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Die Erfindung betrifft ein Getriebe umfassend ein Gehäuse mit wenigstens einer Lüftungsöffnung in Form einer Durchbrechung. Derartige Getriebe gehen aus
DE 21 24 434 A und aus
DE 29 43 747 C2 hervor.
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Um ein Getriebe, sei es ein manuelles oder ein teilautomatisiertes Schaltgetriebe zu be- oder entlüften ist es bekannt, gehäuseseitig eine Durchbrechung vorzusehen respektive einzubringen, durch die die Be- oder Entlüftung erfolgt. In diese Durchbrechung, die horizontal ausgerichtet sein kann, wird ein kurzes, üblicherweise gewinkeltes Rohrstück eingesetzt, an das ein Schlauch angesteckt wird, an dessen Ende wiederum ein Abschlussstück, das den Schlauch gegen Eindringen von Spritzwasser und Ähnlichem verschließt, jedoch eine Be- und Entlüftung zulässt, angesetzt wird. Ferner ist es bekannt, am Gehäuse einen kurzen Rohrstutzen anzuformen, über den die Lüftung erfolgt, und über den eine Kappe als Abschlussstück gestülpt wird. Nachteilig bei diesen Ausgestaltungen ist einerseits der aufwändige Aufbau im Falle der Rohr-Schlauch-Abschlussstück-Ausgestaltung, respektive das zusätzliche Anformen des Lüftungsstutzens, sowie der Umstand, dass die entsprechenden Ausgestaltungen auch stets eine erhabene Geometrie am Getriebe selbst bilden, mithin also zur Seite oder nach oben aufbauen.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein demgegenüber verbessertes Getriebe anzugeben.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Getriebe der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass in die Durchbrechung eine Verschlusskappe mit einem Lüftungslabyrinth eingesetzt ist.
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Erfindungsgemäß wird die Lüftungsöffnung, also die Durchbrechung, mittels einer Verschlusskappe geschlossen, die in die Durchbrechung direkt eingesetzt ist. Zur Be- und Entlüftung weist die Verschlusskappe ein entsprechendes Lüftungslabyrinth auf. Das heißt, dass die Verschlusskappe einerseits die Durchbrechung verschließt, so dass ein Eindringen von Schmutz und Spritzwasser verhindert wird, andererseits ist ein Luftaustausch möglich. Dies ermöglicht es, die Durchbrechung auch ohne weiteres horizontal verlaufend vorzusehen. Darüber hinaus ist, da die Verschlusskappe in die Durchbrechung eingesetzt wird, eine erhabene Geometrie respektive ein seitlicher oder nach oben gerichteter Aufbau nicht gegeben. Denn die Verschlusskappe kann ohne weiteres so dimensioniert werden, dass sie einerseits fest in der Durchbrechung aufgenommen ist, andererseits aber aus der Gehäuseaußenfläche wenn überhaupt nur minimal hervorsteht.
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Die Verschlusskappe sitzt jedoch in der Durchbrechung bevorzugt oberflächenbündig oder sogar etwas in die Oberfläche des Getriebes versenkt, so dass ausgeschlossen ist, dass sie aus der Gehäusefläche hervorsteht. Das heißt, dass zur Integration der Verschlusskappe keinerlei gesonderter Getriebebauraum benötigt wird, gleichwohl aber ein ausreichender Schutz gegen Eindringen von externer Flüssigkeit, selbst bei horizontaler Einbaulage, gegeben ist.
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An der Verschlusskappe sind mehrere Rastabschnitte vorgesehen, die in der Montagestellung an einem an die Durchbrechung innenseitig anschließenden Wandabschnitt verrasten. Demgemäß wird die Verschlusskappe durch eine einfache Rast- oder Schnapphalterung in der Durchbrechung fixiert. Sie ist im Rahmen der Montage lediglich in die Durchbrechung einzudrücken, in der Montageendstellung hintergreift der oder hintergreifen die Rastabschnitte die die Durchbrechung begrenzende Wandkante, worüber die Kappe verliersicher fixiert ist.
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Es ist hierzu ein zentrischer Rastzapfen vorgesehen, an dem umlaufend verteilt mehrere Rastabschnitte ausgebildet sind. Dieser Rastzapfen wird vorlaufend in die Durchbrechung eingeführt. An ihm sind beispielsweise vier flexible Rastabschnitte vorgesehen, die mit Erreichen der Endstellung verrasten.
