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QUERVERWEIS ZU VERWANDTEN PATENTANMELDUNGEN
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Diese Anmeldung beansprucht den Nutzen der nicht-vorläufigen US-Anmeldung Nr. 13/593,135, eingereicht am 23. August 2012, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme in vollem Umfang in die vorliegende Offenbarung aufgenommen wird.
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HINTERGRUND
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Die vorliegende Anmeldung betrifft allgemein das Gebiet der Fahrzeug-Airbags. Genauer gesagt, betrifft die Anmeldung einen Deflektor für einen aufblasbaren Airbag zum Ablenken von Partikel, die durch einen Inflator ausgestoßen werden, um die Entstehung von Löchern im Fahrzeug-Airbag zu vermeiden.
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Ein aufblasbarer Airbag, der eine Aufblasvorrichtung verwendet, die Gas durch pyrotechnische Zündung, gespeichertes Gas oder eine Kombination davon generiert, erfordert in der Regel die Diffusion des Gases in ein Airbagkissen, um das Kissen ordnungsgemäß aufzublasen und die Integrität des Kissengewebes aufrechtzuerhalten. Bei einem typischen aufblasbaren Airbag löst die Aufblasvorrichtung eine Zündung aus, um ein festes Treibmittel zu verbrennen, das sich in eine Flüssigkeit und dann in Gas verwandelt, um das Airbagkissen aufzublasen. Von diesem Lösungsansatz weiß man, dass er während statischer Auslösetests bei +85°C – +100°C nach dem Auslösen zur Entstehung von Löchern in einer Beckenkammer eines Seitenaufprall-Airbagkissens geführt hat, was unerwünschte Integritätsprobleme verursachen kann. Der Bedarf an einem Deflektor besteht besonders in Systemen, die mit höheren Drücken arbeiten, in Systemen, die besonders schnell auslösen, oder in Systemen, wo die Gaserzeugung starke Hitze und/oder viele Partikel durch den Verbrennungsprozess erzeugt.
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Derzeitige Airbags enthalten Diffusoren, die mit einem Offenpfad-Diffusionsverfahren arbeiten, wobei sich die Aufblasgase auf einer direkten Sichtlinie mit den Auslasspassagen des Gasdiffusors bewegen. Diese Sichtlinie kann von verschiedenen Richtungen her verlaufen, von Seite zu Seite (zum Beispiel ein Schleifendiffusor, wie in 8 gezeigt), unidirektional, d. h. in nur einer Richtung (zum Beispiel nach unten, wie in 9 gezeigt), oder in mehreren Richtungen (zum Beispiel eine Gashülse, wie in 10 gezeigt). Jedoch ändert bei jedem der existierenden Diffusortypen das Aufblasgas nur ein einziges Mal die Richtung, bevor es den Diffusor verlässt. Die Bauweise der Diffusoren verhindert, dass beim Gaserzeugungsprozess als Nebenprodukt entstehende Partikel, die durch einen Inflator ausgeworfen werden, in ein Airbagkissen gelangen, indem die Richtung geändert wird, die das Aufblasgas nimmt, bevor das Airbagkissen aufgeblasen wird. Jedoch weisen Diffusoren Leckpunkte oder -bereiche auf, wo als Nebenprodukt entstehende Partikel, die durch den Inflator ausgeworfen werden, das Airbagkissen erreichen und große Löcher in das Airbagkissen reißen können.
