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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus dem
Katalog "Transfersystem TS 2plus" der Bosch Rexroth AG, Ausgabe 4.2, Seite 7–24 ist die Hub-Dreheinheit HD 2 bekannt, welche zum Drehen bzw. Umorientieren von Werkstückträgern auf einer Förderstrecke dient. Diese Vorrichtung basiert auf einem kombinierten Hub-Dreh-Antrieb. Sie wird eingesetzt, um auch bei einer Änderung der Förderrichtung in Ecken oder Verzweigungen der Förderstrecke eine gleichbleibende Orientierung der Werkstückträger relativ zur Förderrichtung zu erreichen. Mit dieser Vorrichtung können nur Werkstückträger gedreht werden, die mit einem geringen Gewicht beladen sind.
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Aus der
DE 20 2006 019 029 U1 ist eine Vorrichtung zu Positionieren und Heben von Werkstückträgern bekannt, die wesentlich belastbarer ist. Die Vorrichtung umfasst einen Grundkörper in Form eines Gussteils und einen Hubkörper. Der Grundkörper kann mit Befestigungsmitteln in Form von Schrauben an der Förderstrecke befestigt werden. Der Hubkörper ist oberhalb des Grundkörpers angeordnet, wobei er mit einer ersten und einer zweiten Linearführung in Richtung einer Hochachse beweglich an dem Grundkörper gelagert ist. Jede Linearführung umfasst eine Führungsbuchse am Grundkörper, die von einer kreisrunden Führungswelle durchsetzt wird, welche sich in Hochrichtung erstreckt. Ein Ende der Führungswelle ist jeweils am Hubkörper befestigt. Der Hubkörper bildet eine Greifeinrichtung, mit der die Werkstückträger von unten gegriffen werden können. Hierfür sind mehrere Zapfen vorgesehen, die in zugeordnete Bohrungen am Werkstückträger eingreifen können. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass die Greifeinrichtung nicht gegenüber dem Grundkörper verdreht werden kann.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass die Werkstückträger mit einem hohen Gewicht beladen werden können, wobei sie gegenüber der Förderstrecke gedreht werden können. Weiter können Vorrichtungen für unterschiedlich große Werkstückträger bereit gestellt werden, die untereinander sehr viele gleiche Teile aufweisen, so dass sie kostengünstig hergestellt werden können.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass ein Drehantrieb mit einem Drehantriebsgehäuse und einer bezüglich der Hochachse drehbaren Antriebswelle vorgesehen ist, wobei das Drehantriebsgehäuse von unten an dem Hubkörper befestigt ist, wobei die Antriebswelle den Hubkörper durchsetzt, wobei die Greifeinrichtung gesondert vom Hubkörper ausgebildet ist, wobei die Antriebswelle mit der Greifeinrichtung derart verbunden ist, dass die Greifeinrichtung relativ zum Hubkörper drehbar ist, wobei der Drehantrieb zwischen der ersten und der zweiten Linearführung angeordnet ist. Der Drehantrieb ist vorzugsweise in Form eines Drehflügelantriebs ausgebildet wie er beispielsweise aus dem Dokument http://cdn.norgren.com/pdf/N_D_1_7_035_M_60285.pdf bekannt ist. Vorzugsweise hat der Drehantrieb eine erste und eine zweite Drehstellung, welche um einen Drehwinkel von 90° oder 180° voneinander beabstandet sind. Die erste und/oder die zweite Linearführung umfasst vorzugsweise eine kreisrunde Führungswelle, wobei ein Ende der Führungswelle an dem Hubkörper befestigt ist, wobei die Führungswelle eine angepasste Führungsbuchse durchsetzt, welche an dem Grundkörper befestigt ist. Die Führungsbuchse kann Gleitbeläge oder endlos umlaufende Wälzkörper aufweisen, um die Führungswelle zu führen. Der Grundkörper und/oder der Hubkörper sind vorzugsweise in Form einer ebenen Platte mit konstanter Dicke ausgebildet.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
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Es ist bevorzugt, dass der Grundkörper eine Ausnehmung aufweist, die von dem Drehantriebsgehäuse durchsetzt wird, wenn sich der Hubkörper in einer unteren Hubstellung befindet, wobei die Ausnehmung so groß ausgebildet ist, dass sie von dem Drehantriebsgehäuse nicht berührt wird. Eine derartige Vorrichtung hat eine besonders geringe Bauhöhe. Weiter werden die Linearführungen besonders wenig belastet, wenn sich die Greifeinrichtung in der oberen Hubstellung befindet.
