-
Gegenstand
der vorliegenden Neuerung ist ein Erdanker mit Seitenstabilisatoren
nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
-
Ein
solcher Erdanker mit Seitenstabilisatoren ist beispielsweise mit
dem Gegenstand der
EP
1 750 020 A1 bekannt geworden. Der dort als Spinnanker bezeichnete
Erdanker besteht aus einer Schraubhülse, die sich nach
oben in einen muffenförmigen Teil fortsetzt, wobei am Außenumfang
des muffenförmigen Teils eine separate Gewindemuffenplatte
befestigt ist, die z. B. durch Anschweißen oder Anschrauben
dort gehalten ist.
-
In
der Gewindemuffenplatte sind Einschraub- oder Einstecklöcher
vorgesehen, in welche Gewindestäbe oder Erdnägel
eingesteckt werden, um so als Seitenstabilisatoren den Erdanker
gegen unerwünschtes Herausziehen aus dem Erdreich zu schützen.
-
Nachteil
der bekannten Anordnung ist jedoch, dass die Gewindemuffenplatte
getrennt auf den hülsenförmigen Fortsatz des Erdankers
angebracht werden muss, was mit erhöhtem Arbeitsaufwand
verbunden ist. Weiterer Nachteil ist, dass es schwierig ist, die
Seitenstabilisierungskräfte, die von dieser Gewindemuffenplatte
auf die Schraubhülse übertragen werden, ohne Drehmomentenbelastung und
Bruchgefahr auf die Schraubhülse zu übertragen.
-
Zusammenfassend
kann festgestellt werden, dass die Anordnung einer separaten Gewindemuffenplatte,
die auch separat am Erdanker befestigt werden muss, nachteilig ist.
-
Mit
dem Gegenstand der
US
6,871,455 B1 ist ein weiterer Erdanker bekannt geworden,
bei dem die Flanschplatte zur Befestigung der Seitenstabilisatoren
schwenkbar am Oberteil der Schraubhülse angeordnet ist.
Es liegt auf der Hand, dass es schwierig ist, die von den Seitenstabilisatoren
auf die Schraubhülse eingetragenen Kräfte über
die Schwenklagerung sicher und bruchfrei auf die Schraubhülse
zu übertragen.
-
Der
Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Erdanker mit
Seitenstabilisatoren der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
dass die von den Seitenstabilisatoren auf den Erdanker eingetragenen
Kräfte bruchfrei und sicher auf die Schraubhülse übertragen
werden können, ohne dass es dazwischen geschaltete Glieder
gibt.
-
Zur
Lösung der gestellten Aufgabe ist die Neuerung dadurch
gekennzeichnet, dass an oder in der Schraubhülse unmittelbar
selbst Schrauböffnungen oder Durchstecköffnungen
vorhanden sind, in welche wahlweise jeweils Gewindestäbe
oder Einschlagnägel einschraubbar oder einsteckbar sind.
-
Mit
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der Vorteil, dass nun
erstmals erkannt wurde, dass man ohne weitere Zwischenglieder unmittelbar selbst
an dem Erdanker solche Einschraublöcher oder Einschlaglöcher
vorsehen kann, ohne dass die Notwendigkeit besteht, eine dazwischen
geschaltete Schraubplatte oder gar eine gelenkig gelagerte Befestigungsplatte
vorzusehen.
-
Die
Neuerung betrifft mehrere Ausführungsformen, die alle vom
Neuerungsgedanken umfasst sind.
-
In
einer ersten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Erdanker
eine obere Flanschplatte aufweist, die in an und für sich
bekannter Weise zum Anschrauben von oberhalb des Erdankers angeordneten
Gegenständen dient.
-
Nun
wurde neuerungsgemäß erkannt, dass auch diese
Flanschplatte zur unmittelbaren Befestigung der Seitenstabilisatoren
dienen kann, in dem in dieser Flanschplatte eine Anzahl von Einschrauböffnungen
oder Durchstecköffnungen vorgesehen sind – zusätzlich
zu den Befestigungsöffnungen zur Befestigung eines externen
Gegenstandes – und dass in diese Einschraub- und Einstecköffnungen
nun unmittelbar die Gewindestäbe oder die Einschlagnägel eingesteckt
oder eingeschlagen werden können, welche dann schräg
verlaufend ins Erdreich hineinreichen. Damit dient die Flanschplatte
sowohl zur Befestigung eines oberen, externen Gegenstandes als auch
als Halter für die Seitenstabilisatoren.
-
Damit
ergibt sich also der Vorteil, dass eine unmittelbare Übertragung
der Last von den Gewindestäben oder den Einschlagnägeln
auf die Flanschplatte des Erdankers übertragen wird, ohne
dass es dazwischen bruchgefährdete Verbindungsglieder gibt.
