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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Bauteilen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Bei der Herstellung von Fahrzeugen ist es üblich, Fahrzeugbauteile auf verschiedenen Wagen bereitzustellen, welche zu unterschiedlichen Montagestationen geschoben werden können. Aus der
DE 10 2013 013 744 A1 ist ein Transportbehälter für Stückgüter für die Automobilindustrie bekannt. Dieser Transportbehälter weist ein Bodenteil, sowie sich vom Bodenteil vertikal nach oben erstreckende, einen Behälterinnenraum ringsumschließende Behälterwände auf, welche in eine horizontale Ausrichtung bringbar sind. Hierbei ist vorgesehen, dass im Behälterinnenraum eine Haltevorrichtung angeordnet ist, die eine im Abstand zum Bodenteil angeordnete, horizontal ausgerichtete und mit vertikal durchgehenden Löchern versehene Halteplatte sowie ein an der Halteplatte befestigtes Gefache mit vertikalen Trennwänden aus faltbarem Material aufweist und dass unter jedem Loch der Halteplatte ein durch eine oder mehrere der Trennwände ringsumschlossener Aufnahmekanal für ein Stückgut angeordnet ist.
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Die
DE 10 2009 044 929 A1 beschreibt ein Gefache aus einem flexiblen Material, insbesondere aus einem Textilmaterial, zum Befestigen in einem Transportbehälter oder Gestell mit einer Vielzahl von Fächern, die in Reihen angeordnet sind. Das Material einer Reihe ist in Bahnen mit Schlaufen gelegt, wobei die Schlaufen eine Nase und eine Basis aufweisen und an der Basis geschlossen sind. Die Basis nimmt dabei die Nase einer Schlaufe aus einer benachbarten Reihe auf. An einem Transportbehälter oder Gestell mit seitlichen Rahmenteilen ist ein dementsprechend gestaltetes Gefache befestigt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche besonders vielseitig einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Bereitstellen von Bauteilen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine besonders vielfältig einsetzbare Vorrichtung zum Bereitstellen von Bauteilen zu schaffen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Vorrichtung wenigstens ein Führungselement umfasst, entlang welchem das flexible Material unter Größenveränderung des jeweiligen Faches geführt verschiebbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung mehrere, voneinander verschiedene Gefache aufweisen kann, welche zwischen einer Gebrauchsstellung, in welcher zumindest einige der einzelnen Fächer der Gefache eine Gebrauchsgröße aufweisen und einer Nichtgebrauchsstellung, in welcher diese Fächer der jeweiligen Gefache eine Nichtgebrauchsgröße aufweisen, verstellbar ist. Das Führungselement ist beispielsweise als Führungsstange ausgebildet, welche beispielsweise in horizontaler oder in vertikaler Richtung der Vorrichtung ausgerichtet ist. Die jeweiligen Gefache sind beispielsweise geführt entlang dem Führungselement verschiebbar und dadurch je nach Bedarf die einzelnen Fächer der Gefache auf die Nichtgebrauchsgröße verkleinerbar, wobei in der Nichtgebrauchsgröße das jeweilige Fach beziehungsweise die jeweiligen Fächer des entsprechenden Gefaches zusammengefaltet sind, oder auf die Gebrauchsgröße vergrößerbar, wobei die jeweiligen Fächer des entsprechenden Gefaches zur Aufnahme von Bauteilen auf die Gebrauchsgröße aufgeweitet, also auseinandergefaltet sind. Dadurch ist es möglich, verschiedene Arten, beziehungsweise zueinander unterschiedliche Gefache auf einer gemeinsamen Vorrichtung, welche beispielsweise als Kommissionierwagen ausgestaltet ist, mitzuführen. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist diese Vorrichtung deswegen besonders vielseitig einsetzbar, da die verschiedenen Gefache permanent auf einer Vorrichtung mitgeführt werden und je nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden können. Im Gegensatz zum Stand der Technik müssen also mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung für verschiedene Kommissionierungsvorgänge nicht zueinander verschiedene Wägen bereitgestellt werden, welche jeweils eines der Gefache tragen. Diese verschiedenen Wägen erfordern nämlich einen hohen Platzbedarf auf einem ohnehin engen Fertigungsraum bei der Montage von Kraftfahrzeugen sowie einen erhöhten Zeitbedarf bei der Wartung und einen erhöhten Kapitaleinsatz bei der Anschaffung.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Fächer in vertikaler Richtung übereinander angeordnet sind. Dies ermöglicht das Trennen unterschiedlicher Bauteile unter optimaler Ausnutzung der durch die unterschiedlichen Fächer bereitgestellten Lagerräume.
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Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das jeweilige Fach wenigstens eine in horizontaler Richtung durchgängige Öffnung aufweist. Dadurch können die in den jeweiligen Fächern abgelegten Bauteile besonders von zueinander gegenüberliegenden Seiten der Vorrichtung aus dieser entnommen werden.
