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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Funkschlüssel für ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zur Anpassung einer Konfiguration eines Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine komfortable und sichere Möglichkeit, die Konfiguration eines Fortbewegungsmittels unter Verwendung mobiler Anwenderendgeräte anzupassen.
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Im Stand der Technik sind Ansätze bekannt, einzelne Fahrzeugfunktionen mittels eines Smartphones zu bedienen und Informationen des Fahrzeuges auf dem Smartphone anzuzeigen. Auch das Übertragen von Informationen an das Fahrzeug unter Vermittlung des Internets (mit oder ohne Kundenportal) ist an sich bekannt.
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Überdies ist die Bedienung einzelner Fahrzeugsysteme mittels eines Funkschlüssels (z. B. Einstellungen der Standheizung, Öffnung einer Heckklappe) bekannt. Eine solche Bedienung ist allerdings den Bedienmöglichkeiten moderner Fahrzeuge nicht gewachsen.
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Bereits heute ist ein modernes Fortbewegungsmittel ein Produkt mit einem erheblichen Softwareumfang, wobei die Gefahr von mitunter lebensbedrohlichen Fahrzeug-Computerviren eine sehr große Herausforderung darstellt.
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Auch sind sowohl Fortbewegungsmittel, insbesondere ein Kraftfahrzeug als auch mobile Anwendergeräte extrem komplexe Systeme, die auch ständig veränderliche Computerprodukte umfassen. Es kann lediglich ein verschwindend kleiner Teil möglicher Kombination aus bestimmten Varianten des Fortbewegungsmittels und mobiler Endgeräte in Kombination getestet werden. Daher sind in vielen Fällen denkbare Neben- und Wechselwirkungen eines direkten Zugriffs mobiler Anwendergeräte auf (z.T. sicherheitskritischen) Fahrzeugschnittstellen schlecht einschätzbar. Auch kann der Fahrzeughersteller allein die unerwünschten Wechselwirkungen nicht abwenden. Die Schnittstelle zwischen dem Fortbewegungsmittel und dem mobilen Anwenderendgerät allein wird den Herausforderungen an die erforderliche Datensicherheit und Datenintegrität unter Umständen nicht gewachsen sein. Überdies sehen viele Kunden den Nachteil des Standes der Technik, dass ihre Daten über Online-Dienste (z. B. des Fahrzeugherstellers und/oder unter Vermittlung des Internets) übertragen werden oder von Dritten eingelesen bzw. manipuliert werden können. Nebst objektiv tatsächlich vorhandenen Gefahren sind hierbei insbesondere auch viele psychologische Hindernisse zu überwinden.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels sicherer und komfortabler zu gestalten, um die vorgenannten Nachteile zu lindern bzw. auszuräumen.
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Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Anpassung einer Konfiguration eines Fortbewegungsmittels gelöst. Das Fortbewegungsmittel kann beispielsweise als Fahrzeug z. B. als ein Kraftfahrzeug (PKW, Transporter, LKW), ein Motorrad, Pedelec, Luft- und/oder Wasserfahrzeug) ausgestaltet sein. Die Anpassung der Konfiguration bzw. der Bedingungen zur späteren automatischen Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels kann das Vornehmen von Einstellungen am Interieur und das Definieren bestimmter Funktionsweisen der gesamten elektronisch gesteuerten Funktionen, insbesondere Komfortfunktionen, Fahrerassistenzfunktionen, Sicherheitsfunktionen (aktive und passive Sicherheit), Infotainment-Funktionen, Navigationsfunktionen des Fortbewegungsmittels umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein. Erfindungsgemäß wird in einem Schritt des Verfahrens eine Eingabe an einem mobilen tragbaren Anwenderendgerät empfangen. Ein mobiles Anwenderendgerät (z.B. ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein PDA, ein Netbook, ein Notebook, ein Ultrabook o.Ä.) ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung als ein universelles elektronisches Gerät zu verstehen, welches auch zur drahtlosen Übermittlung von Kommunikationsdaten (insbesondere Telefonie- und IP(Internetprotokollbasierte)-Kommunikation) vorgesehen sowie mit einer (anzeigenbasierten) Mensch-Maschine-Schnittstelle ausgestattet ist und unabhängig von dem Fortbewegungsmittel zu verwenden ist. Mit anderen Worten definiert der Anwender über ein persönliches mobiles Anwendergerät die Art und Weise, in welcher die Konfiguration des Fortbewegungsmittels angepasst werden soll, ohne dass es zu diesem Zeitpunkt eine Datenverbindung mit dem Fortbewegungsmittel haben muss. Anschließend wird ein die Eingabe repräsentierender Datensatz in einem dem Fortbewegungsmittel zugeordneten Funkschlüssel empfangen.
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Die Eingabe repräsentierender Datensatz repräsentiert dabei auch die gewünschte Veränderung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels. Die Eingabe kann dabei die gewünschte Veränderung der Konfiguration, z.B. direkt im Format eines Anwenderprofils und/oder abhängig von Bedieneingaben in das mobile Anwendergerät vorliegen, wobei aus den Bedieneingaben die gewünschte Veränderung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels ermittelbar ist. Je nachdem in welcher Form die Eingabe vorliegt kann das Verfahren auch einen Schritt zur Ermittlung der gewünschten Konfiguration des Fortbewegungsmittels aus den Bedieneingaben repräsentierender Information umfassen.
