DE102014214858B4

DE102014214858B4 - Verwendung einer Haftmischung

Info

Publication number: DE102014214858B4
Application number: DE102014214858.8A
Authority: DE
Inventors: Jens Kiesewetter
Original assignee: Mehler Eng Products GmbH; MEHLER ENGINEERED PRODUCTS GmbH
Current assignee: Mehler Eng Products GmbH; MEHLER ENGINEERED PRODUCTS GmbH
Priority date: 2014-07-29
Filing date: 2014-07-29
Publication date: 2017-05-18
Anticipated expiration: 2034-07-30
Also published as: US20170137675A1; WO2016016226A1; CN106795402A; DE102014214858A1; EP3174949A1

Abstract

Verwendung einer Haftmischung für die Verbindung eines Textils mit einer Gummi-Komponente, wobei die Haftmischung mindestens einen Latex und einen formaldehydfreien Vernetzer umfasst, wobei der Vernetzer mindestens eine Substanz aus mindestens einer der Gruppen: – Oxazolidine, – Chinondioxime, und – maleinisierte Polybutadiene umfasst.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verwendung einer Haftmischung für die Verbindung eines Textils mit einer Gummi-Komponente.
Bei einer Vielzahl von Erzeugnissen werden technische Textilien mit einer Gummikomponente verbunden. Zur Herstellung dieser Verbindung sind Haftmischungen bekannt, die sich sowohl mit der Gummikomponente vernetzen als auch eine Verbindung zur Textilkomponente herstellen.
Als Haftmischung ist seit langer Zeit das so genannte RFL-System (Resorcin-Formaldehyd-Latex) bekannt.
Hierbei erfolgt eine Imprägnierung des Textils mit einer Haftmischung aus Latex und einem Kondensat aus Resorcin und Formaldehyd. Im Regelfall besteht die gummifreundliche Ausrüstung aus einem Latex (meist Styrol-Butadien-Vinylpyridin-Terpolymer oder Chloropren, selten Naturkautschuk (erhöhte Konfektionsklebrigkeit)) und einem Resorcin-Formaldehyd-Vorkondensat sowie gelegentlich Wachsen oder Tackifiern. Das Reaktionsprodukt dieser Substanzen ist entscheidend für die Eigenschaften des Dips wie: Viskosität, Beständigkeit, Haftfestigkeit, Flexibilität.
Aus der JP 002007238903 A sind eine Gummimischung und ihre Verwendung in einem Luftreifen offenbart. Die Gummimischung umfasst mindestens eine Gummikomponente aus der Gruppe bestehend aus Naturkautschuk und synthetischen Kautschuk sowie eine Komponente mit einem Rest Q umfassend zweiwertigen Stickstoff und einen heterozyklischen Ring-Rest B umfassend Sauerstoff oder Schwefel und 4 bis 6 Stickstoff-Gruppen, sowie ein Öl.
Die DE 603 08 115 T2 offenbart eine Kautschukzusammensetzung, die wenigstens ein dienbasiertes Elastomer, ein Stärke-Weichmacher-Kompositmaterial und ein Addukt aus Maleinsäureanhydrid und Polybutadien enthält, und Pneumatikreifen, die zumindest ein aus solcher Kautschukzusammensetzung bestehendes Bauteil aufweisen. Solches Reifenbauteil kann beispielsweise die längsgerichtete Lauffläche oder ein anderes Bauteil des Reifens sein.
Die DE 43 08 528 C2 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- und Kautschuk/Gummi-Verbindungen mit dynamischen und statischen Festigkeiten in einer Größe, wie sie für Fördergurte benötigt werden, unter Verwendung eines in flüssiger Form aufgebrachten unvulkanisierten Kautschuks, der mit Vulkanisationshilfsmitteln nach dem Auftragen und in Kontakt mit den zu verbindenden Flächen ausvulkanisiert, bei dem als Haftmittel ein wäßrig dispergierter halogenhaltiger Butadienkautschuk mit wenigstens einem blockierten Isocyanat und einem Metalloxid als Vulkanisationshilfsmittel verwendet wird.
Die DE 10 2005 013 863 A1 offenbart eine härtbare bzw. vernetzbare Zusammensetzung vom thermisch vernetzbaren Typ, welche die folgenden ausgezeichneten Leistungen und Eigenschaften aufweist: Sie benötigt kein Polyvinylchloridharz und weist eine ausgezeichnete Haftung auch an Aluminiumlegierungsmaterialien und dgl. auf. Die härtbare bzw. vernetzbare Zusammensetzung ist dadurch charakterisiert, dass ein Verdünnungsmittel und ein Haftungspromotor mit einer Zusammensetzung, die einen synthetischen Kautschuk vom unvernetzten Typ und/oder teilweise vernetzten Typ, einen Weichmacher, einen Füllstoff und ein Acrylharz vom Kern-Hüllen-Typ enthält, gemischt (compoundiert) sind. Als Verdünnungsmittel werden vorzugsweise Paraffin- oder Naphthen-Kohlenwasserstoffe verwendet, die durch Destillation von Rohöl oder von chemisch synthetisierten Kohlenwasserstoffen, bei denen es sich um ein Erdöl (Petroleum) zweiter oder dritter Klasse handelt, mit einem Molekulargewicht von 200 oder weniger hergestellt worden sind.
DE 691 10 161 T2 offenbart eine Kautschukmischung, umfassend Synthesekautschuk, wobei die Mischung (a) 100 Gew.-Teile eines Synthesekautschuks und (b) von 0,5 bis 10 Gew.-Teile eines Alkylenoxidaddukts eines verseiften Copolymers aus Ethylen und einem Vinylester einer gesättigten Carbonsäure umfaßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verwendung einer Haftmischung anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verwendung einer Haftmischung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß umfasst eine verwendete Haftmischung insbesondere für die Verbindung eines Textils mit einer Gummi-Komponente, mindestens einen Latex und einen formaldehydfreien Vernetzer, wobei der Vernetzer mindestens eine Substanz aus mindestens einer der Gruppen:

– Oxazolidine,
– Chinondioxime, und
– maleinisierte Polybutadiene,

In nicht erfindungsgemäßen Ausführungsformen kann der Vernetzer mindestens eine Substanz aus mindestens einer der Gruppen:

– reaktive, aber blockierte aliphatische Isocyanate, und
– thermisch vernetzbare Polyacrylate

Die Substanzen der genannten Gruppen ermöglichen eine Haftmischung, bei der auf Formaldehyd (Methanal) verzichtet werden kann.
Formaldehyd wird als krebserregend angesehen. Durch den Wegfall des Formaldehyds kann daher die Toxizität der Haftmischung drastisch reduziert werden.
Durch die erfindungsgemäß verwendete Haftmischung ist eine Haftung von Gummikomponenten an Textilien erzielbar, die mindestens so haltbar, temperaturbeständig und dauerhaft ist wie die durch die bekannten RFL-Haftmischungen. Zudem ist die erfindungsgemäß verwendete Haftmischung kostengünstig.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann durch die Verwendung der genannten Substanzen im Vernetzer auch auf ein Resorcinharz (1, 3-Dihydroxybenzol) verzichtet werden.
Auf diese Weise wird das toxische Potential der Haftmischung weiter reduziert.
In nicht erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist im Vernetzer ein Resorcinharz enthalten.
In einer beispielhaften Ausführungsform ist der Latex ein Vinylpyridin-Latex (VP), Styrol-Butadien-Latex (SBR), Nitril-Butadien-Latex (NBR), Styrol-Butadien-Vinylpyridin-Terpolymer, Chloropren (CR) oder Naturkautschuk oder eine Mischung aus mindestens zweien der genannten Komponenten.
Die Haftmischung kann ferner mindestens ein Wachs und/oder mindestens einen Klebrigmacher (Tackifier) umfassen.
Erfindungsgemäß wird die Haftmischung zum Verbinden eines Textils mit einer Gummi-Komponente verwendet.
Die Herstellung der Haftmischung kann in einem Zweistufenverfahren erfolgen. In einer ersten Stufe wir der Vernetzer hergestellt, der anschließend mit Latex versetzt wird. Als Kautschukkomponente kann SBR-Latex im Verschnitt mit Vinylpyridin-Latex verwendet werden. Nach einer Reifezeit (beispielsweise etwa 6 Stunden) wird die Haftmischung auf das Textil aufgebracht, bei erhöhter Temperatur (beispielsweise 100°C bis 130 °C) vorgetrocknet, um schließlich in einem Haupttrockner bei weiter erhöhter Temperatur (beispielsweise 150°C bis 230 °C) mit den Fasern des Textils zur Reaktion gebracht zu werden. Gleichzeitig reagiert der Vernetzer auch mit der Kautschukkomponente des Latex. Eine Verbindung mit der Matrix der Gummikomponente erfolgt durch Covulkanisation. Für polaren Kautschuk können Nitrilkautschuklatices verwendet werden.
Die Haftmischung kann insbesondere verwendet werden zur Herstellung eines Reifens, einer Gummikette für ein Raupenfahrzeug, eines Keilriemens, eines Zahnriemens, eines Schlauchs, Formschlauchs, eines Förderbandes oder eines gummierten Bekleidungsstücks.
Darüber hinaus kann die erfindungsgemäß verwendete Haftmischung das bekannte RFL-System in jedem Anwendungsgebiet bei der Verbindung eines Textils mit einer Gummi-Komponente ersetzen.

Claims

Verwendung einer Haftmischung für die Verbindung eines Textils mit einer Gummi-Komponente, wobei die Haftmischung mindestens einen Latex und einen formaldehydfreien Vernetzer umfasst, wobei der Vernetzer mindestens eine Substanz aus mindestens einer der Gruppen: – Oxazolidine, – Chinondioxime, und – maleinisierte Polybutadiene umfasst.
Verwendung nach Anspruch 1, wobei der Vernetzer frei von Resorcinharz ist.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Latex ein Vinylpyridin-Latex, Styrol-Butadien-Latex, Nitril-Butadien-Latex, Styrol-Butadien-Vinylpyridin-Terpolymer, Chloropren oder Naturkautschuk ist.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend ein Wachs.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend einen Klebrigmacher.
Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung eines Reifens, einer Gummikette für ein Raupenfahrzeug, eines Keilriemens, eines Zahnriemens, eines Schlauchs, eines Formschlauchs, eines Förderbandes oder eines gummierten Bekleidungsstücks.