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Es wäre wünschenswert, über einen Deflektor zu verfügen, der in ein gewinkeltes Profil ausgelöst wird, so dass alle als Nebenprodukt entstehenden Partikel, die durch den Inflator ausgeworfen werden, in einen speziellen Abschnitt eines Diffusors abgelenkt werden, so dass die als Nebenprodukt entstehenden Partikel nicht das Airbagkissen erreichen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Airbag-Baugruppe. Die Airbag-Baugruppe enthält ein Airbagkissen, einen Inflator, um Aufblasgas bereitzustellen, um das Airbagkissen aufzublasen, einen Diffusor, der zwischen dem Inflator und dem Airbagkissen vorgesehen ist, und einen Deflektor, der zwischen dem Inflator und dem Diffusor vorgesehen ist. Der Diffusor zwingt das Aufblasgas mindestens einmal zu einer Änderung der Strömungsrichtung, bevor das Aufblasgas den Diffusor verlässt und in das Airbagkissen eintritt. Der Deflektor lenkt Partikel, die durch den Inflator ausgeworfen werden, in einen vorgegebenen Abschnitt des Diffusors ab, um zu verhindern, dass Partikel in das Airbagkissen gelangen.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft eine Airbag-Baugruppe. Die Airbag-Baugruppe enthält ein Airbagkissen, einen Inflator, um Aufblasgas bereitzustellen, um das Airbagkissen aufzublasen, einen Diffusor, der zwischen dem Inflator und dem Airbagkissen vorgesehen ist, und einen Deflektor, der zwischen dem Inflator und dem Diffusor vorgesehen ist. Der Diffusor enthält mehrere Paneele, die das Aufblasgas zwingen, die Strömungsrichtung mindestens zweimal zu ändern, bevor das Aufblasgas den Diffusor verlässt und in den Airbag eintritt. Die mehreren Paneele enthalten jeweils Öffnungen, durch die das Aufblasgas strömen kann. Die Öffnungen in einem Paneel sind nicht auf die Öffnungen in einem benachbarten Paneel ausgerichtet. Der Deflektor lenkt Partikel, die durch den Inflator ausgeworfen werden, in einen vorgegebenen Abschnitt des Diffusors ab, um zu verhindern, dass Partikel in das Airbagkissen gelangen.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Airbag-Baugruppe. Das Verfahren enthält das Bereitstellen eines Paneels, das einen Körperabschnitt und eine rechteckige Klappe umfasst. Die rechteckige Klappe enthält eine erste Markierungslinie, eine zweite Markierung und eine dritte Markierungslinie. Die rechteckige Klappe wird entlang der ersten, der zweiten und der dritten Markierungslinie gefaltet, um eine Ablenkfläche zu bilden. Das Paneel wird dann entlang einer zentralen Längsmittellinie des Paneels gefaltet. Das gefaltete Paneel wird an einem Inflator, einem Diffusor oder einer Kombination davon angebracht.
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Es versteht sich, dass sowohl die vorangegangene allgemeine Beschreibung als auch die folgende detaillierte Beschreibung lediglich beispielhaft und erläuternd sind und die Erfindung in der beanspruchten Form in keiner Weise einschränken.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die beiliegenden Zeichnungen, die in diese Spezifikation aufgenommen sind und einen Teil von ihr bilden, veranschaulichen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung.
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1A ist eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts eines Fahrzeuginnenraumes, der eine Airbag-Baugruppe mit einem Diffusor gemäß einer beispielhaften Ausführungsform enthält.
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1B ist eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs, das eine Airbag-Baugruppe mit einem Diffusor gemäß einer beispielhaften Ausführungsform enthält.
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2 ist ein Querschnitt einer Airbag-Baugruppe des Standes der Technik.
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3 ist eine Vorderansicht eines ersten Paneels für einen Diffusor mit komplexen Pfaden zwischen dem Einlass und den Auslässen gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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4 ist eine Vorderansicht eines zweiten Paneels für einen Diffusor mit komplexen Pfaden zwischen dem Einlass und den Auslässen gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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5 ist eine Vorderansicht der Paneele der 3 und 4 übereinandergelegt gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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6 ist eine Vorderansicht eines Diffusors mit komplexen Pfaden zwischen dem Einlass und den Auslässen gemäß einer beispielhaften Ausführungsform, wobei die übereinandergelegten Paneele von 5 gefaltet entlang einer Mittellinie wurden.
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7 ist eine Querschnittsansicht des Diffusors von 6 entlang der Linie 7-7, die die komplexen Pfade der Aufblasgase zwischen dem Einlass und dem Auslass zeigt, wenn der Diffusor in einer Airbag-Baugruppe mit einem Airbagkissen und einem Inflator angeordnet ist.
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8 ist eine Vorderansicht eines Diffusors des Standes der Technik mit Auslässen auf jeder Seite.
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9 ist eine Vorderansicht eines Diffusors des Standes der Technik mit unidirektionalen Auslässen entlang der Unterseite.
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10 ist eine Vorderansicht eines Diffusors des Standes der Technik mit multidirektionalen Auslässen an der Ober- und der Unterseite.
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11 ist eine Vorderansicht eines Paneels für einen Deflektor gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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12A ist eine isometrische Ansicht des Paneels von 11 mit einem Körperabschnitt und einer rechteckigen Klappe zum Bilden einer Ablenkfläche.