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An den Rastzapfen schließt sich ein Ringflansch an, an dem wenigstens eine Ringstufe ausgebildet ist, die in eine entsprechende Ausnehmung am Gehäuse eingreift. Dieser radial nach außen gezogene Ringflansch übergreift das Getriebegehäuse radial im Bereich der Durchbrechung, so dass er dem Spritzschutz dienlich ist. Bevorzugt weist der Ringflansch mehrere Ringstufen auf, die in die entsprechend geformte, mehrstufige Gehäuseausnehmung eingreifen, so dass sich hieraus eine Art Stufenlabyrinth ergibt.
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Das Lüftungslabyrinth selbst kann ferner mittels nutartiger Eintiefungen und/oder Schrägflächen realisiert sein. Das heißt, dass durch eine entsprechende Geometriegebung der Luftstrom durch die Verschlusskappe definiert und mehrfach umgelenkt wird, so dass auch durch die Labyrinthlüftung keinerlei Feuchtigkeit etc. eindringen kann.
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Am Gehäuse ist des Weiteren zweckmäßigerweise eine Ausnehmung, in die ein Verdrehsicherungsvorsprung eingreift, vorgesehen. Es handelt sich um eine Art Montagekodierung, das heißt, dass die Verschlusskappe nur in einer definierten Ausrichtung eingesetzt werden kann.
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Die Verschlusskappe ist bevorzugt aus Kunststoff gefertigt, so dass sie in einem einfachen Spritzverfahren hergestellt werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Getriebes mit Darstellung eines Getriebedeckels,
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2 eine Explosionsansicht des in 1 gezeigten Getriebedeckels sowie der Verschlusskappe,
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3 eine Perspektivansicht der Verschlusskappe mit Blick auf den Rastzapfen,
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4 eine Ansicht der Verschlusskappe aus 3 von der anderen Seite,
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5 eine Längsschnittansicht durch den Getriebedeckel aus 1,
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6 eine vergrößerte Detailansicht aus 5 und eingesetzter Verschlusskappe,
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7 eine Querschnittansicht durch den Getriebedeckel aus 1,
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8 eine vergrößerte Teilansicht aus 7 der Verschlusskappe, und
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9 eine Ansicht der Verschlusskappe entsprechend 3 mit eingezeichneten Strömungskanälen.
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1 zeigt in einer Perspektivansicht ein erfindungsgemäßes Getriebe 1 in einer Teilansicht, hier den einen Teil des Getriebegehäuses 2 bildenden Getriebedeckel 3. Am Getriebedeckel 3 ist, siehe 2, eine Lüftungsöffnung 4 in Form einer Durchbrechung 5, hier ausgeführt als Bohrung vorgesehen, die in der Montagestellung mittels einer Verschlusskappe 6 verschlossen werden kann. In 1 ist die Verschlusskappe 6 in die Durchbrechung 5 eingesetzt, in 4 ist sie entfernt davon gezeigt. Die Durchbrechung 5 verläuft horizontal, siehe hierzu beispielsweise 5. Anstelle einer Bohrung mit rundem Querschnitt kann auch eine Durchbrechung mit anderer Querschnittsgeometrie, z. B. oval oder viereckig vorgesehen sein.
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Die Verschlusskappe 6 weist ein Lüftungslabyrinth auf, über das die Be- und Entlüftung des Getriebes erfolgt. In den 3 und 4 ist die Verschlusskappe 6 im Detail dargestellt. Sie weist einen Rastzapfen 7 auf, an dem mehrere Rastabschnitte 8 vorgesehen sind, die in der Montagestellung – siehe 5 und 6 – die Randkante 9 der Innenwand 10 des Getriebedeckels 3 hintergreifen. Der Rastzapfen 7 respektive die federnden Rastabschnitte 8 schnüren sich sodann wieder etwas ein und gehen über einen Ringbund 11 in einen zylindrischen Abschnitt 12 über, an dem oberseitig, also zum Rastzapfen weisend, eine Eintiefung 13 vorgesehen ist. Diese Eintiefung 13 kommuniziert mit einem im Bereich des Rastzapfens 7 vorgesehenen Einstich 14, der zum Getriebeinneren offen ist, so dass Luft über den Einstich 14 in die Eintiefung 13 strömen kann.
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Weiterhin vorgesehen ist eine quasi ringförmige Schrägfläche 15, die zwei gerade Abschnitte 16 aufweist, die in zwei gerade Wandabschnitte 17 am zylindrischen Abschnitt 12 übergehen.