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Die Anpassung einer Konfiguration eines Fortbewegungsmittels kann bevorzugt die Verwendung einer Drahtlosverbindung umfassen. Der Funkschlüssel ist dabei insbesondere eingerichtet, das Fortbewegungsmittel zu öffnen beziehungsweise dem berechtigten Anwender physikalischen Zugang zu ermöglichen. Vom Funkschlüssel gelangt der Datensatz (z.B. zu einem späteren Zeitpunkt) an das Fortbewegungsmittel, was ebenfalls eine Drahtloskommunikationsverbindung involvieren kann. Hierbei können ähnliche Mechanismen verwendet werden, wie sie zur Realisierung einer elektronischen Wegfahrsperre bereits marktüblich sind. Insbesondere kann eine verschlüsselte 833 MHz Funkverbindung im Funkschlüssel mit einem im Zündschloss bzw. elektronischen Wegfahrsperre oder einer entsprechenden Vorrichtung angeordneten Sendeempfänger kommunizieren. Schließlich wird die Konfiguration des Fortbewegungsmittels entsprechend der Eingabe angepasst. Mit anderen Worten erfolgt im Ansprechen auf das Empfangen des Datensatzes eine unmittelbar oder mittelbar folgende oder spätere Anpassung der Konfiguration in Abhängigkeit eines Inhaltes des Datensatzes. Das vorstehend beschriebene Verfahren ermöglicht es einem Anwender, bereits lange vor dem Zugriff auf sein Fortbewegungsmittel gewünschte Anpassungen dessen Konfiguration vorzunehmen. Dies kann beispielsweise am Frühstückstisch oder während der Verwendung öffentlicher Verkehrsmittel erfolgen. Betritt der Anwender anschließend sein Fahrzeug, wird die Konfiguration erfindungsgemäß automatisch vom Fortbewegungsmittel übernommen, während sich der Anwender seiner Fahraufgabe oder anderweitigen Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Wahrnehmung der Fahraufgabe widmen kann. Dies erhöht die Verkehrssicherheit und den Anwenderkomfort. Insbesondere wird durch das vorstehend genannte Verfahren auch eine psychologische Schranke beim Anwender geöffnet, durch sein mobiles Anwenderendgerät auf wichtige Funktionen seines Fortbewegungsmittels zuzugreifen, insbesondere ihr Verhalten zu verändern.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Beispielsweise kann die Verwendung des Funkschlüssels die Berechtigung des Anwenders für die Anpassung der Konfiguration sicherstellen, indem dem Datensatz eine schlüsselspezifische Kennung zugefügt wird oder diese Kennung in engem zeitlichen Kontext ebenfalls an das Fortbewegungsmittel übertragen wird, um die Übertragung zu autorisieren. Entsprechend wird die Konfiguration ausschließlich dann angepasst, wenn die Kennung einem autorisierten Anwender zugeordnet ist. Bevorzugt können dabei nur ausgewählte Konfigurationen des Fortbewegungsmittels in Abhängigkeit von dem konkreten Anwender, insbesondere von seiner vorab festgelegten Berechtigung zur Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels, angepasst werden.
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Bevorzugt kann der Datensatz in einem nichtflüchtigen Speicher des Funkschlüssels zwischengespeichert werden. Auf diese Weise kann auch die Notwendigkeit eines Austausches eines Energiespeichers des Funkschlüssels einer automatischen späteren Anpassung der Konfiguration nicht im Wege stehen.
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Bevorzugt kann das Verfahren eine Überprüfung einer Geräte-Kennung (z. B. MAC-Adresse, IMEI, Seriennummer o. ä.) und/oder einer Teilnehmer-Kennung (Subscriber Identity Modul, SIM-Karte) des mobilen Anwenderendgerätes durchgeführt werden. Sofern die vorgenannte Überprüfung erfolgreich verläuft, kann anschließend der Datensatz in dem nicht-flüchtigen Speicher des Funkschlüssels gespeichert werden. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders hohe Manipulationssicherheit (Hacker-Angriff), da zwei an sich sehr sichere und voneinander unabhängige Verschlüsselungsverfahren/Zugriffsverfahren bei der Datenübertragung miteinander kombiniert werden.
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Das erfindungsgemäß verwendete mobile Anwenderendgerät kann beispielsweise ein Teil eines am Körper des Benutzers tragbaren, insbesondere befestigbaren, Gegenstands sein. Insbesondere kann es in Form einer Armbanduhr oder eines elektronisch ausgerüsteten Kleidungsstückes (englisch: "Smart-Clothes") ausgestaltet sein. Unter Smart-Clothes (intelligente/raffinierte Kleidung, auch "I-Wear" genannt) sind Kleidungsstücke zu verstehen, die mit elektronischen Geräten oder Funktionen ausgestattet sind. Insbesondere sind der elektronische Teil und/oder der sensorische Teil des Smart-Clothes dabei so in das Kleidungsstück integriert, dass es von außen nicht sichtbar ist. Auch können die funktional zur Ausführung der Erfindung genutzten elektronischen Komponenten von Smart-Clothes flexibel (biegsam) und an die Körperform oder Körperbewegung oder den körperlichen Zustand des Anwenders anpassbar ausgestaltet sein.
