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Gegenstand
der Erfindung ist ein Rettungseinheit, im Wesentlichen bestehend
aus einem Rettungskorb und einem Schlitten für die Aufnahme
einer Personentrage.
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Rettungskörbe
werden in Verbindung mit Rettungsbühnen, Kränen
oder Feuerwehr-Drehleitern eingesetzt, um gefährdete oder
kranke Personen aus großen Höhen oder Tiefen,
z. B. Hochhäusern oder Gruben, zu retten. Sie sind nach
oben offene quaderförmige Behältnisse, in der
Regel bestehend aus den vier Seitenwänden und dem Boden. Die
Seitenwände können aus gitterförmig vernetzten Profilstäben
oder vollständig geschlossenen Bereichen, z. B. Blechen,
bestehen, der Boden ist fest und geeignet, mehrere Personen zu tragen.
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Für
Fälle, in denen die zu rettenden Personen nur liegend transportiert
werden dürfen, sind Rettungskörbe in dieser einfachen
Form nicht geeignet. Es sind zusätzliche Einrichtungen
notwendig, die es ermöglichen, eine Person auf einer Krankentrage
in waagerechter Position zu transportieren. Dieser Forderung wird
in verschiedenen Entwicklungen dadurch Rechnung getragen, dass oberhalb
der Seitenwände des Rettungskorbes Vorrichtungen angebracht
werden, die eine waagerechte Plattform für die Aufnahme
einer Krankentrage aufnehmen können. Diese Plattform ist
in einigen Fällen um eine senkrechte Achse drehbar angeordnet,
damit sie in eine für die Aufnahme der Krankentrage günstige
Position geschwenkt werden kann. In der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 019 106
U1 ist auch eine Lösung bekannt geworden, bei
der die Plattform auf dem Boden des Rettungskorbes quer zur Längsrichtung
des Korbes befestigt werden kann, nachdem in einer der Seitenwände
eine durch Türen verschließbare Öffnung
geschaffen wurde und die Plattform durch diese hindurch heraus ragen
kann.
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Bei
diesen Lösungen werden Rettungskörbe mit feststehenden
Seitenwänden eingesetzt, die naturgemäß aufgrund
ihres erheblichen Volumens z. B. mit einem Pkw oder dem Kran selbst
nicht transportiert werden können. Die bei den Rettungsarbeiten eingesetzten
Plattformen, die zwar um die senkrechte Achse drehbar, aber ansonsten
nicht verschiebbar sind, sind beim Heranfahren an die Bergungsstelle
u. U. hinderlich und bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit
der Bedienperson.
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Die
Tragkraft dieser bekannten Rettungseinrichtungen ist in der Regel
auf 150 kg begrenzt. Es ist daher z. B. nicht möglich, übergewichtige
Personen, die u. U. ein Gewicht von über 300 kg aufweisen,
aufzunehmen und zu transportieren.
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Durch
die vorliegende Erfindung werden die genannten Nachteile behoben.
Ein Lösungsvorschlag sieht vor, die Seitenwände
des Rettungskorbes nach innen klappbar zu gestalten, so dass eine kleinvolumige
Einheit, geeignet für den Transport mit Pkw oder dem Kran
selbst, entsteht. Die Plattform für die Aufnahme der Krankentrage
ist als Schlitten ausgebildet und wird rollengeführt zusammen
mit der auf ihm befestigten Personentrage auf den aufgeklappten
Rettungskorb geschoben und arretiert.
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Durch
diese Anordnung ist es möglich, z. B. bei der Bergung einer
Person durch ein Fenster die Rettungseinheit zunächst längsseits
in eine geeignete Höhe vor das Fenster zu heben und anschließend den
Schlitten durch das Fenster zu schieben und auf dem Rettungskorb
zu verriegeln. Anschließend kann die Trage mit der Person
auf den Schlitten geschoben und ebenfalls arretiert werden. In einem
weiteren Arbeitsschritt wird der Schlitten mit der Trage und der Person
soweit zurück geschoben und verriegelt, dass die Rettungseinheit
herab gesenkt werden kann. Alle Teile der Rettungseinheit sind so
bemessen, dass sie geeignet sind, auch übergewichtige Personen
bis zu einem Gewicht von 400 kg zu bergen.
