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Die Erfindung betrifft ein Bauelement zum Abdichten eines unteren Bereichs einer Fenster- oder Türöffnung in einer Gebäudewand, mit einer in Einbaulage in einer horizontalen Ebene liegenden, die Tür- oder Fensteröffnung nach unten begrenzenden Grundfläche und zwei von den seitlichen horizontalen Kanten der Grundfläche rechtwinklig nach oben abgehenden, in je einer ersten vertikalen Ebene liegenden Seitenschenkeln und mit einem rechtwinklig abragend über die Unterseite der Grundfläche und die Außenseite der Seitenschenkel des Bauelements verlaufenden, in einer zweiten vertikalen Ebene liegenden Flanschteil.
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Ein Bauelement der vorstehend angegebenen Art ist aus
DE 20 2012 010 056 U1 bekannt. Das hier beschriebene Dichtsystem ist insbesondere für den Einbau in Fensteröffnungen in Wänden aus Holz vorgesehen und geeignet. Als nachteilig wird bei diesem bekannten Dichtsystem aber angesehen, dass es insbesondere bei bodentiefen Fenstern oder für Türen, deren Unterkante nahe einem Gebäudesockel liegt, einen Zutritt von Wasser von einer Gebäudeaußenseite her nicht zuverlässig verhindern kann. Zudem ist die Verwendung des bekannten Dichtsystems aufgrund der Geometrie des Bauelements auf einschalige Gebäudewände beschränkt.
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Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Bauelement der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welches die oben dargelegten Nachteile vermeidet und welches insbesondere einen verbesserten Schutz gegen ein Eindringen von Feuchtigkeit, insbesondere Regenwasser, wie Schlagregen, in eine Gebäudewand im Bereich einer Fenster- oder Türöffnung, auch bei bodentiefen Fenstern, bietet, welches auch für zweischalige Gebäudewände geeignet ist und welches dabei einfach herstellbar ist sowie auf Baustellen ohne Schwierigkeiten fehlerfrei eingebaut werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Bauelement der eingangs genannten Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es weiterhin einen von einer Vorderkante der Grundfläche rechtwinklig nach oben weisenden, in einer zur zweiten vertikalen Ebene parallelen Ebene liegenden Frontwandteil aufweist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Bauelement wird es vorteilhaft möglich, einen umlaufend dichten Anschluss der Sockelabdichtung des Gebäudes im Bereich von Fenster- oder Türöffnungen auszuführen und die Gebäudewand vollständig auch im Bereich der Fenster- oder Türöffnung zu erstellen, bevor das Fenster oder die Tür eingebaut wird. Aufgrund des zuvor eingebauten Bauelements gemäß Erfindung kann das Fenster oder die Tür nach allen Arbeiten zum Erstellen der Gebäudewand eingebaut werden. Nachträgliche Dicht- und Anschlussarbeiten, für die ein von der Gebäudeaußenseite her noch zugänglicher Arbeitsbereich benötigt wird, sind nicht mehr erforderlich. Besonders vorteilhaft ist das Bauelement gemäß Erfindung bei ebenerdigen Fenstern oder bei Türen einsetzbar, bei denen ein besonders hohes Risiko eines Zutritts von Feuchtigkeit besteht, welche aber durch das Bauelement wirksam von einem Eindringen in die Gebäudewand abgehalten wird.
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In weiterer Ausgestaltung des Bauelements ist vorgesehen, dass sich der Frontwandteil in horizontaler Richtung gesehen von dem einen Seitenschenkel zum anderen Seitenschenkel erstreckt. Damit können der Frontwandteil einerseits und die Seitenschenkel andererseits an ihren zusammentreffenden Kanten dicht miteinander zusammenwirken, um einen Feuchtigkeitseintritt auch in diesen Bereichen sicher zu verhindern.
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Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass sich der Frontwandteil in vertikaler Richtung gesehen über maximal die halbe Höhe der Seitenschenkel erstreckt. Damit kann vorteilhaft beim Einbauen des Fensters oder der Tür ein unterer horizontaler Rahmenteil des Fenster- oder Türrahmens oder ein darunter angeordneter sogenannter Aufstellrahmen mit einer ausreichenden Überdeckung dichtend an den Frontwandteil von innen her angelegt werden, ohne dass der Frontwandteil des Bauelements eine später störende Stufe und Stolperfalle bilden kann.
