-
Die Erfindung betrifft einen Adapterrahmen gemäß Patentanspruch 1, ein Fenstereinfassungssystem gemäß Patentanspruch 7 und ein Verfahren zum Einbauen eines Adapterrahmens oder zum Einbauen eines Fenstereinfassungssystems gemäß Patentanspruch 12.
-
Üblicherweise wird zum Einbauen eines Fensters eine Zarge mit integriertem Blendrahmen und Außenleibung einbetoniert oder eingemauert und die Zarge währenddessen mittels Holzaussteifungen gestützt. Nachdem die Zarge bzw. Blendrahmen mit Zarge in die Wand insbesondere ein Mauerwerk oder eine Betonwand, eingebaut wurde, wird anschließend die Fenstereinfassung, z.B. bestehend aus einem vollständigen Fenster bzw. den Fensterflügeln eingebaut. Anschließend werden weitere Arbeiten an der Wand bzw. Gebäude durchgeführt. Bedingt hierdurch bzw. durch den Fertigungsprozess kann sich die Zarge bzw. der Blendrahmen verziehen bzw. verzogen/verbogen werden. Nachdem die Zarge bzw. Blendrahmen mit Zarge eingebaut wurde, werden anschließend auf der Baustelle (oder noch im Werk) die Fensterbeschläge montiert und der Fensterflügel wird auf Ecklagerzapfen gesetzt, die Schere wird eingefädelt und der Achslagerstift wird eingeschoben. Anschließend wird die Gängigkeit beim Öffnen und Schließen des Fensters überprüft. Da sich die Zarge bzw. der Blendrahmen oft verformt bzw. verzogen hat, muss anschließend der Beschlag bzw. die Beschläge eingestellt werden und/oder Distanzelemente müssen eingebaut werden. Diese Einstellarbeiten sind aufgrund der Verformung der Zarge bzw. des Blendrahmens fast immer notwendig. Die Einstellarbeiten sind oft sehr zeitaufwändig. Hierdurch wird der Baufortschritt verzögert. Zudem steigen auch die Kosten für den Einbau eines Fensters.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung aufzuzeigen, die es ermöglicht, ein Fenster in ein Bauwerk vor Ort, auch bei einer Verformung der Zarge bzw. des Blendrahmens, schnell passgenau und technisch einfach einzubauen.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Adapterrahmen gemäß Patentanspruch 1 und ein Fenstereinfassungssystem gemäß Patentanspruch 7 gelöst. Verfahrensmäßig wird die Erfindung durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 12 gelöst.
-
Insbesondere wird die Aufgabe durch einen Adapterrahmen zum Aufnehmen, Kontaktieren und Abdichten einer Fenstereinfassung zum Einfassen eines Fensters gelöst, wobei der Adapterrahmen zum Verbinden mit einem separat vom Adapterrahmen ausgebildeten und in eine Wand einbaubaren Fensterblendrahmen ausgebildet ist.
-
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung besteht darin, dass der Adapterrahmen, d.h. die Vorrichtung, die die Fenstereinfassung umfasst und kontaktiert, separat vom Fensterblendrahmen bzw. von der Zarge, der bzw. die in die Wand fest eingebaut bzw. einbetoniert wird, ausgebildet ist. Das bedeutet, dass der Fensterblendrahmen/Zarge und der Adapterrahmen, der von der Fenstereinfassung kontaktiert wird, zwei separate Bauteile sind und nicht ein einziges zusammenhängendes Bauteil bilden. Daher kann der Fensterblendrahmen unabhängig vom Adapterrahmen, d.h. dem Element, das die Fenstereinfassung umschließt und kontaktiert, zeitlich vorher eingebaut werden.