-
In
einer zweiten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Flanschplatte
entfällt und dass stattdessen in der Schraubhülse
des Erdankers selbst geeignete, schräg verlaufende Schrauböffnungen
oder Durchstecköffnungen vorhanden sind, welche den Querschnitt
der Schraubhülse durchgreifen, sodass die Seitenstabilisatoren
durch den Innenraum der Schraubhülse hindurchgreifen und
mit ihren auswärts und schräg nach unten geneigten
Spitzen in das Erdreich eingreifen.
-
Hier
kann also vollkommen auf eine Flanschplatte verzichtet werden und
stattdessen wird das Gehäuse oder die Wandung der Schraubhülse
selbst als Halterung für die Seitenstabilisatoren verwendet.
-
Es
ist selbstverständlich auch vorgesehen, dass eine solche
Befestigung der Seitenstabilisatoren durch den Innenraum der Schraubhülse
auch für solche Erdanker gedacht und geeignet ist, welche eine
obere Flanschplatte tragen.
-
Damit
besteht nämlich der Vorteil, dass die obere Flanschplatte
zur Befestigung von externen Gegenständen vorgesehen werden
kann und die Seitenstabilisatoren unterhalb dieser Flanschplatte direkt
durch den Innenraum der Schraubhülse hindurchgreifen und
schräg in das Erdreich hineinreichen.
-
Der
Erdanker kann aus verschiedenen Materialien bestehen, insbesondere
aus einem Metallmaterial. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass die Schraubhülse
mit ihrem Außengewinde aus einem geeigneten Kunststoffmaterial
besteht oder aus einem Holzmaterial.
-
Gleiches
gilt für die Gewindestäbe oder die Einschlagnägel.
Diese sind bevorzugt aus einem Metallmaterial gebildet. Sie können
jedoch auch aus Kunststoff, Holz, von jedem erdenklichen Querschnitt und
jeder erdenklichen Form bestehen.
-
Die
Form der Schraubhülse kann in verschiedenen Ausführungsformen
ausgeführt werden.
-
Folgenden
Möglichkeiten ergeben sich dabei:
- • durchgehend
zylindrische Hülse
- • im oberen Bereich als zylinderische Hülse
ausgebildet und nach unten spitz zulaufend
- • spitze Form.
-
Der
Körper der Schraubhülse kann dabei sowohl als
Hohlkörper ausgebildet sein, als auch aus einem Vollmaterial
bestehen.
-
Sie
können beispielsweise auch bogenförmig ausgebildet
sein anstatt der geraden Ausführung, wie sie in den späteren
Ausführungsbeispielen gezeigt sind.
-
Die
einschraubbaren Gewindestäbe werden mit einer Schlagbohrmaschine
eingetrieben, sodass sich das Außengewinde dieser Gewindestäbe
im Erdreich verankert.
-
Sind
diese Gewindestäbe jedoch bogenförmig ausgebildet,
kommt es zu einer wesentlich besseren Stabilisierung im Erdreich,
weil die Bogenform eine zusätzliche Kraftkomponente gegen
Ausreißen des Erdankers aus seinem Verankerungsmaterial
bildet.
-
Der
Neuerungsgegenstand der vorliegenden Neuerung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Schutzansprüche, sondern
auch aus der Kombination der einzelnen Schutzansprüche
untereinander.
-
Alle
in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten
Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche
Ausbildung, werden als neuerungswesentlich beansprucht, soweit sie
einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
-
Im
Folgenden wird die Neuerung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere wesentliche
Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
-
Es
zeigen:
-
1:
perspektivische Ansicht einer Flanschplatte einer ersten Ausführungsform
eines Erdankers
-
2:
der Erdanker nach 1 im Schnitt mit verschiedenen
Möglichkeiten der Anbringung von Seitenstabilisatoren
-
3:
eine zweite Ausführungsform eines Erdankers mit verschiedenen
Seitenstabilisatoren
-
In 1 ist
die Flanschplatte 1 eines Erdankers dargestellt, in der
eine Anzahl von Einschraublöchern 2 vorhanden
sind, und es können zusätzlich auch noch Einschlaglöcher 3 für
das Hindurchtreten von Einschlagnägeln 8 vorgesehen
sein.
-
Es
ist nicht dargestellt, dass noch zusätzliche Bohrungen
in der Flanschplatte für die Befestigung eines externen
Gegenstandes angeordnet sind.
-
Ebenso
kann es vorgesehen sein, dass der Innendurchmesser der mit der Flanschplatte 1 verbundenen
Schraubhülse 4 mit einem Innengewinde 13 versehen
ist.
-
Ein
solcher Erdanker mit einer Flanschplatte 1 ist in 2 näher
dargestellt. Hierbei ist erkennbar, dass die Schraubhülse 4 in
irgendeiner beliebigen Weise mit der Flanschplatte 1 verbunden
sein kann. Dies kann entweder werkstoffeinstückig erfolgen, oder
die Flanschplatte kann nachträglich an den Außenumfang
der Schraubhülse angeschweißt oder angeschraubt
sein.
