-
Die Erfindung betrifft eine Abdeckvorrichtung zur Abdeckung einer Lüftungsöffnung in einem Getriebegehäuse zur Aufnahme eines Getriebes. Die Abdeckvorrichtung ist an der Lüftungsöffnung anordbar. Sie ist dazu ausgebildet, ein Ausströmen von Gas aus dem Getriebegehäuse durch die Lüftungsöffnung zu gewährleisten und das Getriebe vor durch die Lüftungsöffnung eindringender Feuchtigkeit und Fremdpartikeln zu schützen. Die Erfindung betrifft auch eine Anordnung aus einem Getriebegehäuse und der Abdeckvorrichtung und ein Getriebe mit der Anordnung.
-
Ein Verschluss, welcher in eine Entlüftungsbohrung in einem Getriebegehäuse zum Schutz und zur Entlüftung des Getriebes einsetzbar ist, ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 10 2014 215 127 B3 ein Getriebe mit einem Gehäuse, welches wenigstens eine Lüftungsöffnung in Form einer Durchbrechung aufweist. In die Lüftungsöffnung ist eine einteilige Verschlusskappe mit einem Lüftungslabyrinth eingesetzt.
-
In der Druckschrift
US 2006/225388 A1 ist ein Entlüftungssystem und ein Verfahren zur Verwendung des Systems insbesondere für Achs- oder Getriebegehäuse beschrieben. Das Entlüftungssystem umfasst ein Entlüftungsrohr, ein Leitblechsystem, und ein Abflussrückrohr, wobei sich das Leitblechsystem zumindest teilweise innerhalb des Entlüftungsrohrs befindet. Das Abflussrückrohr ist mit dem Entlüftungsrohr verbunden. Das Leitblechsystem weist mehrere Leitbleche auf, welche ein Austreten von Schmiermittel aus einem Gehäuse verhindern und ein Einströmen von Luft in das Gehäuse und aus diesem heraus ermöglichen.
-
Die Druckschrift
DE 10 2015 002 320 A1 beschreibt eine Entlüftungsvorrichtung für ein Getriebegehäuse, ein Getriebegehäuse und ein Verfahren zum Abscheiden von Öl aus einem Aerosol einer Abluft eines Getriebegehäuses. Die Entlüftungsvorrichtung umfasst eine Ventilvorrichtung und einen Lüftungskamin, wobei die Ventilvorrichtung außerhalb des Getriebegehäuses anordbar ist und sich der Lüftungskamin innerhalb des Getriebegehäuses erstrecken kann.
-
In der Druckschrift
JP 2016 197 983 A2 ist ein Kraftübertragungsgerät mit einem Gehäuse offenbart. Das Gehäuse weist ein Entlüftungsloch auf, in das ein Entlüftungsstopfen eingeführt ist. In dem Entlüftungsstopfen ist ein kugelförmiger Ventilkörper beweglich angeordnet. Durch das Entlüftungsloch kann Schmieröl aus dem Gehäuse herausgeblasen werden. Der kugelförmige Ventilkörper schwimmt hierbei auf der Öloberfläche, wenn das Schmieröl in das Entlüftungsloch eintritt. Der Ventilkörper verhindert auch das Eindringen von Fremdkörpern in das Gehäuse.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine funktional erweiterte Lösung zum Bedecken einer Lüftungsöffnung in einem Getriebegehäuse bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Abdeckvorrichtung zur Abdeckung einer Lüftungsöffnung in einem Getriebegehäuse für ein Getriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Anordnung aus einem Getriebegehäuse und der Abdeckvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 und durch ein Getriebe mit der Anordnung gemäß dem Anspruch 9 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Abdeckvorrichtung, welche zur Abdeckung einer Lüftungsöffnung in einem Getriebegehäuse zur Aufnahme eines Getriebes ausgebildet ist. Bei dem Getriebe kann es sich um ein manuelles, teilautomatisiertes oder automatisiertes Getriebe eines Fahrzeugs oder einer Maschine handeln. Insbesondere ist das Getriebe dem Getriebegehäuse, im Speziellen in einem Innenraum des Getriebegehäuses, aufgenommen.