-
Ein Vorteil hiervon ist, dass auch bei einer Verformung der Zarge bzw. des Fensterblendrahmens die Fenstereinfassung den Adapterrahmen flächig kontaktiert. Hierdurch entfallen nachträgliche Einstellarbeiten hinsichtlich der Gängigkeit des Fensters. Eine eventuelle Durchbiegung der Zarge/des Fensterblendrahmens spielt keine Rolle hinsichtlich der Dichtigkeit bzw. der Kontaktierung zwischen dem Fensterrahmen und dem Adapterrahmen. Dies senkt die Einbauzeit für das Fenster und somit auch die Kosten für den Einbau des Fensters. Darüber hinaus muss, wenn der Fensterblendrahmen bereits eingebaut ist, weniger Rücksicht auf den Fensterblendrahmen bei weiteren Bautätigkeiten genommen werden, da eine Verbiegung des Fensterblendrahmens den späteren Einbau des Fensters bzw. der Fenstereinfassung nicht stört.
-
Der Adapterrahmen kann ferner eine Klebverbindung und/oder eine Kaltverschweißung zum Verbinden des Adapterrahmens mit dem Fensterblendrahmen umfassen. Ein Vorteil hiervon ist, dass eine schnell herzustellende, technisch einfache und sichere Verbindung zwischen dem Adapterrahmen und dem Fensterblendrahmen vor Ort gebildet werden kann.
-
Der Adapterrahmen kann eine Nut zur Aufnahme von Klebmaterial zum Herstellen einer Klebverbindung zwischen dem Adapterrahmen und dem Fensterblendrahmen umfassen. Ein Vorteil hiervon ist, dass eine besonders dichte und sichere (flächige) Verbindung zwischen dem Adapterrahmen und dem Fensterblendrahmen hergestellt werden kann.
-
Der Adapterrahmen kann ferner Klipselemente zum Verbinden des Adapterrahmens mit dem Fensterblendrahmen umfassen. Hierdurch wird eine technisch besonders einfache Verbindungsmöglichkeit gewährleistet. Es wäre auch denkbar, den Adapterrahmen auch ohne Verklebung/Kaltverschweißung am Fensterblendrahmen lösbar zu befestigen.
-
In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Adapterrahmen ferner eine Nut zum Aufnehmen eines Führungselements des Fensterblendrahmens zum Führen des Adapterrahmens beim Verbinden des Adapterrahmens mit dem Fensterblendrahmen. Hierdurch werden der Einbau des Adapterrahmens und die Ausrichtung des Adapterrahmens in Hinblick auf den Fensterblendrahmen technisch vereinfacht und der Einbau kann schnell und sicher durchgeführt werden.
-
In einer weiteren Ausführungsform ist der Adapterrahmen an einer Innenseite des Fensterblendrahmens derart anordenbar und mit der Innenseite des Fensterblendrahmens derart verbindbar, dass der gesamte Adapterrahmen unterhalb eines oberen Endes des Fensterblendrahmens und oberhalb eines unteren Endes des Fensterblendrahmens angeordnet ist. Der Adapterrahmen wird somit in die Tiefe und nicht, wie beim Stand der Technik, in die Höhe gebaut.
-
Vorteilhaft hieran ist, dass eine niedrige Ansichtshöhe erreicht wird. Zudem ist der Adapterrahmen von äußeren Umwelteinflüssen besonders gut geschützt, da kein Teil des Adapterrahmens zur Außenseite hin freiliegt.
-
Insbesondere wird die Aufgabe ebenfalls durch ein Fenstereinfassungssystem umfassend einen Adapterrahmen wie oben beschrieben und die Fenstereinfassung gelöst.
-
Vorteilhaft hieran ist, dass das Fenstereinfassungssystem auch bei einem verbogenen Fensterblendrahmen bzw. einer verbogenen Zarge technisch einfach und schnell eingebaut werden kann. Die Fenstereinfassung ist stets an den Adapterrahmen angepasst, da das System beide Vorrichtungen umfasst. Sofern die Fenstereinfassung das Fenster selbst bereits umfasst, ist somit nach einem Einbau bzw. Einsetzen des Fenstereinfassungssystems in die Wand das Fenster fertig eingebaut, d.h. keine weiteren Arbeiten vor Ort notwendig.
