DE202011100689U1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und wenigstens einer Rückenlehne, welche gegenüber dem Sitzteil verschwenkbar an der Fahrzeugkarosserie oder dem Sitzteil angelenkt ist, wobei die Rückenlehne in wenigstens einer im Wesentlichen vertikalen Lage verriegelbar ist und von wenigstens einem Federelement derart beaufschlagt ist, dass die Rückenlehne in entriegelter Lage federbeaufschlagt in Richtung zum Sitzteil verschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rotationsdämpfer (9) vorgesehen ist, über den das Federelement (7) die Rückenlehne (1, 2) verschwenkt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und wenigstens einer Rückenlehne, welche gegenüber dem Sitzteil verschwenkbar an der Fahrzeugkarosserie oder dem Sitzteil angelenkt ist, wobei die Rückenlehne in wenigstens einer im Wesentlichen vertikalen Lage verriegelbar ist und von wenigstens einem Federelement derart beaufschlagt ist, dass die Rückenlehne in entriegelter Lage federbeaufschlagt in Richtung zum Sitzteil verschwenkt wird.
- Fahrzeugsitze mit einer gegenüber dem Sitzteil verschwenkbaren Rückenlehne sind in vielfältiger Weise bekannt, insbesondere sind eine Vielzahl von Fahrzeugen mit Rücksitzen ausgebildet, bei denen die Rückenlehne gegenüber der Rücksitzbank verschwenkbar ist, um das Kofferraumvolumen zu vergrößern. Dabei sind häufig zwei, vorzugsweise asymmetrisch geteilte Rückenlehnen vorgesehen.
- Um einerseits den Komfort zu erhöhen und andererseits das Umlegen der Rückenlehne vor allem bei schwerer Zugänglichkeit derselben zu erleichtern, sind bereits gattungsgemäße Fahrzeugsitze bekannt, bei denen im Bereich der Schwenkachse der Rückenlehne wenigstens ein Federelement vorgesehen ist, welches nach Entriegelung der Rückenlehne die Rückenlehne selbsttätig bzw. automatisch nach vorne in Richtung zum Sitzteil verschwenkt. So ist aus
DE 20 2008 014 250 U1 der Anmelderin ein Fahrzeugsitz bekannt, bei dem das wenigstens eine Federelement von einer Schraubenfeder gebildet ist. Eine solche Lösung ist zwar grundsätzlich geeignet, allerdings ist es relativ schwierig, die Verschwenkbewegung der Rückenlehne so einzustellen, dass diese nicht unkontrolliert, insbesondere zu schnell abläuft, wodurch z. B. ungewollt Gegenstände, insbesondere zerbrechliche Gegenstände, die auf dem Sitzteil abgelegt sind, in Mitleidenschaft gezogen bzw. beschädigt werden, weil sie quasi zwischen der Rückenlehne und dem Sitzteil zerdrückt werden. - Um diesem Problem abzuhelfen, ist aus
DE 20 2009 000 783 U1 der Anmelderin bereits ein Fahrzeugsitz bekannt geworden, bei dem das wenigstens eine Federelement von einer Gasdruckfeder gebildet ist. Bei einer solchen Gestaltung ist gewährleistet, dass das nach Vorneverschwenken der Rückenlehne kontrolliert erfolgt und insbesondere beendet wird, wenn die Rückenlehne auf einen Widerstand trifft. Allerdings ist es nicht immer möglich, eine Gasdruckfeder zu verwenden, da im Bereich der Rückenlehne je nach Einbausituation kein ausreichender Raum zur Verfügung steht. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, mit welcher bei einem solchen Fahrzeugsitz die automatische Verschwenkbarkeit der wenigstens einen Rückenlehne bei geringem Raumbedarf möglichst kontrolliert erfolgen kann.
- Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeugsitz der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Rotationsdämpfer vorgesehen ist, über den das Federelement die Rückenlehne verschwenkt.
- Durch die Kombination aus Federelement und Rotationsdämpfer wird nach Freigabe der Rückenlehne eine langsame kontrollierte und sicher abgedämpfte Verschwenkung in die liegende Position bewirkt, so dass Beschädigungen oder Beeinträchtigungen von auf dem Sitzteil liegenden Gegenständen oder dgl. zuverlässig vermieden werden. Außerdem besteht auch keine Verletzungsgefahr.