-
Die Abdeckvorrichtung ist an der Lüftungsöffnung anordbar. Vorzugsweise ist die Abdeckvorrichtung auf die Lüftungsöffnung aufsetzbar und/oder abschnittsweise in die Lüftungsöffnung einsetzbar. Beispielsweise ist die Abdeckvorrichtung aus Kunststoff gebildet und/oder es weist Bestandteile aus Kunststoff auf. Das Getriebegehäuse ist bevorzugt als Aluminium hergestellt.
-
Die Abdeckvorrichtung ist dazu ausgebildet, ein Ausströmen von Gas, insbesondere von Luft und/oder einem Luftgemisch, aus dem Getriebegehäuse durch die Lüftungsöffnung zu gewährleisten. Vorzugsweise ist die Abdeckvorrichtung dazu ausgebildet, ein Einströmen von Gas, z.B. einer Außenluft von einer Umgebung des Gehäuses, durch die Lüftungsöffnung in das Getriebegehäuse zu gewährleisten. Insbesondere kann ein Gasaustausch, z.B. Luftaustausch, zwischen dem Innenraum des Getriebegehäuses und der Umgebung erfolgen.
-
Die Abdeckvorrichtung ist dazu ausgebildet, das Getriebe vor durch die Lüftungsöffnung eindringender Feuchtigkeit, zum Beispiel Spritzwasser, zu schützen. Die Abdeckvorrichtung ist weiterhin dazu ausgebildet, das Getriebe vor durch die Lüftungsöffnung eindringenden Fremdpartikeln, zum Beispiel Schmutz und/oder Staub, zu schützen.
-
Es ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass die Verschlussvorrichtung mehrteilig ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Verschlussvorrichtung dreiteilig ausgebildet. Möglich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass die Verschlussvorrichtung mehr als drei Teile, zum Beispiel fünf oder sechs Teile, umfasst.
-
Die mehrteilige Ausbildung hat den Vorteil, dass die Verschlussvorrichtung neben der Lüftungsfunktion und der Schutzfunktion des Getriebes vor eindringender Feuchtigkeit und Fremdpartikeln Zusatzfunktionen aufweisen kann. Optional kann durch die mehrteilige Verschlussvorrichtung ein gewisser Überdruck in dem Getriebegehäuse erzeugt werden. Weiterhin kann durch die mehrteilige Verschlussvorrichtung ein Austreten von Getriebeöl aus dem Getriebegehäuse durch die Lüftungsöffnung verringert oder sogar vermieden werden. Dies hat den Vorteil, dass Maßnahmen zur speziellen Gestaltung des Getriebes, durch welche kein oder wenig Ölabfluss an die Lüftungsöffnung umgesetzt werden sollen, nicht mehr notwendig sind. Somit kann die Ausgestaltung des Getriebes flexibler und gegebenenfalls auch kostengünstiger erfolgen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Abdeckvorrichtung ein Aufnahmegehäuse insbesondere zur Aufnahme eines Einsatzes der Entlüftungsvorrichtung. Das Aufnahmegehäuse kann zum Beispiel zylinderförmig oder topfförmig ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Aufnahmegehäuse in einer Montagerichtung auf das Getriebegehäuse aufsetzbar, sodass das Aufnahmegehäuse die Lüftungsöffnung umgibt. Alternativ ist das Aufnahmegehäuse in der Montagerichtung abschnittsweise in die Lüftungsöffnung einsteckbar. Bevorzugt weist das Aufnahmegehäuse in diesem Fall einen Einsteckabschnitt auf, welcher in Montagerichtung in die Lüftungsöffnung eingesteckt ist und/oder von dem Getriebegehäuse umgeben ist. Insbesondere ist ein Gasaustausch von dem Getriebegehäuse, insbesondere von dessen Innenraum, in das Aufnahmegehäuse und/oder umgekehrt über die Lüftungsöffnung möglich.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Abdeckvorrichtung einen Einsatz, welcher zum Einsetzen in das Aufnahmegehäuse ausgebildet ist. Insbesondere ist der Einsatz in der Montagerichtung in das Aufnahmegehäuse einsetzbar. Der Einsatz kann z.B. eine zylinderförmige, pyramidenförmige oder topfförmige Außenkontur aufweisen. Bevorzugt weist der Einsatz an seiner Gestalt, Kontur und/oder Form mindestens einen Abschnitt auf, welcher passgenau für das Aufnahmegehäuse ausgebildet ist.
