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Die Erfindung bezieht sich auf Rillenschienen, die mit einer Rillenabdeckung versehen sind, auf Rillenabdeckungen für Rillenschienen sowie auf Verfahren zum Herstellen von Rillenschienen mit Rillenabdeckung.
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Bekanntermaßen besteht bei Rillenschienen, insbesondere Eisenbahnrillenschienen, für Fußgänger und Zweiradfahrer ein Verletzungsrisiko, wenn diese nämlich beim Betreten oder Befahren der Rille in die Rillenschiene hineinrutschen. Um dieses Problem zu lösen, bietet beispielsweise die Firma WECO Bahnüberwege- und Auffangwannenbau GmbH Spurrillensicherungsprofile für Rillenschienen an.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rillenschiene mit Rillenabdeckung anzugeben, mit der sich die Verletzungsgefahr, insbesondere für Fußgänger, reduzieren lässt, aber dennoch eine gute Befahrbarkeit, insbesondere für Schienenfahrzeuge, sichergestellt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rillenschiene mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Rillenschiene sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die u-förmige Rillenabdeckung einen Bodenbereich, zwei gegenüberliegende Seitenwände und eine dem Bodenbereich gegenüberliegende Öffnung aufweist, die Öffnung der Rillenabdeckung gegenüber der Rillenöffnung der Rillenschiene verdreht ist und eine der beiden Seitenwände der u-förmigen Rillenabdeckung (20) die Rillenöffnung der Rillenschiene verschließt.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Rillenschiene ist darin zu sehen, dass diese aufgrund ihres u-förmigen Querschnitts ein besonders hohes Maß an Deformierbarkeit aufweist und somit die Gefahr einer Überdehnung und Zerstörung der Rillenabdeckung im Falle eines Befahrens durch Schienenfahrzeuge reduziert ist. Die Rillenabdeckung weist somit eine überdurchschnittlich hohe Haltbarkeit und Lebensdauer auf; dennoch gewährleistet sie eine gute Abschirmung der Rille, so dass die Verletzungsgefahr für Personen durch Umknicken beim Betreten der mit der Rillenabdeckung versehenen Rillenschiene minimal ist.
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Um sicherzustellen, dass die im Querschnitt u-förmige Rillenabdeckung ihre Positionierung innerhalb der Rillenschiene auch bei einem Befahren durch ein Schienenfahrzeug beibehält, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Rillenabdeckung mit der Rillenschiene verklebt ist.
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Die Rillenabdeckung besteht vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere einem Elastomer.
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Bezüglich der Ausrichtung der u-förmigen Rillenabdeckung ist es vorgesehen, dass die Rillenabdeckung einen Bodenbereich, zwei gegenüberliegende Seitenwände und eine dem Bodenbereich gegenüberliegende Öffnung aufweist, die Öffnung der Rillenabdeckung gegenüber der Rillenöffnung der Rillenschiene verdreht ist und eine der beiden Seitenwände der u-förmigen Rillenabdeckung die Rillenöffnung der Rillenschiene verschließt.
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Vorzugsweise liegt der Drehwinkel zwischen der Öffnung der u-förmigen Rillenabdeckung und der Rillenöffnung zwischen 80 und 100 Grad.
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Mit Blick auf eine optimale Funktionsweise und gleichzeitig hohe Langlebigkeit der Rillenabdeckung wird es als vorteilhaft angesehen, wenn eine der beiden einander gegenüber liegenden Seitenwände der u-förmigen Rillenabdeckung einen Deckelabschnitt bildet, der die Rillenöffnung der Rillenschiene abschnittsweise abdeckt, und die andere der beiden Seitenwände der u-förmigen Rillenabdeckung auf dem Rillenboden der Rillenschiene aufliegt, insbesondere mit dem Rillenboden verklebt ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die u-Form der u-förmigen Rillenabdeckung durch eine untere Seitenwand, eine der unteren Seitenwand gegenüberliegende obere Seitenwand und einen Bodenbereich gebildet ist, der Bodenbereich der Rillenabdeckung auf einer der beiden Innenwände der Rillenschiene, nachfolgend erste Rilleninnenwand genannt, aufliegt, die untere Seitenwand der Rillenabdeckung auf dem Rillenboden der Rillenschiene aufliegt, die obere Seitenwand der Rillenabdeckung einen Deckelabschnitt bildet, der die Rillenöffnung der Rillenschiene nach oben hin abschnittweise abdeckt, die andere der beiden Innenwände der Rillenschiene, nachfolgend zweite Rilleninnenwand genannt, zumindest abschnittsweise frei liegt und durch einen Spalt von dem Deckelabschnitt der Rillenabdeckung getrennt ist und die zweite Rilleninnenwand gemeinsam mit der u-förmigen Rillenabdeckung einen Hohlraum unterhalb des Deckelabschnitts der Rillenabdeckung bildet, der ausschließlich über den Spalt von außen zugänglich ist.
