DE102014018300A1

DE102014018300A1 - Fahrzeug

Info

Publication number: DE102014018300A1
Application number: DE102014018300.9A
Authority: DE
Inventors: Gustav Böhm
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2014-12-10
Filing date: 2014-12-10
Publication date: 2016-06-16

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, umfassend eine Fahrgastzelle (3), welche in mindestens zwei Fahrgastbereiche (5) aufgeteilt ist. Bei einem Fahrzeug, bei welchem jedem Fahrgast seine Privatsphäre gewahrt bleibt, umfasst jede der mindestens zwei Fahrgastbereiche (5) einen eigenen Zugang (11) von außen, wobei jeder Fahrgastbereich (5) einen Sitzplatz (7) für einen Fahrgast aufweist und die Fahrgastbereiche (5) durch durchgehende Trennwände (9) vollständig voneinander getrennt sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, umfassend eine Fahrgastzelle, welche in mindestens zwei Fahrgastbereiche aufgeteilt ist.
Aus der DE 10 2012 005 148 A1 ist eine Passagierkabine für ein Fahrzeug bekannt, bei welcher die Passagierkabine ein oberes Passagierdeck und ein unteres Passagierdeck aufweist, wobei sowohl in dem oberen als auch in dem unteren Passagierdeck mehrere Sitzreihen angerordnet sind, die durch einen Gang getrennt sind. Bei einer solchen Ausgestaltung tritt nicht nur eine Geräuschbelästigung für die, auf den Sitzreihen sitzende Fahrgäste auf, sondern auch ist die Privatsphäre der Fahrgäste nicht ausreichend gewahrt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug anzugeben, bei welchem die Privatsphäre jedes Fahrgastes gewahrt bleibt.
Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
Die Aufgabe ist mit einem Kraftfahrzeug dadurch gelöst, dass jede der mindestens zwei Fahrgastbereiche einen eigenen Zugang von außen umfasst, wobei jeder Fahrgastbereich einen Sitzplatz für einen Fahrgast aufweist und die Fahrgastbereiche durch durchgehende Trennwände vollständig voneinander getrennt sind. Eine solche Fahrgastzelle hat den Vorteil, dass eine Vielzahl von Fahrgästen in dem Fahrzeug Platz nehmen können, wobei jedem einzelnen Fahrgast ein Fahrgastbereich zugeteilt wird. Dadurch bleibt die Privatsphäre jedes Fahrgastes erhalten. Somit können mittels eines solchen Fahrzeugs mehrere Personen transportiert werden, die zwar eine gemeinsame Fahrstrecke zurücklegen wollen, aber keinen persönlichen Kontakt zu anderen Mitfahrern wünschen.
Vorteilhafterweise besteht die Trennwand aus einem gewichtssparenden Material, vorzugsweise Kunststoff und/oder Leichtmetall und/oder Kohlenfaserstrukturen. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Metalle bei der Ausgestaltung einsetzbar, insbesondere konventionelle Eisenmetalle, sowie eine jede sinnvoll einsetzbare Kombination der genannten Werkstoffe. Durch eine solche Ausgestaltung der Trennwand kann vorteilhaft das Gewicht des Fahrzeuges reduziert werden, zumindest aber wird das Gewicht gegenüber einem heutigen Fahrzeug nicht wesentlich erhöht.
Vorteilhafterweise tragen die Trennstrukturen zur Versteifung der Fahrgastzelle bei oder zur Versteifung des Chassis insgesamt, was zu einer Erhöhung des Insassenschutzes im Crash-Fall beiträgt sowie die Reduzierung von steifigkeitserhöhenden Maßnahmen an anderen Stellen der Fahrgastzelle bzw. des Chassis ermöglicht.
In einer Variante ist mindestens ein Teil der undurchsichtig gestalteten Trennwand durch eine elektrisch betätigte Schaltung durchsichtig gestaltbar. Somit kann jeder Fahrgast auf Wunsch problemlos Kontakt zu Fahrgästen in anderen Fahrgastbereichen aufnehmen.
Um dem Fahrgast ein angenehmes Reisen ohne eine durch die weiteren Fahrgäste verursachte Geräuschbelästigung zu ermöglichen, sind die Trennwände als Geräuschschutz ausgebildet. Eine sehr kostengünstige Variante besteht darin, die Trennwand zum Geräuschschutz mit einem dämpfenden Material zu verkleiden. In einer Alternative ist der Fahrgastbereich zum Geräuschschutz mit einer Gegenschalleinheit ausgestattet. Eine solche Gegenschalleinheit sendet Schallwellen von Frequenzen aus, welche die in angrenzenden Fahrgastbereichen abgegebenen Schallwellen kompensieren.
In einer weiteren Ausführungsform weist der Fahrgastbereich eine Kommunikationseinheit zur gezielten Aufnahme einer Kommunikation zu einem anderen Fahrgastbereich auf. Somit kann der Fahrgast im Bedarfsfalle über eine Mikrofon-Lautsprecher-Einheit oder eine Videoeinheit jederzeit eine Verbindung zu den Fahrgästen in den anderen Fahrgastbereichen herstellen.
Vorteilhafterweise umfasst jeder Fahrgastbereich eine Entertainment-Einrichtung. Eine solche Entertainment-Einrichtung umfasst Internet, Telefon, Video und Musik, so dass der Fahrgast während der Fahrzeit ein Unterhaltungsangebot wahrnehmen kann.
