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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Diagnosesystems sowie ein Diagnosesystem für ein Kraftfahrzeug.
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Die
US 6 091 546 A zeigt eine elektronische Datenbrille. Die elektronische Datenbrille umfasst ein Display, mittels welchem unterschiedlichste Inhalte angezeigt werden können. Des Weiteren kann die elektronische Datenbrille auch noch mit Audio- und/oder Videoausgabeeinrichtungen versehen sein. Mittels der elektronischen Datenbrille können zudem Signale von einem Oszilloskop empfangen werden.
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Die
US 2006 0090135 A1 zeigt ein System zur Arbeitsanleitung. Das System umfasst unter anderem eine elektronische Datenbrille, mittels welcher durchzuführende Arbeitsschritte angezeigt werden können. Die elektronische Datenbrille kann dabei beispielweise über eine Spracheingabe gesteuert werden.
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Die
DE 10 2009 040 848 A1 zeigt ein Verfahren zum Betreiben eines Augmented-Reality-Systems. Die Herstellung oder Reparatur eines Bauteils wird dabei mittels einer elektronischen Datenbrille unterstützt, mittels welcher Informationen in Form einer Augmented-Reality-Darstellung angezeigt werden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vereinfachte Diagnose von Komponenten eines Kraftfahrzeugs zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Diagnosesystems sowie durch ein Diagnosesystem für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Diagnosesystems wird eine drahtlose Verbindung zwischen einer elektronischen Datenbrille und einer Messeinrichtung hergestellt. Bei der Messeinrichtung handelt es sich vorzugsweise um ein Oszilloskop, mittels welchem elektrische Messgrößen an unterschiedlichen Bauteilen eines Kraftfahrzeugs gemessen werden können. Nachdem die drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung hergestellt worden ist, wird zumindest eine elektrische Messgröße an wenigstens einem Bauteil eines Kraftfahrzeugs mittels der Messeinrichtung erfasst. Bei dieser Messgröße kann es sich z. B. um eine Spannung oder auch um andere elektrische Messgröße handeln. Bei dem Bauteil des Kraftfahrzeugs kann es sich beispielsweise um einen Stecker handeln, an welchem mittels der Messeinrichtung eine Spannung gemessen bzw. abgegriffen werden kann. Nach dem Erfassen der zumindest einen elektrischen Messgröße wird ein mit der erfassten elektrischen Messgröße korrespondierender Messwert an die elektronische Datenbrille mittels der Messeinrichtung übertragen. Anschließend wird der von der elektronischen Datenbrille empfangene Messwert sowie ein Sollwert für die elektrische Messgröße mittels der elektronischen Datenbrille angezeigt.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Diagnosesystems ist es insbesondere für einen Servicetechniker auf einfache Weise möglich, unterschiedlichste Bauteile eines Kraftfahrzeugs zu diagnostizieren. Dafür muss er lediglich mittels der Messeinrichtung die jeweils zu messenden elektrischen Messgrößen an jeweiligen Bauteilen des Kraftfahrzeugs messen, wobei dann automatisch mittels der Messeinrichtung entsprechende Messwerte drahtlos an die elektronische Datenbrille übertragen werden. Mittels der Datenbrille wird der entsprechende Messwert angezeigt, wobei durch Anzeiger eines entsprechenden Sollwerts für die betreffende elektrische Messgröße eine einfache Überprüfbarkeit der Funktionsfähigkeit des betreffenden Bauteils durch den Servicetechniker erfolgen kann. Der Servicetechniker muss seinen Blick nicht gegebenenfalls auf ein Display der Messeinrichtung richten, da er die entsprechenden Messwerte direkt mittels der aufgesetzten elektronischen Datenbrille sehen kann. Dadurch kann er auf besonders einfache Weise Komponenten des Kraftfahrzeugs mittels der Messeinrichtung überprüfen. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Diagnosesystems kann dabei auf einfache Weise in den Werkstattalltag integriert werden. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die Servicequalität durch eine optimale Unterstützung eines Servicetechnikers zu verbessern und die Effizienz bei der Diagnostizierung von unterschiedlichsten Komponenten eines Kraftfahrzeugs zu steigern.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass mittels der elektronischen Datenbrille messeinrichtungsspezifische Kennungsdaten erfasst und basierend darauf die drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung hergestellt wird. Vorzugsweise ist es dabei vorgesehen, dass die Kennungsdaten mittels eines an der Messeinrichtung angebrachten Barcodes oder QR-Codes bereitgestellt werden. