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Die Erfindung betrifft ein Halterungssystem für Bewehrung in Schalungssystemen für Stahlbetonbauteile, insbesondere in Ringanker-, Ringbalken- und Sturzschalungen sowie in Fundamentschalungen.
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Ein bekanntes System zur Bewehrungshalterung in Ringbalken ist in der
EP 2 716 839 A1 beschrieben, welches zur Lagefixierung von – zu einem Bewehrungskorb montierten Bewehrungsstäben – ein Bewehrungsbauteil vorsieht, welches Aufnahmen zur Befestigung des den Bewehrungskorb bildenden Drahtgebildes aufweist. Dieses vormontierte Bewehrungsbauteil wird in den auszubetonierenden Schalungsraum zwischen den seitlich voneinander beabstandeten Schalungsplatten zwischen zwei benachbarten Verbindungselementen, die die Schalungsplatten miteinander verbinden, eingelegt.
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Bekannte Bewehrungsmaßnahmen sind aus diversen Teilen aufgebaut und durch Handarbeit üblicherweise vor Ort auf der Baustelle hergestellt. Werden Kombinationen von Bügel- und Längsbewehrung als Bauelement in Form von geflochtenen Bewehrungskörben ausgeführt, wird die Konfektionierung der Bewehrungshalbzeuge vor Ort noch aufwändiger, häufig ist eine Verbindungsherstellung z. B. durch verrödeln mit Bindedraht erforderlich. Werden Bewehrungskörbe als einbaufertige Einheit vorproduziert müssen diese mit den geforderten Abmessungen speziell für das Bauvorhaben gefertigt werden, zusätzlich kann sich der Transport infolge der Abmessungen schwierig oder zumindest kostenintensiv gestalten. Aufgrund des erheblichen Montage- und Einbauaufwandes der bekannten Schalungen mit herkömmlicher Bewehrung in Form von Bewehrungskörben sind diese teuer und zeitintensiv herzustellen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein System sowie ein Verfahren zur Halterung von einzelnen Bewehrungsteilen bereitzustellen, das die schnelle und einfache Montage der Bewehrung vor Ort, insbesondere innerhalb der zuvor fertiggestellten und montierten Schalung auf der Baustelle unterstützt ohne einen Bewehrungskorb flechten zu müssen.
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Das Bewehrungs-Halterungssystem soll kostengünstig herzustellen sowie gut und günstig transportierbar sein, geringe Lagerhaltungskosten verursachen, sowie am Einbauort einfach, schnell und werkzeuglos zu montieren sein. Die einzelnen Bewehrungselemente der Längs- und Bügelbewehrung des Stahlbetonbauteils sollen ohne vorheriges Herstellen eines Bewehrungskorbes einzeln, nacheinander in den Bewehrungs-Halterungselementen des Bewehrungs-Halterungssystems eingebaut werden können, um so die statisch erforderliche Bewehrung nach den Vorgaben des Tragwerksplaners im Stahlbetonbauteil zu realisieren.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Bewehrungs-Halterungselement für linienförmige Betonbauteile, insbesondere Ringanker bzw. Ringbalken einschließlich Sturzüberdeckungen als oberer Abschluss eines Mauerwerkes, sowie Unter- und Überzüge und Streifenfundamente, welches als „verlorenes” Element an der Schalhaut festgelegt, vorzugsweise auf selbige aufgesteckt wird und Aufnahmen zum Einbau der einzelnen Bewehrungselemente (Längs- und Bügelbewehrung) besitzt.
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Die Halterungselemente sind bevorzugt aus Kunststoff hergestellt. Aufgrund der vergleichsweise geringen mechanischen Anforderungen an die Halterungselemente können praktisch alle Werkstoffe Verwendung finden, die eine Formgebung der Halterungselemente unterstützen. Beispielsweise können harzgebundene Grünlinge, Kunststoffrecyclingmaterial beliebiger Dichte oder Kunststoffe mit eingelagerten Resten aus Holz- oder Papiermaterialien (praktisch gesehen gestreckter Kunststoff), anderen Kompositmaterialien oder Metall bzw. Edelstahl eingesetzt werden. Denkbar sind auch Halterungselemente, die basierend auf gepresstem (Alt-)Papier unter Zugabe eine Binders hergestellt sind, wobei eine zumindest temporäre Widerstandsfähigkeit gegenüber Flüssigkeit gegeben sein muss.