- In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Rotationsdämpfer ein hydraulischer Rotationsdämpfer ist. Dieser kann ggf. auch einstellbar ausgebildet sein, um gewünschtenfalls das Dämpfungsmaß verändern zu können.
- In konstruktiv bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Rotationsdämpfer auf einer Abtriebswelle des Federelementes angeordnet ist.
- Dabei ist es besonders bevorzugt, dass das Federelement, die Abtriebswelle und der Rotationsdämpfer in einem gemeinsamen Lager aufgenommen sind, welches an der Fahrzeugkarosserie oder dem Sitzteil befestigt ist.
- Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass das Federelement eine Spiralfeder, insbesondere Flachspiralfeder, ist, welche nur einen relativ geringen Raumbedarf benötigt.
- Um eine einwandfreie Verschwenkung der Rückenlehne zu gewährleisten, ist ferner bevorzugt vorgesehen, dass die Rückenlehne beidseitig jeweils mit einem Federelement mit zugeordnetem Rotationsdämpfer ausgerüstet ist.
- Bevorzugt ist das Sitzteil des Fahrzeugsitzes eine Rücksitzbank. Die Rücksitzbank kann zwei, vorzugsweise asymmetrisch geteilte Rückenlehnenteile aufweisen, welche getrennt voneinander mit einem Federelement mit Rotationsdämpfer ausgerüstet sind.
- Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt in
-
1 eine vereinfachte Rückansicht einer zweigeteilten Rückenlehne eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes mit jeweils einem Federelement mit zugeordnetem Rotationsdämpfer an der Außenseite, -
2 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Lagers mit Federelement und Rotationsdämpfer, -
3 eine perspektivische Darstellung des Lagers nach2 und in -
4 eine Prinzipskizze der Rückenlehne von der Seite. - Ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz ist in
1 am Beispiel eines Rücksitzes dargestellt, welcher eine nicht dargestellte durchgehende Rücksitzbank mit einer zweigeteilten Rückenlehne aufweist. Dabei besteht die Rückenlehne aus einem ersten Lehnenteil1 und einem zweiten Lehnenteil2 , die z. B. im Verhältnis 2/3:1/2 asymmetrisch geteilt sind. Die von den beiden Rückenlehnenteilen1 ,2 gebildete Rückenlehne weist insgesamt eine etwa rechteckige Form auf, die vertikalen Außenseiten sind an den jeweiligen Fahrzeugkarosserietyp angepasst. - Das Lehnenteil
1 weist eine Platte3 und das Lehnenteil2 eine Platte4 auf. Ferner ist jeweils ein umlaufender Tragrahmen3a bzw.4a angedeutet. Auf die genaue Gestaltung dieser Tragrahmen3a und4a sowie der Platten3 und4 kommt es im Rahmen der Erfindung nicht an. Als Beispiel für einen möglichen Aufbau wird aufDE 10 2006 036 935 A1 Bezug genommen. - Beide Lehnenteile
1 und2 sind jeweils im unteren Bereich verschwenkbar gelagert, innenseitig in einem nicht dargestellten, z. B. gemeinsamen Lagerbock und außenseitig jeweils in einem Lager5 ,6 , und zwar derart, dass das jeweilige Rückenlehnenteil1 bzw.2 nach vorne auf die nicht dargestellte Sitzbank schwenk- bzw. klappbar ist, so dass bei Nichtgebrauch des Rücksitzes bzw. Rücksitzteiles der Transportraum des Kofferraumes vergrößert werden kann. - Sowohl das Rückenlehnenteil
1 als auch das Rückenlehnenteil2 sind in an sich bekannter Weise in Sitzposition, d. h. in etwa vertikaler Lage an der Fahrzeugkarosserie verriegelbar, zum Umklappen ist eine Entriegelung, auch eine Fernentriegelung möglich, die auf unterschiedliche Weise realisiert sein kann, beispielsweise mittels eines Hebels, eines Bowdenzuges oder auch elektromechanisch. - Wesentlich für die Gestaltung des Fahrzeugsitzes ist nun, dass das jeweilige Rückenlehnenteil
