DE4308528C2 - Verfahren zur Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- und Kautschuk/-Gummi-Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- und Kautschuk/-Gummi-VerbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Kautschuk/Kautschuk- und Kautschuk/Gummi-Verbindungen mit dy
namischen und statischen Festigkeiten in einer Größe, wie sie
für Fördergurte benötigt werden, unter Verwendung eines in
flüssiger Form aufgebrachten unvulkanisierten Kautschuks, der
mit Vulkanisationshilfsmitteln nach dem Auftragen und in Kon
takt mit den zu verbindenden Flächen ausvulkanisiert.
Bei der Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- bzw. Kautschuk/-
Gummi-Verbindungen kommt es insbesondere bei der Montage oder
der Reparatur von Fördergurten aufgrund ihrer Betriebsbean
spruchung besonders darauf an, daß diese Verbindungen große
statische und dynamische Festigkeiten aufweisen. Um die gefor
derten Festigkeiten zu erzielen, werden bisher Gummilösungen
verwendet, die organische Lösungsmittel enthalten. Aus Gründen
der Nichtbrennbarkeit, was z. B. beim Einsatz unter Tage Vor
aussetzung ist, sind diese Lösungsmittel häufig vom CKW-Typ.
Nachteilig ist bei den o. g. Lösungsmitteln, daß sie in der
Regel umweltgefährdend bzw. gesundheitsschädlich sind.
Weiterhin ist aus der EP 0 161 373 ein Bindemittel bekannt,
das als wesentlichen Bestandteil ein halogenhaltiges Polymer
in Latexform aufweist, wobei dieses Polymer ein Copolymer aus
zwei oder drei verschiedenen Monomeren ist. Als halogenierte
konjugierte Diene werden halogenierte Butadiene und/oder Iso
prene, insbesondere 2-Chlorbutadien-(1,3) und 2,3-Dichlorbuta
dien-(1,3), zur Herstellung des Bindemittels verwendet. Die
anderen Monomerenarten sind monoalkenylaromatische-Alkylhalo
genide und ungesättigte Carbonsäuren.
Das in der EP 0 161 373 beschriebene Bindemittel dient dazu,
vulkanisierbare Elastomere mit einer Vielzahl von Substraten
wie beispielsweise Metallen wie Eisen, Blei, Aluminium, Kup
fer, Nickel, Zink und dergleichen zu verbinden. Besonders er
wähnt ist dabei auch die günstige Wirkung beim Aufvulkanisie
ren polarer Kautschuke, wie z. B. Nitrilkautschuke, auf Aramid
fasern oder Metalle.
Eine Eignung als Bindemittel zur Verbindung von Elastomeren
untereinander wird in der Druckschrift nicht erwähnt. Das be
schriebene Bindemittel hat sogar noch den Nachteil, daß u. U.
vor seiner Verwendung eine Vorbehandlung mit einem haftver
bessernden Mittel, einem sogenannten Primer aus beispielsweise
chloriertem Kautschuk oder Phenolharz durchzuführen ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren zur
Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- und Kautschuk/Gummi-Ver
bindungen anzugeben, bei dem ein einfach herstellbares und
handhabbares, vulkanisierbares Haftmittel verwendet wird, das
keine ökologisch bzw. toxikologisch bedenklichen Lösungsmittel
enthält, und bei dem die hergestellten Elastomerverbindungen
in ihren statischen und dynamischen Festigkeiten den Anforde
rungen entsprechen, wie sie insbesondere an Fördergurte ge
stellt werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der ein
gangs beschriebenen Art gelöst, das gekennzeichnet ist durch
die Verwendung eines wässrig dispergierten, halogenhaltigen,
homopolymerisierten Butadienkautschuks mit 8 bis 22%, bezogen
auf die Trockensubstanz, wenigstens eines blockierten Isocya
nats und 2 bis 13%, bezogen auf die Trockensubstanz, eines
Metalloxids als Vulkanisationshilfsmittel.
Um für eine möglichst gute und dauerhafte Verbindung von Ela
stomeren geeignet zu sein, muß das Haftmittel, nachdem es auf
die zu verbindenen Teile aufgetragen wurde und abgetrocknet
ist, über den erforderlichen Tack verfügen, d. h. es muß ein
bestimmtes Haftvermögen für die zur Vulkanisation aufeinander
positionierten Teile verfügen. Dabei soll das Haftmittel bei
der Vulkanisation sowohl einen aktivierenden Einfluß auf das
eingesetzte und zu bindende Vulkanisat ausüben, als auch
selbst vernetzbar sein.