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Damit auch die unteren Bereiche der seitlichen vertikalen Rahmenteile des Fensters oder der Tür bei deren Einbauen einfach und sicher gegen das Bauelement abgedichtet werden können, ist weiter vorgesehen, dass der Frontwandteil zwei sich entlang je einer Vorderkante der Seitenschenkel nach oben erstreckende, in der Ebene des übrigen Frontwandteils liegende Seitenstreifen aufweist.
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Da heute viele Fenster oder Türen mit einem Rollladen ausgestattet sind, für den seitliche Rollladenführungen benötigt werden, schlägt die Erfindung weiter vor, dass jeweils in einer zum jeweils anderen Seitenstreifen weisenden vertikalen Kante jedes Seitenstreifens eine Ausklinkung für eine Rollladenführungsleiste angebracht ist oder eine Sollbruchstelle zum leichten Herstellen einer Ausklinkung für eine Rollladenführungsleiste eingeformt ist, wobei die Ausklinkung jeweils einen unteren Endabschnitt der Rollladenführungsleiste aufnimmt. Eine aufwändige manuelle Bearbeitung des Bauelements auf der Baustelle zum Herstellen von bedarfsweise nötigen Ausklinkungen entfällt somit.
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Zwecks zuverlässiger Dichtigkeit und einfacher Handhabung ist das Bauelement bevorzugt einstückig ausgeführt. Diese einstückige Ausführung ist insbesondere für normierte Standard-Fensterbreiten oder -Türbreiten geeignet.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist das Bauelement mehrteilig aus mehreren miteinander dicht verbundenen Einzelteilen ausgeführt. Dies erlaubt eine Kombination unterschiedlicher Einzelteile miteinander und bietet eine höhere Flexibilität hinsichtlich der Ausführung des Bauelements in Anpassung an vorgegebene Fensteroder Türmaße, die insbesondere keine Standard-Maße sind.
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Für das zuletzt angesprochene mehrteilige Bauelement ist bevorzugt weiter vorgesehen, dass es aus drei Einzelteilen besteht, wobei zwei Seitenteile jeweils mit einem von mehreren unterschiedlich langen Mittelteilen verbunden oder verbindbar sind. Hiermit wird ein relativ einfaches, aber flexibles Baukastensystem ermöglicht, bei dem die Seitenteile immer gleich bleiben können und mit unterschiedlich großen Mittelteilen kombiniert werden. Dabei können Mittelteile unterschiedlicher Größen vorgefertigt werden oder es können auch auf der Baustelle jeweils Mittelteile passender Länge aus längeren Grund-Mittelteilen abgeschnitten werden, wofür nur ein einfach herstellbarer gerader Schnitt nötig ist.
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Um das Bauelement bei geringen Materialkosten zuverlässig dicht herstellen zu können, bestehen bevorzugt das Bauelement oder dessen Einzelteile aus wasserdichtem Kunststoff oder aus Metallblech. Im Falle von Kunststoff kann das Bauelement insgesamt oder können dessen Einzelteile Spritzgussteile sein, was eine kostengünstige Fertigung erlaubt. Es ist auch möglich, mehrere aus Kunststoff bestehende Einzelteile miteinander zu dem Bauelement zu verschweißen oder zu verkleben. Bei Verwendung des Materials Blech ist das Bauelement insgesamt oder sind dessen Einzelteile zweckmäßig in Form von Abkantteilen und/oder miteinander verschweißten Teilen ausgeführt.
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Besonders kommen die günstigen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Bauelements zum Tragen, wenn es in einer zweischaligen Gebäudewand verwendet wird, also in einer aus einem Hintermauerwerk und einer parallel dazu mit Abstand angeordneten Verklinkerung oder Verblendung bestehenden Gebäudewand. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein horizontales Maß von einer Hinterkante des Bauelements bis zu dem Flanschteil maximal dem Maß der Dicke eines Hintermauerwerks der die Fenster- oder Türöffnung aufweisenden zweischaligen Gebäudewand entspricht und dass ein horizontales Maß von dem Flanschteil bis zu einer Vorderkante des Bauelements maximal dem Maß der Dicke einer Luft- oder Dämmschicht zwischen dem Hintermauerwerk und einer Verklinkerung oder Verblendung der die Fenster- oder Türöffnung aufweisenden zweischaligen Wand entspricht. Das Bauelement erhält so an seiner dem Inneren des Gebäudes zugewandten Innenseite eine gute, großflächige Verbindung zum Hintermauerwerk und ragt auf seiner anderen, zum Äußeren des Gebäudes weisenden Außenseite maximal über die gesamte Weite des Luft- oder Dämmspalts zwischen dem Hintermauerwerk und der Verklinkerung oder Verblendung, ohne jedoch störend in die Verklinkerung oder Verblendung hineinzuragen.