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12B ist eine isometrische Ansicht des Paneels von 11 mit einem Körperabschnitt und einer rechteckigen Klappe zum Bilden einer Ablenkfläche.
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12C ist eine isometrische Ansicht des Paneels von 11 mit einem Körperabschnitt und einer rechteckigen Klappe zum Bilden einer Ablenkfläche.
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12D ist eine isometrische Ansicht eines Deflektors gemäß einer beispielhaften Ausführungsform, wobei das Paneel von 11 entlang einer Mittellinie gefaltet wurde.
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13 ist eine Vorderansicht des Deflektors von 12D, die über den Diffusor von 6 gelegt ist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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14 ist eine Vorderansicht des Deflektors von 12D im umschlossenen Zustand.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Unter Bezugnahme auf die 1A und 1B ist ein Fahrzeug 10 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform gezeigt. Das Fahrzeug 10 enthält einen oder mehrere Sitze, die dafür konfiguriert sind, einen Insassen aufzunehmen, und die mit dem Fahrzeug gekoppelt sind. Airbags und Airbagmodule 20 können an verschiedenen Stellen im Fahrzeug vorgesehen sein, um einen Insassen des Fahrzeugs bei einer Reihe verschiedener Aufprallszenarien zu schützen. Zum Beispiel können Airbags im Armaturenträger, in der Nähe des Lenkrades, in den Fahrzeugsitzen, in den Türverkleidungen, im Dachhimmel usw. vorgesehen sein. Gemäß einer in 1A gezeigten beispielhaften Ausführungsform ist eine Lenkrad-Airbag-Baugruppe 20 mit der Lenksäule gekoppelt. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform, wie in 1B gezeigt, ist eine Seitenairbag-Baugruppe 20 mit dem Fahrzeugsitz gekoppelt.
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Die herkömmliche Airbag-Baugruppe des Standes der Technik 120 von 2 enthält einen Inflator (zum Beispiel Gasgenerator) 124, einen Diffusor 130 und ein Airbagkissen 122. Der Inflator 124, wie zum Beispiel ein pyrotechnischer Gasgenerator, erzeugt ein Gas, das im Fall eines Aufpralls oder eines Fahrzeugzusammenstoßes rasch das Airbagkissen 122 aufbläst. Der Diffusor 130 ist zwischen dem Inflator 124 und dem Airbagkissen 122 vorgesehen. Eine Airbag-Baugruppe 120, die eine Aufblasvorrichtung (zum Beispiel einen Inflator 124) verwendet, die Gas durch pyrotechnische Zündung, gespeichertes Gas oder eine Kombination davon erzeugt, erfordert in der Regel eine Diffusion des Gases in das Airbagkissen 122, um das Kissen ordnungsgemäß aufzublasen und die Integrität des Kissengewebes aufrechtzuerhalten. Der Bedarf an einem Diffusor 130 besteht besonders in Systemen, die mit höheren Drücken arbeiten, in Systemen, die besonders schnell auslösen, oder in Systemen, wo die Gaserzeugung starke Hitze und/oder viele Partikel durch den Verbrennungsprozess erzeugt. Solche Diffusoren 130 enthalten allgemein eine Ablenkfläche oder -platte 136, die senkrecht zum Pfad des Gases vom Gasgenerator 124 her verläuft. Das Gas wird dann durch Auslasspassagen 138 zum Inneren des Airbagkissens 122 umgeleitet, um das Airbagkissen 122 aufzublasen. Der Diffusor 130 ist dafür konfiguriert, das Aufblasgas zu diffundieren und alle als Nebenprodukt entstehenden Partikel einzufangen, die durch den Gasgenerator 124 erzeugt werden. Jedoch erlaubt ein solcher herkömmlicher Diffusor 130 dem Aufblasgas, eine gemeinsame Richtung und eine direkte Sichtlinie von dem Inflator 124 zu den Auslässen 138 zu haben.