-
Ebenso
ist es möglich, dass die Flanschplatte 1 an die
Schraubhülse 4 angeschmiedet ist oder durch einen
Umbördelvorgang der Schraubhülse erzielt ist.
-
Ebenso
kann der gesamte Erdanker nach 2 aus einem
gegossenen Teil bestehen, sodass also die Flanschplatte 1 an
die Schraubhülse 4 angegossen ist.
-
Wichtig
ist nun, dass im Bereich der Flanschplatte 1 die in 1 dargestellten
Schraublöcher 2 und Einschlaglöcher 3 vorhanden
sind.
-
Es
versteht sich von selbst, dass auch nur eine Art von Löchern 2 oder 3 vorhanden
sein kann, d. h., es ist nicht lösungsnotwendig, dass beide Locharten 2, 3 gemeinsam
auftreten.
-
Der
besseren Beschreibung wegen wurden jedoch beide Locharten 2, 3 in
den Zeichnungen dargestellt, obwohl eine Lochart ausreicht.
-
Gemäß 2 wird
nun mindestens ein Gewindestab 6a schräg von oben
nach unten verlaufend durch mindestens ein Einschraubloch 2 in
der Flanschplatte 1 eingeschraubt, sodass das Ende schräg
in das Erdreich eingreift.
-
In
analoger Weise kann deshalb auch ein Einschlagnagel 8a durch
ein zugeordnetes Einschlagloch 3 in der Flanschplatte 1 eingetrieben
werden, sodass sie ebenfalls schräg in das Erdreich eingreift.
-
Neben
dieser Befestigung mit schräg nach außen gerichteten
Seitenstabilisatoren ist es in einer Weiterbildung der vorliegenden
Neuerung in Alleinstellung oder in der Kombination mit der vorgenannten
Befestigungsart zusätzlich möglich, dass über weitere
Einschraublöcher 2 und Einschlaglöcher 3 weitere
Gewindestäbe 6b in die Flanschplatte 1 eingeschraubt
werden, wobei diese Gewindestäbe 6b durch zugeordnete
Schrauböffnungen 7 schräg durch den Innenraum
der Schraubhülse 4 hindurchlaufen und an einer
anderen Stelle der Schraubhülse 4 austreten und
dort schräg in das Erdreich hineinragen.
-
Solche
Befestigungsart hat den Vorteil, dass der Gewindestab bzw. der analog
verwendbare Einschlagnagel 8b über einen großen
Teil seiner Länge (Durchtrittslänge durch die
Schraubhülse 4) gestützt und stabilisiert
wird, sodass sie an diesem Bereich gegen Verbiegen und Herausziehen
geschützt ist.
-
Damit
können also sehr hohe Querkräfte auf einen solchen
Seitenstabilisator 6b, 8b übertragen werden,
sodass der Mittelteil eines solchen Seitenstabilisators durch die
Schraubhülse 4 hindurchtritt und in dieser Schraubhülse
abgestützt befestigt ist.
-
Die
Einschlagnägel 8 können mit einem zugeordneten
Kopf 9 ausgerüstet sein, um deren Einschlagen
zu erleichtern.
-
Die 3 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines Erdankers, aus der ersichtlich
ist, dass die Flanschplatte 1 vollkommen entfallen kann
und beispielsweise die Schraubhülse 4 nur noch
ein Innengewinde 13 aufweist.
-
In
diesem Fall dient der Mantel der Schraubhülse 4 unmittelbar
als Halterung für die Seitenstabilisatoren 6b, 8b,
und diese Seitenstabilisatoren sind unmittelbar durch die entsprechenden
Schrauböffnungen 7 bzw. Durchstecköffnungen 11 durch
die Schraubhülse 4 hindurchgehend in das Erdreich
eingetrieben.
-
Der
Erdanker nach den 2 und 3 hat im Übrigen
ein außenliegendes Schraubgewinde 12, mit dem
er über eine entsprechende Drehbewegung in das Erdreich
eingeschraubt werden kann.
-
Das
Schraubgewinde ist hier durchgehend ausgebildet; es kann auch unterbrochen
sein. Das Schraubgewinde 12 kann auch vollständig
entfallen, und in diesem Fall wird der Erdanker in das Erdreich eingeschlagen.
-
- 1
- Flanschplatte
- 2
- Einschraubloch
- 3
- Einschlagloch
- 4
- Schraubhülse
- 5
-
- 6
- Gewindestab 6a, 6b
- 7
- Schrauböffnung
- 8
- Einschlagnagel 8a, 8b
- 9
- Kopf
- 10
-
- 11
- Durchstecköffnung
- 12
- Schraubgewinde
- 13
- Innengewinde
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1750020
A1 [0002]
- - US 6871455 B1 [0006]