-
In einer Ausführungsform ist der Adapterrahmen derart ausgebildet und anordenbar, dass die Fenstereinfassung unmittelbar oder über jeweils eine Dichtung, insbesondere jeweils eine Anschlagdichtung, den Adapterrahmen berührt. Ein Vorteil hiervon ist, dass technisch einfach eine besonders sichere Abdichtung zwischen Fenstereinfassung und Adapterrahmen erreicht wird. Zudem kann die Dichtung bereits im Werk eingebaut bzw. angeordnet werden, so dass am Einbauort keine weiteren Abdichtungsarbeiten zwischen Fenstereinfassung und Adapterrahmen notwendig sind.
-
Die Fenstereinfassung kann derart ausgebildet und anordenbar sein, dass die Fenstereinfassung den Fensterblendrahmen unmittelbar oder über eine Dichtung, insbesondere eine Anschlagdichtung, berührt. Vorteilhaft hieran ist, dass eine besonders sichere Abdichtung zwischen Fenstereinfassung und Fensterblendrahmen erreicht wird.
-
In einer weiteren Ausführungsform ist der Adapterrahmen derart ausgebildet und die Fenstereinfassung derart anordenbar, dass zwischen dem Adapterrahmen und der Fenstereinfassung ein Hohlraum zum Aufnehmen von Fensterbeschlägen gebildet wird, die zumindest teilweise in dem Hohlraum anordenbar sind. Hierdurch können die Fensterbeschläge bereits im Werk in dem Hohlraum zwischen dem Adapterrahmen und der Fenstereinfassung angeordnet bzw. eingebaut werden. Hierdurch wird der Einbau vor Ort beschleunigt und somit sinkt die am Einbauort benötigte Zeit für den Einbau des Fensters. Durch die zumindest teilweise Anordenbarkeit der Fensterbeschläge im Hohlraum wird ein Verbiegen der Fensterbeschläge durch Bautätigkeiten zwischen dem Einbau des Fensterblendrahmens und dem Einbau des Fenstereinfassungssystems verhindert.
-
Der Hohlraum kann, insbesondere durch die Anschlagdichtungen, im Wesentlichen staubdicht abgedichtet sein. Hierdurch wird sichergestellt, dass während des Transports, während des Einbaus und auch während der Benutzung des Fensters bzw. der Fenstereinfassung kein Staub zu den Beschlägen vordringen kann. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Fensterbeschläge besonders lange einwandfrei funktionieren. Darüber hinaus wird durch die staubdichte Abdichtung des Hohlraums gewährleistet, dass keine Feuchtigkeit von außen nach innen durch den Hohlraum gelangen kann. Zudem sind hierdurch die Fensterbeschläge im Hohlraum vor Umwelteinflüssen besonders gut geschützt.
-
Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Einbauen eines oben beschriebenen Adapterrahmens oder zum Einbauen eines oben beschriebenen Fenstereinfassungssystems gelöst, wobei zuerst ein Fensterblendrahmen in eine Wand eingebaut wird, und anschließend der Adapterrahmen oder der Adapterrahmen zusammen mit der Fenstereinfassung mit dem Fensterblendrahmen verbunden wird.
-
Ein Vorteil dieses Verfahrens ist, dass auch bei einer Verformung der Zarge bzw. des Fensterblendrahmens die Fenstereinfassung den Adapterrahmen flächig kontaktierend eingebaut wird. Hierdurch entfallen nachträgliche Einstellarbeiten hinsichtlich der Gängigkeit des Fensters. Eine eventuelle Durchbiegung der Zarge/des Fensterblendrahmens spielt somit keine Rolle mehr hinsichtlich der Dichtigkeit bzw. der Kontaktierung zwischen der Fenstereinfassung und dem Adapterrahmen. Dies senkt die Einbauzeit für das Fenster und somit auch die Kosten für den Einbau des Fensters. Darüber hinaus muss, wenn der Fensterblendrahmen bereits eingebaut ist, weniger Rücksicht auf den Fensterblendrahmen bei weiteren Bautätigkeiten genommen werden, da eine Verbiegung/Verformung des Fensterblendrahmens das Einbauen des Fensters bzw. der Fenstereinfassung nicht stört.