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Unter Bezugnahme auf die 3–7 ist eine Airbag-Baugruppe 20 gezeigt. Die Airbag-Baugruppe 20 kann der Baugruppe 120 ähneln, aber sie enthält einen verbesserten Diffusor 30, der einen komplexen Pfad zwischen den Auslässen des Inflators 24 bildet und das Aufblasgas zwingt, mehrfach seine Richtung zu ändern (wie zum Beispiel durch die Pfeile in 7 gezeigt). Der Diffusor 30 ist im Innenvolumen des Airbagkissens 22 vorgesehen und leitet Verbrennungsgase, die durch den Inflator 24 erzeugt werden, in das Airbagkissen 22, um das Airbagkissen 22 aufzublasen. Die mehrfachen Richtungswechsel helfen beim besseren Einfangen jeglicher Partikel, die während des Verbrennungsprozesses entstehen können. Der Diffusor 30 ist in Ausführungsformen dafür konfiguriert, das Aufblasgas zu diffundieren und die Richtungsströmung des Gases aufzunehmen und die Strömung in eine unspezifische Richtung zu ändern. Der Diffusor 30 kann wirkungsvoll eine halblaminare, nicht-direktionale Gasströmung erzeugen.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform durchbricht, wenn ein Aufblasgas in das Airbagkissen 22 eintritt, das Airbagkissen 22 eine Außenhaut oder -abdeckung der Airbag-Baugruppe 20 und bläst sich zwischen dem Insassen des Fahrzeugs und dem Lenkrad, dem Armaturenträger oder einem sonstigen Strukturelement des Fahrzeugs auf. Zum Beispiel kann das Airbagkissen 22 von unterhalb der Außenabdeckung des Lenkrades, durch einen Ausschnitt in einem Verkleidungspaneel, von hinter einem Verkleidungspaneel, von einer Naht zwischen zwei Paneelen oder Abdeckungen usw. hervorkommen. Gemäß verschiedenen Ausführungsformen kann die Airbag-Baugruppe 20 innerhalb einer Handschuhfachbaugruppe oder an anderen Stellen innerhalb des Fahrzeugs konfiguriert sein, wie zum Beispiel unterhalb von Verkleidungspaneelen entlang der Dachschiene, Verkleidungspaneelen entlang der Dachsäulen (zum Beispiel A-Säule, B-Säule und C-Säule), in der Sitzbaugruppe usw. Die Airbag-Baugruppe 20 ist flexibel zur Verwendung in unterschiedlichen Packungsanforderungen konfigurierbar und kann so angepasst werden, dass speziellen Erfordernissen des Fahrzeugherstellers Rechnung getragen wird.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform kann der Diffusor 30 gebildet werden, indem ein Paar Gewebepaneele 32 und 34 verbunden werden. Das erste Gewebepaneel 32, in 3 gezeigt, und das zweite Gewebepaneel 34, wie in 4 gezeigt, sind flexible Elemente, die aus einem gängigen Airbagmaterial, wie zum Beispiel hochfestem Nylon, hergestellt werden können. Weil sie aus einem flexiblen Gewebematerial bestehen, können die Paneele 32 und 34 zu einem kompakten Paket mit dem Airbagkissen 22 gefaltet werden, wenn die Airbag-Baugruppe 20 hinter einer Verkleidungs- oder Abdeckungskomponente verstaut wird.
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Das erste Paneel 32 und das zweite Paneel 34 enthalten jeweils einen Halsabschnitt 36, der einen Einlass bildet, und mehrere Öffnungen 38, die als allgemein kreisrunde Löcher gezeigt sind. Das erste Paneel 32 und das zweite Paneel 34 sind übereinandergelegt, wie in 5 gezeigt. Die Öffnungen 38 in dem ersten Paneel 32 und dem zweiten Paneel 34 sind so konfiguriert, dass die Öffnungen 38 in dem ersten Paneel 32 nicht auf die Öffnungen 38 in dem zweiten Paneel 34 ausgerichtet sind, wenn die Paneele 32 und 34 übereinandergelegt werden. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist das Lochmuster in dem ersten Paneel 32 ein Spiegelbild des Lochmusters in dem zweiten Paneel 34. Obgleich die Paneele 32 und 34 jeweils mit vier identischen Öffnungen 38 gezeigt sind, die relativ zueinander als Spiegelbilder angeordnet sind, versteht es sich, dass viele Variationen möglich sind. Zum Beispiel brauchen die Öffnungen 38 nicht gerundet zu sein, sondern können stattdessen rechteckig, länglich oder auf sonstige Weise geformt sein. Die Öffnungen 38 im ersten Paneel 32 oder im zweiten Paneel 34 müssen nicht von gleicher Größe sein. Jedes der Paneele 32 und 34 kann Öffnungen 38 von unterschiedlicher Form und Größe enthalten. Die Öffnungen 38 in dem zweiten Paneel 34 können sich im Hinblick auf Größe, Form, Anzahl oder Anordnung im Vergleich zu den Öffnungen 38 in dem ersten Paneel 32 unterscheiden.
