DE102015015408B4 - Heukorb - Google Patents
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Abstract
Behältnis (10) zur Fütterung von Raufutter für Pferde und andere Tiere, wobei das Behältnis eine Außenhülle (12, 20) aufweist mit zumindest einer Öffnung (16), durch welche das Tier das Raufutter aus dem Behältnis zupfen kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle von einer Federwendel (14) abgestützt ist, die insbesondere innenseitig der Außenhülle angeordnet ist
Description
- Die Erfindung betrifft ein Behältnis zur Fütterung von Raufutter für Pferde und andere Tiere gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Solche Behältnisse sind bekannt aus den beiden Gebrauchsmustern
DE 20 2014 002 349 U1 undDE 20 2011 109 023 U1 . - In den letzten Jahren haben viele wissenschaftliche Studien zu Emährungsfragen bei Pferden zu einem erheblichen Erkenntniszuwachs geführt Ein unter natürlichen Bedingungen lebendes Pferd verbringt mehr als 16 Stunden am Tag mit der Futtersuche und Futteraufnahme, ohne je Fresspausen von mehr als drei Stunden einzulegen. Es legt dabei im langsamen Schritt bis zu 30km am Tag zurück und frisst energiearmes, karges Steppengras, für das es ca 60.000 Kauschläge ausführen muss. Dieser Wert ist auch für unsere Hauspferde anzustreben, denn die Anzahl der Kauschläge führt zur Zufriedenheit des Pferdes.
- Doch für 1 kg des heutigen gehaltvollen, energiereichen Heus benötigt das von uns gehaltene Pferd ca 3.500 Kauschläge, für 1 kg Hafer nur 800. Der Tagesbedarf unseres Hauspferdes von ca 9 -10 kg Heu ist also spätestens mit 30.000 - 35.000 Kauschlägen und nach einer Fresszeit von maximal 6 Stunden gedeckt (Durchschnittswert: 1 kg Heu= 30-40 min, 1 kg Hafer = 10 min). Diese stark verkürzte Fressdauer, dazu noch meistens auf nur zwei bis drei Fütterungen verteilt, führt häufig zu Verdauungs- und Verhaltensstörungen (gesundheitliche Probleme wie Magengeschwüre, Koliken, Schlundverstopfungen und Verhaltensanomalien wie Koppen, Weben, Aggressivität und vieles mehr). Der Organismus des Pferdes verträgt keine Fresspausen von mehr als vier Stunden, ohne Schaden zu nehmen.
- Ein wesentlicher Bestandteil der vorliegenden Erfindung ist daher, die Futteraufnahmedauer anhand der offenbarten Vorrichtung zu verlängern und entsprechend die Kauaktivität zu erhöhen, ohne dass die Pferde dabei aber zu dick werden.
- Die aktuell auf dem Markt sich befindlichen Behältnisse schaffen es nicht hier zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern. Beispielsweise vermeidet ein zeitgesteuerter Zugang zum Heu, z.B. alle vier Stunden, zwar lange Fresspausen, erhöht die Gesamtfressdauer aber nicht Auch engmaschige Heunetze verlängern die Fresszeit nur um ca 25 % - 30%, wobei das individuelle Fressverhalten der Tiere sehr unterschiedlich ist.
- Eine deutlichere Verlangsamung wird zunächst durch aufgehängte Heusäcke oder andere Behältnisse, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, erreicht. Diese können vom Pferd jedoch gegen Wände oder die eigene Brust geklemmt werden, sodass das Heu aus ihnen, wenn die Pferde erst einmal ihre Taktiken im Umgang mit ihnen entwickelt haben, wieder ohne nennenswerte Verlängerung der Futteraufnahmedauer gefressen werden kann.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Fütterungsvorrichtung für Tiere, insbesondere Pferde, bereitzustellen, die kostengünstig herstellbar und praktisch gut handhabbar ist sowie eine gesunde Fütterung der Tiere ermöglicht.
- Erfindungsgemäße Lösungen dieser Aufgabe sind in den Ansprüchen beschrieben.