-
Bei dem Verfahren kann zum Einbau des Adapterrahmens zusammen mit der Fenstereinfassung das Fenstereinfassungssystem in einem spitzen Winkel zur Horizontalen angekippt auf den Fensterblendrahmen gestellt werden, anschließend das Fenstereinfassungssystem durch Kippen in eine senkrechte Position gebracht werden und mittels einer Klebverbindung und/oder einer Kaltverschweißung mit dem Blendrahmen verbunden werden. Hierdurch wird ein technisch besonders einfacher und sicherer Einbau des Fenstereinfassungssystem bzw. des Adapterrahmens zusammen mit der Fenstereinfassung gewährleistet. Zudem ist durch dieses Verfahren der Einbau des Fensters bzw. der Fenstereinfassung bzw. des Fenstereinfassungssystems schnell durchführbar, wodurch die Einbauzeit und somit die Baukosten sinken.
-
Das Fenstereinfassungssystem kann neben dem Adapterrahmen und der Fenstereinfassung auch jeweils ein (Einglas-, Zweiglas-, Dreiglas-, Vierglas- oder Vakuumisolierglas-Fenster) Fenster umfassen, das von der Fenstereinfassung eingefasst und somit aufgenommen ist.
-
Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen
-
1 eine (senkrechte) Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Adapterrahmens bzw. des erfindungsgemäßen Fenstereinfassungssystems;
-
2 eine (senkrechte) Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Adapterrahmens bzw. des erfindungsgemäßen Fenstereinfassungssystems; und
-
3 eine (horizontale) Querschnittsansicht eines seitlichen Randes des eingebauten erfindungsgemäßen Adapterrahmens des Fenstereinfassungssystems der 2.
-
Bei der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
-
1 zeigt einen (vertikal bzw. senkrecht verlaufenden) Querschnitt einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Adapterrahmens 5 bzw. des erfindungsgemäßen Fenstereinfassungssystems 95, das den Adapterrahmen 5 und eine Fenstereinfassung 15 bzw. Glaseinfassung umfasst. Der Adapterrahmen 5 ist über eine Klebvorrichtung, beispielsweise ein Klebeband und/oder Klebematerial und/oder eine Kaltverschweißung mit einem Fensterblendrahmen 10 verbunden. Der Fensterblendrahmen 10 umfasst die Außenleibung bzw. Zarge, die in die Wand eingebaut ist. Die Wand kann insbesondere ein Mauerwerk sein. Innenseitig anschließend an den Fensterblendrahmen 10 ist eine Innenleibung 20 angeordnet, die teilweise in dem Fensterblendrahmen 10 aufgenommen ist.
-
Der Adapterrahmen 5 weist eine im Wesentlichen rechteckige Form auf, wobei der Adapterrahmen 5 auf dem nach außen (in 1 links) hin zeigenden Teil eine Anschlagswand 77 nach oben (in 1 nach oben) aufweist. Der Adapterrahmen 5 wird auf einen nach innen liegenden Teil 19 des Fensterblendrahmens 10 gesetzt. Dieser nach innen liegende Teil 19 des Fensterblendrahmens 10 stellt gleichzeitig einen Teil der Außenleibung bzw. die Außenleibung dar.
-
Die Begriffe „innen“, „außen“, „oben“ und „unten“ beziehen sich jeweils auf die Richtungen beim bzw. nach dem Einbau des Fensters in das Wand, d.h. „innen“ bezieht sich auf das Innere des Raumes, der mit einem Fenster zur Außenwelt hin abgeschlossen werden soll.
-
Der Fensterblendrahmen 10 weist ein nach oben hin vorspringendes Führungselement 85 auf, das in eine komplementär ausgebildete Nut 50 des Adapterrahmens 5 greift. Hierdurch werden die Ausrichtung und die Position des Adapterrahmens 5 in Bezug auf den Fensterblendrahmen 10 bestimmt bzw. festgelegt.
