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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung von Lichtinszenierungen in einem Innenraum eines Fahrzeuges gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Für die Ambiente-Beleuchtung des Innenraumes eines Fahrzeuges ist es bekannt, mehrere, verteilt angeordnete und farblich einstellbare Leuchtmittel vorzusehen. Bei den Leuchtmitteln kann es sich insbesondere um Module verschiedenfarbiger Leuchtdioden handeln. Durch Mischung der Lichtfarben der einzelnen Leuchtdioden lassen sich sehr verschiedene Farben einstellen. Solche Fahrzeuge besitzen außerdem ein Lichtsteuergerät, das dazu ausgebildet ist, die erfassten Audiosignale zu bewerten und in Abhängigkeit von der Bewertung der Audiosignale die Leuchtmittel separat anzusteuern.
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Es ist bekannt, dass Lichtinszenierungen in Anpassung an ein Album-Cover, in Abhängigkeit einer Stimmung des Audiosignales und in Abhängigkeit eines Musikrhythmus inszeniert werden. Durch diese „quasi-statische Inszenierungen“ ändert sich die Ambiente-Beleuchtung nach Auswahl eines Musikstückes nicht mehr. Parameter, wie Genre, Stimmung oder Album-Cover, sind für dieses Musikstück festgelegt. Andererseits sind hochdynamische Inszenierungen möglich, wenn sich die Lichthelligkeit und/oder die Farbe im Takt des Rhythmus des Audiosignales ändern. Dies sorgt aber beispielsweise bei schnellen Musikstücken für viele, oftmals schnelle Wechsel in Farbe und Helligkeit der Beleuchtung, was zu einer Ablenkung des Fahrzeuglenkers führen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Einstellung von Lichtinszenierungen in einem Innenraum eines Fahrzeuges anzugeben, bei welchem Ablenkungen des Fahrzeugführers durch hochdynamische Lichtinszenierungen unterbunden werden.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Verfahren dadurch gelöst, dass die erfassten Audiosignale mit aktuellen Fahrzeugdaten hinsichtlich eines Fahrzustandes des Fahrzeuges abgeglichen werden und aus den abgeglichenen Audiosignalen dem Fahrzeugzustand entsprechende Lichtinszenierungen bestimmt werden, die an die Beleuchtungselemente der Beleuchtung ausgegeben werden. Dies hat den Vorteil, dass Audiosignale geschickt durch eine adaptiv sich ändernde Lichtinszenierung begleitet werden, indem sich die Lichtinszenierung während des Musikstückes oder der Sprachausgabe ändert. Darüber hinaus führt die gleichzeitige Erfassung von Fahrzeugzustandsparametern zu einer situativ angepassten Ausprägung der Lichtinszenierung. Ablenkungen des Fahrzeuglenkers werden dabei weitgehend unterbunden.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die erfassten Audiosignale vor dem Abgleich mit den Fahrzeugdaten kategorisiert werden. Dadurch wird der Rechenaufwand zum Abgleich mit den Fahrzeugdaten reduziert.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei der Kategorisierung der Audiosignale zwischen Parametern wie Genre und/oder Stimmung und/oder Lautstärke und/oder Rhythmus unterschieden wird. Zweckmäßigerweise wird bei dem Parameter Genre zwischen Musik, Sprache und Film unterschieden, während bei dem Parameter Stimmung hochdynamische und rhythmische Audioinhalte genauso unterschieden werden wie ruhige Audiosignale, beispielsweise in Form von klassischen Musikstücken.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass mindestens eine Voreinstellung der Lichtinszenierung durch die kategorisierten Parameter gesteuert und angepasst wird. Zweckmäßigerweise handelt es sich bei der Voreinstellung um einen quasi-statisch ausgebildeten Parameter, der infolge der erkannten kategorisierten Parameter verändert werden kann und somit aus dem quasi-statischen in einen adaptiven Zustand versetzt wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung werden die Voreinstellungen über die, den Fahrzeugzustand des Fahrzeuges kennzeichnenden Fahrzeugparameter modifiziert. Zu diesen Fahrzeugparametern zählen beispielsweise Geschwindigkeit, Position, Sitzplatzbelegung und Zustand der Türen. So kann beispielsweise bei einem langsam-fahrenden Fahrzeug eine Farbe leicht-Pastell und flache Flanken beim Übergang der Lichtinszenierung ausgewählt werden. Bei einer schnellen Fahrzeuggeschwindigkeit kann die Farbe intensiv sein und die Flanken des Überganges steil.
