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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Innenbeleuchtungseinrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Innenbeleuchtungseinrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
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Ein solches Verfahren und eine solche Innenbeleuchtungseinrichtung zum zumindest teilweisen Beleuchten eines Innenraums eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, sind beispielsweise aus
DE 10 2012 009 294 A1 bekannt. Im Rahmen des Verfahrens wird die Innenbeleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von einem von einer Audioquelle bereitgestellten Audiosignal betrieben. Die Innenbeleuchtungseinrichtung umfasst dabei wenigstens ein Leuchtelement, wie eine LED oder ein Display, mittels welchem der Innenraum zumindest teilweise zu beleuchten ist. Insbesondere kann die Beleuchtungseinrichtung eine Mehrzahl von Leuchtelementen zum zumindest teilweisen Beleuchten des Innenraums aufweisen.
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Ferner umfasst die Innenbeleuchtungseinrichtung eine Steuereinrichtung zum Ansteuern, das heißt zum Regeln oder Steuern, des wenigstens einen Leuchtelements. Die Steuereinrichtung ist dabei dazu ausgebildet, das wenigstens eine Leuchtelement der Innenbeleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von dem von der Audioquelle bereitgestellten Audiosignal zu betreiben. Mit anderen Worten ist eine audioabhängige Ansteuerung des wenigstens einen Leuchtelements vorgesehen, so dass die Innenbeleuchtungseinrichtung beziehungsweise das wenigstens eine Leuchtelement nach Art einer Lichtorgel betrieben werden kann. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, die Beleuchtung des Innenraums, insbesondere im Rahmen einer sogenannten Ambiente-Beleuchtung, dynamisch zu inszenieren, wobei eine situationsbeziehungsweise kontextabhängige Differenzierung der Inszenierung darstellbar ist, da die Inszenierung an das Audiosignal und somit an die Musik, welche durch das Audiosignal charakterisiert wird, angepasst werden kann. Hierdurch kann der Übergang vom einfachen Musik hören zum Erleben der Musik im Fahrzeug durch entsprechende Beleuchtung realisiert werden.
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Die
DE 10 2012 007 704 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit Licht zur Beleuchtung eines Fondbereichs eines Kraftfahrzeugs. Dabei wird die mittels der Beleuchtung erzeugte Lichtintensität vorgegebenen Szenen angepasst.
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Die
DE 10 2010 011 306 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einstellung zumindest eines Parameters einer Lichtquelle in einem Kraftfahrzeug. Zu den Parametern der Lichtquelle gehört die Lichtstärke der Lichtquelle. Bei Aktivierung eines Funktionsprofils wird der mindestens eine Parameter eingestellt. Zudem wird bei der Aktivierung des Funktionsprofils mindestens ein Parameter einer Audioquelle eingestellt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren und Beleuchtungseinrichtungen der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchen sich eine besonders vorteilhafte Inszenierung der Beleuchtung des Innenraums realisieren lässt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Innenbeleuchtungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4, gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art, wobei zur Realisierung einer besonders vorteilhaften Inszenierung der Beleuchtung des Innenraums erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Innenbeleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von wenigstens einem Verzögerungszeitparameter betrieben wird, wobei der Verzögerungszeitparameter eine Verzögerungszeit zwischen dem Bereitstellen des Audiosignals und einem durch einen Lautsprecher auf Basis des Audiosignals bewirkten Wiedergeben eines Tons charakterisiert. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das Audiosignal üblicherweise einer Signalverarbeitung unterzogen wird, wobei diese Signalverarbeitung beispielsweise durch eine Steuereinrichtung durchgeführt wird. Im Rahmen der Signalverarbeitung wird das Audiosignal als Rohsignal oder Rohdaten verarbeitet, woraufhin das verarbeitete Audiosignal beispielsweise von der Steuereinrichtung ausgegeben wird. Mittels dieses verarbeiteten Audiosignals wird schließlich der Lautsprecher angesteuert, so dass der Lautsprecher infolge des Ansteuerns Töne entsprechend des verarbeiteten Audiosignals wiedergibt.