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Die Eingabe, die eine gewünschte Veränderung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels repräsentiert, kann am mobilen tragbaren Anwenderendgerät beispielsweise als eine vordefinierte Geste, ein Gestenmuster, ein Berührungsmuster und/oder ein mimisches Muster vorgenommen werden. Hierzu kann beispielsweise eine Kamera des Anwenderendgerätes, eine berührungsempfindliche Oberfläche des Anwenderendgerätes oder ein anderer geeigneter Sensor (z. B. kapazitiv oder Licht-basiert) verwendet werden. Auf diese Weise kann das Verfahren auch aktuelle Zustände des Anwenders berücksichtigen. Beispielsweise kann bei einer Erkennung einer aktuellen Verwendung von Rauchwaren eine Lüftungs- und/oder Fensterkonfiguration des Fortbewegungsmittels in geeigneter Weise anpassen. Wird beispielsweise über Drucksensoren innerhalb des intelligenten Kleidungsstückes festgestellt, dass ein warmer Mantel vor dem Platznehmen im Fortbewegungsmittel nicht abgelegt worden ist (z.B. durch Drucksensoren im intelligenten Mantel), kann die Innenraumtemperatur erfindungsgemäß heruntergeregelt werden, um dem Anwender automatisch einen bestmöglichen Klimakomfort bereitzustellen.
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Das Erzeugen des Datensatzes kann mittels des mobilen tragbaren Anwenderendgerätes in Abhängigkeit sensorisch erfasster Informationen erfolgen. Die Informationen können einen oder mehrere Einträge aus der folgenden Liste umfassen:
- – körperliche oder emotionale Parameter des Anwenders. Hierunter sind beispielsweise Größe und/oder Körperproportionen des Anwenders (z. B. ermittelt über die Sensoren eines intelligenten Kleidungsstückes) oder die emotionale Verfassung des Anwenders (z. B. über akustische Analyse der Stimme des Anwenders, über chemische Sensoren (z. B. zur Erkennung einer Konzentration von Stresshormonen, Schweißbildung, Abgabe toxischer Substanzen o. ä.) zu verstehen.
- – Position und/oder Ausrichtung und/oder Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung des mobilen tragbaren Anwenderendgerätes im Raum. Wird beispielsweise ermittelt, dass das tragbare Anwenderendgerät vor dem Zugriff auf das Fortbewegungsmittel schnell oder hastig bewegt wurde, kann darauf geschlossen werden, dass der Anwender in Eile ist. Daraufhin kann eine Konfiguration von Funktionen des Fortbewegungsmittels aktiviert werden, die ein besonders schnelles Losfahren ermöglicht, um den Anwender (objektiv oder gefühlt) bei einer raschen Zielerreichung zu unterstützen.
- – Umgebungsbedingungen in der Umgebung des mobilen tragbaren Anwenderendgerätes. Hierbei kann insbesondere eine Außentemperatur, eine Körpertemperatur des Anwenders, eine Feuchtigkeit (Luftfeuchtigkeit) oder Schweißbildung des Anwenders eine Intensität einer aktuellen
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Sonneneinstrahlung o. ä. ermittelt und beispielsweise zur Anpassung von Parametern einer Heiz-/Klimaanlage, von Verdunklungsrollos, einer Faltdach-Konfiguration, einer Schiebedach-Konfiguration o. ä. verwendet werden. Die vorgenannten sensorisch erfassten Informationen können auch über der Zeit ausgewertet und ihre Entwicklung in gewissem Maße für die nachfolgenden Zeitintervalle extrapoliert werden, um den Zustand zu einem relevanten Zeitintervall, insbesondere umfassend den Zeitpunkt des Fahrtbeginns abzuschätzen bzw. zu antizipieren. Somit ergibt sich aus Sicht des Anwenders ein besonders in der Automobilindustrie hoch geschätztes antizipatives Verhalten des Fortbewegungsmittels.
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Andere Beispiele für sensorisch erfasste Informationen können auch mittels Vorrichtungen erfasst werden, die nicht zu dem Anwenderendgerät gehören, wobei die Informationen an das Anwenderendgerät übermittelt werden, welches die Informationen bei der Erzeugung des Datensatzes berücksichtigt. Solche Informationen können auch körperliche, insbesondere medizinisch relevante Werte des Anwenders, z. B. den Blutdruck, die Pulsfrequenz, die Körpertemperatur, Durchblutungskennzahlen etc. umfassen. Beschleunigungssensoren können zur Ermittlung einer Laufgeschwindigkeit, einer Schrittanzahl (pro Zeiteinheit o. ä.) ausgewertet werden. Abhängig von solchen Werten kann z. B. festgestellt werden, dass eine bestimmte Konfiguration des Fortbewegungsmittels, z. B. für ein besonders sportliches Fahren, für den Anwender in seinem aktuellen Zustand nachteilhaft oder gefährlich sein kann. Insbesondere können solche sensorischen Werte auch aus den Vorrichtungen, die zumindest teilweise in den Körper des Anwenders implantiert sind, z. B. Herzschrittmacher, etc. erfasst werden.
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Die Erfassung von Emotionen eines Menschen kann beispielsweise mittels optischer Sensoren und an sich bekannter Algorithmen (z. B. zur Gesichtserkennung und Mimik-Auswertung) erfolgen. Auch eine Unterscheidung von mehreren Grundemotionen oder die Messung einer Intensität einer Emotion ist nach dem Stand der Technik zumindest grundsätzlich möglich und kann erfindungsgemäß bei der Anpassung des Datensatzes beziehungsweise der Vorbereitung der Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels verwendet werden.