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Um den Diffusor 30 herzustellen, werden die übereinandergelegten Paneele 32 und 34 entlang ihrer jeweiligen Mittellinien 35 in Hälften gefaltet, und die Ränder 37 werden zusammengenäht. Zwei Ränder 37 des ersten Paneels 32 und zwei Ränder des zweiten Paneels 34 werden entlang der genähten Naht miteinander gekoppelt. Nachdem das erste Paneel 32 in Hälften gefaltet und zusammengenäht wurde, bildet es eine innere Kammer 40, die in eine äußere Kammer 42 eingesetzt ist, die durch das zweite Paneel 34 gebildet wird, wie am besten in 7 gezeigt ist. Die Halsabschnitte 36 der Paneele 32 und 34 bilden einen Einlass, der es ermöglicht, dass Aufblasgas von dem Inflator 24 in die innere Kammer 40, die durch das erste Paneel 32 gebildet wird, eintreten kann. Eine Montagenase 39 erleichtert das Koppeln des Diffusors 30 mit dem Inflator 24 und dem Fahrzeugrahmen (zum Beispiel mit einem Halter oder einer sonstigen Montagevorrichtung). Obgleich die Paneele 32 und 34 als miteinander vernäht beschrieben sind, können in anderen Ausführungsformen die Ränder 37 auch auf andere Weise miteinander gekoppelt werden, wie zum Beispiel mit einem Klebstoff, wärmeempfindlichen Material usw.
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In anderen Ausführungsformen kann der Diffusor 30 aus mehr als zwei Paneelen bestehen. Es können ein oder mehrere Paneele verwendet werden, um eine innere Kammer 40 zu bilden, und es können ein oder mehrere Paneele verwendet werden, um eine äußere Kammer 42 zu bilden. Zum Beispiel können gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform das erste Paneel 32 und das zweite Paneel 34, die in den 3 und 4 gezeigt sind, durch jeweils zwei Paneele ersetzt werden. Die vier Paneele können übereinandergelegt und die Ränder miteinander gekoppelt werden, um eine innere Kammer 40 und eine äußere Kammer 42 zu bilden, ähnlich der, die in 7 zu sehen ist, können aber an zwei Seiten – im Querschnitt gesehen – anstatt an einer Seite miteinander gekoppelt werden. In einer Ausführungsform kann jede geeignete Anzahl von Paneelen verwendet werden, um den Diffusor 30 zu bilden. Zum Beispiel kann der Diffusor 30 drei, vier, fünf, sechs oder mehr Paneele haben. Die Paneele können die gleiche spiegelbildliche und versetzte Lochmusterkonfiguration aufweisen, wie oben beschrieben wurde. Je mehr Paneele ein Diffusor 30 umfasst, desto mehr Schichten für Gasdiffusion und Partikelfang stehen zur Verfügung.
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Das Gas von dem Inflator 24 tritt in die innere Kammer 40, die durch das erste Paneel 32 gebildet wird, durch den Halsabschnitt 36 ein. Das Gas strömt dann durch die Öffnungen 38 in dem ersten Paneel 32 in die äußere Kammer 42 zwischen dem zweiten Paneel 34 und dem ersten Paneel 32. Sobald sich das Gas in der äußeren Kammer 40 befindet, wird es durch das Gewebe des zweiten Paneels 34 gezwungen, seine Richtung zu ändern, und strömt seitwärts zwischen dem ersten Paneel 32 und dem zweiten Paneel 34. Sobald das Aufblasgas die Öffnungen 38 in dem zweiten Paneel 34 erreicht, ändert das Gas erneut seine Richtung und entweicht in das Airbagkissen 22, um das Airbagkissen 22 aufzublasen. Das Gas ist so gezeigt, dass es symmetrischen Pfaden an der Oberseite des Diffusors 30 und an der Unterseite des Diffusors 30 folgt. In anderen Ausführungsformen kann in Abhängigkeit von der Größe, der Form, der Anordnung und der Anzahl von Öffnungen 38 in dem ersten Paneel 32 und dem zweiten Paneel 34 ein größerer Prozentsatz der Gesamtströmung des Gases durch die Öffnungen 38 an der Oberseite des Diffusors 30 oder der Unterseite des Diffusors 30 strömen. In anderen Ausführungsformen brauchen Öffnungen 38 entweder nur auf der Oberseite des Diffusors 30 oder nur an der Unterseite des Diffusors 30 vorgesehen zu sein. In anderen Ausführungsformen kann Gas aus der inneren Kammer 40 heraus durch Öffnungen 38 auf einer Seite des Diffusors 30 gerichtet werden und kann auf einem längeren Pfad durch die äußere Kammer 42 gerichtet werden, um den Diffusor 30 durch Öffnungen 38 auf der gegenüberliegenden Seite des Diffusors 30 zu verlassen.