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Neben
dem Schlitten mit der aufliegenden Person ist auf beiden Seiten
soviel Platz vorhanden, dass im Korb zwei Rettungskräfte
z. B. für die Erstversorgung mitfahren können.
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Erfindungsgemäß wird
die Rettungseinheit am Bergungsort normalerweise in den Kranhaken
eines mobilen Krans gehängt und entsprechend positioniert.
Zusätzlich sind unter dem Boden zwei Einschuböffnungen
für die Gabeln eines Gabelstaplers vorgesehen, so dass
die Rettung auch mit entsprechendem Gerät durchgeführt
werden kann.
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Schlitten
und Krankentrage werden beim Transport auf dem zusammen geklappten
Rettungskorb befestigt und bilden damit eine gut handhabbare Einheit.
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Es
ist natürlich auch möglich, die Seitenwände
feststehend zu gestalten oder schon vorhandene Rettungskörbe
mit feststehenden Seiten mit Schlitten und Personentrage nachzurüsten.
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Die
zusammenklappbare Variante der Erfindung ist in Bild 1 perspektivisch
dargestellt. Der Boden 1 des Rettungskorbes weist an seinen
4 Ecken senkrechte, nach innen offene U-Profile 2 oder
entsprechende Flachprofile auf, in denen die Eckpfosten 4 der
Endwände um den Punkt 3 drehbar gelagert sind.
Die Stirnwände sind in den Profilen 2 durch Steckbolzen 6 in
der senkrechten Position fixiert. Nach Entfernen der Steckbolzen 6 können
die Stirnwände um den Drehpunkt 3 nach innen auf
den Boden 1 des Rettungskorbes geklappt werden. Da die Länge
des Bodens kleiner ist als die Höhe beider Stirnwände,
müssen die Drehpunkte der beiden Stirnwände in
unterschiedlichen Höhen angeordnet sein, damit diese in
heruntergeklapptem Zustand waagerecht aufeinander liegen.
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Die
Seitenwände weisen an ihren Enden Holme 8 auf,
die zwischen 2 an den vier Ecken des Bodens angebrachten senkrechten
Flachprofilen 9 um den Punkt 10 drehbar gelagert
sind. Die Steckbolzen 11 dienen dazu, die Seitenwände
in einer Position senkrecht zur Ebene des Bodens zu fixieren. Nach
Entfernen der Steckbolzen 11 können die Seitenwände
ebenso wie die Stirnwände nach innen geklappt werden. Da
die Höhe der Seitenwände jedoch fast der Breite
des Bodens entspricht, müssen die Drehpunkte 10 ähnlich
wie bei den Stirnwänden so angeordnet werden, dass die
Seitenwände übereinander geklappt eine waagerechte
Position einnehmen, d. h. die Drehpunkte der einen Seitenwand sind höher
angeordnet als die Drehpunkte der anderen Seitenwand. Darüber
hinaus ist die Höhe der Drehpunkte 10 so zu wählen,
dass die Seitenwände in herunter geklapptem Zustand sowohl übereinander als
auch über den herunter geklappten Stirnwänden liegen.
Das Zusammenklappen des Korbes erfolgt also derart, dass zunächst
die beiden Stirnwände, und zwar beginnend mit der mit dem
tiefer liegenden Drehpunkt, und anschließend nacheinander
die Seitenwände heruntergeklappt werden. Das Aufklappen erfolgt
in umgekehrter Reihenfolge.
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Die
Wände des Rettungskorbes werden in aufgerichtetem Zustand
ebenfalls miteinander verbunden, damit eine stabile Einheit entsteht.
Die Holme der Seitenwände weisen daher am oberen Ende kurze
U-Profile 12 auf, die die Ecken der Endwände überlappen.
Durch Steckbolzen 13 wird zwischen Stirn- und Seitenwänden
eine lösbare Verbindung hergestellt.
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Im
unteren Bereich weist der Rettungskorb einen umlaufenden Blechrand 25 auf,
der einerseits mit dem Boden durch Schweißen oder Schrauben fest
verbunden ist und an dem andererseits die Flachprofile 9 und
die Profile 2 verschweißt oder verschraubt sind,
so dass eine verwindungssteife Wanne als Grundgerüst für
den Rettungskorb vorhanden ist. Anstelle des Blechrandes können
auch geeignete Profile verwendet werden.
