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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Futtermittel für Haustiere, insbesondere für Nagetiere.
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Die
DE 41 15 645 C2 offenbart eine Aufhängung für Futterkörper, bei der an einem geschlossenen Rahmen eine geriffelte Lasche angeformt ist, welche zur Verankerung eines Stabes dient, an dem ein Futterkörper angeordnet ist. Dadurch lässt sich der Futterkörper an einem Käfig für Vögel oder Nagetiere aufhängen. Das Aufhängen des Futterkörpers fördert den Spieltrieb, wobei die Befestigung von Heu oder anderem Futtermittel an dem Stab schwierig ist. Gerade für Haustiere, die Pflanzenfresser sind, wie die meisten Nagetiere, lassen sich halmförmige Futtermittel nur schlecht an einer Aufhängung anbringen.
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Es ist daher ebenfalls bekannt, Heu durch den Zusatz von Bindemitteln zu einem Rohr zu verkleben, das dann als "Heutunnel" angeboten wird. Allerdings liefert ein solcher Heutunnel nur wenig Futter bezogen auf das Volumen, und der Einsatz des Bindemittels wird als künstlich empfunden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Futtermittel für Haustiere zu schaffen, insbesondere für Nagetiere, das in komprimierter Form auf einfache Weise in einem Käfig positioniert werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit einem Futtermittel mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird ein Futtermittel für Haustiere bereitgestellt, das einen Futterballen umfasst, der aus Heu und/oder weiteren pflanzlichen Ergänzungsstoffen hergestellt ist, wobei der Futterballen im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist und über ein entfernbares oder verzehrbares Haltemittel in Form gehalten ist. Als verzehrbares Haltemittel kann beispielsweise ein pflanlicher Garn, insbesondere Brennesselgarn eingesetzt werden. Dadurch wird das Heu und/oder die pflanzlichen Ergänzungsstoffe über das Haltemittel in komprimierter Form gehalten und kann von dem Haustier nach und nach verspeist werden, so dass das Futtermittel bezogen auf das Volumen lange verfügbar bleibt. Zudem lässt sich der Futterballen auf einfache Weise in einem Käfig positionieren.
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Vorzugsweise sind das Heu und/oder die pflanzlichen Ergänzungsstoffe ohne Zugabe von Bindemittel zu einem Futterballen gewickelt. Optional kann natürlich ein Bindemittel zugesetzt werden, wobei dieses nicht unbedingt erforderlich ist. Beim Wickeln des Heus und etwaiger Zusätze wird das Material des Futterballens komprimiert und in die gewünschte Zylinderform gebracht, um dann anschließend über das entfernbare Haltemittel in der Form fixiert zu werden. Als Haltemittel kann ein Seil, Faden, ein Garn oder ein Band eingesetzt werden, das jeweils um das Haltemittel in einer oder mehreren Bahnen gewickelt ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Haltemittel auch ein Netz umfassen, beispielsweise ein extrudiertes Netz. Der Einsatz eines Netzes oder eines seilförmigen Haltemittels hat den Vorteil, dass das Haltemittel nicht von dem Futterballen abgenommen werden muss, um diesen in dem Käfig anzuordnen. Vielmehr kann das Haustier an den von außen zugänglichen Bereichen das Heu und etwaiges weiteres Futtermaterial aufessen.
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Für eine gute Ernährung des Haustieres kann der Futterballen pflanzliche Zusätze umfassen, die beispielsweise ausgewählt sind aus Löwenzahn, Brennnessel, Hibiskus und/oder Luzerne. Ferner kann der Futterballen Zusätze aus Obst oder Gemüse aufweisen, beispielsweise Stücke von Apfel, Birne, Karotte oder Kerne, beispielsweise Sonnenblumenkerne oder Stücke der Sonnenblumenpflanze. Die entsprechenden Zusätze sind dann in das Material des Futterballens eingewickelt, der zu einem großen Anteil aus Heu hergestellt ist.