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Es ist bevorzugt, dass ein erster und ein zweiter Zylinder mit einem Zylindergehäuse und einer sich parallel zur Hochachse erstreckenden Kolbenstange vorgesehen sind, wobei der Drehantrieb zwischen dem ersten und dem zweiten Zylinder angeordnet ist. Hierdurch kann ein unerwünschtes Verkippen des Werkstückträgers beim Anheben oder beim Absenken vermieden werden. Weiter werden die Linearführungen gering belastet, da sie keine Biegemomente abstützen müssen, welche durch den Zylinderantrieb verursacht werden. Die Zylinder sind vorzugsweise zur Verwendung mit Druckluft eingerichtet. Das Zylindergehäuse ist vorzugsweise an dem Grundkörper befestigt, wobei die Kolbenstange an dem Hubkörper befestigt ist.
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Es ist bevorzugt, dass wenigstens ein Zylinder vorgesehen ist, der als Mehrstellungszylinder mit einer oberen Hubstellung, einer mittleren Hubstellung und einer unteren Hubstellung ausgebildet ist, wobei er wenigstens drei Druckluftanschlüsse aufweist, denen jeweils eine der genannten Hubstellungen zugeordnet ist. Mit dieser Vorrichtung kann der Werkstückträger in die erste Drehstellung zurück bewegt werden, ohne dass der Transport der Werkstückträger auf der Förderstrecke gestört wird. Weitere diesbezügliche Details werden weiter unten erläutert.
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Es ist bevorzugt, dass ein Drehlager mit einem Innenring und einem Außenring vorgesehen ist, wobei der Innenring bezüglich der Hochachse drehbar am Außenring gelagert ist, wobei der Außenring am Hubkörper befestigt ist, wobei die Antriebswelle den Innenring durchsetzt. Das Drehlager kann als Gleitlager oder als Wälzlager ausgebildet sein. Der Außendurchmesser des Außenrings ist vorzugsweise größer als der Außendurchmesser des Drehantriebsgehäuses, damit das Drehlager eine große Drehmomentbelastbarkeit aufweist. Durch das Drehlager wird der Drehantrieb von den Momenten entlastet, welche durch den Werkstückträger und dessen Beladung verursacht werden.
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Es ist bevorzugt, dass die Greifeinrichtung einen Hauptkörper aufweist, welcher auf dem Innenring aufliegt, wobei der Hauptkörper eine Zentrierbohrung aufweist, welche fluchtend zu einer Lagerbohrung des Innenrings ausgebildet ist, wobei ein gesondertes Zentrierteil in die Zentrierbohrung und die Lagerbohrung eingreift, wobei die Antriebswelle in das Zentrierteil eingreift. Das Zentrierteil wird vorzugsweise von oben her in die Zentrierbohrung und die Lagerbohrung eingeführt, wobei gleichzeitig der Eingriff mit der Antriebswelle hergestellt wird. Durch das Zentrierteil wird die Antriebswelle mittig zum Drehlager ausgerichtet, wobei gleichzeitig die Drehantriebsverbindung zwischen dem Drehantrieb und der Greifeinrichtung hergestellt wird.
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Es ist bevorzugt, dass mehrere Befestigungsschrauben vorgesehen sind, welche einen Flansch des Zentrierteils und den Hauptkörper durchsetzten, wobei sie in den Innenring eingeschraubt sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders feste Verbindung zwischen der Greifeinrichtung und dem Drehantrieb, die überdies kostengünstig herstellbar ist.
