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Die Schutzrechtsanmeldung betrifft eine Vorrichtung, um lange Leitern, die infolge ihres Gewichtes beim Aufstellen schwierig handzuhaben sind, sodass sie von einer Person nur kaum aufrichtbar sind. Ferner wird eine Verbesserung des Standes auf langen Leitern eine vorgeschlagen.
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Stand der Technik: Lange Leitern aufzurichten ist für Einzelpersonen kaum möglich. Man beginnt von ihrem oberen Ende her und ab der Mitte hebt sich das untere Ende gern durch das ein Drehmoment verursachende Eigengewicht hoch. Hilfreich ist eine zweite Person, die dafür sorgt, dass das untere Ende auf der Erde bleibt. Dies könnte auch eine Art Anker bewirken, was jedoch aufwendig und keine schadenfreie oder sichere Möglichkeit ist. Lange Auszugleitern werden in zusammengeschobenem Zustand aufgerichtet, dann nach Möglichkeit unter Avisierung der Endposition auseinander geschoben, soweit die Arme oder ein Seilzug es erlauben. Alles in allem ein wackeliges, gefährliches und mühseliges Unternehmen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Stand auf Leitersprossen sehr unbequem und ermüdend ist, siehe dazu auch
DE 202009002231 . Im Gegensatz dazu sind Leitern mit Tritten (Standflächen) besser zum Draufstehen geeignet. Wegen ihres Mehrgewichts werden sie jedoch an längeren Leitern nicht verwendet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile (Kraftaufwand, Gefahr durch Zurückfallen, Zweipersonenbedienung, unbequemest Stehen auf der Leiter) zu beseitigen. Dabei sollen einfach handhabbare Mittel zum Einsatz kommen, um eine lange Leiter gefahrenfrei und leichter Aufrichten zu können. Eine weitere Ausführung beseitigt die Nachteile des ermüdenden Stehens auf der Leiter.
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Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1, 5 und 10 gelöst, die weiteren Schutzansprüche zeigen hierzu weitere vorteilhafte Ausführungen auf. Mit Hilfe der vorgeschlagenen Mittel ist es möglich, eine lange Leiter von einer Person sowohl an einer Wand, als auch an ein Punkt ohne zwischenzeitliches Gegenlager sicher und bequem aufzurichten.
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Die nachfolgenden Figuren zeigen beispielhafte Lösungen des Problems.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- oberes Ende eines Leiterholmes (1')
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- oberste Sprosse einer Leiter
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- Laufrad, gegebenenfalls mit Sperren für die jeweiligen Laufrichtungen
- 4
- Seil, Bowdenzug oder dergl. zur Betätigung einer im Laufrad (3) befindlichen Richtungssperre oder Bremsen
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- Aufrichtelement als Anlage für das obere Ende einer Leiter, stabförmiges Element
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- Anlage (z. B. freier Ast)
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- unteres Endstück der Leiter (Querholm, Fußholm...)
- 8
- Haken zur Aufnahme der Leiter an der Aufrichthilfe
- 9
- Seil, Kette oder dergl. an der Aufrichthilfe (5).
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Beispiele für müheloseres Aufrichten einer langen Leiter: A) an einer Anlegemöglichkeit der Leiter über die weitgehend gesamte Höhe, wie z. B. an einer Wand: Hierzu wird die Leiter an ihrem oberen Ende mit Mitteln (z. B. einem Laufrad (3)) versehen, die ein Entlanggleiten der Leiter an der Wand ermöglichen, ohne dass Schäden durch Kratzer o. Ä. entstehen. Ferner können Vorrichtungen vorgesehen sein, die ein Abgleiten der Leiter verhindern. Beispiel:
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1 zeigt beispielhaft in Seitenansicht das obere Ende einer Leiter, die bevorzugt an zumindest einem der oberen Enden ihrer Holme ein Laufrad (3) mit einer eingebauten Ratsche (nicht dargestellt) aufweist, wobei bevorzugt dessen Laufrichtung mittels eines vom Boden aus zu betätigenden Seiles (4) z. B. nach dem Ratschen- oder Seilbremsenprinzip in seiner Laufrichtung einstellbar oder festgelegt ist, so dass die Leiter sicher vom unteren Ende her hochgeschoben werden kann. Beim Anlegen und Hochfahren kann die Laufrichtung des Laufrades (3) so festgelegt oder eingestellt sein, dass das Rad die Leiter nicht nach unten abrutschen lässt. Sie wird sanft niedergebracht bei umgekehrter Ratschenrichtung oder per Bremse. Das Rad ist vorteilhaft mit einer rutschfesten, griffigen Lauffläche versehen, um unbeabsichtigtes Abgleiten an der Wand zu verhindern.
