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Die Erfindung betrifft eine Überlastsicherung für einen Klapptisch eines Fahrzeuges, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, einen Klapptisch und einen Fahrzeugsitz mit Klapptisch.
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DE 198 33 888 C1 beschreibt einen Klapptisch zur Anbringung an einer Rückseite einer Rückenlehne eines Fahrgastsitzes in einem Omnibus oder Flugzeug, bei dem ein Sicherheitsbeschlag für den Fall einer Überbeanspruchung vorgesehen ist. Dieser Anschlag wird durch Überlastung des Klapptisches überwunden, so dass dieser aus seiner horizontalen Gebrauchslage nach unten verschwenkt werden kann.
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DE 41 26 427 C1 beschreibt ein Fahrzeug mit einem um eine Schwenkachse drehbar gelagerten Klapptisch. An der Schwenkachse ist eine Überlastkopplung mit durch Federn vorgespannten Rasthebeln vorgesehen.
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DE 10 2011 103 616 A1 beschreibt einen Klapptisch für einen Kraftwagen mit einer Halteeinrichtung mit zwei in einer reibschlüssigen Anlage zueinander angebrachten Elementen. Bei einer Überlastsituation wird die Überlast unter Abgabe von Reibarbeit durch die Rutschkupplung abgebaut.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Situation bei Überlastung eines Klapptisches für einen Fahrzeugsitz zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Überlastsicherung gemäß Anspruch 1, einem Klapptisch nach Anspruch 6 beziehungsweise einem Fahrzeugsitz nach Anspruch 9.
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Die erfindungsgemäße Überlastsicherung für einen Klapptisch eines Fahrzeuges mit einem Grundkörper umfasst, dass der Grundkörper ein Lager für eine den Klapptisch stützende Strebe und eine bei Überlast freigebende Verriegelung der Überlastsicherung mit einem Träger des Klapptisches aufweist.
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Die nur aus einem Bauteil bestehende Überlastsicherung hat den Vorteil, dass dieses bei einer Überlastsituation auf einfache Weise entriegelt wird, wodurch der Tisch beziehungsweise die Tischplatte freigegeben wird. Dadurch wird bei zu starker Belastung eine Zerstörung des Tisches oder einzelner Bauteile vermieden. Dies ist insbesondere bei Klapptischen von Vorteil, welche von oben nach unten in eine Benutzungsposition geklappt werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lager und die Verriegelung getrennt voneinander vorgesehen sind. Durch die räumliche oder funktionale Trennung der beiden Funktionen Lagerung und Verriegelung können diese beiden Funktionalitäten getrennt voneinander optimiert werden. So kann insbesondere die als Überlast definierte Kraft durch die Verriegelung genau definiert werden, was dann unabhängig von der Lager- oder Gelenkfunktion ist.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lager zwei eine Rotationsbewegung der dazwischen angeordneten Strebe erlaubende Lagersitze aufweist. Diese Anordnung hat zum einen den Vorteil, dass die Lageranordnung stabil ist und eine gute Bewegung der Strebe ermöglicht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine mittig angeordnete Strebe den Kniefreiraum des Passagiers maximiert.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die Verriegelung mindestens eine Verriegelungslasche aufweist. Mittels einer oder mehrerer, bevorzugt zwei, Verriegelungslaschen oder Rastnasen, kann die Verriegelung auf einfache und kostengünstige Art und Weise realisiert sein. Im Normalfall hält die Verriegelungslasche die Überlastsicherung im Grundkörper fest. In einer Überlastsituation, das heißt wenn eine den Klapptisch belastende Kraft oberhalb einer Auslösekraft der Verriegelung liegt, rastet die Verriegelung beziehungsweise die Verriegelungslasche aus der Grundplatte aus und die Überlastsicherung samt der darin gelagerten Strebe fallen aus den Träger heraus, so dass der Tisch nach unten wegschwenken kann.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass zwei Verriegelungslaschen im Bereich des Lagers angeordnet sind. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass das Lager durch die räumliche Nähe der Verriegelungslaschen auch bei stärkerer Belastung in einer definierten Position gehalten wird, wodurch stets eine gute Lagerbeweglichkeit gegeben ist. Diese Anordnung senkt die Anforderungen an die Steifigkeit oder Torsionsfestigkeit der Überlastsicherung beziehungsweise des Grundköpers.