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Indem man das Aufblasgas zwingt, einem komplexen und indirekten Pfad in das Airbagkissen 22 hinein zu folgen, ist der Diffusor 30 in der Lage, Partikel effektiver einzufangen als im Fall herkömmlicher Diffusoren, wo die Aufblasgase eine direkte Sichtlinie von dem Inflator zu den Auslasspassagen des Gasdiffusors haben, wie in den 8–10 gezeigt. Ein effektiveres Einfangen der Partikel verringert die Wahrscheinlichkeit, dass die Partikel in das Airbagkissen entweichen und ungewollte Schäden an dem Kissen verursachen.
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Des Weiteren verringert der Diffusor 30, wie in den 3–7 gezeigt, die Hitze, der das Airbagkissen 22 ausgesetzt wird. Wenn die heißen Aufblasgase von dem Inflator 24 durch den komplexen Pfad strömen, der durch die innere Kammer 40 und die äußere Kammer 42 verläuft, ist der Diffusor 30 in der Lage, mehr Hitze von den Gasen zu absorbieren.
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Das Herstellen des Diffusors 30 aus Gewebepaneelen 32 und 34 verringert die Kosten und die Gesamtgröße der Airbag-Enveloppe im Vergleich zu einem Gasdiffusor, der aus Kunststoff oder Metall besteht. Des Weiteren erlaubt die Flexibilität der Paneele 32 und 34 es, dass der Diffusor 30 gefaltet, gerollt oder auf sonstige Weise mit dem Airbagkissen 22 kompaktiert werden kann. Auf diese Weise kann die Gesamtgröße der verstauten Airbag-Baugruppe 20 reduziert werden, und die Form der verstauten Airbag-Baugruppe 20 kann an eine Vielzahl unterschiedlichster Montagepositionen angepasst werden.
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Obgleich der Diffusor 30 in den Figuren zur Verwendung mit einer fahrerseitigen Airbag-Baugruppe, die an der Lenksäule montiert ist (1A), oder mit einem in einem Sitz montierten Seitenairbag (1B) konfiguriert gezeigt ist, können die in dem Diffusor 30 verkörperten neuartigen Ideen an eine breite Vielzahl anderer Airbag-Baugruppen angepasst werden. Zum Beispiel kann der Diffusor 30 mit einem komplexen Pfad für einen Insassen-Seitenairbag verwendet werden und kann am Armaturenträger des Fahrzeugs montiert werden. Gemäß anderen beispielhaften Ausführungsformen kann der Diffusor 30 mit einem komplexen Gaspfad für Knie-Airbag-Baugruppen oder für Seiten- oder Rücksitz-Airbag-Baugruppen verwendet werden.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform kann der Diffusor 30 des Weiteren einen Deflektor 50 enthalten, der sich innerhalb der inneren Kammer 40 befindet. Wie in 13 gezeigt, kann der Diffusor durch das erste Paneel 32 gebildet werden. Wie in 11 gezeigt, kann der Deflektor 50 aus einem einzelnen Paneel 43 gebildet werden. Das Deflektorpaneel 43 ist ein flexibles Element, das aus einem gängigen Airbag-Material, wie zum Beispiel hochfestem Nylon, gebildet werden kann. Weil das Deflektorpaneel 43 aus einem flexiblen Gewebematerial besteht, kann das Deflektorpaneel 43 zu einem kompakten Paket mit dem Airbagkissen 22 gefaltet werden, wenn die Airbag-Baugruppe 20 hinter einer Verkleidungs- oder Abdeckkomponente verstaut wird. Der Deflektor 50 ist dafür konfiguriert, als eine weitere Schicht aus flexibler Gewebematerialverstärkung für das Airbagkissen 22 zu fungieren, ohne dass das korrekte Funktionieren der Airbag-Baugruppe 20 beeinträchtigt wird. Das heißt, die Hinzufügung des Deflektors 50 behindert nicht das korrekte Funktionieren der Airbag-Baugruppe 20. Es ist sogar so, dass die Hinzufügung des Deflektors 50 die Integrität der Airbag-Baugruppe 20 verbessert.