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Für eine stabile Fixierung des Futterballens kann dieser auf einer Lanze aufgesteckt sein, insbesondere auf einer stabförmigen Lanze. Der Futterballen kann über einen mit der Lanze verbundenen Haken in dem Käfig aufgehangen werden, so dass der Spieltrieb des Haustieres gefördert wird. Alternativ kann der Futterballen auch über einen mit der Lanze verbundenen Teller in einem Käfig aufgestellt werden. Dann ist der Futterballen von allen Seiten zugänglich und kann somit Nahrung für mehrere Tiere gleichzeitig bieten.
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Für eine stabile Halterung des Futterballens können die Lanze und ein mit der Lanze verbundener Teller oder Halter aus Metall, Holz oder Kunststoff hergestellt sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Futtermittels;
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2A und 2B zwei Ansichten eines Halters für den Futterballen der 1;
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3A und 3B zwei Ansichten eines modifizierten Halters zum Aufhängen eines Futterballens, und
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4 eine Ansicht eines weiteren Halters zum Aufhängen eines Futterballens.
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Ein Futtermittel 1 umfasst einen Futterballen 2 und einen Halter 3, mittels dem der Futterballen 2 in einem Käfig für Haustiere positioniert werden kann. Der Halter 3 umfasst hierfür eine stabförmige Lanze 4, die in den Futterballen 2 eingesteckt werden kann. Die Lanze 4 ist an einem Teller 5 angeordnet, auf dem der Futterballen 2 abgestützt wird. Der Teller 5 ist an der Unterseite mit mehreren Füßen 6 vorgesehen, um den Futterballen 2 beabstandet von einem Boden zu positionieren, um eine Schädigung durch Feuchtigkeit zu vermeiden.
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Der Futterballen 2 besteht zu einem Teil aus Heu, vorzugsweise zwischen 10% bis 99%, insbesondere zu mindestens 80 % oder 90% aus Heu, und ist zylinderförmig ausgebildet. Der Futterballen 2 ist dabei ohne die Zusätze eines Bindemittels gewickelt und kann einen oder mehrere pflanzliche Zusatzstoffe aufweisen. Als Zusatzstoffe kommen pflanzliche Zusätze, wie Löwenzahn, Brennnessel, Hibiskus, Echinacea, Löwenzahn, Pfefferminze, Hibiskus, Hibiskusblüten, Kamille, Kornblumen, Papaya, Rinde, Rosenblüten oder Luzerne in Betracht, aber auch Obst oder Gemüse. Beispielsweise können als Zusätze Stücke von Äpfeln, Birnen, Karotten, roter Beete, Sonnenblumenblüten oder Kerne, wie Sonnenblumenkerne, oder andere Zusätze beigemengt sein. Die Zusätze werden vor der Herstellung des zylinderförmigen Futterballens dem Heu beigemengt, das dann zu dem Futterballen gewickelt wird.
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Für die Herstellung des Futterballens wird zunächst das Heu portioniert, indem es gefördert und einer Waage zugeführt wird. Die gewünschte Menge an Heu, beispielsweise zwischen 100 g bis 10.000 g, insbesondere 200 g bis 2.000 g, wird dann optional mit Zusätzen gemischt, und dann wird das Futtermaterial mit Hilfe von Bändern aufgerollt. Die Bänder können im Durchmesser verstellt werden, um einen zylinderförmigen Körper in der gewünschten Größe herzustellen, wobei sowohl der Durchmesser als auch die Höhe eingestellt werden können. Durch das Wickeln des Futtermaterials wird dieses komprimiert und zu einem zylinderförmigen Futterballen 2 geformt. Dieser Futterballen 2 wird anschließend über ein entfernbares Haltemittel in der Form gehalten. Als Haltemittel kann ein Seil, ein Faden, ein Garn oder ein Band eingesetzt werden, das um die äußere Mantelfläche des Futterballens 2 gewickelt wird. Das Haltemittel kann auch als verzehrbares Haltemittel ausgebildet sein, das von Tieren verdaubar ist, beispielsweise aus Brennesselgarn. Alternativ oder zusätzlich kann der Futterballen 2 dann in ein Netz eingefügt werden, insbesondere ein extrudiertes Netz, um ein Herausfallen von Einzelteilen zu minimieren. Statt einem Netz kann auch eine Umhüllung aus Folie vorgesehen sein.
