-
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt und eine Sicherheitsgurtvorrichtung.
-
Aus dem Stand der Technik sind zweilagige und aufblasbare Gurtbänder für Sicherheitsgurte bekannt, bei denen in der Regel mittels eines pyrotechnischen Gurtstraffers diese im Einsatz - somit während eines Unfalls - aufgeblasen werden, um einen zusätzlichen aktiven Schutz während eines Unfalls quasi als zusätzlicher Airbag insbesondere im Schulter- und Brustbereich bereitzustellen.
-
EP 0 901 945 B1 offenbart insbesondere eine aufblasbare Gurtvorrichtung mit einem aufblasbaren Schultergurt, der erste und zweite Enden aufweist, mit einem Gasgenerator, der innerhalb des ersten Endes des Schultergurtes vorgesehen ist, und einem ersten Führungselement, das an den Abschnitt des Schultergurtes hängend abstützt, die aufblasbare Gurtvorrichtung, wobei ein erstes Ende eines Gurtes mit dem ersten Ende des Schultergurtes verbunden ist, und ein zweites Ende des Gurtes in einem Aufroller aufgewickelt ist, gekennzeichnet durch ein zweites Führungselement zum Führen einer vertikalen Bewegung des Gasgenerators, wobei die pyrotechnische Explosion des Gasgenerators eine Kraft erzeugt, die den Generator entlang des zweiten Führungselementes in eine abwärtige Richtung treibt.
-
EP 1 056 894 B1 offenbart insbesondere ein zweilagiges aufblasbares einteiliges Gurtband, insbesondere für einen Sicherheitsgurt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es als schlauchförmiges Gurtband mit zwei Weblagen, nämlich einer unteren Weblage und einer oberen Weblage, gewebt ist, wobei die Gesamtbruchlast der im Belastungsfall die gesamte Gurtzugkraft übernehmenden Kettfäden in den mittleren, etwa die Breite eines herkömmlichen Gurtbandes einnehmenden Bereichen der beiden Weblagen des Gurtbandes derjenigen der Kettfäden eines herkömmlichen Sicherheitsgurtbandes entspricht, wobei die im wesentlichen keine Gurtzugkraft aufnehmenden Kettfäden der an die mittleren Bereiche anschließenden Randbereiche und die Schussfäden des Gurtbandes wesentlich feiner als die Kettfäden in den mittleren Bereichen sind, wobei das Gewebe der an die mittleren Bereiche anschließenden Randbereiche um parallel zur Längsrichtung des Gurtbandes verlaufende äußere Falt- kanten so gefaltet ist, dass das Gewebe jeweils zwischen den mittleren Bereichen der oberen und der unteren Weblage zu liegen kommt, und, wobei die mittleren Bereiche der oberen Weblage und der unteren Weblage in den äußeren Faltkanten benachbarten Bereichen miteinander lösbar verbunden ist.
-
DE 11 2013 004 136 T5 offenbart eine Airbag-Baugruppe, die umfasst ein Airbagkissen, einen Inflator, der dafür konfiguriert ist, Aufblasgas bereitzustellen, um das Airbagkissen aufzublasen; einen Diffusor, der zwischen dem Inflator und dem Airbagkissen vorgesehen ist, wobei der Diffusor dafür konfiguriert ist, das Aufblasgas zu zwingen, die Strömungsrichtung mindestens einmal zu ändern, bevor das Aufblasgas den Diffusor verlässt und in das Airbagkissen eintritt; und einen Deflektor, der zwischen dem Inflator und dem Diffusor vorgesehen ist, wobei der Deflektor dafür konfiguriert ist, Partikel, die durch den Inflator ausgeworfen werden, in einen vorgegebenen Abschnitt des Diffusors abzulenken, um zu verhindern, dass Partikel in das Airbagkissen gelangen.
-
DE 10 2006 031 755 A1 offenbart ein Airbagmodul, das umfasst einen Airbag mit geteiltem Luftkissen mit einem ersten und einem zweiten Flügel, wobei der Airbag so gefaltet ist, dass der erste Flügel innen in eine erste Seite des Airbags eingesteckt ist und dass der zweite Flügel innen in eine zweite Seite des Airbags eingesteckt ist, und die eingesteckten Flügel quetschgefaltet sind.