-
In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung sind in den Einsatz Entlüftungsbohrungen zur Bildung einer Strömungsverbindung für das aus dem Getriebegehäuse ausströmende Gas eingebracht. Vorzugsweise verläuft jede Entlüftungsbohrung quer und/oder winklig, zum Beispiel in einem spitzen oder stumpfen Winkel oder rechtwinklig, zu der Montagerichtung. Möglich ist es alternativ oder optional ergänzend, dass die Entlüftungsbohrungen gemeinsam entlang einer gedachten Zickzack- oder Stufenlinie oder entlang einer gedachten Spirale verlaufen. Auch Kombinationen aus den vorgenannten Linien und Verläufen sind möglich. Insbesondere verlaufen die Entlüftungsbohrungen labyrinthartig in dem Einsatz.
-
Bevorzugt ist es im Rahmen der Erfindung, dass jede Entlüftungsbohrung an mindestens einer Außenseite des Einsatzes mit mindestens einer anderen Entlüftungsbohrung strömungstechnisch verbunden ist. Beispielsweise mündet eine Entlüftungsbohrung in einer Mündung auf mindestens einer der Außenseiten des Einsatzes. Möglich ist, dass eine andere Entlüftungsbohrung in zumindest derselben Mündung mündet. Alternativ können die Mündungen der einzelnen Entlüftungsbohrungen auch versetzt zueinander in der jeweiligen Außenseite angeordnet sein, wobei die strömungstechnische Verbindung zwischen den einzelnen Entlüftungsbohrungen entlang der jeweiligen Außenseite erfolgt. Hierfür ist beispielsweise ein segmentierter Spalt zwischen der mindestens einen Außenseite des Einsatzes und mindestens einer Innenseite des Aufnahmegehäuses vorgesehen.
-
Es ist weiterhin bevorzugt, dass zumindest eine der Entlüftungsbohrungen eine Gasaustrittsmündung in dem Einsatz bildet. Zum Beispiel ist die Gasaustrittsmündung in einer Oberseite des Einsatzes angeordnet, welche in eine Gegenrichtung zu der Montagerichtung gerichtet ist und/oder abgewandt von der Lüftungsöffnung ist. Insbesondere wenn der Einsatz pyamidenförmig ausgebildet ist, ist die Gasaustrittsmündung an einer Spitze des Einsatzes als Pyramide angeordnet.
-
Optional bildet zumindest eine der Entlüftungsbohrungen eine Gaseintrittsmündung in dem Einsatz. Vorzugsweise ist die Gaseintrittsmündung in einer Unterseite des Einsatzes angeordnet, welche in die Montagerichtung gerichtet ist und/oder zu der Lüftungsöffnung zeigt.
-
In einer möglichen konstruktiven Realisierung der Erfindung umfasst die Abdeckvorrichtung einen Deckel zur Abdeckung des Aufnahmegehäuses und zur Lagesicherung des Einsatzes in dem Aufnahmegehäuse. Insbesondere ist der Einsatz gegen ein Herausfallen aus dem Aufnahmegehäuse gesichert, wenn der Deckel das Aufnahmegehäuse bedeckt. Bevorzugt ist es, dass der Deckel eine Befestigungsschnittstelle zur Befestigung an dem Aufnahmegehäuse aufweist.
-
Vorzugsweise umfasst das Aufnahmegehäuse eine korrespondierende und/oder passende Gegenschnittstelle für die Befestigungsschnittstelle. Beispielsweise ist die Befestigungsschnittstelle und/oder die Gegenschnittstelle zur Bildung einer Schnapp-, Clips- und/oder Rastverbindung zwischen dem Deckel und dem Aufnahmegehäuse ausgebildet. Insbesondere ist die Schnapp-, Clips- und/oder Rastverbindung gasdurchlässig ausgebildet, sodass das Gas in einem montierten Zustand der Abdeckvorrichtung auf dem Getriebegehäuse aus diesem über die Strömungsverbindung und zwischen dem Deckel und dem Aufnahmegehäuse in die Umgebung und/oder umgekehrt strömen kann.