In einer weiteren Variante ist die Trennwand beweglich gelagert. Somit können bei Bedarf die Fahrgastbereiche vergrößert werden, indem die Trennwände hoch- oder heruntergefahren oder ganz herausgenommen werden. Dadurch entstehen Fahrgastbereiche mit zwei, drei oder mehr Sitzplätzen. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn zusammengehörende Gruppen reisen, die während der Fahrt Informationen austauschen wollen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Fahrzeug,
2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeuges.
In 1 ist ein Fahrzeug 1 dargestellt, welches autonom oder sensorgestützt fährt. Dieses Fahrzeug 1 umfasst eine Fahrgastzelle 3, welche in sechs Fahrgastbereiche 5 unterteilt ist, wobei jeder Fahrgastbereich 5 nur einen einzigen Sitzplatz 7 aufweist. Die Fahrgastbereiche 5 sind durch durchgängige Trennwände 9 vollständig abgeteilt. Jeder Fahrgastbereich 5 weist dabei einen eigenständigen Zugang 11 von außen auf, wie aus 2 ersichtlich. Die Trennwände 9 gewährleisten während der Fahrt sowohl einen Sicht- als auch einen Geräuschschutz unter den einzelnen Fahrgastbereichen 5. Darüber hinaus besteht für die einzelnen Fahrgäste durch diese Trennwand 9 eine Sicherheitsabtrennung.
Da autonom gesteuerte Fahrzeuge keine Rundumsicht zur Fahrzeugsteuerung benötigen, kann auch der Fahrerplatz als Fahrgastbereich 5 genutzt werden. Somit weist die Fahrgastzelle 3 auch im Frontbereich eigene Fahrgastbereiche 5 auf, die voneinander durch undurchsichtige Trennwände 9 getrennt sind. Da die Trennwände 9 beweglich gestaltet sind, können bei Bedarf aus dem Fahrgastbereich 5 mit nur einem Sitzplatz 7 Fahrgastbereiche 5 mit zwei oder drei oder gewünscht noch mehreren Sitzplätzen 7 erstellt werden, wenn ein Kundenwunsch dies erfordert. Die Trennwände 9 bestehen aus einem gewichtssparenden Material, wie Kunststoff oder Leichtmetall oder anderen Metallen oder Kohlenfaserstrukturen oder einer Kombination aus diesen Werkstoffen. Um die Stabilität jedes einzelnen Fahrgastbereiches 5 zu erhöhen, sind die Trennwände 9 versteift. Beim Einsatz derartiger Trennwände 9 können andere Versteifungsmaßnahmen, wie Querträger, der Fahrgastzelle vorteilhaft reduziert werden oder die Versteifung der Fahrgastzelle kann besonders vorteilhaft erhöht werden und erreicht so eine höhere Crashsicherheit.
Jede Trennwand 9 ist zum Geräuschschutz mit einem dämpfenden Material ausgekleidet. Zur Aufnahme der Kommunikation mit anderen Fahrgästen ist in jedem Fahrzeugbereich eine Kommunikationseinheit 13, wie beispielsweise ein Telefon oder ein Videogerät, angeordnet. Darüber hinaus umfasst jeder Fahrgastbereich 5 eine Entertainment-Einheit 15 zur Unterhaltung des Fahrgastes während der Fahrt. Der Frontbereich der Trennwände 9 in Kopfhöhe des Mitfahrers kann als großer Flachbildschirm ausgebildet sein, um Entertainmentinhalte zu übertragen oder auf Wunsch zur Bildübertragung zu anderen Fahrgastzellen des Fahrzeuges verwendet zu werden.
Ein solches Fahrzeug eignet sich besonders für den Transport von Fahrgästen in Taxis oder auch bei Fahrzeugen 1 mit einer Mitfahrgelegenheit. Die potentiellen Mitfahrer können sich in einem Internetportal für eine gewünschte Strecke anmelden, wobei sie über ihr Smartphone die präzise Zugangszeit und die Zugangstür genannt bekommen. Die Abrechnung der Fahrtstrecke und der Zusatzleistungen erfolgt beispielsweise über ein Internetportal oder andere geeignete Zahlungsmittel bzw. -formen. Mittels eines solchen Fahrzeuges 1 können die Fahrgäste die Mitfahrgelegenheit nutzen und gleichzeitig ihre Privatsphäre weitgehend beibehalten.
Die Front- und die Rückplätze 7 der Fahrgastzelle 3 weisen in einer Ausführungsform die von bekannten Fahrzeugen gewohnten Außenscheiben auf. Ebenso kann jeder Fahrgastbereich 5 die bekannten Seitenfenster aufweisen. In einer weiteren Ausführungsform können diese Scheiben auf Wunsch des Fahrgastes abgedunkelt werden, um beispielsweise das Entertainmentangebot blendfrei nutzen zu können.
In einer weiteren Ausführungsform kann aus Kosten- oder Stabilitätsgründen auch auf Außenscheiben verzichtet werden, da sie bei selbstfahrenden Fahrzeugen mit Außenkameras nicht mehr zur Fahrzeugsteuerung notwendig sind.
Ein solches Fahrzeug 1 kann mit den unterschiedlichsten Antriebsaggregaten ausgestattet sein. Insbesondere kann dies in einem Fahrzeug 1 mit Verbrennungsmotorantrieb, Brennstoffzellenantrieb, elektrischen Antrieb oder einer Kombination daraus eingesetzt werden.
Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102012005148 A1 [0002]