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Dadurch wird das bereitgestellte Audiosignal schließlich in für einen sich im Innenraum aufhaltenden Insassen akustisch wahrnehmbare, das heißt hörbare Töne beziehungsweise Musik, umgewandelt. Hierbei liegt somit eine Signalverarbeitungskette vor, welche zumindest das Bereitstellen des Audiosignals als Rohsignal, die Signalverarbeitung und das Ansteuern des Lautsprechers beziehungsweise die durch den Lautsprecher bewirkte Wiedergabe der Töne umfasst.
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Mit anderen Worten werden Rohdaten, welche von der Audioquelle bereitgestellt werden, für die auditive Wiedergabe verarbeitet, wobei diese Verarbeitung durch unterschiedliche Komponenten des Fahrzeugs durchgeführt werden kann. Bei diesen Komponenten handelt es sich beispielsweise um einen Verstärker und/oder eine sogenannte Head-Unit, so dass nach dem Verarbeiten der Rohdaten entlang der Signalverarbeitungskette die Töne (Musik) mittels des wenigstens einen Lautsprechers wiedergegeben werden. Für eine solche Signalverarbeitungskette ergibt sich die genannte Verzögerungszeit, welche sich beispielsweise aus jeweiligen einzelnen Verzögerungszeiten der jeweiligen an der Signalverarbeitungskette beteiligten Komponenten sowie jeweiligen Kommunikationslatenzen zusammensetzt.
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Würde diese Verzögerungszeit nun nicht für den Betrieb der Innenbeleuchtungseinrichtung berücksichtigt werden, so könnten zeitliche Differenzen zwischen einer Veränderung des mittels des Lautsprechers wiedergegebenen Tons und einer Veränderung des optischen Verhaltens der Innenbeleuchtungseinrichtung bezüglich Helligkeit, insbesondere Beleuchtungsstärke, und Farbe entstehen, so dass ein sich im Innenraum aufhaltender Insasse eine Diskrepanz zwischen den Tönen und der durch die Innenbeleuchtungseinrichtung bewirkten Beleuchtung des Innenraums wahrnimmt, obwohl eine solche Diskrepanz nicht erwünscht ist. Mit anderen Worten ist es wünschenswert, dass die Beleuchtung des Innenraums, insbesondere eine Veränderung der Beleuchtung des Innenraums, synchron zu der Wiedergabe von Tönen beziehungsweise zur Veränderung der Töne ist, so dass beispielsweise eine Variation der Beleuchtung an den Rhythmus der Musik angepasst werden kann.
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Eine solche Synchronität zwischen der Variation der Beleuchtung und dem Rhythmus der Musik ist mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellbar, da die genannte Verzögerungszeit berücksichtigt wird. Dabei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass eine zweite Verzögerungszeit zwischen dem Bereitstellen des Audiosignals und einer auf Basis des Audiosignals bewirkten Veränderung eines Zustands wenigstens eines Leuchtelements der Innenbeleuchtungseinrichtung derart eingestellt wird, dass eine Abweichung der zweiten Verzögerungszeit von der ersten Verzögerungszeit kleiner als ein vorgebbarer Schwellenwert ist.
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Diese beiden Verzögerungszeiten beziehungsweise ein Unterschied zwischen diesen beiden Verzögerungszeiten spielt eine wichtige Rolle für die Wertanordnung der Inszenierung. Nur wenn der Unterschied zwischen den beiden Verzögerungszeiten hinreichend gering ist, nimmt ein Insasse mittels der Innenbeleuchtungseinrichtung bewirkte visuelle Eindrücke und mittels des Lautsprechers bewirkte auditive Eindrücke als gleichzeitig auftretend war. Es wurde gefunden, dass der genannte Schwellenwert insbesondere bei einem harten Schalten des Leuchtelements in einem Bereich von 20 Millisekunden bis maximal 50 Millisekunden liegt. Mit anderen Worten beträgt der Schwellenwert vorzugsweise maximal 50 Millisekunden.