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Vorzugsweise ist der Deckelabschnitt der Rillenabdeckung elastisch deformierbar, und zwar bevorzugt derart, dass der Deckelabschnitt sowohl nach oben, also in Richtung vom Rillenboden weg, weggebogen als auch elastisch in Richtung zum Rillenboden hingebogen werden kann.
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Um einen Abschälschutz für den Deckelabschnitt zu verbessern, ist es vorteilhaft, wenn der Deckelabschnitt der Rillenabdeckung mit einem Auflageabschnitt auf einem oberen, an die erste Rilleninnenwand angrenzenden Rand der Rillenschiene aufliegt, insbesondere mit dem Rand verklebt ist.
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Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf eine Rillenabdeckung für eine Rillenschiene, insbesondere eine Eisenbahnrillenschiene. Bezüglich der Rillenabdeckung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Rillenabdeckung gemäß Anspruch 8 ausgebildet ist.
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Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Rillenabdeckung sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Rillenschiene verwiesen.
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Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Verfahren zum Herstellen einer Rillenabdeckung für eine Rillenschiene, insbesondere einer Eisenbahnrillenschiene.
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Erfindungsgemäß ist bezüglich eines solchen Verfahrens vorgesehen, dass ein plastisch deformierbares, selbst aushärtendes oder zumindest aushärtbares Material oder mehrere derartige Materialien in einem oder mehreren Schritten in die Rille der Rillenschiene eingefüllt und mittels eines oder mehrerer Formungselemente umgeformt wird, und zwar unter Bildung einer Materialmasse mit u-förmigem Querschnitt, die nach Aushärten eine elastisch deformierbare Rillenabdeckung bildet.
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Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Rillenschiene verwiesen.
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Um eine vorgegebene Ausrichtung der u-förmigen Rillenabdeckung innerhalb der Rillenschiene auch langfristig zu gewährleisten, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn als das plastisch deformierbare Material oder eines der plastisch deformierbaren Materialien eine Paste, insbesondere eine polyurethane-haltige, eine silikonhaltige und/oder eine silanmodifizierte polyetherhaltige Paste, verwendet wird. Vorzugsweise verklebt die Paste mit zumindest einem Abschnitt einer Rilleninnenwand der Rille selbsttätig oder wird mit dieser verklebt.
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Besonders einfach und vorteilhaft lässt sich die Rillenabdeckung herstellen, wenn plastisch deformierbares Material in die Rille der Rillenschiene eingebracht sowie ein Platzhalterelement in die Rille eingesetzt wird, das einen Innenabschnitt, einen spaltbildenden Abschnitt und einen Außenabschnitt umfasst, wobei das plastisch deformierbare Material und das Platzhalterelement derart in die Rille eingebracht werden, dass der Innenabschnitt einen oberhalb des Rillenbodens befindlichen Innenraum der Rillenschiene belegt, der Außenabschnitt außerhalb der Rille auf einem oberen, an die Rille angrenzenden Rand der Rillenschiene aufliegt und der spaltbildende Abschnitt den Innenabschnitt und den Außenabschnitt verbindet, und das plastisch deformierbare Material den Innenabschnitt des Platzhalterelements einbettet und eine Materialmasse mit u-förmigem Querschnitt bildet, die Materialmasse selbsttätig aushärtet oder ausgehärtet wird unter Bildung einer elastisch deformierbaren Rillenabdeckung und der eingebettete Innenabschnitt des Platzhalterelements aus dem Innenraum der Rillenschiene unter Bildung eines Hohlraumes entfernt wird, nämlich unter elastischem Hochklappen eines Deckelabschnitts der Rillenabdeckung, der auf dem Innenabschnitt des Platzhalterelements aufliegt und die Rillenöffnung der Rillenschiene verschließt.
