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Die Erfindung betrifft eine Startvorrichtung für ein unbemanntes Unterwasserfahrzeug, insbesondere für ein autonomes Unterwasservehikel oder für ein ferngesteuert operierendes Vehikel, mit einem Startrohr, welches eine Innenwand und einen Auslass aufweist, und dem in dem Startrohr befindlichen unbemannten Unterwasserfahrzeug, wobei das unbemannte Unterwasserfahrzeug eine Fahrzeughülle mit einer Fahrzeughülleninhomogenität aufweist, sodass ein Ausstoß des unbemannten Unterwasserfahrzeugs unterschiedliche Kontaktbelastungen zwischen Fahrzeughülle und Innenwand verursacht, sowie ein Fahrzeug, welches die Startvorrichtung aufweist.
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Unbemannte Unterwasserfahrzeuge (UUV = unmanned underwater vehicle) wie beispielsweise ein Remotely Operated Vehicle (ROV) oder ein Autonomous Underwater Vehicle (AUV) werden zumeist mit einem Kran in das Wasser verbracht, um dann mit der jeweiligen Mission zu starten. Die Infrastruktur für einen derartigen Kran ist teils aufwendig zu realisieren. Insbesondere für den Fall, dass Schlauchboote eingesetzt werden, ist ein derartiger Kranaufbau entweder kaum möglich oder benötigt hohe infrastrukturelle und personelle Ressourcen.
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Zudem können derartige UUV´s aufgrund ihrer inhomogenen Formgestaltung, welche beispielsweise radial und/oder axial von einer Zigarrenform eines Torpedos abweicht, nicht mittels Startrohren einfach in das Wasser verbracht werden. Teilweise werden derartige Geräte durch Personen in das Wasser „hineingeworfen“, wobei leicht Beschädigungen an dem UUV entstehen können. Zudem besteht eine gewisse Verletzungsgefahr für die werfenden Personen, sowie die Gefahr, dass diese bei dem Ausbringen selbst mit in das Wasser stürzen.
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Aufgabe der Erfindung ist es den Stand der Technik zu verbessern.
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Gelöst wird die Aufgabe durch eine Startvorrichtung für ein unbemanntes Unterwasserfahrzeug (UUV), insbesondere für ein autonomes Unterwasservehikel (AUV) oder für ein ferngesteuert operierendes Vehikel (ROV), mit einem Startrohr, welches eine Innenwand und einen Auslass aufweist, und den in dem Startrohr befindlichen unbemannten Unterwasserfahrzeug, wobei das unbemannte Unterwasserfahrzeug eine Fahrzeughülle mit einer Fahrzeughülleninhomogenität aufweist, sodass ein Ausstoßen des unbemannten Unterwasserfahrzeugs unterschiedliche Kontaktbelastungen zwischen Fahrzeughülle und Innenwand verursacht, wobei das unbemannte Unterwasserfahrzeug eine lösbare Ausgleichsform aufweist, welche derart ausgestaltet ist, dass die Fahrzeughülleninhomogenität ausgeglichen ist, sodass eine Kombination aus dem unbemannten Unterwasserfahrzeug und der lösbaren Ausgleichsform beim Ausstoßen der Kombination zu einer im Wesentlichen gleichmäßigen Kontaktbelastung zwischen der Kombination und der Innenwand führt.
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Durch das Verwenden der beschriebenen lösbaren Ausgleichsform kann die inhomogene Fahrzeughüllenform derart ausgeglichen werden, dass das unbemannte Unterwasserfahrzeug vorliegend durch ein bestehendes Startrohr in das Wasser verbracht werden kann.
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Zusätzlich kann vorliegend auf komplizierte Kranaufbauten verzichtet werden. Auch beim Einsatz mit Schlauchbooten, kann ein Startrohr mit der eingebrachten Kombination verwandt werden. Somit kann bei starkem Wellengang oder bei militärischen Einsatzszenarios und starkem Beschuss gefahrlos das unbemannte Unterwasserfahrzeug auf seine Einsatzmission geschickt werden.