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass die Kennungsdaten mittels einer Nahfeldkommunikation zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung bereitgestellt werden. Beispielsweise kann an der elektronischen Datenbrille eine Kamera angebracht sein, mittels welcher ein an der entsprechenden Messeinrichtung angebrachter Barcode oder QR-Code eingelesen werden kann. Mittels des Barcodes oder des QR-Codes können beispielsweise entsprechende Netzwerkdaten bereitgestellt werden, mittels welche eine Kopplung zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung erfolgen kann. Somit ist es also möglich, dass beispielsweise eine Servicetechniker die betreffende Messeinrichtung nur bei aufgesetzter elektronischer Datenbrille anschauen muss, wobei dann automatisch mittels einer an der elektronischen Datenbrille angebrachten Kamera der entsprechende Barcode oder QR-Code eingelesen und infolgedessen automatisch die drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und der betreffenden Messeinrichtung hergestellt wird. Alternativ oder zusätzlich können wie gesagt auch die Kennungsdaten mittels eine Nahfeldkommunikation zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung bereitgestellt werden. Beispielsweise kann an der Messeinrichtung ein passiver RFID-Transponder angebracht sein, wobei an der elektronischen Datenbrille ein entsprechender Empfänger vorgesehen ist, mittels welchem von dem passiven RFID-Tranponder ausgesendete Kennungsdaten empfangen werden können. Sobald sich also ein Servicetechniker, der die elektronische Datenbrille aufgesetzt hat, der entsprechenden Messeinrichtung nähert, sodass eine Nahfeldkommunikation zwischen der Messeinrichtung und der elektronischen Datenbrille stattfinden kann, können die entsprechenden Kennungsdaten, insbesondere Netzwerkdaten zur Verbindung der elektronischen Datenbrille mit der Messeinrichtung, automatisch von der Messeinrichtung über eine Nahfeldkommunikation an die elektronische Datenbrille übertragen und anschließend automatisch die drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung hergestellt werden. Eine manuelle Kopplung bzw. manuelle Verbindung der elektronischen Datenbrille mit der betreffenden Messeinrichtung muss also nicht erfolgen. Stattdessen kann die elektronische Datenbrille auf besonders einfache und automatische Weise mit der betreffenden Messeinrichtung gekoppelt werden. Dies erleichtert die Arbeit eines Servicetechnikers erheblich, da er die gerade zu verwendende Messeinrichtung im Wesentlichen unmittelbar verwenden kann, da die Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und der betreffenden Messeinrichtung automatisch hergestellt wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die elektronische Datenbrille in Abhängigkeit von erfassten Sprachbefehlen gesteuert wird. Beispielsweise kann auf der elektronischen Datenbrille eine App, also Software, installiert sein. Diese App umfasst dann unter anderem eine Spracherkennungssoftware, sodass ein Servicetechniker, der die elektronische Datenbrille aufgesetzt hat, beispielsweise über ein Mikrofon, welches mit der elektronischen Datenbrille verbunden ist, Sprachbefehle aussprechen kann, gemäß welchen die elektronische Datenbrille, genauer die betreffende App, gesteuert wird. Vorzugsweise ist die elektronische Datenbrille dafür mit einem Headset gekoppelt, welches Kopfhörer und ein Mikrofon aufweist, über welches der Benutzter der elektronischen Datenbrille entsprechende Sprachbefehle eingeben kann. Alternativ oder zusätzlich können an der elektronischen Datenbrille auch Bedientasten oder dergleichen angeordnet sein, über welche der Träger der elektronischen Datenbrille diese ebenfalls noch steuern kann. Insbesondere bei einer sprachbasierten Steuerung der elektronischen Datenbrille kann sich der Nutzer der elektronischen Datenbrillen besonders gut auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren, da er die Eingaben zur Steuerung der elektronischen Datenbrille über Sprachbefehle besonders einfach tätigen kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass eine drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und einer Servereinrichtung hergestellt wird, wobei mittels der Servereinrichtung die Diagnose des Bauteils betreffende Daten drahtlos an die elektronische Datenbrille übertragen werden. Bei der Servereinrichtung kann es sich beispielsweise um eine zentrale Servereinrichtung einer Werkstatt handeln. Bringt ein Kunde sein Fahrzeug zur Wartung bzw. zu einem Servicetermin, können entsprechende