-
Der Adapterrahmen 5 nimmt eine Fenstereinfassung 15 auf, d.h. umschließt diese (umlaufend), kontaktiert die Fenstereinfassung 15 bzw. Glaseinfassung (umlaufend) und dichtet die Fenstereinfassung bzw. Glaseinfassung 15 (umlaufend) ab, so dass im Wesentlichen keine Feuchtigkeit bzw. Flüssigkeit von außen in den mit dem Fenster abgeschlossenen Raum eindringen kann. Die Abdichtung kann insbesondere auch im Wesentlichen luftdicht sein. Die Fenstereinfassung 15 bzw. Glaseinfassung fasst das eigentliche Fenster bzw. Fensterglas bzw. Glas des Fensters 17 ein und umschließt dieses.
-
Die Fenstereinfassung 15 bzw. Glaseinfassung und der Adapterrahmen 5 sind derart ausgebildet und angeordnet, dass zwischen dem Adapterrahmen 5 und der Fenstereinfassung 15 ein Hohlraum 55 gebildet wird. In diesen Hohlraum 55 werden bereits im Werk die Fensterbeschläge (nicht gezeigt) eingebaut, so dass vor Ort das Fenstereinfassungssystem 95, d.h. der Adapterrahmen 5 zusammen mit der Fenstereinfassung 15, schnell eingebaut werden kann.
-
Die Fenstereinfassung 15 kontaktiert den Adapterrahmen 5 an genau zwei Stellen, d.h. zwei umlaufenden Flächen, über jeweils eine (umlaufende) Dichtung bzw. eine Anschlagdichtung 70, 71. Vorstellbar ist jedoch auch, dass eine Kontaktierung nur an einer, drei oder mehr als drei Stellen vorhanden ist. Die beiden Anschlagdichtungen 70, 71 schließen den Hohlraum 55 staubdicht bzw. wasserdicht ab. Dies bedeutet, dass weder Staub noch Flüssigkeit in den Hohlraum 55 und somit von außen nach innen (in den Raum) gelangen kann. Die Abdichtung kann insbesondere auch im Wesentlichen luftdicht sein.
-
Vorstellbar ist auch, dass die Anschlagdichtung 70, 71 jeweils weggelassen wird, so dass die Fenstereinfassung 15 den Adapterrahmen 5 unmittelbar kontaktiert bzw. berührt.
-
Der Fensterblendrahmen 10 weist im Wesentlichen eine L-Form auf. Die Fenstereinfassung 15 kontaktiert den Fensterblendrahmen 10 an einer Stelle. Hier ist eine Anschlagdichtung 72 zum Abdichten der Verbindung zwischen Fenstereinfassung 15 und Fensterblendrahmen 10 angeordnet. Es ist auch denkbar, dass die Fenstereinfassung 15 den Fensterblendrahmen an mehreren Stellen kontaktiert. In diesem Fall ist die Dichtung 71 am Fensterblendrahmen 10 oder an der Fenstereinfassung 15 angeordnet, so dass an der Innenseite des Fensterblendrahmens 10 ein Kontakt mit der Fenstereinfassung 15 möglich ist. Der Hohlraum 55 ist bei dieser Ausführungsform des Fenstereinfassungssystems 95 nicht allseitig geschlossen.
-
Die Anschlagdichtungen 70, 71, 72 können jeweils mit dem Adapterrahmen 5 bzw. der Fenstereinfassung 15 bzw. dem Fensterblendrahmen 10 fest verbunden sein. Beim Öffnen des Fensters 17 entfernen sich die Anschlagdichtungen 70, 71 von dem Fensterblendrahmen 10 bzw. dem Adapterrahmen 5, während die Anschlagdichtung 72 fest mit dem Fensterblendrahmen 10 verbunden ist.
-
Der Fensterblendrahmen 10 stellt die Außenverblendung des Fensterrahmens dar und umfasst die Zarge/Außenleibung bzw. stellt die Zarge/Außenleibung dar. Durch einen von dem Fensterblendrahmen 10 und somit von der Zarge/Außenleibung separat ausgebildeten Adapterrahmen 5 wird ein sicherer und schneller Einbau des Fensters 17 bzw. der Fenstereinfassung 15 in das Wand (nicht gezeigt) gewährleistet. Die Fenstereinfassung 15 muss lediglich mit dem Adapterrahmen 5 eine dichte Verbindung bilden, jedoch nicht zwingend mit dem Fensterblendrahmen 10. Selbst bei einem Verzug bzw. Formänderung/Verbiegung des Fensterblendrahmens 10 bzw. der Zarge und damit einer Nichtkontaktierung bzw. einer nichtabdichtenden Kontaktierung der Fenstereinfassung 15 mit dem Fensterblendrahmen 10, wird weiterhin gewährleistet, dass das Fenster ohne Einstellarbeiten vor Ort geöffnet und geschlossen werden kann (Gängigkeit des Fensters) und gleichzeitig das Fenster gegenüber der Außenluft abdichtet.