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Es ist bevorzugt, dass oben auf dem Hubkörper wenigstens ein Dämpfer befestigt ist, dessen Dämpfungsachse senkrecht zur Hochachse ausgerichtet ist, wobei an der Unterseite der Greifeinrichtung ein Drehanschlag vorgesehen ist, der so angeordnet ist, dass er durch Drehung der Greifeinrichtung in Berührkontakt mit dem Dämpfer gebracht werden kann. Durch den Dämpfer soll die Greifeinrichtung am Ende ihrer Drehbewegung sanft abgebremst werden. Der Dämpfer arbeitet vorzugsweise hydraulisch mit einem Kolben, der einen Zylinder in zwei Zylinderkammern teilt, wobei in dem Kolben Drosseln vorgesehen sind. Vorzugsweise ist eine Kolbenstange fest mit dem Kolben verbunden, wobei sie aus dem Zylinder herausragt, wobei höchst vorzugsweise abseits des Zylinders eine Gleitführung für die Kolbenstange vorgesehen ist, um Querkräfte aufzunehmen.
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Es ist bevorzugt, dass ein erster und ein paralleler zweiter langgestreckter Förderträger vorgesehen sind, welche senkrecht zur Hochachse verlaufen, wobei sie dazu eingerichtet sind, den Werkstückträger zu führen, wobei der Grundkörper mit den Befestigungsmitteln unterhalb des ersten und des zweiten Förderträgers an der Förderstrecke befestigt ist, wobei eine Breite der Greifeinrichtung kleiner oder gleich dem Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Förderträger ist, wobei ein Eckenmaß der Greifeinrichtung größer als der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Förderträger ist. Dementsprechend ist die Breite der Greifeinrichtung so groß, dass sie den Werkstückträger gegen Umkippen gut abstützen kann. Dies hat zur Folge, dass die Greifeinrichtung nicht gedreht werden kann, wenn sie sich zwischen den Förderträgern befindet. Im Stand der Technik wird die Greifeinrichtung ausschließlich oberhalb der Förderträger gedreht. Die Förderträger weisen vorzugsweise ein endloses Fördermittel, beispielsweise ein Förderband oder eine Förderkette, auf, mit dem der Werkstückträger in Bewegung versetzt werden kann.
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Es ist bevorzugt, dass die Greifeinrichtung in einer oberen Hubstellung so angeordnet ist, dass ein darauf befindlicher Werkstückträger mit Abstand oberhalb des ersten und des zweiten Förderträgers angeordnet ist, wobei die Greifeinrichtung in einer mittleren Hubstellung zwischen dem ersten und dem zweiten Förderträger angeordnet ist, wobei die Greifeinrichtung in einer unteren Hubstellung so angeordnet ist, dass sich ein darauf befindlicher Werkstückträger mit Abstand unterhalb des ersten und des zweiten Förderträgers angeordnet ist. Mit einer derartigen Fördervorrichtung kann das nachfolgend beschriebene Verfahren durchgeführt werden, mit der Werkstückträger in die erste Drehstellung zurück bewegt werden, ohne dass der Transport der Werkstückträger auf der Förderstrecke gestört wird.
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Es ist bevorzugt, dass die Greifeinrichtung in der oberen Hubstellung ausgehend von einer ersten Drehstellung eine zweite Drehstellung bewegt wird, wobei sie in der unteren Hubstellung ausgehend von der zweiten Drehstellung in die erste Drehstellung bewegt wird. Der ersten und der zweiten Drehstellung ist vorzugsweise jeweils ein gesonderter Dämpfer zugeordnet, mit dem die entsprechende Drehlage der Greifeinrichtung eingestellt werden kann.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellt dar:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Förderstrecke mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine perspektivische Ansicht des Grundkörpers mit den Linearführungen und den Zylindern;
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3 eine Explosionsansicht des Hubkörpers mit der Greifeinrichtung und dem Drehantrieb; und
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4 eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Schnittebene durch die Mittelachse eines Zylinders und einer Führungswelle verläuft.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Förderstrecke 10 mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 30. Die Förderstrecke 10 umfasst einen ersten und einen zweiten Förderträger 13; 14, die sich mit einer konstanten Querschnittsform in eine Förderrichtung 11 erstrecken, wobei sie einen Abstand 15 aufweisen. Die Förderträger 13; 14 umfassen jeweils ein (nicht dargestelltes) endloses Fördermittel, welches als Förderband oder als Förderkette ausgebildet sein kann. Der Übersichtlichkeit halber sind die Antriebs- und die Umlenkeinheiten für die Fördermittel, welche an den Enden der Förderträger 13; 14 angebracht sind, nicht dargestellt. Jeder Förderträger 13; 14 hat eine Seitenführung 16 für die Werkstückträger 12, so dass diese entlang der Förderrichtung 11 geführt sind, wenn sie durch das Fördermittel in Bewegung versetzt werden.