- Die vorliegende Erfindung, der Heukorb, umfasst bevorzugt ein Behältnis, das eine starr runde Form mit einer Mehrzahl an Öffnungen zur Futterentnahme aufweist und sich entsprechend beim Fressen ständig bewegt und aufgrund seiner zylindrischen Form nicht vom Tier fixiert oder eingedrückt werden kann. Das Fressen wird dadurch extrem erschwert, gleichzeitig der Spieltrieb des Tieres befriedigt. Die Erfahrung zeigt, dass die Kauschläge in gleicher Anzahl ausgeführt werden, unabhängig davon, wie viel Heu sich gerade im Maul befindet Das Fressen aus dem Heukorb kann zu einer Verdopplung der Gesamtfresszeit im Vergleich zum Fressen aus einem Heusack oder einem Heunetz mit entsprechender Maschenweite führen.
- Beschreibung von Ausführungsbeispielen im Einzelnen
- Der Heukorb weist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein zylindrisches Behältnis (
10 ) mit einem Durchmesserd (in Zeichnung) und einer variablen Höheh (Zeichnung) auf, wobei er erfindungsgemäß derart dimensioniert ist, dass er an die speziellen Bedürfnisse des betreffenden Tieres angepasst ist. Ferner sind in dieser Ausführungsform der Erfindung eine Mehrzahl an Öffnungen (16 ) in der Außenhülle des Behältnisses (10 ) vorgesehen, die ebenso in einer Art und Weise dimensioniert und angeordnet sind, dass sie das Fressverhalten des betreffenden Tieres erfindungsgemäß optimieren. Die Außenhülle besteht vorzugsweise aus einem Textilnetz oder in einer Variante aus einem flexiblen Weichkunststoff, der das Behältnis (10 ) vorzugsweisebis auf die Öffnungen im Wesentlichen abdichtet. - Bevorzugt umfasst die Erfindung eine Federwendel (
14 ), die dem Behältnis (10 ) eine im Wesentlichen starr runde Form verleiht. Die Federwendel kann beispielsweise aus geeignetem Federstahl gefertigt sein und ist im Wesentlichen in oder an der Außenhülle so angeordnet, dass sie dieser Außenhülle eine im Wesentlichen zylindrische Form verleiht. Der Heukorb kann mit dem Boden des im Wesentlichen zylinderförmigen Behältnisses auf dem Untergrund aufliegen, wobei er selbstständig aufrecht steht, und lässt sich anhand einer verschließbaren Öffnung befindlich an der gegenüberliegenden Seite des Behältnisses (Deckel) füllen. Er fasst bevorzugt die gesamte Tagesration an benötigtem Futter des betreffenden Tieres. - Weiter bevorzugt kann der Heukorb in einer Höhe
H anhand einer Aufhängung (18 ) aufgehängt sein, die erfindungsgemäß eine weitestgehend natürliche Fresshaltung des Tieres ermöglicht. Das betreffende Tier folgt beim Fressen den Bewegungen des Heukorbes und bleibt dabei in Bewegung. Es frisst also nicht in einer starren Haltung, die zu einer Fehlstellung und Zahnproblemen führen kann. - Die Aufhängung kann ein Zugseil aufweisen, das bevorzugt zusätzlich als Verschließmechanismus der verschließbaren Öffnung befindlich am Deckel des Heukorbs dient. Das Zugseil kann dazu durch die Mehrzahl an Öffnungen in Deckel und Außenhülle gefädelt sein. Beispielsweise kann der Heukorb an Boxenwänden, an der Decke, an einem Pfosten, an Ästen von Bäumen oder in das Dach großer Heuraufen gehängt werden. Vorteilhafterweise können die betreffenden Tiere, insbesondere Pferde in Gruppenhaltung, in direkter Nähe zueinander auf eine natürliche Art und Weise aus dem Heukorb fressen. Der Heukorb befriedigt damit auch die sozialen Bedürfnisse eines Pferdes und begünstigt erfindungsgemäß eine besonders hohe Anzahl an Kauschlägen, wodurch ferner die Zähne eines Pferdes ausreichend abgenutzt werden und der Futterbrei gut eingespeichelt werden kann.
- Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Außenhülle (
20 ) aus tebensmittelechtem Kunststoff gefertigt ist und mit einer Mehrzahl an Öffnungen (16 ), vorzugsweise rund, versehen ist. Diese befinden sich vorzugsweise im Bereich des unteren Drittels der zylindrischen Form. Diese Ausführungsform vermindert beispielsweise für beschlagene Pferde das Verletzungsrisiko, das durch potentielles Hineintreten und Hängenbleiben im Heukorb mit Netzhülle entstehen kann. Für unbeschlagene Pferde stellen beide hier aufgeführten Ausführungsformen der Erfindung kein erhebliches Verletzungsrisiko dar. Damit diese Variante an verschiedene Pferde und an die unterschiedliche Beschaffenheit des Raufutters angepasst werden kann, befinden sich auf der Innenseite der Außenhülle Taschen, in die sich von oben verschiedene Schablonen schieben lassen. Durch diese Schablonen lässt sich der Durchmesser der Fressöffnungen verringern, oder Fressöffnungen lassen sich ganz verschließen. So können die Pferde zunächst durch große Öffnungen fressen, und peu a peu können diese Öffnungen verkleinert werden, um die Gesamtfresszeit entsprechend der beabsichtigten Fresszeitverlängerung zu erhöhen. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Behältnis
- 12
- Netz (als Außenhülle)
- 14
- Federwendel
- 16
- Öffnung
- 18
- Aufhängung
- 20
- Folie aus Weichkunststoff (als Außenhülle)
- d
- Duchmesser
- h
- Höhe
Claims (13)
- Behältnis (10) zur Fütterung von Raufutter für Pferde und andere Tiere, wobei das Behältnis eine Außenhülle (12, 20) aufweist mit zumindest einer Öffnung (16), durch welche das Tier das Raufutter aus dem Behältnis zupfen kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle von einer Federwendel (14) abgestützt ist, die insbesondere innenseitig der Außenhülle angeordnet ist
- Behältnis nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (12, 20) zylinderförmig, insbesondere kreiszylinderförmig ist - Behältnis nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (12) zumindest großteils aus einem Netz besteht und eine Mehrzahl von Öffnungen (16) durch Maschen des Netzes gebildet sind. - Behältnis nach
Anspruch 1 der 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle in ihrer unteren Hälfte oder in ihrem unteren Drittel die Öffnungen hat - Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federwendel die Außenhülle radial auswärts in eine Zylinderform spannt.
- Behältnis nach einem der
Ansprüche 4 und5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Federwendel aus Stahl oder Kunststoff besteht. - Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (16) so bemessen sind, dass das Tier das Raufutter in vorgegebener Menge herausziehen kann, insbesondere mit Öffnungsdurchmessern für Pferde im Bereich von 3 cm bis 7 cm, insbesondere 4 bis 6 cm.
- Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle Öffnungen aufweist, die innenseitig mit Taschen versehen sind, in welche Schablonen einschiebbar sind mit einem oder mehreren Löchern, welche den für das Füttern wirksamen Durchmesser definieren.
- Behältnis nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle, bis auf die Öffnungen, für eine Futterentnahme dicht ist. - Behältnis nach
Anspruch 8 oder9 , dadurch gekennzeichnet, dass Schablonen mit unterschiedlichen Lochdurchmessern vorgesehen sind. - Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (d) des Behältnisses zwischen 0,35 m und 1,50m ist und die Höhe (h) zwischen 0,4 m und 1,5m ist.
- Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federwendel zu Lager- und Versandzwecken in ihrer Axialrichtung elastisch komprimierbar ist, insbesondere auf eine axiale Höhe von 3 bis 25 cm, weiter insbesondere 8 bis 20 cm.
- Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Spreizkraft der Federwendel so bemessen ist, dass das Behältnis von einem Pferd in der Regel nicht radial komprimierbar ist.
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