-
US 2006 / 0 249 932 A1 offenbart insbesondere eine Airbagvorrichtung, bei der insbesondere erste und zweite lateralen Klappen vorgesehen sind, zum Falten des Airbags dahingehend, dass eine Führung eines Deflektors nahe eines oberen Abschnitts des Airbags gebildet wird.
EP 1 278 901 B1 offenbart insbesondere Sicherheitsgurte, die aus einem ersten und zweiten Gurt- band bestehen, wobei über einen bestimmten längsaxialen Bereich beutelartige Ausbuchtungen angebracht sind bzw. als Teil der Gurtbandwirkung ausgestaltet sind, die im Nicht-Einsatz am Gurtband anliegend gefaltet werden, wobei weiterhin das Ganze umgestülpt wird, um eine schlauchartige Ausgestaltung zu bilden. Im Einsatz, d. h. bei Zünden eines pyrotechnischen Sprengsatzes, schießt das entstandene pyrotechnische Gas in der Regel durch eine Gaslanze und schließlich in die beutelförmigen Ausstülpungen. Die Gefahr einer Verletzung bei einem Unfall wird somit durch Vergrößerung der Auflagefläche und Erhöhung der Elastizität erheblich erniedrigt.
-
EP 2 559 598 B1 offenbart insbesondere eine Luftgurtvorrichtung, mit einem Sicherheitsgurt, der einen auf einem Sitz sitzenden Insassen zurückhält; einem Sack, der in einem Teil des Sicherheitsgurtes, welcher mittels Druck eines freigesetzten Gases entfaltet und aufgeblasen werden soll, vorgesehen ist; einer Kollisionserkennungseinrichtung, die eine Kollision oder ein Anzeichen für eine Kollision erkennt; und einer Gasversorgungseinrichtung, die basierend auf dem Erfassungsergebnis der Kollisionserkennungseinrichtung den Sack mit dem Gas zum Entfalten versorgt, wobei der Sack einen mit der Gasversorgungseinrichtung verbundenen zylindrischen Abschnitt und einen an einer entfernt von der Gasversorgungseinrichtung liegenden Seite des zylindrischen Abschnitts vorgesehenen aufblasbaren Abschnitt aufweist, wobei der aufblasbare Abschnitt breiter ist als der zylindrische Abschnitt, wobei der aufblasbare Abschnitt vor dem Entfalten und Aufblasen an einer radial inneren Seite des zylindrischen Abschnitts untergebracht ist, welcher auf den gefalteten aufblasbaren Abschnitt zurückgeklappt worden ist, so dass der gefaltete aufblasbare Abschnitt innerhalb des zylindrischen Abschnitts gehalten wird, der zurückgeklappt wird, nachdem der Sack erst von innen nach außen umgedreht worden ist und dann der aufblasbare Abschnitt auf eine Breite zusammengefaltet worden ist, die im wesentlichen gleich einer Breite des zylindrischen Abschnitts ist.
-
DE 10 2013 008 271 A1 offenbart insbesondere eine Sicherheitsgurtvorrichtung für ein Fahrzeug und umfasst zumindest ein entfaltbares Gurtband mit einem aufblasbaren Gurtinnenraum, eine an dem Gurtband angeordnete Gurtschlosszunge und ein der Gurtschlosszunge zugeordnetes Gurtschloss.
-
DE 11 2015 003 099 T5 offenbart insbesondere eine Luftgurtvorrichtung, die versehen ist mit einem Gurtband, das um einen Fahrzeuginsassen angepasst ist, der auf eine Fahrzeugsitz sitzt, und einem Airbagabschnitt, der parallel zu dem Gurtband vorgesehen ist und aufgeblasen und entfaltet wird, wenn Gas über eine Gaslanze zu einem Innenraum von diesem geliefert wird.
-
Bei letztgenannten Vorrichtungen ist es jedoch nachteilig, dass in nicht wenigen Fällen beim Aufblasen der Beutelelemente diese nicht sowohl zeitlich als auch räumlich wie gewünscht aufgeblasen werden.