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Im Rahmen des Verfahrens können insbesondere mit Mitteln des mobilen Anwendergeräts mehrere solche Veränderungen der Konfiguration des Fortbewegungsmittels ermittelt werden, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vom Anwender gewünscht werden. Dies kann durch eine typischerweise sehr umfangreiche Datensammlung, insbesondere Profildaten, Umgebungsdaten, etc. durch das mobile Anwendergerät und weiterer Daten, z.B. aus einer Cloud, auf die das mobile Anwendergerät zugreifen kann, möglich. Hierbei können mehrere nach dem Stand der Technik bekannte und neue Methoden der Datenaggregation ausgeführt werden. Dies kann im Rahmen des Verfahrens auch in der Zeit durchgeführt werden, wenn das Fortbewegungsmittel einschließlich seiner Prozessoreinheiten nicht aktiv ist.
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Das Erzeugen des Datensatzes kann zusätzlich in Abhängigkeit elektronisch von anderer Seite vorliegender Informationen erfolgen. Beispielsweise können aus einer Backend-Anwendung, z. B. einer Datenwolke (englisch "Cloud"), insbesondere aus einem benutzerspezifischen Profil (soziales Netzwerk, Statusmeldung o. ä.) bestimmte Informationen über die aktuelle Verfassung des Anwenders erhalten und bei der Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels berücksichtigt werden.
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Beispielsweise kann auch durch Berücksichtigung bestimmter Schlüsselworte in einer Statusmeldung des Anwenders dessen Gemütslage ermittelt und unter Verwendung von Musikdaten Analysesoftware (z. B. "Genius" der Firma Apple Inc.) in einem Datenspeicher des Anwenders gespeicherte Musikstücke ausgewählt werden, welche der aktuellen emotionalen Verfassung des Anwenders mit einer hohen Wahrscheinlichkeit besonders gut entsprechen bzw. diese vorteilhaft beeinflussen können. Beispielsweise könnte das Schlüsselwort "erfolgreich bestanden" in einer aktuellen Statusmeldung des Anwenders in einer verfügbaren Datenquelle zur Auswahl mit Erfolgserlebnissen konnotierter Musiktitel ("We are the Champions", "Simply the best", "So ein Tag" o. ä.) führen. Der Anwender erhält das Gefühl, dass das Anwenderendgerät beziehungsweise sein Fortbewegungsmittel seine emotionale Verfassung antizipiert und „mitempfindet“. Ein weiteres Beispiel besteht darin, den Geburtstag des Anwenders aus einem Profil eines sozialen Netzwerkes oder eines Adressbuches auszulesen und an diesem Tag den Anwender mit einem geburtstagsbezogenen Lied zu begrüßen, wenn dieser das Fortbewegungsmittel verwendet. Entsprechendes gilt für andere Jahrestage und elektronisch dokumentierte Anlässe.
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Das Anpassen der Konfiguration des Fortbewegungsmittels abhängig von einem derart erzeugten Datensatz ergibt mehrere erfindungsgemäße Vorteile. Z. B. können mehrere Konfigurationen unterschiedlicher Systeme oder Funktionen des Fortbewegungsmittels derart an den aktuellen Zustand des Benutzers, bevorzugt auch aneinander, angepasst werden, dass aktuelle körperliche und/oder emotionale Bedürfnisse des Benutzers besser berücksichtigt werden.
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Für die Erzeugung des Datensatzes kann beispielsweise eine Applikation (englisch "App") verwendet werden, welche auf einem programmierbaren Prozessor des mobilen tragbaren Anwenderendgerätes installierbar ist. Solche Apps werden häufig in internetbasierten Portalen ("App-Store") kostenlos, gegen Bezahlung oder mit einem Geschäftsmodell hinterlegt angeboten und bei Bedarf auf dem tragbaren Anwenderendgerät installiert.
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Das Empfangen der Datensätze im Funkschlüssel beziehungsweise im Fortbewegungsmittel selbst kann über eine Kurzstreckenfunkverbindung, insbesondere NFC (Abkürzung von: Near Field Communication, „Nahbereichskommunikation“), WLAN oder Bluetooth, oder über eine optische Verbindung, insbesondere mittels Infrarot und/oder eines optischen Codes (z. B. eine optische Signalfolge) oder eine zweidimensionale Signalgestaltung (QR-Code etc.) oder aus einer Kombination aus diesen Möglichkeiten erfolgen. Der empfangene Datensatz kann durch eine Verarbeitungseinheit des Funkschlüssels überprüft werden, im Ansprechen worauf entschieden wird, ob eine hinreichende Datenintegrität gewährleistet ist. Beispielsweise können unterschiedliche Kennungen (siehe oben) des Anwenderendgerätes übermittelt, überprüft und mit vordefinierten, abgespeicherten Datensätzen verglichen werden, um eine zulässige Identifikation des Anwenderendgerätes sicherzustellen.
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Bevorzugt umfasst das Verfahren einen Schritt, bei dem ein Akzeptieren von nur vorausgebestimmten Kombinationen der Anpassungen des Fortbewegungsmittels und/oder ein Ablehnen bestimmter Kombination der Anpassungen des Fortbewegungsmittels erfolgen.