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Der erfindungsgemäße Klapptisch zur Anordnung an einer Rückseite eines Fahrzeugsitzes, wobei der Klapptisch einen Träger, eine an dem Träger geführte, klappbare Tischplatte und eine die Tischplatte stützende und mit dem Träger verbundene Strebe aufweist, umfasst eine Überlastsicherung wie zuvor beschrieben, wobei die Überlastsicherung die Strebe mit dem Träger verbindet. Es gelten die gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Verriegelung reversibel ist. Dies erlaubt eine einfache Wiederverwendung der Überlastsicherung, nachdem diese ausgelöst hat. Durch die einfache Gestaltung der Verriegelung kann die Überlastsicherung nach dem Auslösen auch von dem Passagier und nicht nur von Fachpersonal wieder eingesetzt werden.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die Tischplatte zum Aufstellen von oben nach unten klappbar ist. Dies erlaubt eine bequeme Betätigung, da beim Aufstellen oder Aufklappen der Tischplatte die Bein- oder Kniefreiheit nicht eingeschränkt wird. Während bei der bekannten, nach unten verstaubaren Betätigung die Überlastsicherung in die Bewegungsmechanik integriert werden kann, wird für den oben aus einer Verstauposition herausklappbaren Klapptisch die erfindungsgemäße Überlastsicherung vorgesehen.
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Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz für ein Fahrzeug umfasst einen Klapptisch wie zuvor beschrieben. Es gelten die gleichen Vorteile und Modifikationen wie zuvor beschrieben. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass mehrere Sitze, beispielsweise eine Sitzbank, eine oder mehrere gemeinsame Verriegelungen und/oder Verriegelungsanzeigen haben. Zudem kann der Klapptisch an anderen Elementen des Fahrzeugs, wie zum Beispiel Innenverkleidungen oder Paneelen, befestigt sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Sitzes mit Klapptisch;
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2 eine schematische seitliche Darstellung eines Sitzes mit Klapptisch;
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3 eine Detaildarstellung des Klapptisches;
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4 eine Detaildarstellung der Überlastsicherung;
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5 eine perspektivische Ansicht der Überlastsicherung und
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6 eine Schnittdarstellung der Überlastsicherung.
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In 1 ist ein Fahrzeugsitz 10, beispielsweise einer ersten Sitzreihe eines PKWs dargestellt. An einer Rückseite einer Rückenlehne 12 ist ein Klapptisch 14 vorgesehen. Der Klapptisch 14 ist in die Rückenlehne 12 integriert und ist vorzugsweise nicht oder zumindest nicht ohne Werkzeuge entfernbar.
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Der Klapptisch 14 hat eine Grundplatte oder einen Träger 16, der an der Rückenlehne 12 oder einer Tragstruktur der Rückenlehne 12 angeordnet ist. Eine Tischplatte 18 ist beweglich in dem Träger 16 geführt und in der in 1 gezeigten Gebrauchsstellung des Klapptisches 14 von einer Strebe 20 abgestützt. Die Strebe 20 ist dazu drehbar an dem Träger 16 befestigt. In der Gebrauchsstellung ist die Tischplatte 18 im Wesentlichen waagerecht ausgerichtet.
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In 2 ist schematisch dargestellt, wie der Klapptisch 14 beziehungsweise die Tischplatte 18 aus einer Verstaustellung oder Nicht-Gebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung geklappt wird. In der Nicht-Gebrauchsstellung ist die Tischplatte 18 im Wesentlichen parallel zu der Rückenlehne 12 angeordnet. Die Tischplatte 18 ist dann an oder in dem Träger 16 angeordnet.
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Zum Öffnen beziehungsweise Aufstellen des Klapptisches 14 wird die Tischplatte 18 zunächst entlang einer ersten Bewegungsrichtung I nach oben beziehungsweise schräg nach oben bewegt. Anschließend, zum Beispiel wenn eine Rastposition erreicht ist, wird die Tischplatte entlang einer zweiten Bewegungsrichtung II von oben nach unten heruntergeklappt. Insgesamt wird der Tisch also von oben nach unten in eine Gebrauchsstellung geklappt, dabei stützt die Strebe 20 die Tischplatte 18 ab.