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Laufräder können auch mobil an der Leiter oben anbringbar ausgebildet sein, z. B. durch Aufstecken (mittel einer „Tasche”) auf einen oder beide Holme. Wird nur ein Laufrad am oberen Holmende vorgesehen, so wird die Leiter unter seitlichem Kippen auf diesem Laufrad an der Anlage hochgeschoben. Im Falle einer Unterbrechung des Schiebevorganges verhindert der andere Holm (ohne Laufrad) weitestgehend das Abgleiten der Leiter. Das Rad (bzw. die Räder) kann (können) optional in seiner (ihrer) Drehrichtung und Bremswirkung mittels Bedienung vom Boden aus eingestellt werden.
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B) bei weitgehend fehlender Anlegemöglichkeit, wie z. B. an freien Ästen oder vorstehenden Dachrinnen:
Die Lösung besteht darin, ein stabförmiges Element am Anlagepunkt der Leiter zu positionieren und sie daran aufzurichten. Das Element ist wesentlich leichter als die Leiter, da es keinen zweiten Holm und keine Sprossen aufweist. Es kann in bekannter Weise in der Länge verstellt werden, so dass seine Länge vom vorgesehenen unteren Standpunkt der Leiter bis zum vorgesehenen Anlagepunkt oben reicht. Dieses Element kann bekannte Ausrüstungen wie einen unteren Querholm und oben einen Einhängehaken aufweisen. Materialaussparungen können weitere Gewichtsparung ergeben. Beispielhaft zeigt die Idee 2:
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2. zeigt in einer Seitenansicht schematisch die Verwendung einer eigenständigen Aufrichthilfe (5) für eine Leiter (1'). Diese ist ein Hilfsmittel wie eine Art Stange, z. B. ein Leichtmetallprofil, das leicht an den vorgesehenen Standpunkt als Anlehnhilfe für die Leiter gestellt wird. Das obere Ende der Leiter wird dann zunächst bis z. B. Brust- oder Kopfhöhe angelegt, die Leiter daran hochgeschoben oder mittels Seilzug an dem Aufrichtelement (5) hochgezogen. Dieses Element (5) kann in bekannter Weise ausziehbar (teleskopierbar, dabei auch in seiner Länge arretierbar) sein. Es kann an seinem oberen Ende, wo die Leiter dann anliegen soll bekannte Mittel (Haken, Klemmen) aufweisen, um eine sichere Position am gewünschten oberen Anlagepunkt der Leiter einzunehmen. Somit wird das von der langen Leiter beim Aufrichten auftretende Kippmoment verhindert, weil die Leiter vom unteren Ende her geschoben wird und an ihrem oberen Ende am Aufrichtelement (5) anliegt. In der 2 wird die Leiter in Pos. A eingelegt (gestrichelte Leiterdarstellung) und nach Position b bewegt. Auch hier ist die Verwendung eines Laufrades (3) hilfreich, welches beispielsweise an der obersten Leitersprosse mittig angebracht ist und in der U-förmigen Aufrichthilfe (Alu-Profil) läuft, wobei Rad und Laufnut(-rinne) in ihren Querschnittsdimension abgestimmt sein können, wodurch ein seitliches Abgleiten der Leiter von der Aufrichthilfe vermieden wird. Das Profil kann natürlich aus umgekehrt (Nut am Rad, „Feder” an der Aufrichthilfe) ausgebildet oder z. B. ein T-Profil aufweisen, mit welchem ein eingekerbtes Laufrad harmoniert. Die Leiter kann wie in 1 beschreiben ebenfalls richtungsaktive Ratschen oder von unten bedienbare Bremsen aufweisen und fest oder flexibel angebracht sein (z. B. als Zusatzelement zur Leiter, durch z. B. einen Aufsteckschuh auf die oberste Leitersprosse).