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Bevorzugt erfolgt das Bilden der elastisch deformierbaren Rillenabdeckung zumindest zweistufig.
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Im Falle einer zumindest zweistufigen Herstellung der Rillenabdeckung wird es als vorteilhaft angesehen, wenn in einer ersten Stufe eine erste Materialmenge eines plastisch deformierbaren Materials in die Rille der Rillenschiene eingebracht wird, mit einem ersten Formungselement die erste Materialmenge derart umgeformt wird, dass diese eine Materialschicht bildet, die zumindest auf dem Rillenboden oder einem Abschnitt des Rillenbodens sowie auf einem unteren Abschnitt einer der beiden Innenwände der Rillenschiene, nachfolgend erste Rilleninnenwand genannt, aufliegt, und auf die Materialschicht ein Platzhalterelement aufgesetzt wird, das einen Innenabschnitt, einen spaltbildenden Abschnitt und einen Außenabschnitt umfasst, wobei der Innenabschnitt einen oberhalb des Rillenbodens befindlichen Innenraum der Rillenschiene belegt, der Außenabschnitt außerhalb der Rille auf einem oberen, an die Rille angrenzenden Rand der Rillenschiene aufliegt und der spaltbildende Abschnitt den Innenabschnitt und den Außenabschnitt verbindet. In einer weiteren Stufe ist vorgesehen, dass in die Rille der Rillenschiene eine zweite Materialmenge desselben plastisch deformierbaren Materials oder eines anderen plastisch deformierbaren Materials eingebracht wird, mit einem zweiten Formungselement die zweite Materialmenge derart umgeformt wird, dass diese gemeinsam mit der zuvor geformten Materialschicht eine Materialmasse mit u-förmigem Querschnitt bildet und gemeinsam mit dieser den Innenabschnitt des Platzhalterelements einbettet, die Materialmasse selbsttätig aushärtet oder ausgehärtet wird unter Bildung einer elastisch deformierbaren Rillenabdeckung und der eingebettete Innenabschnitt des Platzhalterelements aus dem Innenraum der Rillenschiene unter Bildung eines Hohlraumes entfernt wird, nämlich unter elastischem Hochklappen eines Deckelabschnitts der Rillenabdeckung, der auf dem Innenabschnitt des Platzhalterelements aufliegt und die Rillenöffnung der Rillenschiene abschnittsweise verschließt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft
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1 ein Ausführungsbeispiel für eine Eisenbahnrillenschiene, die mit einer Rillenabdeckung versehen ist,
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2–6 ein Ausführungsbeispiel für ein Herstellungsverfahren zur Herstellung der Rillenabdeckung gemäß 1,
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7 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Eisenbahnrillenschiene, die mit einer Rillenabdeckung versehen ist, wobei bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 7 zusätzlich ein Auflageabschnitt der Rillenabdeckung auf einem oberen Rand der Rillenschiene aufliegt, und
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8 die Rillenschiene gemäß 7 mit einem angedeuteten Eisenbahnrad, das einen Deckelabschnitt der Rillenabdeckung in Richtung eines Hohlraums unterhalb des Deckelabschnitts eindrücken kann.
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In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Die 1 zeigt in einem Querschnitt eine Eisenbahnrillenschiene 10, die eine Rille 11 aufweist. Die Rille 11 wird durch eine erste, in der 1 rechte Rilleninnenwand 111, eine der ersten Rilleninnenwand 111 gegenüberliegende zweite, in der 1 linke Rilleninnenwand 112 sowie einen Rillenboden 113 gebildet. Der Rillenboden 113 liegt einer Rillenöffnung 114 der Rille 11 gegenüber.