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Erfindungsgemäßer Grundgedanke ist die Realisierung eines Bewehrungssystems mit modularen Aufbau der Bewehrung. Erfindungsgemäß ist die Bewehrung modular aufgebaut, d. h. die Bewehrungselemente für die Längs- und die Schubbewehrung (Bügelbewehrung) werden nicht einteilig durch einen Bewehrungskorb gebildet, sondern als separate Elemente auf der Baustelle in die Halterungselemente eingesteckt.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Bewehrungs-Halterungssystems eröffnet eine Vielzahl von technischen und wirtschaftlichen Vorteilen. Kostenvorteile erwachsen aus der vereinfachten Produktionsmöglichkeit als Massenware einfachen Aufbaus, (die nicht in der Fabrik zu Teilfertigerzeugnissen montiert werden müssen). Transport- und Lagerungskosten sind im Vergleich zu bestehenden Systemen reduziert und die Vorort-Montage bzw. Einbau der Bewehrung auf der Baustelle ist zeitlich weniger aufwändig und dadurch weniger lohnintensiv.
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Durch die enthaltenen Fixierungen für die einzubauenden, als Einzelelemente ausgestalteten Bewehrungselemente entfällt das im Stand der Technik erforderliche, zeitaufwendige und kostenintensive Flechten von Bewehrungskörben und der Einbau von Abstandshaltern zur Einhaltung der notwendigen Betondeckung. Es ist auch denkbar die Bewehrungs-Halterungselemente zweiteilig herzustellen in der Art, als dass sie dann zusammensteckbar sind und Einrastungsvorkehrungen für die verschiedenen (Bauteil-)Breiten aufweisen. So wäre es dann noch nicht einmal mehr notwendig die Bewehrungs-Halterungselemente für jede einzelne (Bauteil-)Breite herzustellen, zu transportieren und vorzuhalten.
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Die Bewehrungs-Halterungselemente zur Fixierung der Schubbewehrungen (Bügelbewehrung) sind unabhängig von der Wand- bzw. Bauteilstärke des herzustellenden Stahlbetonbauteils und müssen daher nicht für jede Bauteilstärke gesondert hergestellt, transportiert und vorgehalten werden.
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An allen Bewehrungs-Halterungselementen können Sollbruchstellen so vorgesehen sein, dass ein Entfernen der Teile der Bewehrungs-Halterungselemente, die über das fertige Stahlbetonbauteil bzw. der Schalung, sofern diese als verlorene Schalung eingebaut wurde, herausstehen unterstützen.
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Zum Einbau der vom Tragwerksplaner geforderten Bewehrung werden zunächst die Bügelbewehrungs-Halterungselemente auf die Schalhaut aufgesteckt, und die nach oben offenen U-förmigen Bügel in die Bügelbewehrungs-Halterungselemente eingesteckt. Daraufhin werden die Längsbewehrungs-Halterungselemente für die untere Lage der Längsbewehrung bzw. die kombinierten Längsbewehrungs-Halterungselemente für die untere und obere Lage der Längsbewehrung auf die Schalhaut aufgesteckt und die untere Lage der Längsbewehrung eingebaut. Im nächsten Schritt werden – wenn zuvor die Längsbewehrungs-Halterungselemente für die untere Lage der Längsbewehrung verwendet wurden – die Längsbewehrungs-Halterungselemente für die obere Lage der Längsbewehrung auf die Schalhaut aufgesteckt, dann wird die obere Lage der Längsbewehrung in die Längsbewehrungs-Halterungselemente für die obere Lage bzw. die kombinierten Längsbewehrungs-Halterungselemente für die untere und obere Lage der Längsbewehrung eingebaut. Der abschließende Arbeitsschritt ist der Einbau der nach unten geöffneten U-förmigen Bügel in die Bügelbewehrungs-Halterungselemente. Nach dem kompletten Einbau der Bewehrungselemente wird das Stahlbetonbauteil durch Verfüllen des Schalungsraumes mit fließfähigem Beton betoniert.
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Durch die paarweise Anordnung der U-förmigen Bügelbewehrungselemente mit unterschiedlicher Orientierung der offenen U-förmigen Bügel kann auch ohne Verbindungstechnik der Elemente zueinander und damit erheblich reduziertem Arbeitsaufwand die erforderliche Stabilität erreicht werden.