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Der wesentliche Erfindungsgedanke liegt vorliegend insbesondere darin, dass unbemannte Unterwasserfahrzeuge, welche aufgrund ihrer Form nicht sicher und unbeschädigt über Startrohre in das Einsatzgewässer verbringbar sind, durch das Hinzufügen einer Ergänzungsform auf das Startrohr angepasst werden, sodass die Unterwasserfahrzeuge zusammen mit der jeweiligen Ausgleichsform in das Einsatzmedium verbracht werden können.
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Folgendes Begriffliche sei erläutert:
Eine „Startvorrichtung“ ist insbesondere ein System, welches der Verbringung von Unterwasservehikeln dient. Dabei kann das Verbringen direkt in das Medium Wasser oder aber auch über Luft in das Wasser erfolgen.
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Ein „unbemanntes Unterwasserfahrzeug“ ist insbesondere ein Fahrzeug, welches sich im Wesentlichen unter Wasser bewegt und insbesondere über einen eigenen Antrieb verfügt. Zu den unbemannten Unterwasserfahrzeugen zählen Remotely Operated Vehicles (ROV´s) und Autonomous Underwater Vehicles (AUV). All diese Wasserfahrzeuge werden im Wesentlichen mit dem Begriff Unmanned Underwater Vehicle (UUV) zusammengefasst.
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Das „Startrohr“ ist ein rohrförmiges Gebilde, über welches vorliegend das Unterwasserfahrzeug in das Wasser verbracht wird. Das Startrohr weist insbesondere eine kreisförmige Grundform auf, wobei es sich ebenfalls um eine rechteckige, vieleckige oder quadratische Grundform handeln kann. Wesentlich ist der Säulencharakter.
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Im Inneren des Startrohrs ist eine „Innenwand“ angeordnet, welche im Wesentlichen als Führungsfläche dient, damit das Unterwasserfahrzeug/die Kombination definiert verbringbar ist.
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Um den Übertritt in das Zielmedium (Luft/Wasser) zu realisieren, weist das Startrohr einen „Auslass“ auf. Dieser Auslass kann dabei steuerbar und öffenbar ausgestaltet sein oder kann auch einfach durch eine schlichte Öffnung gebildet werden.
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Die „Fahrzeughülle“ des unbemannten Unterwasserfahrzeugs entspricht im Wesentlichen der das Wasserfahrzeug Umhüllenden. Dabei ist insbesondere die Umhüllende umfasst, welche „radial nach außen verlängert“ im berührenden Kontakt mit der Innenwand des Startrohrs treten würde.
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Unter „Fahrzeughülleninhomogenität“ werden alle Bauteile und Ausbuchtungen verstanden, welche von einer gleichmäßigen Form, zum Beispiel Zigarrenform, radial und/oder axial abweichen. Beispielsweise weist ein unbemanntes Unterwasserfahrzeug Kameralampen, Werkzeughalter, Sonare oder GPS auf, welche an unterschiedlichen Positionen am Unterwasserfahrzeug angeordnet sind und welche es eben nicht ermöglichen oder es erschweren, dass das Unterwasserfahrzeug einen über die Länge hinweg gleichmäßigen Querschnitt aufweist. Diese Fahrzeuginhomogenitäten führen beispielsweise dazu, dass, wenn das Unterwasserfahrzeug in das Startrohr verbracht ist, das Unterwasserfahrzeug kippt und somit beispielsweise auf zwei Punkten aufliegt oder ein definiertes Platzieren nicht möglich ist. Zudem würde ein Ausstoßen des Unterwasserfahrzeugs aus dem Startrohr insbesondere dazu führen, dass gewisse Bauteile des Unterwasserfahrzeugs in einem schleifenden Kontakt mit dem Startrohr treten, welcher zum einen das Startrohr beschädigen oder aber das schleifende Bauteil des Unterwasserfahrzeugs beschädigen würde. Auch könnte ein Verhaken oder Abreißen etwaiger Bauteile erfolgen. Sämtliche beschriebenen Berührungs-Effekte werden vorliegend unter „unterschiedliche Kontaktbelastungen“ zusammengefasst.