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Die Förderträger 13; 14 werden von einem Gestell 20 abgestützt, das aus stranggepressten Aluminiumprofilen zusammengesetzt ist, die jeweils hinterschnittene, T-förmige Nuten aufweisen. Der Grundkörper 40 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist an zwei gegenüberliegenden Enden an je einem Querträger 22 des Gestells 20 befestigt, der sich quer zur Förderrichtung 11 erstreckt. Die Querträger 22, sind endseitig wiederum an zwei Längsträgern 21 befestigt, die sich parallel zur Förderrichtung 11 erstrecken, wobei sie genau unterhalb eines zugeordneten Förderträgers 13; 14 angeordnet sind. Nach unten 33 werden die Längsträger 21 von vier Standbeinen 24 abgestützt, welche am unteren Ende mit höhenverstellbaren Standfüßen 25 versehen sind. Nach oben 32 sind die Längsträger 21 über vier Säulen 23 mit den zugeordneten Förderträgern13; 14 verbunden. Die Standbeine 24 und die Säulen 23 erstrecken sich parallel zur Hochrichtung 31 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 30, die senkrecht zur Förderrichtung 11 und parallel zur Richtung der Schwerkraft ausgerichtet ist.
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Die Vorrichtung 30 umfasst einen Hubkörper 50, der zwischen einer Greifeinrichtung 70 und dem Grundkörper 40 angeordnet ist. Der Hubkörper 50 ist in Richtung der Hochachse 31 gegenüber dem ortsfesten Grundkörper 40 beweglich. Die Greifeinrichtung 70 ist bezüglich der Hochachse drehbeweglich zum Hubkörper 50. Die Breite (Nr. 71 in 3) der Greifeinrichtung 70 ist minimal kleiner als der Abstand 15 der Förderträger 13; 14 ausgebildet, so dass die Greifeinrichtung 70 in der gezeigten ersten Drehstellung zwischen den Förderträgern 13; 14 hindurch bewegt werden kann. Gleiches gilt auch für die zweite Drehstellung, die gegenüber der ersten Drehstellung um 90° oder 180° gedreht ist. In den verbleibenden Zwischendrehstellungen ist es aber nicht möglich, die Greifeinrichtung 70 zwischen den Führungsträgern 13; 14 hindurch zu bewegen, da deren Eckenmaß (Nr. 72 in 3) größer als der Abstand 15 der Förderträger 13; 14 ist.
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Die Greifeinrichtung
70 ist in jeder ihrer vier Ecken mit gesonderten Greifern
80 ausgestattet, welche Gegenstand einer weiteren Patentanmeldung mit dem gleichen Anmeldetag wie die vorliegende Patentanmeldung sind. Anstelle der Greifer
80 können auch die aus der
DE 20 2006 019 029 U1 bekannten Zapfen zum Greifen der Werkstückträger zum Einsatz kommen.
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Hinzuweisen ist noch auf den Vereinzeler 17, mit dem die Werkstückträger 12 bei ihrer Fahrt entlang der Förderstrecke 10 über der Greifeinrichtung 70 angehalten werden können, wobei das Fördermittel typischerweise unter den angehaltenen Werkstückträger 12 hindurch rutscht. Der Vereinzeler 17 weist einen beweglichen Sperrkörper auf, der wahlweise ein- oder ausgefahren werden kann, um den Werkstückträger 12 aufzuhalten.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Grundkörpers 40 mit den Linearführungen 34; 35 und den Zylindern 90; 91. Der Grundkörper 40 ist in Form einer ebenen, rechteckigen Platte mit konstanter Dicke ausgebildet. An zwei gegenüberliegenden Seitenrändern sind je zwei Befestigungsmittel 41 in Form von Hammerschrauben mit zugeordneten Muttern vorgesehen. Die Hammerschrauben durchsetzen den Grundkörper 40 und greifen in die hinterschnittenen Nuten am Querträger (Nr. 22 in 1) ein.
