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Die Erfindung betrifft eine Seitenabdeckung für den Übergang zwischen zwei beweglich miteinander verbundenen Fahrzeugteilen zur wenigstens teilweisen Abdeckung des Zwischenraumes zwischen den Fahrzeugteilen, wobei die Seitenabdeckung mehrere Lamellenelemente aufweist, die sich gegenseitig überlappen. Ferner betrifft die Erfindung einen Fahrzeugübergang mit einer solchen Seitenabdeckung.
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STAND DER TECHNIK
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Lamellenelemente sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt, beispielsweise zur Bildung eines Übergangsbodens zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugteilen, wie in der
EP 0 722 873 B1 offenbart. Dabei sind die Lamellenelemente häufig auf unterschiedliche Weise gegeneinander geführt, wie beispielsweise in der
EP 2 500 230 B1 gezeigt. Die Führung der Lamellenelemente erfolgt dabei meist gegeneinander, sodass Führungselemente vorgesehen sind, die an den Lamellenelementen angeordnet sind und sich zwischen diesen erstrecken. Dabei können beispielsweise Scherengestelle zur Anwendung kommen, wodurch ein gleichmäßiges Führen der Lamellenelemente zueinander erreicht wird, beispielsweise, wenn sich die Länge des Übergangs im Seitenbereich zwischen zwei Fahrzeugteilen beispielsweise vergrößert oder verkleinert.
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Aus der
EP 2 810 845 A1 ist eine Seitenabdeckung für den Übergang zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugteilen zur Abdeckung der Innenseite eines zwischen den Fahrzeugteilen angeordneten Balges bekannt, wobei auch hier die Lamellenelemente über Verbindungsmittel aneinander geführt sind. So sind die sich mittig befindenden Lamellenelemente lediglich an den benachbarten Lamellenelementen geführt, sodass die Stabilität einer solchen Seitenabdeckung häufig nicht den rauen Einsatzbedingungen beispielsweise in einem Bus oder in einem Schienenfahrzeug genügt. Zudem ergibt sich konstruktionsbedingt eine große Zahl von Einzelteilen, die hohe Kosten zum Bau einer Seitenabdeckung verursachen und überdies auch verstärkt zu Klappergeräuschen und erhöhtem Verschleiß der Seitenabdeckung führen können.
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Ein weiteres Beispiel einer Seitenabdeckung offenbart die
CN 101638098 A , wobei die Seitenabdeckung lediglich zwei Plattenelemente umfasst, welche überlappend zueinander angeordnet sind. Auf der Rückseite befindet sich ein Scherengestell zur Führung der Plattenelemente, wobei auch in dieser Ausführung nur eine begrenzte Steifigkeit der Seitenabdeckung in Richtung zum Balg erzeugt werden kann. Ähnliches gilt für die
CN 204895471 U , wobei drei Plattenelemente offenbart sind, und ein mittleres Plattenelement überlappt die beiden äußeren Plattenelemente. Auf einer Rückseite befindet sich wiederum ein Scherengestell zur beweglichen Verbindung der Plattenelemente zueinander. Die Auslegung des Scherengestells muss dabei so erfolgen, dass höhere Kräfte auch in Richtung zum Balg aufgenommen werden können, die auf die Seitenabdeckung wirken, wodurch sich die Konstruktion der Abdeckung nochmals aufwändiger ist und sich damit verteuert.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung einer Seitenabdeckung für den Übergang zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugteilen und eines Fahrzeugübergangs mit einer solchen Seitenabdeckung, insbesondere eines Busses und/oder eines Schienenfahrzeuges, wobei die Seitenabdeckung einfach ausgeführt und eine hohe Stabilität aufweisen soll. Insbesondere soll die Seitenabdeckung größere Bewegungen zwischen den Fahrzeugteilen ausgleichen können, insbesondere bei Kurvenfahrt und in Richtung eines Höhenversatzes.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Seitenabdeckung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ausgehend von einem Fahrzeugübergang mit einer solchen Seitenabdeckung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13 mit den jeweils kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass an den Fahrzeugteilen Führungsstangen wenigstens mittelbar angeordnet sind, an denen die Lamellenelemente zueinander beweglich aufgenommen sind.