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Zur Unterschreitung dieses Schwellenwerts könnte beispielsweise eine Optimierung der Kommunikationswege beispielsweise durch eine hochpriorisierte Datenbuskommunikation und/oder durch direkte analoge und/oder digitale Verbindungen zwischen den beteiligten Komponenten realisiert werden, was jedoch sehr aufwendig sein kann. Um den Unterschied zwischen den beiden Verzögerungszeiten auf besonders einfache und kostengünstige Weise gering zu halten, wird beispielsweise ein Verzögerungsglied eingeführt, mittels welchem die durch den Lautsprecher bewirkte Wiedergabe von Tönen und/oder die Veränderung des Zustands des Leuchtelements gezielt verzögert wird, so dass beispielsweise zwischen den Verzögerungszeiten zumindest im Wesentlichen kein Unterschied mehr besteht.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Innenbeleuchtungseinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 4 angegebenen Art, wobei zur Realisierung einer besonders vorteilhaften Inszenierung der Beleuchtung des Innenraums erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, das Leuchtelement in Abhängigkeit von wenigstens einem Verzögerungszeitparameter zu betreiben, welcher eine Verzögerungszeit zwischen dem Bereitstellen des Audiosignals und einem durch einen Lautsprecher auf Basis des Audiosignals bewirkten Wiedergeben eines Tons charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts der Erfindung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.
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Ein dritter, nicht erfindungsgemäßer Aspekt betrifft ein Verfahren, wobei zur Realisierung einer besonders vorteilhaften Inszenierung der Beleuchtung des Innenraums erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass eine von der Innenbeleuchtungseinrichtung bereitgestellte Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit von dem Audiosignal innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls stetig verändert wird. Mit anderen Worten ist bei dem dritten Aspekt der Erfindung ein gedimmtes Schalten der Innenbeleuchtungseinrichtung beziehungsweise zumindest eines Leuchtelements der Innenbeleuchtungseinrichtung vorgesehen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass durch ein solches gedimmtes Schalten der Innenbeleuchtungseinrichtung der zuvor genannte Schwellenwert, bis zu dem ein Insasse visuelle und auditive Eindrücke als gleichzeitig auftretend wahrnimmt, im Vergleich zu einem harten beziehungsweise stufigen Schalten der Innenbeleuchtungseinrichtung erhöht werden kann. Durch das gedimmte Schalten der Innenbeleuchtungseinrichtung kann somit auf einfache und kostengünstige Weise bewirkt werden, dass Insassen im Innenraum durch die Innenbeleuchtungseinrichtung bewirkte visuelle Eindrücke beziehungsweise Effekte und durch den Lautsprecher bewirkte auditive Eindrücke beziehungsweise Effekte als zumindest im Wesentlich gleichzeitig auftretend wahrnehmen. Hierdurch kann vermieden werden, dass die Insassen eine unerwünschte Diskrepanz zwischen den visuellen und den auditiven Effekten wahrnehmen können.
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Ein vierter, nicht erfindungsgemäßer Aspekt betrifft eine Innenbeleuchtungseinrichtung, wobei zur Realisierung einer besonders vorteilhaften Inszenierung der Beleuchtung des Innenraums erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, eine von dem Leuchtelement bereitgestellte Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit von dem Audiosignal innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls stetig zu verändern. Vorteilhafte Ausgestaltungen des dritten Aspekts der Erfindung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des vierten Aspekts der Erfindung anzusehen und nn. Hierdur
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Insgesamt stellt die vorliegende Erfindung Lösungen zur technischen Umsetzung einer vorteilhaften Musik- und Beleuchtungsinszenierung bereit. Hierbei erfolgt eine Ansteuerung der Innenbeleuchtungseinrichtung, insbesondere hinsichtlich ihrer Helligkeit und/oder Farbe, in Abhängigkeit von dem Audiosignal beziehungsweise in Abhängigkeit von wenigstens einer daraus abgeleiteten Größe.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Innenbeleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von wenigstens einem einen Fahrzustand des Fahrzeugs charakterisierenden Fahrparameter betrieben wird. Bei diesem Fahrparameter handelt es sich beispielsweise um die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Eine solche Auswertung des Fahrzeugstands ermöglicht eine Adaption der Musik- und Beleuchtungsinszenierung an jeweilige Fahrsituationen. Während des Fahrbetriebs wird beispielsweise lediglich ein Fond- und/oder Fußbereich des Innenraums mittels der Innenbeleuchtungseinrichtung beleuchtet. Diese Beleuchtung wird beispielsweise im Stand des Fahrzeugs auf den gesamten Innenraum ausgeweitet.