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Nach der Durchführung der obigen Montageschritte kann der Beton in den eingeschalten Raum eingefüllt werden. Nachdem der Beton ausgehärtet ist, können außenseitige Teile des Bewehrungs-Halterungssystems unter Verwendung von Sollbruchstellen entfernt werden.
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Die Bewehrungs-Halterungselemente des erfindungsgemäßen Bewehrungs-Halterungssystems sind bezüglich der relativen Lagepositionierungsmittel der Bewehrungen derart ausgeführt, dass sowohl die Lagesicherung der Bewehrungselemente während des Betoniervorgangs als auch die geforderte Betondeckung in allen Montagesituationen und geometrischen Verhältnissen des herzustellenden Stahlbetonbauteils zuverlässig erreicht wird.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 eine Vorderansicht des unteren Bewehrungs-Halterungselementes (10),
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2 eine Vorderansicht des oberen Bewehrungs-Halterungselementes (20),
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3 eine Seitenansicht (in Achsrichtung des Stahlbetonbauteils) des Bügelbewehrungs-Halterungselementes (30) mit Schnittdarstellungen und
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4 eine Vorderansicht (quer zur Achsrichtung des Stahlbetonbauteils) eines in Achsrichtung des Stahlbetonbauteils eingebauten Bügelbewehrungs-Halterungselementes (30) mit mehreren Sollbruchstellen an denen das Bügelbewehrungs-Halterungselement jeweils zwischen den Aufnahmen für die Bügelbewehrungselementepaare in Achsrichtung des Stahlbetonbauteils gekürzt werden kann.
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5 eine Vorderansicht des kombinierten (oberen und unteren) Bewehrungs-Halterungselementes (40),
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1 zeigt eine Vorderansicht des unteren Bewehrungs-Halterungselementes (10) zur Halterung der unteren Längsbewehrung. Die in dem Schalungssystem vorzugsweise mehrfach verbauten unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) fixieren zum Einen die im Wesentlichen aus Schalungsplatten bestehende seitliche Schalhaut (rechts und links der Achsrichtung des Stahlbetonbauteils).
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Zum Anderen sind in den unteren Bewehrungs-Halterungselementen (10) Aufnahmen (11, 11') zum Fixieren der unteren Längsbewehrung in der Position vorgesehen, dass die geforderte Betondeckung eingehalten wird. Um die Übergreifungslänge der Längsbewehrung bei Bewehrungsstößen zu ermöglichen, besitzen die unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) beidseitig jeweils Aufnahmen (11, 11') für zwei Bewehrungselemente. Unter Übergreifungslänge wird das Überlappungsmaß der Stahlbeton-Stabstähle, welche die Längsbewehrungselemente bilden, verstanden. Würden diese Elemente nur stirnseitig aneinandergelegt, wäre an diesen Stellen keine Zugkraftübertragung möglich, sodass eine Überlappung realisiert wird, um dies zu verhindern.
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Die unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) werden mit den Schalhautaufnahmen (19) vorzugsweise von oben auf die seitliche Schalhaut aufgesteckt bzw. aufgeschoben. Um das Aufstecken bzw. Aufschieben der unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) auf die Schalhaut zu unterstützen, können die Laschen (12') im unteren Bereich mit einer Einfädelschrägen (13) ausgestattet sein. Im Knickbereich der Einfädelschrägen (13') können die Laschen (12') mit einer Aufdickung (14') als Werkzeugangriffsfläche ausgestattet sein, um so zum Ausschalen ein Abbrechen der über das fertige Stahlbetonbauteil (100) überstehenden Teile der unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) an den möglichen Sollbruchstellen (18) der unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) nach Erhärten des Betons durch Verdrehen bzw. Abschlagen zu ermöglichen.
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Im oberen äußeren Eckbereich können die Schalhautaufnahmen (19) der unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) ebenfalls Aufdickungen (14'') und im oberen inneren Eckbereich Sollbruchstellen (18) aufweisen, um so zum Ausschalen ein Abbrechen der über das fertige Stahlbetonbauteil (100) überstehenden Teile (12', 13', 14', 14'') der unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) durch Verdrehen bzw. Abschlagen zu ermöglichen.
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Die Aufdickungen (14', 14'') werden erfindungsgemäß in zweierlei Hinsicht funktionell genutzt zum einen wird durch sie eine Angriffsfläche für Werkzeuge bereitgestellt und zum anderen werden diese Bereiche mechanisch verstärkt, sodass das gewünschte Bauteilversagen an den Sollbruchstellen (18) unterstützt wird.