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Für
die Handhabung des Rettungskorbes durch einen Autokran sind die
oberen Enden der Holme 8 mit Ösen 14 versehen,
an denen das Krangehänge 15 befestigt ist.
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Für
die Handhabung des Rettungskorbes mit Gabelstaplern oder ähnlichem
Gerät sind unter seinem Boden U-förmige Einschubprofile 16 vorgesehen,
in die die Gabeln der Handhabungsgeräte eingreifen können.
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Der
Schlitten 16 für die Aufnahme der Personentrage
ist über der Brüstung des Rettungskorbes quer
zur Längsrichtung der Seitenwände angeordnet.
Er besteht im Wesentlichen aus einer ebenen Plattform 17,
unter der in Längsrichtung und in einem parallelen Abstand
zueinander nach unten offene C-Profile 18 vorhanden sind.
Die Brüstungen beider Seitenwände weisen Handläufe 32 auf,
die so angeordnet sind, dass zwischen ihnen und z. B. einer Hauswand,
wenn der Korb flach an dieser anliegt, genügend Spielraum
für die Hände der Rettungspersonen vorhanden ist.
Auf diesen Handläufen ist eine Trageeinheit 30 befestigt,
die nicht dargestellte Führungsrollen aufweist, die in
gleichem Abstand angeordnet sind wie die C-Profile 18 des
Schlittens 16, so dass der Schlitten 16 mit den
C-Profilen 18 über diese Rollen geschoben und
in Längsrichtung bewegt werden kann.
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Der
Schlitten 16 kann auf der Trageeinheit 30 an verschiedenen
Stellen arretiert werden. Dazu sind Schnapp-Verriegelungen 29 vorgesehen,
die beispielsweise aus einem oder mehreren Halteblechen auf beiden
Seiten des Schlittens 16 und einem selbst einrastenden
Verriegelungsbolzen auf beiden Seiten der Trageeinheit bestehen
können. Natürlich sind auch andere Arten von Verriegelungen
möglich.
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Die
Personentrage wird üblicherweise mit einem Ende auf dem
Schlitten 16 abgesetzt und anschließend so weit
geschoben, bis sie ganz auf dem Schlitten aufliegt. Der Schlitten 16 weist
daher an seinen seitlichen Rändern in Längsrichtung
verlaufende Gleitbahnen 19 aus geeignetem Material mit
guten Gleiteigenschaften, z. B. Kunststoff, auf und seitliche Begrenzungsprofile 20,
die als Führung für die Längsbewegung
der Personentrage dienen und gleichzeitig ein seitliches Abgleiten
verhindern.
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Für
die Befestigung der Personentrage auf dem Schlitten sind an dessen
Längsseiten Ösen 31 für Zuggurte
mit Klemmschlössern vorhanden.
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Beim
Einsatz der Rettungseinheit mit aufgeschobenem Schlitten 16 wird
dieser, wenn es sich um eine Rettungsaktion durch ein Fenster handelt, über die
Fensterbrüstung bis in den Raum hinein geschoben, um die
Personentrage mit der zu rettenden Person aufzunehmen. Es ist sinnvoll,
den Schlitten so zu fixieren, dass er beim Verschieben der Trage
nicht durch zusätzliche Hilfskräfte gehalten werden
muss. Erfindungsgemäß ist daher ein in Abhängigkeit
von der Breite der Fensterbrüstung in Längsrichtung
verschiebbarer Haltehaken 21 angebracht, der hinter die Fensterbrüstung
greift und den Schlitten festhält.
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Der
Haken 21 würde beim Transport, wenn die Trageeinheit 20 samt
dem Schlitten 16 auf dem zusammen geklappten Rettungskorb
befestigt sind, ein sperriges Element darstellen. Der Schlitten
weist daher an einer oder beiden Stirnseiten eine Aussparung mit
einem Rechteckrohr 22 auf, in das der Haltehaken 21 verdrehsicher und
in frei wählbarem Abstand zum Schlittenende hinein geschoben
werden kann. Die Fixierung erfolgt über eine Feststellvorrichtung 23.
Für den Transport wird der Haltehaken 21 aus dem
Rechteckrohr 22 heraus gezogen, um 90 Grad gedreht und
wieder hineingesteckt. In dieser Position nimmt er in Verbindung
mit der Aussparung 27 keinen zusätzlichen Raum
in Anspruch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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U1 [0003]