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Die Erfindung betrifft einen zweiteiligen Magnetverschluss, der zusätzlich eine mechanische Sicherung in Form einer dreiwegigen Führung aufweist, mit dem Zierkörper und Tragkörper von Wechselschmuck lösbar miteinander verbunden sind.
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Stand der Technik
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Gattungsgemäße Verschlüsse für Wechselschmuck sind bekannt. So haben sich die
US4982581 A ,
DE 20 2010 008 272 U1 und
EP2625980 A1 als leicht zu handhabend erwiesen. Ihnen gemein ist eine bajonettartige, dreiwegige Führung, bestehend aus einem Einsteckbereich, einem Drehbereich und einem Fixierbereich an einem Verschlussteil sowie einem Führungsstift an dem anderen Verschlussteil, wobei der Führungsstift in die dreiwegige Führung eingreift und diese bei Anwendung des Verschlusses durchläuft. Nach Anwendung liegen der Magnet des Tragkörpers und der des Zierkörpers aufeinander und zugleich wird eine seitliche Verschiebung oder eine Drehbewegung verhindert. Durch Zugkraft entgegen der Anziehungskraft der Magnete und stärker als diese, einer anschließenden Drehbewegung und eines erneuten Ziehens, lassen sich Tragkörper und Zierkörper voneinander lösen.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, die Sicherheit eines gattungsgemäßen Verschlusses während der Anwendung zu verbessern. So wird die maximale magnetische Anziehungskraft bislang nur erreicht, wenn der Verschluss schließend angewendet worden ist. Zuvor verhindert der Verlauf der dreiwegigen Führung, dass die Magnete der Verschlussteile aufeinanderliegen. Ein möglichst sicherer Halt der Verschlussteile direkt nach ihrem Zusammenführen, beziehungsweise bevor sie wieder voneinander getrennt werden, ist nicht gegeben. Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßer Verschluss derart weiterzuentwickeln, dass die maximale magnetische Anziehungskraft durch das Aufeinanderliegen der Magnete bereits im Einsteckbereich erreicht wird und der Drehbereich eine Steigung aufweist.
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Im Rahmen der Erfindung wird die maximale magnetische Anziehungskraft zweimal erreicht, und zwar einmal vor und einmal nach der Drehbewegung. Hierfür sind die Führungen des Einsteckbereichs und des Fixierbereichs derart ausgebildet, dass beide entsprechend tief hinabreichen. Zudem weist der verbindende Drehbereich eine Steigung auf, um den Höhenunterschied zwischen dem unteren Einsteckbereich und dem oberen Fixierbereich zu überwinden. Bei der schließenden Drehbewegung hat der Drehbereich die Aufgabe, eine benötigte Vorspannung zwischen den Magneten zu erzeugen. Demzufolge werden nach dem ersten Zusammenführen die Verschlussteile bei der schließenden Drehbewegung wieder auseinanderdrückt und gleichzeitig die Magnete voneinander getrennt. Die Vorspannung entlädt sich schließlich im Fixierbereich durch das erneute Zusammenziehen der Verschlussteile, die daraufhin dreh- und verschiebesicher miteinander verbunden sind. Andersherum sorgt die Vorspannung bei der öffnenden Drehbewegung dafür, dass die Verschlussteile durch den nun abfallenden Drehbereich von selbst zusammengeführt werden, bis der Führungsstift den unteren Einsteckbereich erreicht hat und die Magnete aufeinanderliegen. Erst ein erneutes Überwinden der maximalen magnetischen Anziehungskraft löst die Verschlussteile voneinander. Im Ergebnis wird ein Verschluss für Wechselschmuck zur Verfügung gestellt, der sich während der Anwendung durch eine erhöhte Sicherheit im Vergleich zu gattungsgemäßen Verschlüssen auszeichnet.
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Ausführungsbeispiel
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Die Umsetzung des erfindungsgemäßen Verschlusses kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Im Folgenden wird eine Ausführung, auch anhand von Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
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1: die beiden Teile des erfindungsgemäßen Verschlusses, zusammen mit einem Zierkörper und einem Tragkörper in schematischer Seitenansicht,
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2: die dreiwegige Führung mit Führungsstift in schematischer Seitenansicht,
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3: das Verschlussteil des Zierkörpers in einer Rückansicht,
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4: das Verschlussteil des Zierkörpers in einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie in 3,
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5: das Verschlussteil des Tragkörpers in einer Rückansicht und
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6: das Verschlussteil des Tragkörpers in einer Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie in 5.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht das Verschlussteil des Zierkörpers (2) und das Verschlussteil des Tragkörpers (3) mit der dreiwegigen Führung (5), zusammen mit einem gefassten Stein als Beispiel für einen Zierkörper (1) und einem Ring als Beispiel für einen Tragkörper (4). In der Zeichnung werden Zierkörper (1) und Tragkörper (4) mit ihren jeweiligen Verschlussteilen (2, 3) für sich getrennt betrachtet, auch wenn sie in der Praxis durch eine Fügetechnik fest mit ihnen verbunden sind. Dadurch werden weitere Einsatzfelder für den Verschluss ersichtlich. So können nicht nur Schmuckstücke wie Ringe, Anhänger oder Armreifen an das Verschlussteil des Tragkörpers (3) gefügt sein, sondern auch Gegenstände, die nicht am Körper getragen werden, wie beispielsweise Bücher, Bilder oder Schmuckbehältnisse, welche den Zierkörper (1) präsentieren oder in dem er aufbewahrt werden kann. Der Zierkörper (1) wiederum kann vielfältig gestaltet sein; es ist sogar möglich, so wie in dieser Ausführung, dass durch eine Gestaltung der Außenfläche das Verschlussteil des Zierkörpers (2) selbst als Zierkörper (1) fungiert.