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Der Benutzer kann dann die äußere Umhüllung entfernen, wobei der Futterballen 2 vorzugsweise dann zumindest durch Seile, Fäden oder Garne noch in einer zylindrischen Form gehalten ist. Das Haustier kann dann nach Aufstellung des Futterballens 2 über den Halter 3 von allen Seiten den Futterballen 2 auffressen, wobei das Garn, das Seil oder der Faden nicht stört und bei Bedarf auch entfernt werden kann. Auf diese Weise kann nach Einlegen des Futterballens 2 das Haustier für lange Zeit mit Futter versorgt werden. Der Durchmesser des Futterballens kann je nach Größe des Haustiers zwischen 5 cm bis 100 cm, insbesondere 10 cm bis 40 cm, betragen. Die Höhe des Futterballens 2 kann beispielsweise zwischen 5 cm bis 100 cm, insbesondere 8 cm bis 32 cm, betragen.
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In den 2A und 2B ist der Halter 3 für den Futterballen 2 im Detail dargestellt. Die Lanze 4 ist stabförmig ausgebildet und weist auf der vom Teller 5 abgewandten Seite eine kegelstumpfförmige Spitze 40 auf, die das Einstecken in eine Stirnseite 20 des Futterballens 2 erleichtert. Der Teller 5 weist vorzugsweise einen Durchmesser auf, der im Wesentlichen dem Durchmesser einer Mantelfläche 21 des Futterballens 2 entspricht. Wenn der Futterballen 2 von dem Halter 3 aufgefressen wurde, kann ein neuer Futterballen 2 auf die Lanze 4 aufgesteckt werden.
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In den 3A und 3B ist ein modifizierter Halter für einen Futterballen 2 gezeigt, der ebenfalls eine Lanze 4 mit einer kegelstumpfförmigen Spitze 40 und einen Teller 5 aufweist. Der Teller 5 ist allerdings nicht auf Füßen angeordnet, sondern benachbart zu der keilförmigen Spitze 40 ist ein Haken 7 vorgesehen, mittels dem der Halter an einem Käfig einhängbar ist. Dadurch kann der Futterballen 2 hängend in einem Käfig positioniert werden.
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In 4 ist eine modifizierte Ausführungsform eines Halters für den Futterballen 2 gezeigt, der durch eine Lanze 4' durchdrungen ist. Die Lanze 4' ist dabei an einem U-förmigen Halter festgelegt, der zwei Schenkel 9 und 11 aufweist, die über einen Verbindungsabschnitt 8 miteinander verbunden sind. Eine Spitze 10 der Lanze 4' ist an dem Schenkel 9 gehalten, während ein zur Spitze 10 gegenüberliegendes Ende 12 der Lanze 4' an dem Schenkel 11 gehalten ist. Dadurch befinden sich die Stirnseiten 20 des Futterballens 2 parallel zu den Schenkeln 9 und 11, und der Futterballen 2 ist um die Lanze 4' um eine horizontale Achse drehbar. Der Halter kann über eine Befestigung 13 an dem Verbindungsabschnitt 8 in einem Käfig befestigt werden. Der Futterballen 2 kann dann von dem Tier abgewickelt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Futtermittel
- 2
- Futterballen
- 3
- Halter
- 4, 4'
- Lanze
- 5
- Teller
- 6
- Fuß
- 7
- Haken
- 8
- Verbindungsabschnitt
- 9
- Schenkel
- 10
- Spitze
- 11
- Schenkel
- 12
- Ende
- 13
- Befestigung
- 20
- Stirnseite
- 21
- Mantelfläche
- 40
- Spitze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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