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Ein Schwerpunkt der vorliegenden Lösung liegt insbesondere auf einer vollständig in das Fahrzeug integrierten Lösung, welche die Vernetzung von einzelnen Fahrzeugkomponenten, deren Verbauorte sowie die Anforderungen hinsichtlich wahrgenommener Gleichzeitigkeit von auditivem und visuellem Reiz berücksichtigt. Als Fahrzeugkomponenten werden insbesondere die Leuchtelemente der Innenbeleuchtungseinrichtung berücksichtigt, wobei diese in unterschiedlichen Ausführungsformen und/oder unterschiedlichen Technologien vorliegen können. Mittels der Innenbeleuchtungseinrichtung kann beispielsweise eine direkte oder indirekte Beleuchtung erfolgen. Ferner kann die Innenbeleuchtungseinrichtung Leuchtdioden (LED) und/oder organische Leuchtdioden (OLED) und/oder Displays umfassen. Insbesondere lässt sich mittels der Erfindung eine Interaktion zwischen der Wiedergabe von Tönen und der Beleuchtung des Innenraums realisieren. Die vollständig integrierte Lösung ermöglicht eine individuelle Anpassung der Musik- und Beleuchtungsinszenierung auf das jeweilige Fahrzeugmodell. Durch Berücksichtigung der Verbauorte insbesondere der Leuchtelemente kann die Musik-Beleuchtungsinszenierung derart durchgeführt werden, dass bei der Ausführung im Fahrbetrieb eine Ablenkung des Fahrers des Fahrzeugs vermieden werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Die Zeichnung zeigt in der einzigen Fig. ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Betreiben einer Innenbeleuchtungseinrichtung eines Fahrzeugs, wobei die Innenbeleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von wenigstens einem Verzögerungszeitparameter betrieben wird.
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Die Fig. zeigt ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen eines Verfahrens zum Betreiben einer Innenbeleuchtungseinrichtung eines Fahrzeugs, welches beispielsweise als Personenkraftwagen ausgebildet ist. Die Innenbeleuchtungseinrichtung umfasst beispielsweise eine Mehrzahl von Leuchtelementen 30, mittels welchen jeweilige Teilbereiche des Innenraums beleuchtet werden können. In der Fig. ist eine Audioquelle 10 des Fahrzeugs erkennbar, wobei die Audioquelle 10 beispielsweise eine integrierte oder bezogen auf das Fahrzeug externe Audioquelle sein kann. Bei der Audioquelle 10 kann es sich beispielsweise um einen CD-Player, einen USB-Stick, einen MP3-Player, ein Radio oder dergleichen Audioquelle handeln. Die Audioquelle 10 stellt ein Audiosignal 12 als Rohsignal beziehungsweise Rohdaten bereit. Das Rohsignal wird an eine im Ganzen mit 14 bezeichnete Steuereinrichtung übertragen, welche das Rohsignal empfängt. Die Steuereinrichtung 14 umfasst zwei in der Fig. schematisch dargestellte Signalverarbeitungsmodule 16 und 18. Mittels des Signalverarbeitungsmoduls 16 wird das Rohsignal einer Signalverarbeitung zur Realisierung einer Audio-Wiedergabe unterzogen. Mittels des Signalverarbeitungsmoduls 18 wird das Rohsignal einer Signalverarbeitung zur Realisierung einer visuellen Wiedergabe unterzogen. Im Rahmen der durch das Signalverarbeitungsmodul 16 bewirkten Signalverarbeitung erfolgt beispielsweise eine Filterung und/oder Verstärkung des Rohsignals. Im Rahmen der durch das Signalverarbeitungsmodul 18 bewirkten Signalverarbeitung erfolgt beispielsweise eine Filterung und/oder Verstärkung des Audiosignals 12 beziehungsweise 22.
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Das Fahrzeug, beispielsweise ein Personenkraftwagen, umfasst typischerweise ein Audiosystem mit einer Mehrzahl von Lautsprechern 20, mittels welchen auf Basis des Audiosignals 12 Töne und somit Musik, die durch das Audiosignal 12 charakterisiert wird, wiedergegeben werden können. Das Signalverarbeitungsmodul 16 stellt als Ausgangssignal das verarbeitete Audiosignal 22 bereit, welches zum Ansteuern der jeweiligen Lautsprecher 20 verwendet und an diese übertragen wird. Die jeweiligen Lautsprecher 20 empfangen das verarbeitete Audiosignal 22 und geben durch das verarbeitete Audiosignale 22 charakterisierte Töne wieder, so dass sich im Innenraum aufhaltende Insassen des Fahrzeugs die Töne und somit Musik akustisch wahrnehmen können. Bei dem Lautsprecher 20 kann es sich um einen Kopfhörer oder ein anderes Wiedergabeelement zum Wiedergeben von Tönen handeln.