-
Das Problem der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, den oben genannten Nachteil zumindest zu vermindern bzw. zu vermeiden.
-
Das oben genannte Problem wird gelöst durch den erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt und die erfindungs- gemäße Sicherheitsgurtvorrichtung.
-
Der erfindungsgemäße Sicherheitsgurt weist ein
Gurtband auf, wobei dieses zumindest teilweise zweilagig ausgebildet ist, wobei am Gurtband ein aufblasbares und im Einsatz aufgeblasenes Beutelelement befestigt ist, wobei auch mehr als ein Beutelelement befestigt sein kann, wobei im Nicht-Einsatz, also vor einem eventuellen Unfall, das Beutelelement am Gurtband anliegend gefaltet ist. Erfindungswesentiich ist es insbesondere, dass das Beutelelement mindestens eine Faltungsmarkierung, beispielsweise und insbesondere eine linienartige Faltungsmarkierung, beispielsweise und insbesondere ausgestaltet als farbigen Faden, aufweist.
-
Aufgrund der Faltungsmarkierung ist es nunmehr möglich, dass beim Falten und in der Regel danach durchgeführtem Umstülpen aufgrund der Arbeitshilfe eine saubere Faltung entlang der Markierung durchgeführt werden kann, um auf diese Art und Weise ein unkontrolliertes Verklemmen zwischen Beutelelement und Gurtband zu verhindern. Auf diese Art und Weise wird die Wahrscheinlichkeit dafür, dass im Einsatz, also im Falle eines Unfalles und somit im Falle eines Zündens einer pyrotechnischen Ladung eines entsprechenden Gasgenerators durch die entstehenden Gase nach in der Regel Aufreißen von entsprechenden Nähten zwischen Beutel und Gurtbändern dann ein gewünschtes Aufblasen des Beutelelementes stattfinden kann.
-
Auf diese Art und Weise wird das Maß für die ge-wünschte Funktionalität erheblich erhöht.
-
In diesem Kontext ist es vorteilhaft, wenn die Faltungsmarkierung linienartig ausgebildet ist, um über die gesamte zu faltende Länge zu gewährleisten, dass eine kontrollierte Faltung entlang der Faltungsmarkierung stattfindet.
-
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Faltungs-markierung im oder auf dem Gurtband angebracht ist, wobei es darüber hinaus vorteilhaft ist, wenn die Faltungsmarkierung farblich ausgestaltet ist, und zwar im Sinne einer Kontrastfarbe zur Farbe des Gurtbandes und zur Farbe des Beutelelementes zur besseren Sichtbarmachung der Faltungsmarkierung als solche.
-
In diesem Kontext ist es weiterhin vorteilhaft, dass die Faltungsmarkierung als Wirkmuster ausgestaltet ist, beispielsweise und insbesondere als Faden ausgestaltet ist, der am Gurtband selbst bzw. am Beutelelement selbst entlang verläuft, wobei es auch denkbar
ist, dass statt eines Fadens lediglich das Wirkmuster des Gurtbandes bzw. des Beutelelementes an der vorgesehenen Stelle, an der die Faltungsmarkierung angebracht sein soll, verändert wird, um dadurch bereits eine Veränderung des Wirkmusters zu erhalten.
-
Schließlich ist es von Vorteil, dass in diesem Kontext die Faltungsmarkierung auch auf das Gurtband aufgedruckt ist, beispielsweise in Form von Druckfarben, die an der vorgesehenen Stelle als Faltungsmarkierung fungieren sollen.
-
Denkbar ist es selbstverständlich auch, dass sowohl gewirkte als auch aufgedruckte oder geklebte Faltungsmarkierungen miteinander kombiniert werden.