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In die Rille 11 eingesetzt ist eine Rillenabdeckung 20, die im Querschnitt u-förmig ist. Die Rillenabdeckung 20 umfasst einen Bodenbereich 21, eine in der 1 untere Seitenwand 22 sowie eine der unteren Seitenwand 22 gegenüberliegende obere Seitenwand 23. Eine Öffnung 24 der u-förmigen Rillenabdeckung 20 liegt dem Bodenbereich 21 gegenüber.
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In der 1 lässt sich erkennen, dass die u-förmige Rillenabdeckung 20 gegenüber der Rille 11 um 90° oder zumindest näherungsweise 90° verdreht ist. Aufgrund des Drehwinkels zwischen der Rillenöffnung 114 und der Öffnung 24 der Rillenabdeckung 20 bildet die obere Seitenwand 23 der Rillenabdeckung 20 einen Deckelabschnitt 23a, der die Rillenöffnung 114 nach oben hin abdeckt.
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Aufgrund des Drehwinkels zwischen der Rillenabdeckung 20 und der Rille 11 liegt außerdem der Bodenbereich 21 der Rillenabdeckung 20 auf der ersten bzw. rechten Rillenwand 111 und die untere Seitenwand 22 der Rillenabdeckung 20 auf dem Rillenboden 113 auf. Um diese Positionierung der Rillenabdeckung 20 innerhalb der Rille 11 zu fixieren, ist der Bodenbereich 21 der Rillenabdeckung 20 vorzugsweise auf der ersten bzw. rechten Rilleninnenwand 111 aufgeklebt. Auch besteht zwischen der unteren Seitenwand 22 der Rillenabdeckung 20 und dem Rillenboden 113 vorzugsweise eine Klebeverbindung.
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Die 1 lässt außerdem erkennen, dass aufgrund des bereits erwähnten Drehwinkels zwischen der Rillenabdeckung 20 und der Rille 11 die zweite bzw. linke Rillenwand 112 der Rille 11 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 frei liegt; die linke Rillenwand 112 wird durch einen Spalt 30 von der oberen Seitenwand 23 bzw. dem Deckelabschnitt 23a der Rillenabdeckung 20 getrennt.
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Aufgrund der Ausrichtung der Rillenabdeckung 20 innerhalb der Rille 11 sowie aufgrund der u-Form der Rillenabdeckung 20 wird innerhalb der Rille 11 unterhalb des Deckelabschnitts 23a ein Hohlraum 50 gebildet.
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Das Material der u-förmigen Rillenabdeckung 20 ist elastisch deformierbar, so dass im Falle eines Befahrens der Eisenbahnrillenschiene 10 durch ein Eisenbahnfahrzeug die Radkränze der Räder den Deckelabschnitt 23a nach unten in Richtung Hohlraum 50 hineindrücken können und trotz Deckelabschnitt 23a eine ausreichende Spurführung durch die Radkränze innerhalb der Rille 11 gewährleistet wird.
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Die mechanische Stabilität der elastisch deformierbaren Rillenabdeckung 20 ist – bezüglich der Ausgestaltung des Deckelabschnitts 23a – vorzugsweise derart beschaffen, dass ein Betreten des Deckelabschnitts 23a durch Personen kein signifikantes Hineindrücken des Deckelabschnitts 23a in Richtung des Hohlraums 50 hervorruft und der Deckelabschnitt 23a eine ausreichende mechanische Abschirmung der Rille 11 sowie einen ausreichenden Umknickschutz im Falle eines Betretens garantiert.
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Im Zusammenhang mit den 2 bis 4 wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zur Herstellung der Rillenabdeckung 20 gemäß 1 erläutert.
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Die 2 zeigt die Eisenbahnrillenschiene 10, nachdem in die Rille 11 eine erste Materialmenge M1 eines plastisch deformierbaren Materials eingefüllt worden ist. Bei dem plastisch deformierbaren Material handelt es sich vorzugsweise um einen Klebstoff oder eine klebrige Paste (vorzugsweise eine polyurethane-haltige, eine silikonhaltige und/oder eine silanmodifizierte polyetherhaltige Paste), die nach einem späteren Aushärten ein elastisch deformierbares Material bildet, das mit der Rille 11 verklebt bleibt.