Claims

Fahrzeug, umfassend eine Fahrgastzelle (3), welche in mindestens zwei Fahrgastbereiche (5) aufgeteilt ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede der mindestens zwei Fahrgastbereiche (5) einen eigenen Zugang (11) von außen umfasst, wobei jeder Fahrgastbereich (5) einen Sitzplatz (7) für einen Fahrgast aufweist und die Fahrgastbereiche (5) durch durchgehende Trennwände (9) vollständig voneinander getrennt sind.
Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwände (9) aus einem gewichtssparenden Material, vorzugsweise Kunststoff und/oder Metall, insbesondere Leichtmetall, und/oder Kohlenfaserstrukturen bestehen.
Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwände (9) zur Versteifung der Fahrgastzelle oder zur Versteifung des Chassis insgesamt beitragen.
Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil einer undurchsichtig gestalteten Trennwand (9) durch eine elektrisch betätigte Schaltung durchsichtig gestaltbar ist.
Fahrzeug nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwände (9) als Geräuschschutz ausgebildet sind.
Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (9) zum Geräuschschutz mit einem dämpfenden Material verkleidet ist.
Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrgastbereich (5) zum Geräuschschutz mit einer Gegenschalleinheit ausgestattet ist.
Fahrzeug nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrgastbereich (5) eine Kommunikationseinheit (13) zur gezielten Aufnahme einer Kommunikation zu einem anderen Fahrgastbereich (5) aufweist.
Fahrzeug nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrgastbereich (5) eine Entertainment-Einheit (15) umfasst.
Fahrzeug nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (9) zur Vergrößerung des Fahrgastbereiches (5) beweglich gelagert ist.