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Kerngedanke der Erfindung ist die Erzeugung einer hohen Stabilität der Seitenabdeckung senkrecht zur Erstreckungsebene, wobei die Stabilität insbesondere durch die Führungsstangen erreicht wird. Die Führungsstangen erstrecken sich mit einer entsprechenden Länge derart hinter den Lamellenelementen, dass diese auch bei einer Vergrößerung der Länge des Übergangs im Seitenbereich zwischen den Fahrzeugteilen bei einer Kurvenfahrt die Lamellenelemente noch sicherer führen. Erfindungsgemäß sind an beiden Fahrzeugteilen Führungsstangen angebracht, die in Bezug auf ihre Längserstreckung mit einem freien Ende zum gegenüberliegenden Fahrzeugteil hin weisen. Die Führungsstangen sind damit so lang ausgebildet, dass auch bei einer maximalen Länge des Übergangs noch alle Lamellenelemente an wenigstens einer und insbesondere an wenigstens zwei sich gegenüberliegenden Führungsstanden geführt sind.
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Im Sinne der Erfindung ist unter einer Führungsstange jedes denkbare Element zu verstehen, mit dem eine bewegliche Aufnahme der Lamellenelemente möglich ist, insbesondere auf welches die Lamellenelemente gewissermaßen aufgefädelt und wieder heruntergeführt werden können. Eine Führungsstange im vorliegenden Sinne umfasst damit alles, was geeignet ist, die Führungsfunktion zur Führung der Lamellenelemente zu übernehmen, wobei die Führung im weiteren Sinne zunächst eine Stützfunktion betrifft, sodass die Lamellenelemente nebeneinander und beispielsweise überlappend auf einer gemeinsamen Höhe aufgenommen sind. Die Führungsstangen können jede denkbare Querschnittsform annehmen, so können diese beispielsweise einen runden, einen eckigen, einen flachen oder einen sonstigen Querschnitt aufweisen und massiv oder hohl ausgebildet sein. Auch müssen sich die Führungsstangen nicht zwingend in einer Geraden erstrecken und diese können beispielsweise auch eine Bogenform oder eine sonstige Krümmung aufweisen.
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Die Führungsstangen können dabei unmittelbar an den Fahrzeugteilen angebracht sein, wobei auch eine nur mittelbare Anordnung der Führungsstangen an den Fahrzeugteilen denkbar ist, beispielsweise mittels Adapterelementen oder dergleichen. Beispielsweise die zum Balg hin weisende Seite der Lamellenelemente bildet eine Rückseite der Lamellenelemente, die der Seite des begehbaren Durchgangs im Übergang zwischen den Fahrzeugteilen gegenüberliegt. Die Seitenabdeckung ist damit aus einer Vielzahl von Lamellenelementen ausgebildet, die nebeneinander angeordnet an den Führungsstangen aufgenommen sind.
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Im Rahme der Erfindung ist es denkbar, dass die Seitenabdeckung sowohl zur Abdeckung der Innenseite eines Überganges in Richtung zum begehbaren Durchgang als auch zur Abdeckung der Außenseite eines Überganges dienen kann. Insbesondere kann die Seitenabdeckung dazu dienen, den Balg eines Überganges abzudecken, wobei der Balg eine äußere Abschlussseite bildet, und sodass die Seitenabdeckung die Innenseite des Balges zum begehbaren Innenbereich des Übergangs hin abdeckt. Dient die Seitenabdeckung hingegen zur Abdeckung der Außenseite des Überganges, so können die Lamellenelemente beispielsweise mit der Außenseite der Fahrzeugteile bündig abschließen und aerodynamische Vorteile bieten.