-
Eine weitere mögliche konstruktive Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Abdeckvorrichtung eine Aufsetzeinrichtung und eine elastische Einrichtung umfasst. Beispielsweise ist die Aufsetzeinrichtung als eine Kugel, als Pyramide oder als ein Kegel ausgebildet. Wenn die Aufsetzeinrichtung und die elastische Einrichtung vorgesehen sind, ist es bevorzugt, dass der Einsatz pyramidenförmig ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Aufsetzeinrichtung auf oder abschnittsweise in der Gasaustrittsmündung anordbar. Optional ergänzend umfasst die Abdeckvorrichtung eine Führungseinrichtung, in welcher die Aufsetzeinrichtung geführt und/oder gehalten werden kann. Die elastische Einrichtung ist vorzugsweise dazu ausgebildet, die Aufsetzeinrichtung mit einer Rückstellkraft zu beaufschlagen. Insbesondere ist die elastische Einrichtung dazu ausgebildet, die Aufsetzeinrichtung elastisch gegen die Gasaustrittsmündung auf der Oberseite des Einsatzes zu drücken oder diese abschnittsweise in die Gasaustrittsmündung hineinzudrücken. Beispielsweise ist die elastische Einrichtung als eine Druckfeder ausgebildet. Bevorzugt ist die elastische Einrichtung zwischen dem Deckel und dem Einsatz anordbar. Die elastische Einrichtung kann an dem Deckel angeordnet, insbesondere mit diesem verbunden sein, sodass sie gemeinsam mit dem Deckel auf das Aufnahmegehäuse aufsetzbar ist.
-
Optional ergänzend kann die Abdeckvorrichtung eine zweite Aufsetzeinrichtung und eine zweite elastische Einrichtung umfassen. Die zweite Aufsetzeinrichtung ist insbesondere auf oder abschnittsweise in der Gaseintrittsöffnung und/oder der Lüftungsöffnung anordbar, wobei die zweite elastische Einrichtung die zweite Aufsetzeinrichtung elastisch mit Druck beaufschlagt. Vorzugsweise ist die elastische Einrichtung an einer hierfür geeigneten Position an dem Einsatz oder an dem Getriebegehäuse angeordnet.
-
Eine Anordnung aus einem Getriebegehäuse und der Abdeckvorrichtung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 5 bildet einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Das Getriebegehäuse weist eine Lüftungsöffnung auf. Es ist vorgesehen, dass die Lüftungsöffnung mittels der Abdeckvorrichtung abgedeckt ist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Aufnahmegehäuse in der Montagerichtung auf das Getriebegehäuse aufgesetzt, sodass es die Lüftungsöffnung umgibt. Alternativ ist das Aufnahmegehäuse abschnittsweise, insbesondere mit dem Einsteckabschnitt, in die Lüftungsöffnung eingesteckt. Vorzugsweise ist der Einsatz so in der Montagerichtung in das Aufnahmegehäuse eingesetzt, dass die Gasaustrittsmündung in der Oberseite des Einsatzes angeordnet ist, insbesondere in die Gegenrichtung gerichtet ist. Insbesondere ist die Gaseintrittsmündung in der Unterseite des Einsatzes angeordnet und ist somit in die Montagerichtung gerichtet. Bevorzugt ist der Deckel auf dem Aufnahmegehäuse angeordnet. Insbesondere bedeckt der Deckel das Aufnahmegehäuse. Somit ist der Einsatz in dem Aufnahmegehäuse gegen ein Herausfallen gesichert. Weiterhin kann der Deckel Schmutz abhalten und die Gaseintrittsmündung somit vor Verschmutzung und/oder Verstopfung schützen. Vorzugsweise ist der Deckel mit Spiel, insbesondere mittels der Schnapp-, Clips- und/oder Rastverbindung, an dem Aufnahmegehäuse befestigt.