fahrzeugspezifische Wartungsinformationen auf der Servereinrichtung hinterlegt werden. Diese Daten können wiederum drahtlos an die elektronische Datenbrille übertragen werden, sodass beispielsweise die besagte App auf der Datenbrille mit den entsprechenden Bauteildaten versorgt werden kann. Ein Servicetechniker, der die elektronische Datenbrille aufgesetzt hat, kann somit insbesondere drahtlos entsprechende Service- bzw. Reparaturinformationen über die Servereinrichtung empfangen und direkt mittels der elektronischen Datenbrille angezeigt bekommen. Service- bzw. Wartungsaufträge können somit auf besonders bequeme Weise unmittelbar an die elektronische Datenbrille übertragen und mittels dieser bereitgestellt, beispielsweise angezeigt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Soll-Wert für die elektrische Messgröße mittels der Serviceeinrichtung bereitgestellt und drahtlos an die elektronische Datenbrille übertragen wird. Vorzugsweise werden dabei bauteilspezifische Kennungsdaten für das Bauteil mittels der Servereinrichtung bereitgestellt, wobei in Abhängigkeit davon der Sollwert für die elektrische Messgröße bereitgestellt wird. Auf der Servereinrichtung können beispielsweise für unterschiedlichste Kraftfahrzeuge und deren Bauteile, beispielsweise Stecker, Steckverbindungen und dergleichen jeweilige Soll-Werte für jeweilige elektrische Messgrößen, wie beispielsweise Spannungen, Stromstärken und dergleichen bereitgestellt werden. Sobald klar ist, welchen Serviceauftrag an welchem Fahrzeug ein Servicetechniker, der die elektronische Datenbrille aufgesetzt hat, durchführen soll, werden die entsprechenden Soll-Werte für die elektrischen Messgrößen von der Servereinrichtung drahtlos an die elektronische Datenbrille übermittelt. Somit können auftragsspezifisch, also für jeweilige Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten an einem spezifischen Fahrzeug, entsprechende Soll-Werte für die elektrischen Messgrößen mittels der Servereinrichtung bereitgestellt und drahtlos von der elektronischen Datenbrille abgerufen werden. Dadurch kann der entsprechende Servicetechniker auf besonders einfache Weise die jeweiligen Komponenten bzw. Bauteile des Kraftfahrzeugs dahingehend überprüfen, ob die gemessenen elektrischen Messgrößen mit den vorgegebenen Soll-Werten übereinstimmen und somit auf besonders einfache Weise eine Diagnose des Kraftfahrzeugs vornehmen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass Diagnoseanweisungen bezüglich des Bauteils des Kraftfahrzeugs mittels der Servereinrichtung bereitgestellt und drahtlos an die elektronische Datenbrille übertragen werden, mittels welcher die Diagnoseanweisungen angezeigt werden. Ein Servicetechniker kann somit beispielsweise durch eine entsprechende Menüstruktur mittels der elektronischen Datenbrille geleitet werden, über welche detaillierte Reparatur- und/oder Wartungsinformationen angezeigt werden. Mit anderen Worten können also Reparaturinformationen angezeigt werden, sodass ein die elektronische Datenbrille tragender Servicetechniker auf einfache Weise bezüglich durchzuführender Diagnose bzw. Reparaturschritte geleitet werden kann. Die Ansteuerung der angezeigten Diagnoseanweisungen kann dabei beispielsweise wiederum sprachgesteuert und/oder auch gestenbasiert erfolgen. Die Diagnoseanweisungen können vorzugsweise auftragsspezifisch für ein jeweiliges Kraftfahrzeug bereitgestellt und drahtlos an die elektronische Datenbrille übertragen werden. So kann ein Servicetechniker auf besonders einfache und effiziente Weise anhand der kraftfahrzeugspezifischen bzw. auftragsspezifischen Diagnoseanweisungen eine besonders zuverlässige und effiziente Diagnose an den betreffenden Kraftfahrzeugen durchführen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung und/oder zwischen der elektronischen Datenbrille und der Servereinrichtung mittels eines drahtlosen lokalen Netzwerks hergestellt wird. Mit anderen Worten wird vorzugsweise also die drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung und/oder zwischen der elektronischen Datenbrille und einer Servereinrichtung über ein WLAN hergestellt. Alternativ oder zusätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass insbesondere die drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille und der Messeinrichtung über Bluetooth erfolgt. Insbesondere über ein WLAN können relativ große Datenmengen schnell und zuverlässig zwischen der elektronischen Datenbrille, der Messeinrichtung und/oder der Servereinrichtung ausgetauscht werden, sodass eine besonders effiziente Diagnose eines entsprechenden Kraftfahrzeugs durchgeführt werden.