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Die erfindungsgemäße Seitenabdeckung kann für Übergänge von Schienenfahrzeugen, also beispielsweise Zügen, als auch von Bussen oder sonstigen Straßenfahrzeugen dienen, beispielsweise also auch für sonstige Nutzfahrzeuge, insbesondere LKWs.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Seitenabdeckung weisen die Lamellenelemente insbesondere an der zum Balg hin weisenden Seite Aufnahmemittel auf, mittels der die Lamellenelemente an den Führungsstangen aufgenommen sind. Die Aufnahmemittel können beispielsweise als Anformungen an den Lamellenelementen ausgebildet sein, oder die Aufnahmemittel sind an den Lamellenelementen angeordnet, beispielsweise mittels Verbindungselementen oder über eine Klebeverbindung. So besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, Ösen oder dergleichen auf der Rückseite der Lamellenelemente anzuordnen, durch die die Aufnahmemittel gebildet werden.
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Insbesondere sind die Aufnahmemittel zum Balg hin abragend an den Lamellenelementen angeformt oder angeordnet und die Aufnahmemittel weisen Durchgänge auf, durch die die Führungsstangen hindurchgeführt sind. Die Durchgänge können dabei jede beliebige Form annehmen, beispielsweise können die Durchgänge in Form von Bohrungen in den Aufnahmemitteln ausgeführt werden. Durch die Anordnung der Führungsstangen an den sich gegenüberliegenden Fahrzeugteilen sind bei einer durchschnittlichen oder größeren Länge des Seitenbereiches des Übergangs im Betrieb des Busses oder des Schienenfahrzeuges die Führungsstangen nicht durch alle Durchgänge in den Aufnahmemitteln hindurchgeführt, wird jedoch je nach Fahrsituation der Fahrzeugteile der Übergang im Bereich der Seitenabdeckung in der Innenkurve verkürzt, so können auch im Betrieb des Fahrzeuges die weiteren Lamellenelemente an den Führungsstangen aufgenommen werden. Die Führungsstangen durchwandern folglich im Betrieb die Durchgänge und verlassen diese auch wieder, abhängig von der aktuellen Länge der Seitenabdeckung.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Lamellenelemente sieht vor, dass diese ein T-förmiges Querschnittsprofil aufweisen und zur Bildung der Abdeckung parallel zueinander in der Vertikalen verlaufend angeordnet sind. Der obere Teil des T-förmigen Querschnittsprofils bildet dabei die Lamelle des Lamellenelementes und damit ein Segment der Seitenabdeckung, welche zur Mitte des Übergangs hin weist, und die Vielzahl der Lamellen bilden die Seitenabdeckung, die von der Innenseite des Übergangs sichtbar ist. Auf der zum Balg weisenden Seite befindet sich der untere, vertikale Teil des T-förmigen Querschnittsprofils, der das Aufnahmemittel bildet. Ein besonderer Vorteil der T-förmigen Querschnittsprofile der Lamellenelemente besteht darin, dass diese gegenüber flachen Lamellenelementen eine deutlich erhöhte Stabilität in Querrichtung aufweisen, da mittels der T-Form das Flächenträgheitsmoment stark erhöht wird. Zudem können die T-förmigen Lamellenelemente auf einfache Weise beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial extrudiert werden, sodass diese aus dem Extrusionserzeugnis nur noch auf die geforderte Länge abgelängt werden müssen. Die Lamellenelemente können damit günstig als Extrusionbauteile hergestellt werden, beispielsweise aus Polyurethan, wobei auch eine Kombination aus Aluminium und einem Kunststoff, insbesondere aus Aluminium und Polyurethan denkbar ist. Die Aluminiumseite könnte dabei beispielsweise zur Mitte des Übergangs hin weisen.
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Die Führungsstangen sind mit besonderem Vorteil so an den Fahrzeugteilen wenigstens mittelbar befestigt, sodass sich diese senkrecht zur Längsrichtung der Lamellenelemente erstrecken, wenn die beiden Fahrzeugteile höhengleich zueinander angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Seitenabdeckung erlaubt jedoch auch einen Höhenversatz der Fahrzeugteile zueinander. Hierfür sind die Führungsstangen mit weiterem Vorteil an den Fahrzeugteilen beweglich aufgenommen, wobei die Führungsstangen beispielsweise kardanisch auslenkbar sind, wenn die beiden Fahrzeugteile höhenversetzt zueinander angeordnet sind. Die Durchgänge in den Aufnahmemitteln erlauben dabei eine Querführung der Führungsstangen unter einem begrenzten Winkel.