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In der Mitte des Grundkörpers 40 ist eine Ausnehmung 42 angeordnet, die etwas größer als das Drehantriebsgehäuse (Nr. 52 in 3) ausgebildet ist, so dass der Drehantrieb in die Ausnehmung 42 eintauchen kann, wenn sich die Vorrichtung 30 in der unteren Hubstellung befindet. Die Hochachse 31 ist senkrecht zum Grundkörper 40 in der Mitte der Ausnehmung 42 angeordnet.
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Zu beiden Seiten neben der Ausnehmung 42 ist je eine Führungsbuchse 37 angeordnet, die fest mit dem Grundkörper 40 verbunden ist. Die Führungsbuchsen 37 werden von einer zugeordneten kreisrunden Führungswelle 36 durchsetzt, so dass letztgenannte in Richtung der Hochachse 31 linearbeweglich geführt ist. Die Führungsbuchsen 37 mit der zugeordneten Führungswelle 36 bilden dementsprechend eine erste bzw. eine zweite Linearführung 34; 35. Die beiden unteren 33 Enden der Führungswellen 36 sind über eine Traverse 38 fest miteinander verbunden. Der Traverse 38 sind zwei stabförmige zweite Anschläge 44 zugeordnet, die unten am Grundkörper 40 benachbart zu den Führungsbuchsen 37 angeordnet sind. Die zweiten Anschläge 44 stoßen an Einstellschrauben bzw. lageeinstellbaren Dämpfern 39 an der Traverse 38 an, mit denen die Lage der oberen Hubstellung eingestellt werden kann. Am oberen 32 Ende weisen die Führungswellen 36 eine Gewindebohrung auf, über die sie mit dem Hubkörper verschraubt werden.
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Weiter sind ein erster und ein zweiter Zylinder 90, 91 vorgesehen, die zu beiden Seiten neben der Ausnehmung 42 angeordnet ist. Das jeweilige Zylindergehäuse 92 ist im Bereich der Kolbenstangenführung unten am Grundkörper 40 befestigt, vorzugsweise mittels Schrauben. Die jeweilige Kolbenstange 93 ist in Richtung der Hochachse 31 beweglich und durchsetzt den Grundkörper 40. Am oberen 32 Ende der Kolbenstange 93 ist ein gesondertes Verbindungsteil 100 befestigt, insbesondere aufgeschraubt, an dem der Hubkörper befestigt wird. Wenn Druckluft am unteren, ersten Druckluftanschluss 94 zugeführt wird, bewegt sich der zugeordnete Zylinder 90; 91 in die mittlere Hubstellung. Wenn Druckluft am mittleren, zweiten Druckluftanschluss 95 zugeführt wird, bewegt sich der zugeordnete Zylinder 90, 91 in die obere Hubstellung. Wenn Druckluft am durch den Grundkörper 40 verdeckten oberen, dritten Druckluftanschluss zugeführt wird, bewegt sich der zugeordnete Zylinder 90; 91 in die untere Hubstellung. Bei den Zylindern 90; 91 handelt es sich also um Mehrstellungszylinder.
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3 zeigt eine Explosionsansicht des Hubkörpers 50 mit der Greifeinrichtung 70 und dem Drehantrieb 51. Der Hubkörper 50 ist in Form einer ebenen, rechteckigen Platte mit konstanter Dicke ausgebildet. In der Mitte ist ein Drehlager 54 angeordnet, dessen Drehachse mit der Hochachse zusammenfällt. Das Drehlager 54 kann als Gleit- oder als Wälzlager ausgeführt sein. Der Außenring 55 des Drehlagers 54 liegt oben 32 auf dem Hubkörper 50 auf und ist mit diesem verschraubt. Auf dem Innenring 56 des Drehlagers 54 liegt ein Hauptkörper 73 der Greifeinrichtung 70 auf, der in Form einer ebenen Platte mit konstanter Dicke ausgebildet ist. Die Lagerbohrung 57 des Innenrings 56 ist fluchtend mit einer Zentrierbohrung 74 in dem Hauptkörper 73 ausgebildet. Ein gesondertes Zentrierteil 75 ist mit sehr geringem Spiel in die Lagerbohrung 57 und in die Zentrierbohrung 74 eingebaut, so dass der Hauptkörper 73 quer zur Hochachse 31 nicht verschoben werden kann. Ein Flansch 76 des Zentrierteils 75 und der Hauptkörper 73 werden von mehreren Schrauben 77 durchsetzt, welche in den Innenring 56 eingeschraubt sind, wobei der Flansch 76 versenkt im Hauptkörper 73 angeordnet ist.