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Die „lösbare Ausgleichsform“ ergänzt das Unterwasserfahrzeug insbesondere derart, dass über die lösbare Ausgleichsform das Unterwasserfahrzeug einen Kontakt mit der Innenwand des Startrohrs ausbildet. Idealerweise weist dabei die lösbare Ausgleichsform eine derart große Außenfläche auf, welche mit der Innenwand des Startrohrs in berührenden Kontakt tritt, dass ein Verfahren der „Kombination“ aus unbemannten Unterwasserfahrzeugs und der Ausgleichsform zu einem definierten Verschieben beim Ausstoßen der Kombination führt. Insbesondere kann sich die lösbare Ausgleichsform über die gesamte Länge des unbemannten Unterwasserfahrzeugs und darüber hinaus erstrecken. Auch können mehrere unterschiedliche lösbare Ausgleichsformen vorgesehen sein, welche jeweils in bestimmten Abständen das unbemannte Unterwasserfahrzeug der Länge nach umfassen.
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Eine im Wesentlichen gleichmäßige „Kontaktbelastung“ ist insbesondere dann gegeben, wenn über eine Außenfläche der lösbaren Ausgleichsform die Innenwand kontaktiert wird. Insbesondere ist dann die mit der Innenwand in Kontakt tretende Fläche größer als die Kontaktfläche, welche entstünde, wenn das unbemannte Unterwasserfahrzeug ohne lösbare Ausgleichsform die Innenwand des Startrohrs kontaktiert.
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Unter „lösbar“ ist insbesondere zu verstehen, dass lediglich ein leichter Kontakt zwischen dem unbemannten Unterwasserfahrzeug und der Ausgleichsform besteht, welcher insbesondere dann gelöst wird, wenn die Kombination in das Verbringmedium (Luft oder Wasser) verbracht wird. Die Lösbarkeit kann sich insbesondere darauf beziehen, dass lediglich ein mechanischer Kontakt besteht, welcher durch das Verlassen des Startrohrs gelöst wird. Auch ein Klebemittel kann eingesetzt werden. In einer einfachen Ausführungsform kann es sich dabei um ein Malerklebeband handeln, welches bei geringem Kraftaufwand ohne die haltende Wirkung der Innenwand des Startrohrs die Kombination auflöst, sodass nach dem Verbringen die lösbare Ausgleichsform von dem unbemannten Unterwasserfahrzeug getrennt ist. Dieses Separieren kann beispielsweise aufgrund der Druckunterschiede, einer Federwirkung oder aufgrund dessen erfolgen, dass das Wasser ein chemisches Lösungsmittel ist.
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In einer Ausführungsform weist die Startvorrichtung eine Relaiseinrichtung auf, welche mittels einer Datenaustauschleitung, insbesondere mittels eines Lichtwellenleiters, mit dem Unterwasserfahrzeug und/oder der Ausgleichsform verbunden ist, wobei die Relaiseinrichtung im Inneren des Startrohrs angeordnet ist und nach dem Ausstoßen der Kombination in ein Austrittsmedium verbracht ist.
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Über derartige Relaiseinrichtungen kann vorteilhafter Weise die Kommunikation mit dem unbemannten Unterwasserfahrzeug erfolgen. Insbesondere kann eine derartige Relaiseinrichtung ein in Kreuzwicklung geführten Lichtwellenleiter aufweisen, welcher mit dem Unterwasserfahrzeug verbunden ist, wobei insbesondere das Unterwasserfahrzeug ebenfalls einen in Kreuzwicklung ausgeführten Wickel aufweist. Dabei kann der verbindende Lichtwellenleiter beispielsweide dünner ausgestaltet sein als ein Lichtwellenleiterkabel, welches mit dem Verbringsystem (zum Beispiel Schiff) verbunden ist. Für den Fall, dass das Unterwasserfahrzeug beispielsweise für die Mienenjagd eingesetzt wird, handelt es sich bei der Relaiseinrichtung beispielsweise um einen Absenker, welcher einen gewissen Abstand zur gefundenen Miene aufgrund seiner vertikal gerichteten Gewichtskraft und somit seiner Ortsstabilität ausbildet. Dadurch, dass die Relaiseinrichtung im Inneren des Startrohrs befindlich ist, kann diese gleichzeitig mit dem unbemannten Unterwasserfahrzeug in das Zielmedium verbracht werden.