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Beispielsweise können Datensätze ganz oder teilweise abgelehnt, insbesondere nicht in den Speicher des Funkschlüssels als aktiv übernommen werden, wenn:
- – die Konfiguration von zwei oder mehreren Einstellungen im Fahrzeug mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit zu einer Gefahr, zum Diskomfort oder zu einem undefinierten Zustand, insbesondere wegen den Wechselwirkungen zwischen den Einstellungen führen könnten, und/oder
- – Veränderung einer oder mehrerer Einstellungen die Berechtigung des Anwenders oder die Berechtigung des konkreten Funkschlüssels überschreitet.
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Die zu akzeptierenden und/oder die abzulehnenden vorausbestimmten Kombinationen können z.B. mittels einer Lock-Up-Tabelle, einer Formel oder mittels einer weiteren Datenverknüpfung vordefiniert werden. Diese Abhängigkeiten können im Funkschlüssel hinterlegt sein. Ferner können diese von der im Funkschlüssel hinterlegten oder aktivierten Berechtigung anhängig sein.
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Somit können mehrere Nachteile des Standes der Technik abgelöst werden. Es können Fehlfunktionen aufgrund unpassender Softwarestände des mobilen Anwendergeräts und des Fahrzeugs abgewendet werden. Es können Mutwillige, zufällige oder durch falsche Eingaben oder Daten des Anwenders oder eines Dritten resultierenden Wechselwirkungen des mobilen Anwendergeräts und des Fortbewegungsmittels abgewendet werden. Die Wahrscheinlichkeit hier diskutierter oder weiterer denkbaren negativer Folgen kann auch dadurch gesenkt werden, dass der Funkschlüssel, auch aufgrund seiner relativ einfachen und nach sicherheitsrelevanten Richtlinien entwickelten Elektronik-Umfänge kaum eine Manipulation oder Fehler (z. B. wie bei einem komplexen Betriebssystemen) zulassen kann.
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Ferner kann der Funkschlüssel derart ausgestaltet sein, dass nur Datensätze repräsentierend vorausbestimmte Kombinationen der Anpassungen des Fortbewegungsmittels aktiviert werden können, und/oder Datensätze repräsentierend vorausbestimmte Kombination der Anpassungen des Fortbewegungsmittels zumindest teilweise abgelehnt werden. Bei einer teilweisen Ablehnung des Datensatzes kann eine Rückmeldung an das mobile Anwendergerät gesandt werden, die z.B. die abgelehnten und/oder akzeptierten Umfänge der Konfiguration des Fortbewegungsmittels repräsentiert.
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Die Konfiguration des Fortbewegungsmittels, welche erfindungsgemäß angepasst werden kann, kann einen oder mehrere Einträge aus der folgenden Liste umfassen:
- – Einstellungen, die geometrische Position der zueinander verstellbarer Teile des Innenraums des Fortbewegungsmittels repräsentieren,
- – Sitzeinstellungen, welche geometrische Anordnungen und/oder Sitzklimaeinstellungen und/oder Massagefunktionseinstellungen der oder des Sitzes des Fortbewegungsmittels betreffen.
- – Heiz-/Klimaeinstellungen. Hierbei kann die Luftverteilung, Lufttemperatur und beispielsweise ein Eco-Modus der Klimaanlage vordefiniert werden.
- – Einstellungen des Antriebsstrangs des Fortbewegungsmittels. Hierunter sind insbesondere eine oder mehrere Motorkennlinien und/oder Getriebekennlinien zu verstehen.
- – Fahrwerkseinstellungen des Fortbewegungsmittels. Hierbei kann beispielsweise die Dämpfung, die Federsteifigkeit und/oder die Position (Höhe des Fahrwerks) vordefiniert werden.
- – Einstellungen eines oder mehrerer Fahrerassistenzsysteme des Fortbewegungsmittels, insbesondere eine Aktivierung einzelner Funktionen, die den Fahrer in der Längsführung und/oder Querführung des Fahrzeugs unterstützen, Einstellung der Aktivierungsbedingungen, Eingriffsstärke, Regelungsverhalten, etc,
- – Positions- und Funktionseinstellungen des Innenspiegels und/oder der Außenspiegel. Beispielsweise kann die geometrische Ausrichtung und/oder automatische Abblend-/Abklapp- und/oder andere Verhaltensweisen in Abhängigkeit eingelegter Fahrstufen (z.B. „R“, rückwärts) vordefiniert werden.
- – Einstellungen eines Audiosystems des Fortbewegungsmittels. Hierbei können Raumklangeinstellungen, Equalizing, Favoriten (Wiedergabeliste beziehungsweise Radiosender) und andere Parameter des Audiosystems eingestellt werden. Ferner können auch Einstellungen des Sprachsteuerungssystems des Fortbewegungsmittels adaptiv konfiguriert werden.
- – Lichtsystem des Fortbewegungsmittels. Insbesondere können Vorgaben zur automatischen Verwendung des Abblendlichts, des Standlichts/Parklichts, des Tagfahrlichts und/oder einer Innenraum-/ Ambientebeleuchtung vorgenommen werden.
- – Anzeigeeinstellungen. Hierunter fallen sämtliche optischen Erscheinungs- und Funktionsweisen der Kombiinstrumente und/oder des Headup-Displays und/oder eines zentral im Armaturenbrett des Fortbewegungsmittels angeordneten Displays.