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Um das Bauelement einfach und doch zuverlässig dicht an das Hintermauerwerk anzuschließen, können die hinter dem Flanschteil liegenden Bereiche der Außenfläche des Bauelements als Klebe- und Dichtflächen ausgebildet sind, die mit einem Kleb- und Dichtstoff beschichtet oder beschichtbar sind. Dabei kann der Kleb- und Dichtstoff schon bei der Fertigung des Bauelements an diesem angebracht und bis zum Einbauen des Bauelements mit einer abziehbaren Schutzabdeckung verdeckt werden. Alternativ kann ein Kleb- und Dichtstoff auch erst vor Ort auf der Baustelle angebracht oder in einen Spaltraum zwischen Hintermauerwerk und Bauelement eingebracht werden, z.B. in Form einer flüssigen, aushärtenden Dichtschlämme. Zur Verbesserung der Haftung des Kleb- und Dichtstoffs an dem Bauelement kann dessen Oberfläche aufgeraut und/oder oberflächenvergrößernd strukturiert sein.
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Eine weitere Ausgestaltung schlägt vor, dass die Seitenschenkel des Bauelements im Bereich zwischen der Ebene des Frontwandteils und der Ebene des Flanschteils eine Anschlussfläche für eine Z-Isolierung bilden. Die Z-Isolierung liegt in der fertigen Gebäudewand zwischen dem Fundament und der Verklinkerung oder Verblendung und kann im Bereich der Fenster- oder Türöffnung mit geringen Aufwand dauerhaft dicht mit dem Bauelement verbunden werden, sodass der Übergangsbereich von der Z-Isolierung zum Bauelement keine Schwachstelle in der Gebäudeabdichtung bildet.
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Das Bauelement gemäß Erfindung erlaubt auch einen einfach herstellbaren, zuverlässig dichten Anschluss einer Sockelabdichtung an das Bauelement. Die Sockelabdichtung wird umlaufend am Hintermauerwerk des Gebäudes erstellt und an das Bauelement angeschlossen, wobei für die Herstellung des Anschlusses der Flanschteil des Bauelements genutzt wird. Die Sockelabdichtung kann aus verschiedenen Abdichtungsmaterialien bestehen, wie z. B. bei Klinkerfassaden aus mineralischen Dichtungsschlämmen oder bitumenfreien Dickbeschichtungen. Bei anderen Fassaden sind auch Schweißbahnen oder Bitumendickbeschichtungen möglich. Aufgrund des erfindungsgemäßen Bauelements ist es nun nicht mehr erforderlich, diese Sockelabdichtungen, wie bei herkömmlicher Arbeitsweise, an den Tür- oder Fensterrahmen anzuschließen, was die Arbeit auf der Baustelle vereinfacht und die Zuverlässigkeit der Abdichtung verbessert. Das Bauelement erleichtert oder ermöglicht überhaupt erst diesen fachgerechten Anschluss.
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Schließlich ist erfindungsgemäß für das Bauelement vorgesehen, dass daran unterseitig mehrere Stellfüße angebracht oder anbringbar sind. Zweckmäßig sind die Stellfüße in ihrer Länge bzw. Höhe einstellbar, um die Lage der Wanne justieren zu können. Außerdem können bei entsprechender Ausgestaltung der Stellfüße diese die Last des Fenster- oder Türrahmens aufnehmen und auf die Verklinkerungs- oder Verblendungsauflage ableiten, ohne dass dadurch die nötigen Abdichtungen erschwert werden.