1 ,2 im Bereich der jeweiligen Schwenkachse5 jeweils mit wenigstens einem Federelement vorzugsweise in Form einer Flachspiralfeder7 derart beaufschlagt ist, dass das jeweilige Rückenlehnenteil1 ,2 in entriegelter Lage federbeaufschlagt in Richtung zur Rücksitzbank17 selbsttätig verschwenkt wird (Pfeil8 in4 ). Dabei ist erfindungswesentlich, dass zusätzlich ein Rotationsdämpfer9 vorgesehen ist, über den die Flachspiralfeder7 das Rückenlehnenventil1 ,2 verschwenkt. Dieser Rotationsdämpfer9 ist z. B. ein hydraulischer, zylindrischer Rotationsdämpfer, welcher auf einer Abtriebswelle10 der Flachspiralfeder7 angeordnet ist. - Wie am besten aus den
2 und3 hervorgeht, sind die Flachspiralfeder7 , die Abtriebswelle10 und der zylindrische hydraulische Rotationsdämpfer9 jeweils in einem gemeinsamen Lager5 bzw.6 angeordnet. Das Lager6 ist dabei spiegelsymmetrisch zum Lager5 ausgebildet und zeichnerisch nicht näher dargestellt. - Das Lager
5 weist einen Befestigungsbereich11 auf, an den sich über eine Querwand12 ein nach hinten zurückspringender Aufnahmebereich13 anschließt, der außenseitig durch eine quer zum Befestigungsbereich11 und zur Abtriebswelle10 angeordnete Seitenwand14 begrenzt ist. Diese Seitenwand14 weist eine kreisförmige Zapfenaufnahmeöffnung15 auf. Die Flachspiralfeder7 mit der Abtriebswelle10 und dem aufgesteckten Rotationsdämpfer9 sind in den Aufnahmebereich13 eingesetzt, an der anderen Seite des Rotationsdämpfers9 ist durch die Öffnung15 hindurch ein Lagerzapfen16 eingesteckt. - Wird die nicht dargestellte Verriegelung des jeweiligen Rückenlehnenteils
1 bzw. 2 entriegelt, bewegt sich das Rückenlehnenteil1 bzw.2 selbsttätig, aber gedämpft aufgrund der Flachspiralfeder7 in Verbindung mit dem Rotationsdämpfer9 in Richtung des Pfeiles8 (4 ) auf die Sitzbank zu. Wenn das jeweilige Rückenlehnenteil1 ,2 wieder in die Ausgangsposition zurückgebracht werden soll (Pfeil16 in4 ), ist dies manuell entgegen der Federkraft möglich. Dazu wird das Rückenlehnenteil nach hinten verschwenkt und in die vertikale Sitzposition gebracht, bis die Verriegelung einrastet. - Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann die Rückenlehne selbstverständlich auch einteilig ausgeführt sein, die Rückenlehne kann auch Bestandteil eines Einzelsitzes sein. Es ist auch möglich, dass das Federelement
7 mit Rotationsdämpfer9 , anders als in1 dargestellt, jeweils innenseitig angeordnet ist. Insbesondere bei einer nicht geteilten Rückenlehne kann auch beidseitig jeweils ein Federelement7 mit Rotationsdämpfer9 vorgesehen sein. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008014250 U1 [0003]
- DE 202009000783 U1 [0004]
- DE 102006036935 A1 [0020]
Claims (7)
- Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und wenigstens einer Rückenlehne, welche gegenüber dem Sitzteil verschwenkbar an der Fahrzeugkarosserie oder dem Sitzteil angelenkt ist, wobei die Rückenlehne in wenigstens einer im Wesentlichen vertikalen Lage verriegelbar ist und von wenigstens einem Federelement derart beaufschlagt ist, dass die Rückenlehne in entriegelter Lage federbeaufschlagt in Richtung zum Sitzteil verschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rotationsdämpfer (
9 ) vorgesehen ist, über den das Federelement (7 ) die Rückenlehne (1 ,2 ) verschwenkt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsdämpfer (
9 ) ein hydraulischer Rotationsdämpfer ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsdämpfer (
9 ) auf einer Abtriebswelle (10 ) des Federelementes (7 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
7 ), die Abtriebswelle (10 ) und der Rotationsdämpfer (9 ) in einem gemeinsamen Lager (5 ,6 ) aufgenommen sind, welches an der Fahrzeugkarosserie oder dem Sitzteil befestigt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
7 ) eine Spiralfeder, insbesondere Flachspiralfeder, ist. - Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (
1 ,2 ) beidseitig jeweils mit einem Federelement (7 ) mit zugeordnetem Rotationsdämpfer (9 ) ausgerüstet ist. - Fahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil eine Rücksitzbank ist.
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