Insbesondere aus Gründen des Tacks und physikalischen Eigen
schaften werden als halogenhaltige Kautschuke in Latexform
erfindungsgemäß halogenhaltige Butadiene eingesetzt. Insbe
sondere das Homopolymerisat aus 2-Chlorbutadien-(1,3) wird in
wäßriger Dispersion bevorzugt eingesetzt. Dabei sollte der
Anteil des Kautschuks im Latex in einem Bereich von 40 bis 65
Massenprozent liegen.
Als Emulgatoren werden erfindungsgemäß Tenside des Ether- bzw.
Polyether-Typs verwendet. Ihr Anteil beträgt, wieder auf die
Trockensubstanz bezogen, 0,05 bis 1,00 Massenprozent, vorzugs
weise 0,1 bis 0,5 Massenprozent.
Neben ihrer Wirkung als Säureakzeptoren werden Metalloxide als
Vulkanisationshilfsmittel eingesetzt. Bevorzugt wird hierbei
Zinkoxid verwendet, wobei auch andere Metalloxide wie Magnesi
umoxid oder Bleioxid ebenfalls eingesetzt werden können. Der
Anteil an er Trockensubstanz des Haftmittels beträgt 2 bis 13
Massenprozent.
Weiterhin werden für die Vulkanisation Schwefel und als Be
schleuniger Thioharnstoff- und Guanidinderivate eingesetzt.
Zur Unterstützung der Vernetzung werden erfindungsgemäß bloc
kierte, mehrfunktionelle Isocyanate in einem Gehalt von 8 bis
22 Massenprozent, wieder auf die Trockensubstanz bezogen, vor
zugsweise basierend auf Toluylen-2,4-diisocyanat und Hexame
thylendiisocyanat eingesetzt.
Als Alterungsschutzmittel werden vorzugsweise Diphenylamin-,
Naphtylamin-, Phenylen-Diamin-, Benzimidazol-, Chinolin- und/
oder Bisphenol-Derivate verwendet. Besonders bevorzugt ist ein
Alterungsschutzmittel des Diphenylamin-Typs. Erfindungsgemäß
beträgt der Konzentrationsbereich dieser Alterungsschutzmittel
0,3 bis 4,0 Massenprozent, vorzugsweise 0,5 bis 2,0 Massenpro
zent. Beide Angaben sind wieder auf die Trockensubstanz bezo
gen.
Weitere, bei der Verarbeitung von Kautschuken bzw. Gummi üb
licherweise eingesetzte Hilfsmittel wie Dispergiermittel und
Pigmente können selbstverständlich in dem Haftmittel enthalten
sein. Der bevorzugte Feststoffgehalt des erfindungsgemäßen
Haftmittels liegt in einem Bereich von 35 bis 70 Massenpro
zent.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Kau
tschuk/Kautschuk- und Kautschuk/Gummi-Verbindungen wird nach
der Vorbehandlung der Substratflächen, vorzugsweise durch Rei
nigen und Aufrauhen, das erfindungsgemäße Haftmittel auf die
zu verbindenden Substratflächen aufgetragen. Mit dem Haftmit
tel können Rohmischungen und Vulkanisate, basierend auf halo
genhaltigen Kautschuken bzw. Styrol-Butadien-Copolymeren ver
bunden werden. Das erfindungsgemäße Haftmittel kann durch ein
maliges oder mehrfaches Sprühen, Tauchen, Streichen oder Rol
len auf die Substratflächen aufgebracht werden. In dem nach
folgenden Verfahrensschritt werden die mit dem Haftmittel ver
sehenen Substratflächen getrocknet, um das im Haftmittel
enthaltene Wasser zu entfernen. Bei niedrigen Umgebungstempe
raturen oder zur Beschleunigung der Trocknung wird den Sub
stratflächen vorzugsweise Warmluft zugeführt.
Nach dem Trocknen können die mit Haftmittel beschichteten Sub
stratflächen direkt oder durch Einlegen einer Bindefolie ver
bunden werden.