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Das erfindungsgemäße Diagnosesystem für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Messeinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, eine elektrische Messgröße an zumindest einem Bauteil des Kraftfahrzeugs zu erfassen und einen mit erfassten elektrischen Messgröße korrespondierenden Messwert an eine elektronische Datenbrille des Diagnosesystems zu übertragen, welche dazu ausgebildet ist, eine drahtlose Verbindung mit der Messeinrichtung herzustellen und den Messwert und einen Sollwert für die elektrische Messgröße anzuzeigen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind dabei als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Diagnosesystem anzusehen, wobei das Diagnosesystem insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombination sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Darstellung eines Diagnosesystems für ein Kraftfahrzeug, welches eine Messeinrichtung und eine elektronische Datenbrille umfasst, wobei die Messeinrichtung dazu ausgebildet ist, eine elektrische Messgröße an zumindest einem Bauteil eines Kraftfahrzeugs zu erfassen;
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2 eine Perspektivansicht der elektronischen Datenbrille;
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3 eine Perspektivansicht, in welcher die als Oszilloskop ausgebildete Messeinrichtung dargestellt ist, während mittels der Messeinrichtung eine elektrische Messgröße an einem Bauteil eines Kraftfahrzeugs abgegriffen wird; und in
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4 eine schematische Darstellung einer Anzeigeeinrichtung der elektronischen Datenbrille, wobei mittels der Anzeigeeinrichtung unterschiedliche Informationen hinsichtlich des betreffenden Bauteils des Kraftfahrzeugs angezeigt werden, an welchem mittels der Messeinrichtung die elektrische Messgröße abgegriffen wird.
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Ein Diagnosesystem 10 für ein Kraftfahrzeug ist in einer schematischen Darstellung in 1 gezeigt. Das Diagnosesystem 10 umfasst eine Messeinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, eine elektrische Messgröße an zumindest einem Bauteil 14 eines Kraftfahrzeugs zu erfassen. Das Diagnosesystem 10 umfasst des Weiteren noch eine elektronische Datenbrille 16. Bei der Messeinrichtung 12 kann es sich beispielsweise um ein Oszilloskop handeln, wobei es sich bei dem Bauteil 14 beispielsweise um einen Stecker handeln kann. Die Messeinrichtung 12 ist dazu ausgebildet, ein mit der erfassten elektrischen Messgröße korrespondierenden Messwert an die elektronische Datenbrille 16 zu übertragen. Die elektronische Datenbrille 16 ist wiederum dazu ausgebildet, eine drahtlose Verbindung 18 mit der Messeinrichtung 12 herzustellen und den empfangenen Messwert und einen Soll-Wert für die elektrische Messgröße anzuzeigen.
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In 2 ist die elektronische Datenbrille 16 in einer Perspektivansicht gezeigt. Die elektronische Datenbrille 16 umfasst dabei zumindest eine Anzeigeeinrichtung 20, mittels welcher unterschiedliche Informationen in das Sichtfeld eines Trägers der elektronischen Datenbrille 16 eingeblendet werden können.
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In 3 ist die Messeinrichtung 12 gezeigt, während mittels der Messeinrichtung 12 an einem Bauteil 14 eine elektrische Messgröße, z. B. eine Spannung, abgegriffen wird.
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In 4 ist die Anzeigeeinrichtung 20 der elektronischen Datenbrille 16 gezeigt. Mittels der Anzeigeeinrichtung 20 der elektronischen Datenbrille 16 wird unter anderem das gerade mittels der Messeinrichtung 12 zu diagnostizierende Bauteil 14, bei welchem es sich vorliegend um einen Stecker handelt, angezeigt. Bei der mittels der Messeinrichtung 12 abgegriffenen elektrischen Messgröße handelt es sich vorliegend um einen Spannungswert an dem Stecker 14. Der gerade mittels der Messeinrichtung 12 gemessene Spannungswert, also ein „Istwert” wird mittels der Anzeigeeinrichtung 20 angezeigt. Im vorliegenden Fall beträgt der „Istwert” 4,9 Volt. Darüber hinaus wird noch ein „Soll-Wert” für den Stecker 14 angezeigt, welcher im vorliegenden Fall 5 Volt beträgt.