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In 3 ist die Befestigung der Strebe 20 an dem Träger 16 detaillierter dargestellt. Eine Überlastsicherung 22 hat einen Grundkörper 24, der einerseits die Strebe 20 aufnimmt beziehungsweise lagert und andererseits zur Realisierung eines Überlastschutzes lösbar an dem Träger 16 befestigt ist.
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Bei einer Überlast, das heißt einer übermäßigen Belastung des Klapptisches 14, bei der Beschädigungen des Tisches wahrscheinlich sind, wird die Überlastsicherung 22 beziehungsweise der Grundkörper 24 und damit die Strebe 20 aus dem Träger 16 herausgelöst oder -bewegt, so dass die Tischplatte 18 nach unten geschwenkt werden kann, wodurch Beschädigungen vermieden werden.
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In 4 ist die Strebe 20 mit dem Grundkörper 24 beziehungsweise der Überlastsicherung im ausgelösten Zustand dargestellt. Die Strebe 20 ist mittels eines Lagers 26 an dem Grundkörper 24 befestigt. Das Lager 26 hat zwei voneinander beabstandete Lagersitze zwischen denen die Strebe 20 angeordnet ist. Die Strebe 20 greift mit Führungselementen, beispielsweise in Form von Stiften, in das Lager 26 ein, so dass die Strebe 20 eine Rotationsbewegung um eine Lager- beziehungsweise Rotationsachse ausführen kann. Zudem ist die Länge der Strebe 20 verstellbar, so dass die Strebe 20 sich an die jeweilige Position der Tischplatte 18 anpassen kann.
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Räumlich und auch funktional getrennt von dem Lager 26 umfasst die Überlastsicherung 22 eine Verriegelung 28. Mittels der Verriegelung 28 wird die Überlastsicherung 22 und damit auch die Strebe 20 an dem Träger 16 befestigt. Durch die Trennung der Lagerfunktion und der Verriegelungsfunktion an dem Grundköper 24 können beide Funktionen getrennt voneinander für die jeweiligen Bedürfnisse oder Einsatzzwecke optimiert werden.
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Anhand der 5 und 6 wird nun die Verriegelung 28 der Überlastsicherung 22 näher beschrieben. Die Verriegelung 28 umfasst zwei Verriegelungslaschen 30, die in seitlichen Bereichen des Grundkörpers 24 angeordnet sind. Die Verrieglungslaschen 30 sind in räumlicher Nähe zu dem Lager 26 beziehungsweise den Lagersitzen des Lagers 26 angeordnet. Die beiden Verriegelungslaschen beziehungsweise Rastnasen 30 weisen nach außen, also in axialer Richtung der Lager- beziehungsweise Rotationsachse. Dies erlaubt eine stabile Befestigung der Überlastsicherung 22 in dem Träger 16.
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In 6 ist die Überlastsicherung 22 im montierten Zustand, das heißt an dem Träger 16 befestigt, dargestellt. Die Verriegelungslaschen 30 greifen dabei in Ausnehmungen 32 des Trägers 16 ein. Die Abstimmung der Auslösekraft und/oder der Montagekraft der Verriegelung 28 kann über die Geometrie der Verriegelungslaschen 30, insbesondere der Winkel, eingestellt werden. Auch über die Beschaffenheit der Ausnehmungen 32, wie zum Beispiel Abstand, Größe oder Neigungswinkel, kann die Auslösekraft und/oder Montagekraft der Verriegelung 28 eingestellt werden. Vorteilhafterweise erfolgt die Einstellung der Montagekraft und/oder Auslösekraft unabhängig von der Funktion des Lagers 26 für die Strebe 20.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 12
- Rückenlehne
- 14
- Klapptisch
- 16
- Träger
- 18
- Tischplatte
- 20
- Strebe
- 22
- Überlastsicherung
- 24
- Grundkörper
- 26
- Lager
- 28
- Verriegelung
- 30
- Verriegelungslasche
- 32
- Ausnehmung
- I
- erste Bewegungsrichtung
- II
- zweite Bewegungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19833888 C1 [0002]
- DE 4126427 C1 [0003]
- DE 102011103616 A1 [0004]