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Das Signalverarbeitungsmodul 18 stellt als Ausgangssignal ein sogenanntes verarbeitetes audio-visuelles Signal 24 bereit. Das verarbeitete audio-visuelle Signal 24 wird einem Lichtsteuerungsmodul 26 zugeführt, welches das verarbeitete audio-visuelle Signal 24 empfängt. Auf Basis des audio-visuellen Signals 24 erzeugt das Lichtsteuerungsmodul 26 als Ausgangssignal ein Lichtbefehlsignal 28, welches beispielsweise Farb- und/oder Helligkeitsinformationen enthält. Das Lichtbefehlsignal 28 wird an die jeweilige Leuchtelemente 30 der Innenbeleuchtungseinrichtung übertragen, wobei die Leuchtelemente 30 das Lichtbefehlsignal 28 empfangen und mittels dieses angesteuert, das heißt betrieben werden. Dies bedeutet, dass mittels des Lichtbefehlsignals 28 eine jeweilige Helligkeit und eine jeweilige Farbe des jeweiligen Leuchtelements 30 eingestellt werden. Das Lichtsteuerungsmodul 26 dient beispielsweise zur koordinierten Ansteuerung der Leuchtelemente 30. Die Leuchtelemente 30 sind beispielsweise untereinander, insbesondere über das Lichtsteuerungsmodul 26, miteinander vernetzt.
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Aus der Fig. ist erkennbar, dass das Rohsignal, hier Audiosignal 12, und/oder das verarbeitete Audiosignal 22 dem Signalverarbeitungsmodul 18 zugeführt wird, so dass die Innenbeleuchtungseinrichtung beziehungsweise die Leuchtelemente 30 in Abhängigkeit von dem von der Audioquelle 10 bereitgestellten Audiosignal 12 beziehungsweise 22 betrieben werden können. Die Leuchtelemente 30 sind räumlich im Innenraum des Fahrzeugs verteilt verbaut, wobei ihre Verbauorte zur Realisierung einer vorteilhaften Inszenierung der Beleuchtung des Innenraums explizit berücksichtigt werden sollten, da die Verbauorte den visuellen Eindruck signifikant beeinflussen. Die Bereitstellung einer integrierten Lösung bildet den Grundstein dafür.
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Insgesamt ist aus der Fig. erkennbar, dass die Audioquelle 10 die Rohdaten bereitstellt, wobei die Rohdaten für die durch den Lautsprecher 20 zu bewirkende auditive Wiedergabe verarbeitet werden. Hierzu umfasst das Signalverarbeitungsmodul 16 beispielsweise entsprechende Signalverarbeitungskomponenten wie beispielsweise eine Head-Unit und/oder einen Verstärker des Fahrzeugs. Zwischen dem Bereitstellen des Audiosignals 12 und dem Wiedergeben der entsprechenden Töne liegt somit eine Signalverarbeitungskette vor, so dass es zu einer Verzögerungszeit Taudio zwischen dem Bereitstellen des Audiosignals 12 und dem Wiedergeben der Töne kommt. Diese Verzögerungszeit Taudio setzt sich aus jeweiligen Verzögerungszeiten der einzelnen beteiligten Komponenten sowie den entsprechenden Kommunikationslatenzen zusammen.
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Das Signalverarbeitungsmodul 18 ist beispielsweise eine spezielle Signalverarbeitungseinheit zur Realisierung einer visuellen Ausgabe. Die durch das Signalverarbeitungsmodul 18 bewirkte Signalverarbeitung kann von einfachen Filtern, Schaltern und/oder Verstärken bis hin zu komplexen Algorithmen zur Takt- und/oder Beaterkennung reichen. Das Ausgangssignal in Form des audio-visuellen Signals 24 besteht beispielsweise aus signalbasierten Charakteristika der Audioinhalte, zum Beispiel Maximalpegel, Takt, dominante Frequenzen, die als Eingangssignale für eine visuelle Musik-Inszenierung genutzt werden. Das audio-visuelle Signal 24 enthält somit audio-visuelle Daten, welche an das Lichtsteuerungsmodul 26 weitergeben werden. Das Lichtsteuerungsmodul 26 leitet aus dem audio-visuellen Signal 24 Ansteuerbefehle für die jeweilige Helligkeit und die jeweilige Farbe der einzelnen Leuchtelemente 30 oder für Gruppen von Leuchtelementen 30 ab.
