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Die Erfindung betrifft einen Beschlag für ein Festlegen einer in Lagern drehbaren Welle, aufweisend wenigstens ein mit der Welle verschwenkendes Bein eines Tisches, einer Bank oder dergleichen, das in einer Gebrauchslage senkrecht zu einer Tischplattenunterseite steht und das in einer Nichtgebrauchslage an der Tischplattenunterseite anliegt.
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Derartige Beschläge sind in vielfältigen Ausführungsformen beispielsweise bei sogenannten Biergarnituren bekannt. Der Einfachheit dieser Möbel entsprechend sind diese Beschläge, auch aus wirtschaftlichen Gründen, regelmäßig einfach gehalten, häufig wenig stabil und zumeist wenig bedienerfreundlich.
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Hochwertige Beschläge finden sich regelmäßig bei Tischen für Konferenzen oder in der Gastronomie, die bei Nichtgebrauch mit gegen die Unterseite der Tischplatte verschwenkten Beinen eingelagert werden. Vor dem Hintergrund ihrer Verwendung sollten derartige Möbel auch über eine ansprechende Anmutung verfügen.
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Aus der
DE 198 47 731 ist eine Arretierung für ein oder zwei an einer Achse schwenkbar an einer Tischplatte befestigte Tischbeine bekannt, bei der die Achse einen radial vorstehenden Anschlagnocken aufweist. Dieser liegt in einer Gebrauchslage der Tischbeine in einer vertikal ausgerichteten, hin auf die Tischplatte weisenden Lage an einer entsprechend orientierte Anschlagfläche an. Die Verriegelung des Anschlagnockens gegen die Anschlagfläche erfolgt mittels eines an einem Hebelarm angelenkten Spannkeils, der mit einer Keilfläche gegen den Anschlagnocken gedrückt wird und der sich anderseitig tischfest abstützt. Für das Verschwenken des Spannkeils ist der um eine zur Tischplatte senkrechten Achse verschwenkbare Hebelarm als Handhabe verlängert. Als Nachteil bei dieser Lösung ist zunächst anzusehen, dass sämtliche Arretierungskräfte allein von der Befestigung des Anschlagnockens an der Achse aufgenommen werden. Darüber hinaus ist eine Führung des an dem Hebelarm angelenkten Spannkeils nötig und besteht grundsätzlich die Gefahr, dass bei einem Bruch der den Spannkeil in der arretierenden Lage haltenden Feder sich die Arretierung löst.
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Aus der
DE 10 2007 033 742 B3 sind Beschläge bekannt, die paarweise verwendet eine Welle mit zwei Beinen bei einem Verschwenken axial verschieben, so dass in einer Nichtgebrauchslage die Beine nebeneinander auf der Tischunterseite angeordnet sind.
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Vor diesem technischen Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe, einen Beschlag für das Festlegen wenigstens eines an einer Welle verschwenkbaren Beins eines Tisches, einer Bank oder dergleichen zur Verfügung zu stellen, bei dem eine sehr sichere, mechanisch stabile Arretierung erfolgt und der konstruktiv einfach gestaltet ist und der dennoch ein gutes Aussehen aufweist.
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Diese technische Problematik wird bei einem gattungsgemäßen Beschlag gem. des Anspruchs 1 durch die Maßnahmen gelöst, dass in der Gebrauchslage eine der Welle radial vorstehende Zunge zwischen einem lagerfesten Anschlag und einer Stirnseite einerends eines Doppelhebels verriegelt ist und dass für ein Lössen der Verriegelung der Doppelhebel andernends gegen die Kraft einer Feder gegen die Tischplattenunterseite gedrückt die Zunge für ein Drehen der Welle in ihre Nichtgebrauchslage freigibt.
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Der Beschlag nach der Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf. So ist er mechanisch einfach und dennoch die Tischbeine mit der Welle in der Gebrauchslage sicher verriegelnd. Darüber hinaus bedarf es für die Verriegelung nur weniger Bauteile, nämlich die der Welle vorstehende Zunge und des gegen die Kraft einer Feder um eine Achse verschwenkbaren Doppelhebels.
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Dies gilt umso mehr, wenn etwa mittig der Welle zwei eng benachbarte Lager vorgesehen sind, so dass der Anschlag in der Gebrauchslage unterseitig der Welle zwischen diesen zwei Lagern angeordnet werden kann. Zweckmäßigerweise wird dann auch der Doppelhebel zwischen diesen beiden Lagern um eine Achse verschwenkbar gelagert sein.
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In weiterer Ausgestaltung des Beschlags nach der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die Zunge parallel zu dem wenigstens einen Tischbein erstreckt. Sie wird dann in einer nach unten weisenden Ausrichtung in der Gebrauchslage verriegelt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Verriegeln durch die Maßnahme, dass eine in der Gebrauchslage obere Kante der Stirnseite die Zunge gegen den Anschlag hält. Diese Maßnahme erlaubt ein sehr leichtes Lösen der Verriegelung, da bei einem Niederdrücken des Doppelhebels gegen die Kraft der Feder auf die Tischplattenunterseite zu sich die stirnseitige Kante sofort von der Zunge auf einer Kreisbahn fortbewegt.
