menschlichen Hand vor, wenn die Gewöhnung daran noch nicht erfolgt ist. Es ist daher nicht möglich, die bekannten Futtersticks dazu zu verwenden, Tiere handzahm zu machen. In der Regel verwenden Tierhalter hierzu andere Nahrungsmittel, wie beispielsweise große Salatblätter, um das betreffende Tier mit einem ausreichend großen Abstand zur menschlichen Hand mit dem Fressen beginnen lassen zu können, wobei sich das Tier zur Futteraufnahme etwas näher an die menschliche Hand heranarbeiten wird, bis die Nähe zu groß wird und das Tier die Futteraufnahme des hingehaltenen Nahrungsmittels abbricht. Durch Wiederholungen dieser Fütterung wird dann regelmäßig erreicht, dass das Tier immer zutraulicher wird und eine größere Nähe der menschlichen Hand zulässt, um das Futter aufzunehmen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, dass für die Gewöhnung an die menschliche Hand Futtersticks der bekannten Art nicht geeignet sind. Mit der vorliegenden Erfindung soll dieser Nachteil beseitigt werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß das Futterstickset der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, dass der stabförmige Träger zur Einstellung wenigstens zweier unterschiedlicher Längen des wenigstens einen aus der Futtermasse herausragenden Endes ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäß kann das aus der Futtermasse herausragende Ende des stabförmigen Trägers kurz ausgebildet sein, um zur Verfütterung von bereits handzahmen Tieren verwendet zu werden. In einer zweiten Länge des aus der Futtermasse herausragenden Endes ist der Abstand der Hand zur Futtermasse deutlich vergrößert und daher geeignet, noch scheue Tiere zur Futteraufnahme an der Futtermasse des Futtersticks zu veranlassen. Auf diese Weise kann das noch scheue Tier an die Handfütterung gewöhnt und somit im Laufe der Zeit handzahm gemacht werden, sodass dann nur noch die kurze Länge des aus der Futtermasse herausragenden Endes benötigt wird, weil das nunmehr handzahm gemachte Tier den gewünschten Kontakt mit dem betreuenden Mensch aufnimmt.
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Die vom Träger gehaltene Futtermasse kann aus Körnern, Fasern o. dgl. bestehen, die durch ein Bindemittel einen geformten Futterkörper bilden und auf dem Träger gehalten werden. Es ist aber auch möglich, die Futtermasse durch ein oder mehrere zusammenhängende Futterstücke zu bilden, die am Träger befestigt sind, wenn das Tier in der Lage ist, von dem Futtermittelstücken geeignete Portionen abzubeißen oder abzureißen. Die Befestigung der Futtermasse an dem Träger kann durch das klebende Bindemittel erfolgen. Andere mögliche Arten der Befestigung, beispielsweise durch Lebensmittelkleber oder mechanisch, können in bekannter Weise realisiert werden.
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Da für einen Futterstick das Futter im Vordergrund steht, ist es aus praktischen Gründen sinnvoll, den Aufwand für den stabförmigen Träger gering zu halten. Daher sind einfache Konstruktionen für die Ausbildung der unterschiedlichen Längen bevorzugt.
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In einer ersten Ausführungsform weist das Futterstickset einen zweiteiligen stabförmigen Träger auf, dessen erstes Teil die Futtermasse trägt und dessen zweites Teil ein Verlängerungsstück des ersten Teils bildet. Eine mögliche Ausgestaltung dieses Prinzips besteht darin, dass ein Teil ein rohrförmiges Stück ist und dass das andere Teil mit dem rohrförmigen Stück über eine Steckverbindung verbunden ist. Die Verlängerung des ersten Teils erfolgt dabei durch das Aufstecken des zweiten Teils auf das erste oder umgekehrt. Möglich ist es ferner, das eine Teil in dem anderen Teil teleskopisch verschiebbar zu lagern, sodass das eine Teil aus dem anderen Teil zur Verlängerung des stabförmigen Trägers herausziehbar ist. Für die kurze Ausbildung des stabförmigen Trägers wird dabei nur das erste Teil benötigt, während für eine größere Länge das Verlängerungsstück aus dem ersten Teil um ein gewünschtes Maß herausgezogen wird.
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In einer anderen Ausführungsform des zweiteiligen stabförmigen Trägers ist das zweite Teil separat vorhanden und kann mit dem ersten Teil über eine direkte Steckverbindung oder ein Kupplungsstück verbunden werden. Um die Verbindung einfach zu gestalten, ist es zweckmäßig, wenn das Kupplungsstück dabei wenigstens eine Einstecköffnung für ein Teil des stabförmigen Trägers aufweist. Das Kupplungsstück kann zwei Einstecköffnungen für beide Teile des stabförmigen Trägers aufweisen oder alternativ mit einem der Teile des stabförmigen Trägers fest verbunden sein. Die feste Verbindung kann dabei auch dadurch erfolgen, dass das Kupplungsstück einstückig mit dem mit ihm verbundenen Teil des stabförmigen Trägers hergestellt ist. Wenn das Kupplungsstück mit dem ersten Teil des stabförmigen Trägers verbunden ist, dient es zugleich als Griffstück, mit dem der Futterstick aufgrund des größeren Querschnitts des Kupplungsstücks sicherer ergriffen werden kann als an dem relativ kleineren Querschnitt des stabförmigen Trägers. Andererseits ist es aber auch möglich, das Kupplungsstück fest oder lösbar mit dem als Verlängerungsstück dienenden zweiten Teil des stabförmigen Trägers zu verbinden. Ferner ist es möglich, das Kupplungsstück selbst als zweites Teil des Trägers auszubilden, indem es stab- oder rohrförmig geformt ist und steckbar mit dem ersten Teil verbindbar ist.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist das aus der Futtermasse herausragende Ende des stabförmigen Trägers wenigstens eine Sollbruchstelle zur definierten Verkürzung des Endes auf. In diesem Fall wird der stabförmige Träger einstückig in einer maximal sinnvollen Länge hergestellt und kann für den Gebrauch bei handzahmen Tieren auf eine gewünschte kleinere Länge verkürzt werden, indem ein Teil des Endes an einer Sollbruchstelle abgebrochen wird. Es kann ausreichend sein, nur eine Sollbruchstelle vorzusehen, um zwei verschiedene Längen des stabförmigen Trägers realisieren zu können. Für den Gewöhnungsvorgang des Tiers kann es aber auch zweckmäßig sein, mehrere Sollbruchstellen vorzusehen, die eine stufenweise Verkürzung auf mehrere Längen des stabförmigen Trägers ermöglichen.