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Die inneren Laschen (15) und die untere Lasche (16) können mit Aussparungen (nicht dargestellt) versehen sein, um zum Einen Material einzusparen und zum Anderen einen besseren Verbund des Betons mit der Schalhaut zu gewährleisten, insbesondere wenn eine verlorene Schalung realisiert wird.
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2 zeigt eine Vorderansicht des oberen Bewehrungs-Halterungselementes (20) zur Halterung der oberen Längsbewehrung. Die in dem Schalungssystem vorzugsweise mehrfach verbauten oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) fixieren zum Einen die im Wesentlichen aus Schalungsplatten bestehende seitliche Schalhaut (rechts und links der Achsrichtung des Stahlbetonbauteils).
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Zum Anderen sind in den oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) Aufnahmen (11, 11') zum Fixieren der oberen Längsbewehrung in der Position vorgesehen, dass die geforderte Betondeckung eingehalten wird. Um die Übergreifungslänge der Längsbewehrung bei Bewehrungsstößen zu ermöglichen, besitzen die oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) beidseitig jeweils Aufnahmen (11, 11') für zwei Bewehrungselemente wie zu 1 beschrieben.
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Die oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) werden mit den Schalhautaufnahmen (19) vorzugsweise von oben auf die seitliche Schalhaut aufgesteckt bzw. aufgeschoben. Um das Aufstecken bzw. Aufschieben der oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) auf die Schalhaut zu unterstützen, können die Laschen (12') im unteren Bereich mit einer Einfädelschrägen (13') ausgestattet sein. Im Knickbereich der Einfädelschrägen (13') können die Laschen (12') mit einer Aufdickung (14') als Werkzeugangriffsfläche ausgestattet sein, um so zum Ausschalen ein Abbrechen der über das fertige Stahlbetonbauteil (100) überstehenden Teile der oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) an den möglichen Sollbruchstellen (18) der oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) nach Erhärten des Betons durch Verdrehen bzw. Abschlagen zu ermöglichen.
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Im oberen äußeren Eckbereich können die Schalhautaufnahmen (19) der oberen Halterungselemente (20) ebenfalls Aufdickungen (14'') und im oberen inneren Eckbereich Sollbruchstellen (18) aufweisen, um so zum Ausschalen ein Abbrechen der über das fertige Stahlbetonbauteil (100) überstehenden Teile (12', 13', 14', 14'') der oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) durch Verdrehen bzw. Abschlagen zu ermöglichen. Die funktionelle Doppelwirkung der Aufdickungen (14', 14'') ist wie zu 1 beschrieben vorliegend.
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Die inneren Laschen (15) und die untere Lasche (16) können wie zu 1 beschrieben mit Aussparungen (nicht dargestellt) versehen sein.
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3 zeigt die Seitenansicht (in Achsrichtung des Betonbauteils) des Bügelbewehrungs-Halterungselementes (30) mit Schnittdarstellungen.
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Die Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) dienen primär zur Fixierung der Bügelbewehrung und werden zwischen die zueinander beabstandet montierten oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) mit den Schalhautaufnahmen (19) vorzugsweise von oben auf die seitliche Schalhaut derart aufgesteckt bzw. aufgeschoben, dass die Aufnahmen (31, 32) für die Bügelbewehrung mit der notwendigen Betondeckung innenseitig der Schalhaut anliegt.
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Um das Aufstecken bzw. Aufschieben der Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) mit den Schalhautaufnahmen (19) auf die Schalhaut zu vereinfachen, können die Laschen (12') im unteren Bereich mit Einfädelschrägen (13') ausgestattet sein. Im Knickbereich der Einfädelschräge (13') können die Laschen (12') mit einer Aufdickung (14') ausgestattet sein, um so zum Ausschalen ein Abbrechen der über das fertige Stahlbetonbauteil (100) überstehenden Teile der oberen Halterungselemente (20) durch Verdrehen bzw. Abschlagen durch Bereitstellung einer Werkzeugangreiffläche zu ermöglichen.
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Im oberen äußeren Eckbereich können die Schalhautaufnahmen (19) der Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) ebenfalls Aufdickungen (14'') und im oberen inneren Eckbereich Sollbruchstellen (18) aufweisen, um so zum Ausschalen ein Abbrechen der über das fertige Stahlbetonbauteil (100) überstehenden Teile (12', 13', 14', 14'') der Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) durch Verdrehen bzw. Abschlagen zu ermöglichen. Die funktionelle Doppelwirkung der Aufdickungen (14', 14'') ist wie zu 1 beschrieben vorliegend.