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In einer diesbezüglichen Ausprägungsform weist die Relaiseinrichtung eine Relaishülle mit einer Relaishülleninhomogenität auf, sodass das Ausstoßen der Relaiseinrichtung unterschiedliche Kontaktbelastungen zwischen Fahrzeughülle und Innenwand verursacht, wobei die Relaiseinrichtung eine Relaishüllenausgleichsform aufweist, welche derart ausgestaltet ist, dass die Relaishülleninhomogenität ausgeglichen ist, sodass eine Kombination aus der Relaiseinrichtung und der Relaishüllenausgleichsform beim Ausstoßen der Relaiskombination zu einer im Wesentlichen gleichmäßigen Kontaktbelastung zwischen der Relaiskombination und der Innenwand führt.
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Vorliegend beruht der erfindungsgemäße Gedanke ebenfalls wieder darauf, dass die Relaiseinrichtung entsprechend auf das Startrohr angepasst wird. Die Definitionen entsprechen den zuvor getätigten Definitionen, wobei die Definitionen sich vorliegend jeweils auf die Relaiseinrichtung statt auf das Unterwasserfahrzeug beziehen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass eine Relaishülleninhomogenität insbesondere bereits dann gegeben ist, wenn die Innenwand des Startrohrs die Relaiseinrichtung kontaktierend umfasst.
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Vorteilhafterweise kann dabei die Relaiseinrichtung verzögert zu dem Unterwasserfahrzeug ausgestoßen werden, sodass gewährleistet ist, dass die Relaiseinrichtung nicht durch das ausgebrachte Unterwasserfahrzeug zerstört wird. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Relaiskombination einen höheren Widerstand auf die Innenwand des Startrohrs als die Kombination ausübt.
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In einer weiteren Ausführungsform weist oder weisen die lösbare Ausgleichsform und/oder die Relaishüllenausgleichsform zwei, drei, vier, fünf oder mehr Einzelformen auf, welche insbesondere zusammen die Ausgleichsform und/oder die Relaishüllenausgleichsform bilden.
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Durch diese quasi „gepuzzelte“ Ausgleichsform oder Relaishüllenausgleichsform kann das Separieren der Kombination oder der Relaiskombination wesentlich vereinfacht werden. Die Einzelformen können dabei insbesondere radial oder auch der Länge nach vorgesehen sein. Insbesondere im Fall, wenn der Länge nach Einzelformen die Relaishüllenausgleichsform oder die Ausgleichsform bilden, sind schräge Trennbereiche vorteilhaft, da diese beim Ausstoßen das Abgleiten der einzelnen Einzelformen und somit das Gesamtseparieren der Kombination oder der Relaiskombination erleichtern.
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Um das Separieren der Kombination oder der Relaiskombination zu vereinfachen, kann oder können die Kombination und/oder die Relaiskombination ein Federelement und/oder ein Spannelement aufweisen, welches oder welche nach einem Verlassen des Startrohrs die Kombination und/oder die Relaiskombination trennt oder trennen, sodass das Unterwasserfahrzeug und/oder die Relaiseinrichtung einsatzbarbereit ist oder sind.
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Ein derartiges Federelement kann dadurch vorgesehen sein, dass beispielsweise in dem unbemannten Unterwasserfahrzeug gespannte Federelemente angeordnet sind, welche die Ausgleichsform oder die Relaishüllenausgleichsform gegen die Innenwand des Startrohres pressen. Sobald die Kombination oder die Relaiskombination das Startrohr verlassen haben, ist der Gegendruck durch die Innenwand des Startrohres entfallen, sodass mithin die Ausgleichsform oder die Relaishüllenausgleichsform durch die Federelemente entfernt werden.
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Auch eine inverse Lösung oder eine Kombination mit der ersten Lösung ist realisierbar, bei der ergänzend oder alternativ die Ausgleichsform und/oder Relaishüllenausgleichsform die Federelemente (z.B. Spiralfeder) aufweisen, welche der Hülle des Unterwasserfahrzeugs oder der Relaiseinrichtung ihre Federkraft aufprägen.