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Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das flexible Material entlang des Führungselements in vertikaler Richtung und/oder horizontaler Richtung und/oder in Längsrichtung verschiebbar ist. Dadurch kann die Variabilität der Vorrichtung zusätzlich erhöht werden, und auch eine Unterteilung der einzelnen Fächer der Gefache je nach Gewicht besonders einfach und übersichtlich erfolgen.
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Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass sich die Fächer in ihren Farben voneinander unterscheiden. Dadurch kann auf besonders einfache Art und Weise sichergestellt werden, dass es zu keiner Verwechslung unter den Bauteilen kommt, selbst wenn diese ein nahezu identisches, äußeres Erscheinungsbild aufweisen.
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Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Führungselement als Führungsstange ausgebildet ist, an welcher das flexible Material über wenigstens eine Öse des flexiblen Materials gehalten ist. Eine Führungsstange ermöglicht ein besonders reibungsarmes Gleiten des flexiblen Materials, so dass die jeweiligen Fächer unter besonders geringem Kraftaufwand auf die Nichtgebrauchsgröße zusammengefaltet, beziehungsweise auf die Gebrauchsgröße auseinandergefaltet werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1 verschiedene, aus dem Stand der Technik bekannte Wägen zur Bereitstellung von Bauteilen;
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2a–c eine Seitenansicht auf eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei einzelne Gefache der Vorrichtung je nach Bedarf auf eine Gebrauchsgröße oder auf eine Nichtgebrauchsgröße einstellbar sind; und
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3a–c jeweils verschiedene Ausführungsformen von Aufhängungen der einzelnen Gefache.
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1 zeigt verschiedene, aus dem Stand der Technik bekannte Wagen 60a, 60b, 60c, welche jeweils Standardgefache 62a, 62b, 62c aufweisen. In der Regel bestehen diese Standardgefache aus Holz oder Kunststoff, sind in ihrer Einteilung starr und werden im Automobil- und Truckbereich eingesetzt, wo Bauteile und Vormontagekomponenten fahrzeugspezifisch bereitgestellt (kommissioniert) werden müssen. Werden nun mehrere Typen oder Baureihen auf einer Montagelinie gefertigt, so unterscheiden sich die verwendeten Bauteile deutlich in Größe, Anzahl, Verbaureihenfolge und Gewicht. Somit ist es erforderlich, typ- oder baureihenspezifische Wägen, wie es die Wagen 60a, 60b, 60c darstellen, bzw. Warenkörbe oder Regale zu verwenden. Dies erhöht jedoch die Anzahl der im Umlauf befindlichen Wägen, Warenkörbe und Regale. Des Weiteren ist es erforderlich, vor jedem Kommissioniervorgang die passenden Wägen, Warenkörbe beziehungsweise Regale auszuwählen beziehungsweise bereitzustellen, was zusätzlichen Platz- und Zeitbedarf erfordert.
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2a–c zeigen jeweils eine als Kommissionierwagen ausgestaltete, beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10. Der Kommissionierwagen (Vorrichtung 10) weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei verschiedene Gefache 36a, 36b, 36c auf, welche auch als Fachungen bezeichnet werden können. Der Kommissionierwagen 10 ermöglicht die Unterbringung dieser Gefache 36a, 36b, 36c entweder in einer horizontalen Richtung H oder in einer vertikalen Richtung V. In den 2a–c ist eine Anordnung der Gefache 36a, 36b, 36c lediglich in horizontaler Richtung H gezeigt. Die Vorrichtung 10 dient zum Bereitstellen unterschiedlicher, fahrzeugspezifischer Bauteile 12 auf besonders platzsparende Art und Weise. Die jeweiligen Gefache 36a, 36b, 36c umfassen jeweils eine Mehrzahl von voneinander getrennten, durch ein flexibles Material gebildeten Fächern 14, 16. Die jeweiligen Fächer 14, 16 weisen vorliegend eine in der horizontalen Richtung H durchgängige (Öffnung 26, 28 auf, durch welche aus dem Kommissionierwagen besonders einfach die Bauteile 12 entnommen werden können.