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Die inneren Laschen (15) und die untere Lasche (16) können wie zu 1 beschrieben mit Aussparungen (nicht dargestellt) versehen sein.
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Herkömmliche Bügelbewehrung wird in Form von geschlossenen Bügeln in quadratischer oder rechteckiger Form verbaut. Das erfindungsgemäße Bewehrungs-Halterungssystem sieht stattdessen vor, dass jeweils ein Bügelbewehrungselementepaar durch zwei nebeneinander liegende, einseitig offene U-förmige Bügelbewehrungselemente in bügelartiger Form und in entgegengesetzter Orientierung verbaut wird.
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Das erste einseitig offene U-förmige Bügelbewehrungselement wird mit seiner Öffnung nach oben gerichtet eingebaut indem es in die an dem Bügelbewehrungs-Halterungselement (30) vorgesehenen Aufnahmen für die Bügelbewehrung (31) eingesteckt wird. Benachbart dazu und somit jeweils ein Paar von Bügelbewehrungselementen bildend wird das zweite einseitig offene U-förmige Bügelbewehrungselement mit seiner Öffnung nach unten gerichtet eingebaut, nachdem die Längsbewehrungselemente in die dafür vorgesehenen unteren Bewehrungs-Halterungselementen (10) und oberen Bewehrungs-Halterungselementen (20) bzw. den kombinierten Bewehrungs-Halterungselementen (40) eingebaut worden sind, indem es in die an dem Bügelbewehrungs-Halterungselement (30) vorgesehenen Aufnahmen für die Bügelbewehrung (32, 32') eingesteckt wird.
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Die Aufnahmen für die Bügelbewehrung (31, 32) sind durch U-förmige Führungen gebildet und können mit klammerartigen (31') und/oder taschenförmigen (32') Aufnahmen zur Fixierung ergänzt sein, um die Fixierung der Bügelbewehrungselemente zu gewährleisten. Die Aufnahmen für die Bügelbewehrung (31, 32) sind aufgrund der einzuhaltenden Betondeckung im dafür erforderlichen Abstand von den Betonteilaußenkanten und vorzugsweise vertikal angeordnet.
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Die endseitig (am unteren Ende) des Bügelbewehrungs-Halterungselementes (30) angeordnete Aufnahme (31') für die Bügelbewehrung mit der Orientierung der Öffnung nach oben ist klammerförmig ausgebildet, sodass das Bügelbewehrungselement, das mit der Öffnung nach oben eingebaut wird, mit seinem Querbügel aufnehmbar und dadurch im Zusammenspiel mit den seitlich vertikal ausgerichteten U-förmige Führungen (31) der parallel an beiden Schalungselementen eingebauten Bügelbewehrungs-Halterungselementen (30) horizontal und vertikal derart fixiert ist, dass sowohl die Lagesicherung der Bügelbewehrung mit der Orientierung der Öffnung nach oben während des Betoniervorgangs als auch die geforderte Betondeckung gewährleistet ist.
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Die endseitig (am unteren Ende) des Bügelbewehrungs-Halterungselementes (30) angeordnete Aufnahme für die Bügelbewehrung (32') mit der Orientierung der Öffnung nach unten ist taschenförmig ausgebildet, sodass das Bügelbewehrungselement, das mit der Öffnung nach unten eingebaut wird, stirnseitig eine Anlagefläche erhält und dadurch im Zusammenspiel mit den seitlich vertikal ausgerichteten U-förmige Führungen (32) der parallel an beiden Schalungselementen eingebauten Bügelbewehrungs-Halterungselementen (30) horizontal und vertikal derart fixiert ist, dass sowohl die Lagesicherung der Bügelbewehrung mit der Orientierung der Öffnung nach unten während des Betoniervorgangs als auch die geforderte Betondeckung gewährleistet ist.