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Vorteilhafterweise wird ein hochdynamischer Inhalt des Audiosignales durch eine Änderung der Lichtinszenierung, vorzugsweise einer Helligkeitsänderung, dargestellt. Dadurch wird die Lichtinszenierung mit der Audioinszenierung abgeglichen. So können bei den Voreinstellungen bei Fahrgeschwindigkeiten größer Null die hochdynamischen Inhalte der Lichtinszenierung reduziert oder abgestellt werden. Dadurch wird eine Ablenkung des Fahrers vermindert. Ebenso ist es denkbar, die maximale Helligkeit ab dem Unterschreiten einer gewissen Umgebungshelligkeitsschwelle abzusenken, um ein Ablenken der Insassen bei Nacht zu verhindern.
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In einer Alternative wird ein Stimmungswechsel in dem Audiosignal durch eine Änderung der Lichtinszenierung dargestellt. So kann bei einem Rhythmuswechsel von langsam zu schnell, von hellen Farben zu intensiven Farben übergegangen werden.
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In einer Ausgestaltung wird die Lichtinszenierung in Abhängigkeit einer Position des Fahrzeuges und/oder einem Türzustand des Fahrzeuges ausgeführt. So wird die Position des Fahrzeuges berücksichtigt, wenn sich dieses auf einem Gelände befindet, wo die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung nicht gelten, beispielsweise auf Privatgrundstücken. Hier können starke Lichtinszenierungen mit einem hohen Dynamikanteil erlaubt werden. Bei der Abhängigkeit der Inszenierung von dem Türzustand des Fahrzeuges kann eine Wellcome-Home-Inszenierung entwickelt werden, die auch einen Sound-Anteil besitzt. Beispielsweise durch das sequenzielle Zuschalten einzelner Leuchten kann beim Öffnen der Tür beim gleichzeitigen Abspielen eines Sounds die vorgegebene Inszenierung erfolgen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines nicht erfindungsgemäßen Fahrzeuges,
- 2 eine Prinzipdarstellung einer Lichtsteuerung im Fahrzeug.
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1 zeigt ein Fahrzeug, in dessen Innenraum 3 mehrere RGB-Module 5a, 5b und 5c als Leuchtmittel für eine Ambiente-Beleuchtung angeordnet sind. Das RGB-Modul 5a ist in einem Frontbereich 7 des Fahrzeuges 1 angeordnet, während das RGB-Modul 5b in einem Heckbereich 9 angeordnet ist. Das RGB-Modul 5c ist im Bereich einer rechten Fahrzeugtür 11 angeordnet. Über ein Lichtsteuergerät 13 sind die RGB-Module 5a, 5b, 5c separat ansteuerbar, so dass sich eine Lichtinszenierung eines jeden RGB-Moduls 5a, 5b bzw. 5c separat einstellen lässt. Hierzu können eine rote Leuchtdiode R, eine gelbe Leuchtdiode G und eine blaue Leuchtdiode B innerhalb der einzelnen RGB-Module 5a, 5b und 5c hinsichtlich ihrer Leuchtintensität individuell eingestellt werden. Durch die Sammlung und Kombination spezifischer Komponenten mit bestimmten Merkmalen ist die Ausführung von komplexen dynamischen Beleuchtungsszenarien möglich.
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Darüber hinaus ist in dem Fahrzeug eine Audioquelle 15 in Form eines Autoradios oder eines CD-Players vorhanden. Wie aus 2 ersichtlich, ist diese Audioquelle 15 mit einer Einrichtung 17 zur Erkennung und Kategorisierung der Audioinhalte des Audiosignals verbunden. Diese Einrichtung 17 unterscheidet die Inhalte der Audioquelle 15 nach Musik, Sprache oder Film. Ausgehend davon wird der erkannte Audioinhalt, z.B. Musik, nach verschiedenen Kriterien, wie Klassik oder Pop, Stimmung, Rhythmus und ähnlichem ausgewertet. Diese Parameter, die von der Einrichtung 17 zur Erkennung der Audioinhalte des Audiosignals ausgegeben werden, werden dem Lichtsteuergerät 13 zugeführt. Gleichzeitig führt die Einrichtung 17 einer in dem Lichtsteuergerät 13 ausgebildeten Lichtsteuerung 19 Informationen über Lautstärke und Pegel zu.