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Zusammengefasst hat das erfindungsgemäße Bauelement insbesondere die folgenden Vorteile:
- – Es sorgt für eine vollständige Dichtigkeit gegen Feuchtigkeit, auch bei ebenerdigen Fensteröffnungen und Türöffnungen, wie Terrasseneingängen;
- – es kann kein Verschmoren einer Hartschaumdämmung durch Heißluftpistolen oder Flämmer bei nachträglicher Abdichtung mit Schweißbahnen geben;
- – es wird ein unterbrechungsfreies Durcharbeiten der einzelnen Gewerke im kompletten Sockelbereich (Abdichtung, Dämmung, Mauerwerk) ermöglicht;
- – durch Zubehör, wie Stellfüße unterhalb des Bauelements, kann die Last des Fensters oder der Tür ohne Umlenkung durch aufwendige Winkelkonstruktionen, die das Abdichten und Dämmen noch erschweren, auf eine Klinkerauflage abgeleitet werden;
- – es ist eine gute Detailplanung durch Architekten möglich; von Architekten oder Bauunternehmern selbst entworfene Notlösungen, die aber keine Dichtigkeit gewährleisten, entfallen;
- – es ist ein sofortiges Ankleben von Fenster- oder Türbändern bei der Fensteroder Türmontage möglich;
- – Aufstellprofile bei Holzfenstern werden allseitig gegen Feuchtigkeit und dadurch hervorgerufene Schäden geschützt;
- – wird in einer Klinker- oder Verblenderfassade eine Z-Isolierung ausgeführt, kann diese einfach und sicher flüssigkeitsdicht an das Bauelement angeschlossen werden.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
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1 ein Bauelement in einer ersten Ausführung, in perspektivischer Ansicht auf seine Vorderseite,
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2 das Bauelement in einer zweiten Ausführung, ebenfalls in perspektivischer Ansicht auf seine Vorderseite,
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3 einen Ausschnitt aus einem Gebäude mit einem Bauelement gemäß 1, in einer schematischen, perspektivischen Explosionsdarstellung, und
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4 den Gebäudeausschnitt aus 3 in einem Rohbauzustand mit eingebautem Bauelement gemäß 1.
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1 der Zeichnung zeigt ein Bauelement 1 in einer ersten Ausführung, in perspektivischer Ansicht auf seine Vorderseite. Das Bauelement 1 besitzt eine in Einbaulage in einer horizontalen Flächenebene liegende, in 1 nicht unmittelbar sichtbare Grundfläche 10. Von den seitlichen Kanten der Grundfläche 10 gehen ein linker und ein rechter Seitenschenkel 11, 12 nach oben hin ab, die in zwei parallelen, senkrecht zur Flächenebene der Grundfläche 10 verlaufenden Flächenebenen liegen, welche in Einbaulage vertikal ausgerichtet sind.
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Außenseitig über die Grundfläche 10 und die beiden Seitenschenkel 11 und 12 verläuft senkrecht zu deren Flächenebenen ein vorragender, durchgehender Flanschteil 13. An der dem Betrachter zugewandten Vorderseite des Bauelements 1 besitzt dieses einen Frontwandteil 14, der in einer zu der Flächenebene des Flanschteils 13 parallelen, nach vorne versetzten Flächenebene liegt. Der Frontwandteil 14 ragt von der Vorderkante der Grundfläche 10 nach oben, erstreckt sich von dem einen Seitenschenkel 11 bis zu dem anderen Seitenschenkel 12 und hat eine Höhe, die etwa die Hälfte der Höhe der Seitenschenkel 11 und 12 beträgt. Vom linken und rechten Endbereich des Frontwandteils 14 gehen in der Flächenebene des Frontwandteils 14 zwei Seitenstreifen 15 und 16 nach oben hin aus, die oberseitig bündig mit den Seitenschenkeln 11 und 12 abschließen. An den aufeinander zu weisenden Kanten der Seitenstreifen 15 und 16 ist hier jeweils eine Ausklinkung 17 angebracht, deren Funktion weiter unten anhand der 3 erläutert wird.
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Bei dem in 1 gezeigten Beispiel ist das Bauelement 1 ein einstückiger Körper, der beispielsweise aus miteinander dicht verschweißten Blechteilen gebildet ist. Alternativ kann das Bauelement 1 ein Kunststoffteil sein, welches einstückig im Spritzguss oder durch Verschweißen mehrerer Einzelteile miteinander hergestellt sein kann.