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Auch kann beispielsweise ein gespanntes (Metall)Band vorgesehen sein, welches um die Ausgleichsform und/oder die Relaishüllenausgleichsform gelegt ist. Auch hier ist dieses Band derart angeordnet, dass die Innenwand des Startrohrs der federnden Kraft des Bandes oder des Metallbandes entgegenwirkt.
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In einer diesbezüglichen Ausführungsform realisiert oder realisieren die lösbare Ausgleichsform und/oder die Relaishüllenausgleichsform das Federelement. Dies kann beispielsweise durch die Materialauswahl der Ausgleichsform oder der Relaishüllenausgleichsform erfolgen. So können beispielsweise Kunststoffe verwendet werden, welche teilreversibel komprimierbar sind. In diesem Fall kann beispielsweise die Relaishüllenausgleichsform und/oder die Ausgleichsform konisch ausgebildet sein, sodass die Kombination oder die Relaiskombination leicht in das Startrohr einführbar ist und mit dem Vortreiben in dem Rohr der Ausgleichsform durch die Innenwand des Startrohrs ein Druck aufgeprägt wird, welcher zum Komprimieren der Ausgleichsform oder der Relaishüllenausgleichsform führt. Sobald dann die Kombination oder die Relaiskombination das Startrohr verlässt, fällt dieser Druck ab und es separiert sich wiederrum die Ausgleichsform oder die Relaishüllenausgleichsform.
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Damit das Separieren besonders effektiv erfolgt, kann und/oder können die lösbare Ausgleichsform und/oder die Relaishüllenausgleichsform eine Widerstandsfläche und/oder eine Sollbruchstelle aufweisen, welcher in dem Austrittsmedium aufgrund einer Austrittsgeschwindigkeit der Kombination und/oder der Relaiskombination eine Kraft aufgeprägt wird, sodass die Kombination und/oder die Relaiskombination separiert wird. Dabei kann beispielsweise die Widerstandsfläche durch den Rand der Relaishüllenausgleichsform oder der Ausgleichsform gebildet werden. Wesentlich dabei ist, dass beim Ausstoßen auf die Ausgleichsform und/oder Relaishüllenausgleichsform aufgeprägter Druck dazu führt, dass ein Separieren erfolgt.
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Um die Kombination in der Startvorrichtung vor dem Einsatz trocken zu lagern, kann das Startrohr einen öffenbaren Austrittsverschluss aufweisen, welcher insbesondere steuerbar ist.
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Somit wird der Austrittsverschluss erst im realen Einsatzfall geöffnet. Dies kann beispielsweise elektronisch erfolgen oder auch durch den eigentlichen Ausstoßvorgang der Kombination und/oder der Relaiskombination.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Startvorrichtung ein Beschleunigungsmittel auf, welches in einem aktivierten Zustand der Kombination und/oder der Relaiskombination in Richtung des Auslasses eine Kraft aufprägt, sodass bei geöffnetem Auslass die Kombination und/oder die Relaiskombination in das Austrittsmedium verbracht wird.
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Zwar kann das Ausstoßen auch dadurch erfolgen, dass das Startrohr beispielsweise über 40° gegenüber einer Horizontalen geneigt wird und aufgrund der Gravitationswirkung die Kombination in das Austrittsmedium verbracht wird, jedoch kann auch im Inneren ein Überdruck beispielsweise durch eine Explosion oder einer Pressluft erzeugt werden, welche ein „Ausblasen“ der Kombination und/oder der Relaiskombination realisiert.
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Das Austrittsmedium kann vorliegend sowohl Wasser als auch Luft sein.
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In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch ein Fahrzeug, insbesondere Schiff, Boot, Unterseeboot, Hubschrauber oder Flugzeug oder Transporteinrichtung, wobei das Fahrzeug oder die Transporteinrichtung eine zuvor beschriebene Startvorrichtung aufweist.