-
In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist es durch die zuvor beschriebene Anordnung der Abdeckvorrichtung auf dem Getriebegehäuse gewährleistet, dass das Gas durch die Lüftungsöffnung aus dem Innenraum des Getriebegehäuses in das Aufnahmegehäuse und von dort in die Gaseintrittsmündung einströmen kann. Weiterhin kann das Gas durch die Entlüftungsbohrungen zu der Gasaustrittsmündung strömen und insbesondere durch die Befestigung des Deckels mit Spiel auf dem Aufnahmegehäuse zwischen beiden hindurch in eine Umgebung des Getriebegehäuses ausströmen. Optional ist ein Strömen des Gases in die umgekehrte Richtung, insbesondere von der Umgebung in den Innenraum des Getriebegehäuses, möglich.
-
Die zuvor beschriebene Anordnung der Abdeckvorrichtung auf dem Getriebegehäuse bietet auch den Vorteil, dass Getriebeöl des in dem Innenraum des Getriebegehäuses aufgenommenen Getriebes an einem Auslaufen durch die Lüftungsöffnung aus dem Getriebegehäuse gehindert werden kann. Die Hinderung an dem Auslaufen kann insbesondere dadurch erzielt werden, dass die Entlüftungsbohrungen in dem Einsatz quer und/oder winklig zu der Entlüftungsbohrung in dem Getriebegehäuse verlaufen, insbesondere labyrinthartig, z.B. durch Beschreiben einer Zickzacklinie, Stufenlinie oder Spirale oder Kombinationen daraus, angeordnet sind. Dieser Verlauf der Entlüftungsbohrungen in dem Einsatz erschwert es dem Getriebeöl, aus dem Getriebegehäuse auszulaufen.
-
Weiterhin ist es im Rahmen der Erfindung von Vorteil, dass die so verlaufenden Entlüftungsbohrungen in dem Einsatz die Bildung eines gewissen Überdrucks in dem Innenraum des Getriebegehäuses, insbesondere in dem Getriebe, begünstigen können.
-
In einer bevorzugten konstruktiven Realisierung der Erfindung ist die Aufsetzeinrichtung mittels der elastischen Einrichtung gegen die Gasaustrittsmündung gedrückt. Alternativ ist die Aufsetzeinrichtung mittels der elastischen Einrichtung abschnittsweise in die Gaseintrittsmündung hineingedrückt. Optional ist die Aufsetzeinrichtung in der Führungseinrichtung geführt und/oder gehalten. Hierzu ist die Führungseinrichtung zum Beispiel oberhalb des Einsatzes in dem Aufnahmegehäuse angeordnet und/oder durch dieses gebildet.
-
Vorteilhaft ist, dass die Aufsetzeinrichtung die Gasaustrittsmündung, insbesondere nach dem Wirkprinzip einer Arretierung, abdichtet. Dadurch kann in dem Innenraum des Getriebegehäuses, insbesondere in dem Getriebe, ein Überdruck aufgebaut werden. Vorzugsweise kann der Überdruck durch eine entsprechende Anpassung des elastischen Elements eingestellt werden.
-
Vorteilhaft ist weiterhin, dass das Getriebeöl durch den Verschluss der Gasaustrittsmündung noch besser an einem Auslaufen aus dem Innenraum des Getriebegehäuses gehindert werden. Dagegen kann das Gas durch die auf die Aufsetzeinrichtung wirkende Rückstellkraft des elastischen Elements weiterhin aus dem Innenraum des Getriebegehäuses ausströmen, in dem die Aufsetzeinrichtung durch einen Druck des ausströmenden Gases gegen die Rückstellkraft kurzzeitig von der Gasaustrittsmündung abgehoben wird.
-
Ein Getriebe bildet einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Es ist vorgesehen, dass das Getriebe die Anordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 6-8 umfasst. Das Getriebe ist in dem Innenraum des Getriebegehäuses aufgenommen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bilden die Entlüftungsbohrungen in dem Einsatz eine labyrinthartige Strömungsverbindung. Vorzugsweise kann das Gas durch die labyrinthartige Strömungsverbindung aus dem Innenraum in die Umgebung entweichen. In umgekehrter Weise ist es möglich, dass Gas aus der Umgebung in den Innenraum einströmt. Die labyrinthartige Strömungsverbindung ermöglicht es insbesondere weiterhin, dass das Austreten des Getriebeöls des Getriebes aus dem Innenraum verringert, insbesondere vermieden ist. Optional ergänzend kann es die labyrinthartige Strömungsverbindung vermeiden, dass Feuchtigkeit und/oder oder Fremdpartikel aus der Umgebung in den Innenraum eindringen.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine Anordnung aus einem Getriebegehäuse und einer Abdeckvorrichtung in einer Schnittdarstellung;
- 2a-b die Anordnung aus der 1 mit einer alternativen Abdeckvorrichtung.