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In der 2 ist das Bauelement 1 in einer zweiten Ausführung, ebenfalls in perspektivischer Ansicht auf seine Vorderseite, dargestellt. Charakteristisch für diese Ausführung des Bauelements 1 ist, dass es aus mehreren, hier drei Einzelteilen 1.1, 1.2 und 1.3, zusammengesetzt ist, die in 2 zur besseren Übersichtlichkeit auseinandergezogen dargestellt sind.
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Bei dieser Ausführung sind zwei zueinander spiegelsymmetrische Seitenteile 1.1 und 1.3 jeweils mit einem Mittelteil 1.2 verbunden. Diese Ausführung des Bauelements 1 bildet also ein einfaches Baukastensystem, bei dem die Seitenteile 1.1 und 1.3 jeweils mit einem von mehreren unterschiedlich langen Mittelteilen 1.2 verbunden oder verbindbar sind. Auf diese Weise kann die zwischen seinen Seitenschenkeln 11 und 12 gemessene Breite des Bauelements 1 nach Bedarf variiert und passend gewählt werden. Dabei ist es auch möglich, von einem in einer größeren Länge vorgefertigten Mittelteil-Profil in ihrer Länge individuelle Abschnitte abzutrennen, die dann jeweils ein Mittelteil 1.2 der gewünschten Länge bilden. Für den Einbau in eine Gebäudewand werden die Einzelteile 1.1 bis 1.3 an ihren Stoßstellen miteinander verbunden, vorzugsweise verschweißt, womit man dann ein in sich stabiles und auch entlang seiner Verbindungsstellen dichtes Bauelement 1 erhält.
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3 zeigt einen Ausschnitt aus einem Gebäude mit einem Bauelement 1 gemäß 1, in einer schematischen, perspektivischen Explosionsdarstellung. Das Gebäude besitzt ein Fundament 25, auf welchem eine Bodenplatte 23 des Gebäudes mit ihrer Kante über etwa die halbe Breite der Oberseite des Fundaments 25 aufliegt. Auf dem kantenparallelen Randbereich der Bodenplatte 23 steht ein Hintermauerwerk 21 auf, welches einen gebäudeinnenseitigen Teil einer zweischaligen Gebäudewand 20 bildet. Auf die Bodenplatte 23 wird ein Fußbodenaufbau 24 aufgesetzt.
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In dem Hintermauerwerk 21 befindet sich hier eine bodentiefe Fenster- oder Türöffnung 2, die zur Aufnahme eines Fensters oder einer Tür 4 dient. Das Fenster oder die Tür 4 hat einen umlaufenden äußeren Rahmen 40 sowie unterseitig einen Aufstellrahmen 41.
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Unten in die Fenster- oder Türöffnung 2 wird das Bauelement 1 eingesetzt, wobei das Bauelement 1 mit der Unterseite seiner Grundfläche 10 auf dem Randbereich der Bodenplatte 23 zu liegen kommt. Der Flanschteil 13 des Bauelements 1 kommt dabei seitlich an der Außenseite des Hintermauerwerks 21 und unten an der nach außen weisenden Stirnkante des Fußbodenaufbaus 24 zu liegen. Die Höhe des Frontwandteils 14 zwischen seinen Seitenstreifen 15 und 16 ist dabei so bemessen, dass sie maximal so groß ist wie die Höhe des Fußbodenaufbaus 24, damit der Frontwandteil 14 später nicht über den Fußbodenaufbau 24 nach oben vorsteht und eine Schwelle oder Stolperstelle bildet.
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Im Normalfall ist, wie auch in der 3 dargestellt, eine Rollladenführung in Form von zwei einander gegenüberliegenden vertikalen Rollladenleisten 42 am Fenster- oder Türrahmen 40 vorgesehen. Um hier Konflikte bei der Montage zu vermeiden, hat das Bauelement 1 im Bereich seiner Seitenstreifen 15 und 16 jeweils die Ausklinkung 17 für die Rollladenleisten 42, die in Höhe der Oberkante des Aufstellprofils 41 enden. Hier kann auch eine Bauvariante des Bauelements 1 ohne Ausklinkung 17 für Fenster oder Türen 4 ohne Rollladenführung vorgesehen werden.