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In der 2 ist eine der dreiwegigen Führungen (5) am Verschlussteil des Tragkörpers (3) in einer schematischen Seitenansicht dargestellt, zusammen mit einem im Querschnitt rund ausgebildeten Führungsstift (6), der am Verschlussteil des Zierkörpers (2) auf der Innenseite des Außenrings (7) angebracht ist wie in 3 gezeigt. Einsteckbereich (5a) und Fixierbereich (5c) sind beide lotrecht zur magnetischen Anziehungskraft ausgerichtet. Während des Verschlussvorgangs greift der Führungsstift (6) zunächst in den Einsteckbereich (5a) ein und gelangt bis an dessen Grund. Bei der Drehbewegung durchläuft er anschließend den zunächst leicht, dann stärker ansteigenden Drehbereich (5b), an dessen Endpunkt er den oberen Fixierbereich (5c) erreicht. Von dort wird der Führungsstift (6) bis an den Grund des Fixierbereichs (5c) geführt, wo sein Weg endet. Es hat sich bewährt, den Verschluss des Tragkörpers (3) mit mindestens drei baugleichen dreiwegigen Führungen (5) auszustatten, die sich im gleichen Abstand zueinander über den Umfang des Verschlusses verteilen und in die jeweils ein am Verschluss des Zierkörpers (2) angebrachter Führungsstift (6) eingreift. Während der Drehbewegung wird durch die Lagerung auf zumindest drei Punkten gewährleistet, dass der Abstand zwischen dem Zierkörper (1) und dem Tragkörper (4) an jeder Stelle gleich ist und die Drehbewegung folglich gleichmäßig verläuft. Außerdem hat sich für eine leichtgängige Drehbewegung bewährt, für den Führungsstift (6) einen runden Querschnitt zu wählen. Für eine leichtgängige Drehbewegung hat sich weiterhin bewährt, den Drehbereich (5b) vom unteren Ende des Einsteckbereichs (5a) bis zum Fixierbereich (5c) in einer geschwungenen Form zu gestalten, zunächst leicht, dann stärker ansteigend, so wie in dieser Ausführung. Eine gleichmäßige Steigung oder eine auf andere Art geschwungene Form des Drehbereichs (5b) ist ebenfalls möglich.
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Die 3–6 zeigen den Aufbau der beiden Verschlussteile (2, 3). Das Verschlussteil des Tragkörpers (3) ist mit drei dreiwegigen Führungen (5) und das Verschlussteil des Zierkörpers (2) dementsprechend mit drei Führungsstiften (6) ausgestattet. Wird der Verschluss angewendet, gewährleistet der Aufbau, dass das Verschlussteil des Zierkörpers (2) das Verschlussteil des Tragkörpers (3) umschließt. Hierbei liegen die Magnete (10) und die Innenringe (9) aufeinander und der Außenring (7) umschließt den Führungsring (11), welcher bis an die Bodenfläche (8) des Verschlussteils des Zierkörpers (2) reicht und seinerseits den Innenring (9) des Verschlussteils des Zierkörpers (2) umschließt. Die auf der Innenseite des Außenrings (7) angebrachten Führungsstifte (6) sitzen am Grund des Fixierbereichs (5c) der dreiwegigen Führungen (5). Um die Magnete (10) in den beiden Verschlussteilen (2, 3) zu befestigen, sind diese adhäsiv mit dem jeweiligen Innenring (9) und der Bodenfläche (8) verbunden. In dieser Ausführung sind die jeweiligen Bodenflächen (8) Bestandteile der Verschlussteile (2, 3). Ebenso können sie Bestandteile eines Zierkörpers (1) oder Tragkörpers (4) sein und der Außenring (7) kann ebenso Bestandteil eines Zierkörpers (1) sein. Eine weitere mögliche Ausführungsform ist, dass der Führungsring (11) den Außenring (7) umgibt. Dementsprechend sind hierbei die Führungsstifte (6) auf der Außenseite des Außenrings (7) angebracht und der Führungsring (11) kann Bestandteil eines Tragkörpers (4) sein. Allerdings ist in diesem Fall ausgeschlossen, dass der Außenring (7) Bestandteil eines Zierkörpers (1) sein kann.
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Grundsätzlich ist es außerdem möglich, die Verschlussmechanik an den Verschlussteilen (2, 3) zu vertauschen, sodass am Verschlussteil des Zierkörpers (2) die dreiwegige Führung (5) ausgenommen ist und am Verschlussteil des Tragkörpers (1) der Führungsstift (6) angebracht ist. In der Praxis können die Verschlussteile (2, 3) für den Zierkörper (1) und den Tragkörper (4) bei dieser Ausführung einfach vertauscht werden, ehe sie durch eine Fügetechnik fest mit ihnen verbunden sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zierkörper
- 2
- Verschlussteil des Zierkörpers
- 3
- Verschlussteil des Tragkörpers
- 4
- Tragkörper
- 5
- dreiwegige Führung
- 5a
- Einsteckbereich
- 5b
- Drehbereich
- 5c
- Fixierbereich
- 6
- Führungsstift
- 7
- Außenring
- 8
- Bodenfläche
- 9
- Innenring
- 10
- Magnet
- 11
- Führungsring