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Die bewegliche Aufnahme der Führungsstangen an den Fahrzeugsteilen umfasst eine Anbindung beispielsweise in Form eines Gelenkkörpers oder vorzugsweise eines Elastkörpers, insbesondere ausgebildet als Gummiverbinder.
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Ein weiterer Vorteil zur Bildung einer stabilen und sicheren Seitenabdeckung für den Übergang zwischen zwei Fahrzeugteilen wird erreicht, wenn die Lamellenelemente eine Wölbung aufweisen, mittels der die Lamellenelemente leicht gegeneinander vorgespannt sind. Die Lamellenelemente können dabei so zueinander angeordnet sein, dass jeweils ein Lamellenelement mit beiden Seiten benachbarte Lamellenelemente zumindest teilweise überdeckt. Folgerichtig wird ein benachbartes Lamellenelement wiederum von zwei benachbarten Lamellenelementen überdeckt, und die Lamellenelemente können mit der horizontal verlaufenden oberen Seite des T-förmigen Querschnittsprofils leicht zueinander vorgespannt werden. Selbstverständlich ist aber auch eine Anordnung der Lamellenelemente zueinander möglich, die sich jeweils seitlich in gleicher Überdeckungsrichtung einander überlappen.
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Um eine ungewollte seitliche Bewegung der Lamellenelemente entlang der Führungsstangen zu vermeiden, sind auf den Führungsstangen Federelemente aufgenommen, die jeweils zwischen zwei Aufnahmemitteln von benachbarten Lamellenelementen vorgespannt sind. Dadurch werden die Lamellenelemente zueinander geführt und es wird ein Klappern der Lamellenelemente aneinander verhindert, zudem weisen die Lamellenelemente einen zueinander im Wesentlichen gleichen Abstand auf.
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Ein weiterer Vorteil wird erreicht, wenn an der zum Balg weisenden Seite an den Aufnahmemitteln ein mehrere und insbesondere alle Lamellenelemente überspannendes Scherengestell angeordnet ist. Auch das Scherengestell sorgt für eine weitere Stabilitätssteigerung der Seitenabdeckung senkrecht zur Erstreckungsebene, zudem wird durch das Scherengestell sichergestellt, dass in jeder Bewegungssituation die Lamellenelemente einen zueinander gleichen Abstand aufweisen. Insbesondere können von der Innenseite des Übergangs keine Lamellenelemente seitlich verschoben werden, wodurch ungewollt ein Spalt zwischen den Lamellenelementen auftreten könnte. Das Scherengestell wird beispielsweise stirnseitig an den leistenförmigen Aufnahmemitteln angeordnet.
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Eine weitere Verbesserung der Seitenabdeckung kann erreicht werden, wenn an den Lamellenelementen bodenseitig und/oder deckenseitig Spaltabdeckelemente angeordnet sind, die entweder elastisch ausgebildet sind oder in der Höhe verschiebbar an den Lamellenelementen angeordnet sind, und damit gegen den Boden beziehungsweise gegen die Decke weisen. Die Spaltabdeckelemente können beispielsweise aus einem Gummi- oder einem Silikonmaterial ausgebildet sein und abnehmbar oder austauschbar an den Endseiten der Lamellenelemente angebracht sein. Insbesondere ist es dabei sinnvoll, die Lamellenelemente kürzer auszubilden als der Abstand zwischen Decke und Boden, sodass bei einem Höhenversatz der Fahrzeuge die elastisch ausgebildeten Spaltabdeckelemente etwaige Versatzwege der Fahrzeugteile zueinander durch eine elastische Deformation ausgleichen.