-
Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
In der 1 ist eine Anordnung 1 für ein Getriebe 6 in einer Schnittansicht gezeigt. Das Getriebe 6 ist als ein manuelles, teilautomatisiertes oder automatisiertes Schaltgetriebe für ein Fahrzeug oder für eine Maschine ausgebildet.
-
Die Anordnung 1 weist ein Getriebegehäuse 2 auf, welches zum Beispiel aus Aluminium gebildet ist. Das Getriebe 6 ist in einem Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2 aufgenommen. Zum Betrieb umfasst das Getriebe 6 Getriebeöl 7.
-
Das Getriebegehäuse 2 weist eine Lüftungsöffnung 4 auf, welche einen Austausch von Gas, insbesondere von Luft und/oder einem Luftgemisch, zwischen dem Innenraum 3 und einer Umgebung 5 des Getriebegehäuses 2 ermöglicht. Das Gas kann aus dem Innenraum 3 in einer Ausströmrichtung R in die Umgebung 5 ausströmen und in umgekehrter Richtung von der Umgebung 5 in den Innenraum 3 einströmen.
-
Die Anordnung 1 weist eine Abdeckvorrichtung 10 auf. Die Abdeckvorrichtung 10 ist mehrteilig, zum Beispiel dreiteilig, ausgebildet. Die Abdeckvorrichtung 10 oder zumindest ein Bestandteil der Abdeckvorrichtung 10 ist aus einem Kunststoffmaterial gebildet.
-
Die Abdeckvorrichtung 10 umfasst ein Aufnahmegehäuse 11, einen Einsatz 12 und einen Deckel 13. Das Aufnahmegehäuse 11 ist in einer Montagerichtung M, welche entgegengesetzt zu der Ausströmrichtung R verläuft, auf das Getriebegehäuse 2 in der Art aufgesetzt, sodass es die Lüftungsöffnung 4 umgibt. Der Einsatz 12 ist in dem Aufnahmegehäuse 11 vollständig aufgenommen. Der Deckel 13 ist auf dem Aufnahmegehäuse 11 angeordnet.
-
Das Aufnahmegehäuse 11 ist topfförmig ausgebildet. Der Einsatz 12 ist ebenfalls topfförmig ausgebildet und an eine Größe des Aufnahmegehäuses 11 in der Art angepasst, dass zwischen dem Einsatz 12 und dem Aufnahmegehäuse 11 ein Spalt 9 gebildet ist, durch welchen das Gas strömen kann. Zur Verhinderung eines Beipasses erstreckt sich der Spalt 9 nur abschnittsweise in dem Einsatz 12, insbesondere ist der Spalt 9 segmentweise ausgeführt.
-
Der Deckel 13 umschließt das Aufnahmegehäuse 11. Der Deckel 13 weist eine Befestigungsschnittstelle 14 auf und das Aufnahmegehäuse 11 eine korrespondierende Gegenschnittstelle 15. Die Schnittstellen 14,15 bilden gemeinsam eine Schnapp-, Clips- und/oder Rastverbindung, mittels derer der Deckel 13 an dem Aufnahmegehäuse 11 mit Spiel befestigt ist. Insbesondere ist der Deckel 13 so auf dem Aufnahmegehäuse 11 angeordnet und/oder an diesem befestigt, dass ein Spalt verbleibt, der ein Hindurchströmen von Gas ermöglicht.
-
In den Einsatz 13 sind mehrere Entlüftungsbohrungen 16 eingebracht. Die Entlüftungsbohrungen 16 verlaufen quer und/oder winklig, insbesondere in einem spitzen Winkel oder in einem stumpfen Winkel zu der Montagerichtung M und/oder zu der Ausströmrichtung R. Die Entlüftungsbohrungen 16 verlaufen zum Beispiel entlang einer gedachten Zickzacklinie, Stufenlinie oder entlang einer gedachten Spirallinie oder entlang einer Kombination aus mehreren der Linien und Verläufen durch den Einsatz 12.