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Der Drehantrieb 51, der in Form eines Drehflügelantriebs ausgebildet ist, ist unten 33 an dem Hubkörper 50 befestigt, vorzugsweise mittels Schrauben. Seine Antriebswelle 53 greift in eine zugeordnete Bohrung im Zentrierteil 75 ein und ist dort, vorzugsweise mittels einer Passfeder, gegen Verdrehen relativ zum Zentrierteil 75 gesichert.
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Oben 32 auf dem Hubkörper 50 sind zwei Dämpfer 58 befestigt, deren Dämpfungsachse 59 senkrecht zur Hochachse 31 ausgerichtet ist. Die Lage der Dämpfer 58 ist in Richtung ihrer Dämpfungsachse 59 verstellbar. Die Dämpfer 58 sind vorzugsweise als hydraulische Dämpfer ausgebildet. Beiden Dämpfern 58 ist ein einziger Drehanschlag 78 zugeordnet, der an der Unterseite des Hauptkörpers 73 befestigt ist, vorzugsweise mittels Schrauben 79. Der Dämpfer 60 definiert die erste Drehstellung, wobei der Dämpfer 61 die zweite Drehstellung definiert. Die Richtung der entsprechenden Dämpfungsachsen 59 unterscheidet sich wahlweise um 90° oder 180°.
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Über die Bohrungen 101 werden die Verbindungsteile (Nr. 100 in 2) von unten 33 mit dem Hubkörper 50 verschraubt. Die beiden Befestigungsschrauben 36a, welche den Hubkörper durchsetzen, werden von oben in die zugeordnete Führungswelle (Nr. 36 in 2) eingeschraubt.
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An den vier Ecken des Hauptkörpers
73 der Greifeinrichtung
70 ist je ein gesonderter Greifer
80 angeordnet, welcher Gegenstand einer weiteren Patentanmeldung mit dem gleichen Anmeldetag wie die vorliegende Anmeldung ist. Anstelle des Greifers
80 können auch die aus der
DE 20 2006 019 029 U1 bekannten Zapfen vorgesehen sein. Die Greifer
80 sind jeweils mit zwei kippbeweglichen Druckstücken
81 ausgestattet, die zur Anlage an einer Innenecke des Werkstückträgers bestimmt sind.
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4 zeigt eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung 30, wobei die Schnittebene durch die Mittelachse eines Zylinders 90; 91 und einer Führungswelle 36 verläuft.
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Zu erkennen ist der innere Aufbau der Zylinder 90; 91, welche als Merstellungszylinder ausgebildet sind. Die Kolbenstange 93, welche aus dem Zylindergehäuse 92 herausragt, ist mit einem ersten Kolben 111 verbunden, welcher in einem ersten Zylinderraum 110 beweglich ausgenommen ist. Weiter ist in dem Zylindergehäuse 92 ein vom ersten Zylinderraum 110 gesondert ausgebildeter zweiter Zylinderraum 112 vorgesehen, in dem ein zweiter Kolben 113 beweglich aufgenommen ist. Der zweite Kolben 113 ist mit einer Hilfskolbenstange 114 fest verbunden, welche in den ersten Zylinderraum 110 hineinragt, so dass sie den ersten Kolben 111 berühren kann, wobei sich der erste Kolben 111 nach oben 32 von der Hilfskolbenstange 114 entfernen kann.
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In der in 4 dargestellten Stellung befindet sich die Vorrichtung 30 in der unteren Hubstellung 99, bei der sich die durch eine Strichpunktlinie 99 gekennzeichnete Oberkante der Greifeinrichtung 70 vollständig unterhalb der Förderträger 13, 14 befindet. Sie kann daher ohne den Werkstückträger-Transport auf der Förderstrecke zu behindern von der zweiten in die erste Drehstellung zurückgedreht werden. Wird nun der zweite Kolben 113 durch Druckluftzufuhr am ersten Druckluftanschluss (Nr. 94 in 2) angehoben, so hebt sich auch der erste Kolben 111 und dessen Kolbenstange 93. Die Vorrichtung 30 befindet sich dann in der mittleren Hubstellung 98, in der sich die mit einer Strichpunktlinie 98 dargestellte Oberkante der Greifeinrichtung 70 knapp unterhalb der Werkstückträger befindet. Die Werkstückträger können somit über die Greifeinrichtung 70 hinweg bewegt werden. Der Restweg, der erforderlich ist, um die Greifeinrichtung 70 mit einem Werkstückträger in Eingriff zu bringen, ist klein.