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Alternativ sind die Spaltabdeckelemente höhenbeweglich an den Lamellenelementen angeordnet, beispielsweise über eine geschlitzte Aufnahme am Spaltabdeckelement oder am Lamellenelement, in welchem Schlitz dann ein Aufnahmestift oder dergleichen geführt ist. Die bodenseitigen Spaltabdeckelemente können dann beispielsweise schwerkraftbedingt auf dem Boden des Übergangs aufliegen und/oder die deckenseitigen Spaltabdeckelemente können beispielsweise federbelastet gegen die Decke des Übergangs gedrückt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst durch einen Fahrzeugübergang mit wenigstens einer Seitenabdeckung zur beispielsweise innenseitigen oder auch außenseitigen Abdeckung eines Zwischenraumes im Übergang zwischen zwei beweglich miteinander verbundenen Fahrzeugteilen, wobei die Abdeckung mehrere Lamellenelemente aufweist, die sich gegenseitig überlappen. Erfindungsgemäß sind an den Fahrzeugteilen Führungsstangen wenigstens mittelbar angeordnet, an denen alle mehreren Lamellenelemente beispielsweise an der zum Balg hin weisenden Seite zueinander beweglich aufgenommen sind.
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Figurenliste
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf eine Seitenabdeckung in Anordnung zwischen zwei Fahrzeugteilen, wobei die Seitenabdeckung fünf Lamellenelemente umfasst, die in der Draufsicht in ihrer Anordnung zueinander dargestellt sind,
- 2 eine perspektivische Ansicht der Seitenabdeckung in einer normalen Anordnung,
- 3 die Ansicht der Seitenabdeckung in einer zusammengeschobenen Anordnung,
- 4 die Ansicht der Seitenabdeckung in einer Anordnung, bei der die Fahrzeugteile einen Höhenversatz zueinander aufweisen und
- 5 eine Detailansicht der Seitenabdeckung, wobei an den unteren Enden de Lamellenelemente angeordnete Spaltabdeckelemente dargestellt sind.
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1 zeigt eine Draufsicht auf die Seitenabdeckung 1 zwischen zwei Fahrzeugteilen 10 und 11, die in nicht näher gezeigter Weise gelenkig miteinander verbunden sind und einen Bus oder ein Schienenfahrzeug bilden. Die beiden Fahrzeugteile 10 und 11 sind lediglich schematisch angedeutet gezeigt, und außenseitig ist der Bereich, welcher den Übergang zwischen den beiden Fahrzeugteilen 10, 11 bildet, mit einem Balg 19 abgeschlossen. Die Seitenabdeckung 1 bildet dabei einen innenseitigen Schutz des Balges 19, der aus optischen Gründen vorgesehen wird, jedoch insbesondere, um einen Schutz beispielsweise vor einer Beschädigung des Balges 19 zu bilden. Auf der dem Balg 19 abgewandten Seite der Seitenabdeckung 1 befindet sich folglich der Übergang zwischen den Fahrzeugteilen 10, 11, der von Passagieren des Busses oder des Schienenfahrzeuges begehbar ist.
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Die Seitenabdeckung 1 weist mehrere Lamellenelemente 12 auf, die sich gegenseitig überlappen. Beispielhaft sind fünf Lamellenelemente 12 gezeigt, und die Überlappung erfolgt derart wechselweise, dass die Lamellenelemente 12 jeweils von der gleichen Seite von den benachbarten Lamellenelementen 12 übergriffen oder hintergriffen werden. Die Lamellenelemente 12 weisen damit eine Breite auf, die es zulässt, auch bei einer Vergrößerung des Abstandes der beiden Fahrzeugteile 10 und 11 eine Überlappung der Lamellenelemente 12 aufrecht zu erhalten, auch wenn die Überlappung dann geringer wird.