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Das Lichtsteuergerät 13 ist mit verschiedenen Sensoren des Fahrzeuges verbunden. Bei diesen Sensoren kann es sich beispielsweise um einen Geschwindigkeitssensor 21, einen Positionssensor 23 oder um einen Sitzbelegungs-Erkennungssensor 25 handeln. Die von den Fahrzeugsensoren 21, 23, 25 ausgesandten Signale werden mit den Parametern, die von der Einrichtung 17 zur Kategorisierung des Audioinhaltes der Audiosignale abgegeben werden, hinsichtlich verschiedener bestimmter Voreinstellungen, die in einer Voreinstellungseinheit 27 abgespeichert sind, abgeglichen. So gibt es eine Voreinstellung, bei welcher das Fahrzeug langsam fährt, wobei pastellfarbene Farben eingestellt werden sollen und der Übergang von einer Farbe zur anderen flach ist. Fährt das Fahrzeug schnell, so können bei einer weiteren Voreinstellung intensive Farben eingestellt werden und ein abrupter steiler Übergang zwischen den Farbwechseln erfolgen. Fährt das Auto gar nicht, sondern steht es, wird eine konstante Farbe eingestellt, wobei kein Farbwechsel erfolgt.
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Diese Voreinstellungen für die Inszenierung legen beispielsweise den maximal möglichen Helligkeitshub, die mögliche Farbauswahl und die Flankensteilheit der hochdynamischen Inszenierungen fest. Außerdem können über die Einbindung der Fahrzeugparameter die Voreinstellungen modifiziert werden. So können beispielsweise bei Fahrgeschwindigkeiten größer Null die hochdynamischen Inhalte reduziert oder abgestellt werden. Ebenso ist es denkbar, den maximalen Helligkeitshub und die maximale Helligkeit ab dem Unterschreiten einer gewissen Umgebungshelligkeitsschwelle abzusenken, um eine Ablenkung der Insassen bei Nacht zu verhindern.
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Es ist auch eine gleitende Veränderung der Lichtinszenierung bei einem Stimmungswechsel innerhalb eines Musikstückes möglich. In Abhängigkeit vom Fahrzeugzustand kann die Lichtinszenierung bei stehendem Fahrzeug intensiver ausfallen. Der rhythmusbasierte Anteil kann verstärkt werden. Überschreitet jedoch die Geschwindigkeit des Fahrzeuges einen Schwellwert, wird der sich ändernde Anteil im Helligkeits- und/oder Farbumfang verringert.
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Bei einer Abhängigkeit der Lichtinszenierung von dem Fahrzustand und der Sitzplatzbelegung des Fahrzeuges kann bei Geschwindigkeiten über einen vorgegebenen Schwellwert die Lichtinszenierung im Sichtfeld des Fahrers reduziert werden oder nur die hochdynamischen Inhalte abgeschaltet werden. Auf den übrigen belegten Plätzen können die ursprünglichen Lichtinszenierungen aber unverändert weiter dargestellt werden, was beispielsweise im Fondbereich möglich ist.
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Anhand der von der Einrichtung 17 ausgegebenen Parameter wird eine dieser drei Voreinstellungen ausgewählt und modifiziert. Diese von der Voreinstellungseinheit 27 modifizierten Daten werden an die Lichtsteuerung 19 weitergegeben. Die Lichtsteuerung 19 setzt diese in eine entsprechende Farbinszenierung und Lichtinszenierung um und gibt die entsprechenden Ansteuersignale an die RGB-Module 5a, 5b, 5c aus.
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Vorteilhafterweise ist bei dem beschriebenen Verfahren eine unabhängige Verarbeitung aller Audioarten möglich, kann aber auch durch Vorabinformationen über die Audioquelle erweitert werden. Das Verfahren steuert die Intensität, die Frequenz, die Farbe und die Position der angesteuerten Lichtelemente.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 3
- Innenraum
- 5
- RGB-Modul
- 7
- Frontbereich
- 9
- Heckbereich
- 11
- rechte Fahrzeugtür
- 13
- Lichtsteuergerät
- 15
- Audioquelle
- 17
- Einrichtung zur Erkennung und Kategorisierung von Audioinhalten
- 19
- Lichtsteuerung
- 21
- Geschwindigkeitssensor
- 23
- Positionssensor
- 25
- Sitzbelegungssensor
- 27
- Voreinstellungseinheit