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Der Stecker 14 weist zwei Pins 1, 5 auf, wobei mittels der Anzeigeeinrichtung 20 der elektronischen Datenbrille 16 zudem noch angezeigt wird, dass am Pin 1 der Spannungswert abgegriffen werden soll, wobei an Pin 2 lediglich die elektrische Masse vorliegt.
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Nachfolgend wird ein Verfahren zum Betreiben des Diagnosesystems 10 näher erläutert. Das Diagnosesystem 10 kann beispielsweise in einer Werkstatt eines Autohauses eingesetzt werden. Sollte ein Fahrzeughalter Probleme mit seinem Kraftfahrzeug haben, so bringt er dieses üblicherweise in ein Autohaus, sodass das Kraftfahrzeug in der Autowerkstatt des Autohauses diagnostiziert werden kann. Das Autohaus kann dafür beispielsweise eine Servereinrichtung aufweisen, in welcher fahrzeugspezifische und auftragsspezifische Daten hinterlegt werden können. Zunächst werden also unterschiedliche Daten hinsichtlich des zu diagnostizierenden Kraftfahrzeugs in der Servereinrichtung hinterlegt.
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Ein Servicetechniker, der sich bereits in der Werkstatt des Autohauses befindet, setzt die elektronische Datenbrille 16 auf. Zwischen der elektronischen Datenbrille 16 und der besagten Servereinrichtung kann beispielsweise über WLAN eine drahtlose Verbindung hergestellt werden. Ein Diagnoseauftrag hinsichtlich des betreffenden Kraftfahrzeugs kann von der Servereinrichtung sodann an die elektronische Datenbrille 16 übertragen werden. Mit anderen Worten wird also über eine bestehende bzw. hergestellte drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille 16 und der betreffenden Servereinrichtung der entsprechende Diagnoseauftrag an die elektronische Datenbrille 16 übermittelt.
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Die elektronische Datenbrille 16 kann beispielsweise einen Software, eine so genannte App, installiert haben. Diagnoseauftragsspezifische Daten werden somit von der Servereinrichtung an die Datenbrille 16 übertragen, wobei diese Daten von der auf der elektronischen Datenbrille 16 betriebenen App verarbeitet werden können. Insbesondere werden auftragsspezifische Diagnoseanweisungen von der Servereinrichtung an die elektronische Datenbrille 16 übertragen, sodass ein die elektronische Datenbrille 16 tragender Servicetechniker über die elektronische Datenbrille 16, insbesondre über die Anzeigeeinrichtung 20 der elektronischen Datenbrille 16, mit entsprechenden Informationen hinsichtlich des spezifischen Diagnoseauftrags versorgt werden kann.
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Der Träger der elektronischen Datenbrille 16 wird also insbesondere optisch über die Anzeigeeinrichtung 20 detailliert darüber instruiert, welche Bauteile bzw. Komponenten des betreffenden Kraftfahrzeugs er mittels der Messeinrichtung 12 untersuchen bzw. diagnostizieren soll. Dabei kann die elektronische Datenbrille 16 beispielsweise noch mit einem Headset gekoppelt sein, welches der entsprechende Servicetechniker aufgesetzt hat. Über ein Mikrofon des Headsets kann er entsprechende Sprachbefehle äußern, um durch die mittels der elektronischen Datenbrille 16 angezeigte Menüstruktur zu navigieren.
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Sobald der die elektronische Datenbrille 16 tragende Servicetechniker nun weiß, welchen Auftrag er an welchem Kraftfahrzeug ausführen soll, wird eine drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille 16 und der Messeinrichtung 12 hergestellt. Dafür kann sich der Servicetechniker beispielsweise eines von vielen Messeinrichtungen 12, beispielsweise ein Oszilloskop oder dergleichen, greifen. Vorzugsweise sind messeinrichtungsspezifische Kennungsdaten, beispielsweise in Form eines Barcodes oder QR-Codes an der betreffenden Messeinrichtung 12 angebracht. An der elektronischen Datenbrille 16 kann beispielsweise eine Kamera angebracht sein, sodass, sobald der Servicetechniker auf die betreffende Messeinrichtung 12 schaut, der Barcode bzw. der QR-Code mittels der Kamera gescannt werden kann. Mittels des Barcodes bzw. des QR-Codes können also messeinrichtungsspezifische Kennungsdaten, insbesondere zur drahtlosen Verbindung der Messeinrichtung 12 mit der elektronischen Datenbrille 16, bereitgestellt werden.