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Zur Abdichtung des Gebäudes gegen einen Eintritt von Feuchtigkeit, insbesondere Regenwasser oder Oberflächenwasser, wird außenseitig im Übergangsbereich von dem Hintermauerwerk 21 über den Fußbodenaufbau 24 und die Bodenplatte 23 zum Fundament 25 eine Sockelabdichtung 3 angebracht. Im Bereich der Fensteroder Türöffnung 2 wird die Sockelabdichtung 3 am Bauelement 1 dichtend an die nach außen weisende Oberfläche des Flanschteils 13 des Bauelements 1 angearbeitet und angeschlossen. Zusätzlich können auch die jeweils vorderen, dem Betrachter zugewandten Bereiche der Außenflächen der Seitenschenkel 11 und 12 für den Anschluss der Sockelabdichtung 3 genutzt werden, wodurch eine wesentlich größere Anschlussfläche mit noch höherer Dichtheitssicherheit zur Verfügung gestellt wird. Die Sockelabdichtung 3 kann beispielsweise aus mineralischen Dichtungsschlämmen oder bitumenfreien Dickbeschichtungen oder aus Schweißbahnen oder Bitumendickbeschichtungen bestehen.
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Außenseitig wird am Hintermauerwerk 21 eine Dämmschicht 26 angebracht, an deren Unterseite eine Z-Isolierung 35 angeordnet ist, welche die Dämmschicht 26 unterseitig flüssigkeitsdicht abdeckt. Unter der Z-Isolierung 35 wird eine Perimeterdämmung 26' angeordnet, die eine Kältebrücke von der äußeren Umgebung über das Fundament 25 zur Bodenplatte 23 verhindert. Schließlich bildet hier eine Verklinkerung 22 die äußere Schale der Gebäudewand.
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4 zeigt den Gebäudeausschnitt aus 3 in einem Rohbauzustand mit eingebautem Bauelement 1 nach 1. Unten in 4 liegt das Fundament 25, auf dessen Oberseite der äußeren Rand der Bodenplatte 23 aufliegt. Oben auf dem Randbereich der Bodenplatte 23 steht das Hintermauerwerk 21. Im Hintermauerwerk 21 der Gebäudewand 20 ist die Fenster- oder Türöffnung 2 ausgespart, in welche bereits das Bauelement 1 eingebaut ist.
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Weiterhin ist hier im Übergangsbereich vom unteren Teil des Hintermauerwerks 21 über die äußere Stirnkante der Bodenplatte 23 zum oberen Randbereich des Fundaments 25 die Sockelabdichtung 3 angebracht. Entsprechend dem Verlauf der Oberfläche, an der die Sockelabdichtung 3 angebracht ist, hat diese einen oberen vertikalen Abschnitt 30, einen mittleren, horizontalen Abschnitt 31 und einen unteren vertikalen Abschnitt 32.
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Im Bereich der Fenster- oder Türöffnung 2 schließt die Sockelabdichtung 3 dichtend an das Bauelement 1, konkret an dessen Flanschteil 13, an, der hier demgemäß durch die Sockelabdichtung 3 verdeckt und nicht mehr sichtbar ist.
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Wie die 4 weiter veranschaulicht, ist die in Horizontalrichtung gemessene Tiefe des Bauelements 1 von seinem Flanschteil 13 bis zu seiner gebäudeinneren Kante entsprechend der Dicke des Hintermauerwerks 21 gewählt, so dass das Bauelement 1 einerseits über eine maximal mögliche Fläche an dem Hintermauerwerk 21 anliegt und gegen dieses abgedichtet werden kann und andererseits aber nicht zum Gebäudeinneren hin über das Hintermauerwerk 21 störend vorsteht. Zum Abdichten des Bauelements 1 gegen das Hintermauerwerk 21 wird beispielsweise ein zunächst flüssiges und dann aushärtendes Dichtmaterial in den Spaltraum zwischen Hintermauerwerk 21 und Bauelement 1 eingefüllt.
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Zum Gebäudeäußeren hin ragt das Bauelement 1 um ein Maß über die äußere Fläche des Hintermauerwerks 21 vor, welches maximal der Dicke der außenseitig am Hintermauerwerk 21 anzubringenden Dämmschicht 26, die hier noch nicht eingebaut ist, entspricht. Damit ragt das Bauelement 1 nach außen hin nicht störend in den Bereich der dort anzuordnenden Verklinkerung 22 hinein.