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Die Lamellenelemente 12 weisen Aufnahmemittel 14 auf, diese befinden sich auf der abgewandten Seite vom begehbaren Übergang zwischen den Fahrzeugteilen 10 und 11 und weisen damit in Richtung zum Balg 19. Die Lamellenelemente 12 sind mittels Führungsstangen 13 haltend aufgenommen, wobei die Führungsstangen 13 an den Fahrzeugteilen 10 und 11 befestigt sind. Die Führungsstangen 13 sind dabei so an den Fahrzeugteilen 10 und 11 befestigt, dass sich diese paarweise beispielsweise seitlich leicht versetzt gegenüberstehen, sodass diese mit ihren freien Enden etwa aufeinander zu weisen, wobei die Führungsstangen 13 gemäß dem Ausführungsbeispiel so lang sind, dass diese auch noch in der Außenkurve und damit bei gestreckter Seitenabdeckung abschnittsweise aneinander vorbei verlaufen. Die Aufnahmemittel 14 sind an der Rückseite der Lamellenelemente 12 angeformt, sodass die Lamellenelemente 12 mit den Aufnahmemitteln 14 ein T-förmiges Querschnittsprofil bilden. Die Führungsstangen 13 laufen dabei durch Durchgänge hindurch, die in den stegartig angeformten Aufnahmemitteln 14 eingebracht sind. Dabei durchdringen die Führungsstangen 13 nacheinander mehrere Aufnahmemittel 14, und verändert sich der Abstand zwischen den Fahrzeugteilen 10 und 11, hervorgerufen durch eine Kurvenfahrt des Fahrzeuges, so können die Aufnahmemittel 14 an den Führungsstangen 13 entlang gleiten. Infolge dessen sind die Lamellenelemente 12 zueinander beweglich an den Führungsstangen 13 aufgenommen, wobei die Bewegungsrichtung in Längsrichtung der Führungsstangen 13 verläuft. Die Führungsstangen 13 sind dabei so lang ausgeführt, dass sich diese abschnittsweise überlappen, sodass auch bei einem größeren Abstand der Fahrzeugteile 10 und 11 zueinander, also in der Außenkurve, noch alle Lamellenelemente 12 an wenigstens einer Führungsstange 13 aufgenommen verbleiben.
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Die Führungsstangen 13 sind mittels Elastkörpern 15 an den Fahrzeugteilen 10, 11 befestigt, sodass die Führungsstangen 13 eine Bewegung an den Fahrzeugteilen 10, 11 nach Art eines Kugelgelenkes ausführen können, wie in Zusammenhang mit den weiteren Figuren näher beschrieben. Anstatt eines beispielhaft beschriebenen Elastkörpers 15 kann auch eine kardanische Aufnahme vorgesehen sein, oder die Führungsstangen 13 sind mittels eines Kugelkopfes an den Fahrzeugteilen 10, 11 aufgenommen.
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Auf den Führungsstangen 13 sind Federelemente 16 aufgenommen, die zwischen den Aufnahmemitteln 14 der benachbarten Lamellenelemente 12 leicht vorgespannt sind. Damit wird ein Klappern der Lamellenelemente 12 aneinander verhindert.
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Weiterhin ist an den rückseitigen Kanten der Aufnahmemittel 14 ein Scherengestell 17 angeordnet, durch das eine zusätzliche Stabilität in die Anordnung der mehreren Lamellenelemente 12 zueinander erzeugt wird.
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Wird eine Querkraft auf die Seitenabdeckung 1 ausgeübt, beispielhaft dargestellt mit einem Pfeil, so wird diese Querkraft überwiegend von den Führungsstangen 13 aufgenommen, die entsprechend biegesteif ausgeführt sind. Eine zusätzliche Stabilität wird durch das Scherengestell 17 erreicht. Insbesondere stellt das Scherengestell 17 sicher, dass die Lamellenelemente 12 nicht entlang der Führungsstangen 13 beispielsweise von Hand eines Fahrgastes zur Seite bewegt werden können. Das Scherengestell 17 stellt hierfür einen gleichmäßigen Abstand der Lamellenelemente 12 zueinander sicher.
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Die 2, 3 und 4 zeigen jeweils eine perspektivische Seitenansicht der Seitenabdeckung 1 zwischen den Fahrzeugteilen 10 und 11. In den Ansichten sind die Lamellenelemente 12 mit den Aufnahmemitteln 14 dargestellt, und die Ansichten zeigen, dass sich die Lamellenelemente 12 jeweils überlappen. Weiterhin ist durch die Seitenansichten die Anordnung der Führungsstangen 13 an den Fahrzeugteilen 10 und 11 dargestellt, wobei die Führungsstangen 13 mittels der Elastkörpern 15 an den Fahrzeugteilen 10 und 11 befestigt sind. Auf den Führungsstangen 13 sind Federelemente 16 angeordnet, wobei die Federelemente 16 beispielhaft als Schraubenfedern ausgeführt sind. Vereinfachend ist in den Darstellungen das Scherengestell 17 nicht gezeigt.