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4 zeigt eine Vorderansicht eines (in Achsrichtung des Stahlbetonbauteils (100) seitlich an der Schalhaut einzubauenden) Bügelbewehrungs-Halterungselementes (30) aus dem auszubetonierenden Schalungsraum (100) nach außen quer zur Achsrichtung des Stahlbetonbauteils (100) gesehen mit 4 Sollbruchstellen an denen das Bügelbewehrungs-Halterungselement (30) in Achsrichtung des Betonbauteils gekürzt werden kann. Erfindungsgemäß ist es möglich, mehrere Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) paarweise oder registerartig anzuordnen, um eine Mehrzahl von paarweise angeordneten Bügelbewehrungselementen zu realisieren. Entweder werden zu diesem Zweck zwei oder mehrere Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) nebeneinander auf die Schalhaut aufgesteckt bzw. aufgeschoben, oder es sind die Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) in einer Mehrfachanordnung hergestellt um eine Einbaueinheit bereitzustellen.
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Die dem Raum (100) für das Stahlbetonbauteil zugewandten Seiten der Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) können mit Aussparungen (33) versehen sein, um zum Einen Material einzusparen und zum Anderen um einen besseren Verbund des Betons mit der Schalhaut zu gewährleisten, insbesondere wenn eine verlorene Schalung realisiert wird. Die inneren Laschen (15) und die untere Lasche (16) können wie zu 1 beschrieben mit Aussparungen (nicht dargestellt) versehen sein.
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Es können Sollbruchstellen (34) zwischen den in einer Ausgestaltungsvariante jeweils paarweise oder registerartig angeordneten Bügelbewehrungs-Halterungselementen (30) für die Bügelbewehrung vorgesehen sein, um wahlweise die Mehrfachanordnung oder nach entsprechendem Einkürzen die einzelne oder paarweise Verwendung der Bügelbewehrungs-Halterungselemente (30) zu unterstützen.
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5 zeigt eine Vorderansicht des kombinierten Bewehrungs-Halterungselementes (40) zur Halterung der unteren und oberen Längsbewehrung. Die in dem Schalungssystem vorzugsweise mehrfach verbauten kombinierten Bewehrungs-Halterungselemente (40) können an Stelle der unteren Bewehrungs-Halterungselemente (10) und der oberen Bewehrungs-Halterungselemente (20) eingebaut werden.
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Die kombinierten Bewehrungs-Halterungselementes (40) fixieren zum einen die im Wesentlichen aus Schalungsplatten bestehende seitliche Schalhaut (rechts und links der Achsrichtung des Stahlbetonbauteils).
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Zum Anderen sind in den kombinierten Bewehrungs-Halterungselementen (40) Aufnahmen (11, 11') zum Fixieren sowohl der unteren als auch der oberen Längsbewehrung in der Position vorgesehen, dass die geforderte Betondeckung eingehalten wird. Um die Übergreifungslänge der Längsbewehrung bei Bewehrungsstößen zu ermöglichen, besitzen die kombinierten Bewehrungs-Halterungselemente (40) jeweils Aufnahmen (11, 11') für zwei Bewehrungselemente wie zu 1 beschrieben.
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Die kombinierten Bewehrungs-Halterungselemente (40) werden mit den Schalhautaufnahmen (19) vorzugsweise von oben auf die seitliche Schalhaut aufgesteckt bzw. aufgeschoben. Um das Aufstecken bzw. Aufschieben der kombinierten Bewehrungs-Halterungselemente (40) auf die Schalhaut zu unterstützen, können die Laschen (12') im unteren Bereich mit Einfädelschrägen (13') ausgestattet sein. Im Knickbereich der Einfädelschräge (13') können die Laschen (12') mit einer Aufdickung (14') als Werkzeugangriffsfläche ausgestattet sein, um so zum Ausschalen ein Abbrechen der über das fertige Stahlbetonbauteil (100) überstehenden Teile der kombinierten Bewehrungs-Halterungselemente (40) nach Erhärten des Betons durch Verdrehen bzw. Abschlagen zu ermöglichen.
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Im oberen äußeren Eckbereich können die Schalhautaufnahmen (19) der kombinierten Bewehrungs-Halterungselemente (40) ebenfalls Aufdickungen (14'') und im oberen inneren Eckbereich Sollbruchstellen (18) aufweisen, um so zum Ausschalen ein Abbrechen der über das fertige Stahlbetonbauteil (100) überstehenden Teile (12', 13', 14', 14'') der kombinierten Bewehrungs-Halterungselemente (40) durch Verdrehen bzw. Abschlagen zu ermöglichen. Die funktionelle Doppelwirkung der Aufdickungen (14', 14'') ist wie zu 1 beschrieben vorliegend.
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Die inneren Laschen (15) und die untere Lasche (16) können wie zu 1 beschrieben mit Aussparungen (nicht dargestellt) versehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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