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Dadurch können ganz neue Szenarien für schnell umzusetzende Einsätze realisiert werden. Beispielsweise kann ein Hubschrauber ein Startrohr aufweisen, welches vertikal angeordnet ist. Durch Öffnen der steuerbaren Austrittsklappe, wirkt die Gravitation derart auf die Kombination, dass die Kombination aus dem Startrohr verbracht wird. In der Luft führt der Luftwiderstand insbesondere dazu, dass die Ausgleichsform weggeschleudert wird und das Unterwasserfahrzeug in das Wasser eintauchen kann. Insbesondere hier kann die Relaiseinrichtung eine Boje sein, welche mittels Glasfaser mit dem UUV verbunden ist und welche mittels Funk mit dem Hubschrauber oder einer Einsatzzentrale kommuniziert.
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Durch die Transporteinrichtung kann beispielsweise sehr zügig eine Hafenüberwachung realisiert werden. In diesem Fall kann beispielsweise die Transporteinrichtung ein Container oder dergleichen sein, in dem die Startvorrichtung angeordnet ist. Werden dann beispielsweise in einem Hafenbereich Taucher oder sonstige verdächtige Aktionen detektiert, kann beispielsweise das autonome Unterwasserfahrzeug zur Aufklärung dienen. Mithin muss vorliegend lediglich eine zuvor beschriebene Startvorrichtung vergesehen sein, welche auf die unterschiedlichen Einsatzszenarien und Transportmittel angepasst werden kann. Dies stellt insbesondere eine sehr zügige und infrastrukturunabhängige Verbringmethode für unbemannte Unterwasserfahrzeuge dar.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
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1a eine schematische Darstellung einer Kombination aus einem ROV mit zugehöriger Ausgleichsform und zugeordnetem Startrohr in einer Seitenansicht,
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1b eine stark schematische Darstellung der Kombination aus der 1a in einer Frontalansicht und
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2 eine in einem Startrohr befindliche Kombination und zugehörige Relaiskombination.
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Eine Startvorrichtung 101 weist ein ROV 103 und ein Startrohr 105 auf. Das Startrohr 105 hat eine Startrohrinnenwand 107 sowie eine über ein Öffnungsscharnier 273 öffenbare Öffnungsklappe 271 und eine über ein Einschubscharnier 283 öffenbare Einschubklappe 281, welche mittels eines Griffs 285 öffenbar ist.
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Das ROV 103 weist einen ROV-Körper 132 auf, an dessen Spitze eine Werkzeugkopf 131 und an dessen Heck Flossen 135 angeordnet sind. Auf der Oberseite weist das ROV 103 zusätzlich einen GPS-Empfänger 137 und an seiner Unterseite ein aktives Sonar 145 auf. Zur Energieversorgung sind an der Seite vier Batteriebehälter 133 eingeordnet. In einem der Batteriebehälter 133 ist im vorderen Bereich eine Kamera 139 angeordnet. Zudem ist in einem anderen Batteriebehälter 133 im vorderen Bereich eine Lampe 141 angeordnet.
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An der Außenseite des ROV 103 bildet sich eine ROV-Kontur 166 aus. Der in der 1b dargestellte Abstand zwischen den eigentlichen Bauteilen und der Kontur mit dem Bezugszeichen 166 dient lediglich zur Illustration. Im realen Fall sitzt die Ausgleichsform 160 direkt an den einzelnen Stellen auf und der Übergang zwischen der Ausgleichsform 160 und dem ROV 103 bildet die eigentliche Kontur 166.
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Die Ausgleichsform 160 wird durch vier radiale Ausgleichsformviertel 161, 162, 163, 164 gebildet. Diese Viertel weisen eine Druckfläche (in 1b schraffiert dargestellt) auf. Sobald die Kombination 201 aus Ausgleichsform 160 und ROV 103 in das Wasser verbracht werden, wird der Kontaktfläche (schraffierte Fläche in 1b) ein Druck aufgeprägt.
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Weiterhin weist die Ausgleichsform 160 längsangeordnete Kontaktschrägen 168 auf, über die Teile der Ausgleichsform 160 nach dem Ausstoßen abgleiten. Die Ausgleichsform 160 besteht aus einem elastischen Kunststoff.