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Somit kann auf besonders einfache Weise eine im Wesentlichen automatische Kopplung zwischen der Messeinrichtung 12 und der elektronischen Datenbrille 16 erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die Kopplung zwischen der elektronischen Datenbrille 16 und der Messeinrichtung 12 auch über eine Nahfeldkommunikation erfolgen. Dafür kann beispielsweise an der Messeinrichtung 12 ein passiver RFID-Transponder angebracht sein. Die elektronischen Datenbrille 16 umfasst eine entsprechende Empfangseinrichtung, welche bei einer entsprechenden Annäherung an die Messeinrichtung 12 dazu ausgelegt ist, den RFID-Transponder anzutriggern, sodass dieser messeinrichtungsspezifische Kennungsdaten an die elektronische Datenbrille 16 überträgt, sodass über eine Nahfeldkommunikation ebenfalls eine automatische drahtlose Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille 16 und der Messeinrichtung 12 hergestellt werden kann.
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Der Servicetechniker, der die elektronische Datenbrille 16 aufgesetzt hat, kann also sobald die drahtlose Verbindung zwischen der Messeinrichtung 12 und der elektronischen Datenbrille 16 hergestellt worden ist, an entsprechenden Bauteilen, beispielsweise am Stecker 14, Spannungswerte oder auch andere elektrische Messgrößen mittels der Messeinrichtung 12 abgreifen. Aufgrund der drahtlosen Verbindung zwischen der elektronischen Datenbrille 16 und der Messeinrichtung 12 können mit der erfassten elektronischen Messgröße korrespondieren Messwerte an die elektronische Datenbrille 16 übertragen werden. Der aktuelle gemessene Messwert, also beispielsweise einer Spannung, wird mittels der elektronischen Datenbrille 16, genauer mittels der Anzeigeeinrichtung 20 der elektronischen Datenbrille 16, angezeigt. Wir bereits erwähnt und in 4 zu erkennen, wird darüber hinaus der „Soll-Wert” angezeigt, sodass der Servicetechniker direkt erkennen kann, ob die abgegriffene Spannung oder auch eine andere elektrische Messgröße an dem betreffenden Bauteil 14 in Ordnung ist.
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Da die elektronische Datenbrille 16 mit der besagten Servereinrichtung verbunden ist, können jeweilige erfasste Messwerte und durchgeführte Diagnoseaktionen direkt von der elektronischen Datenbrille 16 auch an die Servereinrichtung übertragen werden. Der Servicetechniker, der die elektronische Datenbrille 16 aufgesetzt hat, wird durch gezielte und auftragsspezifische Diagnoseanweisungen geführt, sodass er eine systematische Fehlersuche an dem Kraftfahrzeug durchführen kann. Sämtliche durchgeführten Diagnoseschritte werden dabei vorzugsweise mittels der elektronischen Datenbrille 16 protokolliert und an die Servereinrichtung übermittelt. Sobald der Servicetechniker seine Diagnose an dem betreffenden Kraftfahrzeug abgeschlossen hat, liegen somit sämtliche durchgeführten Diagnoseschritte auch auf der Servereinrichtung vor.
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Nach Abschluss der Diagnose bzw. einer Reparatur an dem Kraftfahrzeug kann beispielsweise in einem Kundencenter des Autohauses detailliert darüber berichtet werden, welche Fehler gegebenenfalls an welchen Bauteilen des Kraftfahrzeugs gefunden und beseitigt worden sind. Die elektronische Datenbrille 16 kann also auf einfache Weise in eine Werkstattumgebung, insbesondere eines Autohauses, integriert werden. Insbesondere bei einer sprachbasierten Steuerung der elektronischen Datenbrille 16 kann ein Servicetechniker die elektronische Datenbrille 16 auf besonders einfache Weise nutzen, um sich unterschiedliche Diagnoseanweisungen anzeigen zu lassen und sich so durch einen entsprechenden Diagnose- oder Wartungsauftrag leiten zu lassen.
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Insgesamt wird durch die Nutzung des Diagnosesystems 12 in der beschriebenen Weise eine erhebliche Verbesserung hinsichtlich der Fahrzeugdiagnose ermöglicht, da mittels des Diagnosesystems 10 eine optimale Unterstützung eines Servicetechnikers erfolgen kann. Dadurch kann zudem auch die Effizienz bei einer Durchführung von Diagnosen an Kraftfahrzeugen erheblich gesteigert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6091546 A [0002]
- US 20060090135 A1 [0003]
- DE 102009040848 A1 [0004]