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Da der Hubweg des ersten Kolbens 111 größer ist als der Hubweg des zweiten Kolbens 113, kann der erste Kolben 111 durch Druckluftzufuhr am zweiten Druckluftanschluss (Nr. 95 in 2) weiter angehoben werden, so dass sich die Vorrichtung in die obere Hubstellung 97 bewegt. In der oberen Hubstellung ist die mit einer Strichpunktline 99 angedeutete Oberkante der Greifeinrichtung 70 so weit oberhalb der Förderträger 13; 14 angeordnet, dass sich der auf der Greifeinrichtung 70 befindliche Werkstückträger frei von der ersten in die zweite Drehstellung gedreht werden kann.
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Weiter ist in 4 zu erkennen, wie die Kolbenstange 93 der Zylinder 90; 91 und die Führungswellen 36 mit dem Hubkörper 50 verbunden sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Förderstrecke
- 11
- Förderrichtung
- 12
- Werkstückträger
- 13
- erster Förderträger
- 14
- zweiter Förderträger
- 15
- Abstand zwischen den Förderträgern
- 16
- Seitenführung
- 17
- Vereinzeler
- 20
- Gestell
- 21
- Längsträger
- 22
- Querträger
- 23
- Säule
- 24
- Standbein
- 25
- Standfuß
- 30
- Vorrichtung
- 31
- Hochachse
- 32
- obere Seite
- 33
- untere Seite
- 34
- erste Linearführung
- 35
- zweite Linearführung
- 36
- Führungswelle
- 36a
- Befestigungsschraube
- 37
- Führungsbuchse
- 38
- Traverse
- 39
- Einstellschraube
- 40
- Grundkörper
- 41
- Befestigungsmittel
- 42
- Ausnehmung für Drehantriebsgehäuse
- 43
- erster Anschlag
- 44
- zweiter Anschlag
- 50
- Hubkörper
- 51
- Drehantrieb
- 52
- Drehantriebsgehäuse
- 53
- Antriebswelle
- 54
- Drehlager
- 55
- Außenring
- 56
- Innenring
- 57
- Lagerbohrung
- 58
- Dämpfer
- 59
- Dämpfungsachse
- 60
- Dämpfer für erste Drehstellung
- 61
- Dämpfer für zweite Drehstellung
- 70
- Greifeinrichtung
- 71
- Breite der Greifeinrichtung
- 72
- Eckenmaß der Greifeinrichtung
- 73
- Hauptkörper
- 74
- Zentrierbohrung
- 75
- Zentrierteil
- 76
- Flansch des Zentrierteils
- 77
- Befestigungsschraube
- 78
- Drehanschlag
- 79
- Befestigungsschrauben für Drehanschlag
- 80
- Greifer
- 81
- Druckstück
- 90
- erster Zylinder
- 91
- zweiter Zylinder
- 92
- Zylindergehäuse
- 93
- Kolbenstange
- 94
- erster Druckluftanschluss
- 95
- zweiter Druckluftanschluss
- 96
- dritter Druckluftanschluss
- 97
- obere Hubstellung
- 98
- mittlere Hubstellung
- 99
- untere Hubstellung
- 100
- Verbindungsteil
- 101
- Bohrungen für Verbindungsteil
- 110
- erster Zylinderraum
- 111
- erster Kolben
- 112
- zweiter Zylinderraum
- 113
- zweiter Kolben
- 114
- Hilfskolbenstange
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006019029 U1 [0003, 0026, 0036]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Katalog "Transfersystem TS 2plus" der Bosch Rexroth AG, Ausgabe 4.2, Seite 7–24 ist die Hub-Dreheinheit HD 2 [0002]
- http://cdn.norgren.com/pdf/N_D_1_7_035_M_60285.pdf [0005]