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An den zylindrischen Abschnitt 12 schließt sich ein Ringflansch 18 an, der eine erste Ringstufe 19 und eine zweite Ringstufe 20 aufweist. Die erste Ringstufe 19 ist wiederum kantenseitig mit einer schrägen Ringfläche 21 versehen.
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An der Ringfläche 22 der äußeren Ringstufe 20 ist ferner ein Verdrehsicherungsvorsprung 23 vorgesehen, an der gegenüberliegenden Seite ist eine entsprechende Ausformung 24 vorgesehen. Beim Einsetzen greift der Verdrehsicherungsvorsprung 23 in eine entsprechende Vertiefung 25, die getriebedeckelseitig (siehe 2) vorgesehen ist. Die richtige Eintrittsposition kann ohne weiteres an der Lage der Ausformung 24 erkannt werden.
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Die 5–8 zeigen verschiedene Schnittansichten durch den Getriebedeckel 3, nämlich einmal einen Vertikalschnitt (5 und 6) sowie einen Horizontalschnitt (7 und 8). Wenngleich in den Schnittansichten jeweils geschlossene Anlageflächen gegeben sind, insbesondere im Bereich des Ringbundes 11 sowie des zylindrischen Abschnitts 12, so ist dennoch stets ein Strömungskanal gegeben, so dass Luft vom Getriebeinneren über den Einstich 14, die Eintiefung 13, die Schrägflächen 15 und 16, die Wandflächen 17 sowie die Schrägfläche 21 nach außen treten kann. Um die Durchbrechung 5 umlaufend ist eine Ausnehmung 27 vorgesehen, in die der Ringflansch 18 mit seinem Ringstufen eingreift. Die Stufung der Ausnehmung 27 entspricht letztlich der Ringstufenform der Verschlusskappe 6. Über den aufliegenden zylindrischen Abschnitt 12 auf der inneren Schulter der Ausnehmung 27 wird im Bereich des Ringflansches 18 und den einzelnen Ringstufen ein entsprechender Abstand sichergestellt, so dass Luft über das Lüftungslabyrinth strömen kann.
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In 9 ist exemplarisch der Strömungsweg anhand der Strömungspfeile dargestellt. Es ist ersichtlich, dass Luft aus dem Inneren des Getriebes ohne weiteres durch die über die Einstiche, Eintiefungen und Schrägflächen etc. definierte Labyrinthlüftung respektive Strömungskanäle nach außen treten kann, wie zum Belüften Luft von außen auch in das Getriebe treten kann.
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In der Montagestellung, siehe die 1, 5 und 6, liegt die Verschlusskappe 6 eingetieft in der Ausnehmung 27, das heißt sie ist in die Oberfläche versenkt am Getriebedeckel 3 aufgenommen. Die Ausnehmung 27 ist lediglich von einem niedrigen Ringbund 28 begrenzt, wobei ein solcher auch nicht vorgesehen werden muss.
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Zur Montage ist die Verschlusskappe 6 lediglich positionsgenau auszurichten, so dass der Verdrehsicherungsvorsprung 23 der Vertiefung 25 gegenüberliegend positioniert ist. Sodann ist die Verschlusskappe 6 lediglich fest in die Durchbrechung 5 einzudrücken, bis die Rastabschnitte 8 hinter der Randkante 9 verrasten. Die Verschlusskappe 6 ist sodann verliersicher am Getriebedeckel 3 verbaut, gleichwohl ist eine Be- und Entlüftung möglich. Ein sicherer Spritzwasserschutz ist, selbst bei horizontaler Einbaulage gegeben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getriebe
- 2
- Getriebegehäuse
- 3
- Getriebedeckel
- 4
- Lüftungsöffnung
- 5
- Durchbrechung
- 6
- Verschlusskappe
- 7
- Rastzapfen
- 8
- Rastabschnitt
- 9
- Randkante
- 10
- Innenwand
- 11
- Ringbund
- 12
- Abschnitt
- 13
- Eintiefung
- 14
- Einstich
- 15
- Schrägfläche
- 16
- Abschnitt
- 17
- Wandabschnitt
- 18
- Ringflansch
- 19
- Ringstufe
- 20
- Ringstufe
- 21
- Ringfläche
- 22
- Ringfläche
- 23
- Verdrehsicherungsvorsprung
- 24
- Ausformung
- 25
- Vertiefung
- 26
- Auflagefläche
- 27
- Ausnehmung
- 28
- Ringbund