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Es kann weiter vorgesehen sein, dass der Doppelhebel eine Abschrägung aufweist, die in der Nichtgebrauchslage auf der Welle aufliegt. Aufgrund dieser Maßnahme wird bei einem Verschwenken der Welle mit dem wenigstens einen Tischbein aus der Nichtgebrauchslage in die Gebrauchslage die Zunge auf die Abschrägung auflaufen und den Doppelhebel gegen die Kraft der Feder gegen die Tischplattenunterseite drücken. Erreicht dann die Zunge den Anschlag und ist damit das Ende des Doppelhebels frei, erfolgt durch die Kraft der Feder automatisch das Verriegeln der Welle.
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In konstruktiver Ausgestaltung kann weiter vorgesehen sein, dass die Lager die Welle gegen die Tischplattenunterseite halten. Eine solche halbschalige Lagerung der Welle hat zur Folge, dass zwischen der Welle und der Tischplattenunterseite kein Spalt verbleibt. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Tischbein in der Gebrauchslage mit seinem oberen Ende an der Tischplattenunterseite anliegt und dass das in Schwenkrichtung gegen die Unterseite der Tischplatten liegende Ende eine Abrundung aufweist. In einer Stirnansicht wirkt ein so ausgestaltetes Möbel dann wie ein solches mit festen Tischbeinen.
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Der Beschlag nach der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in der lediglich ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
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1: eine stirnseitige Ansicht eines Tisches mit einem Beschlag nach der Erfindung,
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2: eine Seitenansicht,
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3: eine Unteransicht,
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4: einen mittigen Schnitt durch die zentrale Lagerung mit den Beinen in einer Gebrauchsstellung,
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5: den Schnitt mit den Beinen in einer Nichtgebrauchsstellung,
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6: eine vergrößerte seitliche Darstellung und
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7: eine vergrößerte Darstellung der Unteransicht der zentralen Lagerung der Welle.
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1 zeigt einen Tisch
1 mit hier beispielhaft vier Beinen
2,
3. Andere Beingestaltungen wie sie beispielsweise aus der
CH 632 654 A5 oder der
DE 34 25 100 C2 bekannt sind, sind selbstverständlich gleichfalls möglich.
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Bei dem Ausführungsbeispiel sind die Beine 2, 3 endseitig einer Welle 4 angeordnet. Die Welle 4 wird von zwei Lagern 5, 6 und zwei weiteren Lagern 7, 8 eines zentralen Beschlags 9 unmittelbar gegen die Unterseite 10 einer Tischplatte 11 gehalten. Entsprechend sind die Lager 5–8 halbschalig ausgebildet und weisen reibungsmindernde und selbstschmierende Kunststoffeinsätze 12 auf, vergleiche 4 und 5.
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Im Hinblick auf die Lagerung der Welle 4 unmittelbar auf der Unterseite 10 der Tischplatte 11 sind auch die Befestigungsflansche der Lager 5–8 gemäß 3 zweigeteilt auszubilden.
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1 zeigt ferner die Anlage der oberen Enden der Beine 2, 3 unmittelbar an der Unterseite 10 der Tischplatte 11. Um ein Verschwenken zu ermöglichen, sind die oberen Enden der Beine 2, 3 in Schwenkrichtung 13 gemäß Pfeil in 6 mit Abrundungen 14 versehen.
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Für ein Verriegeln der Welle 4 durch den Beschlag 9 steht der Welle 4 eine Zunge 15 von rechteckigem Querschnitt radial vor, vergleiche 4 und 5. Diese Zunge 15 ist in der Gebrauchslage gemäß 4 an einem Anschlag 16 anliegend, der zwischen den Lagern 7, 8 des Beschlags 9 unterseitig der Welle 4 angeordnet ist. In der Gebrauchslage gemäß 4 ist die Zunge 15 weiter zwischen dem Anschlag 16 und einer oberen Kante 17 einer Stirnseite 18 eines Doppelhebels 19 verriegelt. Wird der Doppelhebel 19 um seine zentrale Achse 20, die ebenfalls in den Lagern 7, 8 angebunden ist, gemäß Pfeil 21 in 6 gegen die Kraft einer Feder 22 gegen die Tischplattenunterseite 10 gedrückt, wird die Verrieglung leicht gelöst.
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Der Doppelhebel 19 weist eine Abschrägung 23 auf, auf die bei einem Verschwenken der Welle 4 aus der Nichtgebrauchslage in die Gebrauchslage die Zunge 15 aufläuft und so den Doppelhebel 19 leicht auslenken kann, bis er durch die Kraft der Feder 22 belastet nach Passieren der Zunge 15 und Anlage an den Anschlag 16 diese verriegelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tisch
- 2
- Bein
- 3
- Bein
- 4
- Welle
- 5
- Lager
- 6
- Lager
- 7
- Lager
- 8
- Lager
- 9
- Beschlag
- 10
- Unterseite
- 11
- Tischplatte
- 12
- Kunststoffeinsatz
- 13
- Schwenkrichtung
- 14
- Abrundung
- 15
- Zunge
- 16
- Anschlag
- 17
- Kante
- 18
- Stirnseite
- 19
- Doppelhebel
- 20
- Achse
- 21
- Pfeil
- 22
- Feder
- 23
- Abschrägung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19847731 [0004]
- DE 102007033742 B3 [0005]
- CH 632654 A5 [0022]
- DE 3425100 C2 [0022]