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Der stabförmige Träger kann in einer bevorzugten Ausführungsform aus Holz bestehen. Das eventuell vorhandene separate Kupplungsstück ist dann vorzugsweise ebenfalls aus Holz hergestellt und weist zwei Einstücköffnungen für die beiden Teile des stabförmigen Trägers auf. Der stabförmige Träger und ggf. das Kupplungsstück können auch aus einem lebensmittelgeeigneten Kunststoff oder aus einem gepressten Papier-/Pappmaterial hergestellt sein.
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Sofern ein Kupplungsstück Verwendung findet, ist eine Steckverbindung zwischen dem Kupplungsstück und wenigstens einem Teil des stabförmigen Trägers bevorzugt. Insbesondere bei einer Herstellung aus Kunststoff können auch andere Verbindungsarten, beispielsweise eine Schraubverbindung zwischen Kupplungsstück und dem betreffenden Teil des stabförmigen Trägers, realisiert werden.
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Der stabförmige Träger kann einen einfachen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und ist dadurch leicht herstellbar. In gleicher Weise sind aber auch andere Querschnitte möglich, beispielsweise quadratische oder flache rechteckige Querschnitte. Insbesondere der flache rechteckige Querschnitt ermöglicht eine vergrößerte Oberfläche zur Verbindung mit der Futtermasse und ferner auch eine die Haftung der Futtermasse an dem Träger unterstützende Profilierung der Oberfläche des Trägers und/oder die Ausbildung von Durchbrüchen, die die Verankerung der Futtermasse an dem Träger verbessern.
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Das erfindungsgemäße Futterstickset eignet sich insbesondere für im Haus gehaltene Kleintiere, z. B. Vögel und Nagetiere.
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Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden, das lediglich zur Veranschaulichung einer möglichen Ausführungsform dient und in keiner Weise schutzbeschränkend sein soll.
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In der einzigen 1 ist eine Futtermasse 1 dargestellt, die zu einem länglichen, etwa zylindrischen Körper geformt ist und sich auf einem ersten Teil 2 eines stabförmigen Trägers 3 befindet und an dem Teil 2 anhaftet. Der erste Teil 2 des stabförmigen Trägers ragt mit einem Ende 4 auf einer kleinen Stirnseite 5 der Futtermasse um eine relativ kleine Länge heraus. Der stabförmige Träger 3 weist ferner ein zweites Teil 6 auf, das als Verlängerungsstück mit dem ersten Teil 2 verbindbar ist. Hierzu ist ein Kupplungsstück 7 vorhanden, das in 1 bereits mit dem ersten Teil 2 des stabförmigen Trägers 3 verbunden dargestellt ist. Ein freies Endstück 4' ragt in eine Aufnahmeöffnung des einen größeren Querschnitt als das Ende 4 aufweisenden Kupplungsstücks 7 um ein gewisses Maß hinein und wird dort aufgrund eines Presssitzes oder auch einer Verklebung gehalten. Das Kupplungsstück 7 weist an seinem dem ersten Teil 2 abgewandten Ende eine axiale Einstecköffnung 8 auf in die das zweite Teil 6 als Verlängerungsstück einsteckbar ist, sodass das zweite Teil 6 im eingesteckten Zustand zu einer stark vergrößerten Länge des stabförmigen Trägers 3 führt. Die Einstecköffnung 8 ist so dimensioniert, dass das zweite Teil 6 spielfrei oder mit einer geringen Pressung in die Einstecköffnung 8 einführbar ist.
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Es ist erkennbar, dass das zweite Stück 6 als Verlängerungsstück den Abstand der den stabförmigen Träger 3 am äußersten Ende haltenden Hand von der Futtermasse 1 gegenüber der Benutzung des ersten Teils 2 allein deutlich vergrößert, und zwar wenigstens verdoppelt, eher verdreifacht oder vervierfacht oder gar noch stärker vergrößert.
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Da das Kupplungsstück 7 und das zweite Teil 6 preiswert aus Holz, Kunststoff oder anderen preiswerten Materialien herstellbar sind, lässt sich die für Tierfreunde wesentlich verbesserte Handhabung ohne größere Mehrkosten realisieren.
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Dies gilt auch für andere Prinzipien für die Einstellung unterschiedlicher Längen des stabförmigen Trägers, wie beispielsweise durch Sollbruchstellen zum definierten Abbrechen von Teilen des stabförmigen Trägers oder für eine teleskopische Anordnung wenigstens zweier Teile des Trägers ineinander, die zur Verlängerung des stabförmigen Trägers durch Herausziehen des Innenstücks aus einem rohrförmigem Außenstück geeignet ist.