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Somit liegt auch zwischen dem Bereitstellen des Audiosignals 12 und einer Veränderung eines Zustands des jeweiligen Leuchtelements 30 eine Signalverarbeitung beziehungsweise Signalverarbeitungskette vor, welche zu einer zweiten Verzögerungszeit Tvisuell zwischen dem Bereitstellen des Audiosignals 12 und dem Ausstrahlen von Licht liegt. Die zweite Verzögerungszeit Tvisuell setzt sich beispielsweise aus jeweiligen Verzögerungszeiten der einzelnen Komponenten sowie den entsprechenden Kommunikationslatenzen zusammen. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten erfolgt beispielsweise über wenigstens einen Datenbus des Fahrzeugs. Alternativ können jedoch direkte analoge und/oder digitale Verbindungen zwischen den Komponenten eingesetzt werden.
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Die Art der Kommunikation kann dabei zum einen von den Gegebenheiten im Fahrzeug und zum anderen von den Anforderungen an die Verzögerungszeiten Taudio und Tvisuell bestimmt werden. Diese beiden Verzögerungszeiten Taudio und Tvisuell beziehungsweise ein Unterschied ΔT = Tvisuell - Taudio zwischen den beiden Verzögerungszeiten spielt eine wichtige Rolle für die Wertanmutung einer resultierenden Musik-Beleuchtungsinszenierung. Nur wenn der genannte Unterschied ΔT hinreichend gering ist, nehmen die Insassen visuelle und auditive Eindrücke als gleichzeitig auftretend wahr. Hierzu sollte der Unterschied ΔT maximal 50 Millisekunden betragen. Vorzugsweise ist dabei im Rahmen des Verfahrens zum Betreiben der Innenbeleuchtungseinrichtung vorgesehen, dass die Innenbeleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von wenigstens einem Verzögerungszeitparameter, welcher die Verzögerungszeit Taudio berücksichtigt, betrieben wird. Beispielsweise ist es möglich, ein Verzögerungsglied in eine der beiden Signalverarbeitungsketten einzufügen, wobei das Verzögerungsglied eine Verzögerungszeit Tkomp derart einführt, dass der Unterschied ΔT zumindest im Wesentlichen 0 beträgt.
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Das Verzögerungsglied wird beispielsweise in die erste Signalverarbeitungskette (Audio-Verarbeitung) eingeführt, wenn der Unterschied ΔT größer als 0 ist. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, die Leuchtelemente 30 gedimmt zu schalten, indem die jeweilige Helligkeit beziehungsweise eine jeweilige vom jeweiligen Leuchtelement 30 bereitgestellte Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit von dem Audiosignal 12 innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls stetig verändert wird.
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Eine dritte Möglichkeit ist, die Kommunikationswege beispielsweise durch eine hochpriorisierte Datenbuskommunikation oder direkte analoge/digitale Verbindungen zwischen den beteiligten Komponenten zu optimieren, so dass die Insassen im Innenraum keine Diskrepanz zwischen den visuellen und den auditiven Eindrücken mehr wahrnehmen. Die genannten drei Lösungen können alternativ oder in beliebiger Kombination miteinander eingesetzt werden und ermöglichen die Darstellung einer besonders vorteilhaften Inszenierung der Beleuchtung des Innenraums in Abhängigkeit von der über den Lautsprecher 20 wiedergegebenen Musik.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Audioquelle
- 12
- Audiosignal
- 14
- Steuereinrichtung
- 16
- Signalverarbeitungsmodul
- 18
- Signalverarbeitungsmodul
- 20
- Lautsprecher
- 22
- verarbeitetes Audiosignal
- 24
- audio-visuelle Signal
- 26
- Lichtsteuerungsmodul
- 28
- Lichtbefehlsignal
- 30
- Leuchtelemente