- – Einstellungen der Funktionen passiver und/oder aktiver Sicherheit des Fortbewegungsmittels.
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Dabei können die Einstellungen der passiven Sicherheit bevorzugt Airbageinstellungen oder Gurtstraffereinstellungen sein. Bevorzugt können Airbageinstellungen eine Auslösungsintensität, Auslöseschwellen, Auslösungsfunktion und/oder Aktivierungseinstellungen eines Beifahrerairbags (z. B. aufgrund häufiger Nutzung von Kindersitzen) betreffen. Dabei kann eine in Abhängigkeit des Anwenders, seiner Körpergröße oder physischen Zustands angepasste Konfiguration dieser Funktionen des Fortbewegungsmittels übernommen werden, ohne dass der Anwender diese manuell einstellen muss.
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Bevorzugt kann eine Konfiguration auch wählbare oder frei definierbare Bedingungen umfassen, im Ansprechen auf welche ein Betriebsmodus eines Systems oder einer Funktion des Fortbewegungsmittels verändert werden soll. Beispielsweise kann ein Zeitpunkt für eine automatische Veränderung der Konfiguration vordefiniert werden (Z.B. regelmäßiger Betrieb der Klimaanlage und/oder Standheizung auch falls akut nicht erforderlich zur Sicherstellung der Funktionstüchtigkeit im Bedarfsfalle). Alternativ kann eine frei definierbare Bedingung ein räumlicher Parameter zu einer Veränderung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels sein. Eine solch frei definierbare Bedingung kann z. B. ein bestimmter Aufenthaltsort oder Umkreis eines Aufenthaltsortes, das Verlassen eines vordefinierten Bereiches, das Erreichen eines vordefinierten Bereiches oder andere mittels einer "Geofence-Funktion" definierbare Bedingungen sein.
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Auch andere Umgebungsbedingungen (Wetteränderung, Art der befahrenen Straße (Stadtfahrt, Überlandfahrt, Autobahnfahrt o. ä.) oder eine Sitzbelegungskonfiguration des Fortbewegungsmittels) können zu automatischen Veränderungen der Konfiguration vordefiniert werden.
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Beispielsweise kann der Anwender mittels seines mobilen tragbaren Anwenderendgerätes nicht nur eine Konfiguration seines Fahrzeuges ändern, sondern auch eine oder mehrere Bedingungen zur Veränderung der Konfiguration, insbesondere durch eine der oben diskutierten Eingabemöglichkeiten, bestimmen.
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Besonders bevorzugt kann der Anwender durch seine Eingaben am mobilen Anwendergerät einen Datensatz erzeugen, der eine Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels umfassend mehrere gewünschte, insbesondere kombinierbaren, Konfigurationen mehrerer Funktionen des Fortbewegungsmittels in Abhängigkeit von einer oder mehr frei definierbaren Bedingungen umfasst.
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Ganz besonders bevorzugt können dabei zumindest zwei Konfigurationen von Funktionen des Fortbewegungsmittels zwei unterschiedlichen frei definierbaren Bedingungen zugeordnet werden. Dies kann beispielsweise mit dem Eingabemittel des mobilen Anwendergeräts sehr komfortabel erfolgen.
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Dabei kann der Anwender durch ein Wählen einer Bedingung aus einer vorgegebenen Liste und/oder durch das Eingeben der Bedingung (z. B. ein Parameterwert, insbesondere ein Temperaturwert, ein Straßenname o. ä.) bestimmen, wann eine Funktion des Fortbewegungsmittels, z.B. ein Fahrerassistenzsystem des Fahrzeuges in einen anderen Betriebsmodus wechseln soll oder wann das Fahrwerk des Fahrzeuges in einen (vorausbestimmten) Betriebsmodus bzw. Betrieb mit (vorausbestimmten) Parametern wechseln soll. Sämtlich andere, im Rahmen der vorliegenden Erfindung als mögliche "Konfigurationen" bezeichnete Zustände sind in Abhängigkeit der vorbeschriebenen Parameter automatisch und im Zuge der erfindungsgemäßen Lehre anpassbar.
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Bevorzugt sind Konfigurationsdaten aus mehreren, mittels des mobilen tragbaren Anwenderendgerätes anzeigbaren, Optionen wählbar. Alternativ oder zusätzlich kann ein grafisches Element auf einem Display des mobilen tragbaren Anwenderendgerätes im Wesentlichen stufenlos oder in mehreren Stufen verändert werden, um korrespondierende Steuersignale zur Anpassung der Konfiguration beziehungsweise zum Vornehmen einer erfindungsgemäßen Eingabe am mobilen Anwenderendgerät vorzunehmen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Funkschlüssel vorgeschlagen, welcher eine Empfangseinheit zum Empfang eines Datensatzes von einem mobilen tragbaren Anwenderendgerät und einem beschreibbaren Datenspeicher zum Speichern des Datensatzes aufweist. Überdies ist der Funkschlüssel eingerichtet, den Datensatz repräsentierend eine Eingabe eines Anwenders die eine gewünschte Veränderung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels repräsentiert. Bedingungen zur Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels dem Fortbewegungsmittel zur Verfügung zu stellen.