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Nach dem Einfüllen der Materialmenge M1 wird diese mittels eines ersten Formungselements 60, beispielsweise in Form eines ersten Spachtels, derart umgeformt, dass die Materialmenge M1 eine Materialschicht 61 bildet, die auf dem Rillenboden 113 sowie auf einem unteren Abschnitt der ersten bzw. rechten Rilleninnenwand 111 der Rille 11 aufliegt.
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Noch vor dem Aushärten der ersten Materialmenge M1 wird ein Platzhalterelement 70 auf die Materialschicht 61 aufgesetzt. Dies zeigt die 3 näher im Detail.
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In der 3 lässt sich erkennen, dass das Platzhalterelement 70 drei Abschnitte aufweist, nämlich einen Innenabschnitt 71, der im Inneren der Rille 11 positioniert wird, einen Außenabschnitt 72, der auf dem Rand 116 der Eisenbahnrillenschiene 10 positioniert wird, sowie einen spaltbildenden Abschnitt 73, der den innenliegenden Innenabschnitt 71 mit dem außenliegenden Außenabschnitt 72 verbindet. Die 3 zeigt darüber hinaus, dass der Innenabschnitt 71 des Platzhalterelements 70 auf die Materialschicht 71 aufgesetzt wird.
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Nachfolgend, ebenfalls noch vor dem Aushärten der ersten Materialmenge M1, wird eine zweite Materialmenge M2 desselben plastisch deformierbaren Materials oder eines anderen plastisch deformierbaren Materials in die Rille 11 der Eisenbahnrillenschiene 10 eingefüllt, wodurch der Innenabschnitt 71 des Platzhalterelements 70 vollständig eingebettet wird; dies zeigt die 4 im Detail.
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Die Formgebung der zweiten Materialmenge M2 wird durch ein zweites Formungselement 80 bewirkt, bei dem es sich beispielsweise um einen zweiten Spachtel handeln kann. Die Außenkontur AK des zweiten Formungselements 80 ist in der 5 gut erkennbar.
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Die erste Materialmenge M1 und die zweite Materialmenge M2 verbinden sich miteinander unter Bildung einer Materialmasse M, die aufgrund der Formgebung mittels des ersten und zweiten Formungselements 60 und 80 einen u-förmigen Querschnitt aufweist.
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In der 4 lässt sich darüber hinaus auch erkennen, dass der spaltbildende Abschnitt 73 des Platzhalterelements 70 sicherstellt, dass zwischen der zweiten bzw. linken Rilleninnenwand 112 der Rille 11 und dem späteren Deckelabschnitt 23a der Rillenabdeckung 20 der Spalt 30 (vgl. 1) verbleibt.
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Nach dem Umformen der zweiten Materialmenge M2 und der Bildung der Materialmasse M mit u-förmigem Querschnitt folgt ein Aushärten der Materialmasse M, sei dies selbsttätig aufgrund der chemischen Beschaffenheit der Materialmasse M oder durch äußere Einwirkung, beispielsweise durch Bestrahlen oder Erwärmen.
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Die 6 zeigt die Materialmasse M nach dem Aushärten, also in einem Zustand, in dem sie bereits die u-förmige Rillenabdeckung 20 gemäß 1 bildet. Zur Bildung des Hohlraums 50 unterhalb des Deckelabschnitts 23a der Rillenabdeckung 20 bzw. zur Bildung der Anordnung gemäß 1 muss lediglich noch das Platzhalterelement 70 entfernt werden. Das Entfernen bzw. das Entnehmen des Platzhalterelements 70 erfolgt vorzugsweise durch ein Anheben des Platzhalterelements 70 mittels des außenliegenden Außenabschnitts 72, gemäß der Pfeilrichtung P1 in 6, wodurch der Deckelabschnitt 23a der Rillenabdeckung 20 gemäß der Pfeilrichtung P2 nach außen weggeklappt wird. Nach der Entnahme des Platzhalterelements 70 ist die Eisenbahnrillenschiene 10 mit darin befindlicher Rillenabdeckung gemäß 1 fertiggestellt.