-
Die Entlüftungsbohrungen 16 münden in mindestens einer Außenseite 8 des Einsatzes 12 und sind über den segmentartig verlaufenden Spalt 9 zwischen dem Einsatz 12 und dem Aufnahmegehäuse 11 strömungstechnisch verbunden. Alternativ oder ergänzend können zumindest zwei der Entlüftungsbohrungen 16 in derselben Mündung 17 münden und strömungstechnisch miteinander verbunden sein.
-
Zumindest eine der Entlüftungsbohrungen 16 bildet eine Gaseintrittsmündung 18 auf einer in die Montagerichtung M gerichteten Unterseite des Einsatzes 12. Zumindest eine andere der Entlüftungsbohrungen 16 bildet eine Gasaustrittsmündung 19 auf einer in die Ausströmrichtung R gerichtete Oberseite des Einsatzes 12. Somit bilden die Entlüftungsbohrungen 16 zusammen eine labyrinthartige Strömungsverbindung 20 zwischen dem Innenraum 3 und der Umgebung 5.
-
Durch die so angeordneten und/oder ausgebildeten Entlüftungsbohrungen 16 kann optional ein gewisser Überdruck in dem Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2, insbesondere in dem Getriebe 6, erzeugt werden. Das Gas kann durch die labyrinthartige Strömungsverbindung 20 von dem Innenraum 3 in die Umgebung 5 entweichen und/oder in umgekehrter Richtung von der Umgebung 5 in den Innenraum 3 einströmen. Das Getriebeöl 7 wird durch die labyrinthartige Strömungsverbindung 20, insbesondere durch die quer und/oder winklig zu der Ausströmrichtung R verlaufenden Entlüftungsbohrungen 16, daran gehindert, aus dem Innenraum 3 durch die Lüftungsöffnung 4 auszulaufen.
-
In der 2 ist die Anordnung 1 mit dem Getriebegehäuse 2 aus der 1 gezeigt, wobei die Anordnung 1 eine alternative Abdeckvorrichtung 10 aufweist. Die alternative Abdeckvorrichtung 10 ist sechsteilig ausgebildet. Sie umfasst das Aufnahmegehäuse 11, den Einsatz 12, den Deckel 13, eine Aufsetzeinrichtung 21, eine Führungseinrichtung 22 für die Aufsetzeinrichtung 21 und ein elastisches Element 23. Die Aufsetzeinrichtung 21 ist als eine Kugel ausgebildet. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann sie als eine Pyramide oder als ein Kegel ausgebildet sein.
-
Das Aufnahmegehäuse 11 ist zylinderförmig ausgebildet und sitzt so auf dem Getriebegehäuse 2, dass es die Lüftungsöffnung 4 umgibt. Der Einsatz 12 ist in dem Aufnahmegehäuse 11 aufgenommen. Der Einsatz 12 ist als eine Pyramide ausgebildet, deren Sockel in das Aufnahmegehäuse 11 eingepasst ist. Der Deckel 13 ist mit Spiel an dem Aufnahmegehäuse 11 befestigt.
-
In dem Einsatz 12 verlaufen die Entlüftungsbohrungen 16 entlang der gedachten Zickzacklinie quer und/oder winklig zu der Ausströmrichtung R. Zumindest eine der Entlüftungsbohrungen 16 mündet in der Gaseintrittsmündung 18 auf der Unterseite des Einsatzes 12 und in der Gasaustrittsmündung 19, welche an einer Spitze der Pyramide angeordnet ist.
-
Die Abdeckvorrichtung 10 weist die als Kugel ausgebildete Aufsetzeinrichtung 21, die Führungseinrichtung 22 und das elastische Element 23 auf, welches als eine Druckfeder ausgebildet ist. Die Aufsetzeinrichtung 21 und die Führungseinrichtung 22 sind in dem Aufnahmegehäuse 11 in Ausströmrichtung R oberhalb des Einsatzes 12 aufgenommen, wobei die Aufsetzeinrichtung 21 in der Führungseinrichtung 22 geführt und/oder gehalten ist. Die Führungseinrichtung 22 ist zumindest abschnittsweise mit Spiel und/oder durch einen weiteren Spalt 9 beabstandet von einer Innenwand des Aufnahmegehäuses 11 angeordnet, sodass das Gas zwischen beiden hindurchströmen kann.