-
Die Fenstereinfassung 15 wird zusammen mit dem Adapterrahmen 5 in den Fensterblendrahmen eingebaut. Der Fensterblendrahmen 10 wurde bereits zuvor in die Wand eingebaut und mit dieser fest verbunden. Das Fenstereinfassungssystem 95, das den Adapterrahmen 5 und die Fenstereinfassung 15 umfasst, wird in einem spitzen Winkel zur Horizontalen angekippt auf den Fensterblendrahmen 10 gestellt. Der Fensterblendrahmen 10 umfasst hierbei die Außenleibung. Alternativ wird das Fenstereinfassungssystem 95 auf eine vom Fensterblendrahmen 10 separat ausgebildete Außenleibung gestellt. Hierbei wird das Führungselement 85 in die Nut 50 eingeführt. Anschließend wird das Fenstereinfassungssystem 95 durch Kippen in eine senkrechte Position gebracht und mittels einer Klebverbindung (beispielsweise Klebeband) und/oder einer Kaltverschweißung mit dem Fensterblendrahmen 10, insbesondere großflächig, verbunden. Der Adapterrahmen 5 wird mit der Innenseite 12 des Fensterblendrahmens 10 verbunden. Die Anschlagwand 77 steht im (großflächigen) Kontakt mit der Innenseite 12 des Fensterblendrahmens 10.
-
Hierdurch wird der Adapterrahmen 5 (mit Fensterbeschlägen) und der Fenstereinfassung 15 spannungsfrei eingesetzt und nachträgliche Einstellarbeiten vor Ort entfallen komplett. Durch die (groß-)flächige Verbindung zwischen dem Adapterrahmen 5 und dem Fensterblendrahmen 10 spielt eine eventuelle Durchbiegung/Verformung der Zarge bzw. des Fensterblendrahmen 10 keine (wesentliche) Rolle.
-
Der Fensterblendrahmen 10 ist nach dem Einbau während weiterer Bautätigkeiten durch eine Folie geschützt. Diese wird unmittelbar vor dem Einbau des Fenstereinfassungssystems 95 inklusive Schmutzanhaftungen abgezogen. Die Verbindungsfläche, d.h. die Innenseite 12 des Fensterblendrahmens 10, ist somit sauber und für die Verklebung vorbereitet. Das Klebeband bzw. Klebematerial 90 am Adapterrahmen 5 ist durch einen Abdeckstreifen geschützt. Dieser wird ebenfalls unmittelbar vor dem Einbau des Adapterrahmens 5 bzw. des Fenstereinfassungssystems 95 abgezogen.
-
Der Fensterblendrahmen 10 umfasst Klipse 80, die in entsprechende Öffnungen des Adapterrahmens 5 eingeführt werden und mit diesem eine Verbindung bilden. Die Klipse 80 (siehe 3) sorgen auch für einen Grundanpressdruck des Klebebands bzw. des Klebematerials 90. Es werden eine oder mehrere Klipse 80 am Umfang seitlich und oben verteilt. Die Klipse 80 können auch am Adapterrahmen 5 befestigt sein und werden dann mit dem Fensterblendrahmen 10 verbunden.
-
Vorstellbar ist auch, dass anstelle des Führungselements 85 oder zusätzlich zu diesem ein Federblech am Fensterblendrahmen 10 vorhanden ist, so dass der Adapterrahmen 5 mittels einer selbstführenden und selbst andrückenden Bock/Federblech/Klipps-Anordnung verbunden wird.