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3 zeigt schematisch eine weitere Arbeitserleichterung mittels der Aufrichthilfe. Sie ist mit einer Aufzughilfe – hier mit (umlaufendem) Seilaufzug (Seil 9, Umlenkrollen 3, Haken 8) ausgestattet, der z. B. mittels einer Kurbel oder eines (batteriebetriebenen) Motors arbeitet. (Die Batterie dazu kann bei der Aufrichthilfe am Boden abgestellt sein). Nach Anstellung der Aufrichthilfe wird die Leiter an ihrer obersten Sprosse in den unten positionierten Haken (8) eingehängt und durch den Seilaufzug (9) bis zum Erreichen der oberen Lage hochgezogen. Steht die Leiter dann weitestgehend senkrecht, kann sie nun – falls nötig – leicht gehandhabt werden. Die Aufrichthilfe ist insbesondere hilfreich bei häufigen Umstellarbeiten (Leerung von Dachrinnen, Obsternte etc.). Die Aufrichthilfe (5) bildet mit der Leiter ein System, wobei die Hilfe bevorzugt in der Länge verstellbar und aus Leichtmetall gefertigt ist. Vorteilhaft sind hierbei Segmente, die raumsparend ineinander laufen (z. B. Rohre, U-Eisen). Das oberste Segment kann Anlegemittel wie Haken oder Klammern aufweisen, um sicheren Halt zu finden. Die Aufrichthilfe kann auch wie der Stiel eines Teleskopbesens mit Drehklemmungen – eben kräftiger – gearbeitet sein und an ihrem unteren Ende bekannte Mittel wie eine Bodentraverse, einen Dorn oder dergl. – auch ansteckbar – aufweisen. Vorteilhaft kann das Aufrichtelement zudem Materialaussparungen aufweisen, um besonders leicht handhabbar zu sein.
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4 zeigt eine Leiter in der Draufsicht, an welcher sich zwei (U-förmige oder halbrunde etc.) auf die Dimension des Holmes abgestimmte Aufrichsegmente befinden, die mit der Leiter raumsparend verstaubar sind (5, hier erweitert z. B. an der Breitseite eines Holmes auseinander gezogen dargestellt, um sie besser kenntlich zu machen). Zur Einrichtung der benötigten Länge eines Anlageelements werden die Aufrichtsegmente in bekannter Weise zusammengesetzt oder auseinandergeschoben, z. B. durch Verschraubung, Bohrung/Stift, Verklemmung etc., je nach Bedarf arretiert.
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Ferner wird eine Leiter vorgeschlagen, die im oberen Bereich Tritte statt Sprossen aufweist. Arbeiten auf Sprossen sind sehr ermüdend und lästig, weil die Fußsolen drücken. Da die Arbeiten aber i. d. R. auf den oberen Sprossen erledigt werden, ist es bequemer und sicherer, auf breiteren Tritten stehen zu können. Aus Gewichtsgründen wird derzeit auf die bequeme Trittfläche verzichtet.
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Die Lösung dieses Problems besteht darin, nur den oberen Leiterbereich, z. B. die von oben dritte bis sechste Stufe statt mit Sprossen mit Trittflächen zu versehen. Die obersten zwei bis drei Stufen werden selten zum Arbeiten benützt (sie können natürlich ebenfalls Trittflächen aufweisen). Diese Trittflächen können in bekannter Weise (z. B. wie bei Stehleitern) an die Leiter anklappbar ausgebildet sein. Diese Ausführung spart Gewicht bei vollem Arbeitskomfort. Wird die Aufstellhilfe verwendet, ist das Mehrgewicht beim Aufrichten unproblematisch handhabbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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