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Beispielsweise kann der Funkschlüssel eine Sendeempfangseinheit aufweisen, mittels welcher er ein Drahtlossignal repräsentierend den Datensatz an das Fortbewegungsmittel senden kann. Der Versand des Datensatzes kann beispielsweise auch vom Fortbewegungsmittel angestoßen werden, sobald das Bordnetz des Fortbewegungsmittels für den Empfang des Datensatzes bereit ist. Auf diese Weise ist der Funkschlüssel eingerichtet, in einem erfindungsgemäßen Verfahren, wie es oben im Detail beschrieben worden ist, verwendet zu werden.
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Der Funkschlüssel kann weiter eine Kennung umfassen, welche beispielsweise in Form eines maschinenlesbaren Codes, z.B. eines QR-Codes (2D-Code) oder eines Lichtsignalmusters, welche durch einen optischen Sensor eines mobilen tragbaren Anwenderendgerätes erfassbar ist, bereitgestellt wird. Diese Kennung kann das tragbare Anwenderendgerät erfassen, interpretieren und in den Datensatz repräsentierend die Eingabe zur Anpassung der Konfiguration inkludieren. Alternativ kann das Anwenderendgerät die Kennung in vordefiniertem zeitlichem Zusammenhang an den Funkschlüssel senden, um dem Funkschlüssel zu signalisieren, dass die räumliche Nähe zwischen dem Funkschlüssel und dem Anwenderendgerät auf einen autorisierten Anwender schließen lässt.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, welches Instruktionen umfasst, welche, wenn sie auf einem programmierbaren Prozessor eines mobilen tragbaren Anwenderendgerätes ausgeführt werden, das mobile Anwenderendgerät in die Lage versetzen, eine Anwenderschnittstelle zur Anpassung, insbesondere unter Verwendung eines (virtuell dargestellten) Schiebereglers oder eines Drehreglers oder einer Eingabe eines nummerischen Wertes, einer Konfiguration eines Fortbewegungsmittels bereitzustellen. Zusätzlich wird das mobile Anwenderendgerät eingerichtet, einen die Eingabe repräsentierenden Datensatz zu erstellen und an einen Funkschlüssel des Fortbewegungsmittels zu senden. Mit anderen Worten stellt das Computerprogrammprodukt eine Applikation dar, welche das Anwenderendgerät zur Teilnahme in einem oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahren einrichtet. Die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile entsprechen den oben ausgeführten derart ersichtlich, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf diese Ausführungen verwiesen wird.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein mobiles Anwendergerät, insbesondere ein tragbares Anwendergerät im Taschenformat, vorgeschlagen, welches als Mobiltelefon, als Smartphone, als PDA, als Tablet-PC, als Netbook, als Ultrabook oder als Laptop ausgestaltet sein kann. Es umfasst eine Anwenderschnittstelle, eine Verarbeitungseinheit und eine Sendeeinheit. Das Anwenderendgerät ist eingerichtet, eine Anwendereingabe zur Anpassung einer Konfiguration eines Fortbewegungsmittels über die Anwenderschnittstelle entgegen zu nehmen, einen die Eingabe repräsentierenden Datensatz zu erstellen und den Datensatz an einen Funkschlüssel des Fortbewegungsmittels zu senden. Das Senden kann insbesondere automatisch angestoßen werden, z.B. sobald ein Funkschlüssel in der Nähe gefunden wird, und in Verbindung mit vordefinierten Parametern erfolgen.
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Schließlich wird gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches beispielsweise als ein Kraftfahrzeug (PKW, Transporter, LKW), Luft- und/oder Wasserfahrzeug ausgestaltet ist. Eine Empfangseinheit ist zum Empfang eines Datensatzes von einem Funkschlüssel vorgesehen. Eine Verarbeitungseinheit ist eingerichtet, in dem Datensatz gespeicherte Daten repräsentierend eine Konfiguration bzw. Bedingungen zur späteren automatischen Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels auszulesen und im Ansprechen darauf die Konfiguration des Fortbewegungsmittels, insbesondere abhängig von gewählten oder definierten Bedingungen, zu verändern.
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Auf diese Weise ist auch das Fortbewegungsmittel eingerichtet, an einem Verfahren gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt teilzunehmen und die Merkmale, Merkmalskombinationen und Vorteile entsprechend auszuführen.
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Fortbewegungsmittel kann bevorzugt ein Kraftfahrzeug (PKW, Transporter, LKW) oder Motorrad bzw. Pedelec sein. Dabei ergeben sich viele hier diskutierte und weitere für den Fachmann nachvollziehbare Vorteile. Ferner kann Fortbewegungsmittel auch ein Luft- und/oder Wasserfahrzeug und/oder Spezialfahrzeug sein. Beim Fortbewegungsmittel kann es sich um ein Fortbewegungsmittel mit einem Elektro- oder Hybridantrieb handeln welches auch zumindest teilweise automatisiert fahren kann. Ferner kann das Fortbewegungsmittel auch sich selbst bewegendes Spielzeug oder ein mobiler Roboter sein.