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Die Vorrichtung 10 weist vorliegend ein als Führungsstange ausgebildetes Führungselement 30a, sowie ein weiteres Führungselement 30b auf, entlang welchem das flexible Material unter Größenveränderung des jeweiligen Faches 14, 16 geführt verschiebbar sind, wobei klar ist, dass auch mehrere Führungselemente 30a und mehrere Führungselemente 30b vorgesehen sein können. Mittels der Führungselemente 30a, 30b ist es möglich, dass, wie beispielhaft in 2a gezeigt, z. B. die Gefache 36a und 36c auf eine Nichtgebrauchsgröße 24 zusammengefaltet, und dementsprechend die jeweiligen Fächer 14, 16 der Gefache 36a und 36c zusammengeschoben sind. Im Gegensatz dazu befindet sich das Gefache 36b in 2a in einer aufgefalteten Stellung, in welcher das Gefache 36b eine Gebrauchsgröße 22, welche eine Aufnahme der Bauteile 12 zulässt, aufweist. Mit anderen Worten sind die Gefache 36a und 36c in 2a in der Nichtgebrauchsgröße 24 jeweils zusammengefaltet und benötigen dementsprechend besonders wenig Platz. Der verfügbare Platz wird in 2a durch das Gefache 36b eingenommen, welches in der Gebrauchsgröße 22 eine besonders große Erstreckung in einer Längsrichtung L der Vorrichtung 10 aufweist. Um den verfügbaren Stauraum in der Vorrichtung 10 optimal zu nutzen, sind die Gefache 36a, 36b, 36c sowohl in der Längsrichtung L entlang dem Führungselement 30a, als auch in der vertikalen Richtung V entlang dem Führungselement 30b von deren jeweiliger Gebrauchsgröße 22 in deren jeweilige Nichtgebrauchsgröße 24 und umgekehrt umstellbar. Neben den Führungselementen 30a, 30b, welche zu einem Gestell 34 der Vorrichtung 10 gehören, kann das Gestell 34 auch noch mindestens ein Führungsteil umfassen, welches ebenfalls stangenförmig ausgebildet und in horizontaler Richtung H orientiert sein kann. Entlang diesem Führungsteil (hier nicht gezeigt) kann das flexible Material der Gefache 36a, 36b, 36c auch in horizontaler Richtung H zwischen der Gebrauchsgröße 22 und der Nichtgebrauchsgröße 24 verschoben werden. Mit anderen Worten sind die Gefache 36a, 36b, 36c entlang der das Gestell 34 bildenden Führungselemente 30a, 30b in Längsrichtung L, beziehungsweise in vertikaler Richtung V und entlang dem hier nicht gezeigten Führungsteil, welches auch zu dem Gestell 34 gehört, auch in horizontaler Richtung H zwischen der Gebrauchsgröße 22 und der Nichtgebrauchsgröße 24 verschieb- beziehungsweise verstellbar.
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In 2a–c sind die Gefache 36a, 36b, 36c zwar nur abwechselnd in der Gebrauchsgröße 22 beziehungsweise der Nichtgebrauchsgröße 24 gezeigt, in welcher die Gefache 36a, 36b, 36c entlang der Längsrichtung L auseinander- beziehungsweise zusammengeschoben sind, jedoch ist eine Verschiebung zwischen der Gebrauchsgröße 22 und der Nichtgebrauchsgröße 24 wie eben erwähnt auch entlang des Führungselements 30b und damit in vertikaler Richtung V sowie entlang der hier nicht gezeigten, ebenso wie die Führungselemente 30a, 30b als Führungsstange ausgebildeten Führungsteils in horizontaler Richtung H verschiebbar. Gleiches gilt für das nicht dargestellte Führungsteil, entlang welchem eine Verschiebung in horizontaler Richtung H möglich ist.
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Die einzelnen Fächer 14, 16 sind vorliegend in vertikaler Richtung V übereinander angeordnet und bilden eine gitterförmige Gefachestruktur. Diese Gefachestruktur besteht aus einer Mehrzahl verschiedener, als Textilwandungen gebildeten Begrenzungselementen 18, 20, welche den Gefachen 36a, 36b, 36c eine besonders hohe Flexibilität verleihen.
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In 2b sind die Gefache 36a und 36b in der Nichtgebrauchsgröße 24 gezeigt und das Gefache 36c in der Gebrauchsgröße 22. In 2c sind die Gefache 36b und 36c jeweils in der Nichtgebrauchsgröße 24 gezeigt und das Gefache 36a in der Gebrauchsgröße 22. Um eine besonders fehlerfreie Zuordnung der Bauteile 12 bei der Herstellung der Fahrzeuge zu gewährleisten, sind die Fächer 14, 16 in ihren Farben voneinander verschieden. Des Weiteren können auch die Gefache 36a, 36b, 36c in ihren Farben voneinander verschieden sein.
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3a–c zeigen jeweils unterschiedliche Befestigungsarten für die Gefache 36a, 36b, 36c an dem Gestell 34. 3a und 3b zeigen dabei einerseits die Befestigungsmöglichkeit der Gefache 36a, 36b, 36c an einem der Führungselemente 30a, 30b mittels einer Schlaufe 38 beziehungsweise einer Öse 32 der jeweiligen Gefache 36a, 36b, 36c. 3c zeigt eine dazu alternative Ausführungsform, wonach mindestens ein Riemen 42 vorgesehen ist, entlang welchem die Schlaufe 38 aufgefädelt ist. Der Riemen 42 kann jedoch auch durch einen oder mehrere Schlitze 40 in den Gefachen 36a, 36b, 36c geführt sein, um die Gefache 36a, 36b, 36c zwischen deren Nichtgebrauchsgröße 24 und deren Gebrauchsgröße 22 zu verstellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013013744 A1 [0002]
- DE 102009044929 A1 [0003]