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Der Umfang der Kombination 201 ist ca. 1mm größer als das Kaliber des Startrohrs 105. Im Einsatzfall ist die Kombination 201 in das Startrohr 105 durch ein Einschieben in Einschubrichtung 151 und leichtem Anpressen in das Startrohr 105 verbracht. Zwischen der Ausgleichsform 160 und der Innenwand 107 des Startrohrs 105 wird auf die Kombination 201 ein Druck aufgeprägt, welcher die Kombination 201 und das Startrohr 105 verschließt.
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Im hinteren Bereich des Startrohrs 105 ist ein Absenker 291 vorgesehen, welcher als Relaisstation nach dem Verbringen dient. In dem Absenker 291 und in dem Heck des ROV´s 103 sind jeweils Wickel mit in Kreuzwickelung gewickelten Glasfasern angeordnet, welche sich beim Entfernen des ROV´s 103 durch die Entfernungsgeschwindigkeit und der dadurch aufgeprägten Kraft abwickeln.
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Zusätzlich weist der Absenker 291 eine zusätzliche Glasfaserleitung auf, mit welcher eine Kommunikation des ROV´s mit beispielsweise einem Schiff möglich ist. Um den Absenker 291 herum ist eine Absenkerausgleichsform 293 angeordnet, welche den Absenker 291 auf das Kaliber des Startrohrs 105 anpasst. In den hinteren Bereich des Startrohrs 105 ist ein Zugang für eine Pressluftflasche 297 vorgesehen, welcher über ein Ventil 299 mit Pressluft befüllbar ist.
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Im Einsatzfall ist die Öffnungsklappe 271 verschlossen. Die Kombination 201 wird zuerst in das Startrohr 105 verbracht. Anschließend wird der Absenker 291 mit der Absenkerausgleichsform 293 ebenfalls in das Startrohr 105 verbracht.
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Im Anschluss wird die zuvor geöffnete Heckklappe 181 über das Einschubscharnier 283 händisch mittels Griff 285 verschlossen. Im Einsatzfall wird nun elektronisch über das Öffnungsscharnier 273 die Öffnungsklappe 271 vollständig geöffnet. Durch den sich dann ergebenen Auslass ist ein Übergang zu dem Austrittsmedium (Wasser), gegeben. Sobald das ROV mittels des Glasfaserkabels 295 aktiviert wurde, wird das Ventil 299 schlagartig geöffnet, sodass sich die Pressluft in der Pressluftflasche 297 in dem Heckbereich des Startrohrs 105 ausbreitet und zuerst die Kombination 201 und anschließend den Absenker 291 mit der Absenkerausgleichsform 293 aus dem Startrohr befördert.
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Sobald die Kombination im Wasser keinem Druck durch die Innenwand 107 des Startrohrs 105 ausgesetzt ist, erfolgt eine Trennung der Ausgleichsform 160 vom ROV und eine Trennung von Absenker 291 und Absenkerausgleichsform 293. Aufgrund der Gewichtskraft, wird der Absenker 291 kurz nach dem Auslass durch die Gewichtskraft vertikal nach unten gezogen. Das dann aktivierte ROV, welches von der Ausgleichsform 160 befreit ist kann dann seine Mission durchführen.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Startvorrichtung
- 103
- ROV
- 105
- Startrohr
- 107
- Startrohrinnenwand
- 131
- Werkzeugkopf
- 132
- ROV-Körper
- 133
- Batteriebehälter
- 135
- Flossen
- 137
- GPS
- 139
- Kamera
- 141
- Lampe
- 143
- Antrieb
- 145
- Sonar
- 151
- Einschubrichtung
- 160
- Ausgleichsform
- 161
- erstes radiales Ausgleichsformviertel
- 162
- zweites radiales Ausgleichsformviertel
- 163
- drittes radiales Ausgleichsformviertel
- 164
- viertes radiales Ausgleichsformviertel
- 166
- Kontur
- 168
- Kontaktschrägen
- 201
- Kombination
- 271
- Öffnungsklappe
- 273
- Öffnungsscharnier
- 281
- Einschubklappe
- 283
- Einschubscharnier
- 285
- Griff
- 291
- Absenker
- 293
- Absenkerausgleichsform
- 295
- Glasfaserkabel
- 297
- Pressluftflasche
- 299
- Ventil