-
Der Adapterrahmen 5 wird derart mit dem Fensterblendrahmen 10 verbunden, dass sich der gesamte Adapterrahmen 5 unterhalb des oberen Endes 13 des Fensterblendrahmens 10 und oberhalb des unteren Endes 14 des Fensterblendrahmens 10 befindet. Das obere 13 und untere Ende 13 des Fensterblendrahmens 10 ist der oberste bzw. unterste Punkt des Fensterblendrahmens 10. Dies bedeutet, dass der Adapterrahmen 5 neben dem Fensterblendrahmen 10 angeordnet wird. Der Adapterrahmen 5 sitzt somit nicht auf dem oberen Ende 13 des Fensterblendrahmens 10 auf. Hierdurch erniedrigt sich die Einbauhöhe des Fensters 17 bzw. der Fenstereinfassung 15 wesentlich und es steht vergleichsweise mehr Glasfläche (Ansichtsfläche) zur Verfügung.
-
Der Fensterblendrahmen 10 umfasst des Weiteren eine Kippflügelnut 60. Diese ist für kostengünstige einfache Kippfügel, beispielsweise für den Bereich Mehrfamilienhaus und ungedämmte Keller vorgesehen.
-
Bei dem Fenstereinfassungssystem 95 werden zwischen dem Adapterrahmen 5 und der Fenstereinfassung 15 Transportsicherungen zur Sicherung während des Transports des Fenstereinfassungssystem 95 eingesetzt. Vor Ort bzw. nach dem Einbau vor Ort werden die Transportsicherungen entfernt.
-
2 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Adapterrahmens 5 bzw. des Fenstereinfassungssystems 95. Die in 2 gezeigte Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der in 1 gezeigten Ausführungsform. In 2 sind jedoch mehr Details der jeweiligen Elemente gezeichnet.
-
Der Fensterblendrahmen 10 umfasst außen eine Schalungsdichtungsöffnung 11. In die Schalungsdichtungsöffnung 11 wird eine Schalungsdichtung (nicht gezeigt) eingesetzt, die von der Härte her optimal zur Abdichtung der Zarge zum Schaltisch eingestellt ist.
-
Wie in 2 erkennbar ist, weisen die jeweiligen Elemente mehrere Hohlräume auf, die durch Verstärkungswände voneinander abgetrennt sind. Hierdurch wird eine besonders leichte, aber stabile Ausbildung der einzelnen Elemente erreicht. Auch wird der Wärmedurchgangskoeffizient durch das Mehrkammerprinzip verbessert.
-
3 zeigt einen (horizontalen) Querschnitt eines seitlichen Randbereichs des Adapterrahmens 5 der Ausführungsform des eingebauten Fenstereinfassungssystems 95 aus 2 ohne Fenstereinfassung 15 und ohne Fenster 17 bzw. ohne Fensterglas. Dies bedeutet, dass das Fenstereinfassungssystem 95 eingebaut wurde, d.h. mit dem Fensterblendrahmen 10 verbunden wurde, und sich die Fenstereinfassung 15 mit Fenster 17 bzw. Fensterglas im geöffneten Zustand befindet und somit in 3 nicht gezeigt ist. In 3 ist ein Klipselement 80, das in eine entsprechende Öffnung des Adapterrahmens 5 greift, zu sehen. Die seitliche Innenleibung 21 ist teilweise im Fensterblendrahmen 10 aufgenommen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 5
- Adapterrahmen
- 10
- Fensterblendrahmen
- 11
- Schalungsdichtungsöffnung
- 12
- Innenseite des Fensterblendrahmens
- 13
- oberes Ende des Fensterblendrahmens
- 14
- unteres Ende des Fensterblendrahmens
- 15
- Fenstereinfassung
- 17
- Fenster
- 19
- innerer Teil des Fensterblendrahmens
- 20, 21
- Innenleibung
- 50
- Nut (zur Aufnahme des Führungselements)
- 55
- Hohlraum
- 60
- Kippflügelnut
- 70, 71, 72
- Anschlagdichtung
- 77
- Anschlagwand
- 80
- Verbindungselemente (Klipselemente)
- 85
- Führungselement
- 90
- Klebmaterial (Klebeband)
- 95
- Fenstereinfassungssystem