Die Zusammensetzung von zwei in dem erfindungsgemäßen Verfah
ren anwendbaren Haftmitteln sind als Beispiele in den folgen
den Tabellen 1 und 2 angegeben:
Trockenanteil Massenprozent | |
2-Chlorbutadien-(1,3) | 76 |
Ether | 0.2 |
Diphenylamin | 1.3 |
Zinkoxid | 7.0 |
modifiziertes Toluylendiisocyanat | 15.5 |
Trockensubstanz Massenprozent | |
2-Chlorbutadien-(1,3) | 82 |
Ether | 0.2 |
Diphenylamin | 1.6 |
Zinkoxid | 5.0 |
modifiziertes Hexamethylendiisocyanat | 10.5 |
Schwefel | 0.3 |
Ethylenthioharnstoff | 0.4 |
In der nachfolgenden Tabelle 3 sind einige Vergleichswerte für
Verbunde, die mit einem Haftkleber auf Lösemittelbasis und auf
Wasserbasis hergestellt wurden, gegenübergestellt:
Aus der Tabelle wird ersichtlich, daß die unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Verbunde denen der
herkömmlich hergestellten Verbunde entsprechen, wobei das er
findungsgemäße Verfahren auf Lösemittel verzichtet und somit
toxikologisch unbedenklich und wesentlich umweltfreundlicher
als herkömmliche Verfahren ist. Hieraus ergibt sich auch die
besondere Eignung für die Montage von Förderguten unter Tage
oder in geschlossenen Räumen, da die Qualität der Fördergurt
verbindungen mit den nach bekannten Verfahren hergestellten
Fördergurtverbunden wenigstens vergleichbar ist.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- und
Kautschuk/Gummi-Verbindungen mit dynamischen und statischen
Festigkeiten in einer Größe, wie sie für Fördergurte benö
tigt werden, unter Verwendung eines in flüssiger Form auf
gebrachten unvulkanisierten Kautschuks, der mit Vulkanisa
tionshilfsmitteln nach dem Auftragen und in Kontakt mit den
zu verbindenden Flächen ausvulkanisiert, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Haftmittel ein wässrig dispergierter ha
logenhaltiger, homopolymerisierter Butadienkautschuk mit 8
bis 22%, bezogen auf die Trockensubstanz, wenigstens eines
blockierten Isocyanats und 2 bis 13%, bezogen auf die
Trockensubstanz, eines Metalloxids als Vulkanisations
hilfsmittel verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
halogenhaltige Butadienkautschuk ein Homopolymerisat aus
2-Chlorbutadien-(1,3) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Haftmittel als blockiertes Isocyanat mehrfunktio
nelle Verbindungen auf der Basis von Toluylen-2,4-diisocya
nat und/oder Hexamethylendiisocyanat enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß Zinkoxid oder Bleioxid als Metalloxid verwen
det wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Emulgator im Haftmittel
enthalten ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Alterungsschutzmittel im
Haftmittel enthalten ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
wenigstens eine Emulgator ein Tensid des Ether- bzw. Poly
ethertyps ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Alterungsschutzmittel ein Diphenylamin-,
Naphtylamin-, Phenylen-Diamin-, Benzimidazol-, Chinolin-
und/oder Bisphenol-Derivat ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß weitere Zusätze wie Ruß, Schwefel, Dis
pergiermittel, Pigmente, Thioharnstoff- und/oder Guanidin
derivate im Haftmittel enthalten sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Feststoffgehalt des Haftmittels 35
bis 70% beträgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch einen auf die Trockenmasse des Haftmittels
bezogenen Gehalt von:
60 bis 89% halogenhaltigem Kautschuk,
0,05 bis 1,00% Emulgator,
2 bis 13% Vulkanisationshilfsmittel,
8 bis 22% blockiertem Isocyanat und
0,3 bis 4,0% Alterungsschutzmittel.
60 bis 89% halogenhaltigem Kautschuk,
0,05 bis 1,00% Emulgator,
2 bis 13% Vulkanisationshilfsmittel,
8 bis 22% blockiertem Isocyanat und
0,3 bis 4,0% Alterungsschutzmittel.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die zu verbindenden Substrate
Rohmischungen oder auf halogenhaltigen Kautschuken bzw.
Styrol-Butadien-Copolymeren basierende Vulkanisate
sind.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den zu verbindenden
Flächen, auf denen das Haftmittel aufgebracht ist, eine
Bindefolie plaziert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308528 DE4308528C2 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Verfahren zur Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- und Kautschuk/-Gummi-Verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934308528 DE4308528C2 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Verfahren zur Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- und Kautschuk/-Gummi-Verbindungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4308528A1 DE4308528A1 (de) | 1994-10-06 |
DE4308528C2 true DE4308528C2 (de) | 1998-12-24 |
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ID=6483057
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934308528 Expired - Lifetime DE4308528C2 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Verfahren zur Herstellung von Kautschuk/Kautschuk- und Kautschuk/-Gummi-Verbindungen |
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---|---|
DE (1) | DE4308528C2 (de) |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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|
D2 | Grant after examination | ||
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Ipc: C08J 5/12 |
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