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Da die Bautiefe des Bauelements 1 vom Flanschteil 13 bis zu seiner Vorderkante entsprechend der Dicke der Luft- oder Dämmschicht 26 bemaßt ist, können beim späteren Einbau des Fensters oder der Tür 4 das Aufstellprofil 41 und die Vorderkante des Bauelements 1, d.h. dessen Frontwandteil 14, unmittelbar voreinander liegen. So kann an der Innenseite des Frontwandteils 14 des eingebauten Bauelements 1 bei der Fenster- oder Türmontage eine Dichtungsmasse aufgebracht werden und das Aufstellprofil 41 kann von innen her an den Frontwandteil 14 des Bauelements 1 angepresst werden. So wird die zugängliche Fuge im Bereich zwischen der Oberkante des Frontwandteils 14 des Bauelements 1 und dem Aufstellprofil 41 ebenfalls abgedichtet. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Dichtungsband von außen übergeklebt werden, da diese Fuge in dieser Bauphase noch gut zugänglich ist. An den unzugänglichen Seiten, die durch das Hintermauerwerk 21 und die Verklinkerung 22 versperrt sind, verhindert das Bauelement 1 bereits durch die hochgezogenen Seitenschenkel 11, 12 ein Hinterlaufen von Wasser und Feuchtigkeit.
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Wie insbesondere die 3 und 4 veranschaulichen, ermöglicht und gewährleistet das Bauelement 1 einen umlaufend fachgerechten Anschluss der Sockelabdichtung 3 des Gebäudes an das Bauelement 1, bevor das Fenster oder die Tür 4 montiert wird. Nach dem Einbauen des Bauelements 1 und dem Anbringen der Sockelabdichtung 3 ist im Bereich der Fenster- oder Türöffnung 2 ein Eindringen von Feuchtigkeit, wie Regenwasser oder Oberflächenwasser, nicht mehr möglich. Aufgrund der wannenartigen Form des Bauelements 1 ist auch ein seitliches Eindringen von Wasser ausgeschlossen.
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Nach dem Einbauen des Bauelements 1 und dem Anbringen der Sockelabdichtung 3 kann bei zweischaligen Gebäudewänden 20 die Verklinkerung 22 erstellt werden und zwar ohne das Erfordernis, im Bereich unter und neben dem Fenster oder der Tür 4 Aussparungen in der Verklinkerung 22 freihalten zu müssen, damit später eine Abdichtung an das Fenster- oder Türaufstellprofil 41 erfolgen kann. Aufgrund des Bauelements 1 entfällt dieses bisherige Erfordernis. Die Fenster und Türen 4 können nach Fertigstellung der Verklinkerung 22 eingebaut werden, ohne dass dabei noch nachträgliche Arbeitsschritte für die Abdichtung des Gebäudes anfallen. Vorteilhaft kann jedes Gewerk durcharbeiten, was die Arbeiten auf der Baustelle einfacher und schneller macht und eine bessere Arbeitsqualität, insbesondere eine absolute Feuchtigkeitsdichtigkeit, gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bauelement
- 1.1, 1.2, 1.3
- Einzelteile von 1
- 10
- Grundfläche
- 11, 12
- Seitenschenkel
- 13
- Flanschteil
- 14
- Frontwandteil
- 15, 16
- Seitenstreifen
- 17
- Ausklinkung
- 2
- Fenster- oder Türöffnung
- 20
- Gebäudewand
- 21
- Hintermauerwerk
- 22
- Verklinkerung
- 23
- Bodenplatte
- 24
- Fußbodenaufbau
- 25
- Fundament
- 26
- Dämmschicht
- 26'
- Perimeterdämmung
- 3
- Sockelabdichtung
- 30
- oberer vertikaler Abschnitt
- 31
- horizontaler Abschnitt
- 32
- unterer vertikaler Abschnitt
- 33
- Ausschnitt in 30
- 35
- Z-Isolierung
- 4
- Fenster oder Tür
- 40
- Rahmen
- 41
- Aufstellrahmen
- 42
- Rollladenleisten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012010056 U1 [0002]