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Das Deflektorpaneel 43 enthält eine rechteckige Klappe 44, einen Körperabschnitt 46, der einen Einlass bildet, eine erste Nase 48 und eine zweite Nase 49. Wie in 11 gezeigt, kann die rechteckige Klappe 44 Markierungslinien 44A, 44B und 44C enthalten, die Dreiecke 44A’, 44B’ und 44C’ bilden, um die Montage zu erleichtern. Wie in 12A gezeigt, wird, um den Deflektor 50 herzustellen, zuerst die rechteckige Klappe 44 entlang der Markierungslinie 44C so gefaltet, dass die rechteckige Klappe 44 senkrecht zum Körperabschnitt 46 des Paneels 43 verläuft (12A). Als Nächstes wird, wie in 12B gezeigt, die rechteckige Klappe 44 entlang der Markierungslinie 44A gefaltet, und das Dreieck 44A’ wird an den Körperabschnitt 46 genäht. Die Markierungslinie 44A ist auf einen Rand des Paneels 43 auf einer gegenüberliegenden Seite der Mittellinie 45 ausgerichtet. Die rechteckige Klappe 44 ist des Weiteren einwärts entlang der Markierungslinie 44B gefaltet, wie in 12C gezeigt, so dass die Dreiecke 44B’ und 44C’ der Körperabschnitt 46 des Paneels 43. Die Dreiecke 44B’ und 44C’ werden an den Körperabschnitt 46 genäht, um die Form zu halten. Dann wird, wie in 12D gezeigt, das Paneel 43 entlang der Mittellinie 45 gefaltet, und die Ränder 47 werden zusammengenäht.
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Wie in 13 gezeigt, wird der Deflektor 50 auf den übereinandergelegten Paneelen 32 und 34 positioniert, bevor die übereinandergelegten Paneele 32 und 34 entlang ihrer jeweiligen Mittellinien 35 in Hälften gefaltet werden, so dass die zweite Nase 49 über der Montagenase 39 liegt und die Mittellinie 45 auf die Mittellinien 35 ausgerichtet ist. Die zweite Nase 49 wird an die Montagenase 39 genäht. Die übereinandergelegten Paneele 32 und 34 werden dann entlang ihrer jeweiligen Mittellinien 35 in Hälften gefaltet, und die Ränder 37 der Paneele werden zusammengenäht, wie in 6 gezeigt. Der Körperabschnitt 46 des Paneels 43 bildet einen Einlass, der es erlaubt, Aufblasgas von dem Inflator 24 zu einem speziellen Abschnitt der inneren Kammer 40, der durch das erste Paneel 32 gebildet wird, abzulenken. 14 veranschaulicht den Inflator 24, den Diffusor 30 und den Deflektor 50 im zusammengebauten Zustand. Obgleich die Paneele 32, 34 und 42 zusammengenäht beschrieben werden, können die Paneele 32, 34, 42, die Dreiecke 44A’, 44B’, 44C’ und die Ränder 47 in anderen Ausführungsformen auch auf andere Weise miteinander gekoppelt werden, wie zum Beispiel mit einem Klebstoff, wärmeempfindlichen Material usw.
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Der Deflektor 50 befindet sich direkt in einem Pfad eines Auslassports des Inflators 24 und öffnet in ein gewinkeltes Profil hinein, so dass als Nebenprodukt entstehende Partikel, die durch den Inflator 24 ausgeworfen werden, in einen vorgegebenen Abschnitt des Diffusors 30 abgelenkt werden. Zum Beispiel können in einer Ausführungsform als Nebenprodukt entstehende Partikel in eine Ecke des Diffusors 30 abgelenkt werden. Oder anders ausgedrückt: Durch Ablenken von als Nebenprodukt entstehenden Partikel in die Ecke des Diffusors 30 kann der Deflektor 50 verhindern, dass als Nebenprodukt entstehende Partikel in eine Mitte des Diffusors 30 eintreten, die mit Öffnungen 38 versehen ist. Die Hinzufügung des Deflektors 50 zu dem Diffusor 30 der Airbag-Baugruppe 20 verringert oder beseitigt vollständig die Möglichkeit des Entstehens von Löchern in dem Airbagkissen 22 nach dem Auslösen infolge des Auftreffens von als Nebenprodukt entstehenden Partikel auf das Gewebe des Kissens. Der Deflektor 50 kann als Nebenprodukt entstehende Partikel von dem Inflator 24 in eine Ecke des Diffusors 30 ablenken, wodurch verhindert wird, dass die als Nebenprodukt entstehenden Partikel beispielsweise in die Becken-Brustkorb-Region eines Seitenairbagkissens gelangen. Die Aufnahme des Deflektors 50 kann einen Inflator-Airbagfilter überflüssig machen.