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Die Erfindung ist auch sehr vorteilhaft für Anwendungsfälle nutzbar, bei welchen eine Vielzahl von Personen eine Vielzahl von Fortbewegungsmitteln nutzt, insbesondere bei einer Anwendung im Rahmen von Car-Sharing oder von einem Nutzungssystem, bei dem mehreren Nutzern mehrere Fahrzeuge nach vorausbestimmten Regeln zur Verfügung gestellt werden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
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1 eine Übersicht über Komponenten bei der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und
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2 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 10 als Fortbewegungsmittel, welcher über eine Antenne 6 als Sendeempfangseinheit verfügt. Diese ist mit einem elektronischen Steuergerät 9 als Auswerteeinheit informationstechnisch verbunden. Ebenfalls ist eine Fahrzeugzugangsvorrichtung 8 zum Starten des Fahrzeugs und Umschalten verschiedener Energiebordnetzmodi des Fahrzeugs 10 vorgesehen. Die Fahrzeugzugangsvorrichtung 8 ist ferner dazu vorgesehen ist, einen Informationstechnisch mit einem Funkschlüssel 20 unmittelbar oder mittelbar auszuführen und mit einem Steuergerät 9 des Fahrzeugs 10 zu kommunizieren. Das elektronische Steuergerät 9 ist eingerichtet, über die Fahrzeugzugangsvorrichtung 8 empfangene Datensätze repräsentierend Eingaben eines Anwenders zur Anpassung einer Konfiguration bzw. Bedingungen zur späteren automatischen Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels in Steuersignale für Einstellungen des Kraftfahrzeugs(z.B. elektrische Stellmotoren der Sitze des Kraftfahrzeugs) 10 umzusetzen. Der Funkschlüssel 20 umfasst ebenfalls eine Antenne 6 als Sendeempfangseinheit, welche informationstechnisch mit einem programmierbaren Prozessor 2 verbunden ist. Ebenfalls mit dem programmierbaren Prozessor 2 informationstechnisch verbunden sind ein nicht-flüchtiger Datenspeicher 3 und eine Sendeempfangsvorrichtung 7, mittels welcher der Funkschlüssel 20 mit dem Zündschloss 8 des Kraftfahrzeugs 10 kommunizieren kann. Die Antenne 6 ist eingerichtet, mit einer Antenne 6 eines Smartphones 30 als mobiles tragbares Anwenderendgerät Informationen auszutauschen. Das Smartphone 30 stellt ein Beispiel für das mobile tragbare Anwendergerät mit einer Drahtloskommunikationseinrichtung des Anwenders dar. Es umfasst einen Touchscreen 1 als Anwenderschnittstelle, welches informationstechnisch mit einem programmierbaren Prozessor 2 als Verarbeitungseinheit verbunden ist. Ebenfalls mit dem programmierbaren Prozessor 2 informationstechnisch verbunden sind ein Subscriber Identity Modul(SIM)-Leser, eine optische Kamera 5 als weiteres Beispiel für eine Anwenderschnittstelle und ein nicht flüchtiger Datenspeicher 3, in welchem Instruktionen eines Computerprogrammproduktes gemäß der vorliegenden Erfindung gespeichert sein können. Über das dargestellte Smartphone 30 kann der Anwender Eingaben zur Anpassung einer Konfiguration des Kraftfahrzeugs 10 vornehmen. Über die Antennen 6 können korrespondierende Datensätze an den Funkschlüssel 20 gesendet und von diesem über die Sendeempfangsvorrichtung 7 dem Fahrzeugzugangsvorrichtung 8 des Kraftfahrzeugs 10 mitgeteilt werden. Auf diese Weise kann der Anwender im zeitlichen Vorlauf der Verwendung des Kraftfahrzeugs 10 Entscheidungen treffen und Befehle erteilen, welche zu gegebenen Zeitpunkt bzw. unter den definierten Bedingungen zur einer späteren automatischen Anpassung der Konfiguration durch den Kraftfahrzeugs 10 interpretiert und umgesetzt werden. Es erfolgt eine automatische Konfiguration mehrerer Funktionen des Kraftfahrzeugs zu verschiedenen Zeitpunkten, wenn die jeweiligen vom Anwender festgelegten Bedingungen erfüllt sind.
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2 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer Konfiguration eines Fortbewegungsmittels. In Schritt 100 wird eine Eingabe an einem mobilen tragbaren Anwenderendgerät empfangen. Beispielsweise kann dies eine Geste des Anwenders auf einer berührungsempfindlichen Oberfläche eines Touchscreens und/oder eine mittels einer optischen Kamera erfasste und interpretierte Geste umfassen. In Schritt 200 wird ein Datensatz durch eine Applikation des mobilen tragbaren Anwenderendgerätes erzeugt und in Schritt 300 in einem dem Fortbewegungsmittel zugeordneten Funkschlüssel empfangen. Dies kann die Übertragung des Datensatzes über eine Drahtloskommunikationsverbindung umfassen. In Schritt 400 wird der Datensatz in einem nicht-flüchtigen Speicher des Funkschlüssels gespeichert und an das Fortbewegungsmittel gesendet. In Schritt 500 wird der Datensatz aus dem Funkschlüssel durch das Fortbewegungsmittel empfangen und in Schritt 600 schließlich zur Anpassung der Konfiguration des Fortbewegungsmittels verwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Touchscreen
- 2
- programmierbarer Prozessor
- 3
- Datenspeicher
- 4
- Subscriber Identity Modul (SIM-Karte)
- 5
- optische Kamera
- 6
- Antenne
- 7
- Infrarot-LED
- 8
- Fahrzeugzugangsvorrichtung
- 9
- elektronisches Steuergerät
- 10
- Kraftfahrzeug
- 20
- Funkschlüssel
- 30
- Smartphone
- 100 bis 600
- Verfahrensschritte