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Das Material oder die Materialien, das bzw. die mit der ersten Materialmenge M1 und der zweiten Materialmenge M2 im Rahmen der Herstellung der Rillenabdeckung 20 in die Rille 11 eingeführt werden, sind mit Blick auf eine einfache Formgebung mittels der beiden Formungselemente 60 und 80 (vgl. 2 und 5) vorzugsweise pastenförmig bzw. hochviskos.
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Bevorzugt handelt es sich bei dem oder den Materialien, mit denen die Rillenabdeckung 20 hergestellt wird, um klebrige Pasten, die mit der Rille 11 verkleben und nach einem späteren Aushärten ein elastisch deformierbares Material bilden, das auch nach dem Aushärten mit der Rille 11 verklebt bleibt. Im Falle der letztgenannten Ausgestaltung wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass sich der Bodenbereich 21 und die untere Seitenwand 22 der Rillenabdeckung 20 beim Aushärten der Materialmasse M selbsttätig mit der ersten Rilleninnenwand 111 und dem Rillenboden 113 verkleben (vgl. 1).
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Die 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Eisenbahnrillenschiene 10, die mit einer u-förmigen Rillenabdeckung 20 versehen ist.
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Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 weist die Rillenabdeckung 20 gemäß 7 einen Auflageabschnitt 23b auf, der sich an den Deckelabschnitt 23a der Rillenabdeckung 20 anschließt und auf einem, dem Spalt 30 gegenüberliegenden Rand 117 der Eisenbahnrillenschiene 10 aufliegt. Der Auflageabschnitt 23b reduziert die Schälspannungen und bildet eine Abschälsicherung für den Deckelabschnitt 23a.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 7 ist die Eisenbahnrillenschiene 10 in Beton 15 eingegossen.
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Die 8 zeigt die Eisenbahnrillenschiene gemäß 7 sowie einen Radkranz 90 eines nicht weiter dargestellten Rads 91, das auf der Eisenbahnrillenschiene 10 fährt. Es lässt sich erkennen, dass der Deckelabschnitt 23a der Rillenabdeckung 20 durch den Radkranz 90 entlang der Pfeilrichtung P3 in Richtung des Hohlraums 50 gedrückt werden kann, wodurch es zu einer lokalen Deaktivierung der abdeckenden Funktion der Rillenabdeckung 20 im Falle eines Befahrens durch das Rad 91 kommt.
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Die mechanische Stabilität des Deckelabschnitts 23a der Rillenabdeckung 20 ist vorzugsweise durch die Materialart und die Dicke des Deckelabschnitts 23a derart eingestellt, dass der Deckelabschnitt 23a von Personen betreten werden kann, ohne dass der Deckelabschnitt 23a merklich in Richtung des Hohlraums 50 abgesenkt wird.
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Die im Zusammenhang mit den 1 bis 8 erläuterten Ausführungsbeispiele weisen vorzugsweise einen oder mehrere der folgenden Vorteile auf:
- – Die Rillenschienenabdeckung ist von einem Rad mit Spurkranz überfahrbar und verbleibt dabei fest in der Rille der Schiene.
- – Die Rillenschienenabdeckung wird beim Überfahren eines Rades mit Spurkranz elastisch und reversibel verformt und stellt sich nach Entlastung wieder in den ursprünglichen Zustand zurück. Somit bietet sie sofort wieder einen Umknickschutz beim Betreten.
- – Die Rillenschienenabdeckung wird mit der Rille klebtechnisch verbunden. Das zur Herstellung der Rillenschienenabdeckung verwendete Material ist vorzugsweise klebend und verklebt sich selbsttätig mit der Rille.
- – Die Rillenschienenabdeckung wird nur einseitig, also an einer der Rilleninnenwände, verklebt.
- – Durch die u-Form der Rillenschienenabdeckung wird ein Überdehnen der Rillenschienenabdeckung im Falle eines Befahrens mit einem Spurkranz vermieden.