-
Die Aufsetzeinrichtung 21 ist auf der Gasaustrittsmündung 19 angeordnet. Die Druckfeder als das elastische Element 23 ist an einer Innenseite des Deckels 13 befestigt und übt eine Rückstellkraft auf die Aufsetzeinrichtung 21 aus. Somit drückt die Druckfeder die Aufsetzeinrichtung 21 auf die Gasaustrittsmündung 19 und/oder abschnittsweise in diese hinein.
-
Die Gasaustrittsmündung 19 ist, insbesondere nach dem Wirkprinzip einer Arretierung, durch die Aufsetzeinrichtung 21 verschlossen, sodass optional in dem Innenraum 3 des Getriebegehäuses 2, insbesondere in dem Getriebe 6, ein Überdruck erzeugt werden kann. Weiterhin schützt die Aufsetzeinrichtung 21 den Innenraum 3 und das Getriebe 6 vor Feuchtigkeit und/oder Fremdpartikel, welche durch die Gasaustrittsmündung 19 über die Entlüftungsbohrungen 16, die Gaseintrittsmündung 19 und die Lüftungsöffnung 4 in den Innenraum 3 eindringen können. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Getriebeöl 7 des Getriebes 6 aufgrund der durch die Aufsetzeinrichtung 21 verschlossenen Gasaustrittsmündung 19 und aufgrund der durch die Strömungsbohrungen 16 gebildeten labyrinthartigen Strömungsverbindung 20 daran gehindert wird oder weitestgehend daran gehindert wird, aus dem Innenraum 3 auszulaufen.
-
Trotz der darauf angeordneten Aufsetzeinrichtung 21 kann das Gas durch die Gasaustrittsmündung 19 ausströmen. Die Aufsetzeinrichtung 21 ist innerhalb der Führungseinrichtung 22 ein Stück von der Gasaustrittsmündung 19 entgegen der Rückstellkraft abhebbar, sodass das Gas zwischen der Aufsetzeinrichtung 21 und dem Einsatz 12 durch die Gasaustrittsmündung 19 entweichen kann.
-
In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist ein zweites elastisches Element und eine zweite Aufsetzeinrichtung vorgesehen. Die zweite Aufsetzeinrichtung ist auf der Gaseintrittsöffnung 18 oder auf der Lüftungsöffnung 4 angeordnet. Das zweite elastische Element übt eine Rückstellkraft auf die zweite Aufsetzeinrichtung aus. Somit ist die zweite Aufsetzeinrichtung auf oder abschnittsweise in die Gaseintrittsmündung 18 oder in die Lüftungsöffnung 4 hineingedrückt. Vorteilhaft ist, dass der Austritt des Gases aus dem Getriebegehäuse 2 unmittelbar an der Gaseintrittsöffnung 18 oder an der Lüftungsöffnung 4 regulierbar ist. Weiterhin kann der Innenraum 3 und das Getriebe 6 verstärkt gegen die Fremdpartikel geschützt werden und das Getriebeöl in dem Getriebe 6 zurückgehalten werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Anordnung
- 2
- Getriebegehäuse
- 3
- Innenraum
- 4
- Lüftungsöffnung
- 5
- Umgebung
- 6
- Getriebe
- 7
- Getriebeöl
- 8
- Außenseite
- 9
- Spalt
- 10
- Abdeckvorrichtung
- 11
- Aufnahmegehäuse
- 12
- Einsatz
- 13
- Deckel
- 14
- Befestigungsschnittstelle
- 15
- Gegenschnittstelle
- 16
- Entlüftungsbohrungen
- 17
- Mündung
- 18
- Gaseintrittsmündung
- 19
- Gasaustrittsmündung
- 20
- labyrinthartige Strömungsverbindung
- 21
- Aufsetzeinrichtung
- 22
- Führungseinrichtung
- 23
- elastisches Element
- M
- Montagerichtung
- R
- Ausströmrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102014215127 B3 [0002]
- US 2006225388 A1 [0003]
- DE 102015002320 A1 [0004]
- JP 2016197983 A2 [0005]