-
Erfindungsgemäß ist der durch die Zweilagigkeit gebildete Hohlraum im Gurtband
-
im Einsatz als Gasführung ausgebildet, will heißen, dass durch die Zweilagigkeit des Gurtbandes und eine quasi gasdichte Verbindung der einzelnen Gurtbandlagen, beispielsweise und insbesondere mittels der Verklebung, Verschweißung oder auch Steppung bei einem Unfall - also im Einsatz - beispielsweise und insbesondere ein pyrotechnischer Gasgenerator gleichzeitig pyrotechnische Verbrennungsgase durch den gebildeten Hohlraum und/oder durch die Gaslanze schleudert und diese schließlich in das noch nicht aufgeblasene Beutelelement gelangen und dieses Beutelelement somit aufblasen, das dann zusammen mit dem Gurtband eine zusätzliche Airbagfunktion insbesondere im Schulter- und Brustbereich bereitstellt.
-
In diesem Kontext ist es besonders vorteilhaft, wenn der erfindungsgemäße Sicherheitsgurt derart ausgestaltet ist, dass das Beutelelement gasdicht mit der Gasführung verbunden ist, um eine möglichst effiziente und schnelle Befüllung und somit ein diesbezügliches schnelles und effizientes Aufblasen des Beutelelementes zu ermöglichen.
-
Dabei hat es sich in der Praxis als vorteilhaft herausgestellt, dass die Gasführung selbst röhrenartig ausgebildet ist.
-
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Beutelelement zumindest überwiegend aus PET (Polyethylentherephthalat) besteht, da sich dieses Material als besonders reißfest und zuverlässig erwiesen hat.
-
Um einen möglichst effizienten Schutz über den gesamten Brust- und Schulterbereich bereitzustellen, ist es erfindungsgemäß, wenn sich das Beutelelement im aufgeblasenen Zustand zumindest entlang eines überwiegenden bis vollständigen Teils des Gurtbandes erstreckt.
-
Schließlich kann es von Vorteil sein, wenn das Beutelelement farbig ausgestaltet ist, um im Falle eines Unfalles es Rettungskräften zu ermöglichen, sofort zu erkennen, ob die aktiven Sicherheitssysteme bei einem Unfall aktiviert worden sind.
-
Die Erfindung wird im Nachfolgenden, nicht be-schränkend anhand eines Ausführungsbeispiels und der nachfolgenden Figuren erläutert, wobei
-
Vor Fahrtantritt schnallt sich ein Fahrzeuginsasse mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt an (s. 3), wobei ein Gurtband 1 (s. 1) zwei Gurtbandlagen (nicht gezeigt) aufweist, die miteinander verklebt und vernäht sind und dadurch einen Hohlraum 10 bilden, der röhrenförmig ausgestaltet ist, in der eine Gaslanze 3 angeordnet sein kann. Über eine bestimmte Länge L des Gurtbandes 1 erstreckt sich ein an das Gurtband 1 entlang einer Faltungsmarkierung 6 gefaltet angelegte Beutelelement 2, dass aus PET besteht, wobei dieses gasdicht verbunden ist über Klebedichtungen 4, wobei eine schlitzförmige Öffnung 5 im Gurtband 1 bzw. in einer Gurtbandlage vorgesehen ist, um eine Gasöffnung und somit eine gasoffene Verbindung zur Gaslanze 3 herzustellen.
-
Bei einem Unfall (s. 2) wird beispielsweise mittels eines pyrotechnischen Gasgenerators der Gurt nicht nur gestrafft, sondern darüber hinaus die Verbrennungsgase durch die Gaslanze 3 über die schlitzförmige Gasöffnung 5 in das Beutelelement 2 geleitet, wobei dieses dann aufgeblasen wird, um sich dann als quasi gasbefüllte Luftsackmanschette um das Gurtband zu legen. Auf diese Art und Weise wird eine zusätzlich hohe aktive Sicherheit gegen Verletzungen und Brüche im Brustkorb und Schulterbereich bereitgestellt. Entsprechend ist dies in den 3 (vor einem Unfall) und während bzw. nach einem Unfall (s. 4) skizzenhaft dargestellt.
-
Aufgrund der Tatsache, dass das Beutelelement 2 exakt entlang der Faltungsmarkierung 6 gefaltet und an das Gurtband 1 angelegt worden ist, kann bei einem Unfall ein sicheres Aufblasen des Beutelelementes 2 sichergestellt werden, so dass dadurch eine hohe Funktionalität gegeben ist.