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Obgleich in den im vorliegenden Text beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen der Diffusor 30 mehrere Paneele enthält, die dafür konfiguriert sind, das Aufblasgas zu zwingen, mindestens zweimal die Strömungsrichtung zu ändern, bevor das Aufblasgas den Diffusor verlässt und in das Airbagkissen eintritt, kann jeder bekannte Diffusor in Verbindung mit dem Deflektor 50 verwendet werden. Zum Beispiel kann der Deflektor 50 in Verbindung mit Diffusoren verwendet werden, die mit einem Offenpfad-Diffusionsverfahren arbeiten, bei dem die Aufblasgase eine direkte Sichtlinie mit den Auslasspassagen des Gasdiffusors haben, wie zum Beispiel ein von Seite zu Seite ausgerichteter Diffusor (zum Beispiel ein Schleifendiffusor, wie in 9 gezeigt), ein Einrichtungsdiffusor (wie in 9 gezeigt) oder ein Mehrrichtungsdiffusor (zum Beispiel eine Gashülse, wie in 10 gezeigt). Oder anders ausgedrückt: Der Deflektor 50 kann in Verbindung mit Diffusoren verwendet werden, die dafür konfiguriert sind, das Aufblasgas zu zwingen, die Strömungsrichtung nur einmal zu ändern, bevor es den Diffusor verlässt und in das Airbagkissen eintritt.
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Es versteht sich, dass sowohl die vorangegangene allgemeine Beschreibung als auch die detaillierte Beschreibung lediglich beispielhaft und erläuternd sind und die Erfindung nicht einschränken.
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Für die Zwecke dieser Offenbarung bedeutet der Begriff „gekoppelt“ das direkte oder indirekte Zusammenfügen zweier Komponenten (elektrisch oder mechanisch). Ein solches Zusammenfügen kann ortsfester Natur oder beweglicher Natur sein. Ein solches Zusammenfügen kann erreicht werden, indem man die zwei Komponenten (elektrisch oder mechanisch) und eventuelle zusätzliche Zwischenelemente integral als einen einzelnen, einstückigen Körper miteinander ausbildet, oder indem man die zwei Komponenten oder die zwei Komponenten und eventuelle zusätzliche Elemente aneinander befestigt. Ein solches Zusammenfügen kann dauerhafter Natur sein oder kann alternativ entfernbarer oder lösbarer Natur sein.
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Bauweise und Anordnung des Diffusors, wie in den bevorzugten und anderen beispielhaften Ausführungsformen gezeigt, sind nur veranschaulichend. Obgleich nur einige wenige Ausführungsformen der hier besprochenen Airbag-Baugruppe in dieser Offenbarung im Detail beschrieben wurden, weiß der Fachmann, der in den Genuss dieser Offenbarung kommt, dass viele Modifizierungen möglich sind (zum Beispiel Variationen in Größen, Abmessungen, Strukturen, Formen und Abmessungen der verschiedenen Elemente, Werte von Parametern, Montageanordnungen, Verwendung von Materialien, Ausrichtungen usw.), ohne wesentlich von den neuartigen Lehren und Vorteilen des in dieser Offenbarung dargelegten Gegenstandes der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Dementsprechend sind alle derartigen Modifizierungen, die der Fachmann anhand der vorliegenden Offenbarung ersinnt und die in den Geist und Schutzumfang der vorliegenden Erfindung fallen, als weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anzusehen. Die Reihenfolge oder Abfolge von Prozess- oder Verfahrensschritten kann gemäß alternativen Ausführungsformen variiert oder umgeordnet werden. Andere Substituierungen, Modifizierungen, Änderungen und Weglassungen können am Design, den Betriebsbedingungen und der Anordnung der bevorzugten und anderer beispielhafter Ausführungsformen vorgenommen werden, ohne vom Wesen der vorliegenden Anmeldung abzuweichen.