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2 zeigt die Seitenabdeckung 1 in einem Normalzustand mit einem Abstand der Fahrzeugteile 10 und 11, der beispielsweise bei einer Geradeausfahrt des Busses oder des Schienenfahrzeuges vorliegt.
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3 zeigt die Seitenabdeckung 1 in einer verkürzten Anordnung, beispielsweise in einer Innenkurve, in der sich die Fahrzeugteile 10 und 11 auf der Seite der Seitenabdeckung 1 zueinander annähern. Dabei zeigt die Ansicht, dass die Führungsstangen, die an den gegenüberliegenden Fahrzeugteilen 10 und 11 angebracht sind, sich mit ihren freien Enden entgegenstehen, wobei die entgegenstehenden Führungsstangen 13 einen Höhenversatz zueinander aufweisen. Die Führungsstangen 13 sind mit einer sich verjüngenden Spitze ausgestattet, sodass diese die Aufnahmemittel 14 der Lamellenelemente 12 gewissermaßen aufgabeln können, indem die Führungsstangen 13 in die Durchgänge in den Aufnahmemitteln 14 einlaufen können, wenn sich die Fahrzeugteile 10 und 11 seitlich annähern und auch aus den Durchgängen wieder herauslaufen können, wenn sich der Abstand der beiden Fahrzeugteile 10 und 11 seitlich wieder vergrößert.
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4 zeigt die Seitenabdeckung 1 in einer Anordnung, in der die Fahrzeugteile 10 und 11 einen Höhenversatz zueinander aufweisen. In dieser Fahrsituation wie auch bei einer normalen Kurvenfahrt kommen die Elastkörper 15 zur Wirkung und es wird eine bewegliche Anbindung benötigt, sodass die Führungsstangen 13 aus einer rechtwinkligen Anordnung zu den Fahrzeugteilen 10 und 11 oder aber bei Kurvenfahrt zum Balg hin oder vom Balg weg ausgelenkt werden können. Durch die Schrägstellung der Führungsstangen 13 wird eine vertikale Versatzbewegung der Lamellenelemente 12 zueinander ermöglicht, sodass eine entsprechend hohe Flexibilität der Seitenabdeckung 1 sowohl in Längsrichtung bei Verlängerung oder Verkürzung des Abstandes der Fahrzeugteile 10 und 11 im Bereich der Seitenabdeckung 1 zueinander als auch bei einem Höhenversatz der Fahrzeugteile 10 und 11 zueinander ermöglicht wird.
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5 zeigt schließlich einen unteren Bereich der Seitenabdeckung 1 mit den Lamellenelementen 12 mit den rückseitig an den Lamellenelementen 12 ausgebildeten Aufnahmemitteln 14. An den rückseitigen Kanten der Aufnahmemittel 14 ist das Scherengestell 17 angeordnet, ferner sind die aufeinander zu verlaufenden Führungsstangen 13 gezeigt.
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Die Länge der Lamellenelemente 12 ist so bemessen, dass diese hinsichtlich ihrer vertikalen Erstreckung nicht bis auf den Boden des Übergangs geführt sind, und am unteren Ende sind Spaltabdeckelemente 18 an den Lamellenelementen 12, insbesondere an den Aufnahmemitteln 14 angebracht, die ein elastisches Material aufweisen oder in der Höhe beweglich an den Lamellenelementen 12 angebracht sind. Das Beispiel in 5 zeigt die bodenseitige Spaltabdeckung der Seitenabdeckung 1 mittels der Spaltabdeckelemente 18, wobei an jedem der Lamellenelemente 12 ein separates Spaltabdeckelement 18 angebracht ist. Auf gleiche Weise kann eine Spaltabdeckung der Seitenabdeckung 1 in Richtung zur Decke des Übergangs ausgeführt werden.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden beanspruchten Angaben und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Seitenabdeckung
- 10
- Fahrzeugteil
- 11
- Fahrzeugteil
- 12
- Lamellenelement
- 13
- Führungsstange
- 14
- Aufnahmemittel
- 15
- Elastkörper
- 16
- Federelement
- 17
- Scherengestell
- 18
- Spaltabdeckelement
- 19
- Balg